das hinter uns liegt, ist die frühere Wettstellnng Deutschlands zusammengcbrochen. Sie kann in friedlichem Wettbewerb der Völker nur durch deutschen Geist, deutsche Arbeit und deutsche Tatkraft wieder errungen werden. In diesem Sinne war der Bau und der Flug derBremen", vom deutschen Standpunkt aus gesehen, eine vaterländische Tat. Durch sie ist abermals dem Ausland vor Augen geführt, daß in dem bedrängten deut­schen Volke trotz allem Kräfte lebendig sind, deren die Welt nicht entraten kann. Die Begeisterung und der Empfang, den Sic drüben gefunden haben, gibt uns zugleich die Gewähr, daß die alte Freundschaft zwischen der großen amerikanischen Na­tion und dem deutschen Volke, die vorübergehend, man möchte sagen, durch ein Versehen der Weltgeschichte, zerstört war, wie­der aufblüht. Darum ist Ihr festlicher Empfang auf deutschem Boden zugleich ein Dankes- und Freundesgruß an die Ver­einigten Staaten von Amerika. So haben wir als Bremer und'als Deutsche Ursache, uns dankbar Ihres großen Erfolges zu erfreuen. Um diesem Empfinden sichtbaren Ausdruck zu geben, hat der Senat beschlossen. Ihnen, meine Herren, die große Bremische Ehrendenkmünze zu verleihen, die, in Gold geprägt, heute zum ersten Male verliehen wird. Ich bitte Sie, dieses Erinnerungszeichen in derselben Gesinnung innerer Verbundenheit entgegenzunehnOn, in der es gegeben wird. Meine Damen und Herren! Das deutsche Volk hat heute mehr denn je die Aufgabe, der Menschheit neue Wege zu bahnen. Wohin diese führen werden, weiß niemand. Aber die Völker müssen ihren weltgeschichtlichen Beruf erfüllen."

Hauptmann Kühle sprach in seiner Erwiderung der Stadt Bremen seinem Dank dafür aus, daß sie hauptsächlich die Grundlage für den Flug gelegt habe. Dann fand Freiherr v. Hünefeld formvollendete Dankesworte, als die Bevölkerung mit leuchtenden Augen den heimkehrenden Fliegern so stür­mische Begrüßungsovationen geweiht habe, da hätten sie alle drei die innigste Dankbarkeit empfunden und seien von der großen feierlichen Stunde fast überwältigt worden. Aber diese Stunde habe ihnen auch aufs neue das Gefühl der Dankbar­keit gegeben für das große amerikanische Volk, das ihnen seine Freundschaft entgegengebracht habe, eine Freundschaft, die tief begründet sei durch den Opsertod des Fliegers Bennet, des guten Svortskameraden, der ihnen zu Hilfe kommen wollte. Seit Jahrhunderten hat Bremen die Tradition gehabt, Brücken von Nation zu Station zu schlagen. Auch für diese neue Tat kommt Bremen der Verdienst zu. Die Flieger dank­ten ehrfürchtig mit gebeugtem Haupt und Herzen der Vater- Der öffentliche Empfang derBremen"-Flieger im Bremer Stadion.

Bremen, 1b. Juni. Zu einem Volksfest seltener Art ge­staltete sich heute nachmittag der große öffentliche Empfang derBremen"-Flieger durch die Bremer sportlichen Verbände und Vereine im Stadion des Allgemeinen Bremer Turn- und Sportverein. Stach Tausenden zählten die Sportler, die mit Hunderten von Bannern inmitten des Stadions Aufstellung nahmen. Die Stahlhelmer bildeten vor dem Eingang zum Stadion Spalier. Die ungefähr 10000 Personen fassende Tri­büne war voll besetzt. Dichte Menschenmassen umsäumten das Stadion. Die Flieger hielten gegen !47 Nhr unter brau­senden Hochrufen ihren Einzug in das Stadion. Die Feier begann mit einem Musikstück der Reichswehrkapelle, worauf ein Gesangsvortrag von 2060 Sängern folgte. Sodann er­griff der Vorsitzende des Bremer Vereins für Luftfahrt, Land­gerichtsdirektor Wilckens, das Wort und hieß die Flieger in einer Ansprache herzlich willkommen. Die den Fliegern über­reichten Ehrendiplome über die Ehrenmitgliedschast des Bre­mer Vereins für Luftfahrt, sowie die Ehrenplaketten nahmen

die Flieger mit kurzen Dankesworten entgegen. Mit weiteren Ansprachen wurden den Helden unter fortwährenden Beifalls­kundgebungen weitere Ehrungen seitens des Reichsausschusses für Leibesübungen, der A.D.A.E., sowie für Hauptmann Köhl auch seitens des Bremer Vereins der Bayern zuteil. Sichtlich ergriffen dankte Hauptmann Köhl im Namen der Flieger. Er erklärte weiter, schon am ersten Tage in der geliebten Heimat drohe ihnen ein neuer Sturm, der Sturm der Begeisterung, dem sic kaum entrinnen könnten. Alle die Beweise der Liebe und Freundschaft in Bremen würden ihnen unvergeßlich sein für immer und ewig. Hauptmann Köhl schloß seine Ansprache mit dem Ruf:Deutschland, es lebe hoch!" Die Anwesenden stimmten begeistert ein. Hierauf erschollen die irische und die deutsche Nationalhymne, dir von den Anwesenden mitgesun­gen wurde. Sodann sprach Freiherr von Hünefeld seinen tief­empfundenen Dank aus, für die überaus herzliche Aufnahme in Äremen, das er seit 8 Jahren als seine engere Heimat be­trachte. Er betonte zum Schluß, daß das Band, das ihn und seine beiden Gefährten in Not und Gefahr umflocht, nie in der Welt zerreißen werde. Es lebe die irische Nation! Noch lange fluteten riesige Menschenmassen durch die Straßen, in denen die Kundgebungen für die Flieger kein Ende nehmen wollten, stadt nnd dem Vaterland.

Ricklin wird nicht freigelassen.

Paris, 20. Juni. Die Kolmarer Anklagekammer verwarf die Freilassungsgesuche der Abgeordneten Ricklin und Rosse und der beiden anderen im Kolmarer Schwurgerichtsprozeß verurteilten Autonomisten, der Pfarrer Faßhauer und Schall. Die Ursache der Ablehnung ist einstweilen nicht bekannt, doch dürfte anzunehmen sein, daß diese Ablehnung politische Folgen nach sich ziehen wird, was der Abg. Ricklin, als er den Beschluß hörte, nnt den Worten andeutetc: Das ist sehr bedauerlich, das ist ein unglücklicher Beschluß. Pfarrer Faßhauer erklärte: Ich habe das vorausgesehen. Stach dem Beschluß der Anklage­kammer müssen die i Verurteilten nnnmehr die Entscheidung des Kassationshofes im Gefängnis abwarten. Da anzunehmen ist, daß der Kassationshof seine Entscheidung erst in einigen Wochen fällen wird, dürften Ricklin und Rosse während der Sommertagung nicht mehr in der Kammer erscheinen. Ob sie auf der Herbsttagung ihr Mandat ausüben können, wird da­von abhängen, ob die Regierung sie zum 11. Juli begnadigen will. Anzunehmen ist, daß die elsässischen Abgeordneten den Fall in der Kammer erneut zur Sprache bringen werden.

Eröffnung der Interparlamentarischen Union.

Paris, 10. Juni. Heute vormittag wurde in Anwesenheit des Präsidenten der Republik, Doumergue, und des deutschen Botschafters v. Hüsch im Sitzungssaal der Nationalversamm­lung in Versailles die Konferenz der Interparlamentarischen Union, aus der 30 Nationen vertreten sind, eröffnet. Handels­minister Bokanowski wies darauf hin, daß auf dem Programm der Konferenz ein wirtschaftliches Problem stehe, das ganz besonders die Aufmerksamkeit der Versammelten beanspruche: Tie Frage der Zolltarife, Beseitigung der Zollschranken, sowie eines gewissen Wirtschastsliberalismus, der den normalen Ver­lauf des Wirtschaftsaustausches garantiert. Nach Bokanowski ergriff der Vorsitzende der Union, Baron Descampes-David (Belgien) das Wort, der Kenntnis davon gab, daß die Kon­ferenz von 6 Ländergruppen im Jahre 1921 auf 10 im Jahre 1927 angewachsen sei. Namens der französischen Gruppe be­grüßte deren Vorsitzender, Abg. Landry, die verschiedenen De­legationen. Deutschland ist auf dein Kongreß durch den ehe­maligen Untcrstaatssekretär Oskar Meyer vertreten.

Die Hilfsaktion für Robilr.

Oslo, 19. ^zuin. Die Belastung des Dampfers der aus Nordostland nach Kginsbay zurückgekehrt unk dort nach Norwegen abgefahren ist, erklärte, daß die hältnisse außerordentlich schwierig seien. Das Eis bestebp ! schwimmenden Eisfeldern, die mehrere Meilen lana seien Eis östlich vom Nordkap, längs der Küste von Norde», (Spitzbergen) sei wahrscheinlich undurchdringlich. An ren Stellen in der Nähe des Nordkaps seien Depots onÜI, worden. Zwei Mann mit Schlitten, die den östlichen u Nordostland» (Spitzbergen) durchquert haben, sind wieder derBraganza" eingetroffen. Zu den zahlreichen über band und Amundsen verbreiteten Gerüchten äußern sich verständige, daß sie, wenn sie auch nichts bestimmtes. doch zu der Ansicht neigten, daß Guilbaud und Amunds» i, direkter Richtung zu einem Platze nördlich von Spikh-r^ vorgcdrungeu seien, um Nobile zu finden. Die SachverSo« digen meinten, wenn das Flugzeug zwischen den Eissels landen wolle, so dürfe es schwierig sein, wieder zu starten. '

Keine Nachricht von Amundsen.

Oslo, 20. Juni. Gestern abend wurden in Oslo Gerocki, verbreitet, wonach es Amundsen gelungen sei, bis zu NM vorzudringen. In der ganzen Stadt, in den Restaurants «d> riefen diese Meldungen große Begeisterung und Genügt!!« hervor. Irgendeine Bestätigung ist aber bis zur Stunde M eingetroffen, so daß man beginnt, die Richtigkeit dieser M düngen zu bezweifeln. Von dem französischen Nu-neu« Amundsens hat man weder auf den norwegischen Radioit/ tioncn auf der Bäreninsel noch auch in Green Harbour i« etwas bemerkt. Das einzig tatsächliche ist, daß man nicht weit wo sich das Flugzeug mit Amundsen augenblicklich befindet,"

Das Schicksal des Flugzeugs Latham.

Oslo, >0. Juni. Hier ist man weiter ohne Nachricht von dem FlugzeugLatham". In den ersten Stunden «O dem Abflug derLatham" hat das geographische Institut ir Tromsoe Meldungen des Flugzeugs aufgefangen. Die An­bindung hörte aber plötzlich auf, da der elektrische Strom j» Tromsoe unterbrochen wurde. Die funktelegraphische Statt» der Bäreninsel hat dieLatham" weder gesehen noch geW Auf Spitzbergen herrscht immer schönes Wetter. Hier ist mki über das Schicksal derLatham" nicht beunruhigt, da « allgemein glaubt, das Flugzeug sei unmittelbar nach dm Standort derJtalia"-Mannschaft geflogen. Nach einem Teil- gramm an eine Tromsoer Zeitung habe die Funkstati» Green Harbour Meldungen derLatham" um 3 Uhr früh er­halten.

Rom, 19. Juni. Agenzia Stefani veröffentlicht eine» Funkspruch derCitta dr Milano", in dem es heißt, Rijskr Larsen und Lützow Holm seien bei der Rückkehr von ihm gestrigen Fluge unterrichtet worden, daß sie von Nobile in einer Entfernung von etwa 2 Kilometer gesichtet wurden. Mit bewunderungswürdigem Eifer unternahmen beide sofort mit demselben Apparat ernen neuen Flug, aber auch dies« gelang es ihnen nicht, das rote Zelt Nobiles zu erblicken, Major Maddalena startete heute früh 5.25 Uhr (M.E.Z.) in Begleitung von Leutnant Cagna und des Mechanikers Ram- pini. Er überflog dieBraganza" in der Nähe des Nordtahs in dem Augenblick, als die norwegische Maschine zurückkehrk. Auch Maddalena gelang es nicht, Nobile zu finden. RoM wurde dahin unterrichtet, daß er bei dem nächsten Fluge der S. 55" dem Flugzeuge radiotelegraphisch die Route airgeben solle, sowie das Flugzeug in Sicht käme.

Conweiler.

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