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Slimsülg de« 17. November ISA.

86 . Zahrgang.

Politische Wochenrundschau.

Erst am 22. November, also einen vollen Monat später als im Vorjahr, wird der württ. Landtag nach einer ausge­dehnten Sommer- und Herbstpanse zu seiner Winterarbeit zu- mm'nenlrereu. Der lange Aufschub war in diesem Jahr be­dingt. durch die lang dauernden Vorberatungen wichtiger Ge­setzentwürfe in den zuständigen Landtagsausschüssen. Es handelt sich hier zunächst um die Gemeindeordnung, von der in All Artikeln der Verwaltungs- und Wirtschaftsausschuß dis jetzt erst knapp die Hälfte durchberaten hat. Die Vor­beratung des Beamtengesetzes, mit der der Finanzausschuß beschäftigt ist, ist zwar in erster Lesung nunmehr beendet, doch hat sich der Ausschuß noch zu einer zweiten Lesung entschlos­sen, mit der noch Ende dieser Woche begonnen wurde. Die Plenumsberatungen werden sich dann den ganzen Dezember und Januar hinziehen und nur durch Weihnachten und Neu­jahr eine Unterbrechung erfahren. Die Stellung der württ. Regierung, die eine Minderheitsregierung ist, dürfte bei den kommenden sachlichen Beratungen kann: gefährdet sein, da­gegen werden die im neuen Jahr beginnenden Etatsberatun­gen für sie eine große Belastungsprobe darstellen, falls nicht vorher die Erweiterung der Regierungskoalition zustande kommt.

Die schwäbische Landeshauptstadt hat nach Lein Vorbild verschiedener anderer Städte des Reiches nun auch ein Licht - scst gehabt. Der Zweck der Lichtschau war der, den Bürgern wie den Fremden die vom Licht ausgehende Kraft in besonders wirkungsvoller Weise vor Augen zu führen. Wer die Stutt­garter Lichtschan gesehen hat, muß anerkennen, daß sie in jeder Beziehung ein Erfolg war. Daß ganz Stuttgart auf den Bei­nen war, war selbstverständlich. Aber auch von außen, aus ganz Württemberg, Baden, Bayern, Hessen und der Schweiz waren viele tausende Fremde nach Stuttgart hereingeströmt, um das seltene Schauspiel der lichtdurchsluteten schwäbischen tkaiideshauptstadt zu sehen. Die Schönheit der landschaftlichen Äge Stuttgarts kam bei dem Lichtfest noch besonders zur Geltung. Kaum irgendwo werden die Besucher, die von den Höhen herab die Lichtstadt im Talkessel betrachteten, ein so reizvolles Bild gesehen haben wie hier. Die Stuttgarter Licht­schau wurde auch allgemein als die beste visher in Deutschland gezeigte Lichtschau anerkannt.

Unter besonders ungünstigen Auspizien hat der Reichstag in dieser Woche seine Arbeiten wieder ausgenommen. Die Riesenaussperrung in der westlichen Metallindustrie, von der eine Bierlelmillion Arbeiter betroffen sind, ferner der sozial­demokratische Antrag auf Einstellung des Panzerkreuzerbaus mit Ablehnung der zweiten Baurate, stellen die Reichsregie- rnng und den Reichstag vor schwerwiegende Entscheidungen. In der Aussperrnngssrage wurde die Lage noch dadurch ver­schärft, daß das von den Arbeitgebern des Ruhrgebiets an­gerufene Arbeitsgericht dem Standpunkt der Arbeitgeber Recht gegeben hat, die die durch den Rcichsarbeitsminister Wissest erfolgte Verbindlichkcitserftärnng des ergangenen Schieds­spruchs als juristisch unhaltbar bezeichnet. Die letzte Entschei­dung wird aber erst das als Oberinstanz angerufene Reichs- arbcitsgericht treffen. Inzwischen sind im Ruhrgebiet neue ^Verhandlungen eingeleitet worden, deren Ausgang aber noch sehr in der Schwebe steht. Eine noch schwierigere Situation als der Arbeitskonflikt im Ruhrgebiet hat der sozialdemokra­tische Panzerkrenzergntrag herausbeschworen. Der Reichs­wehrminister Grüner droht ernstlich mit dem Rücktritt, falls der sozialdemokratische Antrag angenommen wird. Im Fall der Annahme des sozialdemokratischen Antrags ist die Regie­rungskrisis gegeben. Dies aber wollen die Sozialdemokraten auch nicht, so daß man im Zweifel sein kann, ob es der Sozial­demokratie mit ihrem Antrag überhaupt ernst ist. Die Lage ist wieder so zerfahren wie je. Außenminister Dr. Stresemann sucht angesichts der allgemeinen Verwirrung die große Aus­sprache über die Außenpolitik als einigendes Moment in den Vordergrund zu stellen, während Sozialdemokratie und Zen­trum zuerst eine Entscheidung in der Panzerkrenzerfrage ver­langen, da im Fall einer Regierungskrise die außenpolitische Debatte sowieso wertlos wäre. Wie die Dinge laufen werden, wird sich erst Ende dieser Woche einigermaßen übersehen lassen.

Bei der amerikanischen Präsidentenwahl ist der republika­nische Kandidat Hoover mit großer Mehrheit als Sieger hervorgegangcn. Zunächst wurden allerdings in Amerika nur die Wahlmänner streng die Weisung ihrer Partei befolgen, ist nächsten Jahres den Präsidenten selbst direkt wählen. Da aber die Wahlmnner streng die Weisung ihrer Partei befolgen, ist die Wahl Hoovers absolut gesichert, so daß er heute schon als der kommende Prsident der U. S. A. ,angesprochen werden käme Da Hoover der gleickien Parteirichtung wie der jetzige Präsident Coolidgc angehört, so wird die amerikanische Politik auch in den nächsten 1 Jahren sich in den gleickren Bahnen bewegen wie bisher. _

Deutschland.

Düsseldorf, 15. Nov. Der Landeshauptmann der Rhein­provinz hat angeordnet, daß von den der Provinziatverwal- tung noch zur Verfügung stehenden Mitteln für Kinderspei- jung 200 000 R.M. sofort an die von der Anssperrung betrof­fenen Stadt- und Landkreise und an die in Betracht kommen­den Organisationen der freien Wohlfahrtspflege für die Spei­sung von Kindern Nnsgesperrter ausgeschüttet werden.

Halle, 16. Nov. Zn der Amtsenthebung des Stahlhelm- mhrers Lehrer Dennhardt in Halle, gegen den wegen angeb­licher Beleidigung des Regierungspräsidenten und des Polizei­präsidenten von Halle ein Verfahren auf Dienstentlassung be­itragt war, hat der zuständige Minister entschieden, daß kein Grund zum Einschreiten gegen Dennhardt vorliegt. Damit wird die Angelegenheit Gegenstand der ordentlichen Gerichte, bie seststellen müssen, inwieweit eine Beleidigung vorliegt.

Berlin, 16. Nov. Die Rede des Abgeordneten Wels in der Panzerkreuzerdebatte hat die Regierungsparteien stark ver­stimmt. Breitschcid soll heute den ungünstigen Eindruck der Rede abschwächen.

Antworten auf Kleine Anfragen.

Stuttgart, 15. Nov. Auf die kleine Anfrage des Abg. Winker betr. Wildschaden der Staatswaldungen bei Beben­hausen hat das Finanzministerium folgende Antwort erteilt: Der auf Markung Bebenhausen entstandene Wildschaden un Betrage von 211 R.M. wurde aus gütlichem Wege zwisäMi dem Pächter der Gemeindejagden Bebenhausen und Tübingen und den 5 Geschädigten zur vollen Zufriedenheit der Geschädig­ten geregelt. Während die landwirtschaftlichen Flächen der Markung Bebenhausen gegen den Staatswald zu schon seit langer Ze.it zur Verhütung von Schaden durch Hochwild mit etwa 2 Meter hohen Zäunen geschützt sind, ist der Tübinger Stadtwald, der im Süden und Westen an die Markung Bebenhansen grenzt, nur streckenweise mit einem Zaum ver­sehen. Der Wildstand im Staatswald ist jedoch so gering, daß die Kosten j>er Einzäunung in keinem Verhältnis zu dem ver­einzelt auftretenden Schaden ständen. Solange sich jedoch der Wildschaden in bescheidenem Rahmen bewegt wie Heuer in Bcbenhausen und solange Wildschadenssorderungen anstands­los geregelt werden, dürften weitere Anordnungen entbehrlich sein. Auf die Kleine Anfrage des Abg. Gaus betr. Frost- bekämpfnng im Weinbau hat das Staatsministerium folgende Antwort erteilt: Die Frage der Frostbetämpfung im Wein­bau wurde im letzten Monat von den beteiligten Länderregie­rungen besprochen. Dabei wurde ein Arbeitsausschuß gebildet, dem auch ein Vertreter Württembergs angehört. Er wird bis l. Januar 1929 ein Programm für die Räucherung anfstellen, so daß die Aufklärungsarbeit rechtzeitig einsetzen und die not­wendige Organisation durchgeführt werden kann. Ferner soll der meteorologische Dienst ausgebaut, ein Plan für weitere wissenschaftliche Versuche aufgestellt und mit der chemischen Industrie Fühlung genommen werden. Reich und Land wer­den den auf die Milderung der Frostschäden im Weinbau ge­richteten Bestrebungen jede mögliche Förderung angedeihen lassen.

Führertagung des Reichslandbundes.

Berlin, 15. Nov. Im großen Saale des Bundeshauses des Landbundcs in Berlin fand heute vormittag die Führertagung des Reichslcmülmndes statt, aus der einleitend zunächst Dr. Wilhelm Stapel-Hamburg überDie nationalpolitische Not­wendigkeit der Selbsthilfe" sprach. Er betonte, daß das indu­strielle Zeitalter eine Verflechtung der Volkswirtschaften in einem Weltmarkt bedeute und daß sich in ihn auch die Indu­strialisierung des Bauerntums vollziehe. Man könne nicht industrielle Klassengegensätze und proletarische Kampfformen auf die Landwirtschaft übernehmen. Man solle vielmehr die für das deutsche Volk primäre Schicht des Bauerntums als unentbehrlicheil Erneuerungsquell der Nervenkraft betrachten. Der gegenwärtige Staat sei zwar nicht im Willen, wohl aber der Struktur nach bauernfeindlich. Deshab müsse der Bauer politisch werden und eine intelligente Führerschicht für seine wirtschaftlichen und politischen Ausgaben heraus bilden. Hier­aus referierte Professor Dr.. Sagawe-Kiel überSelbsthilfe auf dem Wege der Bctriebstechnik und Agrarproduktion". Er führte u. a. aus, wenn der Staat in der Erkenntnis der Bedeutung der Landwirtschaft Hilfsmaßnahmen für sie treffe, so verpflichtet das die Landwirtschaft auch zu energischer Selbsthilfe: denn Staatshilfe dürfe immer nur Notstandsmaß­nahme sein. Das schon bestehende Wirtschaftsberatungswesen müsse durch eine tieftrgehende betriebswissenschaftliche Durch­bildung der Spezialberater ausgedehnt werden. Innerhalb gewisser Gebiete sei eine spstematische Zusammenarbeit aller Beratungsstellen anzustreben, insbesondere der Zusammen­schluß der Buchstellen zur Auswertung von Buchführungs- crgebnissen. Abseits stehende landwirtschaftliche Kreise solle man dadurch für diese Arbeit interessieren, daß man in jeder Gemeinde Vertrauensleute gewinnt, die entsprechende Lehr­gänge veranstalten.

Gcheimrat Rießer 75 Jahre alt. »

Berlin, 16. Nov. Geheimrat Rießer, der lange Jahre Vizepräsident des Reichstags war und den Ehrenvorsitz des HaniabnndeS bekleidete, begeht am Samstag seinen 75. Ge­burtstag. Als hervorragender Organisator erwies er sich bei der Zusammenfassung des Bant- und Bankiergewerbes in den Zentralverband, dessen Vorsitzender er noch heute ist. Rießer, der bis Frühjahr 1928 der Reichstagsfraktion der Deutschen Volkspartei angehorte, genießt wegen seines konzilianten und liebenswürdigen Wesens in politischen und wirtschaftlichen Kreisen Berlins großes Ansehen.

Tie Reparations-Nuten überreicht.

Berlin, 16. Nov. Die deutsche Regierung ist im Besitz der wichtigsten Antworten aus ihren Vorschlag, zu einem möglichst nahen Zeitpunkt die in Genf vereinbarte Kommission unab­hängiger Finanzsachverständiger zur endgültigen Regelung deS Reparationsproblems zusammentreten zu lassen. Die 5 Mächte, an die die deutsche Regierung sich wandte, haben auf eine gemeinsame Antwort verzichtet. Jede der Regierungen hat durch die deutschen diplomatischen Vertreter gesonderte Ant­wortnoten übermittelt. Allerdings lassen die Antworten er­kennen, daß über den Inhalt vorher eine Verständigung zwi­schen den Westmächten erfolgt ist. Aus der englisckxm und der französischen Antwort-Note geht hervor, daß die Reparations­mächte den deutschen Standpunkt grundsätzlich angenommen haben, daß die zweite Dawes-Kommission aus unabhängigen Sachverständigen zusammengesetzt sein soll, die nicht an be­stimmte Instruktionen ihrer Regierungen gebunden sind. So­wohl die französische, wie die englische Regierung haben aber auch du- Gelegenheit benutzt, in der Antwortnote nochmals ihren L-tandPunkt in der Reparationssrage darzulegen. Der

englische Standpunkt ist eine Wiederholung der bekannten Bal- four-Note Ersatz der Schuld Englauds an die Vereinigten Staaten. Der französische Standpunkt ist eine Zusammen­fassung der Chambery-Rede Poincares Ersatz der fran­zösischen Schuld an England plus Entschädigung für den Wiederaufbau. Sowohl die französische, wie die englische Re­gierung und daraus darf man auf die Haltung der bel­gischen, italienischen und japanischen Regierung schließen verzichten auf eine vorherige Bindung und Instruktion ihrer Experten, halten es aber für gegeben, daß die Sachverständigen in Fühlung mit ihren Regierungen bleiben, wie sie auch als selbstverständlich voraussetzen, daß auch die deutschen Delegier­ten in Fühlung mit der Regierubng bleiben. Alan darf an­nehmen, daß nach dem Eintreffen sämtlicher Antworten die deutsche Regierung formell Vorschlägen wird, unabhängige, an Instruktionen ihrer Regierungen nicht gebundene Sach­verständige nunmehr zu ernennen. Es ist allerdings bisher nicht bekannt geworden, ob die deutsche Regierung sich mit den Reparationsmächten auch bereits darüber verständigt hat, von wem die Ernennung der Kommissionsmitglieder ausgehen soll. Nicht entschieden scheint auch noch die Frage des Tagungsorts zu sein. Die Nachricht, daß Poincare und Churchill mit den Sachverständigen eventuell Mitte Dezember nach Berlin kom­men werden, ist bisher nicht bestätigt. In Berlin ist von einer solchen dl bucht bisher nichts bekannt.

Ausland.

Rom, 16. Nov. Die italienischen Abendblätter melden aus Berlin, daß Botschafter v. Neurath nicht nach Moskau versetzt, sondern das Deutsche Reich weiter in Rom vertreten werde. Diese Nachricht ist in politischen Kreisen Roms mit Genug­tuung ausgenommen worden, da Freiherr v. Neurath sich in den Jahren seiner Tätigkeit in Rom weitgehendes Pertrauen erworben hat und seine Verdienste um die Herstellung guter Beziehungen zwischen Deutschland und Italien allgemein hoch bewertet werden.

Polnische Maßnahmen gegen deutsche Beamte.

Am Vortage der Zehn-Jahrfeier der Wiederaufrichtung Polens erhielt das Bürgermeisteramt in Biclitz vom schlesischen Wvjewodschaftsamt ein Schreiben, in dem der -Ltadtgemeinde anempfohlen wurde, nicht weniger als 12 leitende Beamte des Bielitzer Magistrats, die fast durchweg deutscher Volks­zugehörigkeit sind, vom Dienst zu befreien und in den Ruhe­stand zu versetzen. Der Bielitzer Gemeinderat wird sich in den nächsten Tagen mit dieser Angelegenheit befassen.

Zum Kampf des Deutschtums i« der Tschechen

Vor einige» Jahren bereits wurde den deutsch-bühmiscben Kurorten Karlsbad und Franzensbad aufgetragen, alle Heil­mittel, Kurlisten, sowie das Musikprogramm in tschechischer Sprache anzufertigen. Eine Beschwerde beim obersten Ver- waltungSgericht ist jetzt abgelehnt worden. Dagegen hat Fran- zeiisbad erreicht, daß eine Anordnung des Innenministeriums, nach der der^ Ortsname bei den Prospekten im Ausland in tschechischer Sprache angegeben sein muß, aufgehoben wurde. Handgranaten im Schreibtisch.

London, 16. Nov. Im Unterhaus verbreitete sich gestern abend die sensationelle Nachricht, daß in dem Arbeitszimmer eines Ministers im Parlamentsgebäude 2 Bomben gefunden worden seien. Es bestätigt sich, daß ein Mitglied der Regierung benn Oeffnen einer Schublade seines Schreibtischs 2 Hand­granaten fand, von denen die eine ohne Zünder, die andere dagegen völlig gebrauchsfertig war. Der gefährliche Fund wurde sofort der Polizei übergeben, die vom nahe gelegenen «cottland djard einige Detektive ins Parlament entsandte, um der Angelegenheit nachzugehen. Soweit bisher bekannt ist, hat me Untersuchung keinerlei Anhaltspunkte für ein geplantes Verbrechen ergeben. Man nimmt allgemein an, daß es sich um Kriegsandenken handelt, die ein Bcnützcr des Schreibtisches cn fahrlässiger Vergeßlichkeit unter den alten Zeitungen in einer Schublade liegen ließ.

Le Rond's Balkanreisc.

16. Nov. Während aus Bukarest gemeldet wird, mc Unkunst des französischen Generals Le Rond in der rumä- inichen Hauptstadt habe vorläufig nur den Zweck, Frankreich m Rumänien Flngzeugbestellungen zu versümffen, wird in »Belgrader diplomatischen Kreisen erzählt, der französische Ge­neral habe weitgehende internationale Verhandlungen im " -ole^ruf die Schaffung der lange geplanten antibolsche- wistiickiett rvrvut abzielen. Es bandle sich um die Zusammen- lanung Polens, Rumäniens, Bulgariens und Ungarns zu einer .. icustvsroiit gegen Rußland, die später auch zu ein'em Osfen- livbuiidnis werden könnte. Die größte Schwierigkeit, die hier zu überwinden sei, wäre die Versöhnung Rumäniens mit Un­garn. um die sich Italien schon lange vergebens bemüht. Da- gegen habe es den Anschein, als ob die Verständigung zwi­lchen Rumänien und Bulgarien bereits auf gutem Wege ist.

Aus Stabil und Bezirk.

Sonntagsgedonken.

November.

Als es vvr uns lag, wie lang es schien!

Und wie schnell cs wieder vorübergiikg!

Wir freuten uns eben noch ans den Mai, und wie ein Flug Wolken flog es vorbei.

C. Flaischlen.

Du, der du unS so freundlich liebst

und segnest unser Feld

und uns die reiche Ernte gibst.

Gelobt sei Herr Welt! L. Huber.

Wir aber wollen, wenn es kalt nun wird und rauh.