nzen Reihe HeimtssM°„ -rsprochen. DenÄüL zu kommen, wenia". h^. nur auf da- Geld d >n d,e,er Hinsicht M mehrere kaufend quellen mar regelmöÄ 'den Wegen diesertz 'ugenscherMachinatio^ strafte Schmidt vor dem i. Damit ihn nun sm u gehen nicht mehr nn- n drei Jahren und M 't er auch „och eine Geld-
'g der „Gemeinschaft d« hast der Freunde wird r übersiedcln. Die Ana», fertiggestellt ist - > beim Giiterbahnhos der s vorläufig ihr Domizil t diese für ganz andere und sauber umgestalie, ,0 Angestellten hier ein >che.
ndiebstahl.) Der schwere berstraße 12, in der NM rt von etwa 45VV Mar,!
Den Bemühungen der . die Diebe aufzusuüren eim bei Ludwigsbura m haftet werden. Lntlassung des Ortsvoi- telle ist zur Neubesetzung -der findet am Sonniaa den 24. November M on durch das Oberamt rckgetreten. Hernach h» >, hat sich krank gemeldet Nun ist durch Urteil des . September sein Rücktritt >rch geht er aller Gehalts- verlustig und die Matzes hiesigen Gemeinderals
ignis ausgebrochen.) Im -gebrochen. MitPolizel- ' vergebens. Es handelt racher Wildeceraffäre als und um einen gewisse» iefcnhofer in Schwarze»-
zenwahl.) In der leM scher die Erklärung ad, md treten werde. D»z itadtschultheihenwahl aas Dezember, soll die Por-
, Raul stand am Freitag abend, als über das Wiesental -heftiges Gewitter niederging, in seiner Scheune auf der ''-"-Mi- Durch einen Donuerschlag wurde der Alaun so er- ^-eckt daß er von der Leiter hernnterstürzte, wobei er sich ' ,«i kompliziertere Schädelbruch zuzog. Am Samstag ist er »„ an den Folgen der Verletzung gestorben.
" ^eeilmra, 2. Nov. Zu einem Gaunerstreich wählte der " iidler Anton Beha aus Glottertal die Ortschaft Altdors bei Enbeim aus. Beha hatte vor längerer Zeit an 2 Burschen »- Altdors längst bezahlte Geürauchsgegenstäude verkauft. Julius baute er seinen Plan. Er stellte sich einer dort woh- Frau Birkle als Gerichtsvollzieher aus Kcnzingen vor, 5r aekommeu sei, im Austrag deS Ländlers B. aus Glottertal ^,o5v Mark betragende Schuld ihres abwesenden- Sohnes »M W Mark Kosten eiuzuziehen, andernfalls er pfänden gisse AuS Angst vor der Pfändung lieh die Frau das Geld „d bändigte cs dem vermeintlichen Gerichtsvollzieher ein, der »r dafür eine Quittung mit der gefälschten Unterschrift des üm'inaer Vollstreckungsbeamten ausstellte. Ein weiterer Ver- uck>° einer Frau Schwarz in Altdors mit den nämlichen Vor- nieacluugen 196 Mark abzuknöpfen, da er sonst ihre Kuh imnden werde, wurde hintertrieben. Auf dem Rundgang zur Eintreibung deS Geldes kam Frau Schwarz auch zum Bürgermeister der dem falschen Gerichtsvollzieher die Gendarmerie Ms den Lals schickte. B. konnte erst nach einem Fluchtversuch
seinem Fahrrad dingfest gemacht werden. In- Berücksichtigung der Tatsache, daß sich B. in einer gewissen Notlage befand, andererseits aber auch der Frechheit des Gaunerstücken.; wurde er wegen Amtsanmaßung, Erpressung, Betrugs-, SrprcssungS- und Betrugsversuck)S zu 11 Monaten Gefängnis
liMl stellt.
Offenburg, 3. Nov. Der Kaufmann Ferdinand Eberwein aus Offenburg war am 20. Juli 1927 vom Landgericht Offen- imra wegen Vergehens gegen das Branntweinmouopolgesetz „i g Monaten Gefängnis, sowie zu 80 000 R.M. Geldstrafe und ylX>0 R-M. Wertersatzstrafe verurteilt worden. Er hatte mit änderen gus sogenannten Sammelgefähen, die von der Zollbehörde versiegelt waren, heimlich Branntwein entnommen. Pom Schöffengericht Offeuburg waren wegen dieser Vergehen fine Anzahl Personen, darunter Ebcrwein, verurteilt worden. Eberwein hatte gegen das Erteil Revision beim Reichsgericht in Leipzig eingelegt und zu seiner Verteidigung angeführt, das; er sich an der Straftat nicht beteiligt habe. Vom 1. Strafsenat des Reichsgerichts wurde das Urteil der Vorinstanz insoweit aufgehoben, als die Wertersatzstrafe in Wegfall kommt. Zm übrigen wurde die Revision verworfen.
Mannheim, 3. Nov. Die 31jährige Monatsfrau Frieda Pell aus Edeukoben ließ sich von dem 26jährigen Dreher Aua. von Rath eine Arbeitsbescheinigung auf den Namen eines Kiltes schreiben, nach der sie nicht Monatsfrau, sondern Kellnerin bei diesem gewesen war. Dadurch wollte sie einige Pfennige Erwerbslosenunterstützung mehr erhalten. Das wachsame Arbeitsamt merkte die Fälschung und so verurteilte jetzt das Mannheimer Gericht den Mann wegen Urkundenfälschung und Betrugs zu 6 Wochen, die Frau zu 3 Wochen Gefängnis.
Briefmarken Handel.) A- 00 Briefsachen müiialM, 1 Händlern sehr gchch! lar, für Postkarten zwei
Als am Freilag morgen >ensmittclgeschäft beW. in ihrer Wohnung nch s auf das Klopfen!» Aus dem Zimmer km rchen lag leblos im Zelt hnell herbeigerufene Arzl fapparat stellten Wieder- tunde von Erfolg waren. Krankenhaus verbracht call des Schwurgerichts ersheim OA. Crailsheim Ernst Beck wegen eines hat am 13. Febr. de. Is. vom Jugendamt Crails- sosern er in einer gegen sie, daß er in der Krillen Verkehr gehabt habe, st zu der Ueberzeugung, it und erkannte auf eine Monaten und Tragung us 3 jährigen EhrverlH Zeuge oder als Sachern mnt.
w 52jährige Landwirt
:elnd, „ich versteh«
— Herta, ich bitte
s Raubtier, sah sie mthe und sagte, in-
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ließen sie auch wie r ihr schloß, stürzte jen und schlug die
sagen wollen! Die . Gutes und Liebes H's sicherlich wieder Inthe, hilf mir, daß insdrücken kann, sie
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ruf deine Weise und ) einem Mädel, ich ,u bist — du findest ad hilf mir packen." : mußte ihn wieder- ;r und nicht wieder ckzulegen.
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Vermischtes.
Sturz eines Autos von einer Brücke. Samstag nachmittag gegen 3 Uhr ereignete sich auf der über die Gleise der Potsdamer Vorortbahn führenden Monumenten-Brücke ln' TMieberg ein schwerer Unfall. Dort fuhr die Zugmaschine ewes Lastwagenzuges gegen das Holzgeländer der Brücke, zertrümmerte dieses und stürzte aus 6 Meter Höhe auf die Meise der Stadtbahn. Der Kraftwagenführer, der allem Anschein nach das Unglück verursacht hatte, wurde unter den Trümmern begraben und war auf der Stelle tot. Drei weitere Personen, die sich auf dem Anhänger befanden, konnten sich durch Abspringen retten und erlitten nur leichtere Verletzungen.
Ein Fremdenlegionür als Mörder. Ein Soldat der französischen Fremdenlegion bezeichnete sich als Mörder des vor 5 Jahren in Basel in einem Bankgeschäft an der Zentralbahn- üraße ermordeten Bankkassierers Leuzin. Er wurde in Haft genommen und Untersuchung eingeleitet. Die Basler Polizeidirektion erklärt, daß der Ausgang der Untersuchung noch nicht feststehe und der Legionär einstweilen noch in Haft gehalten werde.
Dramatische Szene vor Gericht. Ein Prozeß mit fast unglaublichen Zwischenfällen hat sich in Villach in Oesterreich abgespielt, wo der Hutfabrikant Tomz sich vor dem Strafgericht zu verantworten hatte. Tomz war anfangs Oktober mit zwei Freunden, dem Kapellmeister Rosbischil und dem Restaurateur Jurig von einem Autoausflug zurückgekehrt. Tomz lenkte in stark berauschtem Zustande und fuhr mit großer Geschwindigkeit über die Straßen, wobei er auf der falschen Seite ein Motorrad streifte und zu Fall brachte. Der Motorradfahrer war der Ingenieur Reizer, der auf der Stelle getötet wurde, während Frau Reizer und ihr Kind im Beiwagen ebenfalls starben, ehe ärztliche Hilfe herbeigeholt war. Das Gericht fällte in Anbetracht der erschwerenden Umstände ein hartes Urteil. Als Tomz vernahm, daß er zu 1 >4 Jahren schweren, verschärften Kerkers verurteilt sei, erlitt er einen Nervenzusammenbruch, stürzte zum Richtertisch, umklammerte das Kruzifix und schrie: „Es ist nicht wahr, nein, ich gehe nicht in den Kerker". Dann eilte er zum Fenster und wollte sich aus dem im zweiten Stockwerk gelegenen Verhandlungssaal in die Tiefe stürzen. Ein Wachbeamter vermochte ihn gerade noch beim Fuß zu Wen und festzuhalten, aber wenn nicht der Fabrikant selbst, so war doch seine goldene Uhr in die Tiefe gestürzt und hatte einen vierjährigen Knaben so unglücklich auf den Kopf getrof- W, daß das Kind, das an der Seite seiner Mutter schritt, eine mwere Schädeldachverletzung erlitt und blutüberströmt ins Spital gebracht wurde. Man hofft, das Kind aber am Leben erhalten zu können. Tomz wurde nach regelrechtem Ring- kainpf ins Gefängnis übergeführt.
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Lrick Kosener
Stuttgart, b'rivdrickstraks 23 l'elefoa 23478
Fencrgefecht i» einer Gastwirtschaft. Freitag nachmittag bedrohte ein gewisser Paul Ebert im Hose einer Gastwirtschaft in Forchheim (Oberfranken) die dortigen Bewohner und die ein- und ausgehenden Gäste mit einem Revolver. Der Wüterich gab mit den Worten, wer ihm zu nahe trete, den wolle er erschießen, auch gegen die herbeigerufenen Polizeibeamten Schüsse ab. Es kam zu einem Feuergefecht. Ebert zog sich nach einer Weile in die Gaststube zurück, um von neuem zu laden und richtete dann die Waffe abermals gegen die Polizei. Scblieülich wurde er durch einen Streifschuß kampfunfähig gemacht.
Den Vergiftungen erlege». Die 74jährige Bankierswitwe Frau Hedwig Rothschild, die gestern mit ihrem Sohn, dem „Baron de Moser-Rothschild", anläßlich einer Pfändung in selbstmörderischer Absicht Veronal eingenommen hat, ist Samstag nacht der Vergiftung erlegen. Moser-Rothschild kam mit dem Leben davon. Wie man hört, sind gegenwärtig Wechsel über annähernd 300000 Mark im Umlauf, die von Moser giriert worden sind.
Neueste Nachrichten.
Stuttgart, 4. Nov. Das „Stuttgarter Neue Tagblatt" hat vor wenigen Tagen sein neues Geschäftsgebäude, ein 16stöckiges Turmhaus von 61 Meter Höhe, in Betrieb genommen- Der Bau ist nach den Plänen des Stuttgarter Architekten E. Otto Oßwald in neuzeitlichen Formen errichtet und verleiht dem ganzen Stadtbild ein besonders interessantes und markantes Gepräge. Aus Anlaß der Einweihung des Turmhauses hat nun der Verlag des genannten Blattes eine 108 Seiten starke und in typographischer Beziehung mit besonderer Sorgfalt ausgestattete Sonderbeilage unter dem Titel „Stuttgart empor" herausgebracht. Die Beilage enthält zahlreiche, mit charakteristischen Bildern geschmückte Aufsätze aus ersten Federn, sowie viele Begrüßungskundgebungen namhafter Persönlichkeiten aus dem ganzen Reich, und gibt so ein anschauliches Bild von dem machtvollen, in ganz Deutschland mit Aufmerksamkeit beobachteten Aufstieg der schwäbischen Landeshauptstadt, als dessen Sinnbild das hochragende Tagblatt- Turmhaus sich darstellt.
Frankenthal i. Pfalz, 4. Okt. Das Schwurgericht verurteilte den wegen dreifachen Mordes und dreifachen Mordversuchs angeklagten Elektrotechniker Franz Gioth, der nach erfolgter Entlassung aus dem Ludwigshasener Werk der I. G. Farbenindustrie am 18. April in das Werk eingedrungen war und aus Rache zwei Meister und einen Kalkulator erschossen und drei andere Personen verletzt hatte, zum Tode.
Essen, 4.-Nov. Gegenüber Zeitungsmeldungcn, daß Stegerwald in das Industriegebiet gekommen sei, um zur Schlichtung im Eisenkonflikt bcizutragen, verlautet hier, daß Stegerwald am Freitag in das Industriegebiet gekommen ist, um an einer schon vor drei Wochen einberusenen Sitzung einer Bank tsilzunehmeii. Er ist am Samstag vormittag über Köln nach Nürnberg weitergcreist und hat während seines Aufenthaltes im Industriegebiet keinerlei Verbindungen mit irgendwelchen Arbeitgebern gchabt-oder gesucht, sondern hat sich völlig neutral verhalten.
Weimar, 4. Nov. Der thüringische Landlag verabschiedete gestern ein Gesetz über die Neugliederung des Ministeriums. Hiernach werden fünf Ministerien gebildet mit der Maßgabe, daß einem Minister mehrere Ressorts übertragen werden können.
^ Berlin, 4. Nov. Aus dem Untersuchungsgefängnis Moabit sind am Sonntag abend 6 Uhr die Unterfiichungsgefangenen Holzer und Przadka entwichen, die gemeinsam, in einer Zeile im 3. Stockwerk umergebracht waren. Sie haben die Gitter mit einer Säge durchschnitten und sich an einem Seil, das aus Bettüchern geknapst war, hinuntergelassen. Przadka entkam über die Mauer, während Holzer von Beamten noch eingeholt wurde. Przadka ist ein Einbrecher, der in den letzten Wochen wegen vieler Pelzeinbrüche festgenommen war. Er hatte für etwa h» Million Mark Pelze aus verschiedenen größeren Geschäften Berlins entwendet.
Berlin, 4. Nov. Ein schweres Unglück ereignete sich am Sonntag mittag aus dein Ringbahnhof an der Schönhauser Allee. Ern Arbeitszug fuhr in eine Arbeiterkolonne und stürzte ein Elsengerüst um. Zwei Arbeiter wurden so schwer verletzt, daß der eine von ihnen einige Stunden späler starb. Der andere wird hoffentlich gerettet werden können. Fünf weitere Arbeiter, die Quetschungen und leichtere Verwundungen davongetragen halten, konnten nach Anlegung von Verbänden ihre Wohnungen auftüchen. Die eingeleitete Untersuchung bot ergeben, daß die Schuld an dem Unfall den Lokomotivführer des Arbeiiszugcs trifft, der das Haltesignal überfahren hat. Es wurde gegen ihn ein Strafverfahren eingeleitet.
Berlin, 4. Nov. Der Mörder der am 29. Oktober ds. Fs. ermordeten 81 Jahre alten Witwe Gebhardt wurde gestern abend in der Person des Enkels der Greisin, des 20 Jahre alten Elektrotechnikers Werner Gebhardt, in Priddargen in Pommern ermittelt und festgenommen. Er ist geständig. Der junge Mann, der seinen Eltern bereits viel Kummer gemacht hat, war am 20. Oktober von seiner Arbeitsstelle, einer Berliner Elektrofirma, entlassen worden, weil er 50 Mark unterschlagen hatte. Für das Geld kaufte er sich sofort einen Tanzanzug auf Abzahlung und verjubelte den Rest. Er war schließlich zu seiner Großmutter gegangen, um von ihr Geld zu erkalten. Als die alte Fra» sich weigerte, schlug er ihr mit einer kleinen Fußbank mehrmals auf den Kops. Nachdem die Greisin zu Boden gestürzt war, kniete er ihr aus die Brust und erdrosselte Ire mit einem Taschentuch. Daraus brach er den Kommodenkasten auf und raubte über 200 Mark, die er in leichtfertiger Gesellschaft durchbrachte. Dann wandte er sich nach Pommern und wollte später auf dem Umwege über Polen ln die französische Fremdenlegion einlreten.
Berlin, 4. Nov. In der Nacht zum Sonntag wurde auf dem Schlesischen Bahnhof die Kassiererin des Erfrischungsraums auf dem Wege zur Abrechnung in einem kleinen Vorraum von hinten mit einer leeren Bierflasche niedergeschlagen und ihr die Tasche entrissen. Der Täter wurde von den durch die Hilferufe alarmierten Reisenden und Eisenbahnbeamten verfolgt und festgenommen. Es handelt sich um den 25 Fahre alten bisher unbestraften Schuhmacher Wilhelm St., der im Jahre 1925 aus Polen vertrieben wurde. Er war derart erschöpft und ausgehungert, daß man auf der Polizeiwache sich veranlaßt sah, ihm zunächst etwas zu essen zu verschaffen. Er ist im Septemher d. I. arbeitslos geworden und konnte trotz guter Zeugnisse keine Stellung finden. Er hatte seit mehreren Tagen nichts gegessen und im Wartezimmer des Baknhofs übernachtet. Seine Tat ist aus Verzweiflung geschehen. Die Kassiererin ist durch in den Kopf einge- drungcne Glassplitter schwer verletzt worden.
Berlin, 4. Ncwbr. In Niederkrummhübel war der Obergesreite Hermann vom Infanterie-Regiment 8 aus Frankfurt a. O. durch zwei Revolvcrschüsfe aus dem Hinterhalt lebensgefährlich verletzt worden. Nunmehr konnten die Täler in der Person des Roßschlächters Franz und seines Bruders, beide aus Landeshut, verhaftet werden. Vorläufig nimmt die Polizei in Ermangelung eines anderen Motivs an, daß die beiden in angetrunkenem Zustande aus Ucbermut geschossen und gar nicht mit den verhängnisvollen Folgen gerechnet haben.
Wesermünde, 4. Nov. Auf der Lune ereignete sich ein schweres Bootsunglück. Beim Aussteigen aus dem Segelschiff in das Seilboot glitten die drei Insassen des Kutters, zwei Steinmetzgesellcn und ein Gastwirtssohn aus und ertranken, che ihnen Hilfe gebracht werden konnte.
Wien. 4. Nov. Während der Pause eines Konzerts des Violinvirtuosen Vasa Prihoda gab der Rittmeister a. D. Felix Gärtner auf eine junge Dame drei Schüsse ab, die diese in Kops und Hals trafen und ihren sofortigen Tod herbeiführten. Unter dem Publikum brach eine Panik nus. jedoch konnte der Konzertdirektor die aufgeregte Menge dadurch beruhigen, daß er erklärte, es handle sich um ein Eisersuchtsattentat, das ohne Folgen geblieben sei. Das Opfer ist die türkische Prinzessin Murad Pascha. Der Täter, der die Flucht zu ergreifen suchte, wurde aufgegriffen und der Polizei übergeben. Nach > dem Motiv seiner Tat befragt, gab Gärtner zu, er sei seit Monaten
Bräutigam der Prinzessin und habe in der letzten Zeit bemerkt, daß ein türkischer Prinz sich um sie bewerbe, und die Prinzessin sei im Begriff gewesen, ibn um des Prinzen willen im Sticke zu lassen.
Bukarest, 4. Nov. Infolge des Rücktritts der Regierung sind beide Häuser des Parlaments vertagt worden.
Straßburg, 4. Nov. Die Kommunisten im Elsaß beabsichtigen in mehreren Städten gegen den Bau einesnkeslungsgürtels und sür das Selbstbestimmungsrecht der Minderheiten zu demonstrieren.
Paris, 4 Nov. Wie Havas mittcilt, ist entgegen der heule vormittag in der Presse erschienene» Nachricht keincswegs die Rede davon, Paris als Sitz der Konferenz der Reporationssächoerftänvige» zu wählen. Wahrlcheinlich werde die Wahl der interessierten Regierungen aus Brüssel fallen.
Paris, 4. Nov. Gestern hat, wie angekündigt, der Prozeß gegen Biumenslein und die übrigen in der Angelegenheit der fälschlich abge- stempellen ungarischen Weripapiere angeklagten 16 Personen begonnen. Das Gericht gab einem Antrag der Verteidigung stall und hat die proijorische Freilassung der fünf seit Aufdeckung der Angelegenheit verhafteten Hauprangeklagtcn, darunter auch die Freilassung des Bankiers Blumensiein verfügt. Diese Maßnahme scheint das Gerücht zu bestätigen, daß der Prozeß als solcher gar nicht durchgesührt wird, da die Angeklagten zum Anschluß eines Vergleichs durch Rückerstattung der unrechtmäßig erzielten Gewinne bereit, und Verhandlungen im Gange sein sollen.
Patts, 4. Nov. Bei der heutigen Ersatzwahl für den verstorbenen Senator Lazare Weiller im ttnterelsaß ist der Kandidat des Zentrums (Elsässiscke Bolkspartci), Graf Andlnu, gewählt worden. Sein Hauptgegner, der sozialistische Straßburger Bürgermeister Peirotes ist demnach unterlegen. Der Gras von Andlau hat sich verpflichtet, für die Autonomie und den obligatorischen deutschen Sprachunterricht einzutreten und die Amnestie der im Kalmarer Prozeß Verurteüicii zu fordern.
Tokio 4. Nov. 2400 Kommunisten wurden verhaftet, weil sie die Krönungsscier zu stören beabsichtigten.
„Graf Zeppelins" Berlinfahrt.
Friedrichshofen, 4. Nov. Um 6 Uhr abends teilt der Luftschiffbau mit, daß „Graf Zeppelin" heute nacht 3 Uhr zu seinem Flug nach Berlin startet. Bei der herrschenden Windstille ist eine Aenderung dieser Disposition nicht zu erwarten. Voraussichtlich wird er seinen Weg über Stuttgart, Bayreuth und Leipzig nehmen. Auf der Fahrt wird ausschließlich Benzin als Betriebsstoff verwendet werden, da bekanntlich die Blaugaserzeugung wegen einiger technischer Mängel ins Stocken geraten ist. An Bord werden insgesamt 66 Personen sein; 40 Mann Besatzung und 26 Fahrgäste und zwar u. a. Chefkonstrukteur Dr. Dürr, der Erbauer der Luftschisfmotoren Dr. Maybach, Generaldirektor Dr. Colsmann, der Meteorologe des Luftschiffbaues, Dr. Lemperts, die Tochter Dr. Ecke- ners; unter den eingeladenen Gästen befinden sich u. a. der württembergische Finanzminister Dr. Dehlinger, Reg.-Rat Bieser, und die 3 amerikanischen Offiziere, die den Flug über den Ozean bereits mitgemacht haben.
„Graf Zeppelin" um 2.17 Uhr gestartet.
Friedrichshafen, 5. Nov. Nach einer kurz vor dem Start durch aufkommenden Bodenwind hervorgerufenen Verzögerung wurde das Schiff aus dem Osttor der Halle gebracht und stieg um 2.17 Uhr mit dein Bug gegen die Halle auf. Ein kräftiger Aufwind unterstützte die Startmanöver, der das Luftschiff leicht in die Höhe hob. „Graf Zeppelin" entsckttvand in eleganter Schleife über dem Bodensee und der Stadt in nordöstlicher Richtung. Der riesige Körper hob sich gegen den dunklen Nachthnnmel kaum ab. Nur die hellerleuchteten Kabinenfenster und Positionslaternen zeigten den Weg des Schiffes. Aus den Motorgondeln winkten die Insassen mit Taschenlaternen den Zurückbleibenden den Abschiedsgruß zu. Nach 3 Almuten verklang das dunkle Dröhnen der Motoren. Für die Fahrt des Luftschiffes sind kerne besonders günstigen Voraussetzungen hinsichtlich der Wetterlage zu verzeichnen. Im größten Teil des Reiches herrscht regnerisches, stark bewölktes und diesiges Wetter mit teilweiser Nebelbildung.
Berlin, 4. Nov. . lieber die zwischen Dr. Eckener und dem Leiter des Luftschiffhafens Staaken getroffene Vereinbarung erfährt man, daß „Graf Zeppelin" auf der Rückfahrt von Berlin nach Friedrichshafen in beschränkter Zahl, und zwar etwa bis zu 10 zahlende Passagiere für einen Fahrtpreis von je 1000 Mark mitnimmt. Die Abfahrt erfolgt am Dienstag in den frühen Morgenstunden. Der Oberbürgermeister von Berlin fordert die Einwohner auf, der Freude über den großen Erfolg Dr. Eckeneres und seiner Mannschaft und über den Besuch in Berlin durch Flaggen aller Häuser und Wohnungen Ausdruck zu geben.
Berlin, 5. Nov. „Graf Zeppelin" ist um S Uhr über Berlin eingetroffen und wurde jubelnd begrüßt.
Stegerwald zum Eisenkonflikt.
Nürnberg, 4. Nob. In einer Massenversammlung der Gewerkschaften Nürnbergs führte Ministerpräsident a. D. Dr. Stegerwald über den Eifenkonflikt an der Ruhr u. a. aus: In England besteht für die Arbeiter in der Großeisenindustrie schon seit 25 Jahren der Achtstundentag. In Deutschland ist er erst, wenn man von einer vorübergehenden Revolutionserscheinung absicht, Ende 1927 zur Einführung gelangt. Bei der Zwölf-Stundenschicht haben die Arbeiter leidlich verdient. Bei der Acht-Stundenfchicht gehörte ein großer Teil der Eisen- Hüttenarbeiter mit zu den am schlechtesten bezahlten Arbeitergruppen. Me christlichen Gewerkschaften lehnen im Zeitalter des Volksstaates die These ab, daß die am schwersten arbeitenden Menschen am längsten arbeiten oder sich mit den kärglichsten Löhnen begnügen müssen. Wenn die deutsche Eisenindustrie gegenwärtig mit weltwirtschaftlichen Schwierigkeiten zu kämpfen hat, und sie diese nachweisbar aus eigener Kraft nicht überwinden kann, dann muffen diese Schwierigkeiten auf dem Wege über die allgemeine Wirtfchafts- und Verkehrspolittk überwunden werden. Es darf eben nicht mehr Vorkommen, daß Arbeits-, Wirtschafts- und Finanzministerium anstatt einheitliche Politik zu machen, jedes für sich und dabei nicht selten entgegengesetzte Politik betreiben. Wenn zur Verbesserung der Lage der Beamten Reichsbahn und Reichspost die Wirtschaft mit 400 Millionen Mark durch Tarif- und Portoerhöhung belasten dürfen, dann muffen sich auch Mittel und Wege finden lassen, wie den am schwersten arbeitenden Menschen in den Eisenhüttenwerken ihre niedrigen Löhne mit etwa 50 Millionen Mark ausgebeffert werden können. Me Unternehmer an der Ruhr arbeiten gegenwärtig mit juristischer Spitzfindigkeit. Damit kommen wir nicht weiter. Der Kampf an der Ruhr ist ein Vorgang von ungeheurer politischer und wirtschaftlicher Tragweite; die deutsche Wirtschaft kann in den nächsten Jahren keine ähnlichen Kämpfe wie den englischen Bergarbeitcrstreik von 1926 ertragen. Wenn die Autorität des Reichsarbeits- ministers zur Beendigung des Kampfes nicht mehr ausreicht, dann muß die Autorität des Reichskanzlers und der Reichsregierung eingesetzt werden.
^ Schweres Sittlichkeitsverbrcchen. Bei Seifersdorf im Kreis Schweidnitz in Schlesien wurde an einem 14jährigen Mädckien ein brutales Sittlichkeitsverbrechen verübt. Ein Dienstmädchen, das bei einem Gutsbesitzer beschäftigt war, hütete an einer einsamen Stelle die Kühe, als sich ihm ein Mann näherte, der es in den nahen Wald verschleppte und sich an ihm in schwerster Weise verging. Am Abend fand man das Mädchen völlig entkleidet mit verbundenen Augen an einem Baum gebunden vor. Bisher ist es noch nicht gelungen, dem Täter auf die Spur zu kommen.