nebeneinander im Gegensatz zum Hochwald, wo höchstens zwei, gewöhnlich aber nur eine Altersklasse vorhanden ist. Soll aus dem Femelwald kein Hochwald entstehen, so muß d.nür gesorgt werden, daß allen Altersklassen möglichst günstige ^ ' msbedin- guugen geschaffen werden. Besondere Aufmerksam^.: ist dem Stangenholz zu widmen, da gerade dieses gern verkümmert, ivenn chm das nötige Licht fehlt. Ebenso ist dafür Sorge zu tragen, daß genügend Jungholz vorhanden ist. Sorgt die Natur nicht ohne weiteres für einen genügenden ÄLachwuchs, so ist durch Hachen nachzuhelfen. Dadurch wird schon in den allermeisten Fällen der Nachwuchs gesichert sein und nur in vereinzelten Fallen, wird ein Nachpflanzen erforderlich werden. Weiter soll auch dafür gesorgt werden, daß das Holz nicht nur an Massen, sondern auch an Qualität gesteigert wird. Dies wird dadurch erreicht, daß vor allen Dingen schadhafte Hölzer möglichst rasch ausgeschieden werden, damit sie nicht guten Hölzern Konkurrenz machen und dieselben abtreiben können. Man dulde keine krummen, kreb-sigen, zwieseligen und dürren Hölzer; durch Herausnchmen dieser Hölzer werde oft schon der Wald licht gestellt, daß eine weitere Maßnahme unterbleiben kann, um dem Wald seinen Charakter als Femelwald zu erhalten. Alle diese Ausführungen wurden im Verlauf des Nachmittags an verschiedenen Beispielen gezeigt. Landrat Lempp, dem es nicht möglich war, wieder mit zurück nach Oberlengenhardt zu gehen, dankte dem Referenten für seine eingehenden Erläuterungen, die jeder einzelne verstanden haben könne und di« in die Praxis umgesetzt für jeden von Vorteil sein werden. Wir müssen möglichst darnach trachten, durch eine sachgemäße Bewirtschaftung des Waldes die Urproduktion zu steigern, damit unsere passive Handelsbilanz allmählich verschwinden werde. Er schloß seine Ausführungen mit einem Appell an die Anwesenden, ihren Dank gegenüber Leu: Redner dadurch zum Ausdruck zu bringen, daß sie dem Bezirkswaldverein sich anschließen. Schultheiß Kugele dankte Laudrat Lempp für sein Erscheinen; Es bekunde das lebhafte Interesse, das der Herr Landrat dieser Sache entgegcnbringe, der Verein danke ihm bestens dafür. Leider war cs dem Referenten nicht mehr möglich seinen geplanten Vortrag ahznhalten, La die Stunde zum Ausbruch für ihn geschlagen hatte.
Vermischtes,
18 « AN» Quartiere in Köln gesichert! Der Wohnungsausschuß für das 14. Deutsche Turnfest, der in enger Zusammenarbeit mit dem Verkehrs- und Wirtschaftsamt der Stadt Köln steht, hat in diesen Tagen die zweite Werbung zur Erlangung von Unterkünften für die Turnfestteilnehmcr abgeschlossen. Was man nicht für möglich gehalten hat, ist etngetreten. Es ist gelungen, mehr Unterkünfte schon jetzt zu schaffen, als Meldungen eingegangen sind. Es kann also gesagt werden, daß die 186 000 Quartiere in Köln es ermöglichen, jeden Turnfestteilnehmer billig und gut unterzubringen. Es ist mit ein Beweis für die sorgfältige Vorarbeit in Köln und die Anteilnahme der Bevölkerung in Köln, daß alle Turner und Turnerinnen schon Wochen vor dem Feste das Gefühl haben dürfen, daß die Frage der Unterbringung in Köln wie noch nie bei einem deutschen Turnfest zuvor gelöst ist.
„Rheingold" ist „Edelweiß" um 4« Minuten überlegen.
Die deutsche Reichsbahn hat bekanntlich mit dem „Rhein- gold"-Pullmanzug ab 15. Mai eine neue Nordsüdverbindung eingeführt, die im internationalen Reiseverkehr eine große Sensation bildet. Dieser neue Luxuszug, besten Aeußeres dem vollendeten Komfort des Innern zur Befriedigung des verwöhntesten internationalen Reisepublikums entspricht, ist gleichzeitig hochinteressant, weil er, wie auf Grund amtlichen schweizerischen Materials feststeht, den neuesten deutschen Erfolg in dem scharfen Wettbewerb mit den französischen Nordsüdbahnen darstellt. Gleichzeitig mit dem deutschen „Rheingold" verkehrt zwischen Amsterdam und Basel bzw. Luzern ein anderer Pull- manzug, der französische „Edelweiß". „Rheingold" ist ein ganzjähriger Zug, ,Edelweiß" nur ein Saisonzug. Unter Berücksichtigung des Basler Zollaufenthalts von 20 Minuten ist Mheingold" dem französischen „Edelweiß" um ungefähr 40 Minuten Zeitunterschied überlegen. „Rheingold" geht in Hoek van Holland um 6.50 Uhr ab, Köln 11.36, Mainz 14.01, Mannheim 15.06, Karlsruhe 15.54, Baden-West (bisher Baoen-Oos) 16.20, Freiburg 17.41. Gesamtfahrzeit nach Basel 11 Stunden. Von Basel BB. geht FFD. „Rheingold" um 9.25 ab, Freiburg ab 10.14, Baden-West 12.03, Karlsruhe 12.30, Mannheim 13.25, Mainz ab 14.29, Köln ab 16.55, an Hoek 22.31 Uhr. Gute Anschlüsse an den „Rheingold" sind in Mainz nach Wiesbaden und Frankfurt a. M. in Karlsruhe nach Stuttgart und München, in Basel nach Genf und Zürich gegeben.
Das Phosgen-Unglück vor der Hamburger Bürgerschaft. In der Mittwoch-Sitzung der Hamburger Bürgerschaft gab die Polizeibehörde in Beantwortung der Anfragen zu dem Giftgasunglück auf Veddel folgende Erklärung ab: Die Firma Chemische Fabrik Dr. Hugo Stoltzenberg hat am 20. Oktober 1927 für die Dauer eines Jahres durch die Baupolizeibehörde Sie Genehmigung erhalten, auf einem Lagerort an der Hofe- üraße Phosgen zu lagern. Der Polizeibehörde ist die Lagerung des Gases bekannt gewesen. Eine strafbare Verheimlichung hat nicht stattgefunden. Die schleunige Vernichtung der Vorräte, die auf dem Stoltzenbergschen Lagerplatz vorhanden sind, ist von Amtswegen in die Wege geleitet. Die Genehmigung weiterer Lagerung von Giftgasen kommt nicht in Frage. Weitere Betriebe ähnlicher Art, bei denen Phosgen gelagert ist, bestehen in Hamburg nicht. Eine Herstellung Von Phosgen findet weder bei der Firma Stoltzenberg noch irgendwo sonst in Hamburg statt. Es entspann sich eine sehr lebhafte Debatte. Nachdem Rosenbaum (Deutsch-Dem.) die von ihm angestellte Untersuchung geschildert hatte, betonte er, daß Dr. Stoltzenberg sehr leichtsinnig gehandelt habe, wenn es wahr sei, daß, wie die „Voss. Ztg." berichtete, vor einigen Jahren schon ein russischer Dampfer mit einer Phosgenladung bet einer Explosion mit Mann und Maus untergegangen sei. Darauf entstand zwischen Sozialdemokraten und Kommunisten eine erregte Auseinandersetzung. Die Erregung legte sich erst wieder, als Dr. Karl August Schröder (D. Vp.) Feststellung der
Breite von 110 Metern, eine Länge von 182 Metern und ist die größte Holzhalle, die wisher je gebaut wurde. Die Stirnfront der Halle bildet ein Podium, das 36 Stufen hat, die bis zu einer Höhe von 7 Metern ansteigen. Das Innere der Halle enthält Sitzplätze für 30 000 Personen, wobei etwa 1000 Sitzplätze in Logen bezw. erhöhten Tribünenplätzen geschaffen sind. Insgesamt wurden für den Hallenbau 240 Waggons Holz und 5 Waggons Eisen für die Verbindung benötigt. Der gesamte Platz, der für die Festhalle zur Verfügung steht, hat ein Ausmaß von 300 000 Quadratmetern und ist durch eine 2 Kilometer lange Umfriedung cingeschlossen. Die Halle wird im Innern elektrisch beleuchtet. Es werden für die Reden und die Uebertragung der Gesänge Megaphone bzw. Lautsprecher aufgestellt. Die Halle, die natürlich zu einer Sehenswürdigkeit Wiens geworden ist, wird sogleich nach dem Fest wieder abgetragen werden, obwohl sie nach sachverständigen Berechnungen und Feststellungen 15 Jahre Dienst leisten könnte.
Ein Haus ins Meer gestürzt. Vor einigen Tagen wütete über dem Schwarzen Meer, längs der rumänischen Küste, ein so heftiges Unwetter, daß an manchen Stellen die Küste durch die anbrandenden Wogen merklich verändert wurde. Auch die nichtfelsige Steilküste, auf der sich die Stadt Constanza erhebt, wurde von den Wogen so in Mitleidenschaft gezogen, daß an mehreren Stellen Erdrutsche erfolgten. Ein Haus, das zu hart am Hang erbaut war, wurde in die Tiefe gerissen.
Brig (Kanton Wallis), 24. Mai. Ln einer Fabrik
Karbidwerke in Visp ereignete sich heute eine schwere Vorarbeiter wurde getötet, drei Personen, darunter -'
Handel, Verkehr und Volkswirtschaft.
Stuttgart, 24. Mai. Dein Donnerstagmarkt ain städt. Vieh- und Echlachthof waren zugeführt: 3 Bullen, 40 Iungbullen, 38 Iung- rinder, >2 Kühe, 374 Kälber, 712 Schweine, 1 Schaf, 2 Ziegen. Alles verkauft. Erlös aus je 1 Ztr. Lebendgewicht: Ochsen —, Bullen a 50—52 (letzter Markt 50—52), b 47—49 (uno.), Iungrinder a 57—62 (58—62), d 51—56 (unv.), c 45—49 (unv.), Kühe b 32—38 (31—38), c 20—30 (20—29), cl 14 18 (15—18), Schweine a fette Schweine über 300 Pfd. 59—62 (57—58), d vollfleischige Schweine von 240
Kn. M
wurden schwer und mehrere andere Personen leicht verletzt,
Kowno, 24. Mai. Wie aus Moskau gemeldet wird Kn« GPU in Smolensk 70 ehemalige Gutsbesitzer' verhaftet die 'Kw-l-e ' wirtschaften eingerichtet hatten, »m ihren Boden zu behalten Landbesitz ist beschlagnahmt, die Gutsbesitzer sind nach Sibirien gewisen worden.
Oslo, 24. Mai. Nach einem Funkspruch der
neral Nobile bei seinem mitternächtlichen Flug über den Nordnol^! italienische Flagge und das von, Papst gesegnete Kreuz abaewock» Das Luftschiff setzt seinen vorgesehene» Rückflug nach LUnqsbnn kl« Rom, 24. Mai. Der Bombenanschlag gegen das italienische A-a« sulat in Buenos Aires hat in Rom das größte Aufsehen erregt ist des Ansichr, daß der Anschlag dem italienischen Botschafter der Zeit der Bombcnexplosion eigentlich im Konsulat hätte weilen gegolten hat. Der Ches der Paßabteilung, des Konsulats sind schwer verletzt worden.
Kairo, 24. Mai. Durch eine Feuersbrunst wurden in Dorf in der Nähe von Tanta 500 Wohnstätten zerstört, sonen wurden getötet, acht schwerverletzt.
Seattle, 24. Mai. Nach
der GeneralsekretSr
Vier Pn,
. Meldung der Küstenwache ist es », lungen, sämtliche Personen an Bord des gestern in der Nähe Beringstraße gestrandeten Dampfers „Star vs Falkland" zu ehe der Dampfer auscinanderbrach.
Um die Regierungsbildung in Württemberg. Stuttgart, 24. Mai. Die Zentrumspreste des OberlaM beschäftigt sich mit der Frage der Regierungsbildung und M fest, daß sich die Position der Zentrumspartei durch die Re» Wahlen im Landtag verstärkt hat. Dem Bauernbund wch gesagt, daß es bester gewesen wäre, wenn er seine Stoßkraft
bis 300 Pfd. 60-62 (57-58), c von 200—240 Pfd. 62 (58—59), von 160—200 Pfd. 60—61 (56-57), e fleischige Schweine von 120 bis 160 Psd. 58—60 (53—55). Sauen 44—51 (42—50) Mark. Markt verlauf: Großvieh und Schweine mäßig belebt, Kälber langsam.
Pforzheim, 2Z. Mai. (Schlachtviehmarkt). Aufgetrieben waren 172 Tiere und zwar: 1 Ochse, 1 Kuh, 3 Rinder, 4 Far ren, 63 Kälber, 100 Schweine. Markt geräumt. Preise für ein Pfund Lebendgewicht: Großvieh und Schweine wie letzter Markt, Kälber d 84—88, c 75—80.
Neueste Nachrichten.
verantwortlichen Behörde forderte. Das Schlußwort sprach " ' ..ioli -
Feststellung hlußwort sp
Polizeiherr Senator Schönfelder, der der Polizeibehörde, der Feuerwehr, allen freiwilligen Helfern und auch der Reichswehr den Dank des Senats aussprach und zusagte, daß der Senat den Geschädigten mit öffentlichen Mitteln helfen werde. Im Anschluß an die Debatte brachten die Kommunisten einen Antrag auf Einsetzung eines parlamentarischen Untersuchungsausschusses von 20 Personen ein, über den aber erst in einer späteren Sitzung Beschluß gefaßt werden kann.
Gasbehälterexplosion in Staaken. Bei dem Gewitter, das in der zweiten Nachmittagsstunde des Mittwoch sich entlud, explodierte im Betriebe der Zeppelinwerke in Staaken ein kleinerer Sauerstoffbehälter von etwa 2000 Kubikmeter Inhalt. Der Behälter war seit längerer Zeit außer Betrieb und leer. Die Ursache der Explosion ist noch nicht festaestellt, wahrscheinlich aber auf atmosphärische Einflüsse, zurückzuführen. Bei der Explosion flogen kleinere Teile des Behälterdeckels ins freie Gelände. Menschetileben sind nicht zu beklagen und auch nicht gefährdet. Der Materialschaden beschränkt sich fast ausschließlich auf zertrümmerte Fensterscheiben der benachbarten Gebäude. Der Betrieb erleidet keine Unterbrechung, da der Behälter für den Betrieb nicht mehr verwendet wurde und lediglich als Reserve dient.
Der größte Holzhallenba« der Welt. Die riesengroße Halle, die in Wien für das Sängerbundesfest erbaut wird, geht nun ihrer Vollendung entgegen. Sie besitzt eine Gesamtgrundrißfläche von etwa 21000 Quadratmeter und faßt 35 OM Sänger und rund 40 OM Zuhörer. Die Halle besitzt insgesamt eine
Lahr, 24. Mai. Zu»! Oberbürgermeister der Stadt Lahr wurde heute mittag vorn Snwtrat und Bürgeransschuß Regierungsrat Rudolf Binz-Karlsruhe gewählt. Er erhielt 44 Stimmen. 'Der neue Oberbürgermeister, der im 41. Lebensjahr steht, war in den Bezirks ümtern Schwetzingen und Pforzheim im Verwaltungsdienst tätig, dann bei der Angestrlltenversicherung in Berlin und seit vier Jahren im badischen Innenministerium, Abteilung Polizeiwesen. 35 Stimmen entfielen auf Bürgermeister Wolters-Opladen. Sechs Stimmen erhielt der Kandidat der Kommunisten, Lechleiter-Mannheim. Von 87 Wahl berechtigten haben 85 von ihrem Stimmrecht Gebrauch gemacht, zwei Kommunisten enthielten sich der Stimme.
Dortmund, 24. Mai. Die Harpcner Bergbau A.-G. hat beim Reichskommissar die Stillegung der Zeche Roland in Oberhausen beantragt. Die Verhandlungen schweben zur Zeit noch. Als nächster Termin für die Stillegung kommt der 15. Juni in Frage. Die Zeche arbeitet schon seit längerer Zeit mit Verlusten, sodaß im Zusammenhang mit den allgemeinen Absatzschwierigkeiten diese Maßnahme notwendig erscheint.
Münster, 24. Mai. Gegen die drei Urteile des Landgerichts im Prozeß der Standesherren Herzog von Acenbcrg, Fürst Salm-Salm und Fürst Ealm-tzorstmar um Auswertung ihrer Rentenansprüche aus den Jahren >920 bis einschließlich 1923 ist, wie der Demokratische Zeitungsdienst mitteilt, vom preußischen Fiskus Berufung beim Ober landesgericht Hamm bereits eingelegt worden.
Schneidemühl, 24. Mai. In der Nacht vom Mittwoch zum Donnerstag ist der Arbeiter Michael Bijas, alias Martin Maczijewski, der sich wegen dringenden Mordverdachtes im Gefängnis in Schlochau in Untersuchungshaft befand, entwichen
Buer, 24. Mai. Das Maricnhospital, in das die Verletzten des Straßenbahnungiücks am Mittwoch eingeliefert wurden, teilt mit, daß der schwerverletzte Arbeiter Lewer gestorben ist. Das Straßenbahnunglück hat somit drei Todesopfer gefordert. Das Befinden der übrigen Schwerverletzten, die Knochenbrüche und Quetschungen erlitte: ist zufriedenstellend.
Halle, 24. Mai. In der Nähe von Winningen wurde ein Kaufmann aus Ballenstedt, der mit seinem Auto dahergefahren kam, abends auf der Chaussee von drei maskierten Räubern überfallen. Er hatte plötzlich einen Knaben vor dem Wagen stehen sehen und stoppte. In diesem Augenblick stürzten die Banditen hervor, raubten ihm die Brieftasche mit 80M Mark und flüchteten.
Berlin, 24. Mai. Die Parteileitung der Deutschnationalen Volkspartet trat gestern nachmittag zusammen, um die durch die Wahlen entstandene Lage zu beraten und eine Sitzung der Parteioertretung oorzubereiten. Die Mitglieder der deutschnationalen Neichstagssrak- tion werden erstmalig am II. Juni zusammsnkommen.
Berlin, 24. Mai. Das Fraktionsprogramm der sozialdemokratischen Partei für die Regierungsbildung soll stark unter dem Einfluß der radikalen Elemente dieser Partei stehen.
Berlin, 24. Mai. Die Raab Katzenstein-Flugzeugwerke haben mit dem Bau des Raketenflugzeuges „Grasmücke" begonnen und hoffen, in zwei bis drei Wochen zum ersten Fluge starten zu können. In diesen Tagen wird Ingenieur Sanders in Kassel erwartet. Er soll genaue Berechnungen über das Gewicht der Rakete, ihre Erplo- sionskraft und ihre Hitzcentwicklung anstellen, auf die bei der Konstruktion des Raketenflugzeuges Rücksicht genommen werden muß.
Berlin, 25. Mai. Das Reichskabinett beschloß in seiner heutigen unter dem Vorsitz des Reichskanzlers abgehaltenen Sitzung unter voller Zustimmung des Reichspräsidenten, zur Zeit von einer Demission abzusehen und in Aussicht zu nehmen, am Tage vor dem Zusammentritt des Reichstages dem Reichspräsidenten seine Demission zu unterbreiten.
Kottbus, 25. Mai. Ein schweres Autounglück ereignete sich aestern nachmittag gegen halb 3 Uhr etwa hundert Meter 'vor dem Dorse Kolkwitz. Der Berliner Großkaufmann Willy Krebs fuhr mit seinem Automobil in sehr schnellem Tempo, als der Wagen gegen einen Telegravhenmast anstieß und sich dann zweimal überschlug. Er entwurzelte dabei mehrere Bäume. Willy Krebs, der selbst steuerte, war sofort tot. Seine Ehefrau, geb. Metzger, wurde in das Kottbuser Krankenhaus gebracht, wo sie bald darauf starb.
Schwerin. 24. Mai. In Groß-Lisewitz wettete ein Arbeiter mit einem Kollegen, daß er eine Weinflasche voll Kognac hintereinander austrinken werde. Der Unglückliche führte sein Vorhaben auch aus, starb aber trotz schneller ärztlicher Hilfe bald darauf.
Landsberg a. d. W., Bei der Zansiner Rahmhütte im Kreise Landsberg a. d. W. schlug der Blitz in eine Gruppe von Kultur- acbeiterinnen, die unter einem Baum Schutz vor dem Regen gesucht hatten. Acht Frauen wurden getötet, drei andere lebensgefährlich und fünf weitere leicht verletzt.
Wien, 24. Mai. Ein gräßliches Unglück, das durch Leichtsinn verschuldet wurde, hat gestern auf der Stadtbahnstation Heiügenstadt bei Wien ein Menschenleben gefordert. Als ein Zug aussahren sollte, sprang noch rasch ein junger Mann aus das Trittbrett. Auf diesem stand noch ein alter Monn, der gerade einsteigen wollte. Dieser wurde von dem Aufspringenden vom Trittbrett geschleudert. Er fiel auf den Bahnkörper und die Räder rollten über den Unglücklichen hinweg. Als der Zug zum Stehen gebracht werden konnte, war der Verunglückte bereits tot. Man suchte im Zuge nach dem Mann, der das Unglück verschuldet hatte; er mar aber nicht zu finden.
auf seine eigenen Domänen hingelenkt hätte, als das Zentri» in Bauernkreisen zu verdächtigen, nachdem beide Parteien bia Jahre lang befriedigend zusammengearbeitet haben. Die K landwirtschaftlichen Belange schädigende, das Zentrums«, bitternde Agitatlonspolitik des Bauernbunds ist auch jetzt eine« der Hemmnisse hinsichtlich des Zusammengehens mit der Rech ten. Andererseits sprechen ebenso gewichtige Gründe gege»
it der Sozialdemokrat würde nicht leicht sei,, . Kn, nachdem diese ztzei Parteien sich im Wahlkampf sehr stark für die Aufheb»« Württembergs als selbständiges Land ausgesprochen habm; auch spielen wirtschasts- und kulturpolitische Fragen sehr stark mit herein. Jene Wählerkreise, die am Wahlsonntag zu Haas, geblieben sind, tragen an der Verantwortung mit, wen» schließlich eine Regierung zustande kommen würde, die gern-, ihnen nicht passen sollte. Zn dem Artikel wird dann noch besonders darauf aufmerksam gemacht, daß im Falle einer rechtsgerichteten Regierung Bauernbund und Bürgerpartei n«
noch 20 Abgeordnete, Zentrum, Volkspartei und Christlich« llksdienst 24 Abgeordnete zählen würden. ^
Volksdienst 24 Abgeordnete zählen würden. Damit habe fitz das politische Schwergewicht von der Rechten nach der Mich verschoben. Es müsse ja nicht unbedingt oder in erster Lin« ein Zentrumsmann Staatspräsident werden, aber die bcrus» nen Instanzen würden an dieser Frage nicht achtlos vorübergehen dürfen, zumal die Bürgerpartei nur noch 4 Abgeordnete zähle. Die Sozialdemokratie habe bis setzt in der Hauptsache nur den Anspruch auf den Landtagspräsidentensitz angemeide! Hierüber werde sich reden lassen, wenn auch schon früher im Standpunkt vertreten wurde, daß es erwünscht sei, den Laut- tagspräsidenten aus den Regierungsparteien zu entnehmen.
Pfarrer Hickmann vor Gericht.
Dresden, 24. Mai. Das gemeinsame Schöffengericht »n- handclte heute gegen den 47 Jahre alten Anstaltspfarrer W mann vom Magdalenenhilfsverein Dresden, dem zur Laster legt wird, in 5 Fällen körperliche Züchtigung an ihm anbn- trauten Kürsorgezöglingen weiblichen Geschlechts vorgenommen zu haben. Der Angeklagte war im allgemeinen voll geständig und stützte sich auf das ihm vermeintlich Anstehende Züchtrgungsrecht. Das Gericht verurteilte nach längerer Beweisaufnahme Len Angeklagten zu 350 Mark Geldstrafe oder 35 Tagen Gefängnis. Aus der Begründung ging hervor, dH sich das Gericht voll von der Schuld des Angeklagten überzeugt, jedoch unter den angegebenen Umständen mildernde Umstände nicht versagt hätte.
Schießereien bei der Verhaftung.
Freithal i. S„ 24. Mai. Vor einigen Tagen hat ein eit« 24 Jahre alter Radfahrer einen Lehrling der Firma Wohlrai unter einem Vorwand angehalten und ihm Lohntüten, die er
Ute, gercu
zu einem Bau bringen sollte, ge ,
suchte die Freithaler Kriminalpolizei den 24jährigen Arbeiter
geraubt. Heute nachmittag ber-
Patzig, den man als den Täter vermutete, zu stellen. Im Hose
der Firma Wohlrab kam es zu einer sehr heftigen Auseinandersetzung. Plötzlich zog Patzig eine Pistole und schoß auf da Kriminalwachtmeister Schreiter, als dieser das Büro betrat. Schreiter wurde durch Bauch-, Brust- und Armschuß schwer verletzt. Dann schoß Patzig auf einen in der Nähe stehende» Lehrling und den Polier Schulze, die bei dem Baumeister Wohlrab beschäfigt sind. Der Lehrling wurde durch NE schuß, Schulze durch einen Beinschuß verletzt. Patzig ergriff dann die Flucht. Der zufällig hinzukommende Baunmster Wohlrab nahm mit seinem Motorrad die Verfolgung ach Patzig flüchtete auf ein benachbartes Grundstück, woraus fitz der Geschäftsführer Lohse an der Verfolgung beteiligte. PaW seuerte aus einem Verschlag auf seine Verfolger und vcr- nundete Wohlrab durch Bauch- und Brustschuß. Wohlrab 'tarb auf dem Transport in das Krankenhaus. Lohse MI mit einem Brett auf Patzig ein, Patzig schoß durch das Brrm ohne Lohse zu treffen und floh weiter. Mehrere uniformier« Polizeibeamte nahmen die Verfolgung auf und stellten PM auf dem Lutherfriedhof in Freithal, wo er hinter einem KE posthaufen sich versteckte und auf seine Verfolger feuerte. PlU lich brach Patzig anscheinend getroffen zusammen. Ob er M 'elbst erschaffen hat, oder ob er von einem Beamten getroM wurde, steht noch nicht fest. Er dürfte kaum mit dem Lebe« dabonkommen. Der Zustand Schreiters ist sehr bedenklich- Der 11. August soll Nationalfeiertag Vierden. Berlin, 24. Mai. Der Reichsrat nahm in seiner heutig« Sitzung den Antrag Preußens, den 11. August zum National^ 'eiertag zu erklären, mit 47 gegen 19 Stimmen bei 2 rungen an. Die Frage, ob der Gesetzentwurf berfassungsaw dernden Charakter habe, wurde mit 52 gegen 11 Stimmen vm Enthaltungen verneint. Der bayerische Gesandte b. Prege gab die Erklärung ab, daß der bayerischen Regierung die Zm timmung zum Gesetzentwurf ganz besonders auch daourcy unmöglich gemacht werde, daß die im Paragraph 2 der Vorlag angeordnete Pflicht zur Beflaggung der öffentlichen Gebau und zur Abhaltung von Schulfeiern einen schweren Emgrp in die Verwaltungshoheit bedeute. In der Verfassung besm ich keine Bestimmung, aus der diese Befugnis abgeleitet^
den könne. Für den verfassungsändernden Charakter des e-
'etzes stimmte nur Bayern; Württemberg und Oldenburg hielten sich der Stimme. Bei der Abstimmung über die läge selbst stimmten dagegen Ostpreußen, Brandenburg, L
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mern, Niederschlesien, Bayern, Württemberg ich der Stimme Oberschlesien und Oldenburg
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wurf geht nach der Stellungnahme des Recchsrats dem Ne tag zur Beschlußfassung zu. Da der Reichsrat mit große
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