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IIS.
DeutschLand.
Berlin, 22. Mai. In der den Deutschnationalen nahe- üchenden Presse wird die Volkspartei vor der Großen Koalition gewarnt. In der volksparteilichen Presse dagegen Wird diese Koalition für das Reich und Preußen ernstlich erörtert.
Reichs- und Landtagswahlergevnissc.
Stuttgart-Stadt. ReichZtagswahl: Soz. Partei 57 Oll (13303), Deutschn. Vp. 19197 (3l 998), Zentrum 14210 (16 204), Deutsche Bp. 18 282 (17.339), Komm. 27 419 (28 171). Dem. 21541 (797), Wirtsch. 1747 (0), NatSoz. 4668 (0), D. -Bauerup. 114
V), Völk. El. 417 (0), Vauernb. 2268 (2154), Bolksrechtp. 9503 V), Cristl. Soz. 2295 (0), Haus- und Grundb. 1201 (0), Ev. Volksgem. 1958 (0), Alte Soz. 457 (0).
Stuttgart-Stadt. Landtagswahl: S. 57105 (31707), Deutsch- nat. Vp. 18522 (33203), Zentrum 14388 (14 033), Deutsche Vp. IS 318 (14639), Komm. 27 308 (34679), Dem. 25 696 (26984), Wirtsch. 1855 (0), NatSoz. 4374 (0), Bauernb. 2522 (2497), Bolksrechtp. 8788 >(0), CHristl. Volksd. 6368 (0), CHristl. Sog.
Landratamt Sigmarmgen. Reichstag: Sog. 1031 (442). DL!. 436 (137), Zentrum 10 534 (11547), Volksp. 316 (376), Komm. 190 (756): Dem. 391 (707), Nat.-Soz. 178 (161), -Bauernd. 981 (2116), Bolksrechtp. 292.
Landratamt Hechingen. Reichstag: Soz. 1635 (117), D.N. 333 (569), Zentrum 8687 (7563), Bolksp. 211 (260), Komm. 482 (135), Dem. 945 (1483), Nat.Soz. 274 (78), Bauernd. 775 (1071), 8v. Volksgemcinsch. 224.
Abgeordnete, dir in den Landtag nicht wiederkehren.
Stuttgart, 21. Mai. Die Landtagswahl hat unter allen Parteien sehr stark gesiebt. Viele alte Parlamentarier verschwinden und machen neuen Männern und Frauen im Halbmondsaal Platz. Unter denen, die nicht wiederkehren, befinden sich 1. vom Bauernbund die Schultheißen August Müller-Groß- «spach und Daxis-Untcrrot, die Landwirte Melchinger-Nnter- cmsingen, Hege-Hausen, Schweizer-Rohrdorf, Zentler-Groß- hilschbach und der von den Völkischen übergetretene Pfarrer Dr. Steger-Aiassenbach. Von der Mirgerpartei: Ministerialrat Dr. Beißwänger-Stuttgart, Stuüienrat Roos-Stuttgart u. Tapezierobermeister Dheodor Fischer, Präsident der Handwerkskammer Stuttgart. 3. Vom Zentrum: Gutsbesitzer Adorno- Kaltenberg, Präsident der Württ. Landwirtschastskammer, Gip- kermeister Rank-Stuttgart, Schultheiß Dangel-Aepfingen und Landwirt Keller-iFurt. Von der Demokratie: -Finanzminister a. D. Dr. Schall-Stuttgart, Flaschnermsister Henne-TMingen, Präsident der Handwerkskammer Reutlingen, Else Eberhar-dt- Ltuügart und Mathilde Plank. 5. Von der Deutschen Volks- Partei: Frau Hchd-Stuttgart. 6. Von den Kommunisten: Eisen- bahninspektor Vröinrle-Stuttgart, ferner die Abgeordneten Stäbler-Vaihingen a. F., Ernst Schumacher-Friedrichshafen und Renbach-Göppingen. Vou den 2Nationalsozialisten: Professor Mergenthaler-Korntal und Eisenbahnobersekretär Schlump- berger-Stuttgart. 2buch die früher Lei den Kommunisten ausgetretenen Abgeordneten Karl Müller-Weingarten und Hallcr- Schtvenningen scheiden aus dem Landtag aus. Da aber bei verschiedenen Parteien einige Abgeordnete doppelt, ans Landcs- Mrd Bezirksliste, ist es möglich, daß :nachträglich doch noch einige der oben genannten Abgeordneten auch in den neuen Landtag einziehen, so insbesondere von der Demokratie Dr. Schall und Henne.
Ein Ruf zmn Zusammenschluß.
Köln, 21. Mai. Die .Kölnische Volkszeitung", die aus die Ursache der Zentrumsverluste auch in ihrer Abendausgabe noch nicht cingoht, ist nicht sehr optimistisch hinsichtlich der ^Großen Koalition" im Reiche und in der Presse. Se bezweifelt, ob sie ratsächlich so glatt gelingen und arbeiten wird, wie die Optimisten hoffen. Die „Kölnische Zeitung" dagegen ist der Meinung, daß nur die Bildung der ,/Großen Koalition" in Frage kommt. Man ldürfe sich freilich keinem Zweifel ^darüber hingeben, daß sie ein Verlcgenheitsmittel sei. Die Gegensätze zwischen Liberalismus und Sozialismus würden in der kommenden Legislaturperiode des Reichstags, ln der Hauptsache aus wirtschaftlichem und finanziellem Gebiet liegend, bestehen bleiben. Das Blatt fordert im übrigen, daß sich die bürgerlichen Mittelparteien enger zusammenschließen, um ein Gegengewicht gegen den sozialistischen Einfluß im neuen Kabinett zu schassen.
Das Ergebnis der Landtagsivahl im Urteil der Presse
Das „Deutsche Volksblatt" (Zentrum) führt die Niederlage der Deutschnationalen nicht zuletzt jdaraus zurück, daß die Gewinne, die man der früheren Oppositionsstellung verdankte, eben nicht gehalten werden konnten, als man die Verarttwor- kung tragen mußte. Der Gewinn von einem Sitz Lurch die Deutsche Vokkspartei entspricht sicher nicht den Erwartungen. Wenn die «Partei von den Verlusten der Rechten nicht mehr crnheimsen konnte, so lag das wohl an ihrer Zwitterstellung L»r Regierung; sie konnte sowohl oppositionell als auch regierungsfreundlich sein. Die Sozialdemokratie könnte vielleicht nicht so voller Siegesjubel sein, wenn nicht ihr Hauptgegner, die Kommunisten, ihr den Erfolg allzuleicht gemacht hätten. Den Demokraten hat ihre Oppositionsstellung in den letzten Jahren, von der sie weidlich Gebrauch inachten, nichts genützt. Immer mehr zeigt es sich, daß das Parteiprogramm der Demokraten und die Art, wie es vertreten wurde, ständig an -Werbekraft verlieren. Dagegen kommt auch die Genesungskur der Oppositionsstcllung nicht ans, von der man sich wahre Wunder versprach. Run lauert man aus die Haltung des Zentrums, llnd in der Tat bildet die Partei mit ihren 1? Mandaten einen starken Kristallisationspunkt, wie man auch die Frage der Regierungsbildung auschen mag. Wir sind der Ansicht, daß man nicht schon am ersten Tag nach der Wahlschlacht große Pläne entwirft und weite Kombinationen spinnt. Wir werden also auch heute noch die große Sphinx bleiben, hinter deren Geheimnis M kommen manche Leute so gelüstet. Die bauernbündlerische „Schwäbische Tageszeitung" sagt zu dem Verlust eines Sitzes für den Bauernbund: Wären in jeder bäuerlichen Gemeinde nur 5 oder 10 Wähler mehr aufs Rathaus gegangen, dann wäre der t7. Abgeordnete in den Landtag Ungezogen. Er ist
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88. Jahrgang.
durch die Trägheit und Gedankenlosigkeit seiner Standesgenossen zunächst von der Mitarbeit im Parlament ausgeschlossen. Der christliche Volksdienst hat unter der bäuerlichen Bevölkerung sehr viele Stimmen geworben und gefunden. Da die Möa- Ächkit einer Linksregierung in Württemberg zahlenmäßig durchaus gegeben ist, können unter Umständen die Herren vom Christliche!!- Volksdienst dem Herrn Kultniinister Heymann gelegentlich zu seiner neuen Würde gratulieren. Was die Re- gierimgsmöglichkeiten anlangt, so hält es das Blatt für wahrscheinlich, daß zunäckK versucht wird, eine Regierungsmehrheit aus Bauernbund, Zentrum, Bürgerpartri, Deutsche Volkspartei und CHristl. Volksdienst zu bilden. Sollte dieser Versuch an der Haltung der Deutschen Vokkspartei oder des CHristl. Bolksdienstes scheitern, so tragen Liese .Herren die Verantwortung für eine sozialdemokratisch-zentrümliche Regierung in Württemberg.
Die Bolksrccht-Partei und die württembergische Landtagswahl Anrufung des Staatsgerrchtshofs.
Stuttgart, 22. Mai. Die württ. Landtagswahlen haben zu dem eigenartigen Ergebnis geführt, daß die Bolksrechtpartei (Reichs-Partei für Bolksrechr und Aufwertung) infolge der Wablrechtbeschränkungen des Landtagswahlgesetzes vom 4. April 1921 kein Mandat erhalten soll, obwohl sie nach der Zahl der auf sie gefallenen Stimm«! ein Recht aus 2—3 Landtagssitze hätte. Die Wähler der Volksrochtpartei cnipsinden es als schweres Unrecht, Laß ihre, Stimmen nicht zum Zuge kommen sollen lediglich deshalb, weil das Landtags-Wahlgesetz durch die Bestimmung, daß entweder in einen: Wahlbezirk (Oberamt) die volle Wablzahl oder in vier Wahlbezirken je ein Achtel -der Wahlzahl erreicht werden muß, diejenigen Parteien benachteiligt, deren Wähler gleichmäßig über das ganze Land verteilt sind. Diese Einschränkung widerspricht nicht nur dem Sinn der Verhältniswahl, sondern auch dem verfassungsmäßig sest- gelegt«rGrnndsatz der Gleichheit des Wahlrechts. Die VoW- rechtpartei hat schon am 22. März d. I. in emer Eingabe an den letzten Landtag ans die Verfassungswidrigkeit der von ihm damals geplanten weiteren Wablrechtsbeschränknng hingcwiesen und Liese dadurch verhindert; gleichzeitig hat die VoM'--."htt'w- tei auch aus die Bersassungswidrigkeit der bestehenden, oben beschriebenen Einengungen aufmerksam gemacht und erklärt, daß sie sich Vorbehalte, hicgegen den Staatsgerichtshof für -das Deutsche Reich anzurnfen. Sie sieht sich nunmehr gezwungen, diesen Weg zu beschreiten und im Falle einer günstigen Entscheidung die Verteilung der Landtagssttze nach der abgegebenen StlMinenzaW zu fordern.
Vergeudete Stimmen an Splitterparteien.
Von den 31 Parteien, die sich um Reichstagsmandate beworben haben, haben nur 11 Parteien solche erhalten. Insgesamt sind 1167 774 Stimmen dergestalt nutzlos abgegeben worden und 19 Mandate verloren gegangen.
Ausland.
Washington, 22. Mai. Amerika hat in gleichlautenden Noten die chinesische und die japanische Regierung vor der Gefährdung seiner Staatsangehörigen gewarnt.
Die letzte Etappe in Kolmar.
Kolumr, 24. Mai. Die letzte Etappe des Kolmarer Anto- nomistenprozesses ist die heutige VormitagAsitznng. Sic gilt ausschließlich dem Plaidoyer des Generälstaatsanwalts. Saal und Tribünen sind Ks auf den letzten Platz besetzt. Es herrscht außerordentliche Spannung, fast Erregung. Allan fühlt, daß dieses Plaidoyer die Entscheidung des gesamten Prozesses ist und betont, daß der Staatsanwalt im Laufe der dreiwöchigen Verhandlungen bisher noch keine irgendwie sachliche Begründung der Anklage vorgebracht hat. Zuerst legt der Vorsitzende eine Reihe von Briefen vor, dann der Staatsanwalt ein Schreiben eines von der Verteidigung abgelehnten Geschworenen, in dem sich der Schreiber gegen die Beibehaltung des deutsäpelsässtschen Dialekts ausspricht. Dieser Geschworene, der sich selbst als französischer Elsässer bezeichnet, nennt diesen Dialekt eine Schande, die möglichst bald verschwinden müsse. Die Elsässer müßten sich jetzt des königlichen Geschenks der französischen Sprache würdig erweisen. Die Verteidigung Protestiert erregt gegen die Verlesung dieses Brieses und gibt ihrem Erstaunen über das anormale Vorgehen des Staatsanwalts Ausdruck. Sodann beginnt unter lautloser Stille >das Plaidoyer des Generalstaatsanwalts Fachüt, der heute wieder die purpurne Robe mit einer großen Zahl von Orden angelegt hat. Er gibt zunächst den Geschworen«! einen juristischen Ueberblick über die Art der Fragestellung und die voraussichtlichen Strafmaße. Er zitiert die betr. Artikel des Staatsgesetzbuches und stellt fest, daß bei Vorliegen eines Komplottes das Strafmaß sich zwischen einem Jahr Gefängnis und lebenslänglicher Deportation bewege. Er wirft dann die Schnldsrage ans. Die erste arttono- mistische Bewegung sei van München aus gegangen, als man im Jahre 1919 Flugblätter ins Elsas; schickte, um die Elsässer zur Massenerhebung auszufordern. Er beleuchtete dann kurz die einzelnen Anklagen und geht >dann ohne Zusammenhang auf die Rolle des -Piuck über, verliest einige ^stellen aus der „Zukunft" und verwechselt bei der Auszählung der Straftaten die Adamen der Angeklagten, was eine allgem-cuw .Heiterkeit auslöst. Man kann sagen, daß das, Plaidoyer des Staatsanwalts äußerst schwach war. Von den „kristallklaren Beweisen" -hat man keine Spur gesehen. Das ganze Plaidoyer zielt daraus hin, bei den Angeklagten und vor allen Dingen bei Ricklin eine Gesinnung festznstellen, die als Ausdruck eines Pangermanismus und Separatismus bezeichnet werden kann. Er nennt Ricklin einen skrupellosen, kaltblütigen Anarchisten, der in außerordentlich geschickter Weise die Bewegung zur Lostrennung Elsaß-Lothringens geleitet habe. Das Plaidoyer hat einen hochpolitischen Charakter. Als erster Verteidiger nahm Rechtsanwalt Jasgle Las Wort. Er erklärte, daß er mit dem Teil der Ausführungen des Staatsanwalts übevemsttmme, -daß das Elsaß von Frankreich nicht getrennt werden dürfe. Das hätten aber auch die Angeklagten nicht gewollt. Am Schlüsse feiner Rede sagte der Verteidiger, man habe die Behörden in Paris unrichtig über
die Grundlagen des Prozesses unterrichtet. Die einzige Tatsache, die übrig bleibe, sei die autonomistische Gesinnung. Hieraus wurde die Sitzung aus Dienstag vertagt.
Die Wahlen im Lichte des Auslands.
Paris, 22. Mai. Die französische Presse begrüßt den Ausgang -der deutschen Reichstagswahl fast durchweg mit lautem Jubel. „Popniaire" schreibt: Unsere heißesten Wünsche habe» sich erfüllt. Der deutsche Sozialismus geht verstärkt aus der schweren Wahlschlacht hervor. Er hat den Sieg davongetragen. Er schlägt die deutsche Reaktion. Das ist auch der Sieg der deutschen Republik und der Sieg des Friedens und ider An nähe- ruugspolitik der Völker. „Le Temps" schreibt: Die erste sich anfzwingende Ansicht ist, daß das deittsche Volk denllich links gewählt hat, -das; es sich für eine Politik der Festigung der Republik und des Friedens ausgesprochen hat. Aus den Wahlen läßt sich im übrigen der Schluß ziehen, daß abseits von der natimmlistischen Reaktion und der kommunistisch«: Revolution das republikanisü-e Deutschland eine Tatsache und eine Macht geworden' ist, die fähig ist, sich wirksam Äurchznsetzen. Die „Liberty" schreibt: Für Frankreich und die Alliierten handelt es sich darum, öb zu Ehren eines links gerichteten Reichstags ein fettes Kalb geschlachtet, d. h. das Rheinland geräumt wird. Andererseits muß Frankreich aufmerksam die deutsche Finanzlage verfolgen. „Matin" schreibt: Die Regierung, dre vorhanden war, ist nicht mehr möglich nick» eine neue Koalition wird unvermeidlich. Die deutschen Nationalisten haben weder das Recht noch die Hoffmmg, lveiterhin in einen: Ministerium zu blechen. Auch „Petit Parisien" erklärt: Die wichtigste Folge der nationalistischen Niederlage ist. Laß künftig eine Rechts- regicrung in Deutschland unmöglich erscheint. „Petit Journal" zieht zwei Folgerungen aus dem Wahlergebnis, die, daß X des Landes -Strescmanns Annäherungspolitik gebilligt haben, daß aber die innere Politik des Reiches schwieriger und verwickelter wird, als je, da der Bruch des Gleichgewichts zwischen -den Sozialisten und linksbürgerlichen Parteien die letzteren in all«: Fragen imch links führen müsse. „Journee Industrielle" schreibt: Die deutschen Wahlen zeigen, daß die Sozialdemokraten ernstlich auf ihrem linken Flügel von: sso-'rmMisni's ou- gefrcssen sind. Sie werden dies vielleicht zum Anlaß nehmen, sich aus -die Mitte und auf eine neue Konzentration zurück- znziehen. „Echo de Paris" schreibt: Die Grundgedanken der deutschen Politik werden dürft; die Wahlergebnisse kaum berührt werden. Diese Grundgedanken seien militaristisch, -bürokratisch und alldeutsch. „Gaulois" warnt vor Illusionen. Alan dürfe nicht vergessen, daß die deittschen Sozialdemokraten 1914 wie ein Mann in den „frisch fröhlichen Krieg" gezogen seien.
Alle Pariser rechtsstehenden Blätter stellen in Aussicht, daß die deutschen -Sozialdemokraten für die Rheinlandrämnung cintrcten werden n. nehmen gegen diese Eventualität Stellung.
London, 22. Mai. „Times" führt aus: Bei den Verhaud- lnngen über die zu bildende Koalition werden die Sozialdemokrat«: eine ungewöhnlich starke Stellung einnehmen. Sie sind ebenso nachdrücklich für die Locarno-Politik wie Dr. Strese- -manns eigene Partei, und die Niederlage der Nationalisten war ein Schlag gegen jegliche Art von Potsdam-Politik und gegen die AnsprüftM der Hohenzollern und ihrer Anhänger. Deutschland hat für Frieden und innere Reform gestimmt. Das republikanische Deutschland ist eine Realität geworden :md, welche Vorbehalte auch gcnmcht werden mögen, diese Tatsache ist. wie der Pariser „Temps" es ausürückt, „von klassischer Wichtigkeit in -der Politik Europas". „Daily Telegraph" sagt: Die Sozialdemokraten werden sich den: Schritt ihrer Verbündeten in der neuen Koalition anpassen und werden nicht in der Lage sein, den Gang der deutschen Politik mehr als einen oder zwei Grad nach links abzulenken, was eine so kleine Aendcrung bedeutet, daß es nichts Aufregendes -hat. „Daily Mail" erklärt, die Reichstags- und die preußischen Landtagswählei: sind dem Frieden entschieden günstig. Das wichtigste Merkmal der Wahlen ist -das Dahinschwrnden der Anhängerschaft der Hohenzollern, und man hat den Eindruck, daß Deutschland sich endgültig von dem -monarchistischen Geda-icken losgesägt und dem republikanischen Gedanken zugcwandt hat. Auch das Arbeiterblatt „Daily -Herold" sieht in den Wahlen ein Zeichen für die Festigkeit der Republik. Die liberale „Daily News and Westminster Gazette" schreibt: Deutschland hat sich mit großer Entschiedenheit für den Frieden und -die Demokratie und mit größten« Nachdruck geg«: eine Rückkehr zur Aera des alt«: kriegerischen Nationalismus ausgesprochen.
Rewysrk, 22. Mai. „World" nennt das Ergebnis der deutschen Reichstagswahlen befriedigend für alle, die die Fortsetzung der Friedenspolitik Streftmanns wünschen, umsomehr, als die jüngst«: Wahlen in Frankreich in einem ähnlichen Sinn ausgefallen seien. Außerhalb Deutschlands bleibe Hauptfrage die Beibehaltung Strescmanns als Außenminister, die Wohl auch durch die Bestätigung seiner Politik seitens -der Wählerschaft gesichert sei.
Rückflug der „Brcmen"-Flicgrr mit der „Europa".
Nciupork, 22. Mai. Die Junkers-Kompagnie in Newyort teilt der Presse offiziell mit, daß Baron Hüncfeld sofort nach Bekamntiwerd«: des mißglückten Starts des Flugzeugs greinen" Verhandlung«: mit der Junkers-Kompagnie ausgenommen habe, die gestern zun: Ankauf des iu Deutschland befindlichen Flugzeuges „Europa", das Risticz für einen Amerikaflug benutzen wollte, durch die „Brem«:"-Flieger geführt hätten. Die „Europa" soll -sofort nach Newyork verladen werden und dürste innerhalb 12 Tagen hier eintreffen. Mit dieser Maschine und nicht niit „W 33" soll der Rückflug nach Europa in -der ersten J-unihälste angetreteu werden. Die „Bremen"- Flieger traten Mmttag spät, nachdem sie an einem Ehrendiner der Stadt Albany teilgcnoimnen hatten, die Reise nach Montreal an, um der karmdischen Regierung und dem kanadischen Volk für die Hilfe anläßlich der Landung auf Greenly Island zu danken.^
Aus und Bezirk.
(Wetterbericht.) lieber dem Kontinent liegen einige Tiefdruckgebiete/'bei Schottland ein Hochdruckgebiet. Für Don-