nach Maßgabe ihrer Sänger,zahl beizntragen haben", lag ein weitergehender Antrag des Äieüerkranzes Ataulbronn vor, wor- nach 8 6, Absatz 2 der Gausatzung folgenden Zusatzantrag erhält: „Gauvereine, welche ganz oder zu mehr als 20 v. H. Ser ordentlichen Sängerzahl fehlen, haben für jeden fehlenden länger eine Buße in Höhe des festgesetzten Festbeitrags in die Gaukasse zu bezahlen. In Härtesällen kann , der Ganausschutz die Buße ganz oder teilweise Nachlassen." Der Antrag fand mit Annahme dieser letzteren Fassung seine Erledigung. Antrag 4 betraf unwesentliche Satzungsänderungen, denen zugestimmt wurde. Der Gautag für 1929 findet in Verdingen statt. Dem Antrag des Lwderkranzes Calmbach, -das im Jahre 1930 fällige Gauliederfest in Cchlmbach abzuhalten, konnte, weil verfrüht, nicht entsprochen werden, den Vertretern desselben wurde bedeutet, den Antrag im nächsten Jahr einzubringen. Der Antrag des Liederkranzes Wildbad: „Jeder Verein bis 50 Sänger hat eine Stimme, von 51 bis 100 Sängern zwei, von 101 bis 150 Sänger drei Stinrmen wurde mit 28 gegen 16 Stimmen abgelehnt. Damit war die Tagesordnung erschöpft. Mit Worten des Dankes für die sachliche und harmonische Erledigung der Tagesordnung und dem Wunsche, daß die gefaßten Beschlüsse zum Besten des Enzgaues und des Schwab. Sängerbundes dienen mögen, schloß der Vorsitzende die Versammlung. Zum Schluß erklang nochmals der Schwäbische Sängergruß, dem während des Mittagessens weitere Vorträge einzelner Vereine rolgten.
Württemberg.
Calw, 11. Febr. (Fahrplanbesprechung-) In» Nathaussaale fand am Freitag mittag die diesjährige Fahrplanbesprechung für die Nagold-, Enz- und Württ. Schwarzwaldbahn unter dein Vorsitz von Handelskammer-Präsident Sannwald-Calw statt. Sämtliche bedeutenderen Kur- und Fremdenplätze des Ostschwarzwaldes hatten Vertretungen entsandt. Der Nagoldbahnausschuß, die Handelskammer Pforzheim, der Bekehrsverein Pforzheim und der Würm und Enz- gau- Verkehrsverband waren durch die Herren Oberbürgermeister Gündert, Karl Maurer, H. Blutharsch und Viktor Keller vertreten. Die Reichsbahndirektion Stuttgart war durch den Fahrplandczernen- ten Oberbahnrat Kühleiscn, Oberinspektor Kuen, Stuttgart, und Regierungsrat Thum, Calw, vertreten. Das einleitende Referat des Herrn Oberbahnrats Kühlcisen, über die allgemeine Lage der Reichsbahn enthielt im Hinblick auf die rund eine Milliarde jährlicher außerordentlicher Belastung eine ernste Mahnung ' zur Sparsamkeit. Trotzdem ist es möglich, die auf etivas über 78 Prozent der Friedeus- leistungen angewachseneu Fahrplanleistungen im neuen Fahrplan auf etwa 82 Prozent im Durchschnitt zu steigern. Aus diesem Grunde ist es jetzt auch möglich, einen der Hauptwünsche des Nagoldbahn ausschusses: Ganzjährige Führung der bisherigen Sommereilzüge 901,944 durchzuführen. Da der Zug 934 später gelegt wird, kann auch der Wunsch der Gemeinden des unteren Nagoldtales durch ganzjährige tägliche Führung des Pz. 920 eine billigere Abendoerbin- dung mit Pforzheim zu erhalten, befriedigt werden. Aus der Enz- bühn treten ebenfalls wertvolle Verbesserungen ein, darunter als wesentlichste die ganzjährige Führung eines neuen Zuges nach Wildbad in der bisherigen Zugspause zwischen 7.57 12.14. Aus den Strecken Calw—Stuttgart und Hochdorf Freudenstadt werden die Züge des vorjährigen Sommerfahrplans, außerdem aber auch noch weitere Verbesserungen durchgefuhrt. Am Schlüsse der Tagung sprach im Namen aller Beteiligten, insbesondere des Nagoldbahnausschusses, dessen Hauptforderungen nunmehr erfüllt würden, dessen Vorsitzender, Oberbürgermeister Gündert, dem Vertreter der Reichsbahn, Oberbahnrat Kühleisen, den wohlverdienten Dank aus. Es wurde auch mitgeteilt, daß vom Beginn der neuen Fahrplanperiode ab die beiden Reichsbahndirektionen Karlsruhe und Stuttgart zusammen ein Kursbuch nnd zwar das bisherige „grüne badische", in erweitertem Umfange herausgeben.
Malmsheim OA. Leonberg, 13. Febr. (Eine verrückte Wette.) Der bekannte Malmsheimer Herkules, der vor etwa einem Jahr ein Rind einen Berg hinauf trug und dieses dabei gewann, hat am Sonntag seine Leistungsfähigkeit erneut bewiesen. Er hat um eine Wette 111 Heringsschwänze gegessen. Ohne besondere Mine hat er sämtliche verzehrt und den gesetzten Betrag gewonnen.
Stuttgart, 13. Febr. (Aufhebung des Oberamtmannstitels.) Mit dem Inkrafttreten der neuen württ. Besoldungsordnung wird der Tittel „Oberamtmann" fallen gelassen und dafür der Titel „Landrat" eingefllhrt. Diese Aenderung wurde erforderlich nachdem im Reich der Amtmann-Titel beim mittleren Dienst eingeführt ist. Die bisherigen Oberamtmänner haben sich schweren Herzens zu dem Verzicht auf den in Württemberg historischen Titel des Oberamtmanns bereit erklärt.
Stuttgart, 13. Febr, (Mißglücktes Schülerexperiment.) In einem Hause der Silderburgstraße beschäftigten sich zwei Oberrealschüler mit Experimentll-roersuchen im elterlichen Keller. Dabei fing eine in einer Flasche bereitgestellte Mischung von ungereinigtem Schwefel und chlorsaurem Kali Feuer und explodierte. Ein Schüler erlitt unbedeutende Verbrennungen im Gesicht und an der rechten Hand. Weiterer Schaden ist nicht enstanden.
Alm, 13. Febr. (So kann's auch gehen.) Als in einer der letzten Nächte ein Mann von hier, vom Faschingsball in Neu-Ulm in karnevalistischer Stimmung kommend, sich auf der Donaubrückc befand, spürte er anscheinend sein akrobatisches Können erwachen — und schon war er auf dem Brückengeländer und tanzte dann dem lachenden Vollmond einen „Black Bottom" vor. Und weil der liebe Mond
gar so lächelnd seine Freude au dem Schauspiel hatte, verflieg der Tänzer sich sogar zu einem regelrechten Kopfstaud auf dem schmalen Geländer. Sei es nun, daß ihm das „Bayrische" so sehr in den Kopf stieg — oder daß ihm das Spiegelbild des Mondes ein liebliches Gesichtchen ins Wasser zauberte, ein Plumps und unser „Somnambule" lag in der Donau. Vorsichtshalber hielt er sich aber nicht arg lange in dem ziemlich frischen Wasser auf, sondern kredseltc eiligst wieder auf festeren Boden. Sein heißes Blut soll stark abgekühlt worden sein, daß er jetzt im Bett über Mondscheinakrobatik Nachdenken kann.
Bom neuen Zeppelin-Kreuzer.
Das Gerippe des neuen Zeppelin-Kreuzers L.Z. 127 ist bis uns die Bugkappe und die Heckspitze zusammengesetzt. Die Gondeln sind schon augepaßt und Dr. Eckener erwartet die Fertigstellung des Schiffes im Lause des Monats Mai. 3lach Fertigstellung des Schisses beginnen die Werkstättefährten, me im besonderen der Erprobung des neuen Triebgases, der Steuerung und der Neuanordnung dienen sollen. Die Probefahrten werden sich wohl über einen großen Teil Deutschlands erstrecken können und es werden sich auch Seefahrten über Nord- und Ostsee, vielleicht auch südwärts znm Mittelmeer oder gar in den Atlantischen Ozean anschlietzen. Auch eine Fahrt über den Ozean hinüber nach Nord-Amerika wird früher oder später folgen müssen. Aus der Zahl der Gasgemische das geeignetste für den Lustschiffbetrieb ausfindig zu machen, war die Aufgabe im letzten Jahre. Diese Versuche sind zu einem gewissen Abschluß gelangt. Das neue Gasgemisch, das. Triebgas der Motoren, ist 700mal leichter als Benzin und entwickelt pro Kubikmeter 25—30 Prozent mehr Wirkungsgrad als 1 Kg. Benzin. Der Vorgänger von L.Z. 127 mußte aus seiner Amerikafahrt 30 Tonnen Benzin für die Motoren mitnehmen. In demselben Gewichtsmaß, als L.Z. 127 Benzin wegläßt, nimmt das neue Schiff ans wirtschaftlichen Gründen künftighin weniger Traggas mit. Dr. Eckener berechnet den Aktionsradius bei einer Maximalgeschwindigkeit des Schiffes aus 10 000 Km., bei mittlerer Geschwindigkeit arrf 12 000 bis 13 000 Km. Das neue Gasgemisch gibt die Möglichkeit, das Schiff während der ganzen Fahrt in seinem statischen Gewichtszustand zu erhalten. Es gibt ihm ivegen seiner geringen Explosionsmöglichkett eine erhöhte Betriebssicherheit. Auch wird das Ablassen des teueren Wasserstoffgases oder des Heliums nicht mehr notwendig sein. Infolge -des vergrößerten Aktionsradius ließe sich eine Erd- nmfahrung in 3—4 Etappen machen. Vorbereitungen wegen Anlagen zu Landungen sind noch keine getroffen. Die 6 für das Luftschiff bestimmten Mahbachmotore (5 für Las Schiff und 1 Reservemotor) sind nahezu fertiggestellt. Die Motorleistung wurde von 400 auf 530 P.S. erhöht. Die Gesamtleistung stieg also beim neuen Luftschiff gegenüber L.Z. 126 von 2000 ans 2650 P.S. Die Motorc sind für den Betrieb mit dem neuen Gasgemisch eingerichtet worden. Mit dem Abnahmelamf Her Motore wird im Lause der nächsten Woche begonnen.
Baden.
Pforzheim, 12. Febr. Heute nachmittag 3 Uhr raunte der 24jährige Erwin Guthmann, der einzige Sohn einer Witwe, der die elterliche Bäckerei führte, ans der Fahrt von Bilfingen nach Pforzheim mit seinem Motorrad an einen Baum, wobei er sich den Schädel völlig zertrümmerte und tot am Platz blieb. Der Unfall ereignete sich in der Nähe der Stelle, an der vor mehr als Jahresfrist ein Durlacher Kaufmann mit seinem Auto ebenfalls verunglückte.
Pforzheim, 13. Febr. Bei dem Gewitter in der Nacht zum Samstag schlug der Blitz in eine Tanne im Garten eines Anwesens der Schwarzwaldstraße; von dort sprang er auf die Klingelleitung über und zerstörte im Haus die elektrische Lichtanlage
Vermischtes.
Was alles passieren kann. In dem kleinen bayerischen -Orte B. riß sich in einem Vichstall eine rindernde Kuh von der Kette los. Sie sprang ans eine andere Kuh und stieß hiebei mit den Hörnern die niedere, dünne Decke durch. Ein direkt auf dem durchstoßenen Loch stehender Kleiderkasten siel mitsamt den darauf befindlichen Gesälzhäsen usw. in den Stall. Da das Unhell erst später -bemerkt wurde, richteten die Kühe den Kasten durch Eintreten der Bretter und die darin befindlichen Kleider schwer zu. Auch der Inhalt der Gesälzhäfen muß dem Klauenvieh sehr gut bekommen sein, denn sie konnten kaum nach Entdeckung des Unglücks davon entfernt werden.
Schwerbrstrafter Mordversuch. Wegen zweier Verbrechen des Mordversuchs, begangen gegenüber der eigenen Frau und dem achffährigen Sohne, wurde der 63jährige Privatmann Heinrich Franz aus Pirmasens am Freitag abend vom Schwurgericht Zweibrücken zu 6 Jahren Zuchthaus, 10 Jahren Ehrverlust und Stellung unter Polizeianfftcht verurteilt. Er hatte den Gashahnen seiner Wohnung aufgedreht, um die Genannten zu töten. Die Frau war aber rechtzeitig erwacht und rettete dadurch das eigene Leben und das chres Kindes.
Eine Autodroschke in die Spree gestürzt. Sonntag nachmittag ereignete sich in Berlin am Reichstagsnfer zwischen Linsen- und Sommerstraße ein schweres Verkehrsunglück. Eine Autodroschke, in der sich außer dem Chauffeur der Kaufmann
Tinius mit seiner Frau mid seinem achtjährigen Sohn besä» wurde von einem m gleicher Richtung fahrenden Krastwao» überholt und dabei gerammt, so daß die Autodroschke über de» Bürgersteig in die Spree geworfen wurde. Der Führer L rammenden Wagens entzog sich der Feststellung durch die UuM Der Chauffeur uud Herr Tinius konnten sich schwimm«!» retten, während die beiden anderen Insassen mit der Droscht, untergegangen waren. Der sofort alarmierten Feuerwehr lang es, das untergegangene Fahrzeug aufzuftnden und ^ stelle User hinaufzu-w indem Die beiden Insassen waren ab» trotz sofortiger Wiederbelebungsversuche nicht mehr zu rette»
Verhaftung eines Defraudanten. Der Direktor der Kam» garnspinnerei Jnterlakeu, Dr. Rudolf Cranz, war vor einige» Tagen nach Veruntreuung von rund 2 Millionen Franken verschwunden. Er würde in Basel verhaftet und nach Jnterlaly gebracht. In dieser nächsten Woche, am Mittwoch, findet ei», außerordentliche Generalversammlung der Aktiengesellschaft statt, in der die gegenwärtige Lage des Unternehmens besprochen wird. Dr. Cranz, der aus Deutschland stammt, ist a»
! einem ähillichen Fabrikmtternehmen in M.-Gladbach stark ^ l teiligt.
Millionenuntcrschlagunge« in Kopenhagen. Wie aus Kope»
Hagen gemeldet wird, ist zur Untersuchung der Unterschlagung« eines Direktors in einer dortigen Versicherunigsgesellschaft - namens Nandrup — ein besonderes Komitee gebildet worde» das nunmehr festgestellt hat, Laß Nandrups Unterschlagung» ganz gewaltige Dimensionen aunehmen und sich bereits üb« eine Million Kronen belaufen. Insgesamt wurden bei de» Transaktionen Nandrups 67 Personen betrogen. Das Originch bei der Sache ist, daß niemand bisher eine polizeiliche Anzei» erstattete, wonach nach dem dänischen Gesetz die Polizei nich verpflichtet ist, einzugreisen. Nunmehr sind jedoch die Vo» Untersuchungen in vollem Gang, und man rechnet mit Woche» langen Nachforschungen. Nandrup war in Len nationalen Kr» sen eine angesehene Persönlichkett und war u. a. im Akadench schen Schutzverband organisiert, wo er „Für Gott, König »O Vaterland" große Reden schwang, die imponieren sollten, den» eine Anzahl der Betrogenen wagte scheinbar nicht, eine so erstklassige Figur als Millionenschwindler zu enthüllen. Die Anzeige erstattete ein junger Student aus „Rechtsgefühlen".
13 Mann lebendig begraben. In der Nacht vom Samstt, zum Sonntag hat sich in einer der Whitchevengrnben in Cu» berland (England) ein furchtbares Unglück ereignet, Lei dm wohl mit dem Verlust von 13 Menschenleben zu rechnen ist. Et handelt sich um dieselbe Grube, in der im Dezember eine Sx plosion stattsand, wobei mehrere Grubenarbeiter ihr Leb» verloren. Die Grube war damals zugemanert worden, weit das Feuer nicht erlöschen wollte. Die Leiche eines Mannes war in der verschlossenen Grube zurückgeblieben. Am Samstag sollte versucht werden scstzustellen, ob das Feuer erloschen sei, und man wollte nach -der Leiche des Mannes suchen. 13 höhere Beamte der Gruben, einschließlich zweier Grubeninspektoren und des Grubendirektors begaben sich Samstag mittag in die Grube. Kurz vor Mitternacht wurde gemeldet, es stehe gut. Acht Man», die Oxhgen herunterschasften, hatten kurz vor Mitternacht -» 13 Herren verlassen. Man befand sich auf dem Wege nach de» Ausgang, als plötzlich kurz hintereinander 4 Explosionen ersola ten, wovon eine außerhalb gehört wurde. Diesem Umstand is cs zu verdanken, -daß die 8 Mann gerettet werden konnten. Weitere Rettungsversuche erwiesen sich unmöglich. Die Grube iß daher nachmittags wieder zugelnauert worden. Man nimmt a», daß die Kommission einen Schacht besichtigte, der mit Gas a» gesüllt war, Las sich entzündfte und die Explosion hervorries.
Handel, Berkehr und Volkswirtschaft.
Stuttgart, 13. Febr. (Landesproduktenbörsc.) Die Angebote von Argentinien, die in letzter Zeit hauptsächlich auf den Mm» drückten, waren letzter Tage höher und haben eine etwas freundlichen Stimmung heroorgernfen. Zu einer eigentlichen Belebung ist es aber nicht gekommen und beobachten Käufer immer noch Zurückhaltung. Die Preise sind sämtliche unverändert. Es notierten je 100 Kg. : Aus- landsweizcn 28.25—30, württ. Weizen 24—25.50, Sommergerste Si bis 28, Ausstichware 28—30, Roggen 24—25, Hafer 19—22.5S, Wiesenheu 5.75—6.50, Kleeheu 6.50—8, drahtgepreßtes Stroh 4—4.4», Mark.'F
Neueste Nachrichten.
Ulm, 13. Febr. Der Bauernbund hat als Spitzen-kaNi» Laten für den Bezirk Mm den bisherigen Abgeordneten Dr. Stxobel ausgestellt.
/ Tettnang, 13. Febr. Der in der letzten Vertranensmännc»- versammlung der Zentrumspartei des Oberamtsbezirks Tett- nang in der „Krone" dahier als erster Ersatzmann für de« Wahlbezirk Ravensbura-Tettnang gewählte Pfarrer Dr. Rneß in Fischbach hat die oberhirtlichc Genehmigung zur Annahme einer Wahl nicht erhalten und scheidet deshalb aus. Ms erst«» Ersatzmann rückt daher Rektor Heine-Tetttmng vor.
München, 13. Febr. Die Polizei verhaftete den Besitzer einer Münchener Auktionshalle, der große Unterschlagungen dadurch beging, daß er Möbel und andere Gegenstände, die er zum kommissionswei- en Verkauf erhalten hatte, veräußerte und den Erlös für sich verbrauchte. Der Beschuldigte gibt selbst zu, mehr als 50 Personen auf diese Weise betrogen zu haben.
chOmism vor-, l-SftirnL.
37. Fortsetzung. Nachdruck verboten.
Kiafft machte sich ganz andere Gedanken als Gerda; er nahm es nicht so leicht. Seine Liebe zu ihr war ihm ein bitteres Unrecht gegen seinen Brotgeber; aber Gerda wollte es ja nicht anders, und er fügte sich ihr, jo schwer es ihm in seinem geraden Sinn wurde, eine derartige Heimlichkeit zu haben Ein leijes Bangen erfaßte ihn aber doch, wenn er an die Zukunft dachte; denn Gerda mutzte sein Weib werden, würde sich das verwöhnte Mädchen in bescheidene Verhältnisse schicken? Er bezweifelte dies sehr, und ganz unwillkürlich trat das Bild Katharines vor jein , Auge - um wie viel mehr und besser würde die zu ihm passen! Aber er warf den Gedanken weit weg; es schien ihm so unrecht gegen Gerda, die ihn doch liebte. Aber war das denn Liebe diese stürmende Leidenschaft, die ihn fast erschreckte? Es mutzte doch wohl so sein; denn Gerdas impulsive Natur konnte sich ja gar nicht anders äußern als in so stürmischer Weise — und war es nicht wonnig, dieses junge, berückende Geschöpf im Arm zu halten und die rosigen Lippen zu küssen? Der Gedanke an sie brachte sein Blut in Aufruhr - nein, er mutzte, wie er ihr gejagt, auf die heimlichen Zusammenkünfte verzichten — es ging nicht anders, wenn sie auch schmollte und trotzte — er blieb fest Es war großer Zufall, wenn sie sich jetzt einige Augenblicke mal allein trafen; mit einem heimlichen Kuß und verstohlenen Händedruck mutzten sie sich begnügen Außerdem hatte Krafft von früh bis abends angestrengt zu arbeiten, da die Ernte in vollem Gange und von selten schönem, anhaltend trockenem Wetter begünstigt war.
Katharine ließ sich jetzt äußerst selten sehen; sie machte es aber doch möglich, daun und wann trotz der vielen Arbeit aui Vresscnhos vorzusprechen Am Lell.-n wäre sic
gar nicht mehr gekommen; aber Gerda sollte nicht denken, sie sei eifersüchtig wegen Krafft aus sie Dem gab es einen Stich durchs Herz, als er nach mehreren Wochen zum ersten Male Katharine wiedersah Sie schien ihm io bleich, und fast gebeugt trug sie den schönen Kops, den sie sonst stolz und hoch erhoben hielt, als trüge er eine Krone. Wie in stillem Vorwurf ruhten ihre blauen Augen aus ihm, als er abends bei Tisch ihr gegenüber saß; nur mühsam schleppte sich das Gespräch hin; die frühere Heiterkeit und das fröhliche Lachen fehlten ganz. Katharine war froh, als sie endlich aufbrechen konnte Krafsts angebotene Begleitung lehnte sie ab, da ein Mädchen sie draußen erwartete. Als sie fort war, sagte der Baron:
„Was hatte das Mädel nur? Ich fand sie heute so still und blaß!"
„Kein Wunder, wenn sie Tagelöhnerarbeit machen mutz," meinte die Baronin, hinter der ringgeschmückten Hand gähnend, „ich begreife übrigens Vuchwaldts nicht; es ist alles so wenig standesgemäß dort. — Was wird Hellmut sagen, wenn er kommt und sieht, das Gerdas Freundin Magddienste verrichtet!"
„Ach. ja, Hellmut! Er mutz doch nun bald kommen, nicht wahr?"
„Ich denke, Ende September. Er wollte ja einen längeren Urlaub nehmen, sobald das Manöver vorüber ist"
Gerdas und Krafsts Augen trafen sich in langem Blick, und sie las in den seinen eine ernste Frage. Es wurde Gerda langweilig, still am Tische zu sitzen Sie stand deshalb auf, schleuderte nach der Veranda und trat von da in den Garten, ein Liedchen trällernd
„Gerda," ries die Baronin, „wo willst du hin?"
„Nirgends, Mama, sei ohne Sorge, ich komme bald wieder," ries das junge Mädchen zurück, „ich möchte den Mondschein noch etwas genießen; es ist so wundervoll draußen!"
„Gerda weiß doch, daß ich nicht liebe, wenn sie so spät noch vor dem Hause ist — — ach, bitte, Herr Inspektor, rissen Sie doch die Baronesse zurück "
Sofort stand der Angeredete auf und ging Gerda »sch — „Baronesse" — rie? er.
„Guck, guck," tönte es da in nächster Nähe hinter eine« Boskett hervor, und gleich darauf hing Gerda lachend «« seinem Halse.
„Liebling." warnte er. „wenn uns jemand sähe —."
„Es ist doch aber nicht der Fall, alter Pedant! D» sollst mich wohl holen?"
„Ja. mein Herz, komm, sonst wird deine Mama rm>- gehalten!"
„Hast du es aber eilig — erst küsse mich, du, >»» Böser!-Auch mutz ich mich von Katharines Leichen
bittermiene erholen — wie sie da saß, als ob ihr jemand die Butter vom Brote genommen habe — und wie sie dich anschmachtete!"
Ein bitteres Gefühl überkam ihn; er hätte ihr zürne« mögen — er konnte es nicht hören, wenn sie so geringschätzig und spöttisch von Katharine sprach. Und doch war sie so reizend in ihrer Schelmerei.
„Gerda, Haft du gehört, nicht mehr lange, und bei« Vetter ist da!" sagte er ernst.
„Mag er doch! — Bist du etwa eifersüchtig aus ihn?"
„Ich? Nein! Du liebst mich ja! Ader angenehm kann es mir trotzdem nicht sein, wenn ich mit anjehe« mutz, daß sich jemand um mein Lieb bemüht!"
„Aber, Schatz, das wird doch gerade amüsant sein! — Geh. mach nicht solch verblüfftes Gesicht, wenn ich mal scherze —sie küßte ihn und eilte leichtfüßig davon, ihm voran.
„Da bin ich wieder, Mama, ganz heil, ohne Schade« genommen zu haben, deine Angst war unbegründet," lachte sie, —^ «sehen Sie. Herr Inspektor, ich bin doch schneller als Sie — meinetwegen hätten Sie sich gar nicht zu bemühen brauchen!"
(Fortsetzung folgt.)
Düsseldorf, 13 sujlrie in Leverkus von Arbeitern an ' Kellen ließ, handelt Gase, die dem Abs Zedoch soll bei d stehen.
Bochum, 13. F !, find zwei Berglc konnten nur als L Während der eine anderen erst vor '
Kinder.
Berlin, 13. F> Oberst von dem B 1928 beabsichtigt si berg sich befindlich »on Ludwigsburg möglich ist. Dasii ments V von ttln Hierzu der Stab.
Berlin. 13. 2
Hauptmann Hefter Bothmer erkannte Beamte aus Straf» Range und Kürzu Dauer von fünf 2 Berlin, 13. F qenkommen von rrags. — Die Ar> Zanuarhälfte um 3 zufolge ist Gras v- schäftigt war. zum — Gestern abend arlantische Fernges Säuerte elf Minut- und rein wie bei »
nshmer äußerte siä Schwerin, 13. sind durch die Am gangen »vordcn. Reihe von Angeste große Mengen Diel herbeigeschafft wer- Danzig. 13. 2 Tramvenau (Kreis ooraufgcgangenen meffer an der link Frau brach ohninc ermordet zu haben Taschenmesser die; bekannt. Der Tä< Brüx. 13. Fel ein überaus starke» annahm. Die Ka hoch verweht und und Schlitten kör» Sen Sturm wurd graphcnleitungen r Breslau, 13. oon Kryschanowitz Weges die Leiche Hausangestellte G> Kopfverletzungen c Im Mund steckte Feststellungen ist d sein Fundort gesch »nord in Frage.
Wien. 13. Fe si« über dem Ein ist, ist im Lause d, -'chädigt »vordcn. selbst, oder um ein bisher noch nicht s London, 13. l ikt heute eines san Paris, 13. F« mehr als zwei Kill ivo gerade ein S; wurden verschüttet.
Moskau, 13. eines Sturmes voi losgelöst hatten, sc eines ausgesandten Die übrigen crreict Odessa. 13. F de» Mörder des Tode. Der Hehlei witsch, erhielt eine
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