Neuenbürg, 27. 2lpril. Die Deutsche Volkspartei (National- liberale Partei) hat für Len Bezirk Neuenbürg folgernden Wahlvorschlag eingereicht: 1. Karl Schmid, Fabrikdirektor, Calw, 2. Friedrich Keck, Schulrats Neuenbürg, 3. Walter Fritzsche, Hotelier, Wildbad, 4. Karl Schüler, Jnnungsobermeister, Calw,
5. Herrn. Mönch, Landwirt und Brauereibes., Herrenalb,
6. Theodor Hepp, Forstmeister, Reichenberg.
Neuenbürg, 27. April. ^Vorschlagsliste der Nat.-soz. D. Arbeiterpartei.) 1. Siegel, Rechtsanwalt, Geislingen a. St., 2. Stähle, Dr. med., Nagold, 3. Paul Entemnann, Bankbeamter, Calw, 4. Philipp Bätzner, Schreinermeister, Nagold, 5. Karl Schmid, Korrespondent, Wildbao, 6. Bötzel, Landwirt Bissingen a. Teck. Die Liste der Äcationalsozialisten Wird außer dem Wahlbezirk Neuenbürg noch in folgenden Wahlbezirken eingereicht: Calw, Nagold, Horb, Herrenberg und Freudenstadt.
Neuenbürg, 28. April. Friedrich Gremmelmaier, Schuhmacher, hat die Meisterprüfung bei der Handwerkskammer Reutlingen mit gutem Erfolg bestanden. Wir gratulieren!
(Wetterbericht.) Der Hochdruck im Osten besteht fort. Die Depression im Westen hat sich weiter ausgedehnt. Für Sonntag und Montag ist aber noch vorwiegend heiteres und trockenes Wetter zu erwarten.
Neueste Nachrichten.
Heidenheim, 27. April. Die Deutsche Volkspartei hat für den Bezirk Heidenheim als Spitzenkandidaten Diplom-Kaufmann und Stadtrat Jakob Roßmann-Ulm aufgestellt.
Düsseldorf, 27. April. Das erweiterte Schöffengericht verurteilte den Buchhalter Max Hilgers, der in den Jahren 1924—1927 bei einer hiesigen Speditionsfirma 40 OM Mark unterschlagen hatte, zu einem Jahr Gefängnis mit teilweiser Strafaussetzung. Die Milde dieses Urteils verdankt der Verurteilte der Ueberzeugung des Gerichts, daß er das Opfer einer falschen Erziehung in der Jugend geworden sei. Der Vater des Verurteilten hat die Hälfte des Schadens ersetzt.
Gladbeck, 27. April. In dem Haftprüfunasoerfahren gegen den unter dein Verdachte des Mordes an seinem Konabiturienten Daube stehenden Abiturienten Hußmaun entschied das Gericht heute mittag, daß Hußmann vocläusig weiter in Haft bleibt. Es sind neue Verdachtsmomente hinzugekommen, die eine Freilassung nicht rechtfertigen würden. Hußmann wurde sofort ins Untersuchungsgefängnis nach Essen gebracht. Es wird nunmehr die Voruntersuchung gegen ihn eröffnet werden, von deren Ergebnis es abhängt, ob der Staatsanwalt Anklage erheben wird oder nicht.
Erkelenz (Rheinland), 27. April. Beim Abbrennen einer Heide an der Prooinziallandstraße zwischen Wassenberg und Wildenrath sprang das Feuer auf den Wald über. Hunderte von Morgen jüngeren und älteren Waldbestandes standen alsbald in Flammen. Am stärksten betroffen wurden die Gemeindewaldungen und die Forsten des Barons von Leykamp. Eine große Zahl von Feuerwehrabteilungen aus der Umgebung bemühten sich, das Feuer einzudümmen, bis jetzt jedoch ohne Erfolg. Es besteht die Gefahr, daß der Brand aus holländisches Gebiet übergreift.
.Berlin, 27. April. Nachdem die Nachverhandlungen zwecks Beilegung der Differenzen in der sächsischen Metallindustrie im Reichsarbeitsministerium gescheitert sind, hat der Gesamtverband deutscher Meiallindustrieller seinen Vorstand und erweiterten Vorstand aus Mittwoch de» 2. Mai zu einer Sitzung eingeladcn, um zu der dadurch geschaffenen Lage Stellung zu nehmen und weitere Beschlüsse zu fassen.
Berlin, 27. April. Wie seinerzeit gemeldet, wurde bei dem Berliner Polizeimajor Hans La Baume ein Maschinengewehr gefunden, das La Baume von einem Oberstwachtmeistcr Thieme vor einigen Monaten erhalten und seitdem in einem Keller verborgen hatte. Wie das „Berliner Tageblatt" meldet, ist gegen Polizeimajor La Baume und Oberstmachtmeister Thieme nicht nur ein Disziplinarverfahren, sondern auch ein Strafverfahren aus Grund des Republikschutzgesetzes anhängig gemacht worden.
Zürich. 27. April. Der internationale Iuwelendieb Julius Mo- ransky wurde am Freitag abend kurz vor 9 Uhr vom Züricher Schwurgericht wegen schweren Diebstahls in Betrage von 691OUO Schweizer Franken zu acht Jahren Zuchthaus und Ausweisung aus der Schweiz auf Lebensdauer verurteilt.
Rom, 27. April. Heute früh sprang aus dem Flugplatz Monte Celio der Leiter der flugtechnischen Abteilung, Generalleutnant Guidoni, mit einem Fallschirm aus 1000 Meter von einem Flugzeug herab. Infolge fehlerhafter Handhabung öffnete sich der Fallschirm nicht rechtzeitig, sodaß der General abstürzte. Guidoni war auf der Stelle tot.
Paris, 27. April. Die Briand behandelnden Aerzte haben über sein Befinden heute abend folgenden Bericht ausgcgeben: Der allgemeine Zustand ist befriedigend. Die Besserung dauert an. Die Temperatur ist weiter im Abnehmen begriffen. Der Grippeanfall scheint im Abflauen zu sein.
Paris, 27. April. Baron Claus Zorn von Bulach, dem wegen seines Gesundheitszustandes ein provisorischer Strafaufschub gewährt worden mar, sollte am 30. April seine 13monatige Gefängnisstrafe in Straßburg antreten. Auf Grund von Gutachten seiner Aerzte, die eine wehere Erholung von fünf bis sechs Wochen für notwendig erachten, ist die ihm gesetzte Frist verlängert worden.
Kapstadt, 27. April. Ein von Johannesburg kommender Schnellzug ist in der Schlucht von Hex River bei Worcester mit dem Speisewagen und 6 weiteren Wagen entgleist. Däbei brach ein Brand aus. Fünf Reisepde wurden getötet und sechs schwer, mehrere andere leicht verletzt. An derselben Stelle rst im Jahre 1914 ein Truppentransport verunglückt, wobei zahlreiche Personen getötet wurden. In der gesetzgebenden Versammlung teilte der stellvertretende Eisenbahnminister mit, daß bei dem Eisenbahnunglück am Hex River 6 Personen getötet und 7 schwer verletzt wurden. Sieben Salonwagen sind verbrannt.
Die letzte Landtagssitzung.
Stuttgart, 27. April. Der Landtag nahm in seiner heutigen Sitzung den Gesetzentwurf über die Umschuldungshilfe für die Landwirtschaft in allen 3 Lesungen an und setzte dann die Debatte über Len Staatshaushaltsplan fort. Der Abg. Ulrich (Soz.) übte dabei an der Regierung schärfste Kritik. Das gleiche tat 5er Abg. Schneck (Somm.), der aber auch gegen die Sozialdemokratie Polemisierte. Beide Redner hatten sich u. a. gegen das Verbot des Roten Frontkämpserbundes gewandt. Zu dieser Frage erklärte Innenminister Bolz, jeder Staat habe die Verpflichtung, sich selbst zu schützen. Das Treiben staatsgefährlicher Elemente könne über eui gewisses Maß hinaus nicht geduldet werden. Die rechtlichen Voraussetzungen für das Verbot des Roten Frontkämpferbundes seien gegeben und deshalb sei es auch für die württ. Regierung unmöglich, beim Staatsgerichtshof Einspruch gegen das Verbot zu erheben. Da aber fast alle übrigen Länder Einspruch erhoben hätten, wäre es nach der geschlossenen Ansicht der württ. Regierung unzweckmäßig, wenn Württemberg jetzt mit einer polizeilichen Durchführung des Verbots Vorgehen würde. Der Abg. Scheef (Dem.) übte gleichfalls scharfe Kritik an der Regierung und warf dem Staatspräsidenten u. a. vor, daß er in seinem privaten Verkehr nicht den Trennungsstrich zwischen Regierungsführer und Führer einer Regierungspartei gezogen habe. Darauf erwiderte Staatspräsident Dr. Bazille, daß man ihm keinen Vorwurf machen könne, wenn er einen Wikinger empfangen habe, da nichts besprochen wurde, was gegen den Staat sei und das Licht des Tages zu scheuen habe. Zur Frage des Einheits- oder Föderativstaates erklärte der Staatspräsident, es komme nicht darauf an, was gewisse Zentralstellen mit dem Einheitsstaat wollen, sondern wie er tatsächlich nach seiner Schaffung ausschen würde. Ginge Württemberg in dem Einheitsstaat auf, so würden wir von der Berliner Bürokratie nur verlacht werden (Widerspruch links. Hinsichtlich der Verwaltungsreform berief sich der Staatspräsident auf die Anerkennung des Reichssparkommissars. Der Abg. Andre sprach sich gleichfalls gegen den Einheitsstaat
aus. Ein kommunistischer Antrag gegen das Verbot des Roten Frontkämpferbunds wurde abgelehnt und schließlich der Staatshaushaltsplan mit dem Staatshaushaltsgesetz gegen die Stimmen der Sozialdemokratie und der Kommunisten angenommen. Mchdem dann noch der Rest der Tagesordnung rasch erledigt worden war, hielt Präsident Körner die Schlußrede, in der er den Ausschüssen und ihren Vorsitzenden für ihre wertvolle Arbeit >dankte und die Hoffnung ausdrücktc, daß die Mitglieder des Hauses den Wahlkampf gut überstehen möchten. Im Namen und unter Beifall des Hauses dankte der Abg. Scheef (Dem.) dem Präsidenten für seine unparteiliche und sachliche, die Arbeiten des Landtags förderrrde Geschäftsführung. Präsident Körner dankte seinerseits dem Hause, sowie den Vizepräsidenten und Geschäftsführern. Damit schloß die letzte Sitzung des Landtags, der sich nunmehr auflöste.
Die Störung der Stresemannversammlung vor dem bayerischen
Landtag.
München, 27. April. In der heutigen Sitzung des bayerischen Landtags verurteilte der sozialdemokratische Abgeordnete Dr. Högner rn seiner Rede über die Tätigkeit des parlamentarischen Untersuchungsausschusses auch scharf die Störung der Stresemann-Versammlung und die skandalöse Beleidigung des Reichsministers des Aeußeren durch die Nationalsozialisten. Er bezeichnet« es als außerordentlich bedauerlich, daß die Nationalsozialisten den Minister des Aeußern des Deutschen Reiches einen Schwindler von Locarno und einen Kandidaten von Frankreichs Gnaden nennen dürfen, ohne daß die Polizei die betreffenden Plakate herunterreißc. Im späteren Verlauf der Sitzung nahm der nationalsozialistische Abgeordnete Dr. Buttmann auf die Erklärungen Dr. Högners Bezug und schloß seine Ausführungen mit der Bemerkung: „Der größte Schuft im ganzen Land, das ist und bleibt der Denunziant!" Der sozialdemokratische Abgeordnete Dr. Högner sprang auf den Abgeordneten Dr. Buttmann zu und drohte ihm mit erhobener Hand. Gleichzeitig fielen erregte Zwischenrufe von der Tribüne, auf der sich auch der nationalsozialistische Reichstagsabgeordnete Straßer befand. Landtagspräsident Königsbauer forderte diesen zum sofortigen Verlassen der Tribüne auf. Da Straßer dieser Aufforderung nicht nachkam, wurde er von Kriminalbeamten zum Verlassen der Tribüne gezwungen.
Das landwirtschaftliche Notprogramm.
Berlin, 27. April. Der Reichstagsausschuß zur Durchführung des landwirtschaftlichen Notprogramms setzte heute am späten Nachmittag die Beratung der Richtlinien für die Durchführung des landwirtschaftlichen Notprogramms fort. Es standen zunächst die Richtlinien für die Verwendung von Reichsmitteln.zur Rationalisierung des landwirtschaftlichen Genossenschaftswesens zur Besprechung. Ministerialrat Schuster erläuterte die Gründe, welche eine Vereinheitlichung des Genossenschaftswesens und ihren Zusammenschluß wünschenswert machen. Diese Bewegung sei durch Mangel an Mitteln gehemmt worden. Einen unmittelbaren Zwang könne die Staatsgewalt darauf nicht ausüben, aber die schon wieder erwachte Neigung solle gestärkt werden. Sommer (Ztr.) erhebt Einspruch gegen etwaige Absichten auf Sanierung einzelner Genossenschaften. Schmidt-Köpenick (Soz.) wirft die Frage auf, ob denn die Genossenschaftsverbände wirtlich einen Zusammenschluß wünschten.
Nachnahmeschwindel.
Berlin, 27. April. Ein raffinierter Nachnahmeschwindel wurde gestern durch die Aufmerksamkeit der Ueberwachungs- stelle der Eisenbahn aufgedeckt. Auf dem Anhalter Bahnhof wurden in der letzten Zeit viele Kisten, die Tabak enthalten sollten, zum Versand gegen Nachnahme aufgegeben. Nach angemessener Zeit erschien jedesmal ein Mann, und fragte, ob die Nachnahmen bereits eingegangen seien. Regelmäßig kam er jedoch zu früh und bat um einen Vorschuß, der ihm auch immer ausgezahlt wurde. Die Häufung dieses Vorganges erregte jedoch Verdacht. Gestern untersuchte man eine Kiste, die nach Frankfurt a. M. gehen sollte und fand sie statt mit Tabakwaren mit Altpapier gefüllt. Der Mann, der bald darauf um den Vorschuß nachsuchte, konnte keinen Ausschluß geben. Er war nur ein Bote, der von einem ihm Unbekannten den Auftrag erhalten hatte. In einem Lokal in der Nähe des Bahnhofs wurde dann der Schwindler festgenommen und als ein 23 Jahre alter Kaufmann Fritz Schulze erkannt. Schulze hat bisher 14 Schwindeleien dieser Art eingeräumt.
Die Kirchenbehörden gegen das Andachtsverbot.
Gegen die in der letzten Berliner Stadtverordnetenversammlung mit den Stimmen der Linken zustandegckommene Annahme des kommunistischen Antrags, nach dem innerhalb der städtischen Krankenanstalten Andachten, religiöse Ansprachen und dergleichen in den gemeinsamen Räumen verboten sein sollen, hat das brandenburgische Konsistorium gestern sofort Protest beim Berliner Magistrat eingelegt und ihn aufgefordert, diesem Beschluß seine Genehmigung zu versagen.
Der Wahlaufruf der Deutschen demokratischen Partei.
Berlin, 27. April. In dem Wahlaufruf der Deutschen demokratischen Partei, der heute veröffentlicht wird, wird nach einer Kritik der Tätigkeit der Rechtsregierung im Reich u. a. folgendes ausgeführt: Wir treten ein für eine Politik der Verständigung, wie wir sie seit 9 Jahren gesührt, schon zu einer Zeit, als diese Politik noch aufs heftigste angefochten, unserem Führer Rathenau das Leben kostete; denn wir wissen, daß die großen Ziele deutscher Außenpolitik, die Befreiung des Rhein- landcs, die Regelung der Ostfragen, die endgültige Lösung des Reparationsproblems, die Beseitigung der Kriegsschuldlüge, vor allem aber die Schaffung des großdeutschen Nationalstaates, nicht durch Säbelrasseln und tönende Phrasen erreicht werden können. Darüber hinaus legen wir, fußend auf der Grundlage des deutschen Nationalstaates, ein zukunstsfrohes Bekenntnis ab zur wachsenden Gemeinschaftsarbeit der Völker auf politischem, wirtschaftlichem und kulturellem Gebiet. Wir bekennen uns vorbehaltlos zur Staatsform der Republik, die uns Herzenssache ist, zur Rcgierungsform der Demokratie und zur Erfüllung unseres Staates mit sozialem Volksgeist. Wir verlangen den deutschen Einheitsstaat als Erfüllung jahrhunderte alter Wünsche; wir verlangen ihn aus staatspolitischen, wirtschaftlichen und finanziellen Gründen, zugleich mit einer Neugliederung des Reiches, der Neuverteilung der Aufgaben zwischen Reich und Ländern und weitestgehender Selbstverwaltung, auf deren Erhaltung und Erweiterung die Republik stärker Gewicht zu legen hat als bisher. Grundidee unserer inneren Politik aber ist uns für alle Zeit der Gedanke der Volksgemeinschaft, für den wir eintreten gegenüber den Parteien, die den Gegensatz zwischen „national" und „marristisch", zwischen Stadt und Land, zwischen den Rassen, Konfessionen und Klassen zu verschärfen suchen. Zur Kulturpolitik wird u a. gesagt: Wir werden auch in Zukunft die Träger einer auf freiheitlicher Entwicklung beruhenden Geistes- und Kulturpolitik sein. Unser Schulideal ist die Gemeinschaftsschule, die das Einheitliche des deutschen Kulturgutes gegenüber dem Trennenden der Weltanschauungen und Konfessionen betont. Wir verlangen freie Gestaltung der Wirtschaft, die Raum läßt für Tatkraft, Unternehmungsgeist und Vorwärtsstreben des Einzelnen. Deshalb ist uns die Erhaltung und Förderung eines freien Verantwortungsbewußten, selbständigen Mittelstandes wesentlichste Aufgabe. Wir halten eine auf beiderseitiger Gleichberechtigung fußende Gemeinschaftsarbeit zwischen Unternehmern und Arbeitnehmern für eine unentbehrliche Voraussetzung des sozialen Friedens. In der Außenhandelspolitik lehnen wir sowohl eine protektionistische Hochschutzzollpolitik wie eine reine Konsumentenpolitik ab und verlangen statt dessen die Förderung einer Handelsvertragspolitik, wie sie zur Ernährung und Beschäfti-
und Programm verlangen wir die Einfügung der öffentliche» Finanzwirtschaft in den Rahmen dessen, was die deutsche Wni schast tatsächlich leisten kann mit dem Ziel umfassender Senkun. der Gesamtheit der öffentlichen Anforderungen. Die menicko-E Arbeitskraft gilt uns als das wichtigste Gut der Volkswirticba? Unser Ziel ist deshalb der soziale Volksstaat, gegründet aw einer gesunden Volkswirtschaft, aber orientiert nach sozialvnm tischen Gesichtspunkten. Unser besonderes Interesse gehört denen, die durch die Inflation und eine fehlerhafte, von uni immer bekämpfte Aufwertungsgesctzgebung ihr Vermögen ft»- gcbüßt haben. Unser nachdrücklichstes Eintreten für die Kleinrentner soll ihnen den Rechtsanspruch auf ausreichende Versorgung sicherstellen.
Auflösung des gesamten Wikiugbundes durch Ehrhardt.
Berlin, 27. April. Kapitän Ehrhardt hat, wie er eine» Berliner Korrespondenz mitteilt. Len Wikingbund im ganze, Reiche ausgelöst. Die maßgebenden Gründe des Kapitäns Ehr- hard sind seine Erkenntnis, daß die Wehrbundbowegung kein» machtpolitische Zukunft hat. Kapitän Ehrhardt beabstchssat. sich zunächst rein Politisch zu betätigen. Der Wikingbund war bis heute in Bayern, Württemberg, Baden, Thüringen, Olde» bürg, Mecklenburg, Hamburg, Bremen und Lübeck nicht verboten.
Deutschlands Antwort überreicht.
Berlin, 27. April. Amtlich wird mitgeteilt: Der Reichs- Minister des Auswärtigen empfing heute nachmittag den Botschafter der Vereinigten Staaten von Amerika und überreichte ihm eine Note der deutschen Reichsrcgierung, auf die an Deutschland gerichtete Anfrage der Vereinigten Staaten betreffeich A« Stellung Deutschlands zu einem Kriegsächtungspakt. Die Antwort, die den hiesigen Botschaftern der sonst beteiligten Mächte im Laufe des heutigen Tages zur Kenntnis gebracht wurde, wird in -den nächsten Tagen veröffentlicht werden.
Radauszenen im Plötzenseer Gefängnis.
In der Lazarettabteilung des Strafgefängnisses Plöhense« (Berlin) beschwerte sich ein Gefangener, der mehrere Monat« lang in der Jrrenabteilung des Gefängnisses in der Lehrte« Straße gewesen war und nun als gebessert in das Lazarett Plötzensee zurückkehrte, bei einem Aufseher über das Abendessen. Er drohte, das Inventar zu zerschlagen, wenn er nicht in 20 Minuten ein Abendessen hätte, wie er es von der Lehrte« Straße her gewöhnt sei. Der Beamte redete dem Gefangene» gut zu und riet ihm zu einer Beschwerde bei dem Direktor. Nachdem die 20 Minuten verstrichen waren, begannen der Gefangene und noch ein anderer, mit dem er früher mehrere Straftaten begangen hatte, zu toben. Sie zerschlugen die Einrichtung. Die übrigen Insassen des Krankensaales brüllten und tobten. Der diensthabende Beamte rief telephonisch Hilfe herbei. Nur mit Mühe gelang es den Beamten, die Tobenden in die Äeruhigungszellen zu bringen, wobei 3 Beamte durch die Gefangenen verletzt wurden. Vor einem Jahr etwa zerschlug derselbe Gefangene im Büro des Direktors fast die ganz« Einrichtung.
Das mecklenburgische Volksbegehren gescheitert.
Schwerin, 27. April: Das vom mecklenburgischen Landbunt beantragte Volksbegehren kann als gescheitert angesehen werden. Beim Stattstischen Landesamt wurden bis heute gewählt aut 1595 Bezirk 61916 Stimmen. Da nur noch 51 Gemeinden ausstehen, ist nicht zu erwarten, daß die erforderliche Zahl von 68 460 Stimmen erreicht wird.
Das Urteil im Hamburger Ausruhrprozetz.
Hamburg, 27. April. In dem Hamburger Ausruhrprozetz der sich mit den Unruhen im August 1927 beschäftigte, b« denen der Polizeibeamte Codbersen ermordet wurde, wurde heute vormittag das Urteil gefällt. Gegen 7 Angeklagte wurde auf Zuchthausstrafe von 2)4 bis 4 )4 Jahren erkannt. Gegen 10 weitere Angeklagte wurden Gefängnisstrafen von 6—18 Monaten verhängt. Das Verfahren gegen einen der Angeklagte» wurde von dem Prozeß abgctrennt. Zwei Angeklagte sind frei- gesprochen worden.
Bela Khuu verhaftet.
Wien, 27. April. Bela Khun, der ehemalige kommunistische Diktator Ungarns, ist heute in Wien von der Polizei verhaftet und dem Landesgericht eingeliefert worden. Bela Khun wurde seit dem Sturz der Rätediktatur von Ungarn steckbrieflich verfolgt, hielt sich aber die ganze Zeit über in Sowsetrußland auf. Er war erst vor kurzem mit einem falschen russischen Paß aut Moskau in Wien ein getroffen, um mit hier weilenden russische» Beauftragten in Verbindung zu treten. Mit ihm zugleich wurden auch weitere russische Kommunisten verhaftet.
Weitere Kommunistenverhafttmgen in Wien.
Wien, 27. April Im Zusammenhang mit der Verhaftung Bela Khuns wurde gestern auch ein ungarischer Kommunist festgenommen, der in einer Fremdenpension Wohnung genommen hatte. Seine Identität steht bisher noch nicht fest. Er ist im Besitz eines zweifellos gefälschten deutschen Reisepasses. Ferner wurde ein Mädchen verhaftet, das allem Anschein nach all Sekretärin Bela Khuns fungiert hatte.
Eine Aktion Bela Khuns in Ungarn.
Budapest, 27. April. In Wiener Kreisen ist man aus Grinst der Verhöre, die mit dem dort verhafteten Bela Khun vorgenommen worden sind, allgemein der Ansicht, daß Khun i» Ungarn eine groß angelegte Aktion vorbereitete und sich?» diesem Zwecke in Wien aufhielt. Wie verlautet, wurde Bel« Khun von Moskau nach Wien gesandt, um die Leitung der mit dem Tode des Kommunisten Landler führerlos gewordene» kommunistischen Partei in Oesterreich zu übernehmen.
Die „Bremen"-Meger in Eurtisfield.
Newyork, 27. April. Wie von Lake St. Agnes gemeldet Wird, sind die „Bremen"-Flieger heute früh um 7 Uhr amerikanischer Zeit nach Washington gestartet. Die „Bremen"-Flieger sind mit dem Fordflugzeug in Eurtisfield 1.48 Uhr amerikanischer Zeit gelandet. Die Landung der „Bremen"-FIieger auf dem Flugplatz Eurtisfield kam gänzlich unerwartet. Es waren deshalb zur Begrüßung nur wenige Personen anwesend. Zahlreiche Prcsseleute und Photographen weilten zur gleichen Zen auf dem eine Meile entfernten Flugplatz Mitchellfield, weil man mit einer Landung dort gerechnet hatte. Die Besatzung der „Bremen" wird die Reife nach Washington mit der Eisenbahn fortsetzen, >da der anhaltende Regen einen Flug unratia« erscheinen läßt.
Die Trauerfeier für Bemrett.
Newyork, 27. April. Der Leichnam Bennetts traf in Newyork auf dem großen Zentralbahnhof um 7.30 Uhr ein. Er wurde von Marine, Armee und Polizeieskorde nach der Kasern« des 71. Regiments überführt und dort für eine Stunde auf- rebahrt. Trotz der frühen Morgenstunde drängten sich Tauende von Newyorkern zusammen, um dem Toten die letzt« Ehre zu erweisen. Flugzeuge warfen Blumen ab. Mehrer« Kirchen hielten Gedächtnisfeiern ab. Der Leichnam wurde 9.20 Uhr nach der Pennsylvania-Station überführt, um die letzte Fahrt nach Washington anzutreten. Nach Bennetts Beisetzung werden die Flieger in aller Stille am Grabe Kränze niederlegen. Von der eigentlichen Trauerfeier werden sie sich, fern halten, um nach einer Verabredung mit Byrd jeder Möglichkeit aus dem Wege zu gehen, im Zeichen der Trauer um Benne» von der Menge gefeiert zu werden. In Washington wehen die Fahnen auf Halbmast. Bei der Uebersührung der Leiche Ben-
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