pflogcnheit von seinem Amtsvorgänger über«ommen und seit­dem fortgesetzt.

Auch Opposition innerhalb der sozialdemokratische« Partei.

Berlin, 18. Juli. Bei der namentlichen Abstimmung über das Billigungsvotum für die Regierung Müller sind, wie der dom Reichstagsbüro ausgegebenen Zusammenstellung zu ent­nehmen ist, 18 sozialdemokratische Abgeordneten nicht im Saal gewesen. Einige, wie der Preußische Ministerpräsident Braun und der frühere bayerische Ministerpräsident Hoffmann, waren aus triftigen Gründen am Erscheinen verhindert. Bon 11, darunter den Herren Dr. Levin, Dr. Rosenfeld, Kuhnt, Ströbel und Frau Wurm nimmt man an, daß sie aus Oppo­sition gegen die Beteiligung der Sozialdemokratie an der Kabinettsbildung sich absentiert haben. Wie dieVossische Zeitung" zu berichten weiß, hätte diese Gruppe ihre Führer und der ehemals kommunistische Dr. Paul Levin und die ehe­mals unabhängige Frau Wurm auch sonst in der Fraktion bereits Opposition getrieben. Man sieht auch hier wieder: In allen Fraktionen von heute und Wohl auch in allen Par­teien sitzt der Spaltpilz. An der Abstimmung haben sich ins­gesamt <124 Abgeordnete beteiligt.

Luftspionage?

Berlin, 10. Juli. Wie dieVoss. Ztg." erfährt, hat heute die Berliner politische Polizei mehrere Personen in Haft ge­nommen, die im dringenden Verdacht stehen, Betriebsgeheim­nisse der Deutschen Versuchsanstalt für Luftverkehr in Adlers­hof einer fremden Macht verraten zu haben. Laut genannter Zeitung handelt es sich bei den wegen Spionage verhafteten Angestellten der Deutschen Versuchsanstalt für Luftfahrt um den Regierungsbaumeister Ludwig aus Berlin-Wilmersdorf, sowie 2 seiner vermutlichen Helfer. Zwischen dem Regierungs­baumeister und dem Beauftragten amtlicher russischer Stellen fanden in der letzten Zeit wiederholte Konferenzen in Dessau, Friedrichshafen. Berlin und anderen Städten statt, in denen Ludwig unmittelbar die Geldbeträge übergeben wurden. Diese Geldbeträge scheinen in die Hunderttausende zu gehen. Die Ermittlungen sind noch im Gange. Wie dem gleichen Blatt zufolge verlautet, handelt es sich bei den beiden Flugzeug­werken um Junkers in Dessau und Dornier in Friedrichshafen. Die Größe des Schadens läßt sich zurzeit noch nicht mit Be­stimmtheit feststellen. Von zuständiger Seite wird darauf hin­gewiesen, daß die Luftversuchsanstalt rechtzeitig den Regie­rungsbaumeister überraschen konnte, so daß dieser Stelle ein nennenswerter Schaden nicht erwachsen ist.

300 Millionen bei einer Aktienbaiffe verloren.

Paris, 10. Juli Der Brüsseler Berichterstatter vonParis Midi" behauptet, die Wahrheit über das Leben und den Tod des Bankiers Alfred Löwenstein bei dessen finanziellen Geg­nern erkundet zu haben. Während die Freunds des Verschwun­denen dessen Vermögen auf eine und sogar auf drei Milliar­den schätzen, behaupten die Gegner, nämlich der italienisch­amerikanische Bankier Dreyfuß, der deutsch-amerikanische Ban­

kier Hernemann und der Präsident der Brüsseler Bank, daß diese Angaben viel zu hoch seien. Bei einer Baisse von brasi­lianischen Aktien hätte Löwenstein 300 Millionen verloren, dennoch könne von einem Selbstmord keine Rede sein. Löwen­stein habe nicht den Eindruck gemacht, daß ihn die Verluste physisch oder moralisch heruntergebracht hätten. Er sei ein leidenschaftlicher Hindernisreiter gewesen, weshalb es aus­geschlossen sei, daß er herzkrank gewesen wäre. Er habe nicht getrunken, nicht geraucht, nicht gespielt und habe kein Verhält­nis gehabt. (Im Gegensatz zu dieser Mitteilung sei bemerkt, daß man Löwenstein in Paris ständig in Begleitung einer bekannten Tänzerin sah.) Daß Löwenstein ermordet worden wäre, sei ausgeschlossen, der Tod sei auf einen Unfall zurück­zuführen. Im Gegensatz zu anderen Mitteilungen behauptet der Brüsseler Berichterstatter desParis Midi", daß die Tür des Flugzeugs Löwensteins leicht geöffnet werden konnte Löwenstein sei ein gläubiger Katholik gewesen, und selbst aus dem herrlichsten Jagdritt an einem Sonntag habe er die Messe niemals versäumt. Frau Löwenstein sei die Tochter des In­tendanten Herzog von Aremberg, sie habe bereits ihren Ent­schluß bekanntgegeben, den Rennstall ihres Gatten nicht zu verkaufen, vielmehr werde dieser in den Besitz des 18jährigen Sohnes übergehen. Eine einzige Meinungsverschiedenheit habe zwischen den Gatten geherrscht, indem Frau Löwenstein gegen Flugzeuge einen wahren Abscheu hatte, als ob sie geahnt hätte, daß diese ihr ein schweres Unglück bereiten würden.

Schwere Finanz- «nd Wirtschaftskrise in Italien.

Paris, 10. Juli. Mit sichtbarer Genugtuung verzeichnen sämtliche Zeitungen die Amtsenthebung des italienischen Finanzministers Graf Volpi. Alle Leitartikler heben hervor, daß die halbamtliche Erklärung, es sei eine Auffrischung in den Regierungsposten notwendig, als ein billiger Vorwand angenommen werden müsse.In Wirklichkeit", so schreibt der sonst Mussolini freundlicheTemps",befindet sich Italien in einer schweren Finanz- und Wirtschaftskrise. Die Stabili­sierung der Lira wurde nicht mit der klugen Vorsicht vor­genommen, wie unsere Frankenbefestigung. Mussolini erkennt die schädlichen Folgen des zu hoch angesetzten Lirakurses und macht den Grafen Volpi zum Sündenbock." DieLiberty", ein dem Faschismus geneigtes Organ, vergißt ganz, daß sie Mussolini besonders nahesteht und entwirft ein düsteres Bild der Finanzlage Italiens. Das Blatt spricht die Vermutung aus, daß eine Herabsetzung der italienischen Devisen und ihre Anpassung an den französischen Franken vorgenommen wer­den müsse. Die Linksblätter lassen sich aus Italien über wirt­schaftliche Schwierigkeiten und Zerwürfnisse der Großindustrie und der faschistischen Regierung berichten. Diese Meldungen scheinen jedoch aus der italienischen Schweiz zu stammen.

Die Todesurteile im Schachth-Prozetz bereits vollstreckt.

Moskau, 10. Juli. Das Zentralexekutivkomitee der Sowjet­union wandelte auf das Gesuch des Obersten Gerichtshofes hin die Todesurteile im Schachtyprozeß gegen Matow, Brata- nowski, Beresowski, Bojarschinof, Kasarinoff und Schadlun in

zehnzahrige Gefängnisstrafen um und bestätigte die urteile gegen die übrigen 5 Verurteilten. Dies- bereits vollstreckt. ' "^ilr ^

Die verzweifelte Lage derItalic-Mannschaft Stockholm 10-Juli. Das Mißtrauen gegenüber den h.« nungsvollen Berichten der Italiener aber d e Möaliä,t.n Rettung derJtalia"-Mannschaft hat sich verstäck schwedische Berichterstatter in Spitzbergen angelangt sind -N bestätigen die Mitteilung Tornbergs über die Ainabe Ä' nungslose Lage derJtalia"-Mannschaft. Lundborg klärt, daß die 13 Tage, die er mit den Italienern ans Eisscholle zusammen verbringen muhte, schrecklich waren Nahrung war sehr schlecht, zumeist bestand sie nur aus ^ bärfleisch. Sehr häufig kam es zu Stänkereien zwischen d« kranken Leuten. Vom Lager aus konnte man das Lank Kap Schmitk war nur 7 Kilometer entfernt. Ein FusimaÄ war jedoch infolge der furchtbaren Gefahren unmöglich zM

rend einer Woche herrschte rasender Sturm, dann hüllten der dichte Nebel alles in Dunkelheit. Ein schwedischer Vertreter berichtet, daß alle Italiener fieberkrank seien M Möglichkeit einer Landung in der Nähe des Lagers durch das milde Wetter immer mehr vermindert. Die eimim Hoffnung beruhe noch auf dem schnellen Vorwärtskommen Eisbrecher. "

Nachforschungen nach derLatham".

Osso, 10. Juli. Wie die Admiralität mitteilt, setzen di, norwegischen und französischen Schiffe ihre Nachforschung» nach derLatham" am Rande des Eisgebietes am 75. Breite» grad vorwärts bis zu Spitzbergen, auf dem Meer zwiicbs« dem Eisgebiet und der Westküste Spitzbergens, sowie i» Süden in der Umgebung der Bäreninsel fort. Es wurde W- her keine Spur von derLatham" gefunden. Auch 2 Jaad- schiffe, die am Eisrande von Grönland entlang gefahren sind haben nichts gesehen, lieber die erneut verbreiteten Gerüchte Ceccioni sei in der italienischen Gesandtschaft in Oslo ge­storben, meldet Norsk Telegrambyran, den norwegischen Be­hörden sei nichts von seinem Tode bekannt.

Die Italiener sehen untätig zu.

Stockholm, ,10. Juli. Bei dem schwedischen Kriegsnnni- sterium ist ein Bericht von dem Leiter der schwedischen Erhe> dition zur Rettung derJtalia"Mannschaft eingegangen in dem die Aussichten einer Rettung als sehr ungünstig bezeichnet werden. Es herrsche bei geringer Kälte wieder Nebel, während die Rettung der Viglierr-Gruppe nur bei Kälte möglich sei Kapitän Thornberg hält daher die Rückbeförderung des Flug­zeugesUppland" nach Schweden für gegeben. Die schwedischen Wasserflugzeuge hätten bereits sehr viel getan, während die italienischen Wasserflugzeuge seit dem 1. Juli untätig seien. Weitere Rettungsversuche seien sehr gefährlich. Die Nach­forschungen nach der schlecht ausgerüsteten Malmgreen-GriW sind auch weiter erfolglos geblieben. Man ist daher der An­sicht, daß Malmgreen ums Leben gekommen ist.

MbertiuiWg I Nldremach.

Das auf der am 10. Juli ds. Is. auf dem Rathaus in Feldrennach abgehaltenen Abstimmungstagfahrt vorläufig festgestellte Abstimmungsergebnis über die beantragte Feldbereinigung mit neuer Feldeinteilung in den Gewänden: An der Dorsgasse, Unten im Dorf, Bei der Schloßhecke, Oberes und Unteres Kreuz, Hinteres und Vorderes Bahn­holz, Kirchmäder, Kreuz, Schiffermad, Kegelplatz, Kieselrain, Obere Wiesen, Ob den Gärten, Oben im Dorf an der Dorf­gasse, Untere Gasse, Untere Gassenäcker, Klingmäder, Schmied- lich, Etzäcker, Untere und Obere Hub, Lange Aecker, Allman- feld, Oberes Allmanfeld, Ob dem Langenalber Gäßle, Kern­äcker, Staigbrunnen, Blaichseld, Widdum und Dinkelrain der Markung Feldrennach unter mit Zustimmung des Gemeinderats Ottenhausen erfolgter Einbeziehung des Ge­wands:Kreuz" der Markung Ottenhausen, sowie der Gewände:Obere Gärten, Hässel, Obere Höhe, an der Un­teren Höhe, Widdum, Untere Widdum, An der Dorfgasse und beim Kobelsbrunnen" der Markung Pfinzweiler ist folgendes:

Bon 358 Stimmberechtigten mit einem Steuerkapital von 12122 Mk. 19 Psg. haben abgestimmt:

mitja" 16 Teilnehmer mit 1011 Mk. 50 Psg.

Steuerkapital,

nicht erschienen und als zustimmend anzusehen sind 331 Teilnehmer mit 10683 Mk. 72 Psg.

Steuerkapital,

zusammen 347 Teilnehmer mit 11695 Mk. 22 Psg.

Steuerkapital,'

mitnein" haben gestimmt:

11 Teilnehmer mit 426 Mk. 97 Psg.

Steuerkapital.

Der Antrag ist somit angenommen und das Unternehmen als beschlossen anzusehen.

Dies wird mit dem Anfügen bekanntgemacht, daß die zur Minderheit gehörenden, sowie die nach Art. 9 Abs. 3 bezw. 11 Abs. 5 des Feldber. Ges. als zustimmend ange­nommenen Grundeigentümer das Recht haben, innerhalb der unerstrecklichen Frist von 2 Wochen vom Tag der Abstim­mung an dem Oberamt die nach ihrer Ansicht der Ausfüh­rung des beschlossenen Unternehmens entgegenstehenden Gründe mündlich oder schriftlich darzulegen, soweit solches nicht schon bei der Abstimmungstagfahrt geschehen ist.

Neuenbürg, den 10. Juli 1928.

Oberamt: Lempp.

LMvem s Vdstwosl

Jacob Sauer, GrotzLelterei, Pforzheim.

Altstädterstr. 1. Fernsprecher 3107. Fässer leihweise.

Forstamt Liebenzell.

Wcgbau-AkkorS.

Die Unternehmerarbeiten des 495 m langen Wegneubaus Verlängerung des Reuchlimvegs" durch die Staats­waldabteilung Unterer Kaffeeberg und Unterer Badwald VI 8 und 10 auf Markung Bad Liebenzell, bestehend in Planie- arbeiten, Entwässerungsanlagen, Chaussierung (ohne Schotter­lieferung) mit einer Voranschlagssumme von 7000 RM. werden unter Zugrundelegung der hiefür bestehenden Be­dingungen der Staatsforstoerwaltung und der forstamtlichen Zusatzbedingungen vergeben.

Schriftliche, verschlossene Angebote sind in Prozenten der Ueberschlagspreise einzureichen bis Donnerstag den 19. Fuli 1928, nachmittags 4 Ahr, auf der Forstamts­kanzlei, wo Voranschlag und Bedingungen eingesehen werden können.

kür äis Ls!sv

Wanderungen und das Wochenend« rmerlWch Thlorodont-Z«hn paste und die dazugehörige Chlorodont «Zahnbürste mit gezahntem Borstenichnitt zur Beieitigung säuliger, übelriechender Speisereste « dm Zahnzwischenräumen und zum Weitzputzen der Zahne. Die ges. «Illor-vaont - rsInibUrnt« von bester Qualität, für Erwachsene 1.25 Ml., sür Kinder 70 Ps.. ist in blau-weih-grüner Origmal-CHIorodonr.

Bruch-

Heilung

Hevnves

ohne Operation, ohne Berussstörung

wurde durch unsere Behandlungsatt sogar in schwersten Fällen in erstaunlichem Maße erzielt und uns in Hunderten von Attesten bestätigt!

Referenzen und Prospekte auf Wunsch kostenlos.

Rückporto erwünscht.

Zur Behandlung kommen Leisten-, Schenkel-, Nabel-, Narben-, Bauch- und Wasserbrüche.

Sprechstunde unseres approbierten Vertrauens-Arztes in: Pforzheim: Sonntag, 13. Fuli, vorm. 92 Uhr, Hotel Hansa, Bahnhofstr. 14.

Aerztliches Institut für orthopädische Bruch­behandlung, G.m.b.H., »»indurK, Lsplansäe 6. (Aerztl. Leiter: Dr. H. L. Meyer).

Nettestes und größtes ärztliches Institut dieser Art.

Wer verkaufe« will, mutz iuserierev!

WISnIsI URI ei! kroslürne

in cksnkbsr grSStsr ^uswsill ru vorteilstasten Preisen

ök >»ro^Lksim.

Zigarren-Fabrik mit Zigaretten-Großhaudlung sucht bei der einschlägigen Wirts- und Colw-Kundschch bestens eingeführte

gegen hohe Provision.

Offerten unter Nr. 459 an dieEnz1äler"°GeschäftssteSe.

Neuenbürg. Verkaufe 16 beinahe neue

Bienen-

Mohnungen.

doppelwandig, schwäb. Breit­wabenlagerbeuten und deutsch. Normalmaß Breitwabe, sowie ausgebaute Waben, preiswert. Besichtigung Donnerstag und Freitag.

Otto Moll. Windhof.

B i r k e n s e l d.

Sofort billigst zu verkaufen:

Ein Fahrrad

(Gritzner), wenig gebraucht, gut bereift,

eia Herd.

gut erhalten.

Schmidt, Bahnhofstr. 39.

Birkenfeld.

Eine schwere

W- Ri WU

mit dem dritten Kalb (groß­trächtig) zu verkaufen

Karl Bäzner, Bäckermstr., Baumgartenstr. Nr. 30.

vsWeMek

vermittelt rsscst u. Vertrauens?»!!

kritr Mler. Wendiiig.

LruimeilttiüÜe 38.

2u sprecsteri sdäs. von 5 IM ad.

B i r k e n f e l d.

Ein schönes

ist zu verkaufen

Haustür. Nr. 2b.

Ein schönes

Dobel

hat zu verkaufen

Wilhelm Kappte».

Dobel.

Reißzeuge,

Siegelstöcke

in schöner Ausführung M

jeder Preislage empfiehlt W

C. Meeh'fche .

H. M.

am 22. ^uli 1S2S Kinclsr-^est

WM«»«

^sstrus mit 2 AkIr 6 ietisli ksstwaseo

am 22. ^uli 1S2S