seums, wobei er besonders die Verdienste des früheren Schultheißen Haffner von Marbach, des Geheimrats v. Steiner in Stuttgart nnd des letzten württembergischen Königs Wilhelm II-, des einstigen Schirmherrn des Museums, dem es reiche Förderung und viele Stiftungen verdankt, hervorhob. Heute umfaßt daS Museum rund 77 000 Handschriften, über 5000 Bilder und 16 500 Bücher. Besonders wertvoll ist die Porträtgalerie schwäbischer Dichter. Leider sind heute die Räume zu eng geworden und sollerr- durch Flügelanbauten erweitert werden, wozu aber die Mittel fehlen. DaS Schillermuseum soll ein Denkmal sein, daS lebendig weiter wirkt im vsinne dessen, dem es gilt, eine Stätte, von der Lebenskraft ausgehen soll in alle Kreise des Volkes. Um Schiller reihen sich in diesen Räumen die Dichter und GeisteShelden seines Heimatlandes: Hölderlin, Uhland, Möricke, Hauff und alle anderen, Jvie der Gestirne Chor um die Sonne sich stellt. So ist unser Schillermuseum unter dem Namen deS Größten unter ihnen ein einzigartiges Museum der Dichtung eines deutschen Landes geworden, eine Schatzkammer und eine Ehrenhalle schwäbischen Dichtens und Wirkens, die sichtbar erkennen läßt, welche Fülle geistigen Lebens aus unserem Lande zugewachsen ist zu dem geistigen Besitz des ganzen deutschen Volkes. Als Vertreter der württ. Staatsregierung überbrachte Kultminister Dr. Bazille Grüße und Wünsche. Viele Hobe Eigenschaften zeigt das württ. Volk in der Sphäre des unerforschlichen, tiefen, religiösen Sinnes, auf dem Gebiet der Wissenscliaft, der Philosophie und dem Reich der Kunst. Kein einziger deutscher Volksstamm hat auch nur entfernt so viel Dichter hervorgebracht wie das kleine Land Württemberg. Unter Beifall teilte der Kultminister dann mit, daß die württ. Regierung mit Zustimmung des Finanzausschusses des Landtags den Staatsbeitrag für das Museum für das Jahr 1928 von 5000 Akk. auf 10 000 Mk. erhöhte. Wenn die Finanzlage des Staates es gestattet, wird der erhöhte Beitrag auch in den kommenden Jahren gereicht werden, denn es ist auch Aufgabe deS Staates, das Andenken an seine großen Männer zu ehren. Sodann überbrachte Landtagspräsident Pflüger die Glückwünsche des württ. Landtags. Die Volksvertretung sei bereit, das Schillermuseum auch künftig zu unterstützen. Der 2. Vorsitzende des Schwäb. Schiller- Vereins, Staatspräsident a. D. Dr. v. Hieber, sprach dem 1. Vorsitzenden, Geheimrat v. Güntter, dessen Lebenswerk das Schiller-Nationalmuseum ist, den herzlichsten Dank deS Schwäbischen Schillervereins und des schwäbischen Volkes aus. Weitere Glückwunschansprachen hielten Stadtschultheiß Kopf für die Schillerstadt Marbach, Universitätsrektor Dr. Anrich für die Universität Tübingen, Professor Dr. Mäher für die Technische Hochschule Stuttgart, Direktor Dr. Gößler als Vertreter des Landesamts für Denkmalpflege und der Museen, Hans Heinrich Ehrler für die schwäbischen Dichter, Professor- Weng für den Stuttgarter Liederkranz. Die Schlußansprache hielt Geheimrat Dr. v. Güntter, der für die zahlreichen Glückwünsche herzlich dankte. Nach einem gemeinsamen Mittagessen besichtigten die Gäste unter Führung von Professor Dr. Fichter-Stuttgart die neu instandgesetzte Alexanderkirche. Um 6 Uhr abends fand eine Huldigung des Marbacher Liederkranzes vor dem Schillerhause statt. Den Festtag beschloß eine Abendfeier der Bürgerschaft im Saale des Gasthofs z „Krone" mit Aufführung von Szenen aus Wilhelm Teil.
Oberndorf a. N., 12. Nov. (Verkauf des DamPssägewerkS.) Die Stadt Oberndorf hat mit dem seinerzeit von ihr gekauften Dampfsägewerk schlimme Erfahrungen gemacht. Das Werk weist eine erhebliche Unterbilanz auf und man will es deshalb möglichst bald verkaufen. Das Gelände soll die Reichsbahn übernehmen. Der Verkauf wird der Gemeinde jedenfalls Verluste bringen. Da die Gemeinde mit der Amtskörperschaft stark im Rückstand ist, will sie ein kurzfristiges Darlehen von 100 000 Mk. aufnehmen.
Bichishausen, OA. Münsingen, l2. Nov. (Beim Holzfällen tödlich verunglückt.) Der 65 Jahre alte Landwirt Andreas Ott von Dürrenstetten, das zu hiesiger Gemeinde gehört, wurde von dem ersten gefällten Baum so schwer getroffen, daß er sofort tot war. Es wurde ihm die Hirnschale eingeschlagen, das Genick und beide Arme abgeschlagen. Es ist dies in unserer kleinen Gemeinde Heuer schon der dritte tödliche Unglücksfall.
Ehingen a. D-. 12. Nov. (Die Tragödie von Erbach.) Als erster Akt in der Erbacher Tragödie wurde neulich das Konkursverfahren gegen die Mühle-, Bezugs- und Absatzgenossenschaft Erbach erledigt. Der Termin, zu dem zahlreiche Landwirte aus Erbach und den umliegenden Ortschaften eingetroffen waren, verlief nicht ganz ruhig. Die Genossen, die sich um ihre Haftsummen und zum Teil auch noch um der Müba gewährte Darlehen geschädigt sahen, machten ihrem Unmut energisch Luft. Sie brachten als Haupteinrede vor, daß die Genossenschaft von dem Geld nichts erhalten habe und daß die ganze Angelegenheit ein groß angelegter Betrug sei. Am
Stürme des Herzens.
Roman von Hans v. Hekethausen. Copyright by Ärriner L Lomp., Berlin NWS
(Nachdruck verboten.)
Jolanthes Hände zuckten, als sie danach griff.
In den Zeilen stand:
„Wir drei verlassen beute diesen Ort, den alle Welt so schön findet. Mir ist er verleidet und ich freue mich aut mein Berlin. Dort sollten Sie mich einmal besuchen. Herzog Eberhard —,ich habe Sie dock gern — trotz allem nnd allem — und trotz der Gestellung, die ich Ihnen machen soll.
Also. Herr Grander muß dort einen Arzt konsultieren. da Ihre Riesenkräfte seine Kinnladen arg mitgenommen haben. Vielleicht bringt Ihnen das noch Unannehmlichkeiten. Ick komme ja als Zeuge gegen Sie nicht in Betracht, da ich rechtzeitig vor Ihren temperamentvollen Angriff das Lokal verlassen hatte. Wenn es Ihnen gelingt, sich inzwischen mit der Stassy und deren Mutter gut zu stellen, — und das wird Ihnen bei dem hübschen Mädel, das Sie gut leiden kann, nicht schwer werden — schwindet vielleicht ans deren Gedächtnis die nächtliche Attacke.
Auch daß der erzürnte Gatte seine schöne Gattin nicht gutwillig hergibt, ist menschlich nnd begreiflich. Auf eine umständliche, diesbezügliche Bestellung verzichte ich. L'.e Ta lache wird Ihnen ja auck genügen. Ich kann es ilun nachnihlen. baß er sie freiwillig keinem anderen gönnt, wie iatal mir auch sonst dieser ganze Grander ig. ^ck komme letzt sehr gut mit ihm aus, und ich finde Mick sehr rührend, daß ich ihm noch bis Berlin das Gelen gebe -- aber Fräulein Hertas Augen glänzten, als ick mich dazu entschloß. Man muß solche Leute eben zu Neimen wissen. Empfehlen Sie mich Ihrer Frau Schwester, ich hoffe, ich sehe Sie alle beide noch einmal wieder . .
Schluß der stürmischen Sitzung erösfnete das Gericht, daß der Gerichtsbeschluß über die vorgebrachten Einreden in der kommenden Woche verkündigt werde. Die Verkündigung hat inzwischen stattgefunden. Sämtliche Einreden, mit Ausnahme derjenigen der Gemeinde, die von ihrem Amtsverweser Boxler vorgebracht wurde und derjenigen einer Witfrau wurden verworfen und die Haftsummen für vollstreckbar erklärt. Dem Konkusverwalter bleibt nun wohl oder übel nichts mehr übrig, als die Haftsummen, von denen ca. 110 000 Alk. in die Gemeinde Erbach und ca. 135 000 Mk. in die umliegerrden Gemeinden entfallen, beizutreiben. Im ganzen werden ca. 170 Genossen davon betroffen. Den meisten davon wird die Bezahlung ihrer oft mehrere tausend Mark betragenden Haftsumme nur durch Ausnahme einer Hypothek möglich sein. Fürwahr ein trauriger Abschluß eines für den Landwirt an Arbeit reickieu Jahres.
Friedrichshafen, l2. Nov. (Das Luftschiff kann besichtigt werden.) Das Luftschiff „Graf Zeppelin" kann von heute ab an allen Tagen, an denen es keine Fahrten unternimmt, wieder besichtigt werden, und zwar werktags in der Zeit von 2 —1 Uhr, Sonntags in der Zeit von 1—l Uhr nachmittags. Das Eintrittsgeld beträgt 1 Akk.
Baden.
Pforzheim, 12. Nov. .In seiner Wohnung wurde heute nacht der 38jährige Schneider Richard Ludwig Nenninger in einer Blutlache von seinem Bruder tot aufgefunden. Die gerichtliche Untersuchung muß erst Aufschluß über die Todesursache geben.
Pforzheim, 12. Nov. Gestern mittag nach 12 Uhr l>at der 17 Jahre alte Lehrling Willi Aichert den 22 Jahre alten Arbeiter Wendelin Ohnmacht in einer hiesigen Schreinerei bet einem Streit erschlagen. Aichert, der sich gegen seinen Gegner wehren wollte, griff im Verlaufe der Rauferei zu einer Spachtel, schlug damit gegen den Ohnmacht nnd traf diesen so unglücklich an der Halsschlagader, daß diese zerriß und der so schwer Getroffene schon auf dem Wege zum Krankenhaus durch Verbluten gestorben ist. Der Täter ist verhaftet. Erhalte an diesem Tage seine Lehrzeit beendet.
Vom Bodensee, 10. Nov. (Sparsamkeit am falschen Platz.) Gefährliche Manöver stehen im Begriff bezüglich der Bodenseedampfschiffahrt, zunächst hauptsächlich von badischer Seite, gemacht zu werden. In Kürze wird ein neues Dieselmotorschiff „Mainau" in Konstanz in Dienst gestellt werden. Das Schiff weist eine Länge von 38 Metern auf und wird mit 2 Motoren ausgerüstet sein, die von einem Maschinisten ohne Gehilfen bedient werden. Statt der bisher an Bord eines Dampfers vorgeschriebcnen Besatzung von 7 Personen sollen auf dem neuen Schiff gar nur 3 Mann verwendet, werden, obwohl die höchst zulässige Personenzahl 300 beträgt. Mit nur 3 Mann Besatzung ist, wie Verkehrsbeirat Max Kah unter näherer Begründung schreibt, die bei Bodenseeschiffen bisher übliche und bisher voll gewährleistete Sicherheit der Reisenden ernstlich in Frage gestellt.
Vermischtes.
Vom bayerischen Allgäu, 10. Nov. Zum Selbstmord des Gymnasiasten Scheppach in Kempten wird berichtet, daß der junge Mann infolge eines nervösen Leidens Hand an sich gelegt hat; schon seit einiger Zeit litt er an Gemütsdepressionen. — Die Nebelhornbahn macht erfreülict)e Fortschritte. Das Bergstationsgebäude auf dem Nebelhorn wurde dieser Tage im Rohbau fertig. Sämtliche Fundamente für die Hauptbahnstützen sind errichtet. Die Talstation ist ebenfalls im Rohbau fertig. Aus der Mittelstalion an der Seealpe dürften die im Bau befindlichen Gebäulichkeiten ebenfalls noch vor Wintereintritt fertiggestellt werden können.
Nm den neuen Zeppelinhafen. Mehrere Gemeinden des Markgräfler Landes haben dem Zeppelinluftschiffbau Gelände für den Bau einer Luftschiffhalle angeboten. Aus dem Antwortschreiben geht hervor, daß großer Wert auf die Nähe der Baseler Bahnhofsanlagen gelegt wird und daß für die zu errichtende Halle und Nebengebäude eine Gesamtfläche von ca. 9 Quadratkilometern in Betracht komme. Eine Kommission wird in allernächster Zeit die Bodenverhältnisse prüfen.
In der Schule Heidgers. Die Kölner Banditen Heidger haben Schule gemacht. Wie am Donnerstag in Trier, hat sich auch in der Nacht zum Freitag in Berlin eine Verbrecher-
Die jckönjlsn Kleiner
Lu dilligften Preisen
jagd mit anschließendem Feuergefecht abgespielt. In Moabiter Musikaliengeschäft war gegen 4 Uhr in der Fr«^ ein Einbrecher eingedrungen und hatte, als er sich entdeckt W mit gestohlenen Grammophonen die Flucht ergriffen. Ein«,' Polizeiwachtmeister-, der seine Verfolgung aufnahm, brachst er dadurch zu Fall, daß er ihm die Apparate vor die Füße hari Gleichzeitig eröffnete er gegen den Wachtmeister Feuer au- einer Pistole. Glücklicherweise gingen die Schüsse fehl und der Wachtmeister und ein zweiter Beamter setzten die weitere Verfolgung des Verbrechers, der einen Vorsprung gewonnen hatte in einem Auto fort. Der Verbrecher verschwand in einem Haus, in das nun auch die Beamten mit schußfertigen Waste,, eindrangen. Nach langein Suchen entdeckten sie den Verbrecher in einem leeren Müllkasten. Seine Waffe hatte er in einen zweiten Müllkasten geworfen. Auf,dem Polizeipräsidium wurde er als der der Polizei längst bekannte 26 Jahre alte Schloss,. Walter Müllers festgestellt.
Bon der Schwägerin erschossen. In einer SchankwirtsckM in der Brüderstraße in Spandau ereignete sich am Sonntag abend eine schwere Bluttat. Die Tochter der Wirtin gehn mit ihren: von ihr getrennt lebenden Mann in Streit und wurde von ihm bedroht. Darauf wollte man den Mann aus dem Lokal hinausdrängen — er wurde aber tätlich. In der Angst ergriff die Schwester der Frau einen Revolver und gab I Schüsse auf den Mann ab, von denen einer ihn so schwer verletzte, daß er einige Minuten später starb.
Mahnruf Bodes nach Doorn. Im Zusammenhang mit den Meldungen über fortgesetzte Verkäufe aus den überaus wertvollen Kunstbeständeu, die sich in der hohenzollernscheu Familie befinden, ins Ausland, hat jetzt der einstige Generaldirektor der Berliner Museen, Geheimrat von Bode, an dm früheren Kaiser nach Doorn einen Brief geschrieben, in dm er an den Chef des hohenzollernscheu Hauses die dringende Bitte richtet, diesen Verkäufen durch Nachkommen und Familienangehörige Einhalt zu gebieten.
Zum 1b. Todestage Albert Ballins. Vor einem Jahrzehnt am 9. November 1918, schied Albert Ballin, der Vorsitzende des Direktvriums der Hamburg-Amerika-Linie aus dem Leben. In denr Menschenalter, in dem Ballin die Geschicke der Hru,- burg-Amerika-Linie leitete, ist aus der hanseatischen Reederei ein deutsches Weltunternehmen geworden. Zwanzig Dumpfer von zusammen 60 000 Tons hatte die Gesellschaft beim Eintritt Ballins 1886 in Besitz, über 170 Hochseeschiffe von 135VM Bruttoregistertounen verfügte sie Mitte 1914. Einst lediglst in der Newyorker und Westindiensahrt tätig, unterhält di Hapag seit Jahrzehnten Dienste nach allen Teilen der Web Geheimrat Cuno, der Vorsitzende des Direktoriums der Haui- burg-Amerika-Linie legte am 10. Todestage Albert Ballins in Namen der Gesellschaft einen Kranz am Grabe nieder.
Wieviel Reichsbanknoten, die zur Umlanfzeit GoldgeL scheine waren, gibt es? Dieses im Verlag E. Schuster, Nürnberg, Gabelsbergerstr. 62, soeben erschienene Büchlein bring den Nachweis, daß nur noch für 25 Millionen Mk. Nennweri wirklich alte Goldgeldnoteu, die bis Anfang 1914 verausgab: wurden, existieren, so daß bei einer Einlösung dieser NM zu 25 Prozent nur ca. 6 Millionen Mark erforderlich find. Selbst wenn noch alle Kriegs- und Jnflationsscheine zu 1b W. bis 1 Mark cingelöst würden, wären nicht mehr als insgesamt 25 Millionen Mark erforderlich. Der Verfasser hofft, daß seine Aufklärung bringende Schrift die maßgebenden Stellen veranlassen wird, dahin zu wirken, daß die Reichsbank sämtliche alten Geldscheine zu den in dem Heftchen genannten Sätzen einlöst, zumal hierzu nur ein Bruchteil dessen erforderlich sei, was die Reichsbank bei der Wertloserklärung des alten Mies profitiert habe. Der Preis dieses Büchleins, das viel Neues und Interessantes in Bezug auf die alten Scheine bringt, beträgt 50 Pfennig.
Wie Battistini sich vor Gericht frei sang. Man erzählt W von dem kürzlich verstorbenen Mattia Battistini eine scherzhafte Anekdote, die sich in Mailand ereignet hat. In jungen Jahren stand er wegen Uebcrtretung einer Polizeivorschrüt vor Gericht. Er hatte auf der Straße laut gesungen Md dadurch angeblich eine Verkehrsstörung hervorgerufen. Battistini behauptete nun vor dem Richter, daß seine Stimme M geeignet sei, eine Verkehrsstörung hervorzurufen, sondern das sie alle Zuhörer entzücke. Wenn die Menschen auf der Strch nicht so begeistert zugehört hätten, dann hätten alle Wag« und Fußgänger weitergehen bzw. weiterfahren können. A- mals >var Battistini noch nicht so berühmt wie heute, und d: Richter forderte ihn aus, doch eine kleine Probe seiner Kur. zu geben. Battistini sang eine Arie aus dem Rigoletto, woraui- hft: der Richter erklärte, daß seine Stimme tatsächlich M größtem Wohllaut sei nnd die Menschen zum Stehenbleib« verführe, aber niemals verkehrsstörend wirken könne. Er konnte daraufhin ohne Strafe nach Hause gehen.
Ein gesunder Schlaf. Der amerikanische Handlungsreisend! Taggart aus Baltimore kann mit Fug und Recht aus den Titel
Jolanthe legte den Brief fort, sie mochte nicht-weiter lesen. Ter herzlose, leichte Ton erschien ihr widerlich.
Und diesen Menschen hatte sie geliebt — ! Sie hatte geglaubt, daß er sie verstehe und begreife — und nun diese leeren und oberflächlichen Worte. . . Ihr Gefühl sagte ihr, es war das letzte, was sie von ihm direkt Höne!
Tann langte sie wieder nach dem Papier und zerriß es ganz langsam in kleine Stücke.
Bendemann faß ihr gegenüber und las in ihren Zügen. Er fühlte instinktiv, daß in diesen Zeilen etwas gestanden baden mußte, was er nicht lesen sollte — bisher hatte ihm Eberle jedes Wort, das zwischen ibm und seinem Schwager verhandelt worden war, zur Prüfung vorgelegt.
„Morgen ziehe ich nach Jlsank zu Gregor Semmler", sagte Jolanthe und brach damit das Schweigen.
13. Kapitel.
Wochen waren inzwischen vergangen.
In den Tälern war es Herbst geworden. Neuschnee kam und ging schon in den Bergen, und das Grün der Matten begann sich langsam zu bräunen.
Jolanthe hatte keine Zeit, traumverloren diesen Wechsel der Natur zu beobachten. Vor einigen Tagen war sie in da? Häuschen in die Namsan gezogen. Tie kleinen, nicht sebr hohen Räume waren noch dürftig mit Möbeln ansgestattet, es sah nicht sehr wohnlich bei ihr aus. Woher das Geld dqzu nehmen . . .
Tie Scheidung war noch nicht viel weiteng-kommen, Lothar enthielt ihr die eigenen Sachen vor. Herta schrieb, er habe jede weitere Sendung verboten. Kaum die Kleidungsstücke hatte sie durch HertaS Gnade zurückerbalten — und auch diese nur heimlich — wie Herta bemerkte.
Anfangs hatte sie das empört, aber jetzt schien ibr auch das sehr gleichgültig. Es fiel überhaupt alles allmählich von ihr ab, was an Erinnerungen aus dem verflossenen Leben in ihr war nnd die Gedanken an die Vergangenheit verloren ihre Schwere.
Auch die sie umgebende Einsamkeit erschien ihr nicht mehr so entsetzlich. Wie verlassen war sie sich aber zu Anfang vorgekommen. Der Amtsgerichtsrat und seine Ehe- l frau war längst abgereist, bald nach ihnen Bendemann.
Er war zwar inzwischen noch einmal einige Tage hier gewesen. um ihr den Einzug in das neue Heim zu erleichtern.
Sie dachte schweren Herzens an diese Begegnung. Er war ihr sehr verändert erschienen. Seine kühle, fast geschäftsmäßige Art wußte sie nicht recht zu deuten — hätte sie auf diese Abhängigkeit durch seine Güte doch nicht ein- gehen sollen? Manchmal kam ihr diese Frage, aber sie schwand immer wieder. . . Nein, sie glaubte an seine gute, vornehme Gesinnung, und eine ganz leise Stimme sagte ihr, daß er es unendlich gut mit ihr meine.
Sie hatte ja auch ihren Eberle, der zeitweise wenigstens btt ilw war, wenn seine Arbeiten es erlaubten.
Tas ganze frohe Sommerleben war verstummt. Nur wenige Natnrschwärmer durchzogen noch die Welt der Berge. Und doch war es jetzt fast schöner als in der warmen Jahreszeit. Wie klar und frisch stand die Luft über den Tälern und Höhen, wie köstlich schimmerte das siw färbende Laub, und wie blauschwarz standen die Tannen in ihrer trotzigen Pracht?
Wie herrlich mußte das sein, dies alles wieder frohen, dankbaren Auges sehen zu können!
Noch war sie lange nicht so weit. Tie Sorge um das tägliche Dasein begann sie sehr zu peinigen. Sie war fleißig in ihrem kleinen Haushalt. Arbeiten, die sie kaum gekannt, gingen ihr gut von der Hand und begannen:yr Freude zu machen.
Bendemann schrieb ihr zuweilen. Es waren ernste, inhaltreiche Briefe, und doch trugen sie einen unpersönlichen Charakter. Anfangs hatte sie das nicht gemerkt aber allmählich begann es sie zu wundern. Dann uno wann sandte er wohl auch ein gutes Buch. Sie las estng und mit geschärften Sinnen — wie wenig wußte sie oow und wie lückenhaft war ihre Bildung!
Ihr verflossenes Eheleben, das auf ganz groben un gewöhnlichen Lebenslinien zusammengestrichen war, Y« ihre Urteilskraft auch darüber getrübt. ,
Ein roher, ungebildeter Mann war Lothar wohl tm gewesen. Er lachte stets über sogenannte gebildete Fr - und erklärte, sie seien für die Bedürfnisse des Mannes unbequem. ....
(Fortsetzung folg"
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