yetzcs zum Ech^, wen.enzgcsetz, Z' wmmerbezirks, , bezirkseingese«.» >m°ristderAHch ;°ugu,,g von Qn°-' der gute M mg der 5)eckunst^ 'mlung sprach'^

Mißgeschicks -em Abendzug ^ en insofern, als I 'ehr erreichten M achteten oder de» ?U'A) irgend eine» Schnellzug zu M estlegen waren di

s heute inoro r Wcese auf i ^Weichen so, nrkel die Schh innerhalb ei,

'ge wird Reiä mm Bnhlerhe

hier drei ju lZlrch des Mus vollwertig a> sehen aus Kok Mas' festgestei rn Wohrenba gebracht hach Jahreszahl ch Vergehen geg einen der Tai scheine.

n Gemcinderat.) I der Gemeinde- hnung

zu erteilen. Es zustande, dn ntlastung wurde ürgermeister die r soll, zu deren habe. Auch dic indung sein, noch nicht Zom- empfindlich kühl > Meter hmi i allgemein eiu- . Tausende von

:bung der AM : Josef Straffer gen einen Bieb- izei hatte Rühe, zu schützen. Line furchtöare oeiler bei Saar- dwirt Andrea» r Trommelfeuer und bis 1916 in geheilt entlassen er den 51 I. a. einen erneuten langen Schläch- r dann in den Leib vollständig verletzte ihn auck nuten tot. Hier­einen Lunaen- hm zu nahe kam hen konnte sied m. Man mußte n Tätigkeit trat, ließ sich Wider­ringen. Museum. Wie nn Angebot de-- e das noch aut für ein amm- jat sich im Ein­kleines Konsor-

:ckt: es machte ,en neigte sich

orgnis ließen am nächsten mein gestrigen

lmördeu!" ent- dec Obener- - der Bruder

eine Schwester s Erzieherin! und seht

st, was im sichtlich veu-

^ fragre Krich

sie fem AM dachte, memte was ÄÄ>ei:es

io

irehr

i reine der-

issen, daß ich rache. Und e mir es ge- und anders,

mg folgt.)

»nildnt und in den angeknüpften Verhandlungen zur gemacht, daß das Flugzeug ..Bremen" bis Ende ^s^JaRres für dasselbe zur Verfügung stehen muffe, um

w ^^^DammbÄch i^ Ab«n;rtta. Aus Kennett in Missouri s^gker ein? neue Aammbruch-Katastrophe berichtet. Und w>rd über e Staudamm des Saint Franccs Rrver erue Meter breite Lücke entstanden. Die Weizen- und Macs- bar Umgebung wurden meilentvert überschwemmt und Ä E Familien mußten ihre Wohnstätten verlassen " BeÄiedene Auffaffung. Ein. Städter komM aufs Land k sUt kick, mit einem Bauern rn ern Gespräch ern.Ihr und tag i ) ^ habts doch immer gut. Wenn das Korn

^m dann verkauft ihr es teuer. Ist es wohlfeil, so habt ihr Z verkaufen und löset auch viel Geld." ..Umgekehrt ist oesabren" sagte der Bauersmann.Wrr kommen rn ?incm Mll auf einen grünen Zwerg. Wenn das Korn teuer z hchen Wir nicht viel zu verkaufen wenn wrr aber gute Ante haben, ist der Preis nieder und macht uns nicht den Beutel voll."

Handel. Verkehr und Volkswirtschaft.

Ktuttaart. 19. Juni. Dem Dienstagmarkt am städt. Weh- und -^wcktliof wurden zugeführt: 14 Ochsen. 34 Bullen, 300 Iungkullen, 20) 313 <23) Iungrinder, 150 Kühe, 1060 Kälber. 2159 (130) Zwecke' 3 Schafe. Erlös aus je 1 Ztr. Lebendgewicht: Ochsen (letzter Markt: - ). b 48-54 (-), Bullen o 49-51 (48 -V) d 4548 (4547), Iungrinder s 58- 61 (5860), b 5256 nv)c 44-50 (unv.), Kühe -> 43-49 (42-48). b 33-41 (32-40), n-31 (20-30). ä 15-19 (unv.). Kälber d 77-79 (77-80). c ^78 (6675). 6 5664 (uno.), Schweine o fette Schweine über Aa Md 6465 (63- 64), >> vollfleischige von 240300 Pfd. 6566 M-64) c von 200-240 Pfd. 6667 (65-66), 6 von 160-200 M, 65-66 (6465), e fleischige Schweine von 120-160 Pfd. 61 A g 4 (6062). Sauen 4756 (4656) Mark. Marktverlaus:

^Pforzheim. 19. Juni. (Schlachtoiehmarkt.) Austrieb: 6 Ochsen, o «Me 29 Rinder, 12 Farren, 11 Kälber. 289 Schweine. Preise: Oäilen s 5558. d 5254, Farren s 5052, d und c 4846, Kühe d und c 4028. Rinder 5861, b 55-57, Schweine -> und d «7-89 c 6265 Mark. Marktverlauf. Mäßig belebt.

Die Preise gelten für nüchtern gewogene Tiere und schlie-

riheben.

Neueste Nachrichten.

Stuttgart. 19. Juni. Ein Antrag des Bauernbunds und der Bürqerpariei verlangt angesichts der Mißernten der Weingärtner in dm letzten Jahren und der infolge der Maifröste in Aussicht stehenden neuen Mißernte, die die Eristenz der Weingärtner ernstlich gefährdet, eine Reihe von Hilfsmaßnahmen wie Erlaß von Winzerkredite, und Gewährung neuer Kredite, Stundung oder Erlaß von Steuern, Höhere Zuschüße aus dem Ausqleichsstock an die Weinbauqcmeinden. Not­slandsarbeiten für die Weingärtner und staatliche Notzuwendungen an besonders bedürftige Weingärtnerfamilien. Ein Antrag des Zent­rums tritt für unentgeltliche und sachverständige Beratung der Wein­gärtner bei der Umstellung der niedere» Weinberglagen auf eine neue Wirtschaftsweise (Futter, Obst und Gemüsebau u. a.) ein. Zwei kom­munistische Anträge beziehen sich aus Verbesserung in der Krisensllr- sorge und, der Arbeitslosenunterstützung und verlangen die Außerkraft­setzung der Verordnung des Kultministeriums betr. Teilnahme von Schülern an schulwidrigen Veranstaltungen.

Stuttgart, 19. Juni. Gestern fanden unter dem Vorsitz des württ. Schlichters Dr. Kimmich Verhandlungen über die Differenzen in der württ. Metallindustrie statt. Die Metallarbeiterschaft verlangt Men Mindestlohn von 95 Pfg. sowie die Einführung der 48-Stunden- Woche. Bon Unternehmerseite wurde lautSüddeutsche Arbeiter­zeitung" erklärt, cs sei unmöglich, Verhandlungen Uber die Einführung der 48-Etundenwoche zu sichren, die gegenwärtige Lage in der Me­tallindustrie erheische sogar die 54-Stnndenwoche. Die Verhandlungen dauerten bis in die späten Abendstunden. Ein Schiedsspruch ist noch nicht gefällt worden.

München, 19. Juni. In der Nacht zum Dienstag wurde in einem Zuweliergeschäft in der Diener-Straße ein schwerer Einbruch verübt, bei dem den Tätern nach bisheriger Schätzung Uhren, Brillanten, Ringe und andere Gegenstände im Gesamtwerte von etwa 40000 Mk. in die Hände fielen. Die Einbrecher drangen aus einem Zimmer im ersten Stock nach Durchbrechung des Fußbodens und der Decke in die Geschäftsräume der Firma ein. Nach den hinterlassenen Spuren handelt es sich um dic Verbrecher, auf deren Konto auch die ver­suchten Pelzdiebstählc der letzten Zeit zu setzen sind, die in gleicher Weise ins Werk gesetzt wurden.

Berlin, 20. Juni. Sämtliche Grotz-Berliner Schulen werden morgen aus Anlaß des Eintreffens der Ozeanflieger auf Anordnung des preußischen Kultusministeriums um 12 Uhr mittags geschlossen. Man will den Schülern Gelgenheit geben, sich den festlichen Einzug der Flieger anzusehen.

Berlin, 19. Juni. Polen hat nach einem Abkommen vom 21. April 1921 das Recht, Militärzüge durch Ostpreußen fahren zu lassen. Es wird davon zum ersten Mal am 27. d. M. mit einem Transport Gebrauch machen, welcher über Marienburg und Eylau geleitet wird.

Duisburg, 19. Funi. Die Streikenden der Duisburg-Ruhrorter Häsen beschlossen heute in einer Versammlung in geheimer Abstim­mung Uber Annahme oder Ablehnung des vom Rcichsarbeitsmimsters sür verbindlich erklärten Schiedsspruches für die Rheinschiffahrt. Die Versammlung verlief außerordentlich stürmisch. Die Arbeiter lehnten diesen Schiedsspruch mit überwiegender Mehrheit ab. Die Arbeitgeber haben den Schiedsspruch ebenfalls bereits abgelehnt.

Neustrelitz, 19. Juni. Im Blankenseer Mordprozeß erfolgte heute nachmittag die Urteilsverkündung. Danach wird der Angeklagte Brauer "kHen Mordes zum Tode, wegen Versicherungsbetruges zu 3 Jahren Zuchthaus und zum dauernden Verlust der bürgerlichen Ehrenrechte verurteilt. Der Angeklagte Krüger ivird wegen Beihilfe zum Mord und wegen Versicherungsbetruges zu insgesamt 6 Jahren Zuchthaus und zu 6 Jahren Ehrverlust verurteilt. 10 Monate der erlittenen Untersuchungshaft sollen den Angeklagten auf die Freiheitsstrafen un­gerechnet werden. '

Hamburg, 19. Juni. Wie nunmehr feststeht, werden dieBre- men"Mjeger, die morgen nach Berlin fliegen, auf dem Hamburger mugplatz eine Zwischenlandung vornehmen, wo eine Begrüßunasfeier itlittsinden wird.

Antwerpen, 19. Juni. Der sozialistische Sekretär des Trans- ?. rbeiteroerbandes hat mitgeteilt, daß er sich angesichts der vollen­deten Tatsachen mit den Streikenden solidarisch erkläre. Die Arbeit­geber haben beschlossen, dem Streik der Dockarbciter den äußersten Widerstand entgegenzusetzen.

Wien, 19. Juni. Im Verlause eines Ehrenbeleidigungsprozesses, der heute vor dem Hietzinger Bezirksgericht stattfand, hat der Re­dakteur Oskar Poffl den Redakteur Bruno Wolf uomNeuen Wiener Journal" während der Verhandlung durch drei Revolver- Mse in die Brust getötet. Der Täter mar vor geraumer Zeit von Welf der Bestechung und Erpressung geziehen worden. Bei der von dW emgebrachten Verleumdungsklagc wurde der Klage recht gegeben. eM hatte nunmehr gegen Wolf die Ehrenbeleidigungsklage einge- "uht, in deren Verlauf Poffl den Redakteur Wolf getötet hat. Wolf

sofort tot, Poffl wurde verhaftet.

Wien, 19. Juni. Heute wurde vom Bundeskanzler Seipel und an dem amerikanischen Gesandten Washburn der Freundschafts-, Pandel-;- und Konsularvertcag zwischen Oesterreich und Amerika nierzeichnet. Der Vertrag beruht auf dem Grundsatz der vollen ^'begünstigung für den beiderseitigen Handelsverkehr und enthält t «gehende Bestimmungen über die Rechtsstellung der beiderseitigen

»Ltnlttsnngehörigen.

Moskau, l9. Juni. Der Oberste Gerichtshof beschloß, die unter Eid abgegebenen Aussagen Seebolds und Kösters, sowie die Eingabe des Betriebsrates der Firma Knapp zu den Gerichtsakten zu legen.

Paris, 19. Juni. Der Korrespondent desPetit Parisien" in Peking berichtet, daß man in diplomatischen Kreisen offiziell den Tod Tschangsolins, dessen Nachfolger noch nicht ernannt sei, bestätige.

Die Regierungserklärung im Landtag.

Stuttgart, 19. Juni. Der Landtag trat heute nachmittag 1<6 Uhr zu seiner dritten Sitzung zusammen, um die Erklä­rung der neuen Regierung Bolz entgegenzunehmen. Die Mit­lieder des Bauernbunds und Vertreter anderer Fraktionen atten heute der Beisetzung des früheren Abgeordneten Schult­heiß Müller-Grohaspach beigewohnt, weshalb die Sitzung so spät begann. Trrbünen und Logen waren voll besetzt. Als die Abgeordneten den Saal betraten, rief ein Zuschauer auf der Tribüne: Volkswille! Präsidenten Pflüger widmete zu­nächst dem früheren Abgeordneten Schultheiß Müller einen warmen Nachruf und gab dann eine Mitteilung des früheren Staatspräsidenten Dr. Bazille an den Landtag bekannt, wo­nach er eine neue Verordnung gemäß 8 39 Abs. 2 der Ver­fassung betr. das Ernennungsrecht der Beamten erlassen habe. Nach dieser Verordnung überträgt der Staatspräsident das Beamtenernennungsrecht an die Minister, zum Teil auch an die Kollcgialbehörden bei den Beamten der Gruppe 919.

Unter allgemeiner Spannung gab dann Staatspräsident Tr. Bolz die Regierungserklärung ab. Sie wendet sich gegen die Auffassung, daß der starke Stimmenzuwachs der Sozial­demokratie und der Wahlausfall eine Verurteilung der Lan­despolitik der abgelaufenen Jahre und eine selbstverständliche Führung der Regierung durch die Sozialdemokratie bedeute. Weder die Verfassung noch der Sinn des parlamentarischen Systems schreiben das vor. Für die Bildung einer Regierung sind noch andere Dinge mitbestimmend als nur Zahlen. Zu den bedeutungsvollsten Aufgaben der württ. Politik gehören die Fragen betr. das Verhältnis von Reich und Ländern. Wir wenden uns dabei nicht gegen jede Aenderung und widerstre­ben nicht einer Aenderung der Zahl und des Gebietsumfangs der Länder, sofern die Betroffenen selbst eine Aenderung wün­schen. Wir sind auch zu weitgehender Rechtsangleichuna in den Ländern, jedoch auf dem Weg der Vereinbarung der Län­der, bereit. Ein Hauptgrund der Mißstände ist die Zuständig­keitsabgrenzung. Es besteht keine sachliche Notwendigkeit, daß das Reich in immer weitere Verwaltungsausgaben einzudrin­gen versucht und wir sind auch gegen die Verweichlichung ein­zelner Herwaltungszweige in einzelnen Ländern durch Ueber- nahme sog. Zuschußverwaltungen auf das Reich. Diese Art der Verweichlichung bringt sicher keine Vereinfachung und keine Verbilligung, sondern nur neue Verwicklungen, namentlich beim Finanzausgleich. Wogegen wir ankämpfen, ist die Zen­tralisierung der Gesetzgebungsgewalt und Verwaltungshoheit. Beides ist untrennbar mit dem Begriff des Einheitsstaates verbunden. Besonders gefahrdrohend sind die Zentralisie­rungsbestrebungen im Geldwesen. Was die Spezialaufgaben des Landes anlangt, so werden Gemeindeordnung, Beamten­gesetz, Fideikommißgesetz und Gesetz über Anerbenrecht wieder vorgelegt. Die begonnene Arbeit der Kodifizierung des Landesrechts wird fortgesetzt. In der Frage der Staatsver­einfachung wollen wir das Gutachten des Reichssparkommissars abwarten, das für Herbst in Aussicht gestellt ist. Von den Steuerlasten drücken am stärksten die Gemeindesteuern. Wir wollen an das Problem einer anderen Lastenverteilung Her­angehen, einen größeren Teil von Straßen- und Fürsorge» lasten auf den Staat übernehmen und dabei auch die Ver­teilung der Schullasten nachprüfen. Hinsichtlich der Wirtschafts­politik stellen wir an die Spitze den Gedanken der wirtschaft­lichen Verbundenheit und der Arbeitsgemeinschaft. Von dieser Einstellung aus muß auch dic bedrängte Lage der Landwirt­schaft behandelt werden. Die Sicherstellung der Lebensbedürf­nisse der Landwirtschaft ist ein Erfordernis von überragender Bedeutung. Zur Gesunderhaltung unserer Wirtschaft gehört auch die Erhaltung des Mittelstandes in Gewerbe und Handel und die Erhaltung eines Unternehmertums. Wir sind auch in Zukunft zur Mitarbeit am Ausbau unserer sozialen Gesetz­gebung bereit. Vordringliche Sorge ist der Wohnungsbau. Wir hoffen 7000 Wohnungen in das Programm aufnehmen zu können. Beabsichtigt ist die Vorlegung eines Gesetzentwurfs über das Untcrrichtswesen, der zum Ziele hat, das gesamte württ. Schulwesen in organischer Weise zu regeln. Der Ent­wurf kann Wohl schon im Winter vorgelegt werden. Gleich­zeitig wird die Regierung Vorschläge über die Lösung von Streitfragen machen, die'im Nnterrichtswesen noch der Er­ledigung harren, vor allem über die Frage der Lehrerausbil dnng. Eine der wichtigsten Aufgaben ist die Erhaltung der sittlich-religösen Grundlagen unseres Volkstums, vor allem in der Schule und im Schutz der Jugend. Die Regierung wird bestrebt sein, das Wohl und die gedeihliche Entwicklung des Landes zu fördern und richtet, an die Parteien die Bitte, die sachliche Arbeit voranzustellen.

Die Rede des Staatspräsidenten wurde vom Landtag mit Ruhe angehört und nur durch vereinzelte Zwischenrufe der Sozialdemokraten und der Kommunisten unterbrochen. Die Rechte und die Mitte spendeten am Schluß Beifall. Dann be­gann dic Generalaussprachc. Abg. Keil (Soz.): Dieser Regie rungserklärung ist der Stempel der Verlegenheit offen aus­geprägt. Die Darstellung des Wahlergebnisses wird der Wirk­lichkeit nicht gerecht. Die seitherige Regierungsmehrheit ist geschlagen und zur Minderheit geworden. Die Sozialdemo kratie hat 76 000 Stimmen gewonnen, die früheren Regie rnngsparteien haben 127 000 verloren. Den Wählern des Christlichen Volksdienstes lag es sicher ferne, die ministerielle Lebensdauer von Bazille verlängern zu wollen. Unter der Wahlmüdigkeit haben alle Parteien, auch die Sozialdemokratie, gelitten. Nach der gesunden Logik der Wähler bat die seit­herige Regierung znrückzutreten. Daß wieder dieselbe Regie­rung kam, machte Württemberg wieder zum Gespött im gan- zen Reich. Ein Führer des Zentrums sagte mir in Berlin: Was macht denn ihr in Württemberg sür Verrücktheiten. (Bolz: Zu mir hat das in Berlin niemand gesagt.) Kultmini­ster Bazille läßt ein Manko an staatsmännischer Würde er kennen. Die Gabe der Selbstüberwindung scheint ihm ganz versagt geblieben zu sein. Die Genugtuung über das Ber schwinden seiner Staatspräsidentschaft wird cm ganzen Lande getrübt dadurch, daß er die Kultverwaltung nocheinmal in seine Hände bekommen hat. Hier waren gerade seine schwer­sten Verfehlungen. Bazille klebt an seinem Amte, würdevoll ist dieses Verhalten nicht. Ohne die Gönnerschaft des Zen­trums könnte er dieses unerquickliche Schauspiel nicht vor- führeu. Unter Mißachtung des Volkswillens hält das Zen-

MUNLLISL Z ßM>

erste

gibk jedem diegünZtigeüeiegenkeit'. 8 icl, eiegant gut und billig ru kleiden

/Xof Kl'eLliI'

4ucN gsnre Sfautsussseuek-n.

trum inbrünstig an den seitherigen Koalitionsgenossen fest. Die neue Regierung ist lebensunfähig. Bei dieser Regierungsbil­dung hat das Zentrum die Partei über das Vaterland gestellt. Die Sozialdemokratie denkt nicht daran, gewaltsam den Ein­heitsstaat herbeizuführen. Wir wollen den Leerlauf der Ver­waltung beseitigen. Das Zentrum sollte mehr nach der christ­lichen Idee handeln und nicht so viel davon reden. Es heißt das Christentum auf den Kops stellen, wenn man die Armen und Unterdrückten von sich weist, wie es das Zentrum getan hat. Die jetzige württ. Schule ist nicht von links, sondern von rechts bedroht. An der Frage des 8. Schuljahrs geht die Re­gierungserklärung still und stumm vorbei. Die Gemeinplätze der Erklärung über die bedrückte Lage der Landwirtschaft nützen den Bauern gar nichts. Der Landwirtschaft muß ge­holfen werden durch Verbilligung der Futtermittel, durch Auf­hebung der Futtermittelzölle, durch Verbilligung des Kunst­düngers, Modernisierung und Intensivierung des Betriebs, sowie Stärkung der Kaufkraft der Verbraucher. Was in der Regierungserklärung über die gesicherte Lebenshaltung und das gesicherte Alter der Arbeiter gesagt wurden, ist weiße Farbe. Das Zentrum hat es verhindert, daß die Arbeiterschaft Einfluß auf die Staatsverwaltung bekam. Die Arbeiterschaft wird sich aber die verschlossenen Türen schon öffnen. Mit Zit­tern und Bangen sieht die Regierung dem Ende der Ausein­andersetzung entgegen. Je mehr die Arbeiterschaft als Aschen­brödel oder Packesel behandelt wird, desto mehr wird dic Sozialdemokratie als Anwalt dieser Schichten austreten. Die Sozialdemokratie spricht dieser Regierung ihr Mißtrauen aus. Es ist Pflicht der Regierung, sich um ein Vertrauensvotum zu bewerben. Morgen nachmittag Fortsetzung der Beratung.

Günstigere Aussichten für die Regierungsbildung.

Berlin, 19. Juni. Wie im Reichstage verlautet, wird Her­mann Müller-Franken das in Aussicht gestellte Expose den Fraktionen bereits morgen vormittag um 12)4 Ithr zuleite», um ihnen die Möglichkeit zu geben, ihren Standpunkt zu den einzelnen Punkten bereits bis zum Zusammentritt der inter­fraktionellen Konferenz am Nachmittag zu klären. In parla­mentarischen Kreisen wird betont, daß es nun von dem Ex­pose, das die Grundlage der Regierungserklärung bilden soll, abhängen wird, ob man bereits morgen zu endgültigen Ent­schlüssen über das Programm der Koalition kommen kann. Die Veröffentlichung der Sozialdemokratie über ihre heutige Fraktionssitzuna wird als ein Druck in der Mästung einer stärkeren Beschleunigung der Verhandlungen angesehen. Zwei­fellos ist in mehreren wichtigen Fragen noch keine lleberein- stimmung erzielt, so in der des Panzerkreuzers, der Justiz­reform und der Amnestie. Auch auf steuerlichem und sozial­politischem Gebiet bestehen noch Gegensätze und auch für deic Verfassungstag ist noch keine endgültige Formel gesichert. In parlamentarischen Kreisen will man aber wissen, daß doch be­reits stärkere Kompromißmöglichkeiten in den Vordergrund rücken. Inzwischen kommen nun auch die Verhandlungen in Preußen in Fluß. Ministerpräsident Braun wird morgen vormittag um 11 Uhr die Vertreter der Landtagsfraktion der Deutschen Volkspartei empfangen und in dieser Besprechung wird nicht nur über den Zeitpunkt der Regierungserwciterung. sondern bereits über die programmatische Grundlage der Koa­lition verhandelt werden. In gut unterrichteten Kreisen des Reichstags kennzeichnet man die Situation im ganzen dahin, daß die noch nicht behobenen Schwierigkeiten zwar nicht zu verhehlen sind, daß aber der Wille zur Verständigung immer deutlicher in die Erscheinung getreten ist und somit die Aus­sichten der Regierungsbildung immerhin zuversichtlicher be­urteilt werden können.

Ter Einzug der Flieger in Bremen.

Bremen, 19. Juni. Heute mittag empfängt die festlich geschmückte Stadt Bremen die Ozeanflieaer. Straßen und Plätze präsentieren sich in einer Fülle freudiger Farben. Kaum ein Haus, das nicht eine oder mehrere Fahnen herausgesteckt hat, die Farben Bremens, die des Reiches und der deutschen Seeflagge mit der Gösch. Herrlich geschmückt ist der alte schöne Marktplatz. In der zum Platz führenden Straße ein Flaggenwald, unterbrochen durch breite Fahnenbänder, die sich, eiice Triumphpforte bildend, guer über die Straße ziehen, lieberall ein freudiges, lebhaftes Bild, das der sonst so ernsten alten Stadt eine neue, ungewöhnliche Schönheit verleiht. Die Wagen der Straßenbahn sind schwarz-rot-gold bewimpelt. Allenthalben herrscht Feicrtagsstimmung. Die Schulen sind geschlossen. Zur Mittagsstunde, kurz bevor der Einzug der Flieger in die Stadt erfolgte, feierten auch alle Aemter und Fabriken und, was cür Bremen den Gipfel festlicher Selbst- entnußerung bedeutet, auch die Börse. Die ganze Nacht hin­durch hörte man das Rattern der Automobile, die ans ganz Deutschland kamen, um von Bremerhaven aus in festlichem Zuge die Flieger nach Bremen zu begleiten. Nicht weniger als 2000 waren in Spalier vor den Grenzen der Stadt bei Burg aufgestellt. Unter den Automobilisten befindet sich auch Prinz Heinrich der Niederlande. Um 12 Uhr mittags trafen die Flieger bei Burg an der Grenze des Bremer Stadtgebietes ein, von wo sie eingeholt und von berittener Polizei unter Führung des Polizeipräsidenten nach Bremen geleitet wurden, an einem Spalier vorbei, an dem dic Schulen, die Reichswehr und Vereine aller Richtungen und Parteien teilnahmen. In beispielgebender Einmütigkeit ist für diesen Tag aller politi­scher Streit begraben worden. Reichsbanner und Stahlhelm beteiligten sich 'an der Feier. Um 12 X- Uhr mittags traf der Zug vor dein Rathaus ein, wo der Senat der alten Hansestadt die Flieger derBremen" begrüßte. Musik des Städt. Orche­sters umrahmte dic Feier, bei der der Präsident des Senats, der Bürgermeister Donandt die Festrede hielt. An die Kund­gebung schloß sich ein Frühstück im engsten Kreise, zu dem der Senat die Flieger und ihre Angehörigen geladen hat.

Ansprache des Bremer Bürgermeisters Dr. Donandt.

Ter Präsident des Senats der Stadt Bremen, Dr. Do- nandt, begrüßte die Ozeanflieger auf dem Festessen im Rat­haus mit herzlichen Worten. Er führte etwa aus:Unsere heutige Feier gilt den wagemutigen Männern, dic ihr leichtes Flugzeug mit sicherer Hand über das Weltmeer gesteuert haben und nach einem Triumphzug sondergleichen glücklich nach Europa zurückgckehrt sind. Ihnen auf deutschem Boden den ersten Willkommgruß zu bieten, ist ein Vorrecht, das der Senat mit Zustimmung der Reichsregierung für Bremen in Anspruch genommen hat. Denn eng fühlt sich Bremen mit den Fliegern verbunden. Bremische Kaufleute haben die Fahrt gerüstet und das von Meisterhand erbaute Flugzeug hat den NamenBremen" durch Sturm und Diebel iic die Welt ge­tragen. Von den fast märchenhaften Ehrungen, die Ihnen, meine Herren, in dem großen, jetzt wieder befreundeten Lande jenseits des Ozeans zuteil geworden sind, ist ein Abglanz ancki auf die Patcnstadt Ihres Flugzeuges gefallen. Dic allgemeine Freude des deutschen Volkes über Ihre glückliche Heimkehr wird noch dadurch erhöht, daß wir auch ihren Fahrtgenossen. Herrn Fitzmaurice, begrüßen dürfen. Naciwem vor I Jahren Dr. Eckener mit seinem gewaltigen Luftschiff das Weltmeer in ost-westlicher Richtung überflogen hatte, ist es Ihnen, meine Herren, zum ersten Mate gelungen, mit einem kleinen, nur mit einem Motor ausgerüsteten Flugzeug unter den schwierig­sten Witterungsbedingungen dic Lnftvcrbindung von Osten nach Westen zwischen Europa und Amerika hcrzustellcn. Der Flug derBremen" war die Probe aus ein sorgfältig durch­dachtes Excmpcl, und darin liegt seine einzigartige Bedeutung. Für uns aber, meine Damen und Herren, für uns Deutsche hat der glorreiche Flug derBremen" noch eine andere, uns näher berührende Bedeutung. In dem blutigen Völkcrringen,