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-r-ipdrickstzafen, lt. Sept. („Graf Zeppelin" am Samstag L" it) Die Füllung des Luftschiffes „Gras Zeppelin" ist ^soweit fortgeschritten, daß das Schiff voraussichtlich am ""m'taa startbereit sein wird. Ein genauer Zeitpunkt für die K..mntleufabrt wird vorher nicht bestimmt werden, da man mhr beschränkten räumlichen Verhältnisse der Halle Landungsplatzes nur bei ziemlich windstillem Wetter ,abrel"wird. Während bei der Werkstättenfahrt außer der una nur Werftpersonal mitfahreu wird, werden bei der folgenden ersten öffentlichen Fahrt auch offizielle Gäste, Preffevcrtreter und Vertreter der Versuchsanstalt für Luftfahrt ^"^",Hau-Adülftagung tu Metzingen-Urach.
Die 85. Gustav-Adolf-Tagung, die Heuer in Metzingen und nmä, gleichzeitig stattfindet, wurde am Samstag abend er- ünet mit einem würdigen Gemeindeabend in der Turnhalle in Urach die von einheimischen, wie zum Teil aus weiter he'rbeigeeilteii Gästen voll besetzt war. Nach einem erweisenden Eliigangschor „Heimat" des Uracher Sängerkranzes narb der Uebergabe eines Taufgerätes durch die Kinder- iäuilcr feierte der Leiter des Abends, Ephorns Dr. Mettler, Kustav Sldolf als den Retter der Reformation und des Protestantismus in Deutschland; das geistige Leben der Nation hätte ohne ihn ein anderes Gesicht bekommen. Nach Begrüßungsansprachen von Dekan Leube und Stadtschultheiß Gerstenmaier hielt der nunmehr 25 Jahre lang an der Spitze des württem- «maischen Gustab-Adolf-Vereins stehende Prälat Dr. Hoff- Mwi eine Ansprache über die Geschichte der Stadt Urach. Herzog Christoph, der Schöpfer der württembergischen Kirchen- ordnrmg, ist in Urach geboren. Johannes Brenz, der Reformator Württembergs, hat im benachbarten Hohen-Wittlingen eine Zeitlang als Reformator gelebt. Und wie viele Kräfte strömten vom ehrwürdigen Uracher Seminar hinaus ins Land. Der Gustav-Adolf-Verein kämpft für die Rechte der evangelischen Minderheiten, nicht mit Gewalt, sondern mit Liebe. Nach der Uebergabe weiterer Gaben durch die kirchlichen Orts- öcreinc und dem Kreisen des Gustav-Adolf-Bechers, erzählte Pfarrer Hesekiel-Bromberg von der Not der ehemals deutschen Gebiete Polens. Eine Million meist Evangelischer ist ausgewandert; nur noch 350 000 sind zurückgeblieben. Da wundert man sich, daß die Kirche überhaupt noch lebt. Aber diese Not hatte auch Segen im Gefolge. Das Verantwortungsgefühl gegen die Volksgenossen wuchs. Man schloß sich zusammen imd sammelte sich um die Kirche. Sie ist der einzige Hort des deutschen Volkstums. Erst seit der Polenzeit ist die Kirche überhaupt verstanden worden. Die Geistlichen sind meist überaltert, ihre Reihen sind stark gelichtet. Aber freiwillige Kräfte treten in die Lücken; einfache Handwerker halten Lese- Gottesdienste, versehen das Organistenamt. Helferinnen erteilen den Religionsunterricht. So regt sich wieder neues Leben in den schwer darniederliegenden Gemeinden. Pfarrer Leube-Schussenried zeichnete kleine Bilder aus der mühevollen, aber auch frohen Diasporaarbeit. Beide Ansprachen waren eingerahmt von Chören des Sängerkranzes. In vorgerückter Stunde sprach Stadtpfarrer Josenhans das Schlußwort. Es ist ein Lichtblick unserer Zeit, daß es heute wieder Kreise gibt, die Luther ernst nehmen und seine Klosterkämpse nicht als eine Zwangsneurose ansehen, sondern als ein notwendiges Ergebnis gefunden, frommen Denkens. Mit einem gemeinsamen Gesang fand die Versammlung ihren Abschluß.
Handel, Verkehr und WsLksrvirLschaft.
Stuttgart, 11. Sept. Dem Dienstagmarkt am städt. Vieh- und Schlachthof wurden zugeführt: 49 Ochsen (unv. 10), 43 Bullen, 400 <40) Zmiabullen, 353 (30) Jungrinder. 199 Kühe, 1367 Kälber, 2035 M) Schweine. Erlös aus je 1 Ztr. Lebendgewicht: Ochsen 3 53—56 (letzter Markt : —), d 45—50 (—), c 40-44 (—), Butten 3 46—48 (47—4g), b 43—45 (43—46), c 40—43 (—), Iungrinder 3 53—57 (54-58), b 46—51 (unv.), c 40—44 (—). Kühe 3 40—46 (—), b 30 bis 37 (30-36), c 20-28 (20-27), ck 15-19 (unv.), Kälber b 75-78 (74—78), c 67—73 (68—73), ck 53—65 (60—66), Schweine 3 fette Schweine über 300 Pfd. 79—81 (80—81), b oollfleischige von 240—300 M. 80-81 (81—82), c von 200—240 Pfd. 81—82 (83), ck v. 160—200 Pfd. 77—80 (78—81), e fleischige Schweine von 120—160 Pfd. 72—76 (72-77), Sauen 52—68 (55—70) Mark. Marktverlaus: Müßig belebt.
Pforzheim, 10. Sept. (Schachtviehmarkt.) Austrieb: 13 Ochsen (unverkauft '). 7 Kühe (3), 36 Rinder (1), 25 Farren (4), 7 Kälber, 355 Schweine. Marktverlauf mittelmäßig. Preis für ein Pfund Lebendgewicht ohne Zuschlag: Ockfen l. 53—55, I!. 48—52, Farren I. 48-50, U. 46, II!. 44. Kühe II. 40, III. 28, Rinder I. 54—57, >!. 48—52, Schweine l. bis III. 79—82, Sauen 68—72.
Karlsruhe, 10. Sept. (Viehmarkt.) Es waren zugcsühr! und wurden je 50 Kg. Lebendgewicht gehandelt: 33 Ochsen 3 51—56, b 48-51, c 46-48, ck 45—46, 72 Bullen 3 48—49, b 45-46, c 44—45, "2-44, 35 Kühe 3 und b —. c 22—32, ck nicht notiert, 179 Färsen 3 50-56, b 42-50. 80 Kälber 3 —, b 75—79, c 68—75, ck 64—68, e 30-56, 1276 Schweine 3 74—78, b 76-80, c 76—80, ck 81—85, ^ k ^- § 70—74. Beste Qualität über Notiz bezahlt. Ten-
oenz: Mit Großvieh langsam, lleberstaud, mit Kälbern gut, mit Schweinen lebhaft, geräumt.
r. gelten für nüchtern gewogene Tiere und schlie-
«en sämtliche Spesen des Handels ab Stall für Fracht, Markt- und Verkanfskosten, Umsatzsteuer sowie den natürlichen Gewichtsverlust ein, müssen sich also wesentlich über den Stallpreis
Neueste Nachrichten.
Hagen (Westfalen), 11. Sept. Während in Limburg die Thphii! -Menne, wobei etwa 50 Personen erkrankt sind und 7 Todesfälle z vWichnen waren, zum Stillstand gekommen ist, sind durch die Ai Zweier Einwohner Hägens in Hohenlimburg auch in Hagc Myme Tgphusfälle ausgetreten. Durch diese sind zwei weitere Pe Mesteckt worden. Es stehen jetzt vier Typhuserkrankungi mvaWsre, fest, wovon zwei tödlich verlausen sind. Einige weite oeroachtsfalle unterliegen der Beobachtung.
... 4Wn (Mecklenburg), n. Sept. Der Stadtrat Lettow, der gleici
"d "Is Amtsanwalt tätig war, hat, wie eine unerwartete Revisic gab gooo Mark städtische Gelder unterschlagen. Der ungetrci ' der auch Verwalter der Städtischen Sparkasse war, wur» "om Dienst suspendiert. Auch bei der Städtischen Sparkai wuwe vor Wochen eine Differenz von 3000 Mark festgestcllt, die j «ach wieder beseitigt worden ist.
"wenhorst, 12. Sept. An der Bahnstrecke Hamburg—Schees, gu vor Bremen, wurde am Dienstag morgen der Direktor Nor, hiesigen Blauband-Werken mit einer klaffenden Stir» lins» aufgefunden. Er war mit dem 9 Uhr-Eilzug nach Delmei iwb öuruckgefahren. Allem Anschein nach ist er im Abteil überfall, Ai- c? . verzweifelter Gegenwehr aus dem Zuge geworfen morde » , ^mumstände weisen einwandfrei auf Raubmord hin. Bei de sollen die Aktentasche, die Geldbörse, sowie die goldene Uh "0" der Uhr gewaltsam abgerissen worden ist. Eine Gericht! >.?Msivn mit dem Staatsanwalt aus Wesermünde hat sich Heu ik-u--cv Bahnwärterhaus bei der Station Scheesel an der Bahi mann Ewm—Hamburg begeben, um den Tod des Direktors Norl 150 M?" Delmenhorster Margarinewerk aufzuklären, der ein von dem Bahnwärtcrhaus mit zertrümmertem Schäd mmden ist. Nach Ansicht der Kommission ist Direkt, N-., monn im Schlafe bestohlen oder überfallen und als er sich zi nw>-»n„ -//>. aus dem Zuge geworfen worden. Die Schädelzertrün schind P stdoch nach Ansicht der Kommission erst durch das Au !ack°„ . Kopfes auf die Schienen eingetreten. Sämtliche Wer Man»-, Tote bei sich trug, sind verschwunden. Lediglich d Zua? Hut, die der Täter anscheinend ebenfalls aus bei
im dot, sind gefunden worden. Direktor Nordmann star
- Lebens>ahr. Er hinterläßt eine Frau mit fünf Kindern.
Altona, 11. Septbr. Wie jetzt zu dem Zusammenstoß zwischen I den Dampfern „Königin Louise" und „Eornwood" auf der Elbe vor! Blankenese amtlich festgestellt ist, werden außer dem bereits als vermißt gemeldeten Prokuristen Standke noch die Kontoristin Fischer Elmshorn und das Dienstmädchen Möller aus Wedel vermißt. Während vo» den beiden ersten feststeht, das; sie auf dem Dampfer „Königin Louise" waren, konnte dies von der letztgenannten nicht genau sestgestellt werden, da das Mädchen aber am Sonntag abend zu dem Feuerwerk ging und bisher nicht zurückgekehrt ist, muß mit der Möglichkeit gerechnet werden, daß auch sie ein Opser des Zusammenstoßes wurde. Von den sechs Verletzten konnten vier gestern aus de», Kraukenhause entlassen werden: die übrigen beiden Frauen werden voraussichilich heute entlassen werden.
Hamburg, I I. Septbr. Im Sinne der Hamburger Stahlhelm- „Botjchast" hat sich der „Nationale Block Nordmark" gebildet, dem migehörcn: Der Ausschuß der vaterländischen Verbünde Groß-Ham- burg, oenrrien durch Vizeadmiral a. D. Jacobson, der „National- Club von 1919", vertreten durch Reichskanzler a. D. Wilhelm Euno von der Hapog, die vereinigten Stadlringe Hamburg-Altona, vertreten durch Generalmajor n. D. Helfritz, der Burgerdund Hamburg- Altona-Wandsbcek. vertreten durch Otto 5). Traun, der „Treubund Nordmark", vertreten durch Oberst a. D. Tüllmann.
Hamburg, II. Sept. Ein Hamburger Auto wurde auf der Chaussee ln der Nähe der Försterei Geesthacht von Wegelagerern überfallen. Die Angreifer brachte» das Auto dadurch zum Halten, daß sie einen großen Feldstein durch das Fenster aus den Fahrer schleuderten, ohne ihn jedoch zu verletzen. Durch den Ruf „Geld her oder ivir schießen" ließen sich die Insassen jedoch nicht einschüchtern. Sie setzten sich zur Wehr und es gelang ihnen mit Hilfe eines hiuzukom- menden Motorradfahrers zwei der Wegelagerer feslzunehmen und nach Bergedorf zu bringen.
Breslau, l l. Sept. Die „Breslauer Neuesten Nachrichten" melden aus Grob-Löswitz (Kreis Liegnitz): Während des gestrigen heftigen Gewitters schlug der Blitz in eine Pappel, unter der zwei Arbeiter Schutz gesucht hatten. Beide wurden einige Meter ins Feld gescheudert: während der eine sofort tot war, erlag der andere bald darauf seinen Verletzungen.
Putbus auf Rügen, 11. Sept. Der praktische Arzt Fischer ist aus dem Wege zu einem Patienten in ein Wespenloch getreten. Der aufgeregte Schwarm überfiel den Arzt, der an den Folgen der durch die Wespenstiche verursachten Blutvergiftung gestorben ist.
Kopenhagen, 11. Sept. Wie die grönländische Kolonialverwaltung mitteilt, ist ein mit acht Personen bemanntes Motorboot am 6. September bei Hoffcaiisport in der Nähe des Simiutak-Fjords auf ein Riff gelaufen und gesunken. An Bord befanden sich u. a. der amerikanische Professor Hobbs und die beiden Grönlandflicger Hassel und Cramer. Den Verunglückten gelang es, sich uns Land zu retten.
Sevilla, 11. Sept. Drci Töchrer des Direktors einer Bierbrauerei in Sevilla, der deutscher Staatsangehöriger ist, wurden nach ihrer kürzlichen Rückkehr aus einem Badeort von einem heftigen Fieber ergriffen. Zwei der Schwestern sind heute nachmittag kurz nacheinander gestorben und die Aerzte befürchten, daß auch die dritte heute abend dem Fieber erliegen wird. Die Nachricht hat in Sevilla, wo der Bater sehr bekannt ist, lebhaftes Mitgefühl hervorgerufen.
New-Pork. 11. Sept. Wie „Associated Preß" aus San Juan (Portorico) meldet, ist der Deutsche Franz Römer mit seinem Faltboot, in dem er den Ozean überquert hat, von St. Tomas hier ein- geiroffen und »och heute in der Richtung aus Florida weiiergesahrcn. Die Abfahrt vollzog sich unter begeisterten Zurusen einer großen Menschenmenge, die sich in den Hafenanlagen eingefunden hatte.
Adelaide, 11. Sept. Anschließend an die Ermordung eines europäischen Goldgräbers wurden im nordwestlichen Gebiet Südaustralicus in einem Kampf mit Ansiedlern 17 australsiche Eingeborene getötet. Die Eingeborenen baden sich in der letzten Zeit sehr widerspenstig gezeigt, Ansiedler angegriffen und Vieh geraubt.
Dr. Schacht auf dem Kölner Bankiertag.
Köln, 11. Sept. Auf dem hier tagenden Bankiertag nahm am Dienstag u. a. Reichsbankpräsident Dr. Schacht das Wort, um sich, insbesondere in Ergänzung der Ausführungen des Berichterstatters Dr. Solmssen mit landwirtschaftlichen Kreditfragen zu beschäftigen. Er betonte dabei, der in dem Referat des Berichterstatters angedeutete Vorwurf gegen die landwirtschaftliche Kreditgebarung der Reichsbank sei Wohl dahin richtig zu stellen, daß die Landwirtschaft einfach gar keine andere Möglichkeit habe, als sich durch Wechsel zu finanzieren. Es zeige sich hier, daß man die Schuld nicht allein auf Seiten der Reichsbank zu suchen habe, sondern daß sie in unserer gesetzgeberischen Organisation aus diesem Gebiet liege. Das Beispiel der Vereinigten Staaten habe gezeigt, daß es auch auf dem Gebiete des landwirtschaftlichen Verkehrs Mittel und Wege gebe, die Absatzschwierigkeiten zu verringern. Nun würde es aber verfehlt sein, ohne weiteres die Anwendbarkeit amerikanischer Methoden auf die Verhältnisse in der deutschen Landwirtschaft anzunehmen. Die Standardisierung sei in der deutschen Landwirtschaft nicht so leicht herbeizuführen, wie in der auf breiten Flächen ausgebauten Agrarwirtschaft der Vereinigten Staaten. Es müsse eine gesetzgeberische Basis für eine neue Kreditunterlage der Landwirtschaft geschaffen werden, die es ermögliche, daß das neue Kreditinstrument auch der Reichsbank als Darlehensunterlage dienen könne. Der Redner glaubte für die Reichsbank erklären zu können, daß sie bereit sei, aus diesem Wege in nachdrücklicher Weise mitzuarbeiten. Es komme dabei letzten Endes nur auf den guten Willen zur Tat an. Die äußeren Ereignisse der letzten Tage. — so schloß der Redner — sollen uns immer wieder in den Kopf hämmern, daß wir uns aus unsere eigene Kraft verlassen müssen. Die Hoffnung auf ausländische Hilfe ist ein Faktum, das ich mit einer einzigen Mark in meine Bilanz einsetzen möchte. Dagegen ist das Vertrauen in die eigene Kraft ein Faktum, das lOOProzentig gewertet werden muß.
Sozialdemokratie gegen Volksentscheid.
Berlin, 11. Sept. In der Dienstagsitzung des sozialdemokratischen Parteiausschusses wurde folgender Beschluß gefaßt: „Der von den Kommunisten eingeleitete Volksentscheid ist nicht geeignet, die Streitfrage des Panzerschiffbaues zur Entscheidung zu bringen. Die Kommunisten erstreben mit ihrem Volksbegehren eingestandenermaßen auch gar nicht die Verhinderung des Panzerschisfbaues. Sie erblicken in ihm nur eine Gelegenheit, die Sozialdemokratische Partei zu verleumden und zu beschimpfen. Für die Parteigenossen ergibt sich daraus von selber die Pflicht, dieser gegen die Sozialdemokratische Partei gerichteten Aktion auf das entschiedenste entgegenzutreten." Wie weiter verlautet, stellte der Parteiausschuß die einmütige Ablehnung des Panzerkreuzerneubaues durch die Partei fest. Der Parteiausschuß erwartet bor der Verabschiedung des Reichshaushalts für das Jahr 1929 die grundsätzliche Stellungnahme zum Wehrprogramm durch den rechtzeitig hiezu einzuberufenden Parteitag. Der Parteivorstand wird ersucht, diese Klärung durch Einsetzung einer Programmkommission vorzubereiten, die dem Parteitag Bericht zu erstatten hat.
Trauerfeicr für Graf Brockdorff-Rantzau.
Berlin, 11. Sept. Heute mittag fand in der Dreifaltigkeits- kirche eine Trauerfeier für den verstorbenen deutschen Botschafter in Moskau, Grafen Brockdorsf-Rantzau, statt, der auf seinem Gute Annettenhöhe bei Schleswig bestattet werden wird. Neben den Angehörigen und zahlreichen Freunden war in Vertretung des Reichspräsidenten Staatssekretär Dr. Meißner, als Vertreter der Reichsregierung Reichsminister Dr. Cur- tius, ferner die Reichsminister Wissell und Dietrich-Baden erschienen, sodann die Vertreter des Auswärtigen Amtes, als Vertreter der preußischen Regierung Staatssekretär Dr. Weis- mann, vom diplomatischen Korps der türkische und der spanische Botschafter, von der russischen Botschaft Frau Krestinski und Botschaftsrat Bratman-Brodowski in Vertretung des von
Berlin abwesenden russischen Botschafters Krestinski, der Leiter der russischen Handelsvertretung, Begge, die Gattin des russischen Volkskommissars Lunatscharski und fast sämtliche in Berlin akkreditierte Gesandten, außerdem Vertreter des Reichsrats, des Reichstags, der Wirtschaftskreise, des Reichsheeres und der Marine sowie anderer Behörden mit ihren Damen.
Die Deutschnationalen zur Genfer Rede Briands.
Berlin, 1l. Sept. Wie die Pressestelle der Deutschnationalen Volkspartei mitteilt, hat sich die Leitung der Deutschnationalen Volkspartei mit den amtlichen Stellen in Verbindung gesetzt, um festzustellen, welche für die deutsche Würde und für die deutschen Interessen unerläßlichen Folgerungen die deutsche Politik aus der Genfer Rede Briands zu ziehen gedenke.
Das Eisenbahnunglück in der Tschechoslowakei. 25 Tote.
Wien, 11. Sept. Nach den hier vorliegenden Berichten aus Brünn wurde an der Stätte des Eisenbahnunglücks während der ganzen Stacht fieberhaft an der Bergung der Toten und Verwundeten gearbeitet. Die Aufräumungsarbeiten werden in den Dienstag-Morgenstunden trotz übermenschlicher Anstrengung eines großen Aufgebots von Eisenbahnpersonal, Gendarmerie und mehreren Feuerwehren noch nicht beendet. Um 9 Uhr morgens wurden 25 Tote gemeldet. Die bereits geborgenen 18 Schwerverwundeten werden kaum alle am Leben bleiben, so daß sich die Totenzahl erhöhen wird. Der tschechische Eisenbahnminister weilt an der Unglücksstelle und leitet die Untersuchung der Schuldsrage. Als bisheriges Ergebnis der Untersuchung steht fest, daß der Weichensteller Bartositsch die Einfahrtsweiche auf das Gleis N^ 4, auf dem sich der Lastzug befand, gestellt hatte, dem Weichenaufseher dagegen die ordentliche Weichenstellung meldete. Dieser überzeugte sich darauf entgegen seiner Pflicht nicht von der ordnungsmäßigen Weichcnstellung und gab durch den Zugabfertiger Weisung auf freie Einfahrt des Schnellzugs, der in voller Geschwindigkeit auf den Lastzug aufstieß. Von den Toten sind erst 10 identifiziert, da dies wegen der furchtbaren Verstümmelungen der Verunglückten sehr erschwert ist.
Prefseempfang beim Reichskanzler.
Genf, 11. Sept. Reichskanzler Müller empfing heute abend die Weltpresse. Mehrere hundert Journalisten hatten sich zu dem Empfang eingefunden. Der Reichskanzler betonte, daß er im Völkerbund die gleiche Politik verfolge, wie der Reichsaußenminister. Er besprach dann sehr eingehend den deutschen Standpunkt in der Abrüstungsfrage und wies insbesondere darauf hin, daß die deutsche Abrüstung auch in den jetzigen Debatten der Völkerbundsversammlung als vollzogen festgestellt wurde. Er unterstrich die mit der Abrüstung vollbrachte ungeheure Leistung Deutschlands. Als Beispiel führte er an, daß allein von 40 000 Offizieren 36 000 entlassen werden mußten. Des weiteren führte der Reichskanzler aus, daß im jetzigen militärischen Leben die Kriegsmittel, insbesondere schwere Artillerie, Tanks usw. ausschlaggebend sind, über die aber Deutschland nicht verfüge, und daß andererseits die Erfahrung gezeigt habe, daß die Herstellung solcher Kriegsmittel lange Zeit in Anspruch nehme. Der Reichskanzler sprach ferner von der These, wonach ein Berufsheer, das Deutschland übrigens aufgezwungen worden sei, den Kern für ein Volksheer äbgebe, wobei er darauf hinwies, daß im modernen Krieg die Angrisfskraft ausschlaggebend ist und an das Beispiel Englands und Amerikas erinnerte, die lange Zeit gebraucht hätten, bevor sie im letzten Krieg die entsprechende Umstellung vollzogen hatten. Das gleiche Argument gelte auch für die immer wiederkehrende Behauptung von der schnellen Umstellungs- Möglichkeit der Friedensindustrie auf Kriegsindustrie. Bezüglich der Rheinlandräumung erinnerte schließlich der Kanzler an seine Regierungserklärung, in der er bereits angekündigt hatte, daß die Reichsregierung Besprechungen über die Rhein- landräumung anstrebe, für die sie sich sowohl auf juristische als moralische Gesichtspunkte berufen könne. In diesem Sinne sei heute eine erste gemeinsame Besprechung eröffnet worden, über die ein Communique ausgegeben würde, dem er schon aus dem Grunde nichts hinzuzufügen brauche, weil der deutsche Standpunkt hinreichend bekannt sei.
Cushendun unterstützt Briand.
Genf, 11. Sept. In der heutigen Vormittagssitzung der Bundesversammlung ergriff Lord Cushendun das Wort. Zunächst sprach er seine Verwunderung aus über die so heftige Kritik des Reichskanzlers Müller an Len geringen Fortschritten der Abrüstungsarbeiten. Der Reichskanzler sei sich dabei Wohl nicht klar gewesen über alle die Schwierigkeiten, die sich den Arbeiten der Kommission in den Weg stellten. Er selbst als Mitglied der Kommission wisse die bisherige Arbeit und Erfolge zu würdigen und er sei der Ueberzeugung, daß auch tatsächlich Fortschritte auf dem Wege der Abrüstung erzielt seien. Zwar habe auch die Bundesversammlung in ihren Entschließungen eine Kritik geübt, aber man müsse sich doch darüber klar sein, daß die Abrüstung keine Sache von Entschließungen, sondern eine Sache der Tat sei. Der Redner geht dann zu Artikel 8 der Völkerbundssatzung über, in dem genau sestgelegt sei, bis zu welchem Grade die Staaten sich verpflichtet haben, ihre Rüstungen zu vermindern. Dort sei sestgelegt, daß es jedem Staat freistehe, das Maß von Rüstungen selbst zu bestimmen, das er zur Erhaltung seiner nationalen Sicherheit für notwendig erachtet. Diesen Passus des Artikels 8 unterstreicht er besonders. Die Schwierigkeiten, die der Abrüstungskommission sich entgegenstellten, seien verschiedener Art. Es sei unmöglich, einen Rüstuiigsmaßstab zu finden, der die Bewertung von Landrüstungen im Bergleich zu Seerüstungen ermögliche. Eine andere Schwierigkeit für die Arbeiten der Kommission bestehe darin, daß die geographischen, historischen und konstitutionellen Unterschiede unter den Staaten sehr groß seien. Dies sei nur eine kleine Auswahl der Schwierigkeiten, mit denen die Kommission zu kämpfen habe. Cushendun stimmte zwar dem Kanzler zu. daß es langsam gegangen sei, aber andererseits dürfe man auch nicht ungerecht werden und leugnen, daß seit Bestehen des Völkerbundes schon große. Praktische Ergebnisse auf dem Gebiet der Abrüstung erreicht worden wären. Eingehend schilderte Lord Cushendun dann die statistischen Ergebnisse an Rüstungsvergleichen der englischen Flotte zwischen dem 1. Juli 1914 und dem 1. Januar 1928. Stach den Angaben Cushenduns beläuft sich die Beschränkung von Kriegsmaterial und Personal in der englischen Flotte aus 249 Fahrzeuge mit 847 000 Tonnen. Die Zahl der Mannschaften-Beschränkung gibt er mit 102 000 Mann an. Auch sonst habe England seine Rüstungen ganz erheblich vermindert. Man dürfe demgegenüber bei der Beurteilung nicht vergessen, daß seit Abschluß des Weltkrieges andere Waffengattungen von größter Bedeutung geworden seien. Die moderne Kriegssührung stütze sich aus das Gas und auf die Luftschiffahrt. Aehnlich wie Briand erklärt er, daß diese beiden
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