Was uns der Sommer gab an Schönem

wir wollen still es mit nach Hause nehmen

und uns dran freuen und eS hüten

damit eS durch die Wintertage

uns einem neuen Mai ^

entgegentrage! E. Ftaischlen.

Zum Erntedankfest.

Wem irgendwo ein Baum steht im eigenen Garten, wem irgendwo ein Aehrenfeld reifte auf eigener Scholle, wem ir­gendwo eine Traube guoü am eigenen L-tock, dem mag es eine Herzensfreude fein, am Ernte- und Herbstdantfest zu feiern. Er ist noch verbunden mit dem geheimnisvollen Leben und Weben des Bodens. Er ahnt noch in Ehrfurcht den Herrn der Welt, der Gesetze gesetzt hat, nach denen im Reigen der Jahreszeiten Saat und Ernte, Wachsen und Reifen verlaufen. Aber die vielen andern, denen das Murmeln einer Quelle fast unbekannt ist, denen fertiges Brot inS HauS getragen wird, die nie eine Kelter betraten, empfinden solch ein Fest fast als etwas Fremdes. Sie verspüren ja so bitter wenig vom Walten der Natur. Sie finden so schwer durch die Schöpfung den Schöpfer.

Die Früchte der Erde wachsen nicht von selbst so, wie wir sie brauchen. Auch der Erde Segen, ist eben der Mühe Preis. Das Gefühl der Selbstachtung, das aus aller guten Arbeit fliegt, mag zur Herbstzeit bei vielen die Freude am Erfolg ver­tiefen, veredeln. Und doch kann keiner sagenich hab's allein geschaffen!" Wer gibt gesunden Körper zur Arbeit, wer ge­sunden Geist, die Erfahrungen der Väter klug zu sammeln, an­zuwenden, auszubauen, bis der Boden das Letzte leistet, was er leisten kann, ohne Schaden zu nehmen? Von wannen kommt der Sonne Licht und Lauf, von wannen die Ordnung, nach der die Wasser ihren Kreis vollenden? Wie kam die wunderbare chemische Arbeit der Blätter zuwege und wie ward dem Samen­korn solch ungeheure Lebenskraft?

Solche Fragen bewegen nicht nur den in feierlicher Stille schreitenden Säcmann. Sie regen sich auch im Herzen des mauergefangenen Städters, wenn er aufatmet von der Arbeit an Buch und Tisch, in Werkstatt und Maschinensaal, wenn er nachsinnt über die Einladung zum Ernte- und Herbstdankfest. Ja zuletzt stellt dies Fest doch alle vor das WortEs wartet alles auf dich, dag du ihnen Speise gebest zu seiner Zeit".

Auch in anderer Hinsicht ist's ein Fest für alle: Alle sind wir hineingestellt in den großen Zusammenhang von Erzeugung und Verbrauch. Ohne landwirtschaftliche Geräte und Maschinen, ohne Ström und Dampfkraft, ohne Eisenbahn i und Fernsprechabteilnng, ohne kaufmännisches Rechnen und Wagen kann weder Saat noch Ernte so bewerkstelligt werden, datz die harte Mühe des Landmanns, des Obstzüchters, des Weinbauern sich lohnt. Einer braucht das Können des andern, einer gibt dem andern Arbeit. So sollte^ auch die Freude des einen die Freude des andern sein. So sollte auch der reiche Erntesegen allen zugute kommen!

Aber freilich so sollte es sein, daß wir wissen um unser Auseinander-Angewiesensein. Aber so ist es eben viel­fach nicht. Es bedarf dazu geistiger Aussaat, inneren Wachsens und Reifens, das die Frucht des Verständnisses, der Güte, der ehrfürchtigen Dankbarkeit zeitigt. Auch in dieser Erkenntnis stehen wir vor dem WortEs wartet alles auf dich". Wir brauchen geistige Saat, geistiges Wachsen und Reifen - dann klingt wieder neu das Lied junger Tage:

Wach auf mein Herz und singe dem Schöpfer aller Dinge, dem Geber aller Güter,

dein frommen Menschenhüter!" Maurer.

Neuenbürg, 17. Nov. Etwas Außergewöhnliches ereignete sich heute frühmach !s8 Uhr: ein Novembergewitter. Nach­dem schon in der Nacht starker Regen einsetzte, der mit Unter­brechungen in der Nacht und auch in der Frühe anhielt, ging unter Donner, Sturm und Regen ein ziemlich heftiges Ge­witter nieder, ohne jedoch Schaden anzurichten; in den späte­ren Vormittagsstunden hellte sich das Wetter aus und die Sonne drang durch.

(Wetterbericht.) Bon Schottland ist eine Depression nach dem Festland vorgedrungen. Für Sonntag und Montag ist unbeständiges, nur zeitweilig aufheiternLes, auch zu Nieder­schlägen geneigtes Wetter zu erwarten.

Engen i. B., 16. Nov. Auf der Alten Straße von Bargen Mauenheim wurde gestern nachmittag die zehnjährige Tochter der Polizeidieners von Mauenheim, Irma Stärk, ermordet aus­gesunden. Sie hatte eine Stichwunde am Halse und zeigte die üblichen Merkmale eines Notzuchtverbrechens. Das Mädchen hatte sich von Mauenheim nach Engen begeben, um dort Zei­tungen, die sie zu besorgen hatte, von der Druckerei abzuholen. Es gelang, den Täter, den Äljährigen Stärk aus Mauenheim, der mit dem Kinde nicht verwandt ist, festzunehmen. Er wurde ins Amtsgefängnis Engen eingeliefert und hat ein voll­ständiges Geständnis abgelegt. Das Messer, mit dem er die Tat verübte, will er weggeworfen haben.

Mannheim, 16. Nov. Auf dem Mannheimer Fernsprech­amt ereignete sich gestern ein tragischer Zwischenfall. Als die Pressemeldungen über das Großseuer im Jndustriehafen nach auswärts verbreitet wurden, mußte die Telephonbeamtin Gei­fert beim Gesprächekontrollieren die Nachricht erfahren, daß ihr Bräutigam, der Feuerwehrmann Schlecht, ein Opfer der Flam­men geworden ist. Das junge Paar wollte zu Weihnachten heiraten. Die Beamtin mußte infolge Nervenzusammenbruchs nach Hause geführt werden.

Germersheim, 15. Nov. Es besteht die Hoffnung, daß der nun schon seit dem 25. Oktober durch einen Dampferzusammen­stoß mit der Rhein-Schiffsbrücke unterbrochene Verkehr über die Eisenbahnbrücke ausgenommen werden kann. Die Grup­penverwaltung Bayern der Reichseisenbahngesellschaft hat aus Verwenden des Reichsverkehrsministeriums an die Reichseisen­bahndirektion Ludwigshafen telegraphisch die Weisung gerich­tet, sie solle alle Maßnahmen ergreifen, um den Verkehr über die Eisenbahnbrücke zu leiten.

Die Tragödie der englischen Rettungsmannschaft. Bei der Katastrophe des Rettungsbootes von Rhe in der südenglischen Grafschaft Sussex ist, wie nunmehr feststeht, die gesamte Be­satzung von 17 Personen ertrunken. Zehn Leichen sind bereits an der Küste angeschwemmt worden. Das Unglück ist besonders tragisch, da 10 Minuten nach der Ausfahrt des Rettungsboots, um 6.30 Uhr morgens, auf einen S.O.S.-Ruf des lettischen DampfersAlice" in Rye bekannt wurde, daß der deutsche DampferSmyrna" die Mannschaft derAlice" übernommen habe und nach Dover befördere. Ms das Boot gegen 10.30 Uhr in schwerstem Seegang es herrschte im Kanal der schwerste Sturm seit 30 Jahren sich nach Rhe zurückkämpfte und nur noch 2 Meilen von der Süste entfernt war, verloren die am Ufer den Fortgang des Bootes beobachtenden An­gehörigen das Boot plötzlich außer Sicht, das, nachdem im Sturm der Mast gebrochen war, umschlug. Sofort nach dem Bekanntwerden des Unglücks wurde versucht, in den Nachbar-

dörfern die Rettungsboote auszuschicken. Dies erwies sich jedoch wegen des schweren Seegangs als unmöglich. Allst Lei­chen wurden an der steilen Küste angeschwemmt und vor den Augen der Angehörigen, die sich an der Küste eingefunden hatten, buchstäblich zerschmettert. Zwei Leichen wurden unter dem Rettungsboot, das gleichfalls angeschwemmt wurde, ent­deckt. Durch das Unglück ist das Fischerdorf Rye beinahe der gesamten Fischerbevölkerung beraubt worden, und in jedem einzelnen Haus des Ortes wird zum mindesten ein Toter betrauert.

Vereitelter Raubüberfall auf einen Geldtrausport der Deutschen Bank. Anfang November stellte die Berliner Kri­minalpolizei fest, datz ein Ueberfall auf ein Kassenanto der Deutschen Bank geplant war. Die Verbrecher hatten sich mit dem Führer eines Autos in Verbindung gesetzt und vereinbart, er solle ihnen die von ihm gefahrene Tour und die Höhe des mitgeführten Geldes angeben. Der Ueberfall sollte Donners­tag vormittag ausgeführt werden. Auf einer Ehaussee war der Ueberfall so geplant, daß das Auto mit den Verbrechern den Kassenwagen überholte, sich quer vor ihn stellte, um ihn so zum Halten zu zwingen. Der Mitfahrer wußte von dem Plan nichts. Kriminalkommissar Werneburg und seine Be­amten hatten von diesem Plan Kenntnis erhalten und die Verbrecher beobachtet. Sie verfolgten sie unauffällig und konnten sie auf der Chaussee kurz vor Ausführung des Ueber- falls festnehmen. Der Chauffeur des Bankautos, sowie die Verbrecher wurden nach dem Polizeipräsidium gebracht. Der Chauffeur hat bereits ein Geständnis abgelegt. Ein Kaufmann Jahn hatte seinen Wagen zur Verfügung gestellt.

Das Tippfräulein im Kastenschrank. Die Tippfräuleins einer Straßburger Weingroßhandlung vertrieben sich die Zeit damit, sich gegenseitig in einen großen offenstehenden Kassen­schrank hineingestoßen. - Als gerade diejenige drinnen saß. die den Schlüssel hatte, flog die Türe zu, das schloß schnappte ein und widerstand allen Oeffnungsversuchen. Auch ein rasch her­beigeholter Schlosser konnte nicht öffnen. Man mußte einen Slliweißapparat herbeischaffen, um die Gefangene vor dem Erstickungstvde zu retten. Erst nach mehreren Stunden ge­lang es, den Stahlschrank aufznschweißen. Die Eingesperrte war bereits ohnmächtig geworden.

Der Kampf auf dem Stellwerk. Ein Bahnwärter der ober- österreichischen Bahnstation Leoding hatte, wie manmus Wien meldet, ein unheimliches Erlebnis. Mitten in der Nacht trat ein großer, völlig unbekleideter Mann in sein Zimmer, drängte den Bahnwärter beiseite und antwortete ihm auf die Frage i nach seinem Namen:Ich bin Jesus Christus. Ich weiß von jedem Eisenbahnunglück und ich halte jeden Zug auf." Dann versuchte der Eindringling, eine Weiche umzustellen, die für einen schon gemeldeten Zug festgcstellt war. Nun entspann sich ein Kampf zwischen dem Bahnwärter und dem Fremden, der den Bahnwärter auch daran hinderte, zu telephonieren. Erst nach 3 Stunden wurde der Beamte durch zufällig vorbeikom­mende andere Bahnbeamte befreit. Bei der Festnahme stellte es sich heraus, daß man es mit einem Schwerverbrecher zu tun hatte, der vor Jahren einen Polizeibeamten niedergeschos­sen hatte, dann wegen Irrsinns in einer Heilanstalt unter­gebracht wurde und von dort entflohen war.

Von seinem Diener getötet. Unter unheimlichen Umständen ivurde ein französischer Hauptmann in Marokko von seinem Diener getötet. Im Lager von DarDebhgah wohnte der Hauptmann Guitart. Anscheinend ist die Wohnung, die er bezogen hatte, in den Augen der Marokkaner ein geheiligter Ort. Die Ordonnanz hatte den Hauptmann aufgefordert, ge­wisse Mauerstellen zu küssen und im Schlafzimmer nicht zu rauchen, weil dadurch, eine Entweihung entstände. Der Haupt­mann bekümmerte sich um diese Erklärungen nicht. In der Nacht auf Mittwoch trat die Ordonnanz in das Schlafzimmer des Harlptmanns und tötete ihn durch einen Revolverschutz. Der Mörder wurde verhaftet und legte ein volles Geständ­nis ab.

Handel, Verkehr und DsLksmirLschaft.

Calw, 15. Nov. (Vieh- und Schweinemarkt.) Bei dem am Mittwoch stattgcfundenen Vieh- und Schwememarkt waren insgesamt 289 Stuck Rindvieh zugesührk. Darunter befanden sich 33 Ochsen, 24 Stiere, 121 Kühe, 46 Kalvinnen, 65 Iungrindec. Bezahlt wurde für Ochsen 12001304 M-ak, für Stiere 6061120 Mark pro Paar, Kühe 260580 Mark, Kalbtnnen 340425 Mark, Jungrinder 180 bis 295 Mark pro Stück. Auf dem Schwememarkt waren 4ll Milchschweine und 26 Lüuser zugeführt. Bezahlt wurde für Läufer 70150 Mark, für Milchschweiiie 3068 Mark pro Paar.

Wirtschaftliche Wochenrundschau.

Börse. Die Börse lag tu dieser Woche unsicher und un­einheitlich, doch war die Gruudstimmung nicht unfreundlich. Hauptsächlich hl die Tendenz belastet von der möglichen tuner- politischen Krise wegen der Frage des Panzerkreuzerbaues. Etwas angeregt wurde die Börse durch die Hoffnung auf eine baldige Verständigung im Eisenkonflikt. Die inzwischen eiugeleitete Vermittlungsaktiou wird zuversichtlich beurteilt. Auch die Nachrichten, über die Entwicklung zur neuen Repara- tionskouferenz befriedigten. Dagegen mahnte die unsichere Haltung der Auslaudsbörse, die steigende Arbeitslosenziffer im ganzen Reich und eine leichte Berknappung des Geldmarkts zur Zurückhaltung. Die Märkte litten sehr stark unter Geschäfts- losigkeit und Auftragsmangel. Nur in einzelnen Spezialwerten gab es größere Umsätze, so bei Elektro- und Kalipapieren, für die sich auch das Ausland interessierte. An den meisten übrigen Märkten Überwegen die Kursrückgänge, die allerdings gering­fügig blichen.

Geldmarkt. Infolge der Medioansprüche und der be­vorstehenden Fälligkeit der Vermögenssteuer war Tagesgeld etwas versteht. Monatsgeld lag stell und wenig verändert. Privatdiskonte waren nur in kleinerem Umfange angeboten. 'Im ganzen war die Geldmarktslage ziemlich leicht, hauptsäch­lich infolge des Hereinftrömens der Erlöse einzelner Aus­ländsanleihen, dann infolge der geringeren Ansprüche der Wirtschaft, die durch den Ausfall des Bedarfs der Eisenindu­strie wesentlich abgenommen hat. Der Rückgang der Konjunk­tur, die starke Zunahme des Goldbestandes der Reichsbank und die Verbilligung des Zinsniveaus in Amerika werden auch weiterhin zur Erleichterung der Geldmarktslage beitragen. Immerhin ist es verfrüht, jetzt schon an eine baldige Senkung des Reichsbaukdiskontes zu denken. Für den Jahresschluß ist man optimistisch gesinnt.

Produktenmarkt. Die Getreidemärkte lagen in dieser Woche uneinheitlich. Bei fortgesetzt reichlichem einheimischem Angebot ist besonders seitens der Großabnehmer eine fühlbare Zurückhaltung zu beobachten, was zu einigen Preisabschlägen führte. Das Mehlgeschäft ist klein und schleppend. An der Stuttgarter Landesproduktenbörse kosteten Heu 10 (4- s<) und Stroh 5,5, (und.) Mark pro Dz. An der Berliner Produkten­börse notierten Weizen 213 (4- 1), Roggen 204 <4-1), Futter­gerste 210 (2), Hafer 206 (2) Mark je pro Tonne und Weizenmehl 29^ (4- ^) Mark pro Doppelzentner

Warenmarkt. Die Großhandelsinüexziffcr hat mit 140Z gegenüber der Vorwoche mit 140,0 leicht angezogen. Die Lage in der Textilindustrie hat sich etwas gebessert und eine saisonmäßige Belebung erfahren. Dagegen haben infolge der milden Witterung die Umsätze im Textileinzelhaudel, besonders im Bekleidungsgewerbe, enttäuscht. In der Konfektion herrscht

recht flaue Stimmung. Stuf den Häuteauktionen waren di Preise erneut rückläufig. In der Hutindustrie ist eine Mm? krisis cingetreten; die Aufträge sind beträchtlich zurückgeaai, gen. In der Zigarrcnindustrte ist das Geschäft ebenfalls schlecht. Die Absatzverhättnisse in den Zigarrenfabriken taffen sehr zu wünschen übrig, so daß man mit einer schleckte» Wcihnacktskonjunktur als im Vorjahr rechnet.

Viehmarkt. Die Schlachtviehmärkte hatten in dieser Woche bei ausgiebigen Zufuhren rückläufige Preisleader; Schweine gaben in allen Klassen nach, ebenso Kälber, während bei Großvieh nur vereinzelt Preisabschläge einirateu.

Holz mar kt. An den Rundhvlzmärkten nimmt da- Geschäft langsam zu, doch bekunden die Abnehmer eine fjjhn bare Zurückhaltung, da sie offenbar erst eine Klärung der Gesamtlage abwarten wollen. Die Preise sind bis jetzt nied> riger als im Vorjahr und bleiben hinten ihnen um etwa z bis l5 Prozent zurück.

Neueste Nachrichten.

Stuttgart, 16. Nov. Der Finanzausschuß nahm heute die zweite Lesung des Beamtengesetzes vor. Zu Art. 8 wurde folgender Antrag Pollich (Ztr.) angenommen:Die Vor­schriften dieses Gesetzes über den Ruhegehalt, das Unfallruhe- gelü, die Witwen- und Watsenversorgung, sowie das Unfall- witweu- und Waisengeld gelten für ständige Lehrer, die uw Genehmigung des Kultministeriums im Dienst einer deutschen Schule un Ausland sind, ebenso, wie wenn sie im württ. Schul­dienst geblieben." Von grundsätzlicher Bedeutung ist ein An­trag der Abg. Frau Rist, Pollich, Bock (Ztr.) mit folgenden, Wortlaut: Nach Artikel 23 ist folgender Art. 23 u (Abfindung verheirateter Beamtinnen) einzufügen:Wenn eine Beamtin infolge ihrer Verheiratung die Entlassung aus dem Dienst ver­langt, oder wenn einer Beamtin wegen ihrer Verheiratung gekündigt wird, so kann ihr auf Ansuchen eine Abfindung ge­währt werden. Die Höhe derselben richtet sich nach dein Lebens- und Versorgungsdienstalter der Beamtin. Die nähe­ren Bestimmungen erläßt das Staatsministerium mit Zustim­mung des Finanzausschusses des Landtags". Die Abstimmung wurde noch zurückgestellt. In Art. 91, der die Zuständigkeit zur Entscheidung über die ZurühesetzungFund den Ruhe- gehaltsanspruch regelt, werden Ziffer 3 uitd 4 gestrichen, zn Ziffer 2 ein Antrag Körner (B.B.) angenommen, der dem Staatspräsidenten das Recht gibt, das Entlassuugsrecht aus andere Behörden zu übertragen. Die Kürzung der Witwen- versorguug wegen Altersunterschied war in der Regierungs­vorlage auf 15 Jahre festgelegt. Ein Antrag Frau Rist, Po!- lich, Boch (Ztr.), der die Kürzung erst bet einem Altersunter­schied von 20 Jahren eintreteu läßt, findet Annahme.

Stuttgart, 16. Nov. Der Abg. Ströbele (BB.) Kat folgend, Kleine Anfrage gestellt: Dein Vernehmen nach beabsichtigt die mint- tcmbergische Tcbäudebrmidversicherungsaiistalt eine Erhöhung der Bei­tragssätze für die versicherten Gebäude oorzunehmen und zwar sowohl durch eine alloemsine Erhöhung dieser Sätze als auch durch eine ml schärfere Erfassung der stärker gefährdeten Gebändcklassen. Dadurch würde aber gerade die leistungsschwache Landwirtschaft am mcifte» betroffen, weil sie im allgemeinen nicht so massiv bauen kan» nm andere leistungsfähige Betriebe. Ich frage daher das StaatsministenW ob es nicht möglich wäre, mit Rücksicht auf die zur Zeit bestehende Unrentabilität der Landwirtschaft von einer Erhöhung der Beiimgs- sätze für landwirtschaftliche Gebäude Abstand zu nehmen.

Düffeldorf, 16. Nov. Die Düsseldorfer Verhandlungen zur Lö­sung des Eisenkonfliktes haben bisher noch kein absckließcndes Er­gebnis gezeitigt.

Köln, 16. Nov. Ein Gerüst an einem Hause auf dem Mch stürzte heute abend, wahrscheinlich infolge des Sturmes, ein. M den heradstiirzendcn Balken wurden acht Passanten getroffen. Nm Frau mar sofort tot, zwei Personen wurden schwer, fünf leicht» m- letzt. Ein zufällig an der Unfallstelle weilender Arzt leistete die wie Hilfe.

Bochum, 16. Nov. In Bocholt ereignete sich in einem hoch auf dem Muffenkerge eine schwere Gasexplosion. Der gewaltige Luft­druck zerstörte das Gebäude fast vollständig. Man vermutet, daß ein ausgezogener Mieter vergaß, die Gasvcrschlüsse ordnungsgemäß abzu- dichlen. Als der neue Mieter mit einer brennenden Lampe den Keile: betrat, entzündete sich das Gas. Der Mann wurde schwer verlest Ein Wiedelaufbau des Hauses ist ausgeschlossen, da sämtliche Maum gerissen sind.

Leipzig, 16. Nov. Der allgemeine Studentenausschuß an dr Universität Leipzig beschäftigte sich gestern mit der Danziger Taguq der Deutschen Studentenschaft und nahm nach einer Debatte, die d« Unzufriedenheit mit der Deutschen Studentenschaft heroortreten ließ mit 17 gegen 12 Stimmen einen Antrag an, der den sofortigen Aus­tritt Leipzigs aus der Studentenschaft fördert, da diese keine GeMi- vertretung aller deutschen Studierenden und außerdem politisch ein­seitig sei.

Dessau, 16. Nov. Der Deutsche Franke, der bei der Katastrophi des englischen DampfersVestris" ums Leben gekommen ist, ha»! kurz zuvor seine Beförderung zum Direktor der Gebrüder Kortins A. G. Hannover für Buenos Aires erhalten. Fn New-Pork besing er das Unglücksschiff mit seiner Frau und seinen beiden 20 und Jahre alten Töchter». Da bisher keine Nachricht in Dessau vorliegi, wird vermutet, daß außer dem Vater und der ältere» Tochter auch die Mutter und die jüngere Tochter ertrunken sind.

Hannover, 16. Novdr. Ban der hannoverschen Kriminalpolizei wurden in der Körnerstraße 9 erhebliche Waffenfunde gemacht. Mm beschlagnahmte ein leichtes Maschinengewehr, 13 Militürgewehre und Karabiner, 1000 Schuß Infanteriemunition, 2000 Schuß Pistolm- munilwn, 15 Maschinengewehrmunitionstrommeln mit je 250 SchuS und sonstiges Militärgerät. Die Waffen wurden in einer verschlossene« Bodenkammer gefunden. Der Wohnungsinhaber, ein Kaufmann, ift zur Zeit auf Reisen, sodaß die tatsächlichen Ermittlungen erst nach seiner Rückkehr ausgenommen werden können. Nach Angaben da Ehefrau sollen die Waffen von der ehemaligen Einwohnerwehr stammen,

Berlin, 16, Noobr. Nach derB. Z. am Mittag" liegt bei der Daimler-Benz A,-G- in Berlin-Stuttgart ein bis zum 19, November gültiges Angebot des belgischen Industriellen van Roggen, der die beiden belgischen AutomobilfirmenImperta" undExcelsior" kon­trolliert und den Minerva-Werken nahesteht, auf Uebernahme des 14 Millionen Mark umfassenden Optionspaketes von Daimler-Benz/ Aktien zum Kurse von 113 Prozent vor. Wie WTB.-Handclsdienst auf Rückfrage bei zuständiger Bankseite feststellt, wurde diese Infor­mation wever bestätigt noch dementiert.

Berlin, 16. Nov, Im Bestechungsprozeß gegen den Reichsbahn­oberrat Schulze beantragte der Staatsanwalt,B. Z." zufolge, lOOM Mark Geldstrafe, im Nichtbeilreibungssalle zwei Monate Gefängnis, außerdem die Beschlagnahme der dem Angeklagten zugewandten Gegenstände und einen Wert von 15OM Mark als dem Staat oer­sallen zu erklären.

Berlin, 16. Nov. In Schöneberg ist eine Kaffeevertriebsgesell­schaft zusammengebrochen, die ihre Existenz nur den Schwindeleien ihres Gründers, des Kaufmanns Arthur Milch, verdankte. Milch M seit gestern nachmittag verschwunden und wird von der Kriminal­polizei gesucht. Er nahm Leichtgläubigen Einlagen von mehreren tausend Mark ab. gründete damit 31 Filialen in Berlin und gan seinen Geldleuten die Einrichtungen dieser Filialen als Sicherheit. Mo waren jedoch noch garnicht bezahlt. Nach dem Zusammenbruch des Geschäfts und der Flucht Milchs stellte sich heraus, daß die Geschalte- bücher überaus unsorgfältig geführt worden find und keinen AnM für die Zahl der Betrogenen geben. Nach den vorläufigen Crmni- lungen hat Milch sich etwa 150000 Mark erschwindelt. .

Berlin, 16- Nov. Der in der Kriegsanleiheaffäre nach der em. lieferung aus Paris in Untersuchungshaft genommene früheremen raldlrektor" Josef Schneid wurde heute nochmals eingehend oernomm

w

d die Aff « Ermil

S-r Unte­ren lkihung n ich! mein liegt, voi

Meins

Berli zarter tro kinder, n

i zel nd u

stutt

Uisjchuß l ordnnng i .«ndehai eine Darf Gesetzes 1 wsdrücklt von den l ten abgelr stets von im Donar gelöst 310 erkennen,, nicht nngi neu Ober muß. Zu eine neue men. Zu vor: An die in ei: gegenüber gültige S ietzung de erzielt we bau Zwei trag wurl abgelehnt, schung Sc

Ztnth

dnSchw Mer der Versetzung M Kritik dienrat B Ug borge tudienra Ä er tr Zähren vr Mellt ist, Mialabtei Mlagen, M des St Zähre aus k Realst >r aber glc Ae Stelle Au gcstat "äugen a Eschenen « wurdl Mratsste ' auch s s dieser ilug den '°rzog sei allen alle

Leipzsi

eches ve luteile de ^ dom ! Malig z «Hern, B