die olympischen Weltkämpfe in Amsterdam durch den internationalen Turnverband ausgetragen werden, dem die Deutsche Turnerschaft allerdings nicht angehört, sich aber im Deutschen Reichsausschuß für Leibesübungen daran beteiligt. So durste dieser Bortrag dazu beitragen, die Besucher mit dem Tun und Treiben der alten Griechen in damaliger Zeit vertraut zu machen und der Bortragende bürgt dafür, daß er dieses Thema voll und ganz beherrscht. Es dürfte auch interessant werden, Bergleiche anzustellen mit der nachmaligen griechischen Gymnastik und unserem jetzigen deutschen Turnen. Ein zahlreicher Besuch dieses Vortrags wäre daher sehr angezeigt. Näheres folgt. Sch.
(Wetterbericht.) Der Hochdruck im Norden nimmt an Einfluß zu. Für Sonntag und Montag ist nur noch zeitweise bedecktes und trockenes Wetter zu erwarten.
Birkenfeld, 17. März. Heute abend 8 Uhr findet im Gasthaus zum „Löwen" die jährliche Generalversammlung des 1. Fußballklubs 08 Birkenfeld statt. Da eine reichhaltige Tagesordnung auf dem Programm steht und Neuwahlen stattfinden, wäre zu wünschen, daß'die Mitglieder vollzählig erscheinen.
R Ealmlmch, 15. März. Am letzten Sonntag führte der Handels-und Gewerbeverein die angekündlgte Ausfahrt nach Stuttgart in das Landesgewerbemuseum aus. 53 Teilnehmer fuhren in 2 großen Personenautos der Reichspost über Calw—Böblingen nach Stuttgart. Äiach einer kurzen Rast gings in das Museum, wo die Teilnehmer von Herrn Schultheis; Hörnle begrüßt wurden. In der König Karlshalle empfing der Vertreter des Landesgewerbemuseums^ Herr Schumacher, die Gäste und entbot ihnen Willkommgruß. Herr Dr. Josten übernahm die Führung durch die kunstgewerblichen Abteilungen, gab in erschöpfendem Vortrag während der Führung ein klares Bild über die Entwicklung der Kunst und verglich altes und neues in vorbildlicher Weise. Herr Schumacher übernahm die Führung der Teilnehmer in die Abteilungen der Technik: Entstehung und Gewinnung der Braun- und Steinkohlen, sowie Gewinnung und Verwendung des Eisens einerseits und der übrigen Metalle andererseits. An im Betrieb befindlichen Maschinen wurde die Fließarbeit im Fließgang vor- geführt. Außerdem wurden den Teilnehmern verschiedene Maschinen und Apparate vorgeführt, die ein glänzendes Zeugnis von der Qualitätsarbeit der württ. Feinindustrie gaben. Dann gings noch in eine Möbelausstellung, welche ebenfalls zeigte, auf welche hohe Stufe der Möb.'lbau in Handwerk und Fabrik gebracht werden kann. Am Schluß der Führung sprachen der Vorstand, Herr Bildhauermeister Bott, und Herr Schultheiß Hörnle dem Führenden und seinen Aisistenten den herzlichsten Tank aus. Hierauf nahm der größte Teil der Teilnehmer zusammen das Mittagessen ein, worauf sie sich zerstreuten. Auf 6 Uhr war die Abfahrt festgesetzt, konnte aber erst nach 7 Uhr stattfinden, da sich ein Teilnehmer nur sehr schwer von Stuttgart trennen konnte. Des Schnees wegen erfolgte die Rückfahrt über Zuffenhausen, Schwieberdingen, Mühlacker, Pforzheim, Calmbach, wo alle wohlbehalten und wohlbefriedigt ankamen mit dem Wunsch, solchen instruktiven Ausflügen noch mehrere folgen zu lagen.
Baden.
Pforzheim, 15. März. Der Bürgerausschuß hat nach mehrtägigen Verhandlungen gestern in später Abendstunde den städt. Voranschlag für 1928, der 14988 200 Mark an Ausgaben und 13233310 Mark an Einnahmen mit einem durch Gemeindesteuer (Umlage) zu deckenden Fehlbetrag von 1 755 MO Mark vorsieht, angenommen. Zur Deckung des Fehlbetrags wurde eine Umlage in folgender Höhe festgesetzt: für je 100 Mark
Steuerwert des Grundvermögens 56 Mg., für je 100 Mark Steirerwert des Betriebsvermögens 22 Pfg.,
für je 100 Mark Gewerbeertrag 3,36 Mark. Die"Annahme der Vorlage erfolgte mit allen gegen die Stimmen der Sozialdemokraten und Kommunisten, ,
Donaurschingen, 16. März. Die Arbeitergewerkschasten, sowie die Angestelltenverbände, haben die in der Ubrenindustrie bestehenden Tarifverträge zum 31. März 1928 gekündigt. Es wird eine Erhöhung sowohl der Löhne wie der Gehälter um rund 15 Prozent verlangt. Die Verhandlungen sollen Ende dieses Monats stattfinden.
Mannheim, 16. März. Der Kassenbote Hick, der einen Raubüberfall vorgetäuscht hatte, um die ihm anvertrauten 50 000
Mark sich anzueignen, hat sich nicht zu einem Geständnis bewegen lasten. Man hat jedoch jetzt
.. . . ... seinen Mithelfer ermittelt,
der"auch eingestanden hat'15 000'Mark im Keller seines Elternhauses versteckt und den Rest von 5000 Mark in der Rückwand eines Spiegels verborgen zu haben. Hick, der nicht nur als Kassenbote, sondern auch als Chauffeur tätig war, ist erst 22 Jahre alt.
Neueste Nachrichten.
Böblingen, 16. März. In einer Versammlung des Bezirks Böblingen der Deulschen Volkspartei wurde einstimmig beschlossen, Rektor Seizinger-Tübingen, der bereits in Vaihingen und Maulbronn als Spitzenkandidat aufgestellt ist, auch im Bezirk Böblingen als Spitzenkandidat der Deutschen Volkspartei zu nominieren.
Düsseldorf. l6. März. Während der Inflationszeit wurden hier und in benachbarten Städten viele Geschäftsleute durch falsche 100 Billionenscheine schwer geschädigt. Der Fälscher, der frühere Gastwirt Adams, floh nach Frankreich. Er wurde jedoch wegen einer anderen Straftat von Frankreich ausgeliefert und jetzt zu drei Jahren Zuchthaus, süns Jahren Ehrenrechtsverlust und Stellung unter Polizeiaufsicht verurteilt.
Weimar. 16. März. Vom thüringischen Staatsministerium ist gegen den Landgerichtsrat Dr. jur. Gärtner ein Dienststrafverfahren eingeleitet worden. Gärtner wird zur Last gelegt, daß er bei einer Bank in Werdau mehrere verlustbringende Differenzgeschäfte getätigt habe und dann den Differenzeinwand erhoben habe, was für einen Richter für nicht tragbar gehalten wird. Landgerichtsrat Gärtner ist vorläufig seines Dienstes enthoben worden.
Berlin. 16. März. Das Gericht verurteilte heute drei Angehörige des Roten Frontkämpferbundes im Alter von 20 bis 22 Jahren wegen gemeinschaftlicher gefährlicher Körperverletzung zu zwei bis sechs Monaten Gefängnis, die im Oktober zusammen mit etwa 25 Mitgliedern des Roten Fcontkämpserbundes in Köpenick Stahlhelmieute überfallen hatten, wobei ein Schutzpolizist eine Kopswunde erhalten hatte.
Berlin, 16. Mürz. Die „Reichspartei für Volisrecht und Aufwertung" hat laut „Bossischer Zeitung" als Spitzenkandidaten im Thüringer Reichstagswahlkreise den greisen Staatsminister a. D. Gras von Posadowsky ausgestellt.
Berlin, 16. März. Zu der Bluttat in der Charlottenstraße wird mltgeteilt, daß die Ermittelungen der KOminalpolizei jetzt im wesentlichen abgeschlossen sind. Nach deren Ergebnis wird die verhaftete Kontoristin'Erna Antoni vocaussichtich heute noch weg-n Todschlages dem Untersuchungsrichter vorgesührt werden. Sie hat ursprünglich behauptet, daß die Verletzungen an ihren Fingern von Glasscherben herriihren. Gestern abend hat sie zugegeben, daß sie diese sich selber zugezogen hat. Sie hatte das lange und scharfe Messer mit beiden Händen gefaßt, mit der einen am Heft, mit der andern an der Klingc.
Berlin, 16. März. Nach einer Blättermeldung hat nach der Abreise König Amman Ullahs aus Deutschland der afghanische Gesandte in Berlin sowohl dem Reichspräsidenten von Hindenburg als auch Reichskanzler Dr. Mar; je einen afghanischen Orden und einen roten Seidcnmantel überreicht. Der Mmlel bedeutet, daß seine Träger afghanische Herzöge sind. Wie wir dazu erfahren, ist die auf diplomatischem Wege erfolgte Ueberreichung der Orden erst vor einigen Tagen vorgenömmen worden. Der Reichspräsident und der Reichskanzler haben die Orden als Erinnerungszeichen angenommen.
Berlin, 16. März. Wie den Blättern mitgeteilt wird, liegt vom deutschen Generalkonsulat in Kalkutta eine Meldung vor, daß kiel
Reisegesellschaft des Forschungsreisenden Filchner wohlbehalten in Leh in Kaschmir angekommen sei und die Weiterreise nach Srinagar ' Kaschmir angetreten habe.
Berlin, 16. März. Großadmiral von Tirpitz hat dem Vorsitzenden der Deutschnationalen Volkspartei, Graf v. Westarp, mitgeteilt, daß er bei den nächsten Reichstagswahlen nicht wieder zu kandidieren gebende. Er weist daraus hin, daß für die deutschnationale Volkspartei im kommenden Wahlkampf die Parole sein sollte, „gemeinsam mit allen guten Kräften des deutschen Volkstums das Reich in innerer nationaler Einheit zusammenzuraffen". Dieses Ziel hätte die Partei nicht immer mit der erforderlichen Klarheit festgehalten und Herausstellen können. Als seinen Nachfolger als Spitzenkandidat für den Wahlkreis Oberbaycrn-Schwaben hat. nach einer Blättermeldung, die Oeutfchnationale Voikspartei (Bayern) den General v. Lettow-Vor- beck in Aussicht genommen.
Berlin, 16. März. Der Barmatprozeß, der das Gericht unter Vorsitz von Landgerichtsdirektor Dr. Neumann seit dem 11. Januar vorigen Jahres beschäftigt, nähert sich nunmehr seinem Ende. Die letzten drei Wochen waren ausschließlich den Plaidoyers der Vettel diger der elf Angeklagten gewidmet. Heute plädierten die Verteidiger der Angeklagten Generaldirektor Walther und Direktor Hahlo zum letzten Kapitel der Anklage „Allgemeine Garantiebank". Sie erklärten, baß sich die Angeklagten klcineswegs des Betrugs schuldig gemacht hätten. Nach den Dispositionen des Gerichts soll das Urteil noch vor Ostern verkündet werden.
Berlin, 16. März. Das preußische Staatsministerium hat dem Staatsrat einen Gesetzentwurf überreicht, der die Fortsetzung der Arbeiten vorsieht, durch die die Hochwasser-, Deich- und Vorfiutverhüit- nisse an der oberen und mittleren Oder entgültig geregelt werden solle». Der Entwurf fordert eine Erhöhung der für diesen Zweck bis jetzt ver fügbaren Mittel um weitere 3 920000 RM. Der Finanzminister wird ermächtigt, die Erhöhung der Bausumme im Wege des Kredits zu beschaffen.
Grünberg, 16. März. Die Staatsanwaltschaft Glogau wurde heute früh von dem Aujfinden einer weiblichen Leiche in einem Wassergraben in Grimberg, der die Abwässer der Fabriken aumimmt, verständigt. Es handelt sich um die Leiche eines ungefähr 10 Jahre alten Mädchens. Nach Lage der Dinge könne es sich nur um einen Lustmord handeln. Die Staatsanwaltschaft und die Kriminalpolizei begaben sich sofort an den Tatort. Das Verbrechen kann erst in den letzten Tagen begangen morden sein.
Hamburg, 16. März. Nach einer Meldung des „Hamburger Echo" beschlagnahmte die preußische Polizei gestern in Haustedt bei Haussuchungen eine Menge Waffen und Munition, darunter zehn Maschinen gewehre, Gewehre und Handgranaten. Zwei Personen wurden wer- haftet.
Kaschau, 16. März. Unter dem Verbackt, den Abgeordneten der Republikanischen Partei, Joseph Schalobin, ermordet zu haben, wurde der kommunistische Agitator Sazon aus Michalovze verhaftet. Schalobin wurde Ende vorigen Jahres in seinem Weingarten in der Gemeinde Winne bei Michalovze erschossen aufgefunden. Man nahm zunächst an, daß Schabolin, der sich in Begleitung eines Freundes auf die Jagd begeben hatte, durch einen unglücklichen Zufall von seinem Begleiter getötet worden war. Diese Annahme erwies sich je- boch als unbegründet.
Udine, 16. März. Die Finanzwache hat in der Gemeinde Cre- posto an der jugoslawischen Grenze etwa zehn Zentner Explosivstoffe und Spcengm iterial, die in einer alten Mühle versteckt waren, entdeckt. Die Polizei hat außerdem in der Stadt eine Schmugglerbande entdeckt, die sich hauptsächlich aus Iugoslaven zusammensetzte und Explosivstoffe schmuggelte.
Madrid, 16. März. Primo de Rivera wird dem Ministerrat am Dienstag den Entwurf einer Antwort aus das Schreiben des Völkerbundsrates oorlegen. Die Zeitungen glauben übereinstimmend, daß die Regierung, indem sie der ihr durch den Bölkerbundsrat zutcilge- mordenen Achtungsbezeugungcn Rechnung trägt, dem von Genf geäußerten Wunsch entsprechen und wieder in den Völkerbund eintreten wird.
New-Pork, 16. März. In Valley Falls im Staate New-Pork zerstörten gegen 8 Uhr vormittags drei Explosionen, die meilenweit vernehmbar waren, drei Fabriken der Herkules-Puloer-Geschast, wobei vier Personen ums Leben kamen.
Die bayerische« Wahlen gleichzeitig mit den Reichstagswahlen.
München, 16. März. In den letzten Tagen haben eingehende Besprechungen zwischen dem Landtag und der Staatsregierung stattgefunden über die Frage, ob die Termine der nächsten Wahlen zum bayerischen Landtag ferner zu den Bezirkstagen und Kreistagen mit der in Aussicht stehenden Reichstagswahl verbunden werden können. Die Besprechungen haben zu dem Ergebnis geführt, daß die sämtlichen bayerischen Wahlen mit der Reichstagswahl verbunden werden sollen. Auch der Ältestenrat des Landtags hat sich in seiner heutigen Sitzung in diesem Sinne ausgesprochen.
Die Tätigkeit des parlamentarischen Untersuchungsausschusses abgeschlossen.
München, 16. März. Der zur Untersuchung der politischen Vorgänge im Jabre 1923 (Hitlerputsch) eingesetzte parlamentarische Untersuchungsausschuß hat am Freitag seine Verhandlungen abgeschlossen. Der Ausschuß leimte die sämtlichen Beweis- und Feststellungsanträge des Mitberichterstatters, Abg. Dr. Högler (Soz.), ab und stimmte mit großer Mehrheit dem vom Berichterstatter Graf Pestalozza (B. Vp.) vorgeschlagenen Feststellungen über das Ergebnis der Ausschußvcrhandlungen zu. In diesen Feststellungen heißt es u. a.: Es lasse sich nicht feststellung, daß im Oktober 1923 ein Bruch mit dem Reich beabsichtigt war. Ein Beweis dafür, daß seitens bayerischer Behörden ein Marsch nach Berlin geplant war, habe sich nicht ergeben. Wegen einer Beteiligung Kahrs, Lossows und Seifers an den hochverräterischen Plänen Hitlers lägen gerichtliche bezw. -staatsanwaltschaftlichc Feststellungen vor. Der Untersuchungsausschuß glaube zu deren Nachprüfung nicht berufen zu sein. Er stelle aber fest, daß der Ob-rreichsanwalt seinerzeit einem Antrag auf Erhebung der öffentlichen Klage gegen Kahr, Lossow und Seiser wegen Hochverrats keine Folge gegeben habe. Wie bereits durch den Gerichtsvorsitzenden festgestellt wurde, habe der ehemalige Kronprinz Rupprecht zu den hochverräterischen Vorgängen vom 18. und 19. November 1923 in keiner Beziehung gestanden.
nalamtes Nürnberg auf Anweisung von Berlin aus ersolat Sie erstreckten sich auf die Wohnungen des Fabrikanten Seid-, und des Telegraphenobersekretärs Schütze, die als Führer vor mehreren Monaten als aufgelöst bezeichneten Wickingbunde» galten. Wie es heißt, soll bet den Haussuchungen weseutlick belastendes Material nicht gefunden worden sein. ^
Das Zentrum gibt «ach.
Berlin, 16. März. Wie nicht anders zu erwarten war, snck die Differenzen wegen des Gefrierfleischkontingents inzwischen, ohne daß man noch den interfraktionellen Ausschuß zu bemüh» brauchte, auf friedlichem Wege beigelegt worden. Das Zentru» hat auf eine Aenderung der im Notprogramm genannten Äffern von 50000 Tonnen verzichtet und lediglich in seiner Resolution sich nochmals bestätigen lassen, daß der Abbau des Kontingents stufenweise erfolgen soll. Gegen die vom "
gleichzeitig verlangte Einsetzung einer Kontrollkommission'für die Verteilung der im Notprogramm " ....
Bayerische Haussuchung bei „Wiking".
Bei der Koburg-r Bundesleitung des „Wiking" für Süd- tbüringen und Nordbayern wurde nach einer Meldung der „Voss. Ztg." heute morgen auf Veranlassung der bayerischen Regierung eine überraschende Haussuchung vorgenommen. In dem Büro des Leiters, eines ehemaligen Offiziers, der auf einer Geschäftsreise weilte, wurden die verschlossenen Schreibtische von einer Anzahl Kriminalbeamter geöffnet und das darin enthaltene umfangreiche Material beschlagnahmt.
Verurteilung eines Nationalsozialisten.
Potsdam, 16. März. Der Nationalsozialist Heinrich Wilh. Heilbronn aus Berlin war wegen Widerstandes, den er am Potsdamer Wehrwolftag der Polizei gegenüber geleistet hatte, zu 50 Mark b straft worden. Heilbronn batte Berufung eingelegt. über die jetzt in Potsdam verbandest wurde. Das Gericht kam ;u der Auffassung, daß nicht Widerstand, sondern Aufruhr vorliege und verurteilte Heilbronn zu 6 Monaten Gefängnis bei voller Strafaussetzung. Bei Verkündung oes Urteils sträng H"ilbronn auf und machte dem Gericht Vorhaltungen. Landg-nichtsdirektor Tr. Hellwig Zog sich darauf mit den Richtern nochmals zur Beratung zurück und beschränkte die Strafaussetzung auf 3 Monate. Außerdem wurde Heilbronn mit 3 Tagen Haft wmen Ungebühr vor Gericht bestraft und sofort in Hast genommen.
Kobnra, 16. März. Die hier vorgenommencn Haussuchungen bei Wickingbundsleutcn sind im Auftrag des L-andeskrimi-
. „ der notleidenden Land
wirtschaft zugadachten Gelder hat die Regierung keinen Einspruch erhoben. So ist denn auch diese Wolle vorübergezog» Annahme des Postetats.
Berlin, 16. März. Es geschehen Zeichen und Wunder: A» einem einzigen Tage erledigte der Reichstag die zweite Lesuni des Postetats. Reichspostminister Schätzet, der kein Wortgewaltiger ist, verzichtete wohlweislich darauf, eine regelrechte Etatrede zu halten. Dies erübrigte sich in der Tat, da in dem jüngst erschienenen Rechenschaftsbericht der Reichspost deren Geschäftslage und Entwicklung in finanzieller, technischer und personell Beziehung eingehend mit einem großen Beiwerk von Kurve» Zisfern und Tabellen aufgezeigt ist. Herr Schätzet faßte sch also kurz. Er äußerte sich mit vorsichtigem Optimismus über die Gestaltung der postalischen Zukunft. Ein Satz macht stutzig: Gebührenerhöhungen kämen so lange nicht in Frage, wie der jetzige allgemeine Preisstand der Wirtschaft bestehen bliebe. Soll das etwa beißen, daß man im Reichspostmstnsterium schon wieder mit dem Gedanken einer Erhöhung liebäugelt? Der Zentrumsmann Allekotte verflieg sich zu der höchst eigenartigen Bemerkung, daß die Bevölkerung eine etwa sich als notwendig erweisende Gebührenerböhung willig, sogar freudig hinnehme« würde, sofern die Post ihre Aufgaben voll erfülle. Das heißt man doch geradezu die Dinge auf den Kopf stellen. Was wir zu verlangen haben, ist, daß die Post im Rahmen ihres Etats den Anforderungen, die nach dem heutigen Stand der Technik an sie gestellt werden können, entspricht. Es ist unverständlich wie das Zentrum den Minister direkt zu einer Verteuerungspolitik ermuntern kann. Das Gegenteil verlangt der Demokrat Schuldt: Portoherabsetzung. Sanft fand Herr Schätze! i« diesem langsam absterbenden Reichstag milde, sehr milde Kritiker. Namentlich auch die Rückständigkeit der Post auf de« Land wurde nur flüchtig berührt. Auch von der Aufhebung des Postfinanzgefetzes war kaum mehr die Rede. Herr Schätz«! konnte es also auch an diesem Punkt bei einer Abwehr bewend«! lassen.
Ministerpräsident Braun «nd der Reichslandbund. Berlin, 16. März. Zu der Ablehnung des preußischen Ministerpräsidenten Braun, eine Deputation des pommerische» Landbundes zu empfangen, veröffentlicht der amtl. preußische Pressedienst eine Erklärung, in der ausgeführt wird, daß es sich hier nicht um Uninteressiertheit gegenüber den Sorgen der Landwirtschaft oder Bauernfündlichkcit handle, und daß dir rreußische Regierung nicht erst feit heute bemüht sei, jede nur mögliche Hilfe zu leisten. Ter preußische Ministerpräsident 'ehe aber nicht die Notwendigkeit ein, sich zur Befriedigung de- Agitationsbedürfnisses des Landbundes herzugeben und habe es daher abgelehnt, dem Wunsche des Reichslandbundes zu entsprechen.
Ein Sowjetkurier verhaftet.
Berlin, 16. März. Nach einer Meldung aus Wien wurde in Lundenburg der auf der Fahrt nach Oesterreich befindliche Sowjetkurier Kostolinsky verhaftet, bei dem zahlreiches Belastungsmaterial gefunden wurde. Während seines Verhörs fand sich plötzlich ein zweiter Herr ein, der sich als „Polizeirat König" aus Prag vorstellte und die Freilassung des Verhafteten verlangte. Ter amtierende Polizeibeamte war aber so vorsichtig, zu erklären, er müsse erst in Prag anfragen. In der Zwischenzeit verschwand der angebliche Polizeirat, der ein Genosse Kostolinskys war und seine Befreiung versucht hatte.
Vor einer Erklärung über die Verhaftung der Ingenieure.
Kowno, 16. März. Wie aus Moskau gemeldet wird, beab» sichtigt die Sowjetrcgierung, unabhängig vom Schritt der Reichsregierung eine erschöpfende Erklärung über die Verhaftung der Ingenieure zu geben. Die Erklärung soll am Samstag oder Sonntag überreicht werden. Wie weiter gemeldet wird, begibt sich der oberste Staatsanwalt Krassikow nach Rostow, um die verhafteten deutschen Ingenieure zu vernehmen. Dem Vernehmen nach haben die Behörden dem Direktor der AEG., Bleimann, eine Besprechung mit den verhafteten Angestellten der AEG. nicht gestattet.
Weitere Verhaftungen in Rußland.
Berlin, 16. März. Wie aus Moskau gemeldet wird, hat die Arbeiter- und Bauerninspektion der Sowjetunion eine Revision des fertiggestellten Kraftwerkes in Shsran vorgenommen Wie dazu amtlich mitgeteilt wird, sollen große Unregelmäßigkeiten auch.deckt worden sein, die zur Verhaftung der leitende» Ingenieure und der höheren Ortsbeamten führten. Die Gerichtsverhandlungen sollen demnächst beginnen.
Der Sowjetootschafter in Berlin, Krestinski, hat, wie dir in Berlin erscheinende russische Zeitung „Rul" zu wissen glaubt, gestern nach der Unterredung mit Stresemann in Moskau telegraphisch um die Erlaubnis nachgesucht, persönlich über de» ungünstigen Eindruck der Verhaftung der deutschen Ingenieure zu berichten.
Um die Freilassung der deutschen Ingenieure.
Moskau, 16. März. Die Verhandlungen zwischen dem deutschen Botschafter in Moskau und Tschitscherin über die Freilassung der wegen Sabotage im Donkohlenrevier verhafteten deutschen Ingenieure sind zu einem gewissen Stillstand gekommen Das russische Auswärtige Amt hat der deutschen Regierung offiziell die Mitteilung gemacht, daß sich die verhafteten Deutschen im Gefängnis von Rostow am Don befinden, daß jedoch nach den Bestimmungen der Sowjetgesetze während de« schwebenden Untersuchung weder die Rechtsbeistände, noch di« persönlichen Freunde Zutritt zu den Gefangenen erhalten konnten. Der hiesige Vertreter der AEG. hat aus Berlin noch keine definitiven Anweisungen über die angedrohte Abberufung sämtlicher noch in Rußland befindlicher Ingenieure seiner Gesellschaft erhalten.
Schicdsvertrag «nd Sicherheit.
Genf, 16. März. Der vorbereitende Abrüstungsausschuß hat heute nachmittag die Aussprache über das Ergebnis der Arbeiten des Sicherheitskomite-'s begonnen und abgeschlossen. Außer dem Berichterstatter Politis ergriffen nur die Führer der sowjetrussischen, der französischen und der deutschen Delegation das Wort. Eine Beschlußfassung wurde für eine spätere Sitzung zurückgestellt. Litwinow, der Führer der sowjetrussischen Ab
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wohj'ln Bezug auf aleichsverträge, als « -ur Einleitung einst von Kriegsgeiahr. regungen, dw nach stärken können, stgt Weiter unterstrich ( Sichwhcitskomitee st tenen Auffassung o Kundspakt an sich be sei, dessen große Be, Diese erneute Veto satzirng als politische sie bilde eine Erm Abrüstungsausschuss lichen Schritt zur 2 zu tun. Graf Bei des Berichterstatter gleichen Schritt hal kung, daß, nachdem getan sei, auch der müsse. Damit wa
Paris, 16. Mm Unordnung des mil lluterstichungsrichte Dammerkirch verhc dem Steuereinnehi Dr. Ricklins, in Dc Der Zb London, 16. M die Meldung, daß Dejar und der Kor den der Marinestr suchuug des Zwist vom Dienst eiithob Malta erfährt, be; lichen Darstellung mingsgemäßer Ari sönliche Meinung^ Offizieren. Der L bemühte sich, diese machte den Vorschl auf der „Royal O lasse. Der Kontere infolgedessen gab l holen zu lassen un Daniel, sich nach E Die grausamst London, 16. B Beaverbrook-Press wagte, wie es do baß der dortige Bi und er sendet feil des Brenners und für die Südtirolei geplant hätten, „d sftavten Volk erw' gewesen, auf einen zu errichten, sonde den Dörfern ein si zwingen, bei sein« in ihren National! zu erscheinen. D Propagandafilmen ergeben das Südti völlig wertlos Er erzählt Mister Gl der 50 Gastwirte den Wiener Blättl Präfekten hätten ! gerichtet: „Hat c zubringen? Will fchuldigung schleck das keiner getan, t seiner Konzsision abhängt. „Gut", Dokument, um de Ge fab r besuchen t wie die Faschisten rnngen auch allen reu gegenüber ge! ren. Der Korrefi bi« Zustände in d habe, könne die 0 stcken, der dort l leinen Finger sw tarsten Menschem keine Bude zumac heuchlerisch- Pose
Ein Wechselst land gemeldet wi Betrügereien im Börsenmakler Ar am Lago Maggi Dame Unter tu ns wegen Hehlerei sc
Am kommen Ligaverein 1. Fu Karlsruhe zu eim endete das Vorsp
ördnung, erklärte dann: Nach Auffassung der sowjetrussischen i die Arbeiten des Sicherbeitskomitees nicht
Abordnung können - —,- ,
zum Ziele führen. Regionalverträge können leicht den Charakter von Bündnissen der Vorkriegszeit annehmen, die eine de» hauptsächlichsten Ursachen des Weltkrieges waren. Politis verwahrte sich dageg m, daß man von einem künstlichen Hin-derm- sprcche. Im übrigen sei das Hindernis noch gar nicht behoben, sondern erst dann, wenn die vorgeschlaaenen Mustervertrag« vom Völkerbund bewilligt und von den Regierungen angenom-
am Montag b bis nachm. 16 Kaserne.
Zui
von Mooeln
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