und lehnt Zechengas ab.) Der Gemcinderat der Stadt Stuttgart hat am 21. Mai o. I. in öffentlicher Sitzung die Erweiterung des Gaswerks Stuttgart unter Ablehnung des Bezugs von Ruhrzechengas beschlossen und 7 ^ Millionen Mark für den Ausbau des Werks bewilligt. Den Verhandlungen ist vor allem zu entnehmen, daß die Aktiengesellschaft für Kohleverwertung eine Zuschußgaslieferung von dem Mindestbezug von 50 Millionen Kubikmeter jährlich abhängig machte, was für Stuttgart gleichbedeutend mit Aufgabe der Eigenerzeugung gewesen wäre. Offenbar konnte aber die A. G. f. K. selbst bei Diner Lieferung von 50 Mill. Kubikmetern keinen Gaspreis anbieten, der unter Berücksichtigung aller Faktoren gegenüber den Stuttgarter Selbsterzeugungskosten vorteilhaft gewesen wäre. Aus den Verhandlungsberichten ergibt sich ferner, daß sämtliche Parteien des Gemeinderats den Gedanken einer einseitigen Abhängigkeit von der Ruhr abgelehnt haben, daß man aber ein Zusammengehen mit den großen Städten Süd- und Westdeutschlands ins Auge gefaßt hat. Im übrigen hat sich erst vor kurzem eine Kommission des Stuttgarter Gemeinderats im Ruhrgebiet bei der Aktiengesellschaft lür Kohleverwertung über deren Pläne und Vorschläge orientiert, so daß sie sich ein objektives Urteil über die ganze Frage bilden konnte. Umso bedeutsamer ist es deshalb, daß im Stuttgarter Gemeinderat die Entscheidung nach eingehender Aussprache einstimmig erfolgte. Der Gedanke der Gruppen- Gasversorgung erhält durch diesen Beschluß einen starken , Austrieb.
Bietigheim, 29. Mai. (Keine Aufhebung des Finanzamts.) Wie der „Enz- und Metterbote" von zuverlässiger Seite erfährt, wird das Finanzamt Bietigheim von der Aufhebung nicht betroffen, vielmehr soll dessen Bereich durch Zuteilung weiterer Gemeinden bedeutend erweitert werden.
Lauffen a. N., 29. Mai. (Versteigerung einer Fabrik.) Der kürzlich gemeldete Kauf des früher Gasser scheu Anwesens um >00 000 Mark an Fabrikant Wilhelm Rebmann hier wurde von dem Gläubigerausschuß nicht genehmigt. Es findet daher kommenden Mittwoch eine letzte Versteigerung der Gebäulichkeiten, bestehend aus erbauter Villa und Fabrikneubau statt. Rach sachverständigem Urteil repräsentiert das Objekt den :>—3L-fachen Wert des obigen Angebots. Die Gemeinde, die vor die Frage pleiterer Schulhausbauten, Büroräumlichkeiteu für Stadtpflegc, Stadtbad u. a. gestellt isi, will sich womöglich dieses Anwesen nicht entgehen lassen, falls sie es um einen annehmbaren Preis erwerben kann.
Gnndclsheim, OA. Neckarsulm, 29. Mai. (Verhafteter Schwerverbrecher.) Ein Schwerverbrecher wurde am letzten Samstag vom hiesigen Landjäger und Schutzmann ans Amtsgericht Neckarsulm eingeliefert. Dieser, ein aus dem Wiesbadener Gefängnis entsprungener Mädchenschänder, der vorder Aburteilung stand, ist am Freitag auf Samstag in Offenau in einer Wirtschaft übernachtet und verschwand, ohne die Zeche zu bezahlen. Als er sich verfolgt sah, versteckte er sich in eurem Acker im Gewand Offenauer Höhe und feuerte auf die Verfolger. Dem Landjäger und dem Schutzmann gelang es durch geschicktes Zugreifen, den Verbrecher unschädlich zu machen, bevor er noch mehr Unheil anrichtete. Bei seiner Verhaftung erklärte er, daß, bevor er dranglauben müßte, noch zuvor andere an die Reihe kämen.
Teeburg, OA. Urach, 27. Mai. (Der Autoführer flüchtet nach einem Unfall.) In der Seeburger Steige ereignete sich ein Autounfall, der noch glimpflich abgelausen ist. Ein offener RSU-Viersitzer aus dem Oberamt Böblingen wollte beim großen Felsen eine Dampfwalze überholen, die sich auf dem Wege nach Urach befand, und stieß, als er bereits die Walze überholt hatte und und sich etwa 25 Meter vor dieser befand, am rechten Grabenrand auf, wobei er sich überschlug und in den Graben hinuntcrstürzte. Der Wagenführer als einziger Insasse konnte sich rechtzeitig durch Abspringen retten, verschwand aber dann unbegreiflicherweise und ließ sich bis heute nicht mehr sehen. Der Wagen befand sich am andern Morgen noch an Ort und Stelle. Papiere, die den Sachverhalt hätten aufklären können, wurden im Wageninnern keine vorgefunden. Der Wagenführer hatte sich nicht einmal mehr die Mühe genommen, verschiedene Gegenstände, die auf der Straße verstreut waren, zu sich zu nehmen. Die Landjägerstelle in Seeburg hat sich der Angelegenheit angenommen.
Höfen, OA. Bibcrach, 29. Mai. (Opfer eines Autos.) Am Pfingstsonntag wurden hier auf der starkbelebten Landstraße LaupheimBiberach 2 Mädchen von einem Personenauto überfahren. Die 21jährige Tochter des Schultheißen Häderer von hier war sofort tot, während die 23jährige Tochter des Postboten Kramer schwer verletzt ins Krankenhaus verbracht werden mußte. Die Schuldfrage ist noch nicht gelöst.
Westerslach, OA- Biberach, 29. Mai. (Tragischer Tod.) Als der Wirt Pfender von Westerflach am Freitag abend mit dem Rade nach Hause zurückkehren wollte, kam er in der Dunkelheit vom Wege ab und stürzte, wobei er sich am Kopfe schwer verletzte. Nach Hause zurückgekehrt, erzählte er von seinem Mißgeschick und klagte über starke Kopfschmerzen. Am nächsten Tag erst entdeckte man, daß beim Fall dem Verunglückten ein Holzsplitter durch die Augenhöhle tief in den Kopf gedrungen war. Die Verletzung führte zu einer Blutvergiftung, die seinen
Tod zur Folge hatte. Der Mann hinterläßt eine Witwe mit 7 Kindern.
Hofs, OA. Leutkirch, 29. Mai. (Schwerer Autounfall.) Frau Hauptlehrer Ehbcrger hier ist bei einer Autofahrt in der Nähe von Jllerbeuren schwer verunglückt. Das mit mehreren Personen besetzte Auto fuhr eine etwa 30 Meter tiefe Böschung hinunter und überschlug sich mehrmals. Während die anderen Insassen herausgeschleudert wurden und ohne wesentliche Verletzungen davonkamen, kam Frau Eyberger unter das Auto zu liegen und erlitt einen mehrfachen Beckenbruch. Ein benachbarter Arzt überführte sic sofort ins Leutkircher Bezirkskrankenhaus.
Fricdrichshafen, 29. Mai. (Besichtigung des Luftschiffes.) Von Samstag nachmittag bis Pfingstmontag abend haben etwa 17—13000 Personen den L.Z. 127 besichtigt.
Hcidcnheim a. Br., 27. Mai. (Die steigenden Baupreise.) Wie rasch die Baupreise in den letzten Monaten gestiegen sind, zeigt ein neuerlicher Beschluß des hiesigen Gemeinderats. Am 23. Februar d. I. hatte dieser nämlich zur Abdeckung der Kosten für einen Erweiterungsbau der hiesigen Gewerbeschule eine Schuldaufnahme von 216 000 Mark beschlossen. Jetzt mußte in der am 2l. Mai stattgefundenen Sitzung für denselben Zweck die Aufnahme einer Schuld von 275000 Mark beschlossen werden, selbstverständlich unter Abänderung seines früheren Beschlusses. Dazu kommt noch ein Geldbetrag von 35 000 Mark für die innere Ausstattung der neuen Räume, ebenfalls aus Anlcihemittcln zu decken.
Bad Mergentheim, 27. Mai. (Verlegung des Arbeitsamts.) Der Vcrwaltuiigsrat des Landesarbeitsamts Südwestdeutschland in Stuttgart beschloß seinerzeit, das Arbeitsamt für das Taubertal nach Mergentheim zu verlegen. Dagegen erhob die Stadt Tanberbischofsheim Einspruch und verlangte Verlegung nach Tauberbischofsheim. Der Reichsverwaltungsausschutz Berlin hat nun beschlossen, den Sitz des Arbeitsamts nach Landa zu verlegen. Lauda ist zentral gelegen, Eisenbahn- hauptknotenpunkt und ist sowohl von den 2 württembergischen als auch von den beiden (indischen Amtsbezirken leicht zu erreichen. Das Arbeitsamt wird in einem Neubau an der Bahnhofstraße untcrgcbracht. Es ist zu erwarten, so schreibt die „Tauberzeitung", daß sowohl der Bezirk Mergentheim als auch der Bezirk Gerabroun gegen diese geradezu Hahnebüchene Absicht schärfsten Protest erheben.
Baden.
Elsenz (vei Eppingen), 29. Mai. Am Pfingstsamstag vergnügten sich 6 Burschen rm Alter von 11—19 Jahren abends mit Kahnfahren auf dem Elsenz-Sec. Kaum hatten die Burschen den Kahn bestiegen, als dieser umkippte und die 6 Insassen ins Wasser fielen. Drei von ihnen konnten gerettet werden, während die anderen 3 ertranken.
Weisweil (Zimt Emmendingen), 2ö. Mai. Ein mit sieben Rheinbauarbeitcrn besetzter Kahn geriet infolge ungeschickter Steuerung vor die Schiffbrücke und schlug um. Fünf Mann konnten sich in die Brückenschiffe retten, während 2 in den Fluten des Rheins verschwanden. Der eine konnte schon unterhalb der Schiffbrücke an Land gebracht werden, während der andere mehrere hundert Meter abtrieb. dann aber von dem Dammeister geborgen werden konnte. Die sofort angestellten Wiederbelebungsversuche waren erfolgreich.
Lehen (bei Freiburg), 28. Mai. Die Witwe Anna Rick zog sich eine kleine Wunde am Fuße zu. Plötzlich trat Wundstarrkrampf auf. Man hofft, die Frau durch Abnehmen des Fußes am Leben zu erhalten.
Vermischtes.
Ta droben bängt einer! In Schwabegg (Bayern) war der anfangs der 20cr Jahre stehende Landwirts- und Spezereihändlerssohn Albert Maugg bereits seit 6 Wochen abgängig. Am 23. Mai nun wurde er von einem Forstassistenten im Wald 5 Meter hoch an einer Fichte hängend aufgefunden. Maugg hatte durch einige an verschiedene Bäume angehängte Zettel mit der Aufschrift: „Hier hat sich einer aufgehängt!" und an einem Baum: „Da droben hängt einer!" den Ort der Tat bezeichnet.
Die älteste Einwohnerin Hamburgs gestorben. Im Alter von fast 106 Jahren ist am Samstag die älteste Einwohnerin Hamburgs, Fräu Johanna Magdalena Wocbke, gestorben.
Auf Wafferskicrn von Innsbruck nach Wien. Der Schulleiter Karl Namesnik in Prethal bei Obdach in Steiermark hat Wasserskier erfunden und auf diesen bereits eine erfolgreiche Fahrt auf der Mur von Leoben nach Graz unternommen. Nun will der Erfinder dieses neuen Sportgerätes eine Fahrt von Innsbruck auf dem Inn bis Passau und von dort weiter aus der Donau über Linz nach Wien unternehmen. Der Start zu diesem interessanten sportlichen Experiment erfolgte in Innsbruck am Pfingstsonntag, 7 Uhr früh. Der Erfinder hat sein neues Sportgerät beim Reichspatentamt in Berlin zur Patentierung angemeldet.
Zwei Polnische Dörfer vernichtet. Im Dörfchen Makow im Kreise Konski brach eine große Feuersbrunst aus, der 140
Häister des Dörfchens zum Opfer fielen Hierbei verbrannt-. 2 Kinder im Alter von 3 und 5 Jahren, während ein Do»? bewohncr auf der Flucht in einen Teich fiel und ertrank » liegt Brandstiftung Vor. Eine Windhose, verbunden mit ein^ heftigen Unwetter, vernichtete das polnische Dörfchen Stolnm. im Kreise Stolpcy bei Nowogrudak. 120 Gebäude bra^ völlig zusammen oder wurden davongetragen. Ob hier^ Menschen ums Leben gekommen sind, konnte infolge der Unter brechung der telephonischen und telegraphischen Verbindung bisher noch nicht festgestellt werden. " "
14« Stunden lebendig begraben. Nach Berichten an- Mather in Pensylvanien gab einer der seit 140 Stunden ei»' geschlossenen 40 Bergarbeiter noch Lebenszeichen von sich nack- dem man ihn geborgen und bereits zu den Toten gelegt halst Die sofortige ärztliche Untersuchung ergab, daß mit sei»» vollständigen Genesung gerechnet werden darf.
Nachträgliches zum Empfang der Ozeanflieger in Amerik» Aus einem Zeitungsausschnitt aus dem „Daily Star" vo» Montreal ergaben sich einige Beispiele für die gewaltige Begeisterung über den gelungenen Ozeanflug in Amerika. Das ist ein Bild: Eine Wöchnerin mit Drillingen, 3 Knabe» Eine Familie in Chicago hatte wenige Tage nach der Landun» der „Bremen" auf Greenly Island dieses besondere Gluck
ste taufte sie kurz entschlossen Hermann - Bor ' ^
maurice.
fsen Hermann, Ehrenfried und James' nach den Vornamen der Ozeanflicger Köhl, Hünefeld und Fitzs
Von anderen Leuten wird berietet, daß sie im Umkreis Vvn 300 Kilometern auf Hundeschlitten zu den Flieger» nach Greenly Island eilten. Eine Krankenschwester kam vo» 75 Meilen Entfernung mit einem Hundeschlitten herbeigeM und brachte den leicht verwundeten Ozeanfliegern, besonder Köhl, die erste Hilfe.
Der Hosenknopf am Unrechten Platz. Der kleine K,rl kommt mit seinen Eltern vom Mlssionsfest heim. NachderM fragt er die Mutter: „Mutti, hat der Missionar nicht gesazi, daß die Ballaneger keine Kleider tragen?" „Gewiß mein Kärtchen." „Ja, aber warum hat dann der Vatti einen HosenknW in den Missionsopferstock geworfen?"
Neueste Nachrichten.
Passau, 29. Mai. Ein starker Erdstoß in der Richtung Ost-Wch erschüttern in der vergangenen Nacht die Grundmauern der Häuf« so stark, daß teilweise vie Möbel von der Stelle gerückt wurden. lH Sekunden später folgte ein leichterer Stoß.
Erfurt, 29. Mai. Auf dem Besitz des Landwirts Allst» Zeuner i» Wollersleben brach heute abend vermutlich infolge Kurzschlusses ein Großseuer aus. Der 51 jährige Besitzer, der mit Heckseischneides beschäftigt war, konnte sich nicht rechtzeitig in Sicherheit bringen. Er wurde ein Opfer der Flammen.
Halle, 29. Mai. In einer Wirtschaft auf der Rabeninsel kam cs gestern abend zwischen halbwüchsigen Burschen zu einer Schlägerei. Ais zwei von der Wirtin herbeigerufcne Schutzpolizeibcansten den Streit schlichten wollten, stürzten sich die Romdies aus die Beamte». Diese versuchten sich zunächst mit der blanken Waffe zu wehren, als einem der Beamten diese entwunden wurde, machte er von der Cchuß- waffe Gebrauch. Dabei wurde der Haupttüter erschossen und zwei seiner Kumpane verwundet. Bei dem einen sind die Verletzungen schwer.
Esten, 29. Mai. Heute morgen gegen 7'st, Uhr stürzte bei Kettwig ein mit 27 Mädchen aus Steele besetzter Lastkraftwagen beim Ausweichen vor einem andern Kraftwagen die Böschung herunter und begrub die Insassen unter sich. Verletzt wurden 20 Mädchen, darunter acht schwer. Die Verletzten fanden in Kettwigern Krankenhäusern Aufnahme. Die Mädchen wollten eine Rheintour unternehmen.
Kevelaer, 29. Mai. Zwei Zollbeamte stießen in der Nacht aus eine vierköpsige Schmugglerbande, deren Mitglieder trotz der Haltruse der Beamten flüchteten. Bei der Verfolgung wurde der 31 jährige Buchbinder .Heinrich Peters durch zwei Schüsse tödlich getroffen. Ae übrigen drei Schmuggler wurden später scstgeiwmmen.
'Bad Sulza, 29. Mai. Die beiden Söhne des Tischlermeisters Dreßle sind aus einer Bootsfahrt auf der Ilme ertrunken. Es wurden nur die Trümmer des Bootes gefunden.
Freiburg i. Schl., 29. Mai. Der Direktor der Handels- und Gewerbebank G. m. b. H. Freiburg, Oehlmann, wurde mit sofortig« Wirkung seines Amtes enthoben, da sich bei einer Revision hernus- stellte, daß er seit 1926 größere Unterschlagungen begangen hat, die in einer Höhe von 63MO Mark ermittelt wurden. Oehlmanns Billen- grundstück, Möbel und Wertsachen wurden beschlagnahmt.
Berlin, 29. Mai. Zur nächsten Tagung des Bölkerbundsratcs, die keine größeren Fragen zu behandeln haben wird, gehen als Vertreter Deutschlands nach Genf: Staatssekretär von Schubert, Ministerialdirektor Gaus, Ministerialdirektor von Dirksen und Gesandter Freytag.
M jckönltsnNsnIei
Mag auch Sie Liebe wemen ...
Roman von Fr. Lehne.
»1. Fortsetzung. (Nachdruck verboten.)
And Erich las:
„Mein liebes Fräulein!
Ossi ist sehr krank geworden und liegt in hohem Fieber: eine nachträgliche Wirkung des Unfalles- Er jammert'nun nach Ihnen, ruft Sie unaufhörlich und duldet niemanden an seinem Lager außer seinen Onkel Rüdiger — weder mich noch seine Mutter, noch die Pflegerin. Außerdem ist die Gräfin selbst leidend und mitgenommen von den Aufregungen. Der Arzt hat mir dringend geraten, den Wunsch meines Kindes zu erfüllen und Sie zurückzubitlen.
Im Vertrauen auf Ihre Herzensgute wage ich nun. diese Bitte auszusprechen — trotzdem Sie in meinem Hause schwer gekränkt worden sind. Sie wissen, es geschah nicht in meinem Willen. Vollenden sie ihr Rettungswerk, seien Sie meinem Kinde wieder die liebevolle Pflegerin — lassen Sie Ossi nicht darunter leiden, daß seine Mutter Ihnen in ihrer Verstömng solches Anrecht angetan hat!
Ich stehe schon so tief in Ihrer Schuld, daß ich eigentlich kaum wagen dürfte, Sie noch um etwas zu bitten — und doch flehe ich Sie an, kommen Sie! Die Gesundheit, vielleicht das Leben meines einzigen Sohnes steht auf dem Spiel! Ihre Angehörigen werden Sie sicher nicht zurückhalten. Ich werde Ihnen ewig dankbar sein. Telegraphieren Sie, wann wir Sie erwarten dürfen. Ihr Gepäck ist noch nicht abgesandt."
And darunter von Cäciliens Hand:
„Liebes Fräulein Lore! Ach, bitte, kommen Sie wieder! Ich bin schrecklich einsam ohne Sie. Wenn Sie mich nur ein bißchen lieb haben, kommen Sie! And Ossi ruft immer: „Lore, meine liebe Lore soll dei mir sein! Ihr anderen alle fort!"
Ihre Sie so sehr liebende
Sissi."
Die kindlichen Worte rührten Erich tief.
„Selbstverständlich fährt Lore."
„Nein! Ich erlaube es nicht!"
„Warum nicht?"
Frau Maria zögerte einen Augenblick, ehe sie erwiderte:
„Denke an Lores Gesundheitszustand! Wir schwach und nervös sie noch ist! Unmöglich kann sie die anstrengende Pflege eines schwerkranken Kindes übernehmen. Siehst du das nicht ein?"
„Eigentlich ja! Sie ist sehr schonungsbedürftig! — Aber —"
„Siehst du," unterbrach sie ihn hastig, „du kannst doch nicht wollen, daß sie uns um fremder Leute Kinder krank wird? — Also schreibe gleich, daß Lore noch so leidend ist/ daß es ihr unmöglich ist, jetzt schon zu kommen! — Schreibe gleich, Erich!" wiederholte sie heftig.
Er sah seine Mutter lange und durchdringend an.
„Wir wollen die Entscheidung derjenigen überlassen. die es angeht — Lore. Und ich weiß, daß sie auf diesen Brief hin sofort abreisen wird — mit meiner vollen Zustimmung."
„Nein!" rief Frau Berger außer sich.
„Mutter, ich kenne deine wahren Beweggründe! Und weil ich die kenne, nehme ich keine Rücksicht auf Lores Gesundheit — —"
„Erich, gilt dir das Leben deiner Schwester nichts."
„Daran denkst du weniger, Mutter, als du davon sprichst! Derne innersten Gedanken liegen so klar vor mir, wie die Zeilen auf diesem Papier! Und deshalb sage ich dir: Niemals würde ich den Vorteil anneh- men, den du im stillen für mich erhoffst. Ich werde stets der einfache Förster Erich Berger bleiben — und wenn du auf den Knien vor mir liegen würdest — du und der, den du unfern Vater nennst."
Eine eiserne Entschlossenheit lag auf seinem Gesicht: fast erbarmungslos und grausam war der Ausdruck darauf. „
Sie brach in ein leidenschaftliches Schluchzen «ts und rang die Hände.
„Erich — nur um dich, um dein Glück."
„Das ich mir aber niemals durch Schuld, und bestände dies« Schuld auch nur aus einer Unterlassungssünde. erkaufen würde! Verstehe mich doch, Mutter! Sonst» wenn es anders käme — würde ich nicht so Velken/ Er streichelte ihr weißes Haar, die blassen Margen, und seine Stimme hatte diesmal einen weichere« Klang.
„Mutter, du richtest jetzt wohl alles her für Lore? sofortige Abreise. Ich fahre gleich mit meinem Rade nach der Oberförsterei, gebe Lore dm Brief und telegraphiere am Postamt. Also leb' so lange wohl. Mutter!"
Lore saß schon im Zug, ehe sie recht zur Bohnung gekommen.
Nachdem der Oberförster selbst dm Brief Graf AK- wördens gelesen, hatte er mit seinem Fuhrwerk diE zur Bahn fahren lassen, wo sie noch den Schnellzug erreichte.
Im Abendgrauen hatte sie ihr Ziel erreicht.
Der Legationsiat war selbst mit dem Auto , am Bahnhof. Er sah erregt aus. Während der Diener das Köfferchen Lores besorgte, nahm sie Platz im Wagen.
„Wie geht es Ossi?" fragte sie hastig, kaum, daß sie ihn begrüßt. Sie ließ ihm nicht Zeit, für ihr Kommen zu danken.
„Man weiß nicht, was mit ihm ist. Am Tage nach Theklas Begräbnis bekam er plötzlich hohes Fieber. Wenn er nur nicht gar io schwach und zart wäre! Das Herz ist nicht gesund. Es ist, als ob das Schreckliche jetzt erst ihm richtig zum Bewußtsein käme. Er spricht immer von Kahnfahren, von den Wasserrosen, und dann schreit er auf und fürchtet, zu ertrinken. Gut. da» Sie gekommen sind, da er so nach Ihnen verlangt —
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