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Die Mordanklage gegen Postriiuber Hein. Nach Abschluß »er Voruntersuchung ist nunmehr gegen den Posträuber Hem 17,, «inklaae erhoben worden. Sie lautet auf Mord in 3 Fallen. L Betracht kommen die Straftaten in Jena, Plauen und »ntersiemai Der Verhandlungstermin ist noch Nicht festgesetzt.

Blwsgengas-Explosion in Hamburg. Auf der sogenannten «eddel im Hamburger Hasengebiet passierte am Sonntag nach- «ittaa kurz vor 5 Uhr ein folgenschweres Exploswnsungluck. Luk dem Gelände der Chemischen Fabrik von Stolzenberg körten einige Tanks, die eine Reihe von Kubikmetern Phos- kengas faßten. Einer dieser Tanks, 7 Meter lang, 1,20 Meter Durchmesser, explodierte, da der Tank eine undichte Schweiß­stelle hatte. Im Slugenblick der Detonation entstand aus dem llüssiaen Phosgengas eine mächtige gelb gezarbte Gassaule, »je siäi durch den nordöstlichen Wind von der Veddel aus über »ie Industrieanlagen bis auf die Ortschaften der Insel Wil­helmsburg hinzog. Die Giftgaswolke verursachte in wenigen Minuten eine Reihe von schweren Gasvergiftungen. Bis Sonntag abend starben von den in die Krankenhäusern beför­derten Vergifteten 3 Personen. ^ ^

Ein Kind zu Tode gequält, um die Versicherungssumme r« erhalten. Wie vor einigen Tagen aus Lille gemeldet worden » wurde dort ein Knabe das Opfer der schlechten Behandlung durch seine Eltern. Das Kind ist nach langem Quälen setzt gestorben. Wie die Untersuchung festgestellt hat, haben die Litern das Leben des Kindes hoch versichert, bevor sie es lang­sam zu Tode gequält haben. ^ ^

Schweres Grubenunglück in Amerika. Wie aus Newhork gemeldet wird, ereignete sich aus der Mather-Grube in Penn- chlvanien eine schwere Explosion. Die Rettungsmannschaften Üben nach amtlichen Berichten bereits die Leichen von 32 Bergarbeitern aufgefunden. Neun wurden lebend geborgen und 111 werden noch vermißt. Man glaubt, daß die der Ex­plosion folgenden Dämpfe den Tod der Bergarbeiter verursacht haben. An den Eingängen zur Grube warteten die Angehöri­gen der eingeschlossenen Leute die ganze Nacht im strömenden Regen und herzzerreißende Szenen spielten sich ab, als die ersten Namen der Verunglückten bekanntgegeben wurden.

Handel, Berkehr und Volkswirtschaft.

Stuttgart, 21. Mai. (Landesproduktenbörse.) Die letztwöchent- tichen Schwankungen an den überseeischen Gctreidemärkten blieben auf die Geschäftslage bei uns ohne Einfluß. Es notierten je 100 Kg.: Auslandsweizen 3031.75 (am 14. Mai 3031.75), württ. Weizen 2728 (um,.), Sommergerste, Hafer 2426.50 (unv.), Wicsenheu 87 <5.756 50), Kleeheu 7.508.50 (6.58), drahtgepretztes Stroh 4.20460 (44.40), Weizenmehl 41.2541.75 (unv.), Brotmehl 33.25 vis 33.75 (unv.), Kleie 15.5015.75 (unv.) Mark.

Neueste Nachrichten.

Berlin, 22. Mai. Der preußische Landtag tritt bereits am 5. Juni zusammen. Die erste Sitzung des neuen Reichstags wird eine Woche später sein.

Berlin, 21. Mai. Bei der Regierungsbildung im Reiche wird voraussichtlich die Sozialdemokratie den preußischen Ministerpräsidenten Otto Braun als Kanzler präsentieren. In Preußen gewinnt die bisherige Weimarer Koalition mit 229 von 450 Sitzen eine gesicherte Mehrheit.

Hamburg, 21. Mai. Die Phosgen-Explosion hat bisher sieben Todesopfer gesordert, nachdem inzwischen von den in Wilhelmsburg Erkrankten zwei weitere Personen gestorben sind.

Hamburg, 21. Mai. In den Hamburger Krankenhäusern sind bis heute abend 98 Personen mit Phosgenoergistungen untergebracht. In Harburg haben etwa 30, in Wilhelmsburg etwa 100 Erkrankte die Krankenhäuser ausgesucht. Die Einwohner der verseuchten Straßen­züge, von denen vorübergehend etwa 350 in den Auswandererhallen der Hamburg-Amerika-Linie Unterkunft fanden, sind bis heute nach­mittag um zwei Uhr in ihre Wohnungen zurückgekehrt.

Hamburg, 22. Mai. Ueber das furchtbare Giftgasunglück hat die Hamburger Kriminalpolizei im Einvernehmen mit der Staatsan­waltschaft eine Untersuchung eingelcitet, die sich nicht nur auf die di­rekte Entstehungsursache, sondern auch auf die Lagerung dieser unge­wöhnlich großen Menge eines der gefährlichsten Gase in einem dicht­bewohnten und mit industriellen und Hafenanlagen übersätem Gebiet bezieht, wobei man von der Erwägung ausgeht, welche viel schreck­kichere Folgen entstanden wären, wenn bei anderer Windrichtung die Gaswolke direkt auf den Hafen und die Stadt Hamburg selbst ge­trieben worden wäre. Gestern abend beschäftigte man sich in einer Konferenz der Behördenvertretung mit Sachverständigen und den Betriebsleitern der Firma Stolzenberg mit der Frage, was mit den in weiteren Tanks aus "diesem lagernden Phosgen-Gasmcngen gesche­hen soll, ob sie abgeleitet und unschädlich gemacht, oder ob sie unter Beobachtung der notwendigen Vorsichtsmaßnahmen auf ungesähr- üches Gelände gebracht werden sollen. Daneben bleibt natürlich die Frage zu klären, ob für die Zukunft die Lagerung großer Mengen so gefahrbringender chemischer Stoffe in bewohnten Gegenden geduldet werden soll und ob nicht eine Revision bezw. Ergänzung der behördlichen Vorschriften notwendig ist. Am Nach­mittag war jede Gefahr beseitigt. Die treibende Gaswolke hat sich besonders unter dem Einfluß des stärker fallenden Regens soweit verflüchtigt, daß sie kein Unheil mehr anrichten kann. Auch ist der Unglückstank unschädlich gemacht worden. Die restlichen Gas­mengen sollen sofort aus Hamburg entfernt werden. Die Hamburger Feuerwehr wird vorsichtshalber die umliegenden Wohnungen ent­gasen. Ueber die Schuldfrage läßt sich noch nichts abschließendes sagen.

Moskau. 21. Mai. Der Antrag des Deutschen Metallarbeiter- vcrbandes, den deutschen Rechtsanwalt Münte als Verteidiger für den Angeklagten Meyer im Schachty-Prozeß zuzulassen, wurde vom Ge­richt abgelehnt. Der Staatsanwalt erklärte, daß gegen die Zulassung keine sachlichen, sondern nur formale Bedenken vorlägen, da nur russische Gewerkschaften das Recht hätten, Verteidiger zu verlangen. Das Gesuch wurde von den russischen Verteidigern Worms und Ozep befürwortet, welche sich dadurch mehr Nutzen für ihre Dienste ver­sprachen.

Tarragona (Spanien), 21. Mai. In einem benachbarten Dorfe lockte ein Bauernbursche eine Gruppe von kleinen Kindern und jün­geren Mädchen aus dem Dorfe heraus und gab dann zahlresche Ge­wehrschüsse auf sie ab, durch die sieben Kinder getötet wurden. Die Leichen verscharrte er unter einem Strohhausen. Außerdem wurden sechs Kinder schwer verletzt. Der Mörder eilte darauf querfeldein und erschoß unterwegs ein anderes Kind, dessen Leiche er unter Strauch­werk verbarg. Darauf kehrte er ins Dorf zurück, drang in den Hof eines Hauses und erschoß eine Frau. Eine andere Frau und ein kleines Mädchen verwundete er durch Schüsse. Durch Hiebe mit einem Beil tötete er die Verletzten. Er kehrte dann in seine Woh­nung zurück, verließ sie aber bald wieder und flüchtete. Die Polizei und die Dorfbewohner haben die Verfolgung ausgenommen. Dem entsetzlichen Verbrechen sind elf Menschen zum Opfer gefallen.

Newyork, 21. Mai. Nach einem aus Greenly Island hier ein­gegangenen Bericht des Junkersfliegers Melchior bestätigt es sich, daß die Bremen bei dem Startversuch erheblich beschädigt worden ist. Melchior teilte gleichzeitig mit, daß er ohne Verletzungen daoonkam.

Albany, 21. Mai. Die Bremenflieger, die heute von Boston kommend hier eintrasen, wurden begeistert empfangen. Auf ihrer Autofahrt durch die Stadt brachte man ihnen überall Riesenovationen und streute Konfetti in solchen Mengen, daß es einem Papierschnce- Kurm .gleich Kam. Die Handelskammer veranstaltete zu Ehren der

Flieger ein Frühstück. Heute abend findet ein Festbankett statt. Unter den Rednern, die die Flieger begrüßen werden, befindet sich der Gouverneur Smith und der Bürgermeister Thacher.

Lima (Peru), 2l. Mai. Nach verspätet eingetroffenen Meldungen ist gestern das Dorf Jane im Bezirk Cajamara durch ein Erdbeben zerstört worden. Zahlreiche Einwohner wurden unter den Ruinen begraben. Ebenso ist durch das Erdbeben das Dorf Pimpincos dem Erdboden gleich gemacht worden. Man rechnet mit mindestens 25 Toten.

Brownswille, 20. Mai. Bei der bereits gemeldeten Explosion im Mathern-Bergwerk fanden 26 Bergarbeiter den Tod. Fünf be­finden sich in Lebensgefahr. Zwölf konnten gerettet werden. 120 Arbeiter werden vermißt. Gegen Mitternacht gab man die Hoffnung ayf Rettung der bei der Explosion im Mather-Bergwerk noch einge­schloffenen Bergleute auf. Man schätzt die Zahl der zurzeit des Un­glücks in der Grube befindlichen Bergleute aus 100 bis über 200. Familien, die Angehörige vermissen, haben die ganze Nacht am Ein­gang zum Bergwerk verbracht,' in der Hoffnung, daß es einigen Ver­unglückten gelungen sein könnte, sich selbst vor den hcreinbrechenden Gasen zu retten. 36 Leichen wurden bisher geborgen, die meist furchtbar verstümmelt sind/

Brownswtlle, 21. Mai. Den Rettungsmannschaften gelang es, bisher insgesamt 46 Tote aus dem Mather-Bergwerk zu bergen.

Center (Texas), 21. Mai. Heute wurde hier von einer Volks­menge ein Neger namens Buddy Evans gelyncht. Die Menge ergriff den Neger, der sich im Schutze zweier Polizisten befand, und hängte ihn an einen Balken im Hofe des Polizeigerichts, wo schon vor eini­gen Jahren einmal ein Neger wegen eines Angriffs aus eine weiße Frau gelyncht worden war. Evans war beschuldigt, einen weißen Mann ermordet zu haben.

San Juan del Sur (Nicaragua), 21. Mai. Der' Revolutions- fllhrer und frühere Kriegsminister, General Luismcna, der zeitweise auch die Präsidentschastsgeschäfte geführt hat, ist gestern in Poneloyq bei Granada ermordet worden.

Die neuen württembergischen Landtagsabgeordneten.

Stuttgart, 21. Mai. Bei der Verteilung der 56 Bezirkssitze und der 24 Landessitze zum württ. Landtag scheiden die Reichs­partei des Deutschen Mittelstandes (Wirtschaftspartei), die na­tional-sozialistische deutsche Arbeiterpartei, die Volksrechtpartei und die Christlich soziale Reichspartei aus, weil sie weder in einem Wahlbezirk die Wahlzahl (1119 959 : 80 13 999) noch in 4 Wahlbezirken je ein Achtel der Wahlzahl (13 999: 8 1750) erreicht haben (Art. 20 Abs. 2 des Landtagswahlgefetzes). Die Verfassungsmäßrgkeit der letzteren Bestimmung ist aller­dings von den Nationalsozialisten und der Volksrechtpartei heiß umstritten. Als gewählt sind zu betrachten:

Von der Sozialdemokratie: Keil, Pflüger, Steinmaher, Weimer, Ruggaber, Frau Hiller, Heymann auf Grund der Landesvorschlagsliste, ferner Dr. Schumacher, Winker, Gomp- per, Sophie Döhring, Kinkel, Schepperle, Keil, Weimer, Ul­rich, Feuerstein, Göhring, Pflüger, Metzger, Oster, Heymann auf Grund der Bezirksvorschlagslisten;

von der Deutschnationalen Volkspartei: Dr. Bazille auf Grund der Landesvorschlagsliste, Dr. Wider, Hiller, Dr. Höl­scher (Bezirksvorschlag);

. vom Zentrum: Dr. Bolz, Frau Rist, Andre, Scheffold, Pollich (Landesvorschlag), Dr. Beyerle, Gengler, Bock, Dr. Schermann, Küchle, Gauß, Renz, Hermann, König, Lins, Nas- sal, Dr. Kaim (Äezirksvorschlag);

von der Deutschen Volkspartei: Rath (Landesvorschlag), Mayer, Dr. Burger, Hartmann (Bezirksvorschlag);

von den Kommunisten: Becker, Hammer (Landesvorschlag), Schneck, Köhler, Alb. Fischer, Becker (Bezirksvorschlag);

von den Demokraten: Scheef, Dr. Bruckmann (Üandes- vorschlag), Dr. v. Hieber, Karl Haußmann, Roth, Dr. Bruck­mann, Schees, Dr. Mauthe (Bezirksvorschlag);

vom Bauernbund: Körner, Ströbele, Stooß, Dr. Häcker, Wernwag (Landesvorschlag), Muschler, Bauer, Wernwag, Obenland, Dr. Ströbel, Stooß, Schmidt, Dingler, Klein, Herr­mann, Lückert (Bezirksvorschlag);

Christlicher Volksdienst: Liebig (Landesvorschlag), Bausch, Kling (Äezirksvorschsag).

Doppelt gewählt sind: Keil, Pflüger, Weimer, Heymann von der Sozialdemokratie, Becker von der Kommunistischen Partei, Scheef und Dr. Bruckmann von der demokratischen Partei, Stooß, Wernwag vom Bauernbund. Diese haben sich dem Landeswahlausschuß schriftlich darüber zu erklären, für welche Wahl sie sich entscheiden.

Das Ergebnis der Landtagswahl im Urteil der Presse.

Das Ergebnis der Landtagswahlen findet angesichts seiner grüßen politischen Bedeutung in der Presse ein beachtenswertes Echo.

Die sozialdemokratischeSchwäbische Tagwacht" frohlockt. Die Sozialdemokratie geht auf der ganzen Linie als Sieger hervor. In Württemberg ist der Regierung Bazille ein ver­nichtendes Urteil gesprochen. Die seither so anspruchsvolle Bürgerpartei ist zur Splitterpartei herabgesunken. Auch der Bauernbund hat mit seiner skrupellosen Demagogie seine Fraktionsstärkc nicht zu halten vermocht. Die Kommunisten sinken von 10 auf 6 Sitze zurück, ein Beweis, daß selbst die brutalste Schimpferei die gewünschten Erfolge nicht bringt. Welche Konsequenzen sich für das seitherige schwarz-blaue Ka­binett aus dem Wahlresultat ergeben, läßt sich noch! nicht ab- sehen. Zunächst wird die Deutsche Volkspartei ihre Ansprüche anmelden. Die kommunistischeSüddeutsche Arbeiterzei­tung" erwähnt zwar den Verlust von 13 000 Stimmen der eigenen Partei, gelangt aber zu dem Resultat, die Rote Klas­senfront steht! Die Sozialdemokratie muß jetzt Farbe beken­nen. Ob sie mit den Demokraten und Zentrum eine Regie­rung bildet oder nicht, die bisherige Politik gegen die Deutsch­nationalen, unter bewußter Schonung des Zentrums, kann sie nicht mehr führen. Die deutschnationaleSüddeutsche Zeitung" verneint die Frage, ob man von einer Niederlage der Regierungskoalition in Württemberg sprechen kann. Rech­net man die Stimmen zusammen, die in Splitterparteien ver­loren gegangen und dem neuauftretenden Christlichen Volks­dienst zufielen, der seine Stimmen nahezu ausschließlich aus den Reihen der Deutschnationalen bezog, so wäre die alte Koa­lition wiedergekehrt. Die schwache Wahlbeteiligung in Würt­temberg beträgt nicht einmal 70 Prozent geht ausschließ­lich zu Lasten des Bürgertums. Gewisse innere Reibungen und Zerwürfnisse haben der Deutschnationalen Partei bei der Wahl nicht zum Vorteil gereicht. Die Entscheidung darüber, was in Württemberg hinsichtlich der Koalition geschehen wird, liegt einzig und allein beim Zentrum; damit auch die volle Verantwortung, denn es geht um die Frage, ob auch Württem­berg in der roten Flut, die wahrscheinlich das Reich über­schwemmen wird, mrt untertauchen soll. Rechnerisch besteht in Württemberg die Möglichkeit, eine büxgerliche Regierungs­mehrheit aufrecht zu erhalten. Letzteres wünscht auch der zur Deutschen Volkspartei zählendeSchwäbische Merkur". Er weiß bestimmt, daß die Deutsche Volkspartei in ihrer Entschei­dung noch völlig frei ist. Zunächst ist die erste Entscheidung Wohl dem Zentrum aufgelaoen. Wenn aber die nach Rechts und der Mitte gerichtete Regierung käme, nicht die linksgerich­tete mit den Sozialdemokraten, dann erhöbe sich die Frage, ob die Bürgerpartci mit 4 Sitzen nochmals den Staatspräsi­denten beanspruchen kann. Der riesige Stimmenverlust der Deutschnationalen muß zum Teil dem Staatspräsidenten gel­ten. Woher käme es Wohl sonst, daß die Deutschnationalen in Württemberg für den Landtag über 7000 Stimmen weniger erhalten haben als für den Reichstag? Eine Regierung der Weimarer Parteien allein, zumal mit dem Nebergewicht der mehr und mehr von Dr. Schumacher beherrschten Sozialdemo­

kratie, würde man in weiten Kreisen des Landes mit schwerer Sorge kommen sehen. DieWürttemberger Zeitung" spricht von der beinahe katastrophalen Niederlage der Partei des Herrn Bazille und stellt fest, daß die bisherige Rechtskoalitio» geschlagen ist. Ob Bazille als Staatspräsident verschwinden wird, hängt einmal vom Zentrum ab, das in Württemberg ein unsicherer Kantonist ist, freilich weniger für Rechts als für Links, und außerdem auf die Deutsche Volkspartei, die zur Bildung einer Rechtskoalition jetzt unentbehrlich ist. Der Staatsanzeiger" für Württemberg betont: Im Vordergrund der Betrachtungen steht wohl die Frage nach dem Geschick der bisherigen Regierungskoalition. Sie könnte bestehen bleiben, wenn ihr von Seiten der Deutschen Vokkspartei und den» Christlichen Volksdienst Zuzug käme. Dann ständen 44 Ab­geordnete gegen 36. Sozialdemokraten, Zentrum und Demo­kraten könnten aber sogar 47 Sitze vereinigen. Das demo­kratischeStuttgarter Neue Tagblatt" bezeichnet als den ersten starken Eindruck den: die Politik Bazille ist gerichtet. Die

Alte Mühlen im Schwarzwald.

Nach einem Ausschreiben imEnztäler" beabsichtigt -ie Firma Krauth L Komp, in Höfen (Enz) das Gebäude der früheren Dobler Dorfsägmühle im Eyachtal auf Ab­bruch zu verkaufen. Unser auf Zusammenschluß und Rationa­lisierung eingestelltes modernes Wirtschastsgebahren kommt eben auch in der Holzindustrie zur Geltung, und der Vergleich einer alten Primitiven Dorfsägmühle mit einem neuzeitlich ein­gerichteten Sägewerk stellt den ^Fortschritt auf diesem Gebiete deutlich vor Aygen. Das Idyll von der im stillen Tal einsam liegenden Sägmühle, wo der Wanderer dem Räderspiele, dem Wasier und dem Schaffen der Säge zuschaut und seine Ge­danken darüber spinnt, findet sich seltener als in vergangene» Zeiten. Die alten Mühlen verschwinden fast spurlos. Im romantischen Eyachtal ist jetzt keine einzige mehr im Gang.

Wenn wir das Lagerbuch der Kellerei Neuenbürg- vom Jahre 1527 nach Sägmühlen ^durchsetzen, so ist bloß in der Gemarkung Dennach, wo die Obrigkeit und Herrlichkeit nach dem Tausch undschlaych" mit Baden nur noch Württem­berg und den Schönern von Straubenhardt zusteht, darin eine Sägmühlc in derVach" verzeichnet, zwischen den Schönern und den gemeinschaftlich Württemberg und Baden gehörige« Wäldern gelegen. Hans Wentz und seine Mftverwandten hat sie und etliche Wiesen dabei inne und zinst jährlich zehn Schil­ling Heller auf Martini. Bis zu dem oben erwähnten Tausch­abkommen zwischen Württemberg und Baden standen von die­semewig unablößig Hellerzeinß vsser der Segmilin vund et­lichen wisen" den beiden Herrschaften Württemberg und Bade» drei Teile, und Len Schönern der vierte Teil zu. Nach er­folgtem Vergleich bezieht nun Württemberg die drei Teile all­ein, 7 Schilling 6 Heller, und die Schöner empfangen den Vierten Teil.

Wentzen Hanns" zinst übrigens noch jährlich zwei Schil­ling Heller aus ungefähr acht MannsmaÄ Wiesen, genannt königen wiß". Sie liegt zwischen demSchwabftyg" und der Mch" und stößt unten auf die Enz. Bei derKönigen wiß" darf man natürlich nicht an die Schleglerkömge und ihren angeblichen Aufmarsch zum Ueverfall in Wstdbad im Jahre 1367 denken. Es gibt in Dennach auchder Kayserin gut", wo­von Hans Heß als TrägerBethaber" undRauhhaber" zinst. König" und ,Kaiser" waren offenbar zu der Zeit schon Fami­liennamen geworden, ebenso wieRitter".

Die Dcnnachor Sägmühle wird noch einmal erwähnt bei derBircken wist", welche der Cuntzer Hans innehat und welche zwischen der Eyach und dem Wald liegend, oben an die ,-Seg­milin" stößt.

Bei Dobel, wo Paulin Eberlin Schultheiß ist und nach erfolgtem Tausch mit Baden die Vogtei, Gericht und Stab Württemberg allein gehören, jedoch mit dem Anspruch der Schöner auf drei Heller, wenn dreizehn Pfennig an den Stab fallen, wird bei der Lagckbeschreibung einer Wiese mit Namen stachen wisen" angegeben, daß sie beifuerlinsmilin" gelegen sei. Da dieser Name nicht mehr vorkommt, läßt sich nichts weiter daraus erschließen.

Was die ältesten Urkunden im Stuttgarter Staatsarchiv über die :Sägmühlen der Gegend überhaupt anbelangt, so stellt am 17. Juni 1372 Konz p. Strubenhardt dem Grafen Eberhard dem Greiner einen Revers aus für die Hofraite zu Struben­hardt, wo ihm der Bau einer Tägmühle vergönnt ist. Am 5! November 1390 verspricht Markgraf Bernhard v. Baden die Sägmühlc, welche ihm Graf Eberhard der Greiner bei des Maiers Hof oberhalb Neuenbürgs für das Holz aus dem Hengstberg zu bauen gegönnt hat, jederzeit wieder abzattun. Als am Mttwoch nach St. Andreätag 14M in Weil eine Zu­sammenkunft des Markgrafen Bernhard und Graf Eberhard dem Milden stattfand, wo sieSpänne und Irrungen" gütlich beilegten, wurde auch die Sägmühle oberhalb Neuenbürgs auf den Wiesen an der Enz dem Grafen zugesprochen. (Vgl. Sachs, Gefch. der Markgrafschaft Baden 2 . W> S. 215.kl ?.

Birkenfelder Familien.Chronik

vom Monat April 1928.

3 ) Geburten:

6 . Slpril: Fritz, Sohn des Goldarbeiters Karl Braun un­

feiner Ehefrau Anna geb. Dittus;

7. April: Thea, Tochter des Metalldrückers Eugen Wieland

und seiner Ehefrau Luise geb. Ealdart;

10. April: Werner, Sohn des Papierarbeiters Beruh. Köhler

und seiner Ehefrau Berta geh. Titelius;

11 . April: Maria, Tochter des Mafchinenarbeiters Karl Oel-

schläger und seiner Ehefrau Maria geh. Bester: b) Eheschließungen:

7. April: Paul Frank und Lina geb. Kull;

22. April: Emst Wolfinger und Pauline geb. Wöhr; c) Sterbefälle:

3. April: Karoline Fix geb. Wünsch, 76 Jahre alte Witwe des

Wagnermeistcrs Wilhelm Fix;

3. April: Ehristian Regelmann, Landwirt, 77 Jahre alt;

22. April: Oskar Karl, Gillocheur, 24 Jahre alt;

24. April: Karl Kunzmann, Wirt, 48 Jahre alt.

Sie einen

ruckaustrag

«ach auswärts vergebe«, fragen Sie doch bei «as a«, ob wir Sie nicht vor­teilhafter bediene« können.

E. Meth'sche VntzdriiLerei

Neuenbürg. Telephon 4.

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