rttaart, der heute »lLu- öffentllch Widerspreche bar nicht so genau untersuchen verstand«

>, der in der Nacht zu« em Auto überfahren» nkenhaus befinden, g» rtz. Das Befinden dn Marie Reisacher. te, war heute zufriede»- Lampcrt und dem 2z- ' ebenfalls von Jsprin-

acht zum Samstag trie- »esen. Am Aufgang »U : und der GrenzpfLhi» mit den Wurzln a>ä Dunkelheit stürzten ver- Hätte ein Auto dm glück unvermeidlich l der Kurve zum

der vorjährigen Bade- Ostsee badende jun« trinkens, sie war berM in der' Nähe badende uheim, Fräulein KAh, ^ glückte ihr ttotz des lungslose unter eigen« er RegierungspräsüM r öffentlichen Kenntnis kennung ausgesprochen lterin eines Sägerei- Sonntag im November nem Kinde nieder. Um erschlug der Sohn natürlichen Mutter das Der Besitzer verbrannte ackofen. Durch Gerede 3 Schuldigen wurden Leugnen die unmensch-

erltn. Wie aus Berlin oalt beim Landgericht k erfahren gegen 3 Ber- ere Personen eröffnet, eklagten soll eine große in. von denen mehrere rem Herzleiden in die

eilen für die Schiffahrt, rm. der in Verbindunß >rigen Wasierstand der iffahrt im Gefolge hat. d 5 Fuß weniger als mpfer sind größtenteils flnker zu gehen. Eine ater auch der Hapag- ammend) und der von .Usambara". mußten in n Bremen ankommendc Cuxhaven bei dem Ver- sturm gegen das Boll- lepperhufe wieder frei- -fleth", mit Holz von mit einem unbekannten in Hamburg ins Dock

hat auch Ungarn sein Komitat Bekes lebt die r Bauersleute, die fett hen Beschwerden leidet, dem Mädchen versagt, tes für die Gesundung Lage lang bei Wasser ziehen, wo eine Messe sollte. Therese wurde Anlaß zeigten sich auf a, die sich angeblich zu a. Die Nachricht von

gft die Schuld daran! egreiflich aber wie its Worte zermartert hing das zusammen? einreden wollte, war Wesenheit an feinem mit feinem Grübeln; das alles zu fassen; schlummerte er ein. gte Katharine:Du. es Krafft bald von c. und ich hätte mich men. wenn du nicht

;edacht; lange können nur wird es mir fo mn, einem plötzlichen m, wenn du es chm

schreckt.

innst das am besten! «och so viel anderes! men Kinde fragt, er-

enheit,. den Auftrag ssten Tage, als sie ein wrlas, unterbrach er

wenn ich Sie unter­ine Frage liegt mir wo Gerda ist? Sie wn Freefen aber Baron ist verändert, er hier bei mir faß. abe das Gefühl, als c verbergen will, und it Gerda zusammen- mich unruhig!" (Fortsetzung fslgt^ -

diesemWunder" verbreitete sich blitzschnell im Dorfe und in wenigen Minuten war das halbe Dorf herbeigeeilt. Die Dorf­bewohner besichtigten den Rücken der Therese und sie alle woll­ten tatsächlich die Gesicht ^üge des Erlösers erkennen. Seitdem hat nun eine regelrechte Wallfahrt nach Csorvas eingesetzt. Lus der ganzen Umgebung strömen Hunderte von gläubigen Lauern herber, um dieheilige Therese" zu sehen. Der Pfarrer von Csorvas versuchte vergeblich, sich ins Mittel zu legen und die Flecken auf natürlichem Wege zu erklären. Beinahe Ware er dafür gelyncht worden. Der Zustrom der Gläubigen dauert ungeschwächt fort und im Krankenzimmer der Therese Uij spie­len sich tagtäglich Szenen der Massenandacht und Suggestion ab.

Zweihundert Passagiere von einer sinkenden Fähre gerettet. Line schwimmende Brücke, die als Fähre zwischen Southampton und Woolfton benutzt wird, stieß am Donnerstag nachmittag mit einem Frachtboot zusammen und trieb sinkend den Fluß Fichen hinab. Die 200 Passagiere der Fähre konnten alle ge­rettet werden. Nur zwei Autos und ein Lastwagen gingen unter.

Die Bergrutsch-Katastrophe von Santos. Der Bergrutsch bei der brasilianischen -Hafenstadt Santos ist durch vor kurzem niedergegangene Wolkenbrüche veranlaßt worden, die die eine Seite des Montserratberges unterwuschen. Die einzige War­nung für die, Bevölkerung war das Herabrollen eines riesigen Kelsblocks, der über den Bergabhang in das Hospital von Santa Rosa stürzte. Im nächsten Augenblick folgte die Berg­masse von etwa 4 Millionen Kubikmeter und begrub das Sprtal und eine Anzahl anderer Gebäude in einer Ausdehnung von M Metern und in einer Tiefe von 12 Metern. Das Gebäude »es Hospitals ist von 3 Seiten von einem Berg von Geröll um­geben. Das Rettungswerk wird von mehreren tausend Per­sonen fieberhaft fortgesetzt, obwohl die nachrutschenden Erb­massen die Arbeiten äußerst erschweren. Die bisher aufgefun- »enen Leichen sind meist gräßlich verstümmelt. Man befurchtet, » noch eine weitere Katastrophe erfolgen wird, wodurch zahl­reiche Wohngebäude und größere Geschäftshäuser bedroht sind. Rach den letzten Meldungen aus Rio de Janeiro hat sich die Zahl der ums Leben gekommenen Personen auf 300 erhöht.

Handel, Verkehr und Volkswirtschaft.

Stuttgart, 12. März. (Landesproduktenbörse.) Die amerikani- chen Terminnotierungen waren in der abgclaufenen Berichtswoche chwankend. aber trohdem blieb die Stimmung aus dem Getreide- nackt fest. Sowohl Argentinien als auch Canada die hauptsäch jchsten Verschiffungsländer haben ihre Forderungen erhöht, auch Inlandsware ist teurer. Es notierten je 100 Kq.: Auslandsweizen N2531 (am 5. März 2930.75), wiirtt. Weizen 25.2526.50 24.7526.25), Sommergerste 2832 (2629), Hafer 2124 (2023.50), Wiesenheu 5.756.50 (unv.), Kleeheu 6.508 (unv). drahtgepreßtes Ztroh 44.40, Mühlenfabrikate: Weizenmehl 39.7540.25 (39.25 -iS 39.75). Brotmehl 31.75-32.25 (31.25-31.75). Kleie 14.25-14.50 4414.25) Mark.

Neueste Nachrichten.

Stuttgart, 12. März. Herr Ernst Kimmerle, über dessen Aus­einandersetzung mit Theodor Körner jung und dem Bauernbund wir kürzlich berichtet haben, teilt mit. daß er sich nicht der nationalsozia­listischen Bewegung angeschlossen hat, sondern sich vom Parteileben zurllckziehen werde. Seine bevorstehende Entgegnung aus die Vor­würfe derSchwäbischen Tageszeitung" wird also nicht unter partei­politischer Einstellung erfolgen.

Stuttgart, 12. März. Der Evang. Landeskirchentag ist am Montag zu einer kurzen Tagung zusammengetreten, um die Verein­barung über das Stift und die Seminare zu beraten.

Heilbronn, 12. März. In einer BauernbunSversammlung. die gestern hier stattfand, erklärte der bauernbündierische Abgeordnete Obenland-Ilsfeld, seine Partei werde trotz Bedenken für die Besol­dungsvorlage stimmen, wobei er für seine Person sich die Entscheidung noch vorbehielt.

Kirchheim u. T., 12. März. In einer Versammlung der Aus­schussmitglieder des Landw. Bezirksvereins und der Vertrauensleute des Bauernbundes wurde als Spitzenkandidat für die kommende Landtagswahl für unseren Bezirk Hermann Reiter, Landwirt und Mitglied des Bezirksrats, von Oellingen ausgestellt. Er hat sich zur Annahme der Wahl bereit erklärt.

Wunfiedel, 12. März. In der Nacht zum Montag starb hier »er älteste Mann Bayerns, der Nagclschmied Johann Ruckdaschcl im Alter von 105 Jahren.

Kaiserslautern. 12. März. Gestern geriet hier das Auto des Fabrikanten Luck aus Saarbrücken, in dem sich sechs Personen be­fanden, infolge des Schnees ins Schleudern. Sämtliche Insassen wurden aus dem Wagen herausgeschleudert. Eine Person, ein 70 Jahre alter Mann, wurde getötet, eine Person schwer, die übrigen leicht verletzt.

Bitterfeld, 12. März. In einem Hause in Schierau wurde heute früh um 7 Uhr der 47jährige Schmiedemeister Dölle erschossen auf- gesunden. Nach den bisherigen Feststellungen kommt als Täter der Stiefsohn des Ermordeten in Frage, mit dem er Differenzen hatte. Der Stiefsohn wurde verhaftet, und die Leiche des Ermordeten bc- schlannahmt.

Berlin, 12. März. Das Schwurgericht verurteilte den Händler Paul Rieger, der in einer Wohnlaube in Nord-End seine Ehefrau erwürgt hatte, wegen Körperverletzung mit Todesausgang unter Zu­billigung weitestgehender Milderungsumstände, zu sechs Monaten Ge­fängnis unter Anrechnung von einem Monat Untersuchungshaft. Der Angeklagte, der für den Rest der Strafe volle Bewährungsfrist erhielt, nahm das Urteil sofort an.

Bremen, 12. März. Reichswehrminister a. D. Dr. Gctzler hat an Bord des Norddeutschen Lloyd-DampfersLUtzow" eine Orient- rrise angetreten, die ihn von Genua aus u. a. nach Konstantinopel, Jerusalem, Kairo usw. führen wird.

Schwerin, 12. März. Heute vormittag brach in dem früheren Fokker-Wasserflugzeugwerk in einer der acht Flugzeughallen ein grö­sseres Schadenfeuer aus, durch das eine Halle, die als Winterlager für 13 Motorboote, Segelboote und Pontons diente, zerstört wurde. Mitoerbrcmnt sind eine Jolle und ein Motorboot der Reichswehr.

Landeshut, 12. März. Heute vormittag wurde in der Abteilung Ober-Leppersdorf der Schlesischen Textilwerke Methner und Frahne A.-G. durch Explosion eines Dampfventils ein Heizer getötet und ein zweiter Arbeiter verletzt.

Breslau. 12. März. Die Pressestelle der Reichsbahndirektion Breslau teilt mit: Durch den in der Nacht vom Samstag zum Sonn­tag und am Sonntag herrschenden starken Schneesturm wurde der Personenzugsdienst vielfach nicht unerheblich gestört, sodaß größere Verspätungen eintraten. Da die Anschlüsse nicht in allen Fällen ab- gewartet werden konnten, mussten verschiedene Nachzüge gefahren werden. Schneepfillge mussten wiederholt in Tätigkeit treten, da der Schnee stellenweise bis einen Meter hoch durch den starken Sturm usammengeweht war. Auf Bahnhof Oswitz mußte der im Schnee lecken gebliebene Triebwagen 728 ausgeschaufelt werden. Der Schnell- ugsverkehr nach und von Berlin wickelte sich trotz aller Schwierig­leiten verhältnismässig glatt ab. Die höchste Verspätung betrug etwa nne halbe Stuude. In der Nacht vom Sonntag zum Montag ist durch Nachlassen des Sturmes eine wesentliche Besserung eingetreten, sodaß die Frühzüge mit vereinzelten Ausnahmen wieder pünktlich verkehrten.

^Michail, 12. März. Zu der Kohlengasvergiftung bei dem Fleischermeister Weiß in Mosau bei ZUllichau erfahren wir, daß außer dem 18 jährigen Kubik noch drei weitere Menschenleben dem Unglück zum Opfer gefallen sind. Mit dem Ableben eines weiteren jungen Mannes mutz gerechnet werden. Eine Vernebmung des einzigen ueberlevenden ergab, daß Kubik einen halben Eimer Steinkohlen in den Ofen schüttete und die Ofentür sofort geschlossen hat.

Straßburg, 12. März. Baron Zorn von Bulach, der eine drei- zehnmonatige Haststrafe antreten sollte, hat sich krank gemeldet und

durch seinen Verteidiger Strafaussetzung beantragt, um gegen ein zweites Urteil das Kaffationsverfahren cinlciten zu können.

London, 12. März. In einer Destillationsanstalt in Kingslynn (Norfolk) ereignete sich heute früh eine Explosion, durch die drei Per­sonen gelötet wurden.

Sonthampton. 12. März. Der Fliegerleutnant Kinkead ist heute beim Auspco Vieren eines Seeflugzeuges, mit dem er den Welt- Schnelligkeitsrekord zu brechen beabsichtigte, tödlich verunglückt. Der Apparat tauchte auf hoher See plötzlich ins Wasser und weder der Führer noch die Maschine erschienen wieder auf der Wasseroberfläche.

Washington, 12. März. Staatssekretär Kellogg hat den deutschen Botschafter von Prittwitz und Gaffron zu sich gebeten, um ihm den Entwurf eincs deutsch-amerikanischen Schiedsvertrags zu übergeben mit der Anregung, dass die beiden Regierungen in Verhandlungen darüber eintreten.

Hongkong, 12. März. Zwölf Marinesoldaten eines britischen Kriegsschiffes, das im Delta von Kanton Patrouillenfahrten macht, gingen am Freitag in der Nähe der Dorfes Kumschuk zu einer Hebung an Land. Chinesische Miliz eröffnete plötzlich Feuer auf sie und tötete einen Marinesoldaten.

Santos, 12. März. Die Behörden teilen mit, daß die Gesamt­zahl der bisher ausgegrabenen Toten 40 beträgt. Unter den Schwer­verletzten befindet sich eine Frau, die über einen Tag lang in dem gleichen Raum mit ihrem toten Gatten verschüttet war.

Proteststreik gegen französisch Willkür.

Saarbrücken, 12. März. Die gesamte Belegschaft der Gruben Annaschacht" und ,Kohlwald" der Berginspektion 8, die der französischen Verwaltung untergeordnet ist, ist in einen 24stün- digen Proteststreik getreten, weil ein nach der Grube Kohlwald versetzter Ingenieur angeordnet hatte, daß vom 1. März ab die einzelnen Speiseabteilungen nach dem Verlesen antreten mußten, dann geschlossen zum Förderschacht geführt und unten von den Angestellten ebenfalls kolonnenweise zur Arbeitsstätte gebracht werden sollten. Einige Arbeiter, die den Gehorsam verweigerten, wurden kurzerhand entlassen. Die Vertreter der Bcrgarbeiterorganisationen haben heute vormittag Verhand­lungen bei der französischen Bergwerksdirektion nachgesucht. Die Generaldirektion weigerte sich ledoch, die Vertreter zu emp­fangen mit der Begründung, sic wolle erst dann verhandeln, wenn die Belegschaften der beiden Gruben wieder vollständig eingefahren seien. Im Laufe des heutigen Nachmittags be­mühten sich die Organisationen weiter um Anknüpfung von Verhandlungen. Sollte jedoch auch dieser Versuch scheitern, so ist damit zu rechnen, daß am Dienstag vormittag die Beleg­schaften weiterer Gruben in den Sympathiestreik treten werden. Sollte die französische Direktion Verhandlungen überhaupt ab­lehnen, ist mit einem Streik auf sämtlichen Saargruben zu rechnen. An dem augenblicklichen Streik sind etwa 3000 Arbeiter beteiligt.

Kapitän Lohmanns Eigenmächtigkeit.

Berlin, 12. März. In dem dem Haushaltausschuß des Reichstags zugegangenen Phöbusbericht heißt es in dem Ab­schnitt, der die Phöbnsfilmangclegenheit behandelt: Kapitän Lohmann hat vom Jahre 1924 bis 10. August 1927 der Phöbus- Film-A.G. zu Lasten der Sondermittel mehrere zwischendurch teilweise wieder abgedeckte Darlehen zur Verfügung gestellt, die am 10. August 1927 einen Saldo von 1057 770 Mark zu Lasten der PhöüuS-Nlm-A.G. ausmachten. Außerdem hat Kapitän Lohmann nominal 1630 000 Mark Aktien übernommen und da­für 1750000 Mark in bar entrichtet. Danach arbeiteten im Phöbus am 10. August 1927 2 807 770 Mark Lohmann-Mittel. Die Akttenübernahme seitens des Kapitäns Lohmann erfolgte, ohne daß bis zum August 1927 einer seiner Vorgesetzten Kennt­nis davon hatte. Ebensowenig hatten bis zu diesem Zeitpunkt seine Vorgesetzten Kenntnis von dem vorerwähnten in die Phö- bus-Film hineingegebenen Darlehensbetrag. Auch dem Reichs­finanzminister Reinhold gegenüber ließ sich Kapitän Lohmann eine schwere Pflichtwidrigkeit zuschulden kommen dadurch, daß er ihn nicht auf diese Geldinvestierungen hinwies, als er sein Einverständnis zur Abgabe der am 26. März 1936 übernomme­nen Bürgschaft des Reiches für den Dreimillionenkredit der Deutschen Girozentrale an die Phöbus unter Hinweis aus die sonst nicht abwendbare amerikanische Uebersremdungsgefahr er­wirkte. Diesmal haben sowohl der Reichsfinanzminister a. D. Remhold wie der Reichswehrminister a. D. Geßler und der Admiral Zenker nicht gewußt, daß es sich bei der ihnen von Lohmann mitgeteilten selbstschuldnerischen Bürgschaft und Ga­rantien der Lignose nur um eine Formalie zur Verschleierung der Reichsgarantie gehandelt habe, und daß sich Lohmann namens des Reiches der Lignose gegenüber verpflichtet hatte, die Lignose von allen Verbindlichkeiten aus diesen Formal­garantien frei zu halten. Das Jahr 1927 machte sodann eine Sonderbeschaffung neuer Geldmittel notwendig. Lohmann übernahm wiederum die Vermittlung der Bankkredite und zwar in Höhe von 3F Millionen Mark und 920 000 Mark. Für diese beiden fand sich die an der Rohfilmliefernng interessierte Lignose wieder bereit, für das Reichsministerium nach außen hin in Er­scheinung zu treten. Kapitän Lohmann Unterzeichnete die diese beiden Kredite betreffenden Verpflichtungsscheine, diesmal ohne seine Vorgesetzten in Kenntnis zu setzen. Diese Verpflichtung, wie auch die den Kredit der Girozentrale vorausgegangene vor­erwähnte Geldinvestion von 2807770 Mark kam erst im An­schluß an die im August 1927 erfolgten Presscveröfsentlichungen an den Tag.

Dr. Köhler zur Phöbus-Affäre.

Berlin, 12. März. Reichsfinanzminister Dr. Köhler hielt gestern in Hildesheim eine Rede, in der er n. a. eingehend auf die Phöbuscrngelegerrheit zu sprechen kam. Der Minister er­klärte, die jetzige Regierung habe an diesen sowohl nach der sachlichen, wie nach der personellen Seite hin ttef beschämenden Vorgängen keinerlei Anteil. Er habe überhaupt erst durch den Artikel desBerliner Tageblattes" im Sommer vorigen Jahres davon Kenntnis erhallen, daß das Reich an der Phöbus-Film- gesellschaft beteiligt fei. Erst im Verlaufe der auf Wunsch des Reichskanzlers vom Präsidenten des Rechnungshofes Sämisch vorgenommenen Untersuchung habe er davon Kenntnis erhalten, daß ein früherer Finanzminister eine Bürgschastsurkunde in Höhe von mehreren Millionen Mark unterzeichnet habe. Von dieser Tatsache sei im Reichsfinanzministerium bis zu dem oben angegebenen Zeitpunkt niemand etwas bekannt gewesen, weder dem Staatssekretär noch irgend einem Referenten; auch die Men des Amts hätten keinerlei Hinweis auf die eingegangenen Verpflichtungen enthalten. Die eingetretenen Millioneirverluste für das Reich seien außerordentlich bedauerlich. Eine hieraus begleitete und in der Oeffentlichkcit deklarierte ,,Mißwirtschaft" könne aber Wohl kaum auf das Konto der jetzigen Regierung geschrieben werden.

Die Berliner Presse zum Phöbusbericht.

Zu dem nunmehr bekanntgewordenen Phöbus-Bericht nimmt nur ein Teil der Berliner Presse Stellung. DerLokal- anzeiger" erklärt, jeder, der den Sämisch-Bericht mit etwas Fingerspitzengefühl liest, sieht, daß hier ein Fall vorliegt, in dem man einen Untergebenen handeln ließ, ohne etwas wissen zu wollen. DieDeutsche Allgemeine Zeitung" sagt, man könne gerade nicht behaupten, daß dieser Bericht ausreichend wäre, der deutschen Oeffentlichkeit jenes Maß von Aufklärung zu geben, auf das sie Anspruch hat. Trotz des stattlichen Umfanges des Berichts bleibe noch allerlei nachzuhoten Eine Frage werde man sich bereits bei der Lektüre der vorliegenden Ausführungen verwundert vorlegen, nämlich die, wie es geschehen konnte, daß ein einzelner Mann geraume Zeit über solche Riesensummen disponieren konnte. Es müssen schwere organisatorische Mängel vorliegen. DieGermania" verlangt, daß eine strenge Kon­trolle zur Verhinderung künftiger Unregelmäßigkeiten durch-

gesührt werde. Das Blatt stelltmit aller Deutlichkeit" fest, dag dieses Kabinett nur Untersuchungsrichter ist und mit de» Verfehlungen selbst nichts zu tun hat. Es könnte sich höchstens nur darum handeln, daß es das Amt des Staatsanwalts über­nimmt. In derVossischen Zeitung" wird darauf hingewiesvH. daß die gesamten Geschäfte der Gruppe lll des Berichts auf «i» Haar den Geschäften ähneln, wegen deren Barmat und andere in das Untersuchungsgefängnis und auf die Anklagebank käme«. Es sei indirekt aus Reichsmitteln und mit Reichsbürgschasten i» viel schlimmerer Weise noch als cs Barmat unter Zuhilfenahme der Gelder der Preußischen Staatsbank getan habe, ein Kon­zern zusammengeschweißt worden, von einem Mann, der auf keinem der in Frage kommenden Gebiete Fachmann gewesen sei. DasBerliner Tageblatt" vermißt in dem Bericht di« Antwort aus eine ganze Reihe von Fragen, so aus die: Wie groß sind die Mittel, die man Herrn Lohmann zur Verfügun» gestellt hat? Wie hoch ist der Verlust, den er dem Reich ins­gesamt zu gefügt hat? Das Blatt fordert von dem Haushatts- ausschuß, daß er die Feststellung der Verantwortlichkeit bis zur obersten Stelle verlange. DerVorwärts" kritisiert gleichfalls den Bericht wegen seiner Mangelhaftigkeit und sagt: Ist daS alles? Keine Volksvertretung, kein Parlament, das auf sei» Haushaltsrecht irgendwelchen Wert legt, dürfe eS gestatten, daß -man es so wegwerfend,behandelt, wie es mit diesem sogenannte» Sämischbericht versucht werde.

Der Schiedsspruch im Berliner Metallkonflikt verbindlich erklärt

Berlin, 12 . März. In der Tarifstreitigkeit zwischen de« Verband Berliner Mctallindustrieller und dem Deutschen Me­tallarbeiterverband wurde der Schiedsspruch vom 10. März 1928, der unter dem Vorsitz des Schlichters für den Bezirk Groß-Berlin gefällt worden, ist von Amts wegen im öffentliche» Interesse für verbindlich erklärt. Die Entscheidung über die Verbindlichkeitserklärung erfolgte heute nachmittag kurz v«r 3.45 Uhr.

Ende des Werkzeugmacherstreiks.

Die streikenden Werkzeugmacher der Berliner Metallindu­strie nahmen am gestrigen Montag Nachmittag in einer Ver­sammlung zu den letzten Verhandlungen vor dem Schlichter Stellung. Im Verlauf der Versammlung wurde die Verbind­lichkeitserklärung des Schiedsspruchs bekannt. Entgegen de« Aufforderungen der kommunistischen Opposition, die Bewegun> weiter fortzusetzen und auszudehnen, erklärte die Ortslellun- des Deutschen Metallarbciterverbandes, daß nach den gesetzliche» Bestimmungen der Streik als beendet erklärt werden müsse. Die Ortsverwaltung des Deutschen Metallarbeiterverbands er­läßt an die streikenden Werkzeugmacher und ausgesperrten Me­tallarbeiter der bisher bestreikten Betriebe die Aufforderung die Arbeit am Mittwoch den 14. März zur gewöhnlichen Zen wieder aufzunehmen.

Die Buchdrucker lehnen den Schiedsspruch ab.

Berlin, 12. März. Wie derVorwärts" meldet, haben di« Gauleiterkonferenzen der 3 Tarifgewerkschaften des Buchdruck- gcwerbes den Schiedsspruch des Zentralschlichturmsamtes, der die Löhne der Buchdrucker in der Spitze um 3,50 Mark erhöht«; abgelehnt. Die Vorstände der 3 Gewerkschaften sind diesem Beschluß beigetreten. Die Unternehmer haben ihre Stellung­nahme zu dem -Schiedsspruch noch nicht bekannt gegeben. Wre der Deutsche Buchdrucker-Verein mitteilt, wurde von Vertre­tern der Arbeitnehmer ein Mehrlohn in oer Spitze von 10 Mk. gefordert.

Wegen Beleidigung des Ministerpräsidenten Brau« verurteilt.

Berlin, 12. März. Vor dem großen Schöffengericht deS Landgerichts I wurde heute im Beleidigungsprozeß des preu­ßischen Ministerpräsidenten Braun gegen den verantwortlich« Redakteur desTag", Flemming, wegen eines Artikels, der a« 20. Mai v. I. imTag erschienen war und u. a. dem Minister­präsidenten Klüngelwirtschaft und Querulantentum zum Vor­wurf gemacht hatte, der Angeklagte im Berufungsverfahre» wegen Beleidigung in Tateinheit mit übler Nachrede zu einer Geldstrafe von 1000 Mark, im Nichtbetreibungssalle zu einem Monat Gefängnis sowie den üblichen Nebenstrafen verurteilt. Dem Ministerpräsidenten wurde die Publikattonsbcfuanis im Vorwärts,Berliner Tageblatt" undTag" zugesprochen.

Die Kandidaten des Zentrums.

Berlin, 12. März. Zur Ausstellung des Reichswahlvorschla­ges des Zentrums für die kommende Reichstagswahl, die in der auf den 1. April einberufenen Tagung des RcichsparteivorstandS des Zentrums erfolgen soll, glaubt dieVossische Zeitung" Mit­teilen zu können, daß die Absicht besteht, auf einen sichere« Platz des Reichswahlvorschlags Len Fürsten Löwenstein zu setzen. Das Blatt bemerkt dazu, diese Kandidatur ist eine schon vor 2 Jahren aufgestellte Forderung des rechten Flügels des Zentrums. Die sog. Adelsgruppe im Zentrum hat eine stär­kere Vertretung in der Reichstagsfraktion gefordert und vom Reichsparteivorstand auch zugesagt erhallen. Weniger gewiß ist, so fährt das Blatt fort, ob der Vorschlag, dem Ministerialdirek­tor a. D. Dr. Spiecker auf der Reichsliste ein Mandat zu sichern, durchdringt. Politisch ebenso bemerkenswert wie die Kandidatur des Fürsten Äöwenstein ist die des früheren Reichsfinanzmini­sters Dr. Hermes im Wahlkreis Köln-Aachen. Die Wahl Dr. Hermes ist sicher. Seine Wiederkehr in den Reichstag bedeutet ebenfalls eine Stärkung des sog. rechten Flügels der Fraktion. Abschließend erinnert das Blatt daran, daß eine Kandidatur noch nicht feststeht, nämlich die des früheren Reichskanzlers Dr. Wirth.

Der Schritt Brockdorff-Rantzaus bei Tschitscherin.

Das Auswärtige Amt hatte unmittelbar nach Bekannt­werden der Verhaftungen der deutschen Ingenieure und Mon­teure im Donez-Gebict den deutschen Botichafter in Moskau be­auftragt, sich mit den maßgebenden russischen Stellen ins Be­nehmen zu setzen und sich über die Gründe zur Verhaftung zu informieren. Tschitscherin hat, lautBerliner Tageblatt", dem deutschen Botschafter Grafen Brockdorff-Rantzau mitgeteilt, daß eine eingehende Untersuchung der Angelegenheit eingeleitet worden ist. Ein Ergebnis dieser Untersuchung liegt noch nicht vor.

Ausschreitungen bei einer Landbundkundgebung.

Ahritz, 12. März. Im Anschluß an eine hier abgehalten« Protestversammlung des Landbundes der Ostprignitz zogen die Demonstranten nach dem Finanzamt und dem Landratsamt. Vor dem Finanzamt kam es zu erheblichen Ausschreitungen. Als die Menge durch Steinwürfe etwa 20 Fensterscheiben zer­trümmert hatte, trat die im Finanzamt stehende Polizeiwache unter Gewehr und machte Anstalten, gegen die Demonstranten vorzuaehen. Auf Veranlassung der Landjägerbeamten wurde die Wache jedoch zurückgezogen, weil man hoffte, die erregte Menge beruhigen zu können. Diese setzte jedoch das Steinbom­bardement fort, holte den Reichsadler vom Portal herunter und zertrümmerte ihn. Nunmehr schritt die Polizei ein, woraus die Menge abzog.

Die Potsdamer Stadtverordnetenwahlen.

Berlin, 12. März. DieDeutsche Zeitung" bezeichnet daS Potsdamer Ergebnis als ein Menetekel. Das einzig erfreuliche an den Wahlen sei die Dezimierung der Splitterparteien, die mit Ausnahme der Bodenreformer nicht ein einziges Mandat zu erringen vermochten. In derKreuzzeitung" heißt es: Den Verfechtern der Splitterparteien und der recht großen Gruppe von Nichtwählern möge das Ergebnis eine Warnung sein. Die Deutsche Tageszeitung" schreibt: Die Stellung der Deutsch­nationaken im neuen Stadtparlament ist freilich erheblich schwä­cher, eine positiv eingestellte bürgerliche Mehrheit aber uner­schütterlich. Die auffällige Zunahme der sozialdemokratischen Stimmen erklärte sich offensichtlich daraus, daß die Sozialdemo-