Dir „Brcmcn"-Flieger i« Berti«.
Berlin, 20. Juni. Mit Fernstechern und Operngllisern wird der Himmel adgefuchl, bis plötzlich ein Schrei der Begeisterung durch die Menge eilt: „Sie kommen! Majestätisch schwebt die „Europa", daS Schwesterflugzeug der „Bremen" dahin, gefolgt von etwa 50 Flugzeugen, unter denen sich der Namensvetter unseres Ozeanfliegers, die „Hermann Köhl", besonders schön ausnimmt. Punkt 14.1L> Uhr landen die Ozeanflieger unter Böllerschüssen auf dem Feld. Die Filmoperateure entfalten eine fieberhafte Tätigkeit. Hauptmann Köhl entsteigt unter dem brausenden Jubel der Bevölkerung und während die Menge das Deutschlandlied anstimmt, als erster in seiner grauen Regeniacke dem Flugzeug. Er nimmt die Mütze und grüßt zu den Zuschauern hinüber. Dann entsteigt Aitzmaurice de« Flugzeug. Freiherr v. Hünefeld, der aus der anderen Seite ausgestrcgen ist, kommt um das Flugzeug herum. Me Flieger münen dann noch den Ansturm der Kinooperateure aushalten, die Aufnahmen der Ozeanflieger am Flugzeug machen. Daraus werden die Flieger zu dem Festpodium geleitet, wo ein kleines Mädchen ihnen Blumensträuße überreicht.
Die Begrüßungsreden.
Hieraus begrüßte Vizekanzler Hergt die Flieger im Namen der Reichsregierung und zugleich namens der preußischen und württembergischen Regierung. Der Minister überbrachte den Fliegern die Glückwünsche und Grüße des ganzen deutschen Volkes, insbesondere die ihrer Heimatländer. Hoch schlügen unsere Herzen dem Schicksal zum Trotz, wenn tapfere Pioniere des Deutschtums vor aller Welt bewiesen, daß wir ungebeugt im Völkerwettstreit um die großen Kulturfortschritte unseren Mann stehen würden. Der Minister gedenkt der beiden Flieger, die in westöstlichcr Richtung im vergangenen Jahre den Weg über das Meer nach Deutschland gefunden haben und stellt mit Genugtuung fest, daß beide Flüge die Gefühle gegenseitiger Achtung und Freundschaft zwischen dem deutschen und amerikanischen Volk gestärkt hätten. Mit Stolz dürfe ausgesprochen werden, daß der Flug mit einem deutschen Flugzeug und mit einem deutschen Motor vollbracht worden sei und es zieme sich wohl, in der Stunde des Jubels auch der Tätigkeit jener Konstrukteure und Arbeiter zu gedenken, die unter Leitung von Professor Junkers das geeignete Werkzeug geschaffen haben. Die Flieger könnten aus dem Jubel, der sie umbrause, die Gewißheit entnehmen, daß das deutsche Volk nie aufhören würde, vor allem die Männer zu ehren, die eine mutige Tat höher stellten als ihr Leben.
Der Berliner Oberbürgermeister Dr. Böß begrüßte hierauf die Flieger im Namen der Rcichshauptltadt. Dr. Böß führt die begeisterte Anteilnahme der Berliner und der Besucher der Stadt Berlin an dem Ozeanflng darauf zurück, daß die Berliner und die Deutschen stolz darauf seien, daß wieder eine Tat vollbracht worden sei, die das deutsche Selbstgefühl hebe. Jedes einzelne Ereignis, das eine Tat eines Deutschen vorwärts rühre, stärke in uns das Vertrauen in unsere Kraft und entlocke uns Dank und Bewunderung. Dr. Böß schließt Fitzmaurice in seine Bewunderung ein, da er im Vertrauen auf die beiden Deutschen die Fahrt angetreten und sein Leben riskiert habe. Mit einem dreifachen Hurra auf die Flieger
schließt Dr. Böß seine Ansprache, der der Gesang des Deutschlandliedes folgt, in das die Menge begeistert einstimmt.
Hierauf hielt der Berliner englische Botschafter, Sir Ronald Landsay eine Ansprache, in der er seiner Freude Ausdruck gab, daß auf dem ersten Atlantikflng von Ost nach West der Mut und die Tatkraft Irlands sich mit dem Mut, der Tatkraft und dem Unternehmungsgeist Deutschlands vereinigt hätten. Zweifellos werde es nicht mehr lange dauern, daß Flugzeuge in regelmäßiger Fahrt den Ozean überfliegen. Bis dahin al>er würde den Flugzeugen sowohl in Irland als auch in Britisch-Nordamcrika jede Erleichterung bei der Landung gegeben werden und ein herzliches Glückauf beim Abflug und ein frohes Willkommen zugerufen werden.
Der amerikanische Botschafter Schurman, der hierauf das Wort ergreift, gedenkt zunächst des Tages vor einem Jahr, an dem er stolz und froh auf dem gleichen Platz seine Landsleute Ehamberlain und Levine nach der ersten Ueberaucrung des Ozeans von Amerika nach Deutschland hätte begrüßen dürfen. Die „Bremen"-Flieger hätten getan, was vor ihnen noch nie getan worden sei; sie hätten einen neuen Begriff der Menschenkraft gegeben und die Hoffnung auf noch größere zukünftige Siege über die Natur eingeflößt. Indem er diese Helden ehre, möchte er der deutsck)en und irischen Rasse huldigen, die in so hohem Matze die Sympathien des amerikanischen Volkes erworben haben und zur Macht und Größe der amerikanischen Nation beigesteucrt haben.
Blutige Schießerei in der Skupschtina.
Belgrad, 20. Juni. In der Skupschtina kam es heute zu einer blutigen Schießerei, der Paul Raditsch, der Neffe Stephan Raditfchs zum Opfer fiel, während mehrere andere Abgeordnete der kroatischen Bauernpartei, darunter Stephan Raditsch selbst, ferner Dr. Pernar und Dr. Basaricik schwer verwundet wurden.
Die Opposition setzte heute ihre Obstruktion fort, wobei es wiederholt zu heftigen Auseinandersetzungen zwischen Regierungsparteien und der Opposition kam. Hierbei bediente sich Stephan Raditsch wiederholt schärfster Ausdrücke. Der allgemeine Lärm vcranlaßte schließlich den Präsidenten, die Sitzung zu unterbrechen. In diesem Augenblick zog der Abgeordnete der radikalen Partei, Punisa Ratschitsch eine Pistole und gab mehrere Schüsse gegen die Raditsch-Partei ab. Der erste Schuß traf Paul Raditsch, den Neffen Stephan Raditfchs und früheren Minister, der sofort tot blieb. Die Abgeordneten der radikalen Partei stürzten sich auf den Attentäter Ratschitsch. Doch kamen sie zu spät, denn dieser hatte alle Patronen seiner Pistole abgeschlossen.
Belgrad, 20. Juni. Unter dem Eindruck der Schießereien in der Skupschtina war der Telephonverkehr zwischen Belgrad und Agram eine zeitlang gesperrt. Wie jetzt noch ergänzend gemeldet wird, ist auch der Führer der Kroatischen Bauernpartei, Stephan Raditsch, erheblich verletzt worden. Stach einem amtlichen Bericht ist Raditsch operiert worden. Der König hat ihn an seinem Krankenlager aufgesucht und mit ihm eine längere Unterredung geführt. Der schwcrvcrwun- detc Abgeordnete Basaricek ist inzwischen seinen Verletzungen erlegen. Die Revolverkugel hatte ihm die Halsschlagader zer- ripen. Nach dem Attentat verließ der Attentäter Pumise
Oberarnisstadt Neuenbürg.
StaStLauplan.
Durch Gemeinderatsbeschluß vom 19. ds. Mts. ist der Etadtbauplan betr. Vizinalweg Nr. 5 (von Gebäude Nr. 436 ab) und den anschließenden Teil der Bahnhofstraße bei der Enzbrücke sestgestellt worden. Der Plan mit den nötigen Unterlagen ist auf dem Rathaus - Stadtbauamt — öffentlich aufgelegt. Dies wird mit der Aufforderung an die Beteiligten bekanntgemacht, etwaige Einwendungen innerhalb der Frist von einer Woche, ab 22. Juni ds. Fs. gerechnet, schriftlich oder mündlich^geltend zu machen.
Stadtschultheiß Knödel.
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Vergebung von Bmrbeiteu.
Für den Neubau eines Wohnhauses in Unterreichenbach habe ich die
Maler-, Schlaffer- und Schreiner-Arbeiten
zu vergeben. Pläne und Bedingungen liegen aus meinem Büro vom 21.—24. Juni zur Einsicht auf. Schriftliche Angebote wollen bis 27. Juni daselbst eingereicht werden. Schömberg, den 19. Juni 1928.
3oh. Böllnagel» Baugeschäft.
Verloren
wurde beim Dreimarkslein, in der Nähe oder bei der Blockhütte kurz vor Dobel
ein VMantring.
Der ehrliche Finder wird gebeten, denselben gegen hohe Belohnung abzugeben bei
Meyle, Pforzheim»
Calwerstr. 106.
E. Meeh'sche Buchhandlung.
B i r k e n f e l d. Zwecks Vergrößerung meines Bauernhofes kaufe ich jetzt, d. h. vor der Feldbereinigung, noch
im Dammfeld und dessen Nähe gegen bar.
Kienzle, Ulm»
Lichtensteinstr. 7. Nächsten Samstag zu sprechen in meinem Haus, Mühlweg 17.
Vas Neueadülger steimstbiich.
Herausgegeben von Schulrat Fr. Keck.
1 Heft: Die Sagen der Heimat.
Gesammelt und bearbeitet von Friedrich Fick. Ueber 200 Seiten stark. Preis RM. 2.50.
Vorrätig in der E. Meeh'schen Buchhandlung.
Abgabe her StenerbWeia.
Zwecks Abrechnung der Steuerschuldigkeit für 1927 werden die Steuerpflichtigen hiermit aufgefordert, die in ihrem Besitz befindlichen Steuerbllchlein sofort auf dem Rathaus (Wartezimmer) abzugeben.
Birkenfeld, 21. Juni 1928.
Gemeindepfiege.
Wiirtt. SchwlUMld-Verein
SrlsgriWe Mkenseld.
Kommenden Sonntag vormittag findet die
Zusammenkunft beim „Schönblick-Pavillon"
bei jeder Witterung statt. Daselbst schlichte Einweihungsfeier und Uebergabe an die Gemeinde. Die Vereine Birkenfelds, sowie alle Wanderfreunde sind hierzu freundl. eingeladen. Treffpunkt morgens 8 Uhr beim „Adler"; gemeinsamer Marsch zum Pavillon. Nach der Einweihung Frühschoppen im Bereinslokal zur „Schönen Aussicht".
Die Mitglieder wollen sich vollzählig einfinden.
Der Vorstand.
in» 8vl»»v»rL»v»IÄl
Hm I'reltax, ä«i» SS. lllniii 1SS8
8.30 Obr sbencis
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ZoncierruZ tür klm- uncl kücktakrt mit Hnscbluü nacb Stuttgart be^v. Karlsruhe
Sitea-Mseu. - Kirche.
Sonntag, 24. Juni» abends 8 Uhr,
Richard Jordans musikalische
Meisterbilder-Andacht
Bilderpredigt aus dem Leben Jesu.
Erwachsene 50 Pfg.
Vorverkauf bei Postagent Keppler.
Samstag, 23. Juni, abends 8 Uhr,
Schüler 25 Pfg. (Erwachsene 50 Pfg.)
Wer verkaufen M. Mß inserieren!
Ratschttfch d«s Parlament, vor dem scheinbar ein Aut»«, auf ihn wartete. In der allgemein herrschenden gelang es ihm, mit dem Auto aus Belgrad zu flücbte^Nl Kroatien haben die Belgrader Vorfälle die größte hervorgerufen. Die Agramer Blätter gaben mehrer/W^ blätter heraus, die das Publikum den Zeitungsverkäufern den Händen riß. Zum Zeichen der Trauer und des Arm«?' schloffen sämtliche Agramer Geschäftsleute ihre Läd», »n öffentlichen Veranstaltungen wurden für die nächsten -r avgesagt. In den Eisenbahnwerkstätten wurde eine ,einÄ° sogar gestreckt. ^ zeitig
Nach dem Besuch bei Stephan Raditsch begab sick ^ König zu der Leiche des ermordeten Abgeordneten Paul « ditsch, die sich in einem Saale des Krankenhauses besing Dort traf er die Witwe des Toten, der er Trostesworte sprach, wobei der König in Tränen ausbrach.
Der Täter festgenommrn.
Belgrad, 20. Juni. Der Abgeordnete Ratschitsch der ^ verhängnisvollen Schüsse im Parlament abgegeben 'bat sich heute nachmittag selbst dem Minister des Innern geM
Der Minister deS Innern rief einen Polizcipriisekte'n der den Abgeordneten festnahm. '
Amundsen notgelandet.
Berlin, 20. Juni. Wie ein Berliner Spätabendblatt a>>- Kopenhagen meldet, ist nach dort eingelaufenen Meldungen ^ „Latham'-Flugzeug mit Amundsen an Bord im nördückm Polarmeer zu einer Notlandung gezwungen worden. Annwt. sen hat dringend um sofortige Helfe gebeten. '
Kingsbay, 20. Juni. Nach genauer Prüfung seines Radiapparats startete heute früh um 6 Uhr Mafor Maddale» mit der „S. 55" nach der Foyn-Insel um nach Nobile suchen.
Nobile funkt um Hilfe.
Tromsoe, 20. Juni. Das hiesige meteorologische chM. hörte heute vormittag 8.45 Uhr auf Welle 55 von der Ftali^ ausgesandte, sehr stark vernehmliche Buchstaben J.D.Si.O d- wahrscheinlich das Rufzeichen des italienischen Flugzeuges da, stellen. Um 9 Uhr hörte das Institut, wie die „Jtalra" cii, Reihe von Ziffern und Buchstaben telegraphierte, mit dem vermutlich die Lage angegeben und um Entsendung einc- Flugzeuges ersucht werden sollte.
Proviantvcrsorgung für Nobile.
Oslo, 20. Juni. Die italienisch Gesandtschaft in Oslo hc- von der „Titta di Milano" eine Meldung erhalten, nach de- es dem italienischen Flieger Maddalena geglückt ist, Proviam in das Lager Nobiles abzuwerfen.
60 Tote durch Gelbes Fieber. In Rio de Janiro herrscht
gegenwärtig eine Epidemie von Gelbem Fieber. Die Gesund- heitsbehörden geben bekannt, daß in der vergangenen WM 60 Personen an Gelbem Fieber starben.
Frauenschlauheit. Frau eines Abgeordneten (zu einer W kannten): „Lehen Sie, die Rechnung meiner Schneiderin und Modistin gebe ich meinem Manne immer, wenn im Parlament über das Staatsbudget debattiert wird. Da hört er so große Zahlen, daß ihm meine Rechnungen niedrig erscheinen."
Birkenfeld, den 21. Juni 1928.
loäes-HnMiAS.
Verwandten, Freunden und Bekannten die schmerzliche Mitteilung, daß mein lieber, guter Mann, Vater, Bruder, Schwager und Onkel
nach kurzer Krankheit im Alter von 66 Zähren sanft in dem Herrn entschlafen ist.
Die Gattin: Christiane Arn, geb. Müller, mit Kindern.
Beerdigung: Freitag nachmittag 6^4 Uhr.
Niebelsbach, 20. Zuni 1928.
ToSes-klnzeigL.
Wir geben allen Verwandten und Bekannten die überaus schmerzliche Nachricht, daß meine liebe Frau, unsere gute, treubesorgte Mutter
Lmili« Kraut,
geb. Künzler,
heute früh 5 Uhr im Alter von 41 Jahren sanft in dem Herrn entschlafen ist.
Die trauernden Hinterbliebenen:
Der Gatte: Gottlob Kraut» Maurer,
mit Kindern.
Beerdigung: Freitag nachmittag 3 Uhr.
Wiederbeginn der Singstunden am Donnerstag den 21.Juni, abds.präzis */r9Uhr. Vollzähliges und pünktliches Erscheinen erforderlich. Neue Sänger sind willkommen.
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