mitzunehmen. Auf der Heimfahrt wurden in Worms unsere freundschaftlichen Beziehungen zur „Harmonie" neu gefestigt. In fröhlichster Stimmung kam man hochbefriedigt in der Heimat an. Gewiß werden alle Teilnehmer diesen Ausflug zu einem ihrer schönsten zählen. Das gute Gelingen ist den Teilnehmern selbst und besonders der umsichtigen Führung durch die Herren G. Waidner und Fr. Bechtle zu verdanken. Ihnen sei an dieser Stelle nochmals herzl. Dank gesagt.
Höfen a. Enz, 4. Okt. In der Zeit vom 16. bis 18. Oktober veranstaltet das Wiirtt. Landesamt für Denkmalpflege im Neubau der Technischen Hochschule Stuttgart (Keplerstraße 10, großer Bortragssaal) seinen dritten Lehrgang. Der Gegenstand dieser Tagung ist der Naturschutz im engeren Sinne, also der Schutz der Pflanzen und Tiere, der Naturdenkmäler des Bodens und eigenartiger oder ehrwürdiger Bäume, Erhaltung und Schutz der natürlichen Landschaft sowie der Naturschönheit. Besonderer Wert soll bei der Tagung gelegt werden auf die Behandlung der Grundfragen des Naturschutzes, auf das Verhältnis von Mensch und Natur und auf die Fragen der Erziehung des Volkes zur praktischen Ausübung des Naturschutzes. Die Anmeldung zur Teilnahme, zu der hiemit eingeladen sei, erfolgt beim Landesamt für Denkmalpflege (Neckarstr. 8) und wird möglichst vor dem 10. Oktober erbeten. Den Teilnehmern wird gegen Einsendung einer Gebühr von Mk. 3.- eine Teilnehmerkarte zugesandt. In einzelnen Fällen kann die Teilnehmerkarte anch vor Beginn der Tagung gelöst werden. Die Vormittage bringen je Vorträge (von Prof. Dr. P. Gößler, Prof. Dr. Schwenke!, Dr. E. Lind- ner, Forstmeister O. Feuchter u. a.), an den Nachmittagen erfolgen Führungen (Rosenstein, Wildpark und Solilude, Marbach). Es wäre erfreulich, wenn auch von unserem Oberamt recht viele Teilnehmer sich einfinden würden. Fwg.
Württemberg.
Calw, I. Okt. („20 Jahre Neue Höhere Handelsschule Calw".) Die Neue Höhere Handelsschule in Ealw (Direktor Zügel) kann mit Beginn des Wintersemesters am 10. Oktober d. I. auf ihr Mjähriges Bestehen zurückblicken. In dieser Zeit find nahezu 3500 Schüler, davon viele aus allen Teilen des Auslandes, durch die Schule gegangen.
Schwenningen a. N., 4. Okt. (Zahlungsschwierigkeiten bei Kopp Schlenker. — Kündigung des Kollektivabkommens in der Schwarzwälder llhrenindustrie.) Seit geraumer Zeit geht hier das Gerücht, daß die hiesige Firma Kopp Schlenker, die sich im llhrenhandel betätigte, sowie llhrengehäuse und Äar- tonnagen herstellte, in Zahlungsschwierigkeiten geraten sei. Wie der Villinger „Schwarzwälder" zu berichten weiß, werden an Schulden ohne die Hypotheken gegen 700 MO R.M. genannt, denen Werte von ca. 100 000 Mark gegenüberstehen sollen. Die Anwesen einschließlich Fabrik sollen mit 500 000 Mark belastet sein, also weit über deren eigentlichen Verkaufswert hinaus. An diesem Vorgang sind zahlreiche Handwerker und Geschäftsleute in Schwenningen beteiligt. Wenn es nicht gelingt, einen außerordentlichen Vergleich herbeizuführen, sind größere Verluste zu erwarten, die vielleicht von manchen Beteiligten nicht getragen werden können. Wie weiter verlautet, sollen sich auch private Personen durch hohe Zinsversprechungen haben verleiten lassen, ziemlich hohe Beträge als Darlehen zu geben. In einem Fall spricht man sogar von 7000 M- Eine im Hotel Vetter stattgefundene Gläubigerversammlung befaßte sich mit der Lage. Dabei wurde ein Einigungsvorschlag auf Verteilung eines Restbetrags von 13 Prozent gemacht. — Eine Versammlung der Arbeiterorganisationen der llhrenindustrie des Schwarzwalds, die am vergangenen Samstag in Villingen tagte und sich mit dem Kollektivabkommen beschäftigte, beschloß, das Abkommen auf 1. Oktober zu kündigen, um verschiedene Aenderungen in dessen Bestimmungen herbeizuführen/ Die Kündigungsfrist läuft bis zum 15. November d. I.
Baden.
Ettlingen, 3. Okt. Der 10.40 llhr von Station Holzhos abgehende Zug nach Herrenalb stieß in der Nähe der Spinnerei- Weberei Ettlingen auf den von Herrenalb kommenden, schwer beladenen Anhängerwagen eines Lastkraftwagens einer Sägerei des Hinteren Albtales. Menschen kamen nicht zu Schaden, Der Sachschaden ist bedeutend. Der llebergang ist an dieser Stelle sehr unübersichtlich.
Bietigheim bei Rastatt, 4. Okt. Gestern abend 7 llhr fuhr der Motorradfahrer Enderle aus Durmersheim die Frau I- Ganter aus Bietigheim tot. Frau Ganter arbeitete auf dem Feld und war im Begriff, nach Hause zu gehen. Da kam Enderle, der kein Licht hatte, hinter ihr her und fuhr auf sie, die auf der rechten Straßenseite ging, direkt zu. Die Verletzte erlitt eine schwere Gehirnerschütterung und starb in kurzer Zeit, ohne das Bewußtsein wiedererlangt zu haben. Bei der Bevölkerung herrscht große Erbitterung über rücksichtslose Fahrer, denn in Bietigheim ist auf der Landstraße Karlsruhe —Rastatt vor den daherrasenden Fahrern weder Mensch noch Tier des Lebens sicher. Enderle wurde verhaftet. Frau Ganter wird im Laufe des heutigen Nachmittags durch eine Gerichtskommission seziert.
Freiburg, 2. Okt. Durch seltsame Umstände kam der Werkmeister Wilhelm Peter, der bei dem Holzwerk Benz in Löffingen in Stellung ist, zu einer Anklage wegen fahrlässiger Brandstiftung. Zweimal wurde das Benz'sche Werk im vergangenen Sommer von Bränden heimgesucht. Am 7. Juli ging ein beträchtlicher Abschnitt des Holzlagers in Flammen auf; 16 Tage später brach wiederum ein verheerendes Schadenfeuer aus, das einen Gebäude- und Fahrnisschaden von 134 000 Mark anrichtete. Die Ursache dieses zweiten Brandes war auf die Verbrennung von großen Mengen Abfallholz zurückzuführen, das man beseitigen wollte, weil man befürchtete, die Abfälle könnten, wenn sie sich weiter anhäuften, zur Brandgefahr werden. Das Angebot an die Umwohner der Gegend, das Abfallholz kostenlos abzuholen, hatte nicht den gewünschten Erfolg gehabt. Mit der Vorsichtsmaßregel der Verbrennung erreichte man bedauerlicherweise die gegenteilige Wirkung. Man füllte mit den Holzabfällen einen Warmluftofen, der zur Erwärmung der Jmprägnierungshalle benützt wird und aus dem die erhitzte Luft durch eine Holzrohrleitung in die Halle strömt. Die Holzspähne entfachten eine so starke Hitze, das- nach 2 Stunden die Flammen aus der hölzernen Leitung herausschlugen, Gebäulichkeiten und Holzvorräte in Schutt und Asche legend. Werkmeister Peter, der die Verbrennung überwachte, wurde heute von der Anklage der fahrlässigen Brandstiftung freigesprochen. Die Verhandlung ergäh, daß der Warmluftofen zurzeit der Benützung verschiedene Mängel auf- Wies, für die das Gericht den Angeschuldigten nicht für verantwortlich erachtete.
Vermischtes.
Mißglückter Versuch, den Dauerflugrekord zu brechen. Der Versuch der beiden Flieger Brock und Schlee, den deutschen Weltrekord im Dauerflug zu brechen, ist mißlungen. Die Flieger mutzten nach 59 Stunden B Minuten in San Diego landen, da der Benzinvorrat infolge Bruches des Zuleitungsrohres erschöpft war. Die Landung erfolgte glatt.
Eine Schlacht mit Zigeunern. In dem kleinen slowakischen Dorf Podejn bei Nove Mestc an der Waag kam es kürzlich
zu einer blutigen Schlägerei zwischen Zigeunern und Dorfbewohnern. Die Zigeuner hatten die Einwohner des Dorfes durch Diebstähle aufgebracht. Als vor einigen Tagen zwei Zigenner bei einem Diebstahl ertappt und verhaftet wurden, erklärten die Zigeuner, sie würden das Dorf in Flammen legen. Tatsächlich brach in der nächsten Nacht in 2 Scheunen Feuer aus. Darauf beschlossen die Dorfbewohner eine Strasexpedi- tion gegen die Zigeuner, llm 1 Uhr nachts überfielen sie mit Sensen und Heugabeln die Zigeunerkolonie und metzelten die Zigeuner nieder. Fünf Zigeuner, und zwar ein Alaun, 3 Frauen und ein sechsjähriges Kind, wurden erschlagen. Sieben andere wurden schwer verletzt ins Spital nach Trentschin geschafft. Stach dem Schauplatz der Bluttat ist eine amtliche Kommission entsandt worden.
Opium in den Tchiffswänden versteckt. Die amerikanische Zollbehörde, die vermutete, daß auf Schiffen, die die ostasiatischen Häfen anliefen, Opium eingeschmuggelt wurde, nahm auf dem von einer SÄltreise zurückgekehrten amerikanischen Dampfer „President Harrison" eine genaue Durchsuchung vor. Da die Nachforschungen ergebnislos blieben, wollten die Beamten das Schiff verlassen, als dem Leiter der Kommission an einer Stelle ein leichter Opiumgeruch auffiel. > Er lietz die Schiffs- Wand aufsägen und man entdeckte darunter über 30 Metallkästchen, die Opium im Werte von etwa 1,5 Millionen Dollar enthielten. Das Opium wurde beschlagnahmt.
Der Bergsturz im Tessin.
Der gewaltige Bergsturz am Monte Arbino ist seit Jahrhunderten die grüßte Erdbewegung in der Schweiz. Die bis Mittwoch niedergegangenen Felsmassen übertreffen die des Bergsturzes bei Arth-Goldau um das Doppelte. Dabei werden wenigstens noch einmal so große Geschiebemengen niedergehen. Man schätzt die bisherige Masse des Bergsturzes auf 30 Millionen Kubikmeter und die noch zum Absturz gehenden Felsen auf weitere 30 bis 40 Millionen Kubikmeter. Daß dieser riesige Bergsturz ohne Einbuße von Menschenleben vor sich gehen konnte, ist als ein Triumph der heutigen Wissenschaft zu betrachten. Die Geologen, die seit Jahrzehnten den „wandernden" Berg beobachteten, hatten den Bergsturz fast genau Voraussagen können. Dieses Frühjahr wurde das ganze bedrohte Gebiet geräumt, das sonst als Weide stark benutzt war. Der Bergsturz hat denn auch etwa 30 Scheunen und Ställe zugedeckt. Als vor einigen Monaten festgestellt werden konnte, daß die Gcsteinsmassen am Gipfel des Monte Arbino sich täglich um etwa 1L! Zentimeter talwärts verschoben, war man sich in den Kreisen der Schweizer Geologen klar, daß der Absturz in ganz kurzer Zeit erfolgen mußte. Es wurden deshalb alle Vorbereitungen getroffen, um denselben in seiner Wirkung einzudämmen. Direkte Gefahr für Bellinzona war keine vorhanden, da sich die Geschiebemassen gegen ein Seitental bewegten. Was aber vorausznsehen war, ist nun eingetroffen: Durch den niedergehenden Bergsturz hat sich eine mächtige Talsperre gebildet, die hinter sich die Wasser des Traversagna- Baches staut. Bereits ist ein Stausee von etwa 300 Meter Länge, 200 Meter Breite und etwa 100 Meter Tiefe in Bildung begriffen. Man befürchtet nun, daß die natürliche Stauwehr diesen mächtigen Wasserdruck nicht aufhalten werde, so daß eines Tages ein Wasserdruchbruch erfolgen könnte, der unheimliche Folgen haben müßte, da er sich gegen Bellinzona und die Tessin-Ebene ergießen würde. Am Mittwoch haben noch den ganzen Tag über kleine Bergstürze sich abgelöst. Selbst Stücke von der Größe eines Hauses stürzten in Sprüngen von Hunderten von Metern von der Höhe in das Tal herunter. Es war tagsüber ein riesiges Donnern und Krachen, das sich von ferne wie mächtiges Fernfeuer von Kanonen schwersten Kalibers anhörte. Gegen 10 llhr vormittags ging dann wieder ein neuer Bergsturz nieder. Oben in etwa 60 Meter Höhe hängen die gewaltigen Felsmassen zum Absturz bereit. Die darauf wachsenden Tannen stehen bereits im Winkel von etwa 45 Grad zu ihrer Unterlage. Der Schaden, der durch den Bergsturz bis Mittwoch entstand, ist, trotzdem er durch die vollständige Räumung des Gebiets so klein wie möglich gehalten wurde, auf etwa eine halbe Million Franken angesetzt. Allein an transportbereitem Bauholz ging über eine Viertelmillion Kubikmeter verloren. Zudem ist die Seilbahn, deren Erstellung 250 OM Franken kostete, gänzlich zerstört. Ferner liegen 2 Millionen Quadratmeter Weide und Wald unter den Trümmern begraben. Tie Naturkatastrophe, die sich hier unter Aufsicht der Geologen fast Programmäßig abwickelte, dürste eine der gewaltigsten Aenderungen in den Alpen in geschichtlicher Zeit mit sich bringen.
Handel, Verkehr und Volkswirtschaft.
Stuttgart, 4. Okt. Dem Donnerstagmarkt am städt. Vieh- und Schlachthof wurden zugefiihrt: 2 Ochsen, 5 Bullen, 50 Iungbullen, 52 Iungrinder (unv. 30), 17 Kühe, 135 Kälber, 392 Schweine. Erlös aus je 1 Ztr. Lebendgewicht: Ochsen —, Bullen a 45—48 (letzter Markt 45—48), k 41—44 (unv.), Iungrinder a 53—57 (unv.), b 46—51 (unv.), c 41—45 (42—45), Kühe st 40—46 (unv.), h. 30—37 (30—36), c 20—28 (15—19), Kälber b 77—80 (75—78), c 69—70 (65-73), Schweine a fette über 300 Psd. bis 84 (80—81), b vollfleischiqe von 240-300 Pfd. 84 (79-80), c von 200-240 Psd. 83-84 (77—79), cl von 160—200 Pfd. 80—82 (74—76),' e fleischige von 120—160 Pfd 78—80 (71—75), Sauen 59—70 (55—67) Mark. Marktoerlauf: Großvieh langsam, Kälber belebt, Schweine lebhaft.
Stuttgart, 3. Okt. (Mostobstmarkt auf dem Nordbahnhof.) Seit 25. August sind 105 Wagen zugeführt, und zwar aus: Württemberg 41, Bayern 1, Baden 1, Oesterreich 6, Schweiz I, Italien 55. Stand heute 35 Wagen. Nach auswärts sind seither abgegangen: 39 Wagen. Preis heute wagenweise für 10000 Kg. von 1400—1900 Mark und zwar für Obst aus: Italien 1400—1500, aus den übrigen Ländern 1800—1900 Mark. Im Kleinverkauf 8—9.80 Mark für den Itr.
Pforzheim, 3. Okt. (Schlachtviehmarkt.) Aufgetrieben waren 113 Tiere und zwar: 3 Ochsen, 2 Kühe, 2 Rinder, 1 Fairen, 52 Kälber, 15 Schafe, 3 Ziegen, 35 Schweine. Preise für 1 Pfund Lebendgewicht: Großvieh und Schweine wie letzter Markt, Kälber b 75—77, c 68—72.
Die Preise gelten für nüchtern gewogene Tiere und schließen sämtliche Spesen des Handels ab Stall für Fracht, Markt- und Verkaufskosten, Umsatzsteuer sowie den natürlichen Gewichtsverlust ein, müssen sich also wesentlich über den Stallpreis erheben.
Neueste Nachrichten.
Stuttgart, 4. Okt. Der Verwaltungs- und Wirtschaftsausschuß des Landtags wird morgen, Freitag nachmittag 3 Uhr, zusammcn- tretcn und mit der Beratung des Entwurfs einer neuen Gemeindeordnung beginnen. Berichterstatter ist der Zentrumsabgeordnete Küchle.
Weimar, 4. Okt. Die Staatsanwaltschaft hat gegen den zurzeit in Wien weilenden Weimarer Oberstaatsanwalt Frieder einen Steckbrief erlassen, wohl weil er der Aufforderung zum Antritt der im Oktober vom Weimarer Schwurgericht erkannten fünfmonatigen Gefängnisstrafe wegen Falscheides nicht Folge geleistet hat.
Chemnitz, 4. Oktober. Das Schwurgericht verurteilte nach zweitägiger Verhandlung den Papiermaschinengehilfen Erich Kästner aus Penig, der sein dreijähriges Kind erschoß und seine Schwiegermutter durch Reooloecschllsse schwer verletzte, wegen Mordes zum Tode und zu lebenslänglichem Ehrverlust.
Berlin, 5. Okt. Das „Berliner Tagebl." meldet : Seit einigen Tagen wird das Gerücht verbreitet, Reichspräsident von Hindenburg, der sich gegenwärtig in der Schorfheide bei Hubertusstock befindet, sei von einem Unwohlsein befallen. Auf unsere Anfrage wird uns dieses Gerücht erfreulicherweise als unbegründet bezeichnet. Aus dem Wohnsitz des Reichspräsidenten in der Schorsheide wird uns diese
Auskunft bestätigt und mitgeteilt, daß Herr von Hindcnburn - nachmittag, wie gewöhnlich, einen längeren Spazierocma habe und weder an einer Erkältunq noch an irgendeinem" — ^
habe
Unwohlsein leide.
Berlin, 4. Oktbr. Wie ei» Abendblatt aus Honakan» ^ ist Hiinefeid aus seinem Fluge Berlin—Tokio in Hanoi enm^' Danach haben sich die Befürchtungen, die man über sein NN' gehegt hat, als unbegründet herausgestellt. ""Mel
Berlin. 4. Okt. Die Reichspressestelle des Stahlhelms t-ist
„Zu dem Plan des Volksbegehrens sind der Bundessiihruii ' Stahlhelms zahlreiche Zustimmungserklärungen von Parteien andere» Organisationen zugegangen. Die Bundesfllhrunq hat ^ noch keine Stellung genommen. In der Oeffentlichkeit ist N fassung verbreitet worden, als ob der Stahlhelm bei der Borberein,^ und Durchführung seines Vorhabens eine besondere Bindung mu ^ Deutschen Bolkspartei eingegangenen sei. Um allen Mißdeutung zu begegnen, ivird ausdrücklich festgeslellt, daß der Stahlhelm ? Volksbegehren unter keinen Umständen im Bunde mit einer eimin Partei durchführen wird, sondern entweder ohne Hilfe irgendwo» Partei oder mit gemeinsamer Hilfe anderer Parteien, die in der Am fassung niit ihm einig gehen, daß die Grundschäden des Parlamente rischen Systems rücksichtslos beseitigt werden müssen."
Berlin. 4. Oktober. In dem Prozeß gegen die Kontoristin Eine Anthony wurde die Angeklagte wegen Totschlags, begangen an der Aufwartefrau Anna Schlüter, zu einer Gefängnisstrafe von M Jahren und zur Aberkennung der bürgerlichen Ehrenrechte aus o Dauer von drei Jahren verurteilt. In der Begründung wird aus»/ führt, daß das Gericht keinen Zweifel gehabt habe, daß die An« klagte Frau Schlüter vorsätzlich töten wollte. Auf der anderen 8»! jedoch sei diese Tat ohne Ueberlegung ausgeführt worden. Nach d» übereinstimmenden Ansicht der Sachverständigen käme der Schutz h,, Paragraphen 51 für die Angeklagte nicht in Frage. Sie sei w vollem Umfang für ihre Tat verantwortlich.
Berlin, 4. Okt. Wie die „Rote Fahne" mitteilt, ist die Delegation des Zentralkomitees der Deutschen Kommunistischen Partei in Moskau eingetrosfen, sodaß init der Entscheidung des Exekutivkomitees da dritten Internationale in dem Fall Thälmann für die nächste Nit zu rechnen ist. Das politische Büro des Zentralkomitees Hut in einer Sitzung vom 2. Oktober der Erwartung Ausdruck gegeben, daß das Exekutivkomitee in Moskau die Stellungnahme des Zentralkomitees billigt, wonach Thälmann trotz seines schweren politischen Fehlers st der Führung der Partei bleiben soll.
Torgaü, 4. Oktober. Heute früh wurde in seiner Wohnung der Provinzial-Landtagsabgcordnete und Vorsitzende der kommunistischen Fraktion, Parteisekretär Holzweißig, ausgehängt ausgefunden. A wurde ins Krankenhaus geschasst, wo es den Aerzten gelang, dm bereits Bewußtlosen ins Leben zurllckzurufen.
Breslau, 4. Okt. Aus dem niederschlesischen Städtchen Echima an der polnischen Grenze wird über ein Schweinemassensterben di- richtet. lieber 1000 Tiere sind von der Schweinepest befallen worden Es sind schwere Verfehlungen gegen das Viehseuchen- und Nahrung^ Mittelgesetz festgestellt worden. Eine Molkereigenossenschaft verheimlichte die Krankheit seit Juni und verkaufte eine große Menge der Tiere nach Berlin als Schlachtware. Der tierärztliche Fleischbeschaurr in Schlawa behauptet, die Krankheit, die bekanntlich sehr-leicht erkennbar ist, nicht bemerkt zu haben. Mit der skandalösen Angelegenheit beschäftig! sich nun die Glogauer Staatsanwaltschaft.
Danzig, 4. Okt. Ein umfangreicher Fahrkartenschwindel, der in den Jahren 1924 bis 1928 von einigen Danziger Eisenbahnbeamten auf der Strecke Zoppot—Danzig durchgeführt wurde, fand heuteseinen gerichtlichen Abschluß. Die Angeklagten haben in den vier Zähren eine beträchtliche Zahl bereits benutzter Fahrkarten wieder in den Verkehr gebracht und den Erlös des Verkaufs unterschlagen. Der Schaden, den die Eisenbahndirektion dadurch erlitten hat, ist nicht genau festgestellt worden, da der von ihr genannte Betrag von löSM Gulden als viel zu hoch augesehen wird. Sechs Angeklagte werden wegen gewerbsmäßiger Hehlerei und schwerer Urkundenfälschung zu einem Jahr einem Monat, bezw. einem Jahr Zuchthaus veruE, drei weitere Angeklagte erhielten Gefängnisstrafen von drei Monaten bis zu einem Jahr drei Monaten. Ein Angeklagter wurde sreige- sprochen.
Wien, 4. Oktbr. Heute früh stieß in Oberkärnten ein Auto mit dem Motorrad mit Beiwagen des Betriebsleiters Reitzer zusammen, der mit Frau und seinem 6jährigen Kind nach Villach fuhr. Reitzer, seine Frau und das Kind wurden getötet.
Wien, 4. Okt. Am Dienstag abend wurde der Betrüger Zemy verhaftet, der bei 27 Postämtern Nicderösterreichs mit gefälschten Post- sparkassenbüchcrn rund 2700 Schilling behoben hat. Iecny gab bei seiner Vernehmung als Motiv der Tat Notlage an. Die Tat selbst hat er mit größter Schlauheit bis in alle Einzelheiten vorbereitet. Bei Iency wurden mehr als IM Schilling gefunden, weitere 100 Hai er einem Freund geborgt, und dieser hat den Betrag bei der Polizei deponiert, sodaß fast der ganze Schaden gutgemacht ist.
Paris, 4. Okt. In Paris werden gegenwärtig zwischen Frankreich und England Unterhandlungen gepflogen über die Einberufung einer neuen Seemächte-Konferenz.
Belgrad. 4. Okt. Wie „Wreme" aus Sofia meldet, hat gestern abend ein "Anhänger des ermordeten Generals Protagerofs namens Simeon Toneff in einem Restaurant im Zentrum der Stadt mehrere Schüsse gegen den Komitatschiführer Cyrill Drangon abgegeben und ihn tödlich verletzt. Die Begleiter Drangons, drei Komitatschis, töteten darauf Toneff. Es handelt sich dabei um den Kampf zwischen den beiden Lagern im mazedonischen Komitee, der seit der Ermordung des Generals Protagerofs iin Gange ist. Die Ermordung Drangons soll von den Anhängern Protageroffs angeordnet worden sein.
New-Pork, 4. Okt. Die Wochenschrift „The Literary Digest" veröffentlicht weitere Ergebnisse der von ihr veranstalteten geheimen Probeabstimmung. Von den 752810 Stimmen, die aus 20 Staaten eingingen, entfielen 514397 auf Hoover und 231061 auf Smith, bn allen Staaten mit Ausnahme von Arkansas erhielt Hoover die ÄM- heit der Stimmen.
Brisbane (Queensland), 4. Okt. 17 Mann der Besatzung des Dampfers „Fiona", die beschuldigt wurden, ihrem Kapitän den Gehorsam verweigert und außerdem versucht zu haben, einen Transport zu verhindern, wurden in Lusinda verhaftet. 8 von ihnen wurden überführt und zu je 1 Monat Gefängnis verurteilt. Es wurde der Versuch gemacht, den Zug, in dem sich die Angeschuldigten befanden, zum Entgleisen zu bringen, aber der Lokomotivführer bemerkte, datz auf der Strecke ein Gleisstück entfernt worden war und brachte den Zug noch rechtzeitig zum stehen. , „
Barzelona, 4. Okt. Ein Flugzeug der Linie Barzelona Per- ptgnan—Toulouse mit zwei Passagieren und Post aus Casablanca an Bord ist gestern abend infolge Nebels bei Gerona, etmalOOaiuv' Meter nördlich von Barzelona, im Gebirge abgestürzt und verbrann Die drei Insassen kamen ums Leben.
Kleine Anfragen.
Stuttgart, 5. Okt. Der sozialdemokratische Abg. Rms M im Landtag eine kleine Anfrage eingebracht, ob das WM Ministerium bereit sei, bei der Rcichsbahnverwalflmg daym Z wirken, daß in den Bahnhofswirtschaften und den Berkauf-- ständen der Bahnhöfe, die von der Reichsbahnverwaltung ( Pachtet sind und in denen Getränke verkauft werden, allgem auch Milch angcbotan und verabreicht wird. — DiestvEM Aschen Abgeordneten Hammer und Schneck haben eine -r Anfrage eingebracht, in der das? Staatsmimsterrmn geft ö wird, ob es bereit ist, das Bauschauamt Ludwrgsburg > l zu veranlassen, daß die Vorschriften über den Schutz der arbeiten von allen Bauunternehmern genau emgehauen den. ferner das Polizeipräsidium in Ludwigsburg aM i dern, daß es mit aller Strenge die Einhaltung der l mungen des Arbeitszeitnotgesetzes von allen ^Bauun mern verlangt uud gegen Ueberschreitungen sofort er gr Vorbereitungen für die Amerikafahrt. Friedrichshafen, 4. Okt. Zu der Veröffentlichung des Verkehrsministeriums äußerte Dr. Eckener, dieses yave
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