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kxplosion. Jm näl flammen, die hausyoz, äderten. Der Führer nur durch einen Mck-' :ad die Gefahr, die süi selbst bestand, erkannte id alarmierte sofort immermann mit eine», Das Motorrad wurde ß es nicht mehr benützt

der Laichinger Wind- öandwirtschaft und d^ (Müllerei) wird durch Fahre 1902 wurde hier uch letzte in Württem- em Auftvand von rund ! gut und man konnte ährend des Weltkriegs ni Sturm zum Opfer e Mühle mittels eines rieben. Bor 2 Jahren e um 20 000 Mark zn stattgesundenen Genr­ung der Genossenschaft sicht auf Rückerstattung Beiträge, so daß sie ohne

iderung der Besatzung fte in St. Gallen eine orstände der verschiede-

Schifsahrtsverwaltun-

bildete die Aufstellung ersonal auf den Boden- ' wurde auch die Frage esatzung der Bodensee- Igemeinen gutgeheißen. >es Personals, trotzdem g von Baden aus. h will nicht zu Baden.) der württembergW- ine sehr stark besuchte 'lave staatlicherseiks be- >en statt. Ihr wohnten (Vorstand, mehrere Ge­lbe und Industrie der Amtsbezirk Deubach uni rtschaften gehörten sei! mischen Ritterorden an 'Hebung des Ordens m erg. In verschiedenen heiß Dr. Brönuer, der er genannten Orte bei einen durch wirtschaft- >tenen politischen Zn- dens in einem Groß- nste Unterstützung der , haltenden, durch eine schaftlich und kirchlich znm Ausdruck gebracht, n'ung und den Landtag nte Gemeinde, die sich erschachern lassen M,

n Ludwigsburg.

tag wurde in LudiiW- ini Bezirksbauamt der id waren neben zahi- örden auch Ministerial- labteilung des Finanz­er Spitze. Landesstraf- s in seiner Ansprache »ürttemberg eine Nem- arstelle. Im 19. Jahr- ölligen Isolierung der >ße ponoptische Jsolier- sordere aber gross

:hr geschäftliches Ab-

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ihm seine Güte doch ige quälte Jolanthe.

und wenn sie die wer wieder verwarf, über sein plötzliches

kluge und klare Art Das Leben erschien Sinne wertlos. Wie r Neujahr die Pacht rundlichen Interesse auch erfreuen müsse, nd einen Lohn ihrer t.

erwähnten Frau, das

fragte Eberle eines

er im unteren Stock ickeln grober Wolle, zu stricken gedachte. : für sich reserviert, wankte sie sich natür-

, aber dieses Nicken rn nach einer Pause: j zuweilen den Kops

den Schoß und sie an den kleinen Fen- nd über den Tälern,

Sie stand langsam lötzlich schrak sie zu- ! ß eilig die Lade.

> aus. ..

starrte mich ^ i, aber ich bilde nu

(Fortsetzung folgt-!

iiii-peitchäle. Württemberg habe die Epoche der panoptischen rrelleiibauteii - abgesehen vom Zellettgefäuguis Heilbronn Zersprungen und nur das Zugeständnis an die Einzelhaft ge­mäß nur die Arbeitsstile Feien erhalten geblieben, die Tren­nung 'bei Nacht sei durch L-chlafzellenbauten erreichbar. Mit dieser Entwicklung habe man sich in Einklang gesetzt mit dem ^tanö der Strafvollziigstheorie und der vorgeschrittenen Pra- ^ des Auslandes. Baurat Jeremias gab folgende technische Erläuterungen über den neuzeitlichen Schlafzellenbau: nach -weijähriger Bauzeit wurde der Tchlafzellenbau für 210250 Gefangene (meist Einzelschlafzcllen) unter folgenden Gesichts- vunttcn geschaffen: Unterbringung in gesunden, gut gelüfte­ten trockenen, nach den Vorschriften belichteten Schlafräumen von auSreickwuder Größe, dabei Ausbruch- und Feuersicherheit. Ter neue Ban ist -Al Meter lang und fast 11 Meter breit, dreistöckig mit hohem Untergeschoß, ErgehungShöfen, günstigem ^berlichteiufall usw. ES gibt hier 208 Einzelschlafzelleu ein­schließlich von je vier Arbeitszeiten, dann sechs Gemeinschafts- -ellen für je sechs Gefangene. Die einzelnen Zellen sind licht und sauher, mit .15,2 Kbm. Luftfassungs-raum und je einem Fenster von einem Neuntel der Bodensläche. Von den einzelnen Gängen aus können alle Zellentüreu beobachtet werden. Ein Portragsraum wurde für bildungsfähige Gefangene geschaffen. Der Bau kostet 500 000 Mark, der Aufwand für die Unter­bringung eines Gefangenen stellt sich also ans 2050 Mk. gegen­über l820 Mk. beim alten Zellenbau der Anstalt. Ministerial- var Roth übernahm für den verhinderten Justiznrinister den Bau und gab seiner Freude darüber Ausdruck, daß die Anstalt Lndwigsburg diese Bereicherung erfahren durfte und die Tchlafsäle. die er als Verbrecherschulen bezeichnete, aoschafsen konnte. Dr. Weißenrieder als Anstaltsleiter, sowie besonders dem Finanzministerium und dem Landtag müsse rückhaltsloser Dank ausgesprochen werden, dazu der Bauabteilung unter Präsident Kuhn und den Oberbauräten Daiber und Ehninger, sowie Banrat Jeremias und seinem Mitarbeiter Wacker. An die Uebergabe schloß sich eine Besichtigung des neuen Zellen­baues an.

Baden.

Rastatt, 11. Nov. Die große Möbelfabrik Moser L Eo., die über 120 Arbeiter beschäftigt, ist ans bisher unaufgeklärte Weise heute nacht 11 Uhr vollständig niedergebrannt. 40 voll­ständige Zimmereinrichtungen, ferner eine große Halle, in der Mjähriges Holz zur Verarbeitung aufgestapelt war, ein Auto, das mit Möbeln für 8-Zimmereinrichtungen fertig beladen war und ein Wohnhaus mit 2 Scheunen sielen dem Feuer zum Opfer.

Neuer badischer Sängergruß. Bei der Vertreterversamm­lung des Schwarzwaldgaues des badischen Sängerbundes in Triberg wurde erstmals der neue, von Bürgermeister Keil- Triberg gedichtete, und von Musikmeister Bier-Triberg kompo­nierte neue Sängerspruch vorgetragen. Er lautet: Rauschen­der Wald, tosender Bach Sonniger Hang, Schwarzwaldes Klang Heimat so traut, die Gott hat gebaut Dem Badner und Schwab, Liebreich in Gnad.

Vermischtes.

Alkoholverbot bei der Reichsbahn. Tie Reichsbahn macht von Zeit zu Zeit aus die Schädlichkeit des Genupes geistiger Getränke im Betriebsdienst aufmerksam. Sie geht dabei von der Erkenntnis , aus, daß die völlige Enthaltsamkeit im Dienste in der Dienstbereitschaft an Bedeutung gewinnt, je mehr Äe Betriebsleistungen und Zuggeschwindigkeiten erhöht wer­den. Die Reichsbahn hat neuerdings wieder darauf hingewie­sen, daß der Reichsbahnbedienstete, besonders der im Außen­dienste, einen gesunden Körper braucht, der der anstrengenden Berufsarbeit, den Witterungseinslüssen usw. gewachsen sein muß. Reichlicher Alkoholgennß beeinträchtige die Leistungs- nnd Widerstandsfähigkeit und setze die geistige Frische, die Zuverlässigkeit und Pünktlichkeit herab. Mangel an klarer Ueberlegung, Erschwerung des Handelns in entscheidenden Augenblicken, Herabminderung des Pflichtgefühls seien die Folgen. Das reisende Publikum habe aber vollen Anspruch darauf, daß der Reichsbahnbedienstete, dem das Leben vieler anvertraut ist, jeden Augenblick über seine volle Geistesgegen­wart verfüge. Den Bediensteten wird im Hinblick auf ihre hohe Verantwortlichkeit daher erneut zur Pflicht gemacht, den Alkoholgenuß während des Dienstes zu unterlassen und emp­fohlen, auch schon 2 Stunden vor Beginn oder Wiederbeginn des Dienstes keinen Alkohol zu genießen und sich auch im übrigen ernster Mäßigkeit im Genuß geistiger Getränke zu be­fleißigen. Selbsterziehung, Gesundheitspflege und Pflege der Leibesübungen seien die besten Schutzmittel gegen den Alkohol.

Kurz vor der Hochzeit in de« Tod. Am Montag spielte sich in Lüben (Schlesien) ein furchtbares Drama ad. Alach einer Geburtstagsfeier, die er zusammen mit seiner Braut besucht hatte, stürzte sich der Malergehilfe Fiedler von einer Brücke hinab und wurde schwer verletzt ins Krankenhaus gebracht. Seine Braut warf sich daraus in der Nähe der Brücke vor einen Personenzug und wurde am Morgen völlig zerstückelt aufgefunden. Der Grund des Doppelselbstmordes konnte noch nicht festgestellt werden. Die Hochzeit der beiden Verlobten sollte am nächsten Sonntag stattfinden.

Das Urteil im Bergmann-Prozeß. In dem Lombardhaus- Prozeß vor einer Sonderabteilung des großen Schöffengerichts Berlin-Mitte wurde Dienstag vormittag das Urteil gesprochen- Das Gericht hielt den Hauptangeklagten Sallh Paul Berg­mann des fortgesetzten vollendeten und versuchten Betruges, Wwie des Konkursvergehens für schuldig und erkannte gegen chn aus 3 Jahre Gefängnis, 5 Jahre Ehrverlust und 30 000 Mark Geldstrafe. Das Gericht verurteilte weiter den Staats­anwaltschaftsrat Dr. Walter Fakoby I wegen Beihilfe zum Betrüge zu 9 Monaten Gefängnis und zur Aberkennung der Fichigkeit, öffentliche Aemter zu bekleiden, auf die Dauer von

5 Jahren. Der Angeklagte Kraatz erhielt 2 Monate Gefängnis und 3000 Mark Geldstrafe, Wustrow ein Jahr Gefängnis, Charlotte Wustrow 9 Monate Gefängnis, Ludwig Ohnstein

6 Monate Gefängnis, Felix Salinger 4 Monate Gefängnis und Willy Warschauer 9 Monate Gefängnis. Sämtlichen Angeklagten wurde die Untersuchungshaft in voller Höhe an- gerechnet. Die beiden Angeklagten Lederer und Schmidt wur­den auf Kosten der Staatskasse freigesprochen.

Der Lavastrom unterbricht den Bahnverkehr. Der aus Carrabba vorrückende Lavastrom des Aetna hat die Straße erreicht, über die der Reiseverkehr der Bahn CataniaMessina ubergeleitet wurde. Da also ein Umsteigen der Passagiere an djeser Stelle nicht mehr bewerkstelligt werden kann, werden die Reisenden nunmehr zu Schiff weiterbefördert perden.

Gebet für Parlamentarier. Der Präsident der Staatsrrni- dersität von Wisconsin hat ein Gebet für Parlamentarier ver­laßt, das zum erstenmal bei Eröffnung der Wisconsiner Ver- wmmlung gesprochen wurde und auch in das Sitzungsproto- roll des Bundessenats Aufnahme fand. Es heißt darin, laut der Frankfurter WochenschriftDie Gemeinde":Bewahre uns vor den Sünden, in die wir, ohne es zu merken, leicht verstrickt werden, wenn die Rufe von Parteien und die Schreie von Interessen diesen Sitz der Regierung umschallen. Be­wahre uns davor, daß wir an die nächste Wahl denken, wäh- lmr auf die Wohlfahrt der nächsten Generation bedacht Mn sollten. Bewahre uns davor, daß wir persönliche Rück­

sichten im Auge haben, wenn uns als leitender Gesichtspunkt Grundsätze vorschweben sollten. Bewahre uns in den entschei­denden Stunden der Debatte davor, die Dinge zu sagen, die ziehen" werden, während wir doch die Dinge sagen sollten, die wahr sind. Bewahre uns davor, Schlagworten zu frönen. Amen." Zehn Jahre haben wir den neudeutschen Parlamen­tarismus, und wir meinen, auch bei uns sollte dieses Gebet Beherzigung finden.

Deutscher Reiter-Erfolg in Amerika. Das internationale Reitturnier, das im Madison Square Garden in Newyork stattfand, brachte am Dienstag den teilnehmenden deutschen Reitern, den Reichswehroffizieren Oberleutnants Freiherr v. Nagel, v. Barnekow und Schmalz einen großen Erfolg. Gegen schärfste internationale Konkurrenz, u. a. gegen Ameri­kaner, Holländer, Polen und Belgier, gelang es ihnen, die internationale Militärtrophäe zu gewinnen. Die teilnehmen­den amerikanischen Offiziere belegten in dieser Prüfung den zweiten Platz.

Eine Bahn des Todes. 17 000 Neger sind an Krankheiten und Entbehrungen bei dem Bau der noch unvollendeten Eisen­bahnlinie zugrunde gegangen, die durch den tropischen Urwald von Brazzaville am Kongo nach Pointe Noire an der Küste von Französisch-Aequatorial-Afrika gebaut wird. Dieses furcht­bare Menschenopfer wurde innerhalb von 3 Jahren gebracht, und dabei sind bisher erst 1:10 Kilometer der einstreckigen Bahn­linie fertiggestellt. Der Sonderberichterstatter desPetit Pa- risien". Albert Londres, entwirft ein grausiges Bild von den hier herrschenden Zuständen. Die eingeborenen Arbeiter müssen jede Schiene und jede Schwelle an Ort und Stelle tragen, und jeder Meter des Schienenwegs bedeutet den Verlust eines Menschenlebens. Die Neger sterben an Beriberi, Schlafkrank­heit oder Gehirnhautentzündung. Dabei ließen sich diese Todes­opfer zum größten Teil durch bessere hygienische Maßnahmen vermeiden, denn Londres stellt fest, daß die Behörden in dem angrenzenden belgischen Kongo innerhalb von 3 Jahren eine Eisenbahnlinie von 1200 Kilometern gebaut haben, bei der nur" 300 Leben von eingeborenen Arbeitern verloren wurden.

Handel, Verkehr und Volkswirtschaft.

Stuttgart, 13. Nov. (Württ. Häute- und Felleauktion.) An der heutigen Häute- und Felleauktion wurden für das württ. Auktionsgesälle folgende Preise erzielt: Kühe 9049 Pfund 96100 I, 5059 Pfund 103105 6079 Pfund

104106 80 Pfund und mehr 98 Ochsen 5049 Pfund

86 »Z, 5059 Pfund 9394 H, 6079 Pfund 9799 H, 80 Pfund und mehr 9092 H; Rinder 3049 Pfund 102106 H; 50-59 Pfund 104109 I, 6079 Pfund 104106 H, 80 Pfund und mehr 99 >4 »5; Bullen 30-49 Pfund 8892 H, 5059 Pfund 9196 I; 6079 Pfund 7578 I, 80 Pfund und mehr 6166 Kalbfelle 69 Pfund 181186 I, 912 Pfund 147 bis 151 H; Schutzkalbfelle 126 H; Fresserfelle 120 I; Schaf­felle 771478 x> Blößen 54; Lammfelle 54 I; trockene

Schaffelle 90 »z. Tendenz: Die Auktion war sehr gut besucht. Nach anfänglichem Zögern entwickelte sich sehr rasch die Preis­lage und ein flotter Verkauf bei leichten und schweren Kalb­fellen, erstere mit ca. 3 Prozent Abschlag, letztere (schwere) mit 23 Prozent Aufschlag. Norddeutsche Felle, Fresserfelle, Schußfelle erzielten leichte Preisbesserungen. Auch bei den Großviehhäuten kam eine bessere Stimmung zum Ausdruck und stärkeres Vertrauen zur Lage. Die Ochsenhäute gingen mit nur 13 Prozent Abschläge rasch weg und bei Rindern erlitten nur die leichten (3049 Pfund) einen weiteren Ab­schlag von 68 Prozent, während die übrigen Rinderklassen unterschiedlich mit leichten Abschlägen und Aufschlägen Flott abgesetzt wurden. Die Kuhhäute gingen in sämtlichen Klassen bei flottem Verkauf durchschnittlich letztpreisig, teils mit nur geringen Abschlägen ab. Bullen mit leichten Abschlägen bis zur Klasse 6079 Pfund, für schwere über 80 Pfund dagegen 5 Prozent Abschlag, Schaffelle 4 Prozent höher.

Erschreckender Tiefstand der Schlachtviehpreise. Die Preise für Schlachtvieh zeigen einen kaum dagewesenen Tiefstand. Sie bewegten sich teilweise unter den Friedenspreisen, wobei aber die Preise für die landwirtschaftlichen Bedarfsartikel eine Stei­gerung wesentlich über 150 Prozent aufweisen. Der Bauer, der Vieh zur Mast im Mai kaufte und in mühsamer Fütterung und Pflege bis Oktober das Lebendgewicht von 8 aus 11 und bis 12 Zentner steigerte, stellt in verzweifelter Stimmung die Tatsache fest, daß er das gemästete Tier oft nicht nur nicht zum Einstandspreis, sondern öfters sogar mit absolutem Ver­lust verkaufen muß. Ochsen der Klasse 8 kosteteten am 4. Junr 5860 Mk. und am 30. Oktober 4850 Mk.; Kühe der Klasse L kosteten am 6. Mai 2632 und am 30. Oktober 24-1-28 Mk. Die Verhältnisse auf den Schlachtviehmärkten sind in diesem Jahre weit schlimmer als im letzten Jahr. Die niedersten Schlachtviehpreise des letzten Jahres sind duchschnittlich die höchsten Schlachtviehpreise in diesem Jahr geworden. Diese Entwicklung ist äußerst verhängnisvoll und kann nur durch die Herstellung einer gesunden Relation zwischen Vieh- und Fleischzöllen gehemmt werden.

Neueste Nachrichten.

Karlsruhe, 14. Nov. Auf württembergischern Gebiet wurde heute früh etwa vier Kilometer vom Kurhaus Ruhestein entfernt im Walde, abseits des Weges, die Leiche des seit dem 4. Nov. vermißten Re­gierungsrates Dr. Eugen Vollmer von württembergischen Forstbeamten unter Umständen gesunden, die das Vorliegen eines Verbrechens aus- schließen. In Ermangelung jedes anderen Beweggrundes steht fest, daß der Verstorbene ein Opfer seiner im Kriege erlittenen schweren Kopfverletzung geworden ist.

München, 14. Nov. Der Staatshaushaltausschuß des bayerischen Landtags nahm einstimmig die Anträge der Bayerischen Volkspartei, der Deutschnationalen und der Kommunisten an. die sich gegen die Erhöhung der Biersteuer wenden. Der Finanzmimster erklärte, daß eine solche besonders für Bayern nachteilig wäre, eine Vorbelastung der bayerischen Volkswirtschaft bedeuten würde und den Anstoß zu einer Lohnerhöhung aus der ganzen Linie geben würde. Er gab je­doch zu, daß man bei dem ungeheuren Finanzbedarf nicht nur des Reiches sondern auch der Länder und Gemeinden an den Verbrauchs­steuern nicht vorübergehen könnte.

Düsseldorf, 14. Nov. Die hiesige Kriminalpolizei hat nunmehr auch den dritten an dem Raubüberfall auf die Stationskasse in Ealcum Beteiligten, den Arbeiter Heußner, festgenommen. Er hatte, wie jetzt bekannt wird, seine beiden Genossen, die seinerzeit zu zwölf Jahren Zuchthaus und sechs Jahren Gefängnis verurteilt worden sind, unter Bedrohung mit einem Revolver zur Mithilfe bei der Tat gezwungen.

Berlin, 14. Nov. Das Schwurgericht verurteilte den aus Ost­preußen kommenden 32jährigen Schlosser August Krause, dem zur Last gelegt wird, in Berlin Ende November vorigen Jahres den 63jährigen Gastwirt Rogowski und zwei Tage später den nahezu 70 Jahre alten Fuhrherrn Rakow mit einem Beil erschlagen und Frau Rakow lebensgefährlich verletzt zu haben, dem Antrag des Staats­anwalts gemäß wegen Mordes in zwei Fällen zweimal zum Tode und wegen versuchten Mordes zu fünf Jahren Zuchthaus, sowie zu dauerndem Verlust der bürgerlichen Ehrenrechte. Der Angeklagte hörte das Urteil mit vollständiger Ruhe und Gleichgültigkeit an.

Berlin, 14. Novbr. Nachdem bereits Oberstaatsanwalt Müller das Urteil im Kyritzer Landsriedensbruchprozeß in seinem ganzen Umfange angefochten hat, ist nun auch von Rechtsanwalt Bloch für die 13 Verurteilten Berufung eingelegt worden. In zweiter Instanz wird der Prozeß vor der Großen Strafkammer des Landgerichts Neuruppin zur Verhandlung kommen.

Schwerin, 14. Nov. Der frühere Polizeiwachtmeister und jetzige Kaufmann Hugo Schwarz wollte gestern im mecklenburgischen Mini- terium des Innern den Chef der Landespolizei sprechen, weil seine Forderung auf Gewährung von Berjorgungsgebühren vom Mini- terium avgelehnt worden war. Er drang in das Zimmer des ab­wesenden Polizeichess ein, nahm einen an der Wand hängenden Degen und warf ihn durch die Fensterscheiben aus die Straße. Dann teilte er seine Tat telephonisch dem Ministerialdirektor Dr. Schlesinger und dem Ministerpräsidenten Schröder mit und erklärte, er wäre noch zu anderem fähig, wenn ihm nicht Gerechtigkeit widerfahren würde. Trotz der beruhigenden Worte des Ministerpräsidenten setzte Schwarz eine Drohung sofort in die Tat um. Er begab sich ins Landes­museum und zerstörte dort mit einem dolchartigen Messer ein Ge­mälde im Werte von über 15000 Mark. Schwarz wurde verhaftet und in das Schweriner Gerichtsgefängnis eingelieseri.

Bern, 14. Nov. Vor einigen Tagen wurde in einem hiesigen Postamt eingebrochen, wobei dem Täter ein größerer Barbetrag in die Hände fiel. Der Täter konnte nunmehr in der Person eines ge­wissen Murer. 18 Jahre alt, aus dem Badischen stammend, verhaftet werden. Murer hatte in Bern noch vier weitere Einbrüche begangen und wird auch von der badischen Polizei wegen einer Anzahl schwerer Einbrüche, begangen in Bauernhäusern im September und Ok­tober d. I., steckbrieflich verfolgt. Er war am I I. Oktober in Stutt­gart verhaftet worden, konnte jedoch bei der Vorführung entweichen.

Neapel, 14. Nov. Der Vesuv, der bereits seit einigen Tagen eine gewisse Unruhe zeigte, ist in der vergangenen Nacht tn ziemlich lebhafte Tätigkeit getreten. Namentlich aus dem Krater, der sich in den ersten Augustlagen dieses Jahres gebildet hatte, strömen Laoa- massen hervor. Nach Auskunft der Sachverständigen besteht jedoch für die Bevölkerung im Gebiet des Vesuv nicht die geringste Gefahr.

Tirana, 14. Nov. Das albanische Pressebüro teilt mit: Die vier deutschen Ingenieure in Ekutari find nicht verhaftet worden. Eie werden nur an der Ausreise verhindert, bis der von der Zementfabrik in Skutari gegen sie angestrengte Prozeß, bei dem es sich um eine Summe von 35 000 Goldfrancs handelt, entschieden ist.

Catania, 15. Nov. Die Ausbruchtätigkeit des Aetna hat heute weiter merklich nachgelassen. Die einzelnen Lavaströme rücken nur noch ganz langsam vor; immerhin richten sie an Gebäuden und auf Aeckern noch einigen Schaden an.

London, 15. Nov. Das Unterhaus hat den Abänderungsantrag der Arbeiterpartei, der sich gegen das englisch-französische Flottenkom­promiß aussprach, mit 3M gegen 158 Stimmen adgelehnt und daraus die Antwortadresse aus die Thronrede angenommen.

Nerv-Park, 14. Nov. Die gestern hier eingetroffenen Passagiere desGras Zeppelin" äußerten sich mit einer Ausnahme begeistert über den Transozeanflug, der ihnen als eine angenehme, eindrucks­volle Reise erschien.

Mexiko, 14. Nov. Gestern versuchte Hauptmann Obregon, ein Onkel des ermordeten Präsidenten, den Mörder seines Neffen im Gefängnis zu erschießen. Er wurde jedoch überwältigt und entwaffnet. Obregon verübte später in seiner Wohnung Selbstmord.

Buenos Aires, 14. Nov. Der Cyklon, der die Stadt Villa Maria hetmsuchtc, dauerte eine Stunde. Unter den Trümmern wurden bisher 18 Leichen geborgen.

Beratung der Gemeindeordnung.

Stuttgart, 14. Nov. Der Verwaltungs- und Wirtschafts­ausschuß des Landtags setzte heute die Beratung der Gemeinde- ordnuug fort. Die Abstimmung über Art. 150 (Realgemeinde - rechte) wurde verschoben, weil die Regierung auf Wunsch eines Vertreters der Sozialdemokratie noch statistische Erhebungen über die Durchführung des Gesetzes vom 28. November 1900 machen will. Der Art. 151 (Anteil der Geistlichen, Lehrer und Gemeindebeamten) gab Anlaß zu längeren grundsätzlichen Ausführungen. Der Berichterstatter wies darauf hin, daß der Entwurf nicht etwa Geistlichen und Lehrern ein Nutzungsrecht zuweist, daß vielmehr die auf einem besonderen Titel oder Herkommen beruhende Nutzung als Teil des Einkommens der betreffenden Dienststelle, also nicht der betreffenden Person, solange fortzureichen ist, als die betreffende Nutzung für die Bürger selbst besteht. Der Regierungsvertreter betont eben­falls, daß der Entwurf kein neues Recht schassen will.- Diese Nutzungsrechte sind ein Annex der betreffenden Stelle, nicht des Stelleninhabers. Insbesondere würde bei Geistlichen der Entzug des Nutzungsrechtes ein Verlust eines alten auf beson­deren Rechtstiteln bestehenden Anspruches sein. Ein Antrag Köhler (Komm.) auf Streichung des Art. 151 wurde abgelehnt. Die Art. 152156 fanden Zustimmung in der Fassung des Entwurfs. Art. 157 erhielt auf Antrag Rath (D. Bp.) folgende Fassung: Der Haushalt der Gemeinde ist nach einem jährlichen Voranschlag der Einnahmen und Ausgaben (Haushaltplan) und nach den im Gemeinderat zur Deckung eines etwaigen Fehlbetrags gefaßten Beschlüssen zu führen. Art. 158 war zum Teil stark umstritten. Er wurde schließlich in der Fassung des Entwurfs genehmigt. Verschiedene Abänderungsanträge der Abgeordneten Mötzner, Heymann, Rath, Bausch und Köhler wurden abgelehnt. Nächste Sitzung Freitag nachmittag.

Kardinal Schulte zur Aussperrung.

Köln, 15. Nov. Auf die vor einigen Tagen veröffentlichte Kundgebung der katholischen Geistlichkeit von Essen Stadt und Land zur Metallarbeiteraussperrung der Gruppe Nordwest sandte Kardinal Schulte ein Telegramm an den Stadtdechanten Monsignore Dr. Kreutzer (Essen-Altenessen), worin es heißt: Mit tiefem Schmerz beklage ich mit Ihnen das furchtbare Un­glück und die Not, die mit der Aussperrung über Hunderttau- sende unseres arbeitenden Volkes gekommen sind. Zur Hilfe für die Notleidenden wird die katholische Charitas ihr möglich­stes beitragen. Aufs innigste bitte ich in aller Öffentlichkeit, alle für diese Aussperrung Verantwortlichen Stellen noch ein­mal gewissenhaft alle Möglichkeiten zu einem sofortigen Frie­den zu erwägen. Gebe Gott, daß die bereits begonnenen Ver­mittlungsversuche in Bälde dazu führen, über formale Be­denken hinweg den Frieden wiederherzustellen.

Die Düsseldorfer Verhandlungen bisher ergebnislos.

Düsseldorf, 14. Nov. Die Verhandlungen des Düsseldorfer Regierungspräsidenten mit den Arbeitgebern der Nordwest­gruppe und den Gewerkschaften, die Mittwoch nachmittag statt­fanden, haben zu einem Ergebnis, das eine brauchbare Grund­lage für ein gemeinsames Verhandeln bilden könnte, nicht ge­führt. Die Verhandlungen werden fortgesetzt werden. Amtlich wird mitgeteilt: Nach Abschluß der Plenarverhandlnngen des Reichstags über den Arbeitskamps in der rheinisch-westfäli­schen Eisenindustrie hat sich der Reichsarbeitsminister Wissell heute nacht zu seiner persönlichen Unterrichtung in das Kampf­gebiet begeben. Wegen der weiteren Verhandlungen des Reichs­tags wird er bereits am Freitag früh wieder in Berlin sein.

Gcsamtaussperrung der märkischen Eisenindustrie.

Hagen, 14. Nov. In der Lohnstreitsache in der märkischen Eisenindustrie haben heute zwischen dem märkischen Arbeit­geberverband und den Gewerkschaften erneut Verhandlungen stattgefunden. Die Arbeitgeber haben den Gewerkschaften noch­mals angeboten, den bisherigen Lohntarif ans längere Zeit foktzusetzen. Bon Gewerkschaftsseite ist dies kategorisch ab­gelehnt und eine Lohnerhöhung nach Maßgabe eines Spitzen­lohnes von 84 Psg. gefordert worden, was einer Lohnerhöhung von 5 Prozent gleichkommt. Von den Arbeitgebern ist diese Forderung unter Hinweis auf die immer ungünstiger wer­dende Wirtschaftslage abgelehnt worden, so daß die Verhand- lnngsmöglichkeiten als gescheitert gelten müssen. Hierauf haben die Arbeitgeber vorsorglich die allgemeine Kündigung be­schlossen.