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^ per Bürgermeister von Lang Brach emgeladen. diese Stadt der für diesen Sommer geplanten Luftfahrtausstelluna mit zalcgcntncn besuchen. Aber diese Einladung konnte mit Rück-

W auf bereits feststehende andere Pläne vorerst nicht angenommen

E^ole« 20 2uni. (Gewerbcsörderung.) Gestern war Präsident vom Württ. Landesgewerbcamt mit Begleitung hier, um sintzäit ru nehmen in die hiesigen Fach- und Berufsschulen, die Ge- I-nk, Handels- und Frauenarbeitsschule». Nachmittags wurde den Industriebetrieben in Aalen. Unterkochen, Oberkochen und Uniqsbronn ein Besuch abgestattet. Abends war gesellige Zusammcn- S',n» im Hotel ..Königin Olga", vom Kaufm. Verein, Fndustrieverein ,nd Handels- und Gewerbevercin veranstaltet und besucht. Dabei ,>,rdc sowohl von der städtischen, sowie den Bezirksinstanzen, als von Handel, Gewerbe und Industrie der Freude über den Be- ;,iw und die Tätigkeit und das Wohlwollen des Landesgewerbeamts Ansdruck qeqeben. Präsident von Iehle sprach seine Befriedigung mis über das in den Schulen und Betrieben Gesehene und Gehörte, bat um Zusammenarbeit mit seinem Amte und empfahl die fleißige Aniikuna der Einrichtungen des Landesgewerbeamtes.

Svielbach. OA. Gcrabronn, 20. Juni. (Jagdglück.) Die Ehe- imu des Iagdpächters Jakob Wirth aus Untereichenroth schoß auf dem Anstand drei Rehböcke und zwar zwei Sechser und einen Spieß­bock Vorigen Herbst gelang es Iagdpächter Wirth. einen Rehbock und eine Rehgaiße auf einen Schuß zu erlegen.

Baden.

Pforzheim, 20. Juni. Dem Geschäftsführer des Luisen-Auto- 'Wten Paul Nussig, mußte im Krankenhaus eine Hand abgenommen Eden Er hatte sich vor einigen Tagen, als er mit dem Motorrad j eine Einfahrt suhr. die Hand an der Türklinke verletzt. Man nimmt an, daß sich an der Klinke Grünspan befand, denn an der Wundstelle bildete sich Blutvergiftung.

Pforzheim, 20. Juni. Gestern vor,nittag mußte ein Böbliugcr Flugschüler aus dem Sonnenbcrg eine Notlanbung in einen, Getreide­seid vornehmen. Das Leichtflugzeug, das sich mit dem Vorderteil i» dm weichen Ackerboden eingeböhrt hatte, wurde dabei etwas beschä­digt und nachmittags von einem Böblinger Auto abgcholt. Der Flieger iM hat keinen Schaden erlitten.

Vermischtes.

Flugzeugunglück durch das Horn einer .Kuh. Am Pfingst- iamstag verunglückte bei Radevormwald im Rheinland ein Flugzeug, wobei 5 Menschen das Leben verloren. Wie jetzt festgcstcllt wurde, trägt die Schuld an dem Unheil das Horn einer Kuh. Der Pilot, der eine Notlandung vornehmen mußte, war bereits dicht über den Boden gekommen, als er daS Horn einer der dort weidenden Kühe streifte. Das Horn durchbohrte den Benzintank und brach ab. Das heraus- iausende Benzin entzündete sich an dem heißen Motor und ver­ursachte die Katastrophe.

Der Mordfilm als Verräter. Die Berliner Staatsanwalt­schaft hat sich im Laufe des Montag zu zwei Verhaftungen entschlossen, die das Rätsel um einen der geheimnisvollsten der Berliner Kriminalfälle der letzten Jahre zu lichten geeignet sind. Beamte der Kriminalpolizei erschienen in der Wohnung des Großkaufmanns Johannes Meißner in Lichterfelde-West, sowie in der Wohnung der Witwe des unter geheimnisvollen Umständen verstorbenen Großkaufmanns Hugo Pernetta in der Alexanderstraße und nahmen beide unter dem dringenden Verdacht, Pernetta im Mai 1927 ermordet zu haben, fest. Schwerwiegendstes Belastungsmaterial ist die Tatsache, daß Meißner und Frau Pernetta zusammen einen Film verfaßt hatten, in dem die Mordtragödie, so wie sic sich abgespielt haben könnte, beschrieben war. Als die Staatsanwaltschaft von diesem Manuskript Kenntnis erhielt, entschloß sie sich zu erneuter Verhaftung und sagte Meißner auf den Kopf zu, daß er bei den: Tode Peruettas zugegen gewesen sei.

Ueber die Revolverkatastrophc im Wiener Gerichtssaal werden noch folgende Einzelheiten gemeldet: Die Borgeschichte des Prozesses ist folgende: Es waren demNeuen Wiener Journal" Akten ans einem Sensativnsprozeß gegen eine Lprachlehrerin Kadivec angcboten worden, die wegen Sadis­mus vor Gericht stand. Noch am gleichen Abend hatte die Polizeidirektion von diesem Aktenangebot Kenntnis erhalten und es wurde von den Kollegen, deren Betriebsrat Wolf war, heransgebracht, daß Pöffel es war, der zur Polizei Beziehun­gen unterhielt und den intimen Vorgang Preisgegeben hatte. Eine Krankenpflegerin der Heilanstalt Steinhof wurde damals unter Anklage gestellt, die Akten demNeuen Wiener Jour­nal" vermittelt zu haben. Zugleich erhob aber auch Wolf im Ramcu der Kollegen die Anklage gegen Pöffel, der im volks­wirtschaftlichen Teil beschäftigt war, Erpressungen verübt zu haben und ein Revolvcrjournalist zu sein. Der vomNeuen Wiener Journal" entlassene Pöffel entging der ehrengericht­lichen Untersuchung dadurch, daß er auS der Organisation der Wiener Presse austrat und daun die Klage gegen Wolf eiu- brachte. Während der Verhandlung kam es am Dienstag zu­nächst zwischen den Anwälten zu einer scharfen Auseinander­setzung. Als Wolf seiire Behauptung aufrecht erhalten hatte, zog Pöffel Plötzlich einen Revolver und feuerte in rascher Aufeinanderfolge auf Wolf 5 Schüsse ab. Schon die erste Kugel hatte getroffen. Wolf erhob sich, taumelte aber im näch­sten Augenblick und sank bewußtlos zu Boden. Von 2 weite­ren Schüssen hatte ihn einer ins Herz getroffen. Niemand hatte dem Attentäter in die Arme fallen können, so blitzschnell spielte sich die Szene ab. Die Gattin Wolfs, die anwesend war, mar die einzige, die sich auf den Attentäter stürzte und ihn am Arm packte, wodurch ein sechster Schuß in die Decke «mg. Alan konnte sie nur mit Mühe von ihrem am Boden liegenden Mann entfernen und redete ihr ein, daß die Ver­letzungen nicht tödlich seien. In Wahrheit aber war Wolf '"wn nach wenigen Minuten tot, obschon sich der Richter und AEre Anwesende um ihn bemühten. Pöffel, der nach dem -"teiitat ruhig stehen geblieben war, ließ sich widerstandslos nus dem Saal führen. Alle großen Zeitungen orucken. ihren Abscheu über das Attentat aus und ihre Si)m- pathie zur den Redakteur Wolf, der an der Säuberungsaktion nn Wiener Journalismus Anteil nahm, als dieser eine Weile tzwßgestellt war, nachdem der aus Ungarn stammende Bekessp in der von ihm gegründetenStunde" bis dahin in Oester­reich incht bekannte Presseunsitten einführte. Auf Wolf soll, wre iem Anwalt Dr. Frischauer berichtet, ein starkes Druck ausgenbt worden sein, von der Durchführung des Prozesses obzusteheu. Auch ihm soll gekündigt worden sein, n Erfolg desEisernen Gnstav" in Paris. Die Pariser ckehc desEisernen Gustav" scheint mit einem Male in Paris veralten Pferdedroschke wieder zu neuem Ansehen verholfen ;u haben. Seitdem die Pariser Kutscher ihren deutschen Kol- Egen '"it ihren Gespannen an der nordöstlichen Stadtgrenze avhollen und in fröhlichem Zuge durch die Stadt begleitet ?"ben^haben die alten Graubärte mit ihren etwas altmodi- >cken fuhrwerken eine unerhörte Popularität gewonnen. Ein Statistiker zählte auf seinem Beobachterposten Leim ^wue-Platz' am letzten Sonntag in 2 Stunden nicht weniger Ä" ll Pferdedroschken, die für Spazierfahrten im Bois de -oorilogne gemietet worden waren. Bisher standen in Paris kaum noch einige Dutzend Pferdedroschken in Betrieb. An- Mmcnd hat man wieder eine Anzahl dieser alten Nerkehrs- nnttel aus der Remise geholt und wieder zu Ehren gebracht, m .^btvhork erhält eine» neuen Riescnwolkenkratzer. In der Ecker Avenue ^n Newyork wird in nächster Zeit mit dem Ei eines 75 Stückwerke hohen Wolkenkratzers begonnen werden. Der Bau soll im April 1930 vollendet sein. Das Ge­müse, von dem man Aussicht am den Michigan-See haben

wird, soll u. a. ein Hotel mit 1W> Zimmern, eine Garage für 1200 Automobile, 2 große Versammlüngssäle und ein offenes Schwimmbad auf dem. Dach aufnehmen

Seltsamer Irrtum. Das hätte sich der Schäfer von Klein- felden nicht träumen lagen, daß ihm so viel Ehre widerfahren könne, obwohl er sonst ein großes Stück auf sich selbst hielt. Er war gestern in den Gemeindedienst getreten unter der großen Linde am Wege, von wo aus er seine Herde gut über­schauen konnte. Da ging eine Dirne aus dem Dorze vorbei, eine gar schöne Tochter, und sie machte ein höbliches Buckerle vor ihm.Blitz!" dachte er sich,die merkts, daß ich ein schöner Kerl bin, und ich stech ihr ins Auge, nicht wenig." Bald darauf kam der Meier des nächsten Dorfes vorbei und' nahm den Hut ab.Kurios," dachte er sich,wofür hält mich denn der? Und wir kennen uns doch nicht!" Dann spazierte der Pfarrer vorüber, und er zog gleichfalls den Hut ab und verneigte sich tief vor ihm.Hm," sagte er und schüttelte den Kopf und wußte nicht, was er denken sollte. Zuletzt kam die Amtmännin, und die kniete gar vor ihm nieder.Na," dachte er sich,das geht zu weit, ich bin doch nur ein sündiger Mensch und das ist eitel Abgötterei." Also stand er fast un­willig auf. Jene aber blieb knien und betete fort. Das wunderte den Schäfer und er drehte sich, und nun sah er ober­halb am Baume, worunter er saß, ein Kruzifix.Hallo!" sagte er,also der ist gemeint, nicht ich." Er zog jetzt auch seinen Hut ab und gab Ehre dem, dem sie allein gebührt.

Ein Schlaumeier. Aus der Lechneralm haust der Gregori mit seiner Kathi. Die Alm wird von den Stadtleuten viel und gern besucht, denn außer einem röschen Kaiserschmarrn gibt'S auch einen guten Tiroler Spezial. Vor dem Almwirts­häusl steht ein Brünnerl mit gutem laufendem, Wasser. An einem Sonntag kommt eine Schar Touristen den Berg herauf. Der Gregori sieht die Schar herankommen und ruft der Frau zu:Schnell Kathi, stvpf das Brunnenrohr zu, sonst sausen die Stadtsräck wieder lauter Wasser und kehr'n bei uns net ein."

Neueste Nachrichten.

Bautzen. 20. Juni. Ein blutiges Familiendroma hat sich in der vergangenen Nach! vier abgespielt. Nach einer Eifersuchtsszene schlug der 42'Iahrc alte Zimmermann Iaurisch seine Ehefrau mit einer Art nieder und brachte ihr schivere Kopfverletzungen bei. Daraus flüchtete er in der Annahme, daß seine Frau tot sei. irrte stundenlang in der Stadt umher und stürzte sich schließlich die 30 Meter hohe Spreetal­brücke hinab. Mit zerschmetterten Gliedmassen blieb er unten liegen. Die Frau befindet sich auf dem Wege der Besserung.

Berlin, 20. Juni. Auf Grund von Verhandlungen zwischen der Reichsregierung und den Ländcrregierungcn ist eine Einigung dahin erzielt worden) die Gebühr für die Ausstellung von Pasten von 5 Mk. ans 3 Mk. herabzusetzen. Diese Gebühr gilt sowohl für Einzelpäsie ivie für Familienpässe, in welche die Ehefrau und die noch nicht 13 jährige» Kinder des Paßinhabcrs miteingetragen werden. Die Gel­tungsdauer der Pässe beträgt regelmäßig 5 Jahre. Die Neuregelung tritt bereits am l. Juli 1928 in Kraft.

Landsberg a W., 20. Juni. Heute früh wurden der Händler Schulz aus Strasfelde in der Neumark und seine Ehefrau in einem Wäldchen in der Nähe ihres Dorfes erschossen ausgefundcn. Beide Leichen sind beraubt worden. Vermutlich hatte die Frau, die in Berlin Wirtschastsprodukte verkauft hatte, eine größere Summe Geldes bei sich. In einem Getreidefeld wurden von der Polizei zwei Ob­dachlose unter dem Verdacht der Täterschaft verhaftet.

Bukarest, 20. Juni. Die Konferenz der Kleinen Entente wurde hier heute um 1t Uhr von Vintila Bratianu eröffnet. Die Sitzung, in der zunächst ein Meinungsaustausch über Fra­gen der internationalen Politik irattfand, dauerte bis gegen 1 Uhr. Sie wird um 1 Uhr nachmittags fortgesetzt werden. Eine Mitteilung au die Presse über das Ergebnis der Konfe­renz gelangte heute abend zur Ausgabe.

Houston (Texas), 20. Juni. Acht unbekannte Männer drangen in früher Morgenstunde in das Jeffcrson Davis- Hospital ein und bemächtigten sich mit vorgehaltenem Revolver eines verletzten Negers. Sie legten dem Neger einen Strick um den Hals und schleppten ihn in einem Automobil fort. Auf die verzweifelten Rufe des Negers, der um Gnade bat, nahmen sofort Polizisten ans Motorrädern die Verfolgung der Entführer auf. Man glaubt allgemein, daß sie Vorhaben, den Neger zu lynchen, der bei einer Schießerei, bei der vergangenen Sonntag ein Detektiv getötet wurde, verletzt worden war.

Charlcstone (Westvirginia), 20. Juni. In der Nähe von Morganicn ereignete sich in der GrubeNacional" eine Ex­plosion, bei der 5 Berlente getötet und 7 schwer verletzt wur­den. Alle anderen Bergleute, die in der Grube eingeschlossen waren, konnten gerettet werden.

Colombo, 20. Juni. Der britische KreuzerEnterprise" erhielt einen Funkspruch von dem australischen DampferJer- vis Bah", in dem angegeben wird, daß der australische Damp­fer große Mühe mit 8 renitenten blinden Passagieren habe. Der DampferJervis Bay" fragt, ob irgendwelche Kriegs­schiffe in der Nähe wären. Der KreuzerEnterprise" beant­wortete die Frage verneinend und erkundigte sich, ob die Lage auf dem Dampfer sehr ernst sei.

Quebec, 20. Juni. Der Direktor der Kanadischen Trans- kontinentalen Luftverkehrsgesellschaft. Louis Euisinier, der daS. erste Flugzeug nach Greenly Island gesteuert hatte, um Saupt- mann Köhl und seinen Gefährten Beistand zu leisten, erklärt, daß der gestrandete EindeckerBremen" ans der Insel bleiben wirb, bis die deutschen Verstcherungssachvcrständigen einge- troffeu sein werden. Dann werde das Flugzeug verpackt und nach Deutschland verschifft werden. DieBremen" sei zwar ernstlich beschädigt, könne aber für weitere Flüge wieder in Stand gesetzt werden.

Aussprache über die Regierungserklärung im Landtag.

Stuttgart, 20. Juni. Im Landtag wurde heute nachmittag bei vollbesetzten Tribünen die Aussprache über die Regie­rungserklärung fortgesetzt. Der Abg. Strobel (B.B.) führte auS, dem Abg. Keil sei der Wcchlersolg seiner Partei so in den Kopf gestiegen, daß er einer klaren lleberleguug nicht mehr fähig sei. Das Zentrum hatte nur die Wahl zwischen zwei gleich großen Parteien, der Rechten und der Sozialdemokratie und da konnte ihm die Wahl wirklich nicht schwer werden. Die Sozialdemokratie bekam 1919 155000 Stimmen, 1928 nur noch 260000 Stimmen und die Demokratie hat in dieser Zeit 67 Prozent ihrer Stimmen verloren. Die anderen bürger­lichen Parteien haben Gelegenheit, in die Regierung einzutre­ten, aber es ist eine Anmaßung, wenn uns eine kleine Partel­in der Personenfrage Vorschriften machen will. Das Reich muß aufhören, Gesetze zu machen, für die Länder und Gemein­den die Kosten zu tragen haben. Vom Einheitsstaat erwarten wir keine Besserung. In der Frage der Zusammenlegung der Oberämter müssen die Wünsche der Bevölkerung beachtet wer­den. Die Lehrerbildungsfrage werden wir ernsthaft Prüfen. In der Frage des 8. Schuljahrs hat die frühere Regierung demokratisch gehandelt, indem sie der Notlage der Bevölkerung Rechnung trüg. Je intensiver die Landwirtschaft betrieben wird, desto unrentabler wird sic. Das darf nicht so bleiben. Die Gründe liegen in schlechten Preisen und ungenügendem Absatz. Wenn das Reich entsprechend dem demokratischen An­trag die Futtcrmittelzölle aufhebt, daun werden wir mit Mais überschwemmt und Haber- sowie Gerstenbau werden in Würt­temberg erliegen. Die Landwirtschaft will kein Almosen, son­dern Wiedergutmachung der vorangegangencn Unterdrückung. Der Abg. Schees (Dem.) erklärte, die Wähl habe ergeben, daß das Volk von der seitherigen Koalition nicht mehr regiert sein wolle. Die richtige Regierung für Württemberg wäre jetzt die Große Koalition. Bei ihr wären auch alle Belange des Zvn-

trums wie in der Vergangenheit gut gewahrt. Desgleichen die Interessen der Landwirtschaft. Die Regierung «üffe ftch eine Vertrauensgrundlage schassen und handle verfassungswidrig, wenn sie cs nicht tue. Auf kernen Fall habe der Kultminlster Bazille das Vertrauen des Landtags. Das Rcgierungspro gramm sei außerordentlich dehnungsfähig und sein wundester Punkt die Stellungnahme zum Reich. Die heutige württ. Re­gierung werde im Reich nicht ernst genommen, da sie keine« testen Boden unter sich habe. Die Sckmllasteuverteilung sei verhängnisvoll, hinsichtlich des 8. Schuljahrs müsse das Reichs­schulgesetz durchgeführt werden und auch in der Frage der Lehrerbildung müsse unbedingt etwas geschehen. Ebenso not­wendig sei eine Nerwaltungsreform. Seine Partei habe ein Mißtrauensvotum cingebracht, um den Weg für die Bildung einer Regierung, die dem Volkswillen entspreche, frcizumache». Der Abg. Bock <Ztr.) bezeichnetc den Vorwurf, daß die neue Regierungsbildung den Volkswillen mißachte, als unhaltbar. Die Sozialdemokratie habe im letzten Reichstag, in dem sie nicht an der Regierung teilnahm, doch wohl auch den Volks­willen mißachtet. Jetzt wolle sie in Württemberg plötzlich mit­tun, aber oas Zentrum brauche nicht nach ihrer Pfeife zu tan­zen. Schärfste Verurteilung verdiene, daß bei der Wahl eines katholischen Staatspräsidenten Sozialdemokraten und Demo­kraten die Instinkte der evangelischen Bevölkerung aufgepeitscht und so ein Spiel mit den konfessionellen Gegensätzen getrieben haben. Das Zentrum habe das Amt des Staatspräsidenten nicht gesucht, es habe seit 1918 ununterbrochen in Reich und Land die Verantwortung getragen, während sich die Sozial­demokratie oft von der Regierung weg in die Büsche schlug. Der gesunde schwäbische Menschenverstand sollte es jedem ein­geben, daß es eine politische Selbstentleibung bedeutet, wenn wir die Hohcitsrechte, die uns noch geblieben sind, ausgeben. Notwendig sei eine Handelsvertragspolitik, die die Landwirt­schaft wieder rentabel mache. Festzustellen sei ein konzentri­scher Angriff auf die religiös-sittliche Gestaltung des deutschen Volkes. Das deutsche Volk habe nur solange Bestand, als die sittlichen Lebenskräfte anhalten. Das Zentrum werde auch in Zukunft am Wohl des Volkes arbeiten. Der Abg. Schneck (Komm.) wandte sich gegen die demagogischen Wahlschwindel- manieren der Sozialdemokratie und lehnte die neue Regierung ab. Morgen vorm. Zi9 Nhr wird die Beratung fortgesetzt.

Anträge und Anfragen im Landtag.

Stuttgart, 20. Juni. Die Sozialdemokratie hat fol­gende Große Anfrage gestellt: J)t das Staatsministerium be­reit, dem Landtag Auskunft darüber zu erteilen, was veran­laßt worden ist, um l. eine zustimmende Bescheidung aller dringenden Baudarlehensgesuche, vor allem derjenigen von Gemeinden und gemeinnützigen Baugenossenschaften, alsbald zu ermöglichen: 2. die Zinssätze für Gemeinden und gemein­nützige Baugenossenschaften nach dem Vorgang in anderen Landern weiter zu ermäßigen?

Ein Antrag des Bauernbundes geht dahin, 1. das Kultministerium zu ersuchen, eine Prüfung vorzunehmen, in­wieweit in rasckiester und bester Weise Einrichtungen an der landwirtschaftlichen Hochschule in Hohenheim oder an der Lehr- und Versuchsanstalt für Wein- und Obstbau in Weinsberg ge­troffen werden können zur Förderung, Erforschung und Ver­breiterung der gärungslosen Früchteverwertung: 2. die Bereit­willigkeit auszusprechen, sofern dies notwendig würde, hierfür entspreckfendc Mittel zu bewilligen oder Ueberschreitungen der Plansätze nicht zu beanstanden.

Von den Kommunisten wird beantragt, das Staats­ministerium zu beauftragen, die Verhandlungen über die Am­nestierung der proletarischen politischen Gefangenen, die im Reichstag aus Anlaß der Einreichung eines Gesetzentwurfs der kommunistischen ReichStagsfraktion stattfinden, mit allen der Regierung zur Verfügung stehenden Mitteln zu unterstützen. Bis zum Inkrafttreten dieser Amnestierung sind den politi­schen Gefangenen in Ludwigsburg und Hohenasperg weitest­gehende Erleichterungen im Strafvollzug zu gewähren.

Das Zentrum hat folgende Kleine Anfrage gestellt: Zur Förderung des Frühgemüsebaus sind im Einvernehmen mit dem Reichsministerium für Ernährung und Landwirtschaft vom Reichsarbcitsministerium auS Reichsmitteln Darlehen zur Verfügung gestellt worden. Der nach Württemberg ent­fallende Teil dieses Reichskredits soll etwa 200 000 R.M. be­tragen. Ist das Staatsministerium bereit, für beschleunigte Zuweisung der Kredite an die in Betracht kommenden Gärtne- reibctriebe besorgt zn sein? Bei der letzten Etatberatung hat der Landtag der Errichtung einer Melkerschule zugestimmt. Die Milchwirtschaft treibenden Landwirte der oberschwäbischcn Bezirke erwarten, daß diese als höchst notwendig und dringlich erkannte Einrichtung mit größter Beschleunigung innerhalb des genannten Gebiets geschaffen wird. Wir fragen an, welche Förderung der Beschluß des Landtags bisher gefunden hat.

Einweihung des Hildesheimer Hafens.

Hannover, 20. Juni. Bei der Einweihungsfeier auf de« festlich geschmückten Hascngeländc hieß Oberbürgermeister Dr. Ehrlicher die Festversammlung herzlich willkommen. Er gav u. a. einen Uebcrblick üver die Entwicklungsgeschichte des Hafens und beleuchtete den Hafenbau von der finanziellen Seite, für dessen Bewirtschaftung eine besondere Hafcngcsell- schaft gegründet ist. Die Wünsche des Reiches überbrachte Ministerialdirektor Dr. Gührs. Er sprach die Hoffnung aus daß die Schlußstrecke des Mittellandkanals sertiggestellt wer­den könne, früher als in 10 Jahren. Der Redner schloß mit dem Wunsche, daß das neue Werk in enger Zusammenarbeit von Reich und Industrie. Verkehrs- und Kanalbehörden zuni Segen für den engeren Bezirk der Stadt Hilöesbeim und da­rüber hinaus für weite Kreise der deutschen Volkswirtschaft werden möge.

Die Schwierigkeiten der Regierungsbildung.

In den Kommentaren der Blätter zu den gestrigen Ver­handlungen über die Regierungsbildung kommt starker Pessi­mismus zum Ausdruck. Am wenigsten hoffnungsvoll ist wohl derVorwärts", der u. a. erklärt: Es heißt sent, die Volks- partci wolle sich mit einerGarantie" dafür begnügen, daß man sic in die preußische Regierung später aufnehmeü werde. Voraussetzung ist eine von der Volkspartei gegebene Garantie, daß sie den bisherigen republikanischen Kurs in Preußen unterstützen werde. Wird die Volkspartei bereit sein, diese Garantie zu geben? Ans alle Fälle sind Verhandlungen, die zn einem derartigen festen Garantieaustausck führen, im Augenblick gar nicht möglich. Der Gedanke aber, die Entschei­dung im Reiche solange Hinauszuschiebcn, bis nach Wochen oder Monaten! auch in Preußen eine Entscheidung getrof­fen werden kann, ist undiskutabel. Die Möglichkeit, zur Gro­ßen Koalition zu kommen, sieht man sich immer weiter in der Ferne verlieren. Würde die Bildung der Großen Koalition zurzeit scheitern, so wäre das für die Sozialdemokratie noch lange kein Grund, die Führung aus der Hand zu geben. Dann bleibt even mir noch eine sozialdemokratisch geführte Regie­rung, die vor den Reichstag tritt und sich dort für ihre Arbeit eine Mehrheit sucht. Jede andere Regierung, mit der man es am Ende doch versuchen wollte, würde ans eine entschiedene Opposition der Sozialdemokratie stoßen. Nach derTäglichen Rundschau" verharrt die Deutsche Volkspartci ans ihrem Standpunkt hinsichtlich der Regierungsumbildung in Preußen. Das Blatt schreibt: Die Deutsche Volkspartci kann es mit ibren politischen Grundsätzen nicht vereinbaren, wenn sie bei Beteiligung an einer Großen Koalition im Reiche gleichzeitig im größten Lande von der Regierung ausyeschaltet würde. Wenn sich hierdurch die Regierungsbildung im Reich schwie­riger gestalten sollte, so muß die Deutsche Volkspartci aus ieden Fall die Vcrantwortuna hierfür ablehneir.