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crum und das Portes >rläufige MinisterAÄ nsterpräsidium: Po ,A
rzen: Cheron, ZA Leygnes, Oetfentlichx ^ Kolomen: Maginot Ä rnzung der Ministers fortgesetzt werden, n^ esragtz erklärte Poinc^ "ller. da ww isiemand n des Mmisteriums rur'de befragt, warum lderte Pomcare: ,Hz»
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die am Samstag nüU >ie Ausbruchstätigkeit ^ e«. Die GeschwindiM vrcder gesteigert. SoW gtrahe östlich von Aiascali s während der Nacht k : an der EisenbahnbM mpfern aufrechterhalte« Verkehrs umzuleiten d, ist. Nunziata ist er« rümmerhaufen von M Meg sucht. Die gegen i« haben sich vereinigt « zugenommen. Die Lid Man erwartet ihre Kn gs. Auch Nunziata M hnern verlassen, da M cnste Gefahr droht. H rminderter Heftigkeit a, >n fast 1000 Meter Br«, ter berechnen zu könm letern besonders sichte > die Lava an der Bah«. Zerstörungswerk fortsch rer und weite fruchM Opfer gefallen. Carnüi irden. Der Stadt GM ien keine Gefahr drohe. Nunziata haben sich nitr n geraden Weg zieh,,, ters auf dem Aetna bc s meldet, das; nicht-M ^et.
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.N 267.
Deutschland.
Die Rhcinlandbesatzung feiert den Waffenstillstand.
Mainz, 12. Nov. Die Franzosen können es sich nicht versagen, das besetzte Gebiet immer wieder zu demütigen. Den Kaffeustillstandstag begannen sie mit einem Salutschießen französischer Batterien, das mehrmals am Tage wiederholt wurde. Die militärischen Gebäude — in jeder Straße befindet sich eins — waren mit französischen Flaggen übersät. Aus den Gebäuden drang die Marseillaise auf die Straßen, während das Deutschlandlied nach wie vor verboten ist. Am Sonntag abend durchzog ein Fackelzug der Armee die Straßen der Stadt. Militärkapellen forderten die Bevölkerung durch das Spielen von Armeemärschen heraus. Man läßt das besetzte Gebiet einfach nicht zur Ruhe kommen.
Ausland.
Paris, 12. Nov. Das neue Kabinett Poincare wird in der Pariser Linkspresse unverhüllt als eine Regierung des nationalen Blocks bezeichnet und es wird ihm schärfter Kamps angesagt.
Die Litwinow-Wechsel beschlagnahmt.
Paris, 12. Nov. Die von dem Bruder des russischen Volkskommissars Litwinow ausgegebenen falschen Wechsel sind «lle in Paris gefunden worden. Es war nämlich eine Klage eingelausen, und die Pariser Polizei hatte daraufhin eine Anzahl von Haussuchungen vorgenommen. Sämtliche falschen Wechsel im Betrage von rund 200000 Pfund Sterling konnten dabei beschlagnahmt werden. Einer der Wechsel befand sich im Besitz eines Handelsagenten namens Lutz Blondel, die 6 anderen im Besitz des Bankiers Monier, Direktor der „Banque Centrale pour l'Europe". Im Verlaufe der Untersuchung wurde aber noch eine Reihe von Dokumenten beschlagnahmt, deren Prüfung noch nicht abgeschlossen ist. Bor allem hat «n festgestcllt, daß sich der Bruder Litwinows noch vor wenigen Tagen in Paris aufhielt und nun spurlos verschwunden ist. Man vermutet, daß er entweder noch in der französischen Provinz sich verborgen hält oder nach Belgien geflüchtet ist.
Irische Attentate am Waffenstillstandstag.
London, 12. Nov. In ganz England wurde gestern unter beispielloser Beteiligung der Bevölkerung der zehnte Jahrestag des Waffenstillstandes gefeiert. Der Charakter der Gedenk- seiern war überall religiös und enthielt kaum noch einen letzten lieberrest von dem Geiste der Siegesfeiern, die an diesen Tagen in den ersten Jahren nach dem Krieg abgehalten wurden. Die Trauer um die Toten des Weltkrieges stand völlig im Mittelpunkt der Feierlichkeiten. - Eine Störung der Feierlichkeiten fand lediglich in Dublin statt, wo republikanische Geheimbündler 2 Statuen englischer Könige in die Luft sprengten und damit weite Straßenzüge der irischen Hauptstadt in schwere Erschütterung brachten. Obwohl zahlreiche Fensterscheiben zersprangen und auch sonst Materialschaden angerichtet wurde, hat das Attentat keine weiteren Folgen gehabt. Die Befürchtung, daß es sich um ein Zeichen zu einem neuen blutigen Aufstand in Irland handeln könnte, hat sich nicht verwirklicht.
Coolidges Forderungen an Europa.
Washington, 12. Nov. Präsident Eoolidge hielt aus Anlaß der Wafsenstillstandsfeier eine Rede, in der er die gegenwärtig Mischen den Bereinigten Staaten und Europa schwebenden Fragen eingehend erörterte. Eoolidge hob hervor, daß die Vereinigten Staaten beim Friedensschlnß sich weder an der Austeilung des deutschen Kolonialbesitzes beteiligt, noch das Privateigentum behalten hätten. Dagegen beliefen sich Amerikas Kriegskosten selbst nach Abzug der Schulden der Alliierten aus .16 500 Millionen Mark, wozu noch weitere 7 Milliarden zur Verzinsung und Tilgung der Schulden hinzukommen. Ten Kosten dieser schrecklichen Tragödie stünden wenigstens »roße Fortschritte der Sclbstregicrung gegenüber, wenn auch me soziale Zersetzung in einzelnen Staaten so stark sei, daß sic sich neuen Formen des Absolutismus unterwarfen, um der Anarchie vorzubeugen. Geblieben ist jedenfalls das Problem der Kriegsverhütung und der Verteidigung. Präsident Coo- hdge warf einen Rückblick auf die Abrüstungsvcrhandlungen un letzten Jahre, die ergebnislos geblieben seien. Die amerikanische Politik verfolgt im Interesse des Friedens die einzig möglichen Wege: Vorbereitung auf Verteidigung, Beschränkung der Rüstungen und Kriegsverzicht. „Die Entwicklung m ^Pken Jahre," so sagte Eoolidge, „führte vielfach ein neues Verhältnis der Vereinigten Staaten zu der übrigen Welt herbei, namentlich in der Frage der amerikanischen Haltung Wcnüber Europa. Geduld, Rücksichtnahme und Hilfsbereitest kennzeichnen diese Haltung. Die Schuldenabkommen wurden abgeschlossen. - Nicht mit Rücksicht auf die Höhe der schulden, sondern unter Berücksichtigung der Zahlungsfähigkeit der Schuldner. Wir leisteten mit Rat und Tat Beistand, enthielten uns aber jeder unerwünschten oder unserer Ansicht erfolglosen Einmischung und wollten außerdem auch nicht me Rüstungen unterstützen. Denn welche Hilfe wir auch bei «riegsbeeiidignng leisteten, wir fühlen un-> verantwortungs- Uwl von Beginn an. Wir wünschen auch nickst künftige ».Mbgsvorbereituilgen zu finanzieren. Wir behandelten in der Nachkriegszeit in gleicher Weise Freund und Feind." Die """chland gewährten Amerika-Anleihen hätten zwar allein mast zur Bezahlung der Reparationsvcrpflichtungcn aus- g ar ' müssen jedoch als bedeutender Faktor der deutschen oMungsfähigkeit angesehen werden. Präsident Eoolidge be- mcrkte, daß er wiederholt für den europäischen Aufbau durch ^bM'ikaiiische Anleihen eiiigetreten sei. Im allgemein-en habe i,B0Pa einen solchen Grad der finanziellen Stabilität und «7- Wohlstandes erreicht, so daß man von Amerika keine
rpstichtuiig zu einer Hilfe erwarten könne, die über die strikte
Nienslag de» IZ. November ISA.
Geschäftsbasis hinausgeht. Amerika wünsche sicherlich das Gedeihen Europas, nachdem die Vereinigten Staaten solche Opfer an Blut und Geduld gebracht haben. Es offenbare sich aber stets ein Mangel an gegenseitigem Verstehen zwischen Europa und den Vereinigten Staaten. Amerika finde jahrhundertealte Voreingenommenheiten Europas unverständlich, andererseits verstehe Europa nicht die amerikanischen Lebensideale. Amerika wünsche den Frieden, umsomehr, als es angesichts seiner vielseitigen Interessen in der ganzen Welt am härtesten durch den Krieg betroffen worden sei. „Wenn wir," so schloß Eoolidge, „etwas mehr Entgegenkommen seitens Europa finden könnten, namentlich bei der eichgültigen Liquidierung der Kriegsschulden und bei der Frage der Rüstungsbeschränkung entsprechend dem Antikriegspakt, wird unsere Zuversicht auf die Wirksamkeit weiterer Bemühungen von unserer Seite, dem Fortschritt Europas zu hclfep, stark gefestigt werden."
Starker Eindruck der Coolidge-Rede in England.
London, 12. Nov. Die Rede des Präsidenten Eoolidge in Washington hat in England großes Aufsehen erregt. Sie enthält nach englischer Auffassung kein Wort, das nicht auch Coolidges erwählter Nachfolger Hoover gesprochen haben könnte. Den Erklärungen des Präsidenten über die Beziehungen der Vereinigten Staaten zu Europa wird programmatische Bedeutung beigelegt. „Der Präsident ist sicher, daß sein Nachfolger nicht um Haaresbreite von dem Kurs abweichen wird, den er, Eoolidge, in seiner Regierung angegeben hat," meldet der besonders gut unterrichtete „Times"-Korrespondent. Andererseits wird es jedoch weitgehend von der Aufnahme der Rede in Europa abhängen, in welchem Maße und in welcher Form der Inhalt verwirklicht werden wird. Die amtlichen Stellen und ihre Sprecher in der Presse haben naturgemäß noch nicht Zeit gehabt, sich zu den bedeutsamen Ausführungen Coolidges zu äußern. Vermutlich wird dazu die morgige Unterhausdebatte über die Außenpolitik Gelege,cheit bieten. Soweit jedoch bereits Kommentare oorliegen, sind sie ausgesprochen ungünstig. Tie Rede wird dahin interpretiert, daß die Vereinigten Staaten unter der Verwaltung der Republikanischen Partei auf volle Zahlung der Schulden bestehen.
Aus Stadt und Bezirk.
Neuenbürg, 12. Nov. Die letzten Sonntag im „Bären" veranstaltete Schubert-Feier zeigte, daß der Orche st e r - verein ernste Arbeit leistet, und das wurde Wohl auch erwartet, dem, der Saal war dicht gefüllt. Stimmungsvoll, durch den Marsch op. 51 Air. 1, leitete die Kapelle des Vereins, verstärkt durch auswärtige Kräfte, die Feier ein. Sodann nahm Musikdirektor Müller das Wort und gab an Hand eines Vortrages einen Einblick in Schuberts Leben. Nicht jeden, ist Gelegenheit gegeben, in der Tretmühle des Lebens sich mit Biographien berühmter Männer befassen zu können und bot das Gesagte viel Interessantes und Belehrendes über den volkstümlichsten aller Liederkomponisten Franz Schubert. „Wanderers Abschied" und Lied der Mignon brachte unsere beliebte Solistin Frau Greta Paseka zu Gehör, denen sie im zweiten Teile „Der Tod und das Mädchen" und „Gretchen am Spinnrad" folgen ließ. Am innigsten erklang wohl das letztere und begründete den reichen Beifall, welchem sich ein Blumenarrangement zugesellte und den Dank des Vereins zum Ausdruck brachte. Sodann lernten wir in Herrn Ernst Roth als zweiten Gast einen ernst strebenden Geiger kennen. Die Werke op. ltz7 Nr. l, wie auch op. 91, Scherzo und Deutsche Tänze brachte er mit viel Verständnis und Vortrag zu Gehör. Ernst Roth verfügt übet einen satten Strich mit weicher Tonführung, sehr gute Technik und ein warmes, modulationsfähiges Spiel. Reicher Beifall lohnte sein Können. Als tückitiger, anpassungsfähiger Begleiter erwies sich Franz Paseka. Die Kapelle brachte sodann die Ouvertüre zu „Rosamunde" und zeigte sich ihrer Ausgabe voll und ganz gewachsen. Ein Allegro vivace und ein tadelloses Zusainmenspiel und Tempo, wie man es nicht besser haben möchte. Stimmungsvoll und ernst verklang das Octett, und der Marsch op. 51 Nr. 2, welcher auf Verlangen da capo gespielt werden mutzte, beendete die schöne Feier. Eingehüllt in die wohlige Tonfülle weicher Schubert- Melodien zog der Abend vorüber und jeder hatte das Gefühl vollster Befriedigung. Auch der Saal selbst zeigte sich im Festschmuck. Die Dekoration lag in den Händen der Gartenbaufirma Craubner. Der Orchester-Verein kann mit Genugtuung auf das Gebotene zurückblicken; der vollbesetzte Saal, die begeisterten Beifallskundgebungen dienen ihm als Ansporn zu neuem Schaffen..
(Wetterbericht.) Dem von Westen vorgeürungenen Hochdruck folgt eine neue Depression. Für Mittwoch und Donnerstag ist mehrfach bedecktes unbeständiges Wetter zu erwarten.
/V. Hcrrenalü, 12. Dov. (Von der Jungschar der O.G. des schwarzwaldvcrcins.) Obwohl die Jungschar nck, recht günstig eingeführt hat, ist die Teilnahme von weiteren Mitgliedern, besonders der männlichen, dringend zu envarten. Gelegenheit hi.ezu bietet die 2. Wandern» g am Sonntag, den 18. Nov., nnebm. l Uhr, auf die T c u f e l s m ü h l c. Eine Photo- aufnahme sämtlicher Teilnehmer ist für die Vereinszcit- schrist vorgesehen. Auch diesmal wird Jungscharführer Sehmidt die jugendlichen Wanderer betreuen. Waldheil!
Herrcnalb, 12. Nov. (Fünfziger-Feier.) Für die ans Sonntag den 12. November im .Mühlen Brunnen" vorgesehene Fünfziger-Feier sind eingehende Vorbereitungen getroffen worden, um beste Unterhaltung und Anregung zu bieten. Fräulein Johanna Pfeiffer wird einen Festprolog vortragen; auch gediegene musikalische Darbietungen sollen nicht fehle». So werden die zahlreich angemeldeten Teilnehmer gewiß volle Genüge finden.
86. Jahrgang.
Württemberg.
Stuttgart, 12. Nov. (Amtsniederlegung.) Oberregierungsrat Prof. Dr. e. h. K. O. Hartmann, der schultechnische Reorganisator des württ. Gewerbe- und Fachschulwesens, tritt dieser Tage von seiner über 25 Jahre geübten führenden, überaus verdienstvollen württembergischen Landestätigkeit zurück. Sein Name ist für alle Zeiten mit dem Aufschwung des württ. Gewerbeschulwesens, dessen hoher Stand im ganzen Deutschen Reiche anerkannt ist, verknüpft. Oberregierungsrat Hartmann wird noch Vorlesungen an der Technischen Hochschule halten.
Stuttgart, 12. Nov. (Der blinde Zeppelin-Passagier macht Schule.) Die abenteuerliche Zeppelinfahrt des jungen Clarence Terhune ist einem 15jährigen Heidelberger Jungen in den Kopf gestiegen. Er beschloß nach Friedrichshafen durchzubrennen, um sich dort in das Luftschiff einznschmuggeln. Bon gleichaltrigen Freunden zur Bahn gebracht, die ihm noch, zum Abschied als Wegzehrung ein Brot und eine Hartwurst schockten, kaufte er sich für das Barvermögen von 10 Pfennigen eine Bahnsteigkarte und stieg hier wohlgenrut in den Stuttgarter Zug. Ans dem Stuttgarter Hauptbahnhof nahm aber die Reise bereits ein jähes Ende. Die Schutzleute, die auf den jungen Reisenden ein wachsames Auge hatten, nahmen ihn fest und benachrichtigten die Heidelberger Angehörigen, die ihn bald darauf wieder liebevoll in Empfang nahmen.
Durrenzimmern, OA. Brackenheim, 12. Nov. (Ein Wohnhaus und 5 Scheunen abgebramrt.) Am Sonntag abend kurz vor 10 Uhr brach in dem eng zusammengebauten Viertel hinter dem Rathaus, wo bereits am 10. Januar d. I. ein großes Sck)adeirfeuer in dem Engelhartschen Anwesen ausbrach und das ganze Viertel zu verschlingen drohte, ein Brand aus. Mächtige Feuergarbcn schlugen zum nächtlichen Himmel, als man das Feuer bemerkte. Aus dem großen landwirtschaftlichen Anwesen des Landwirts Perrot scheint das Feuer sofort auf die angrenzenden Scheunen übergegriffen, zu haben. Ehe man sichs versah, war das ganze Viertel ein einziger glühender Feuerherd. Die Nachbarschaft eilte sofort hilfsbereit dazu, um wenigstens das Vieh in Sicherheit zu bringen. Dadurch, daß in einzelnen Nachbarorten Kirchweih gefeiert wurde, >var ein Teil der Jugend nicht anwesend. Die Dürreuzimmerner Feuerwehr war mit großer Schnelligkeit zur Stelle. Zunächst galt es, die angrenzenden Wohnhäuser zu schützen. Es war ein schweres Stück Arbeit, die nur dadurch mit Erfolg fort- schritt, daß die gesamte Einwohnerschaft willig Hilfe leistete. Die Frauenwelt beteiligte sich am Wassertragen ans den Pumpbrunnen. Inzwischen waren die Feuerwehren von Brackenheim, Meimshcim und Nordhausen auf dem Brandplatz eingetroffen. Nu» konnte mit größeren Kräften an eine energische Bekämpfung des Feuers, das in riesigen Garben gegen den Himmel schlug, gedacht werden. Das rasende Element fand in den voll- gefüllten Scheuern nur zu reichliche Nahrung. Gerade noch zur rechten Zeit kam die Böekinger Motorspritze um XU Uhr an. Tie wurde von dem sog. Kiesbach gespeist, der ani Ortsausgang gestaut worden war. In umsichtiger Weise wurde nun von verschiedenen Seiten aus. gegen das Feuer vorgegan- gen. Bald bemerkte man, daß seine Hauptmacht gebrochen war. Aber immer wieder züngelten neue Garben hervor. Die große Ausdehnung des Brandplatzes und die Wucht des Feuers verlangten Wassermassen, wie sie nicht zu Gebote standen. Die Wasserleitung gab nur noch dünne strahlen ab, die keinen wesentlichen Druck mehr hatten und deren Wirkung deshalb beschränkt blieb. Um mehr Wasser für die Motorspritze zur Verfügung zu habe» und den Korb für die spritze besser zur Wirkung gelangen zu lassen, mußten einige Feuerwehrleute, zum Teil im Wasser stehend, das Bett des Baches vertiefen. Dem großen Brand sind das Wohnhaus der Pauline Anderer und Christiane Schlager und 5 Scheunen zum Opfer gefallen. Die Scheunen gehörten je eine dem Karl Perrot, Karl Schilling Wwe.. Ludwig Schilling alt und Andreas Hen- nige Wwe., die fünfte war gemeinsamer Besitz des Christian Hennige und Joh. Heiß Wwe. Das Feuer hat diesmal dort angefangcn, wo cs am 10. Januar anfgehört hat. Brandstiftung wird vermutet. Es ist sehr viel Heu und Frucht verbrannt. Die Gefahr einer Weitcrausdehnung war um X>1 Uhr morgens beseitigt. Ein großes Glück war es. daß es windstill war. Tonst wäre der Schaden unabsehbar gewesen. Nach dem allgemeinen Urteil reicht der Druck der Wasserleitung nicht ans.
Marbach a. N., 10. Nov. (Feier des 25jährigen Bestehens des Tehiller-Nationalmuseums.) Am heutigen Geburtstag Friedrich Schillers konnte das Tchiller-Nationalmuseum in Marbach a. N., der Geburtsstatt Schillers, die Feier seines 25jährigen Bestehens begehen. Hoch über dem Neckar gelegen grüßt der vom Schwäbischen Tchillerverein vor 25 Jahren im Rokokostil erstellte prächtige weiße Ban weit in das schwäbische Land hinaus als Wahrzeichen der Tchillerverchrung. Die Feier begann um II Ubr mit dem Läuten der Schillcrglocke „Konkordia" und einer Feier sämtlicher Marbacher Schulen vor dem Tchillerdenkmal. Zn der anschließenden Gedächtnisfeier im Fcstsaal des Museums batten sich Gäste aus dem ganzen Reich in großer Zahl eingcsunden, als Vertreter der württembergischen Regierung Knltminister Dr. Bazille und Finanzminister Dr. Dehlinger, außerdem Vertreter des würt- tcmbergischeii Landtags, der Universität Tübingen, der technischen Hochschule Stuttgart, der Stadt Weimar, der schwäb. Dichtung, das Ttaatsmnseum n. Vertreter befreundeter literarischer Vereine. Der Festakt, der nmrabmt war von musikalischen Darbietungen von Professor W. Kcmpsf, des Direktors der Württ. Hochschule für Musik in Stuttgart, wurde eröffnet mit einem sinnigen Vorspruch von Wilhelm Schüssen. Sodann hielt der I. Vorsitzende des Schwäbischen Schillerver- cins. Geheimer Hofrat Professor Dr. Otto b. Güntter, die Festrede. Er hießt die zahlreicknm Gäste herzlich willkommen, vor allem die 2 Enkelinnen von Schiller, Schwester Luise, Frau Emilie Kißling-Krieger und Frau Thekla Großmann, und gab dann einen Rückblick ans das Werden und Wachsen des Mn-