begann dann der Festzug, der aus hiesige» Vereinen uud den auswärtigen Turnern und Turnerinnen bestand. Der Nachmittag brachte auf dem Festptatz verschiedene Vorführungen und Unterhaltungen. Spannend war der Faustballwettkamps zwischen Calmbach — Münster a. N., welcher von letzterem gewonnen wurde. Um 6 Uhr wurden die Preise verteilt: X-Klasse: 1. Preis Kornwestheim, 2. Kaltental, 3. Calmbach, >. Weil im Dorf, 5. Obereßlingen; 8-Klasse: 1. Preis Mühlhausen a. N., 2. A. B.V. Stuttgart, 3. Plieningen, 4. Gräsen- hausen; C-Klasse: 1. Preis Höfingen, 2. ÄLiebelSttüch, 3. Wald- rennach, 1. Birkach. Bei der 4mal 100-Meter-Stassel: 1. Pr. Kaltental, 2. Kornwestheim, 3. A. B. V. Stuttgart, 4. Calmbach; 1500-Meter-Staffet: 4. Preis Kornwestheim, 2. Kaltental; 3mal 1000-Meter-Staffel: 4. Pr. Kornwestheim, 2. Calmbach, 3. A. B. B. Stuttgart, 4. Niebelsbach. Bald daraus zogen die fremden Vereine ab, und die übrigen gingen zum gemütlichen Teil über. Am Montag nachmittag marschierte die turnerische Schuljugend aus und zeigte ihre verschiedenen Künste. Und daß der Humor nicht fehle, wagten 40-, 50- und mehrjährige passive Turner einen Stafettenlauf, der manche lustige Situationen brachte. Nebenher wurden dann auch noch die verschiedenen Unterhaltungsgelegenheiten fleißig benutzt.
Schömberg, OA. Neuenbürg, 4. Sept. Das Sanatorium Schömberg, unter Leitung von Dr. Wälder, durch dessen Gründung unser Kurort seine Bedeutung erlangte, hat seinen schönen Park durch Zukauf eines ansehnlichen Geländestückes erheblich vergrößert. Zugleich ist damit eines der selten werdenden alten Schwarzwaldhäuser in seinen Besitz übergegangen. ES ist zu hoffen, daß die große Anstalt dieses Baudenkmal im Lauf der Zeit in seiner Holzarchitektur wieder zu voller Geltung bringt.
Württemberg.
Stuttgart, 4. Sept. (Man vergißt die Stuttgarter Sänger in Wien nicht.) Der Silcherchor Stuttgart unerhält einen freundschaftlichen Briefwechsel mit Perchtolsdorf bei Wien, wo er, wie so viele Stuttgarter Sänger, über die Ä.age des 10. Deutschen Sängerbundesfestes untergebracht war. Der Gemeinderat von Perchtolsdorf hat nun einstimmig beschlossen, den Stuttgarter Sängern ein bleibendes Gedenken zu weihen und den Hauptstraßenzug in einem neuerstehenden Stadtteil „Stuttgart-Straße" zu taufen.
Heilbron», l. Sept. (Veruntreuungen in einer Vertrauensstellung.) Durch die seit 1. Juli d. I. bei der Allgemeinen Ortskrankenkasse Heilbronn-Stadt errichtete Prüfungsstelle sind Verfehlungen des Chefarztes der Zahnklinik, Dr. Gerhardt, ausgedeüt worden. Dr. Gerhardt wurde daraufhin vorläufig vom Amt enthoben. Ein finanzieller Schaden entsteht der Kasse nicht, da Dr. Gerhardt genügende Sicherheiten geleistet hat. Die weitere Untersuchung der Angelegenheit ist cingeleitet. Es handelt sich bei den Veruntreuungen um die Beiseiteschaffung von Feingold im Betrag von 2200 Mk. Die Veruntreuungen erstrecken sich auf einen längeren Zeitraum.
Salach, OA. Göppingen, 4. Sept. (Schulstreik der Mädchen und sein Ende.) Der Grund zu dem Streik der Mädchen ist noch nicht aufgeklärt, doch nimmt man an, daß zwei oder drei Erwachsene dahinter stehen. Der Staat, der in diesen Dingen keinen Spaß versteht, ließ die Streikenden einzeln durch den Schutzmann beibringen. Wie der „Hohenstaufen" erfährt, ist der Unterricht am Dienstag wieder in vollem' Umfang ansgenommen.
Schramüerg, 4. Sept. (Tödlicher Sturz.) Im Steinbruch der Baufirma Boley G. m. b. H. im Bernecktal verunglückte der 33 Jahre alte Steinbrucharbeiter Minatel tödlich. Mina- tel war damit beschäftigt, das am Abend zuvor losgesprengte Gestein mittels Hebeisen vollends zu lösen und zu Tal zu lassen. Er arbeitete angeseilt in einer Höhe von ca. 25 Meter. Nach der Vesperpause wollte er die Arbeit wieder aufnehmen und hielt sich am Seil fest, während er sich durch Losbrechen einiger kleinerer Steine einen festen Standort schaffen wollte. Plötzlich rutschte eine lose daliegende Gesteinsschicht aus ihn zu und riß ihn mit in die Tiefe. Mit einer tödlichen Kopfverletzung wurde er vom Platze getragen und hauchte nach wenigen Sekunden sein Leben aus.
Rottweil, 4. Sept. (Bon einem Auto überfahren und ge-
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tötet.) Auf der Straße zwischen Rottweil und Villingendorf ereignete sich abends ein schwerer UnglückSfall. Der 24 Jahre alte ledige Landwirt Ludwig Link von Herrenzimmern befand sich mit anderen Radfahrern auf dem Heimweg. Beim sog. „Roten Brunnen" war Link vom Rade abgestiegen und schob es vor sich her. In diesem Augenblick kam ein Rottweiler Personenauto aus der Richtung Villingendorf. Diesem sct-eint Link nicht richtig oder nicht rechtzeitig auSgewichen zu sein, denn er wurde von dem Auto erfaßt und so schwer verletzt, daß er alsbald verschied. Der Autolenker machte sofort nach seiner Ankunst in Rottweil Anzeige von dem UnglückSfall und die gerichtliche Untersuchung wird sich noch mit der Schuldfrage zu beschäftigen haben.
Friedrichshafen, I. Sept. (Die ersten Probefahrten deS „Graf Zeppelin" mitte September.) Die Arbeiten am Luftschiff „Graf Zeppelin" sind in den letzten Tagen so weit gediehen. daß am Mittwoch oder Donnerstag die Füllung der 17 Traggaszellen ihren Anfang nehmen kann. Sie wird :u etwa 8 Tagen beendet sein. Der Einbau der 5 Playbachmotoren in die Maschinengondel ist bereits abgeschlossen, so daß man nunmehr damit rechnen darf, daß der erste Aufstieg des Schiffes in der zweiten Hälfte dieses Monats unternommen werden kann. Da angesichts der noch unzureichenden Triebgasvorräte für die Speisung der Motoren die Probefahrten größtenteils mit Benzingas als Betriebsstoff durchgeführt werden, wird die Zahl der bereits vorhandenen Benzintanks des Schiffes noch vermehrt. Wie wir weiter erfahren, wird die Amerikareise des Luftschiffes nicht vor Ablauf des Monats erfolgen. Der Grund hierfür liegt lediglich darin, daß die Produktion des Triebgases etwas langsame Fortschritte macht, d. h. täglich nur 1000 Kubikmeter anstelle von 3000 Kubikmeter hergesteüt werden können. Die für einen Amerikaflug erforderliche Triebgasmenge von ungefähr 30 000 Kubikmeter wird somit erst in etwa 4 Wochen angesammelt sein und zur Verfügung stehen.
Wangen i. A., 4. Sept. (WaS man aus Liebe tut.) Ein Brautpaar wollte sich in einer Gemeinde deS Bezirks die Hand zum Lebensbunde reichen. Der Standesbeamte hatte jedoch noch etwas Bedenken und wollte die Zeremonie nicht sofort vollziehen. Doch die Liebe macht erfinderisch. DaS jugendliche Pärchen (die Braut, Witwe, zählt 52, der Bräutigam erst 76 Lenze) wollte unter allen Umständen so rasch wie möglich in den Hafen der Ehe gelangen und so wurde der vierstündige Marsch in die Oberamtsstadt eingetreten. Da die Papiere in Ordnung waren, konnte der brennende Herzenswunsch, nachdem die nötigen Zeugen herbeigeholt waren, erfüllt werden. Auf die Frage, ob nicht auch gleich die kirchliche Trauung vorgenommen werden solle, antwortete die Braut in etwas verlegenem Tone, sie habe kein „Kränzchen" bei sich. Da ihr bedeutet wurde, daß es auch ohne Kränzchen gehe, 'so wurde der' Vorschlag sofort zum Beschluß erhoben. Wenn es wahr ist, daß die Liebe bis ins hohe Alter hinauf blind machen kann, so soll es der Holden verziehen sein, wenn sie übersah, daß ihr zukünftiger Lebensführer in der Aufregung vergaß, sich am Hochzeitstage mit einer Krawatte zu zieren. Glüastrahlend wurde der Heimweg angetreten.
BerMischLes.
Ein Beitrag zur Wohnungsnot. In Berlin kommen durchschnittlich 76 Bewohner auf ein Haus, in BreSlau 52, in München 36, in Sachsen 27—34, in Frankfurt 17—ikh in der Schweiz dagegen nur 12—13, in Newyork 20 und in London rund 8. Diese Zeilen beweisen, daß die deutschen Wohnungen bezw. Häuser vollständig überfüllt sind und der Wohnungsbau mit allen Kräften gefördert werden muß.
Somali-Hochzeit im Zoo. Auf der zurzeit im Zoologischen Garten in Berlin untergebrachten Hagenbeck-Somali- Schan ist nun die angekündigte Hochzeit zwischen dem Häupt- lingSsohn Ali HersiS und der jungen Amina Hassan geschlossen worden. Der Kaufpreis betrug nicht weniger als 35 Kamele, von denen 20 bereits angezahlt sind. Die Feier ging in den strengen traditionellen Formen vor sich, die für diesen Akt gebräuchlich sind. An dem Hochzeitsmahle, das aus einem frisch geschlachteten Hammel bestand, nahmen nur die Männertest, Mehrere hundert Berliner wohnten dem interessanten Akt als neugierige Zuschauer bei.
Das leere Haus und die Giftrebe, lieber einen interessanten Vorgang wird aus Crossen an der Oder berichtet. Dort traten bei den Bewohnern eines Hauses, das in früheren
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Zeiten einem Apotheker gehörte, Krankheitserscheinmm-,, „ - für die man keine Erklärung hatte. Die Folge war 1"'' Haus trotz der Wohnungsnot seit Jahren leer stank ^ hat ein Botaniker den rätselhaften Fall aufgeklärt. Das war nämlich von einem grünen Gerank umsponnen dasl^' bisher für wilden Wein gehalten hatte. Die Untersuchung aber ergeben, daß es sich um einen in Nordamerika Heimes und in Europa nur in wenigen Exemplaren vorhanden»» c«!? rebenstrauch handelt. Der Apotheker hatte ihn anschein^ angepflanzt, weil er die Beeren für medizinische stweck» wandte. Bei auch nur flüchtiger Berührung — deck aknuim-' losen Bewohnern war nicht bekannt, daß der Strauch nicht nc»
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angefaßt werden durfte — übte dann n'J Gift seine Wirkung aus. Die Krankheit äußerte sich in einem
"Nt Fieber und
äußerst schmerzhaften Hautausschlag, Augenentzündung verbunden war.
der
Für eine Milliarde Lebensversicherung. Nach dem waltungsbericht des Verbands öffentlicher Lebensversicherung anstalten in Deutschland für 1927, der 17 Anstalten unnM ergab sich für das Jahr 1027 in der Lebensversicherung ein P gang von rund 355 Millionen Mk., so daß der Versicherung- stand der Gesellschaften sich Ende 1027 auf 1051,52 Million-» Mark stellte.
Gräßlicher Tod. Der 42 Jahre alte Steiger Kipper aus Camphausen bei Saarbrücken kehrte abends um 11 llhr M dem Zuge von seiner Arbeitsstelle.zurück. In Dudweiler MM er von der Station aus gleich über die Gleise, um einen Mp ren Weg nach Camphausen einschlagen zu können. Dabei M er den Herannahmenden Güterzug nicht, wurde erfaßt, überfahren und schrecklich verstümmelt. Der Unglücksfall' wurde erst bemerkt, als, man beim Morgengrauen die Leicheuteile des Getöteten auf einer Strecke von etwa 1300 Metern au,' dem Bahndamm verstreut vorfand. Auch an den Rädern de Lokomotive des Güterzugs wurden Blutspuren gefunden.
Feuergefecht mit Schmugglern. In der Nähe von Libie nice an der polnisch-russischen Grenze entstand kürzlich ein heftiger Kampf zwischen einer Zollschmugglerbande und russischen Grenzsoldaten. Der Kampf dauerte 2 Stunden. Big Soldaten wurden dabei getötet, 6 weitere schwer verletzt. D» Schmugglern gelang es, zu entfliehen, wobei sie ihre Verwun- deten und Toten mit sich fortnahmcn.
Handel, Berkehr und Volkswirtschaft.
Stuttgart, 4. Sept. Dem Dienstagmarkt am städt. Bich Schlachthof wurden zugesührt: 35 Ochsen, 30 Bullen, 300 Iunab»« 266 Iungrinder (unv. 30), 145 Kühe, 1103 Kälber, 1829 (29) SchM Erlös aus je 1 Itr. Lebendgewicht: Ochsen 2 53—55 (letzter MM 48—52), b 46-50 (42—47), Bullen 2 46—48 (40-42). b 42-tz (37-39), Iungrinder 2 53—56 (49—53), b 46—50 (43-47) c 4I-n (38—42), Kühe a 39-45 (—). b 30—37 (-), c 20-28 (20-251 - 15—19 (14—18), Kälber b 72—75 (70-72), e 64—70 (62-68U 56—62 (52—60), Schweine 2 fette Schweine über 300 Psd. 7g-U (77—78), d vollsleijchige von 240—300 Psd. 80—81 (78—79), c m 200—240 Psd. 81-82 (79-81), ci von 160—200 Psd. 78-80 (77-H e fleischige Schweine von 120—160 Psd. 74—77 (74—76), Kam 50—70 (52—65) Mark. Marktverlaus: Großvieh mäßig bM, Kälber belebt, Schweine müßig belebt.
Pforzheim, 3. Sept. (Schlachtviehmarkt.) Ausgetrieben wimi 47l Tiere und zwar: 5 Ochsen, 4 Kühe, 41 Rinder, 15 Farm,, Il> Kälber, 396 Schweine. Marktverlaus : Müßig belebt. Ueberslnnd: 2 Forcen, 3 Schweine. Preise sür ein Pfund Lebendgewicht: Lchsni a 53—55, b 48—52, Farcen 3 48—50, b und L 46—44, Kühe b und c 40—28, Rinder a 54—57, b 48—50, Schweine 2 —L 79—82,470-12.
Die Preise gelten für nüchtern gewogene Tiere und schließen sämtliche Spesen des Handels ab Stall für Fracht, Mckt- uud Verkaufskosten, Umsatzsteuer sowie den natürlichen Gewichtsverlust ein, müssen sich also wesentlich über den Stallbreis erheben.
Neueste Nachrichten.
Stuttgart, 4. Sept. Wie wir erfahren, wird nicht der ganze württ. Landtag, sondern nur der Finanzausschuß am 28. und 28. Lrpi. die Vorarlberger Illwerke besichtigen. Auch Staatspräsident und Innenminister Dr. Bolz wird an der Besichtigung teilnehmen.
München, 4. Sept. Vor der Abfahrt zum Maximilianeum empfti Reichspräsident von Hindenburg heute mittag die Olympia-Siegn Straßberger und Wölpcrt vor dem Hause des MinisterpräsideM denen er Glückwünsche zu ihren Leistungen aussprach.
Eichstätt, 4. Sept. Das Schöffengericht verurteilte fünf Landwirte aus Aschbuch zu Gefängnisstrafen von zwei Monaten und Tilgung der Gerichtskosten, weil sie bei der letzten Reichstagswahl ab Wahlausschußmitglieder eine große Anzahl von Stimmzetteln M einem Kreuz versehen hatten, um dem Bauernbundvorschlage z» Siege zu verhelfen.
Frankfurt a. M., 4. Sept. Die französische BesatzungsbeiM hat ihren Einspruch gegen den Anschluß des neuen Güterbahnhossic Firma Opel in Rüsselsheim, der >etzt vollendet ist, an die Gleise dn Reichsbahnstation Rüsselsheim zurückgezogen. Die Firma Opel K jetzt mit den Anschlußarbeiten begonnen. Aber auch die Vergrößern»;
-ä-M. L
53. Fortsetzung. Nachdruck verboten.
Die reizende Mädchenknospe war Ruth gewesen, die andere Ruth, Hans' und Benedikts einzige Schwester. Von ihr hing kein Bild im Ahnensaal derer von Hechingen, nur in einem Geheimfach des Sekretärs hielt er ein kleines, auf Elfenbein gemaltes Porträt von ihr verschlossen. Und neben ihr stieg ein anderes aus: ein schlanker, schöner Mann, wie geschaffen, Mädchenherzen zu betören. Das war Heinz von Hartmanns Vater gewesen. Nach kaum zehnmonatiger Ehe war er Witwer geworden, in den Armen seinen mutterlosen Jungen. Gastlich hatten sich dem Leidtragenden die Tore von Schloß Frauenstein geöffnet. denn er war Hans von Hechingens intimster Jugendfreund gewesen. Nach kaum achtwöchiger Witwerzeit warb er um die achtzehnjährige Ruth. Der alte Hechingen hatte nichts gegen den Freier einzuwenden, stellte aber die Bedingung, daß die Hochzeit erst nach Ablaus des -Trauerjahres stattfinde Ruth, die glückstrahlende junge Braut, vergötterte ihren Verlobten, sie vergaß aber auch seines Kindes nicht und holte den kleinen Heinz zu sich nach Frauenstein. Das Glück der beiden Liebenden war namenlos Aber sie waren jung und vergaßen sich. Von maßloser Furcht gepeinigt, gestand Ruth dem Geliebten, daß sie sich Mutter fühle Er war sorglos, versprach sofort zu ihrem Vater zu gehen, daß ihre Hochzeit beschleunigt werde. Aber Michael von Hechingen beharrte auf seiner Bedingung. Eine Kette von Leidenstagen folgte für die beiden armen Menschen, sie lebten in beständiger Angst, bis endlich sich Ruths Zustand unmöglich verbergen ließ. Es blieb Hartmann nichts anderes übrig, als seine Verfehlung ihrem Vater zu gestehen. In der ersten maßlosen Wut des Augenblicks schoß dieser den Schänder seiner Familienehre nieder. Die K gel traf Hartmann mitten ins z Herz. Der Tod trat schon nach einigen Sekunden ein. War
es das EuNrtzen über das, was er getan, oder die Erregung über die Tat des Toten? Michael von Hechingen verschied noch an demselben Abend an einem Eehirnschlag. Die ahnungslose Ruth fand zwei Tote, als sie am anderen Morgen von einer kurzen Reise zurückkehrte. So unsagbar war ihr Schrecken und ihr Schmerz, daß sie noch am gleichen Tage einem Kinde das Leben schenkte. Aber sie starben beide wenige Stunden später.
Hans von Hechingen schauerte zusammen, als er dieses Tages gedachte. Er sah das blasse, verzehrte Eesichtchen der Schwester vor sich, wie sie mit bittend erhobenen Händchen ihn anflehte: „Vergib mir, Hans, du hast mich immer am meisten von den Brüdern geliebt. Laß den kleinen Heinz meinen und meines Vaters Fehltritt nicht entgelten. Erbarme dich des Kleinen. Er ist unschuldig an dem, was wir getan."
So rührend hatte sie ihn angefleht, ihr den Sohn des geliebten Mannes an ihr Bett zu bringen, daß sie ihn nochmals liebkose. Aber er war hart gewesen. „Er ist nicht mehr in Frauenstein," hatte er gesagt. „Ich habe ihn schon gestern wegbringen lassen!"
Er hörte ihren wehen Aufschrei: „Hans! Ich —"
Leblos war sie in die Kissen zurückgesunken. Und zwei Tage später begrub man sie neben dem Vater in der Ahnengruft derer von Hechingen.
Hartmanns Gut kam unter den Hammer. Er hatte nicht gut gewirtschaftet. Der kleine Heinz wurde von entfernten Verwandten in Pflege genommen. Diese waren selbst nicht übermäßig begütert und empfanden das Kind als eine Last. Abt Bertram war mit dem Vater von Heinz Hartmann gleichzeitig Schüler im Kloster Heiligenberg gewesen und erbarmte sich der Not des elternlosen Kindes. Von seinem achten bis vierzehnten Jahre fand dieses eine Heimat auf dem Heiligenberg.
Als Benedikt von Hechingen seinen Sohn in die Kloster- schuke brachte, setzte er die Bedingung, daß Hartmann aus der Anstalt verschwinde. Bertram focht einen erbitterten Kampf mit ihm. Aber von Hechingen blieb Sieger. — „Wenn man hört," sagte er, „daß du einen andersgläu
bigen Schüler unter deine Zöglinge gemengt hat, wiis der Ruf des Klosters leiden. Es wird Eltern geben, die ihre Kinder unverzüglich herausnehmen werden."
Bertram legte die Hand schwer aus seine Schulter und sah ihm durchdringend in die Augen. „Benedikt, ich wch, daß du nicht kleinlich bist. Es ist nur der Haß gegen da armen Jungen, der dich so sprechen läßt. Aber ich will fahre deinem Wunsche. Ich werde ihm einen Freiplatz Kadettenkorps verschaffen. Dich aber warne ich und u- innere dich an das Wort der Schrift: „Mein ist die Rcch, spricht der Herr, und ich will vergelten nach Recht um Gerechtigkeit." Mögst du niemals bereuen, daß du »m auch Hans das schuldlose Kind eines Toten in dieser Weise entgelten läßt, was sein Vater gefehlt hat."
Benedikt hatte nur die Achsel gezuckt: „Er ist ein Har? mann! Warum soll der Sohn besser sein als der Vater.
Und dabei blieb es.
Selbst hatten die von Hechingen die Rache in die Ham genommen, und nun fand ein Höherer, daß sie nicht nach Recht und Gerechtigkeit gehandelt hatten, und begann auszugleichen.
Hans von Hechingen wankte wieder nach dem Zimmer, in dem sein armes Kind saß. Eberhard kam ihm entgegen. Er hatte an die Hamburger Polizeidirektion telegraphiert und gebeten, die Leiche Hartmanns nach de
Sektion hierher überführen zu lassen. .
Es wurde ihm nur ein Nicken zur Antwort.
In Schloß Frauenstein hallte kein Schritt. Kein mur -- Wort wurde hörbar. Ruth lag in ihrem Zimmer in Kissen gebettet. Dsr unglückliche Vater saß der ihr. wie eine gebrochene Lilie hob sich ihr Eesichtchen von Hintergrund ihres tiefschwarzen Haares ab. Wollte er l für ein paar Minuten entfernen, so hob sie fleheno Hände.
„Bleib, Vater! Sie holen dich! - Mitten ms Herz hast du ihn getroffen, aber ich schütze dich, wenn si men! Ich verrate dich nicht!" . .
Er grub seinen Kops in die Seidendecke und mg m
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