Ursache, daß die Züge heftige Stöße erlitten und anhalten mußten. Dem Gepägwagen des eineu Zuges drohte sogar eine Entgleisung, glücklicherweise kam es aber nicht dazu. Doch er­litten die Züge Verspätung. O 107 kam in Ulm mit 20 Minu­ten Verspätung an, als die Anschlutzzüge schon fort waren. Die Kuh hatte natürlich ihr Leben lassen müssen.

Erbach, OA. Ulm, 15. Nov. (Tödlicher Unglücksfall.) Der l7 Jahre alte Joseph Epple, Sohn des Wirts zumUlmer Hof", befand sich am 12. November auf einer Hochzeit in Untersulmetingen. Bei der Heimfahrt hat er jedenfalls die Aussteigstation verschlafen und ist ansgestiegen., als der Zug schon längst wieder in Fahrt war. Er brach dabei das Genick und war sofort tot. Die Eltern haben den Sohn am andern Tag vermißt und nach ihm gesucht, ohne ihn zu finden.

Vermischtes.

Noch gut abgelnufen. Durch die Geistesgegenwart eines Lokomotivführers wurde am Montag mittag ein großes Un­glück verhütet. Aus der schrankenlosen Ueberfahrt zwisct>en Dinkelsbühl und Feuchtwangen bei der Oelmühle blieb ein Fuhrwerk mit Anhängewagen mitten auf dem Gleis stehen, ge­rade in dem Augenblick, als der nach Dombühl fahrende Zug daherkam. Nur dadurch, daß der Lokomotivführer sofort mit aller Gewalt bremste und den Zug dicht vor dem Fuhrwerk zum Halten brachte, wurde ein schwerer Zusammenstoß ver­hütet.

Auch ein Gedenktag. Am 15. November vor 5 Jahren wurde die Rentenmark eingeführt und mit ihr die feste Wäh­rung, die dem grenzenlosen Schwindel der Milliarden und Billionen ein Ende machte. Ungeheuer groß sind die Opfer dieses Schwindels der Inflationszeit.

Wie du mir, so ich dir. Zu Speyer lebte ein Medikus, der wegen seiner Grovheit bekannt und wegen seiner Geschicklichkeit viel begehrt war. Er hatte einem Patienten den Wein ver­boten. Als er aber einmal zur Visite kam und den Kranken bei einer Weinsuppe traf, fauchte er ihn nicht schlecht an und schrie:Ihr fresset Wein, Ihr saufet Wein, Ihr müßt ster­ben." Der Patient, nicht faul, drehte den Stiel um und sagte etwas zögernd, aber doch deutlich genug:Ihr fresset keinen Wein, Ihr saufet keinen Wein und müsset auch sterben."

Sechs Jahre unschuldig im Zuchthaus gesessen. Ein Raubmord, der sich im Oktober 1919 in Kerpen bei Köln abspielte, hat jetzt 9 Jahre nach der Tat eine sensationelle Wendung gefunden. Im Walde zwischen Horrom und Habbel­rath wurde im Oktober 1919 ein Angestellter einer Baufirma aus Elsdorf überfallen und beraubt. Den Räubern fiel seiner­zeit ein Betrag von 10 900 Mark Lohngeldern in die Hände. Der Tat dringend verdächtig waren die Arbeiter Böhmer, Ger­hard Hüppeler und Nikolaus Jöbges aus Kerpen. Trotz hart­näckigen Leugnens verurteilte auf Grund eines Indizien­beweises das Schwurgericht in Köln die Angeklagten Hüppeler und Jöbges zu 7 und 5 Jahren Zuchthaus, sowie 10 Jahren Ehrverlust. Der Angeklagte Böhmer starb noch vor der Haupt­verhandlung im Untersuchungsgefängnis. Einem Wieder­aufnahmeverfahren, das die Verurteilten wiederholt beantrag­ten, wurde nicht stattgegeben. In den letzten Wochen wurde der Polizeiverwaltung in Kerpen mitgeteilt, daß als Täter des Raubüberfalls 2 andere Einwohner aus Kerpen in Frage kämen. Die sofort angestellten Ermittlungen führten zur Fest­nahme zweier Personen, von denen eine bereits die Tat ein­gestanden haben soll. Beide Verhafteten wurden dem Gerichts­gefängnis in Köln zugeführt. Die weitere Untersuchung des Falles liegt nun in den Händen der Staatsanwaltschaft Köln, die bisher noch zu keinem abschließenden Urteil gekommen ist. Die seinerzeit Verurteilten, von denen Hüppeler die Strafe ganz und Jöbges 6 Jahre verbüßt hat, haben nunmehr erneut den Antrag auf Einleitung eines Wiederaufnahmeverfahrens gestellt.

Der Führer der Heilsarmee schwer erkrankt. Der oberste Leiter der Heilsarmee, General Booth, ist seit einiger Zeit schwer erkrankt. Mit seinem Ableben wird stündlich gerechnet.

Handel, Verkehr und Volkswirtschaft.

Stuttgart, 15. Nov. Dem Donnerstagmarkt am städt. Vieh- und Schlachthof wurden zugeführt: 6 Ochsen (unv. 6), 2 Bullen, 60 Iungbullen (unv. 30), 62 (34) Iungnnder, 13 Kühe, 237 Kälber. 368 Schweine. Erlös aus je 1 Ztr. Lebendgewicht: Ochsen, Bullen 3 4345 (letzter Markt: 44-46), b 4042 (41-43), c 3739 (3840), Iungnnder 3 5054 (5155), d 4448 (4449), c 3941 (4043), Kühe c 2026 (unv.). ck 1518 (unv ), Kälber d 7175 (7477), c 6370 (6571), ck 5260 (5563), Schweine 3 fette über 300 Pfd. 8283 (unv.), d vollfleischige von 240300 Pfd. 8182 (unv.), c von 200240 Pfd. 7780 (78-80), ck von 160200 Pfd. 7577 (7678), e fleischige von 120160 Pfd. 7274 (unv.), Sauen 5666 (5769) Mark. Marktverlauf: Großvieh schleppend Ueberstand, Kälber ruhig, Schweine mäßig belebt.

Neueste Nachrichten.

Bräunlingen, 15. Nov. Die Ermittlungen der hier weilenden Beamten des Landespolizeiamts Karlsruhe und der Gendarmerie Donaueschingen führten heute nachmittag zur Festnahme von zwei Personen, gegen die schwere Verdachtsmomente bestehen, den Mord in der Hütte aus der Fohlenweide bei Bräunlingen verübt zu haben. Der Aeltere von beiden, der 34 Jahre alt ist, war im Besitz eines Kleidungsstückes, an dem frische Blutspuren sestgestellt wurden. Der andere, der 30 Jahre alt ist, hat Äußerungen getan, die zum mindesten von einer Mitwisserschaft zeugen. Beide find in Bräunlingen ansäßig und dort beschäftigt, beide ebenfalls schon vorbestraft. Heule abend werden die Festgenommenen in das Amtsgerichtsgefängnis nach Donau­eschingen gebracht, sie bestreiten vorläufig, die Tat begangen zu haben.

Duisburg, 15. Nov. Heute vormittag gegen 10 Uhr erplodierte bei der Teeroerwertung Duisburg-Mriderich aus bisher unbekannter Ursache eine in der Teerdcstillation stehende Retorte, als man mit der Prüfung zur Inbetriebnahme beschäftigt war. Der Werkmeister Ju­lius Hofmeister wurde getötet, mehrere Arbeiter verletzt. Ermittlungen über die Ursache des Unglücks sind im Gange.

Eisleben, 15. Nov. Die Mansfeld A-G. hat am 15. November zum 31. Dezember die Lohntafel und den Manteltarik gekündigt. Das Kündigungsschreiben hat sich mit dem der Gewerkschaften gekreuzt.

Berlin. 15. Novbr. Von der Kriminalpolizei wurde heute vor­mittag im Kriminalgericht Moabit ein Erpresser verhaftet, der mit einem besonderen Trick arbeitete. Er gab sich als Pressevertreter aus und suchte in der Hauptsache solche Verhandlungen auf. in denen der Angeklagte ein besonderes Interesse daran hatte, daß fein Name in der Oefsentlichkeit nicht genannt wurde. Nach der Verhandlung wen­dete er sich dann an den Angeklagten, teilte ihm mit, daß er Presse­vertreter sei und die Absicht habe, über die Verhandlung einen Bericht zu schreiben. Gegen eine Abstandszahlung wäre er jedoch bereit, diesen Bericht zu unterdrücken. Der Schwindler trieb seine Frechheit so weit, daß er die Angeklagten in ihren Wohnungen aussuchte. Seine Erpressungen sind ihm in zahlreichen Fällen geglückt.

Berlin. 15. Nov. Vor einigen Tagen ist wie jetzt erst bekannt wird, der Juwelen- und Gelddieb Karl Bernotat aus dem Zuchthaus in Gollnow, wo er noch fünf Jahre zu verbüßen hatte, ausgebrochen. Er hat sich nach Berlin gewandt und wird hier von der Kriminal­polizei gesucht. Aus welche Weise Bernotat aus dem Zuchthaus ent­kommen konnte, steht noch nicht fest. Bernotat hat seinem Verteidiger mitgeteilt, daß ersich selbst aus Gollnow beurlaubt habe", um das von ihm beantragte Wiederaufnahmeverfahren von Berlin aus gründ­licher betreiben zu können. 2n etwa zwei Wochen will er sich freiwillig wieder in Gollnow stellen.

Berlin, 15. Novbr. Dem amerikanischen Bankier Hanway aus Newyork, der zu geschäftlichen Verhandlungen nach Berlin gekommen war, ist aus seinem Zimmer in einem großen Hotel der Fricdrichstadt, das er mit seiner Gemahlin bewohnte, Schmuck im Werte von 80000 Mark, sowie eine Anzahl Kreditbriefe und Ausweispapiere gestohlen worden. Unter den Juwelen ist eine Kette aus 131 ausge­suchten Perlen und eine Platinhalskette mit Brillanten heroorzuheben.

Wien, 15. Nov. Die Schubert-Lentenar-Feier der Stadt Wien hat heute mit einem großen Festkonzert in der Akademie der Wissen­schaften im Beisein des Bundcspräsidenten. der Vertreter der Regie­rung und des diplomatischen Korps, sowie zahlreicher hervorragender Gäste aus dem Ausland, darunter der hier weilenden deutschen Ober­bürgermeister, ihren Anfang genommen. Zur Ausführung gelangten nur Werke Franz Schuberts.

Helsingfors, 15. Nov. Die Finnlondbank erhöht den Diskont­satz vom 16. d. M. ad von 60» aus 7 Prozent.

Paris, 15. Nov. Die Kammer hat zum Schluß ihrer heutigen Sitzung dem neuen Kabinett Poincare mii 335 gegen 147 Stimmen ihr Vertrauen ausgesprochen.

New-Pork, 15. Nov. Bis jetzt sind drei Kiistenwachtschifie und drei andere Fahrzeuge mit Toten derVestris"-Katastrophe hier ein- gelaufcn. Im ganzen sind bis jetzt 22 Leichen geborgen, die zwischen den Schiffstrümmern aufgefischt werden konnten.

New-Pork, 15. Nov. 64 weitere Ueberiebende des Dampfers Vestris" sind heute vormittag von dem französischen Tankdampfer Myriain" hier gelandet worden,

Vom Württ. Bauernbund.

Stuttgart, 15. Nov. Der Württ. Bauern- und Weingärt- nerbuud hielt am letzten Montag hier eine Landesansschuß- sitzung ab. Landesvorsitzender, Oekonomierat Bogt, leitete die Verhandlungen. Der Geschäftsführer gab sodann einen ein­gehenden Bericht über die Bundesarbeit im letzten Jahr. Der Bund hat sich gut entwickelt. Er wird auch in kommender Zeit durch Wort und Schrift für den Bauernstand arbeiten. Auch die Angriffe gegen Th. Körner jung wurden zur Sprache gebracht und festgestellt, daß all all den Verdächtigungen kein wahres Wort ist. Der Landesausschuß sprach sein lebhaftes Bedauern aus über die schmutzigen Verleumdungen eines Mannes, der 10 Jahre lang in hartem, schwerem Kampf für die Bauernsache stand, er sprach Körner jung seinen herzlichen Dank ans und versicherte ihn des vollen Vertrauens der Vor­standschaft uird des Ausschusses. Die Mitglieder des Landes­ausschusses und die Vertrauensmänner sollen ersucht werden, diejenigen, die beleidigende und unwahre Behauptungen ver­breiten, festzustellen, damit sie gerichtlich belangt werden kön­nen. Eine Bespreäxung über die gegenwärtige Lage der Land­wirtschaft wurde durch einen wertvollen Vortrag des Frei­herrn von Stauffenberg eingeleitet. Es wurde sodann be­schlossen, im Dezember eine Landesoersammlung abzuhalten, und zwar in Verbindung mit der von der Landwirtschafts­kammer veranstalteten Getreideschau in Stuttgart. Der hiefür in Betracht kommende Tag ist der Thomasfeiertag, Freitag, der 21. Dezember, nachmittags 2 Uhr, in der Liederhalle in Stutt­gart. Es soll versucht werden, als Redner den ehemaligen Reichscrnährungsminister Schiele zu gewinnen.

Grotzseuer in Mannheim.

Mannheim, 15. Nov. Im Mannheimer Jndustriebezirk ist beim Verein deutscher Oelfabriken ein Gr.oßfeuer ausgebrocheu. Der Alarm erfolgte um 1.02 Uhr. Das ganze Oellager steht in Flammen. Da eine Löschung des Brandes aussichtslos erscheint, obwohl sämtliche Feuerwehren Mannheims bei der Bekämpfung des Feuers Mitwirken, beschränkt man sich auf die, Sicherung der anliegenden Gebäude. Das Großfeuer erstreckt sich auf ein großes Lagerhaus mit Kopra (Oelsaaten), von dem nichts mehr zu retten ist. Da der Wind ständig weht, ist die Bekämpfung des Feuers außerordentlich schwierig. Der Scha­den beträgt schätzungsweise 23 Millionen Mark. Er ist durch Versicherung gedeckt. Zwei Beamte der Berufsfeuerwehr muß­ten wegen Rauchvergiftung ins Allgemeine Krankenhaus ge­schafft werden. Bei dem einen namens Schlecht, der kurz vor der Vermählung stand, ist die Hoffnung, daß er am Leben bleibt, aufgegeben worden. Der Wind treibt die Flammen einem 100 Meter breiten Verbindungskanal zu, der den Neckar mit dem Jndustriehafen verbindet und aus dessen anderer Seite ein Lagerhaus der Rhenania liegt. Das Lagerhaus, das von dem Qualm vollkommen eingehüllt ist, wird von der Feuerwehr aus niedreren Leitungen mit Wasser überschüttet. Eine weitere Gefahr für die umliegenden Gebäude besteht augenblicklich nicht.

Der Panzerkreuzerbau gesichert.

Berlin, 15. Nov. Der Präsident eröffnet die Sitzung um 3 Uhr. Auf der Tagesordnung stehen die Anträge, die sich mit dem Bau des Panzerkreuzers beschäftigen. Es handelt sich um eine kommunistische Interpellation, um einen kommunistischen Antrag auf Zurückziehung der erster: Rate und um einen sozialdemokratisciwtt Antrag auf Einstellung des Baues des Panzerkreuzers. Abg. Wels («soz.) begründete den sozialdemo­kratischer'. Antrag auf Einstellung des Baues des Panzerkreu­zers K. Das deutsche Volk habe sich am 20. Dtai für die Ablehnung des Panzerkreuzers entschieden. Diese Entscheidung werde auch nicht beeinträchtigt durch den kläglichen Ausfall des kommunistischen Volksbegehrens. Das Parlament sei frei und nicht an Beschlüsse des vorigen Reichstags gebunden, wie das vielleicht die Regierung sei. Wenn der Reichswehrminister der Entscheidung des Reichstags vorgegriffen und bereits Aufträge von mehr als 30 Millionen vergeben habe, so stehe dieser Fall ohne Beispiel da. (Lärm und Lachen rechts.) Der Versuch, den Reichstag vor eine vollendete Tatsache zu stellen, werde von der sozialdemokratischen Partei scharf znrückgewiesen. Die Sozialdemokratie kämpfe für die Schaffung einer im republi­kanischen Sinne zuverlässigen Reichswehr. Der Bau des Pan­zerkreuzers verstoße sowohl gegen die Gebote der Zweckmäßig­keit, als auch gegen die der Sparsamkeit. Selbst von rechts­stehender Seite lägen ablehnende Gutachten über das Panzer­schiff vor. Wahrscheinlich würden die neuen Panzerschiff­bauten insgesamt 500 Millionen Mark verschlingen. (Lebhafte Zurufe rechts.) Der Präsident teilt weiter mit, daß die Kom­munisten sofortige Abstimmung über ihren Antrag auf Vor­legung der für das Kabinett hergestellten Denkschrift forderten. Reichskanzler Müller stellt zu diesem Antrag fest, es sei nicht richtig, daß in dieser Denkschrift irgend welche Angaben vor­handen sind über die Vergebung von Lieferungen im Betrage von 32 Millionen Mark. Im übrigen enthalte diese Denk­schrift Ausführungen über die Landesverteidigung, die im Reichskabinett gemacht sind und ihrer ganzen Sachlage nach sich nicht zur Weitergabe eignen. (Lärm bei den Kommunisten.) Der kommunistische Antrag wird abgelehnt. Abg. Heckert be­gründet hierauf die kommunistische Interpellation. In allen Ländern seien die Kriegsvorbereitungen gegen die Sowjet­union im Gange, denen sich auch Deutschland anschließe. Um der Futterkrippe willen verrate die Sozialdemokratie das Proletariat.

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In der Aussprache gav Reichskanzler Müller in Bean, wortung der kommuniitischen Interpellation immens n.' ReichSreg iernng eine Erklärung ab, in der es heißt: ^ Bewilligung der ersten Rate für den Bau des Panzerschiffes! ist durch Reichstag und Reichsrat bereits mit der Bernbichl düng des Reichshaushalts für das Jahr 1928 erfolgt. Beiki Körperschaften haben sich durch die Annahme des Reichs». Haltsgesetzes für den Bau des Panzerschiffes ausgesprochen Im Hinblick auf die kommenden Jahre hat das Reichskabinett in finanzieller Hinsicht festgelegt, daß künftige Ersatzbaute, der Marine nur innerhalb der Höhe des Marineetats für 1928 ausgeführt werden dürfen. Es wurde mit voller stu- stiminung des Reichsivehrrninisters sichergestellt, daß die durch den Bau des Panzerschiffes ^ entstehenden Mehrausgaben durch entsprechende Ersparnisse bei sonstigen Ersatzbauten wie­der eingebracht werden. Damit war einer vom Reichsrat an­genommenen Entschließung Genüge geschehen. Es ist richtig daß über die erste Rate hinaus Aufträge im Betrage von U Millionen vergeben worden sind. Das liegt im Rahmen des 24 der Reichshaushaltsordnung. Selbstverständlich kann ein Schiff nur im ganzen vergeben werden und ebenso die dazu­gehörigen Maschinen. Jedenfalls sind Ausgaben über die be willigte Rate hinaus nicht erfolgt. Von dem Abg. Heckert i,i auch die Behauptung ausgestellt worden, daß dieses Panzerschist gegen Rußland gebaut wird und daß diese Politik gegen Len Sinn des RapallovertrageS verstoße. Die Reichsregierung stehr durchaus aus dem Boden des RapallovertrageS und des Ber­liner Vertrages. Jür übrigen werde ich diese Behauptung nicht ernst nehmen, solange sie mir nicht von dem russischen Botschafter vorgetrageu wird. (Heiterkeit und Rufe Sehr gut - Der russische Botscl-after Krestinski, der sich in der Diplm matenloge befindet, lächelt.)

Reichswehrminister Grüner untersucht zunächst die Frage ob wir eine Marine nötig haben. Ich bejahe diese Frage ans vollster Ueberzeugung, wie sie mit mir der überwiegende Teil des deutschen Volkes bejaht. Maßgebende Gründe dafür sind einmal der Kräfteznwachs, den die Marine dem Landheer bringt, zum andern die freie Ostsee. Eine Ausgabe unserer Marine würde uns noch nicht berechtigen, unser Landheer auch nur um eine Kanone zu verstärken. Infolgedessen be­deutet die Marine einen uiiersetzlickzen Kräfteznwachs. Auch die kleinste Flotte ist die beste Art des Küstenschutzes. Wie viel leichter ist infolge der neuen Kriegsmethoden der Kampf au- der Luft gegen Land und Landheer als gegen einzelne schwim­mende Schiffe. Die Marine dürste in Zukunft berufen sein, wieder eine erhebliche Rolle zu spielen. Sie ist eine stack Entlastung des Heeres. Der Minister verweist weiter aus den Wert der Flotte für die Aufrechterhaltung unserer Neutralst»! bei Konsliktsfällen jenseits unterer Grenzen. Unsere geogra­phische Lage lasse den Fall zu, daß die Marine zur Aufrcchi- erhaltung dieser Neutralität eine wichtige Rolle spielen könnt!. Besondere Bedeutung könne sie auch haben, um eine unbehin- Lertss Handelsschiffahrt zu sichern. Der Minister weist daraus hin, daß der Außenminister den Gedanken völlig ablehne, al- ob der Bau des Panzerkreuzers eine Belastung unserer Außen­politik darsteüe. Wenn die Marine aber Lebensberechtigung habe, dann müsse man ihr auch die Lebensmöglichkeit geben und sie wenigstens in dem wirklich recht bescheidenen Rahmen des Versailler Vertrages erhalten. Dazu gehöre in erster Linie der Ersatz veralteten Materials. Auch der vorzüglichste Schiffsbau falle der Altersschwäche anheim. Unsere ästcm Schiffe seien bereits bedeutend über 20 Jahre im Dienst, wäh­rend unsere Bertragsgegner uns eine Höchstdauer von 20 fah­ren zugebilligt hätten. Er untersucht dann, welche Anseck­rungen an ein solches Panzerschiff zu stellen sftrd. Von MM Seeschlachten im bisherigen Sinne werde in Zukunft M mehr die Rede sein. Unsere jetzigen Linienschiffe seien für die np.twendige Zusannnenarbeit mit den Kreuzern zu langst«. Ihre Konstruktion sei überholt. Der neue Typ erfülle alle an ihn gestellten Forderungen. Er sei aus hohe DauergeschwiMg- keit konstruiert und befähigt, mit den Kreuzern praktisch zu- sammenzuarbeiten, sowie einem überlegenen Gegner rechtzeitig auszuweichen. Seine Kampfkraft sei den 10 000 Tonnen-Kreu- zern weit überlegen und er sei auch für Großkampfschiffe ein gefährlicher Gegner. Die Geschütze überträfen an Reichweite unsere alten Linienschiffe um 12 Km. Sie seien in der Lage, in der Minute das Dreifache der Geschosse zu verfeuern. Ä Gefahr der deutschen Seetransporte sei verringert, wenn sie von den schnellen deutschen Panzerkreuzern begleitet würde: Die Bauten seien nicht unwirtschaftlich, sondern geradezu eil» Forderung der Wirtschaftlichkeit. Der Bau komme der Be­völkerung der Seestädte zugute. 56 Millionen von den 80 Mil­lionen würden als Lohn verwendet werden. (Hört! hört!) Di« Ablehnung des Baues würde mindestens 1500 Mann aus die Straße werfen. Das erste Panzerschiff sei den Deutsche» Werken in Kiel übertragen. Durch Ablehnung würden dir Generaluntosten der Werft sich steigern und die Werft all­dem Wettbewerb für den Bau von Kriegsschiffen ausschaltm und das Reich mit hohen Zuschutzsummen belasten. Zum Schluß betonte der Minister den Wert des Panzerkreuzers für die Gefechtsmoral von Offizier und Mann. Nur mit moderne» Schiffen, mit klarer Zweckmäßigkeit des Baues und der Be­waffnung könne die Gesechtsmoral auf der Höhe erhalte» werden. Sie müffh untergraben werden, wenn Offiziere und Besatzung das Gefühl haben, auf veralteten Schiffen zu sein- Es sei ein Gebot der Landesverteidigung für den Ersatzbau cinzutreten. Der Minister bittet nochmals ernsthaft zu Prüfen, ob die Sozialdemokratie durch ihr Votum die deutsche Marine verkümmern lassen wolle. Ich erkläre, so schließt der Minister, daß ich in meiner Stellung als Reichswehrminister die Ein­stellung des Panzerschiffbaues nicht verantworten könnte.

Das Zentrum stimmt gegen die Sozialdemokratie.

Die Zentrumsfraktion des Reichstags beschäftigte sich ai» Donnerstag nach der Reichstags-sitzung mit dem Verlaus der Aussprache über den Panzerkreuzerbau. Es kam allgemein eine recht starke Mißstimmung über die Art des Auftretens des sozialdemokratischen Abgeordneten Wels zum Ausdruck. Die Zentrumsfraktion, mit Ausnahme einiger weniger Mit­glieder, die sich der Stimme enthalten, wird geschloffen gegen den Antrag der Sozialdemokraten stimmen. Den Standpunkt des Zentrums wird voraussichtlich der Abg. Wirth am Freitag vertreten.

Haltung der Demokraten.

Die Demokraten haben im Reichstag einen Antrag eiw gebracht, in dem die Reichsregierung ersucht wird, ein m stw geschloffenes, militärtcchnisch begründetes Ersatzbauprogramm für die ausfallenden Schisse der Reichsmarine auszustellen, «l» eine Uebersicht über die Bedeutung der Forderungen für on Landesverteidigung und die finanzielle Tragweite ermogum und dieses Programm vor der Beschlußfassung über die zrMs Rate des Panzerkreuzers /i dem Reichstag vorzulegen. W wir erfahren, werden die Demokraten gegen den sozialdemo­kratischen Antrag stimmen. .

Nach dem Abschluß des ersten Tages der Aussprache üver den Panzerkreuzer wird in parlamentarischen Kreisen nwiM? die Ablehnung des sozialdemokratischen Antrags auf Enlff lung des Baues als Gewißheit betrachtet. Allerdings hatnw nur in Kreisen des Zentrums, sondern auch bei der Demst^ Volkspartei die Form der Ausführungen des sozialdemoirwa schen Redners, Abg. Wels, erhebliche Bedenken ausgelost, -ve-

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