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86. Jahrgang.

Deutschland.

München, l. Okt. Zu der Ministerpräsidentenkonferenz über die Räumungsverhaudlungen teilt die bayerische Staats­zeitung mit, daß auch der bayerische Ministerpräsident Dr. Leld für die einmütige Billigung der .Haltung der deutschen Delegation in Gens sich entschlossen habe. Dr. Held habe in der Aussprache besonders die Frage der zivilen Kontrollkom­mission im Rheinland im Falle einer vorzeitigen Räumung erörtert. Es habe sich herausgestellt, daß Reichskanzler Mül­ler keine Steigung gehabt habe, die Politik der Herren Breit- sebcid und Bernhard mitzumachen.

Berlin, I- Okt. Wie eine Berliner Korrespondenz mitteilt, bat General Lndendorsf an den Reichspräsidenten ein Tele­gramm gerichtet, in dem er das Einschreiten der Justizbehör- i,m gegen die Freimaurerei fordert, weil er sich in seinem Leben bedroht fände. Vor 3 Wochen sei ihm einfreimaure­risches Todesurteil" zugestellt worden. Man hgt den Eindruck, daß dieses Telegramm der Ausfluß offenkundigen Verfol­gungswahns ist.

Die Lebensmittel im Gütertarif.

Von der. Wirtschaftsstelle der Württ. Nahrungsmittelindu­strie E. V. Stuttgart wird geschrieben: Durch die Zeitungen geht die Mitteilung, daß bei der Erhöhung der Gütertarife um 11 Prozentdie Lebensmittel" ausgenommen seien, die zu den bisher üblichen Sätzen befördert würden. Aus den Wortendie Lebensmittel" könnte man schließen, daß alle Lebensmittel von der Gütertariferhöhung ausgenommen und damit die Belastung der wichtigsten Bedarfsartikel vermieden worden sei. Indessen nur wenige, wenn auch wichtige Lebens­mittel, nämlich Käse, Getreide und Hülsenfrüchte, Mühlen- crzMgirisse, frische Feld- und Gartenfrüchte, Oelsrüchte und Lelsaaten, frische Mohrrüben und Karotten, sowie frische Kohl­rüben sind ausgenommen, alle anderen für unsere städtische UMernährung so unendlich wichtigen Lebensmittel, wie Suppenartikel, Teigwaren, Gemüse- und Obstkonserven, Fleisch- und Wurstwarcn, Zucker und seine Erzeugnisse sind mit den erhöhten Tarifen belastet und nicht nur sic, sondern auch für einen großen Teil dieser Erzeugnisse ihre Rohstoffe, so daß eine doppelte Belastung eintritt, zumal die Erzeugung und die sfabrikationsstätten zum Teil weit auseinandcrliegen. In die­ser sür unsere gesamte Wirtschaft außerordentlich wichtigen Frage - um nur die Einwirkung der nicht zu umgehenden Verteuerung der Lebensmittel auf die Löhne und Gehälter ins Auge zu fassen - hat die Reichsregierung, das Nerkehrsmini- sterium, Wirtschastsministcrmm und Arbeitsministerium des Reichs völlig versagt. Es ist dringend notwendig, daß gerade seitens dieser drei Ministerien mit Nachdruck der von der Deut­schen Nahrungsmittelindustrie immer wieder geforderte Son­dertarif für Lebensmittel mit wesentlicher Erleichterung gegenüber den allgemeinen Tarifen bei der Reichsbahn durch­setzt wird.

Tie außenpolitische Debatte im Ausschuß.

Berlin, 3. Okt. Jm Reichstage versammelte sich um 1b Uhr der Auswärtige Ausschuß unter dem Vorsitz des so zialdemokratischen Abgeordneten Scheidemann. Mit dem Reichskanzler Müller und Staatssekretär von Schubert, den deutschen Vertretern bei den Genfer Verhandlungen, waren auch Reichsinnenminister Severing, Reichsfinanzminister Dr. Hilferdiiig, Reichsverkehrsminister. v. Guerarü und Reichs- wirtschastsminister Eurtius erschienen. Zahlreiche Vertreter des Reichsrates, unter ihnen der bayerische Gesandte v. Pre- ger, sowie der badische Ministerpräsident Remmele, der würt- tembergische Staatspräsident Bolz und der thüringische Mi­nister Leutheußcr nahmen an der Sitzung teil. Ferner sah mau den Reichstagspräsidenten Löbc und den Botschafter a> ?. Graf Bernstorfs. Reichskanzler Müller ergriff so­mit das Wort, um über die Genfer Verhandlungen wegen der Räumung der Rheinlands Bericht zu erstatten. Zu Be- gmu seiner Ausführungen teilte der Reichskanzler mit, datz , den neuesten Nachrichten der Aerzte der Reichsaußen- mnister wahrscheinlich schon Ende des Monats hinreichend Me der her ge stellt sein werde, um seine Amtsgeschäfte in vol- cm Umfange aufzunehmcn. Der Reichskanzler gab dann einen Ueberblick über die Haltung der deutschen Delegation in Mus, berichtete insbesondere über die Einleitung und Durch­führung der deutschen Räumungsaktion und stellte am Schluß lemcr Ausführungen fest, daß die Genfer Verhandlungen einen aorhchritt gebracht hätten. Während der Aussprache brachte valksparteilichc Fraktionsführer Dr. Scholz eine Ent- mmeyung ein, die von allen Parteien mit Ausnahme der ^futschnationalen und Kommunisten unterzeichnet wurde, sie bringt zum Ausdruck, daß die Haltung der deutschen Dele- sMtion i Geirf gebilligt wird, andererseits wird bedauert, daß ui den wichtigen Fragen der Räumung und Abrüstung keine Fortschritte erzielt seien.

Brcitschcid kaltgestellt.

Berlin, l. Okt. Es ist allgemein ausgefallen, daß in der Sitzung des Auswärtigen Ausschusses nicht wie sonst oor Abgeordnete Dr. Breitsckeid den Standpunkt der Sozial- ,"h0"'aten vertreten hat. Dr. Breitscheid hat an der Be- wrechung überhaupt nicht teilgenommen. Das Referat für 8 ÄfUaldemokratcn war dem Abg. David übertragen wor- im"«i - ^ heißt, ist von Partei Wege» Breitscheids Auftreten m Auswärtigen Ausschuß als unerwünscht bezeichnet worden. ^ lst lediglich imVorwärts" Gelegenheit geboten worden, msohalten in Gens zu verteidigen. Die Beiseiteschiebnng .- "ltscheids hängt, wie unschwer zu erraten ist, natürlich zu- mit der merkwürdigen Sonderrolle, die Herr Breit- Genf gespielt hat. Wie derDeutsche", die Zeitung "/olltlichen Gewerkschaften, mitzuteilen weiß, hat sich die

inrte im Auswärtigen Ausschuß in der Hauptsache um die

Privatpolitik" und die Nebeuregierung einzelner Delegations-

Mitglieder in Genf gedreht. Das Blatt fügt hinzu, es sei sehr nötig gewesen, sich damit zu beschäftigen. Privatuntcrhaltun- gcn mit Staatsmännern und Politikern der anderen Mächte könnten von Nutzen sein. Sie dürften aber nicht soweit gehen, daß da jeder auf eigene Faust Politik macht, die die deutsche Position erschüttert und die deutschen Forderungen und Pläne durchkreuzt."

Eine Kette um Rußland?

Berlin, 1. Okt. An den ausfallenden Besuch des Marsckmlls Pilsudskis in Bukarest sind mannigfaclie Kombinationen ge­knüpft worden. Nach einer Darstellung, die dasBerliner Tageblatt" vonbesonders gut unterrichteter Seite" erhalten haben, will, soll diese Staatsvisite nur das Glied in einer Kette bilden, die angeblich zu einer neuen Koalition gegen Rußland geschweißt werden soll. Es handelt sich um Pläne, die aus eine Initiative Frankreichs zurückgingen und durch die jüngst zunächst geheim gehaltene Reise des Generals Le Rond durch die Tschechoslowakei, Polen, Rumänien. Bulgarien und Südslavien eine Belebung erfahren haben. Diese Pläne lau­fen, so wird behauptet, auf nichts Geringeres hinaus, als da­rauf, bei einem kriegerischen Unternehmen gegen Rußland, den Sowjets die weißrussischen und ukrainischen Gebietsteile zwi- sckien dem Dnjestr und dem Dnjepr abzunehmen und sie Polen anzugliedern. Aus der übrigen Ukraine aber soll mit der Hauptstadt Charkow ein selbständiger ukrainischer Staat ge­schaffen werden unter dem Protektorat Frankreichs. Durch diese Maßnahme wolle Frankreich erreichen 1. zwischen Deutsch­land und Rußland ein gestärktes Polen zu legen, 2. Rußland wirkungsvoll zu schwächen und durch die Ausschaltung des an Eisen und Kohlen reichen Donezgebietes die französischen 20 Milliarden Vorkriegsanleihc an Rußland herauszuholen. Wie der ungenannte Verfasser dieser Darstellung behauptet, seien sowohl Rumänien wie Polen, das aus die Art bei Odessa einen Ansgang ins Schwarze Meer erlangen könnte, im Prin­zip für den Plan gewonnen. Le Ronds Reise nach Prag und Belgrad sei als Versuch zu werten, die beiden südslavischen Staaten Tschechoslowakei und Südslavien in das Unternehmen zu verstricken. Auch Belgrad habe man für diese Pläne geneigt zu machen versucht. Mit welchem Erfolg, ist bisher nicht be­kannt geworden.

Ausland.

Wien, l. Okt. Während einer heftigen Debatte im Wiener Nationalrat über die Demonstration in Wiener-Neustadt machte der Bundeskanzler Dr. Seipel gegen den früheren deutschen Reichswehrminister verletzende Anspielungen, daß der Heimwehrfnhrer Major Pabst bei ihm Gewaltmethoden er­lernt habe.

In Amerika großes Interesse für die Probefahrten desGraf Zeppelin".

Ncwyork, i. Okt. Die Probefahrten desGraf Zeppelin" haben hier das allergrößte Interesse geweckt und die Nachrich­ten hierüber werden von den Blättern in großer Aufmachung wiedergegeben.Newyork Herald" erklärt in einem Leitartikel, es könne kein Zweifel darüber bestehen, daß, wenn der Zeppe­lin den Ozean überfliege, sich das öffentliche Interesse wieder dem Luftschiff zuwenden werde, das seit Kriegsende vernach­lässigt worden sei. Der Zeppelin fülle eine Lücke aus, die das Flugzeug nicht ausfüllen könne. Es sei anzunehmen, daß bei der in nächster Zukunft bevorstehenden Einrichtung des über­seeischen Luftdienstes das Luftschiff vor dem Flugzeug den Vorrang haben werde. DerAmerican" bezeichnet den Zeppe­lin als einen neuen Triumph deutschen Nnternehmergeistes. Ter Lustschifshafen in Lakehurst ist zum Empfang desGraf Zeppelin" bereit. Die Luftschiffhalle ist zur Aufnahme des Zeppelins groß genug, auch wennLos Angeles" darin bleibt. Wahrscheinlich wird dieLos Angeles" jedoch nach Texas fliegen, vorausgesetzt, daß die Wetterverhältnisse es ihr ge­statten, dem Zeppelin entgegenzuslicgen. Bei der Landung des Graf Zeppelin" werden über :>00 Marinesoldatcn behilflich sein. Eine weitere Kompagnie ist jedoch angefordert. Die höchsten Vertreter der Marinebchörden, darunter vielleicht auch Marinesekretär Wilbur, werden anwesend sein.

Aus Stadt und Bezirk.

Neuenbürg, 5. Okt. (Sonntagsrückfahrkarten.) Von Sonn­tag, 7. Oktober 1928, an dürfen mit Sonntagsrückfahrkarten die Personenzüge allgemein, die Eilzügc nur nach Bezahlung des besonderen, tarifmäßigen Zuschlags benützt werden. Die Benützung von Schnell-(0)-Zügen mit Sonntagsrückfahrkar­ten ist von diesem Zeitpunkt ab allgemein ausgeschlossen.

Neuenbürg, 1. Okt. Der Schwarzwaldvercin lenkte den sonnigen Herbsttagen znlieb am letzten Sonntag seine Wan­derung zur Ruine Zavelstein, der sich im Frühjahr ein tiefer Schnee in den Weg legte. Wenn es auch am Sonntag nicht eben freundlich aussah, zog die Wanderung doch ihre Spuren, zu­nächst drei Stationen weit, dann ein kurzes Stelldichein in einem Ealmbacher Hausgang. Der Störenfried schien ver­schwunden. In der Tat! Rechts blieb das Klein-Enztal liegen, das Wnrzbachtal gehörte unser. In Sonne gebettet lag es zwischen beiden Hängen, sonntäglich still und friedlich, nur das eilige Bächlein murmelte dazwischen. Während in nörd­licher Richtung ticfschwarze, verhängnisvolle Wolken vornber- zogen, schien die Sonne so warm ins Tal herunter, daß allgemein die wärmere Kleidung vom Leibe flog. Die Nais- lacher Mühle hielt Sonntag. Würzbach brachte Frühstücks­pause mit süßem 1928er, Röthenbach zeigte eine seltene Pracht an reich behangenen Apfelbäumen. Bei Zavelstein wurde die Luft schon merklich feucht, Schirme taten sich aus und zu. Nach

Besichtigung der Ruine und nach einem Fernblick vom Gipfel

des Turmes aus, der im Osten unsere Alb mit einschloß, hielt die stimmungsfrohe Zehnergruppe des Vereins im Kreise ihres treuen Führers, Herrn Fabrikant Staub, Mittagsrast im Lamm". Es war Zeit, denn schon überzog sich grauschwarz der Himmel und brachte allerlei Ueberraschungen. Nach 2 Stunden zeigte die Natur ein freundlicheres Gesicht: die Wan­derung führte den Steilhang hinab zur Teinacher Hirschqnclle, durch die Anlagen, das Teinachtal aufwärts, dann die Walü- schlucht zwischen Schmieh und Emberg hinauf. Jm Sclmtz des Waldes war das Wandern noch gut, dagegen klang aus freiem Feld bei Würzbach das Lied schon rauher. Nach einstündigem Aufenthalt im WürzbacherLöwen" folgte der Führer mit seiner Zehncrgruppe unter munterem Sang, in anfgewärmter Stimmung, dem Laufe des Würzbaches bis zur Einmündung in die Kleine Enz und Calmbach. Es müssen nicht unbedingt Krokusblüten sein, es darf in Zavelstein auch einmal regnen. Trotz allem, 30 Km. waren's! Walüheil!

Neuenbürg, 2. Okt. (Abflug der letzten Zugvögel.) Mit dem Einsetzen der Kälte mit dem Herbstanfang «m 23. Septem­ber haben uns manäie Flüge Haus- und Mchlschwalben mit den schwarzen Samthauben, den lilienweißen Westen und den weißen Hösckien verlassen, doch sah ich noch am 25. September kleine Flüge in der Nähe von Gewässern hoch in der Luft Jagd aus Mücken und Fliegen machen. Das Jagdergevnis wird kein großes gewesen sein. Es handelt sich hier sicher um zweite Bruten, die von den Eltern noch nicht genügend eingeflogen waren, um die weite Reise nach Afrika oder Indien unter­nehmen zu können. Nun sind auch die lieblichen Singdrosseln oder Zippen, die uns so oft mit ihrem jubelnden und schmet­ternden Gesang ergötzt haben, nach den Inseln des Mittel­meeres abgezogen, wo sie überwintern; nur einzelne Männ­chen bleiben bei uns zurück und ziehen mit den Schwarzdrosseln oder Amseln umher. Man gönne ihnen ihre Nahrung, die im Winter fast nur aus Holunderbeeren, Ebereschen beeren, Hagebutten und Schlehen besteht. Auch den mißtrauischen Gartcnrotschwanz hat die Kälte schnell Vertrieben; fönst pflegt er sich erst Anfang Oktober zu verabschieden, zu gleicher Zeit fliegt dann auch der herzige Hausrotschwanz von seiner Heimat ab. Die Zahl derselben nimmt leider immer mehr zusehends ab. Da wo die Rotbrüstle, auch Rotbärte genannt, im Winter fleißig gefüttert werden, bleiben sie gern bei unS zurück, ihr Lieblingsvesperle sind Mehlwürmer, unter den am Boden liegenden verfaulten Blättern holt cs Insektenlarven und Käserchen hervor und zeigt sich hier als nützlicher Vogel, des­halb sollte man namentlich in Parkanlagen das Laub liegen lassen, der Dank bleibt durch die süßen, melancholischen Abend­liedchen manchmal auch im Winter nicht ans. Die herzigen und munteren Buchfinken haben sich in den letzten Jahren erfreulicherweise vermehrt, nach den frechen Spatzen haben wir am meisten Buchfinken. Schuld hieran wird sein, daß immer mehr gnädige Frauen mit ihren Kindern bei uns im Winter zurnckbleiben, solange es auch hier an einer guten Winter­fütterung nicht fehlt. Zäh hängt an seiner Heimat das Hecken- braunellchen, auch Strauchgrasmückc genannt;' solange noch Laub unsere Sträuckier bedeckt, sieht man das herzige Vögelchen wenig, da es nur im dichtesten Gebüsch herumhüpft. Das Braunellchen verläßt uns erst, wenn der Kläpperli -Mohn) eingeerntct ist, den es hochverehrt. - Was unsere Raubzng- vögel anbelangt, so versicherten mich Jäger, daß sie noch gegen Mitte September das wunderbare Ftngbild desRoten Mi­lan" hätten bewundern können. Die jungen Hühner, Enten und Gänse werden sehnsüchtig auf den Abflug des Milan warten. Seit Mitte September habe ich das Kli! Kli! Kli! des Turmfalken nicht mehr gehört.

(Wetterbericht.) Der über Mitteleuropa liegende Hochdruck wird von einer westlichen Depression bedrängt. Für Samstag und Sonntag ist mehrfach bewölktes, aber vorwie­gend trockenes Wetter zu erwarten.

Herrenalü, 3. Okt. Der Liederkranz Herrenalb machte am 29. und .30. September eine wohlgelungeue Rhcinfahrt. Der Frnhzug brachte die 50 Teilnehmer rasch bis Mainz, wo der Prächtige SalondampferKronprinzessin Eäcilie" bestiegen wurde. Bei herrlicliem Sonnenschein gings rheinabwärtS, vor­bei an freundlichen Städtchen und prächtigen Villen. Nach zweistündiger Fahrt war Rüdesheim erreicht, wo imtiefen" Felsenkcller das Mittagessen eingenommen wurde. Daß dabei derRüdesheimer" nicht fehlte, ist selbstverständlich. An­schließend brachte die Zahnradbahn die Teilnehmer durch schöngepftegtc Weinberge zum Niederwalddenkmal. Ueberwäl- tigend war der Eindruck dieses herrlichen Ehrenmals, welches Zeugnis ablcgt nicht nur von deutschem Fleiß und deutschem Können, sondern auch von deutscher Vaterlands- und Bruder­liebe. Den Toten zu Ehren und zum Ausdruck der Liebe zu Heimat nn^ Volk brachten die Sänger WohlgcmutsVntcr- land" am Fuße des Denkmals zum Vortrag. Die herrliche Aussicht vom Denkmal hinunter ins Rheintal und hinüber in die urdeutschen linksrheinischen Lande mochte in manchem das Verständnis dafür geweckt haben, daß um diesen Rhein ein lOOOjäbriger Kampf hatte entstehen können. Ungern verließ man diese ehrwürdige Stätte und trat den fast zweistündigen Fußmarsch nach AsmaiinShansen an. In der historischen Alten Vanernschänke" waren alle gut ausgeboben und bald herrschte, zusammen mit den fröhlichen Rheinländern, eine lustige Stimmung.Warum ist es am Rhein so schön?" hört inan im Sommer in Herrenalb so oft singen; hier hatte man die Antwort. Gut ansgcruht und neu gestärkt wurde in der Frühe des zweiten Tages bei nicht ganz heiterem Himmel eine Motorbootfahrt stromabwärts bis Lorch unternommen. Von links und rechts grüßten die vielgepriesenen Burgen und die sagenumwobenen Ruinen. Auf der Rückfahrt wurde in Rüdes­heim nocheinmal kurze Rast gemacht und dann gings per Bahn nach Wiesliadcn. Leider war der Aufenthalt kurz bemessen, doch genügte er. um von Wiesbaden die allerbesten Eindrücke