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waren, er sei der ritterlichste Kampfflieger des Weltkrieges gewesen.
Württemberg.
Stuttgart, IS. April. (Zehnjähriges Bestehen des Wald- vesitzcrverdands.) Der Waldbesitzerverband für Württemberg und Hohenzollern blickt in diesem Jahr aus sein lOjähriges Bestehen -zurück. Es war Anfang März 1918, als sich eine Gruppe von Vertretern des württ. Gemeinde- und Privatwaldes in Aulendors zusammenfand, um den Grundstein zum Zusanrmenschluß des nichtstaatlichen Waldbesitzes zu legen; Druck der Kriegsnot und harte Behandlung der Waldwirtschaft gaben den letzten Anstoß zu diesem Schritt. Rasch vollzog sich der Anschluß der Waldbesitzenden. Die ersten Jahre über bedurfte es starker Bemühungen, um den Belangen des Gemeinde- und Privatwaldes den verschiedensten Strömungen gegenüber Geltung zu verschaffen. Heute nach Idjährigem Wirken, steht der Waldbesitzerverband als festes Gefüge da. Insgesamt 241600 Hektar Gemeinde- und Privatwald sind in ihm zusammengeschlossen. Bedeutsame Aufgaben aus dem Gebiete des heimischen Forstwesens harren noch der Lösung. Zur Erinnerung an die Gründungstage findet am, 27. und 28. April die diesjährige Gauversammlung in Biberach statt. Bei diesem Anlaß sind u. a. Vorträge vorgesehen von Stadtschultheiß -Hannner-Biberach über „Die Bedeutung des Waldes für die Waldgemeinden", Forstdirektor Schmid-Wolfegg „Aus den Gründertagen des Waldbesitzerverbands", Forst- u. Domänendirektor Moosmayer-Zeil über „Die Gefahren der Hochmoor- dildung auf den oberichwäbischen Waldböden". Den Abschluß der Tagung wird ein Waldbesuch in die ausgedehnten Stadlund Hospitalwaldungen von Biberach mit Vorträgen bilden.
Stuttgart, 20. Slpril. (Spielplan der Württ. Landestheatcr.) Großes .Haus: Sonntag, 22. April: Der Troubadour (3—5 ll) — Die -Fledermaus (7—10); Dienstag: Aida (7)4 bis nach >0)4); Mittwoch: Der Freischütz (7 )4—10 )4); Donnerstag: Aiignon (8—10)4); Freitag: Zar und Zimmermann (7)4 bis 10)4); Samstag: Tannhäuser (7-10X); Sonntag, 29. April: Die Boheme (7)4—9)4); Dienstag: Cavalleria rusticana — Pagliacci (7 )4—10)4), — Kleines Haus: Sonntag, 22. April: 7. Morgenfeier Filmbühne und Schauspiclbühne, Vortrag Jul. Bab-Bcrlin (11)4—12)4) — Hokuspokus (7)4—10); Montag: Hokuspokus (8—10)4); Dienstag: Kleine Komödie (7)4—9A4); Mittwoch: Oktobertaß (8—10); Donnerstag: Kleine Komödie (8—10)4); Freitag: Der Londoner verlorene Sohn (7)4—10); Samstag: Leinen aus Irland (7 bis nach 9)4); Sonntag, 29. April: Leinen aus Irland (7)4 bis nach 10) — 8. Morgenfeier: Anton Bruckner (11)4—12)4); Montag: Oktobertag (8—10); Dienstag: Königsmaske (8—10)4); Mittwoch: Rosmersholm (7)4—10)4) Uhr. — Haus des Deutschtums: Samstag, 28. April: 5. Veranstaltung des W. Theaterbundes: Aussichten des deutschen Dramas, Vortrag Alfred Kerr-Berlin( 8—10).
Stuttgart, 20. April. (Die gefährliche Orangenschale.) Durch Ausgleiten aus einer Orangenschale kam in Gäblenberg ein 20 Jahre alter Hilfsarbeiter auf dem Gehweg zu Fall und brach den linken Unterschenkel.
Heilbronn, 20. April. (Der Ausstand bei der Staustufe Horkheim.) Der Ausstandsbeschluß der Belegschaft an der Staustufe Horkheim ist mit 250 gegen 10 Stimmen zustande gekommen in einer Versammlung in Klingenberg. Zur Sache selbst wurde beschlossen, eine Abordnung zur Ncckar-A.G. nach Stuttgart zu senden, um dort über die Forderungen der Arbeiter zu verhandeln. Diese Verhandlungen fanden gestern statt, sind aber ergebnislos verlaufen. Für heute mittag ist wieder eine Versammlung der Arbeiter einberufen, die zu diesem Beschluß Stellung nehmen wird. Da nach den Informationen der „Neckar-Zeitung" die Organisationen als solche den Streik nicht unterstützen, dürfte er bald in sich zusammenbrechen.
Marbach a. N., 20. April. (Noch ein Schulstreik.) Hier wurde von einigen Schülern der 8. Klasse am ersten Tage des neuen Schuljahrs gestreikt. Außerdem hat eine Abordnung auf dem Stadtschultheißenamt bittere Vorwürfe gemacht und die Aufhebung des Gemeinderatsbeschlusses verlangt. Der Schul- strcik ist zwar wieder abgebrochen worden, doch soll er wieder ausgenommen werden, falls der Beschluß des Gemeinderats in den nächsten Tagen nicht zurückgenommen wird. Es ist darauf hinzuweisen, daß von den vielen beim Kultministerium ein- gebrachten Befreiungsgesuchen keine Oberamtsstadt berücksichtigt wurde.
Plochingen, 20. April. (Die Finger abgeschnitten.) Der verheiratete Zuschneider Otto Reinhardt von hrer verunglückte gestern nachmittag an der Fräsmaschine und verlor alle Finger der linkere Hand. Bor nicht allzu langer Zeit hat der ältere Bruder des Verunglückten das gleiche Mißgeschick gehabt.
Eningen u. A., OÄ. Reutlingen, 20. April. (Wilderer.) Der hiesige Forstwart betraf am Karfreitag im Kühteich zwei Männer dabei, wie sie eben etwas verscharrten. Er ging seines Weges deshalb ruhig weiter und ließ sich auch nichts anmerken, als die beiden Personen an ihm vorbeilamen. Als er an die betreffende Stelle kam und nachsah, um was es sich bei der geheimen Arbeit der 2 Männer handelte, fand er eine Häsin
liegen, die durch einen Schuß getötet war und, wie sich bei späterem Oeffnen erwies, 3 Junge im Leibe hatte. Auf Anzeige des Forstwarts schickte der Oberlandjäger seine Frau zu dem einen Beteiligten mit der Anweisung, dieser möchte am Abend aufs Rathaus kommen. Dort nahm er ihn ins Verhör und erreichte nach stundenlanger Vernehmung das Geständnis, daß der Tochtermann des Vernommenen den Hasen mit Lern Revolver niedergeschossen habe, worauf sic ihn an der vom Forstwart beobachteten Stelle verscharrten, um ihn später zu holen. Die Schuldigen werden sich sonach wegen Wilderei zu verantworten haben.
Biberach, 20. April. (Verleumderische Beleidigung.) Die im Laufe der letzten Monate in Biberach und Umgebung in hartnäckiger Weise im Umlauf gewesenen Gerüchte über unsittliche Vorkommnisse auf dem Gigelberg bezw. in Reichenbach, wodurch hiesige angesehene Bürgersleute in ihrer Ehre und in ihrem Ansehen auf das schwerste geschädigt wurden, haben kürzlich in 2 Verhandlungen vor dem hiesigen Amtsgericht ihre Sühne gefunden. Die Wider besseres Wissen verbreiteten Gerüchte entbehren nach den polizeilichen Feststellungen und den Verhandlungen vor dem Amtsgericht Biberach jeder Begründung. Es wurde daher auch eine ganze Reihe von Personen wegen verleumderischer Beleidigung bezw. übler Nachrede zu ziemlich hohen Geldstrafen verurteilt. Gegen eine Anzahl weiterer Personen schwebt heute noch das Verfahren.
Weingarten, 20. April. (Unerwünschter Besuch in einer Gärtnerei.) Gestern nachmittag, als das um 3.30 Uhr an der Post abgehende Zügle die Schloßstraße passierte, Meute ein Farren und benahm sich so ungebärdig, daß sein Führer die Gewalt über ihn verlor. Er riß zunächst den Hag der Roth- fchen Gärtnerei nieder. Die Blumenbeete schienen es ihm angetan zu haben. Mit Vergnügen lief er kreuz und quer darüber. Nach einer aufregenden Jagd konnte der „Blumenfreund" dingfest gemacht werden und seine Weiterreise nach seinem Bestimmungsort fortsetzen.
Ellwangen, 20. April. (Gräßlicher Unfall.) Die 15jährige Tochter der Wirtswitwe Barbara Kurz in Heilberg, Gemeinde Bühlerzell, kam in der Mühle in Sensenberg der Transmission zu nahe, wobei sie von dieser an den Kleidern erfaßt und mehrmals herumgeschleudert wurde. Mit schweren Verletzungen, u. a. wurden dem Mädchen die Beine mehrmals gebrochen, auch wurde ihm der Brustkorb zerquetscht, wurde das arme Opfer ins hiesige Bezirkskrankenhaus verbracht, wo es fedoch bald darauf arr den Folgen des Unfalls verstorben ist.
Handel, Verkehr und - Bslkswirtschaft.
Wirtschaftliche Wochenrundschau.
Börse. Die Börse erlebte in der letzten Zeit zunächst eine Haussewelle. Seit den Osterfeiertagen hatte das Geschäft in außerordentlichem Maße zugenommen und die recht erheblichen Kurssteigerungen, die zahlreiche Sonderwerte erfuhren, hatten auf die ganze Börse anregend gewirkt. Man führte die Kurssteigerungen auf das Interesse des Auslands zurück, das stark als Käufer austrat. Aber auch die heimische Spekulation beteiligte sich in viel stärkerem Maße als sonst an dem Geschäft. Im letzten Teil der Berichts-Woche gab es aber trotz der Erleichterungen des Geldmarktes und obwohl die Arbeitslosigkeit abgenommen hat, nicht unerhebliche Mschwächnngen, einmal weil das Ausland als Käufer fehlte, sodann infolge von Gewinnrealisationen und Glattstellungen. Ueberlcgungen, daß das beträchtlich gestiegene Kursniveau eiue wesentliche Schmälerung der Verzinsung bedeutet, veranlaßten zweifellos das Publikum zu diesen Realisationen. Baisse-Abgaben drückten gleichfalls auf den Kursstand. So war der Aufschwung, den die Börse genommen hatte, nur von kurzer Dauer.
Geldmarkt. Die Entspannung am Geldmarkt nach dem Ultimo ist nur sehr langsam erfolgt. Es verging fast ein halber Monat, bis sich das Tagesgeld stärker verflüssigte. Die Rückflüsse aus der Provinz hatten sich, vielleicht auch infolge der Osftrpause, außerordentlich verzögert. Der Privatdiskont konnte erst am 12. April auf 6 fünf Achtel ermäßigt werden, späterhin auf 6)4. Tagesgeld war schließlich leicht und stellte sich zuletzt auf 3)4 bis 4 Prozent für erste Adressen und auf 4 -5 Prozent für zweite. Warenwechsel 6)4 bis 6 sieben Achtel, Monatsgeld 7,25—8,5. Am Devisenmarkt stieg der Dollar auf 4,1825. Die Erleichterung des Geldmarktes gab offenbar zu Rückzahlungen ans Ausland Veranlassung.
Getreidemarkt. Die letzten Saatenitandsschätzun- gen hatten für Weizen und Roggen ungünstigere Ergebnisse als im Vorjahr gebracht, was insofern überraschte, als man vorher Klagen über den Felderstand kaum gehört hatte. Da gleichzeitig auch aus Nordamerika ungünstige Berichte Vorlagen, blieb die Wirkung auf die Produktenmärkte nicht aus. Das Angebot nahm stark ab und der Getrcidemarkt stellte sich bei zunehmender Nachfrage außerordentlich fest. Mit Getreide war auch Mehl lebhaft gesucht. Auf dem Futtermittelmarkt herrschte gleichfalls Festigkeit, wenn auch nicht in demselben Maße. Ein günstiger kanadischer Erntebericht drückte schließlich den Weizenpreis. Mer die Preise stellten sich trotzdem gegenüber den Notierungen vor 14 Tagen erheblich höher. An der
Stuttgarter Äandesproduktenbörse blieben Heu und Strob n-a 6,5—6 bezw. 4—4,4 pro Dz. unverändert. An der Berlik. Produktenbörse notierten
unverändert.
eizen 368 (ff-16), Roggen'
(ff- 27), Somergerste 288 (ff-6), "Hafer 26?' ff-19) je'pro^To^! und Weizenmehl 37 (ff- 2) Mark pro Doppelzentner.
Die Großhandelsinderziffer ist nah«. Dagegen hat sich am Arbeitsmarkten«
Warenmarkt, unverändert geblieben.
wenig Nachfrage aus der Industrie. Die Preise ftir^Baum! Wollgarne sind etwas gestiegen, die für Baumwollgewebe unverändert geblieben. Am Wollmarkt ist das GeszM gleichfalls ruhig. Die Preise waren bei der letzten Berlins Wollversteigerung fest. Am Metallmarkt sind die Uiniä§ gering, auch der Wtmetallmarkt ist ziemlich ruhig. Den Zuckn- Märkten fehlt es an Anregungen. Am Hopfenmarkt ist ruhiaei Geschäft. Bei den letzten Häute- und Fellauktionen gab es aub Kausstimmung bei teilweise leicht anziehenden Preisen.
Vieh mar kt. Me Zufuhr an den Schlachtviehmärkt» war recht erheblich, aber es bestand gute Kaufmeinung, A, Großviehmarkt sind die Preise fast unverändert, am Kälbermarkt sind sie etwas gestiegen, dagegen sind die Schweinepreift infolge großen Angebots ziemlich stark gewichen.
Holzmark t. Am Nadelstammholzmarkt ist das GeschD ruhiger geworden, aber Nachfrage nach Rundholz besteht immer noch. Immerhin geht die Preiskurve langsam abwärts. U» Schnittholzmarkt ist keine wesentliche Aenderung der Lage em- gctrcten, das Geschäft ist ziemlich ruhig. Man wartet immer noch auf die Entwicklung und Anforderung des Baumarüs
Der Racheakt in Ludwigshafen. Zu der schweren Bluti« im Anilinwerk Ludwigshafen werden noch folgende Einzelheit« mitgoteilt: Der Täter, Franz Gioth, war feit 1922 bei der 1 G. Farbenindustrie beschäftigt und am 12. d. M. wegen MG Handlung eines Meisters entlassen worden. Me Meister Georr Heißt und Schneider dürsten kaum mit dem Leben davonkommen. Der Täter ist in das Amtsgerichtsgefängnis Ludwigshasen gebracht worden. Er gab in seiner Vernehmung M, daß er sich an den. Meistern rächen wollte. Gioth war bereits morgens 8 Uhr, in der Absicht, einen Racheakt auszusühren, i« die Fabrik eingedrungen und hatte sich zunächst in den Bau M begeben, wo er ans den. 48 Jahre alten Meister Wilhelm Schneider und -den 41 Jahre alten Kalkulator -Otto Lauper mehrere Schüsse abgab. Von da aus ging er in den Ban 10, wohin er ans 9 Uhr im angeblichen Auftrag der Direktion der I. <8, Farbenindustrie 2 Meister, bei denen er zuletzt in Arbeit war, bestellt hatte. Diese wollte er ebenfalls niederschießen; sie kanicn aber nicht. Run begab er sich in den Ban 565, wo er auf einen Meister namens Disque einige Schüsse abfcuerte, Nr ihr Ziel verfehlten. Es kam hier zu einem Geraufe, jedoch gelang es Gioth zu flüchten. Hierauf sprang er in den Bau 110, wo er mehrere Schüsse auf die Meister Heißt und Platz abgab und verletzte. Hierauf trat er auf der Flucht de« Meister Graf entgegen, auf den er ebenfalls mehrere Schöffe abseuerte, ohne ihn aber zu treffen. Dann überstieg er an dm Rheinseite den Fabrikzaun und stellte sich auf der Polizeistation V- Von der Absicht, sich nach dem Vorfall selbst M erschießen, kam er wieder ab, da ihm der Mut fehlte. Dir Verletzungen bestehen in schweren Kinn-, Schulter- und Armschüssen.
„Bon da Liab alloa kann nm nöt leb'n." Dem „Traunsteiner Wochenblatt" wird folgendes wahres Geschichtchen erzählt: „Ein 23jähriges Mädchen hatte aus Trotz 3 Tage lan» nichts mehr gegessen, weil die Eltern die Besuche ihres nicht mit besonderen Glücksgütern gesegneten Liebhabers nicht dulden wollten. Ms der Hunger sich aber allzusehr bemerkbar machte, vergaß sie Trotz und Liebeskummer und gab de« Hungerstreik aus. Der Vater meinte jedoch: „Gell Dirndl, d« fragst es, vo de Liab alloa kann nur not lebA!"
Lynchversuch an einem Pfarrer. Bei der Neusatzer Staatsanwaltschaft hat dieser Tage der römisch-katholische Pfarrer aus Srbobran in Südslawien, Andreas Äerecz, die Anzeige erstattet, daß seine eigenen Pfarrkinder ihn lynchen wollten, als er die von der Erzdiözese vorgeschriebene Kirchensteuer, mit der die Bevölkerung schon monatelang im Rückstand war, mit Hilft der Behörden eintreiben wollte. Me finanzielle Bedrängnis der Kirchengemein.de hatte schon früher zur Entlastung des Kirchendieners geführt, so daß das Glockengeläute unterbleiben mußte. Die Gläubigen hatten verlangt, daß wenigstens z« den Feiertagen geläutet werde, was der Pfarrer aber ablehnte, solange die Kirchensteuer nicht bezahlt werden würde. Daraufhin brach die Menge in die Kirche ein und wollte -den- Pfarrer lynchen, doch gelang es ihm. zu entfliehen. Me Neusatzer Behörden haben eine starke Gendarmerieabteilung nach Sroo- bran entsandt, um die Ruhe wiederherzustellen.
Ein rasender Tiger im Tiergarten zu London. Ein tragischer Fall ereignete sich gestern nachmittag im Tiergarten i« London. Ein Wärter reinigte den Käfig eines Tigers. I«
Mag auch hie Liebe WSMSN ...
Roman von Fr. Lehne.
29. Fortsetzung. (Nachdruck verboten.)
„Ich auch, Papa! Was ist denn hier noch los?" rief Thekla. „Berklins gehen schon nächste Woche nach Frankfurt. Asto schwärmt sehr von der neuen Villa, de ihr Vater gekauft hat. Im Sommer für ein paar Wochen, ist es ja ganz schön hier — ich möchte aber nun auch mal was anderes sehen!"
„Papa, wollen wir denn fort von unserem schönen Lengefeld? Ja. warum denn?"
Siffi war sehr überrascht und niedergeschlagen. Tränen standen in ihren Augen.
„Gott, Hab' dich doch nicht so, Siffi! Richtig albern bist du." schaff Titi.
Freundlich beruhigend nickte der Gras seiner jüngeren Tochter zm .
„Es ist ja nicht für immer. Kleine! Nur für die wenigen Wintermonate und in München wird es dir sicher gefallen, dort, wc Onkel Rüdiger wohnt."
„Fräulein Lore kommt aber auch mit uns nach München?" fragte sie eifrig, und erleichtert darüber, daß die Abwesenheit von Lengefeld nur eine vorübergehende lein sollte.
.,Selbstr-erstänt iich. Oder glaubst du, kn München hättet ihr nicht nötig zu lernen? Ihr miffff fleißig min."
,-O, wir sind flfttztH, Pssa. Fräulein ist sehr zu- frieden. Soll ich- dir m/L ruchhn meine Schulbücher zeigen?"
. Damit kannst da wohl warten bis morgen? sagt« Gräfin Lella scharf, während Thekla höhnisch lachte, übrigens ist es jetzt Zeit für dich, ins Bett zu gehen. Fräulein Berger mag dir helfen."
Sofort erhob sich das junge Mädchen.
„Komm. Siffi! Sage gute Nacht!"
Gehorsam stand die Kleine auf. Sie küßt; der Matter die Hand, den Vater umhalste sie stürmisch.
„Kommst du nachher nochmal an mein Bett, Papa?" fragte sie leise.
Er nickte, strich ihr das dunkle Haar zurück und drückte einen Kuß auf ihre Stirn.
Mit einem glücklichen Lächeln umfaßte Cäcilir dir Hand ihrer Lehrerin und hinkte hinaus. Sinnend folgte Ottokar Allwördens Blick den beiden.
„Siffi Meint sehr an Fräulein Berger zu hängen."
„Kein Wunder, die Berger zieht sie uns vor und kümmert sich wenig um mich und Ossi." warf Thekla gersizt ein.
„Bist du mit der Erzieherin zufrieden, Lella?"
Die Angeredete zuckte mit den Achseln.
„Gott ja, Ossi lernt sehr gern und auch gut bei ihr. das ist die Hauptsache. — Titi ist ihr ia wohl schon entwachsen — da werden wir später in München Ersatz finden müssen."
„Ein schönes Mädchen." bemerkte der Graf, fast in Gedanken. Ihm war diese Aeußerung sofort leid, denn höhnisch lachte seine Frau:
„Das habe ich sofort gemerkt, daß sie Eindruck auf dich gemacht hat! Du scheinst in Verlegenheit um ein neuer Modell zu sein, wie —?"
„Lella, ich bitte dich!" wehrte er ab, mit einem Blick auf Thekla, die gespannt, mit halb offenem Munde die Eltern beobachtete, einen wenig kindlichen Ausdruck auf dem hübschen Gesicht.
Lächelnd wiegle Lella den Kopf hin und her und fixierte ihren Gatten mit einem spöttischen Blick.
„Ick kenne dich, mein Freund. Warum so eifrig dagegen protestieren? — Zeige mir nun. bitte, noch einmal den Wohnungsvlan.
„Sofort, wenn ich Siffi „Gute Nacht" gesagt habe! Ich möchte sie nicht vergebens auf mich warten lassen."
Geräuschlos betrat er das Schlafzimmer seiner Töchter. ohne daß man ihn bemerkte. Lore kniete neben Sissis Bett und sprach mit ihr das Abendgebet. Ihr
junges Gesicht trug einen so andächtigen, heiligen Ausdruck, daß es ihn unwillkürlich ergriff.
Errötend erhob sie sich, als sie die Anwesenheit der Grafen bemerkte. Er neigte sich über sein Kind, das die mageren Aermchen um seinen Hals schlang und qlück- lich über sein Kommen, ihn mit Worten und Streicheln liebkoste.
Um Lella nicht Anlaß zu den von ihr beliebten spitzigen Bemerkungen zu geben, entfernte er sich bald wieder nach einigen freundlichen Worten an das K^d und seine Erzieherin. Ihm war seltsam zumute. Weh -und weich. Eine zufällige Aehnlichkeit hatte .ihm mit Macht die Vergangenheit ins Gedächtnis zurückgerufen, vor deren Erinnerung er sich immer sg ängstlich gewehrt hatte. Und nun zogen, hervorgm n durch den Anblick des fremden, schönen Mädchens. danken durch seine« Kopf, die ihn verwirrten und ängstlich machten. Begrabenes zieht man nicht gern ans Tageslicht.
Am Abend konnte Lore nicht einschlafrn. Der Gedanke. in einigen Wochen in München zu kein, erregte sie in hohem Maße. Sie mußte sofort ihrem liebe« Mütterchen mitteilen, welches Glück ihr bevorstand. Eilig glitt die Feder über das Pavier.
— — Der Graf ist übrigens sehr freundlich. Er hat auch Siffi sehr lieb, und das freut mich für sie. Mit sedem Tage gewinne ich das Kind lieber, und sie lobnt es mir durch ihre Anhänglichkeit. Titti ist launenhaft und hochmütig, wie ihre Mutter; sie ist ein schwer zu behandelndes Kind.
Ich sah die Herrschaften von der Bahn .kommem Ms der Graf aus dem Wagen stieg, dachte ich. ErM wäre es — so ähnlich sah er ihm von weitem. Solche schlanke, jugendliche Figur hat er. Aber in der Nähe sieht man doch, daß er ein Fünfziger ist. Sein interessantes Gesicht zeigt viele Falten: sehr nervös steht er aus — wie unser Geschichtsprofeffor aus dem Seminar. D« erinnerst Dich. Mutterl: der Doktor Arnold, für den wir alle schwärmten.
(Fortsetzung folgt.)
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