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Eine Zentrnmsbcschwerde gegen Herrn v. Hösch.
Berlin, 3. Inn. In der „Germania" wird es als auffallend isezeichnet, daß bei den offiziellen Neujahrsempfängen in Paris der deutsche Botschafter, Herr v. Hösch, von dem sonst üblichen Empfang der gesamten deutschen Kolonie diesmal abgesehen Hat. Das Zentrumsorgan bemerkt dazu: „Wird diese Haltung auch damit begründet, daß die deutsche Kolonie in Paris zu zahlreich geworden sei, so muß bedauert werden, daß auf diese Weise ein gewiß nicht geringer Teil der in Paris lebenden Deutschen keine Gelegenheit gehabt hat, mit den amtlichen Vertretern des Reiches in Verbindung zu treten. Vor allen Dingen muß das im Interesse der in Paris lebenden deutschen Katholiken bedauert werden, da, wie uns gemeldet wird, Herr von Hosch leider nur Anlaß genommen hat. die Glückwünsche der protestantischen Gemeinde entgegenzunchmen."
Eine südslawische Stimme für Zusammenarbeit mit Deutschland
Berlin, 3. Jan. Fm Finanzausschuß der Belgrader Skup- tschina kam es gestern zu einer interessanten außenpolitischen Debatte, in deren Verlauf der Führer der Partei der selbständigen Demokraten, Pribitschewitsch, erklärte, ganz Süoslawien wünsche intime Beziehungen zu Deutschland; aber Pas genüge »icht. Es müsse eine tatsächliche 'Zusammenarbeit geschaffen werden. Zwischen Südslawien und Deutschland bestünden heute gar keine Reibungsflächen. Die einzige bedeutsame politische Frage zwischen den beiden Staaten sei die des Anschlusses. Südslawien dürfe vor den Tatsachen nicht die Augen verschließen und müsse daher in der Anschlußfrage nicht völlig die Ansicht Frankreichs teilen, darüber auch andererseits nicht voreilig sein.
Die Unterdrückung Sübtirols.
Berlin, 2. Jan. Die Kommentare, die in den Berliner Zeitungen über die Ausweisung des österreichischen Staatsangehörigen Oberhammer aus Südtirol erschienen sind, werden vom „Giornale d'Jtalia" auf eine Art kritisiert, die den ent- Medensten Widerspruch heraussordert. Das Blatt verteidigt sie faschistischen Negierungsmethoden in Südtirol mit dem ähnlichen Vorgehen Frankreichs in Elsaß-Lothringen und hat die Unverfrorenheit, Deutschland zu warnen, es soll sich nicht um „ein geschichtlich, national und politisch zu Italien gehörendes Land" kümmern; damit die deutsch-italienischen Beziehungen nicht getrübt würden. Zum Schluß versteigt sich ,/Aiornale d'Jtalia" sogar zu der Behauptung, es handele sich um eine von der deutschen Regierung ausgehende Hetze, die umso befremdlicher sei, weil sie unmittelbar der freundlichen Ausnahme des Kreuzers „Berlin" in Italien folge. Diese Bemerkung des faschistischen Organs zeigt, wie recht wir hatten, als wir an dieser Stelle warnten, derartige internationale Höflichkeitsatte in ihrer Politischen Bedeutung zu überschätzen. Im übrigen weiß das „Gironale d'Jtalia" ganz genau, daß es sich bei der Stellungnahme der deutschen Oeffentluhkeit um alles andere als eine amtlich etikettierte Meinung handelt, sondern um den Ausdruck der Entrüstung über die Drangsalierung eines kerndeutschen Landes. Man könnte sogar weit eher 5er Meinung fein, daß die amtliche deutsche Politik sich in diesen Dingen zuweilen eine allzugroße Zurückhaltung auferlegt.
Ausland.
Paris, 3. Jan. Im Anschluß an einen Vortrag, den das sozialdemokratische Reichstagsmitglied Kurt Rosenseld gestern «übend vor deutschen, französischen, italienischen und russischen Sozialisten hielt, wurde in Paris eine Gruppe deutsche Sozialisten ins Leben gerufen. Damit ist innerhalb der bescheidenen deutschen Kolonie in Paris die erste parteipolitische Spaltung geschaffen worden.
Paris, 3. Jan. Die französischen Kammerwahlcn sind endgültig auf den 22. und 29. April festgesetzt.
Die Motive das Dawesplan-Revisionisten.
Paris, 3. Jan. Die „Agence Economique et Financiere", die zu den bedeutendsten französischen Tagesblättern gehört, erklärt heute, daß die Initiative zu dem Vorschlag des Reparations-Agenten Parker Gilbert über die Festsetzung der deutschen Reparationsschuld nicht aus Deutschland stamme, noch aus irgend einem anderen Lande des europäischen Kontinents. Sie »äme vielmehr zugleich aus England und den Vereinigten Staaten. Allerdings müsse man feststellen, daß die Anstöße, die von diesen beiden Ländern ausgegangen sind, nicht das gleiche Ziel and die gleichen Interessen verfolgten. England wolle sich vor allem von seiner Kriegsschuld befreien und das System der Sachlieferungen liquidieren und dann auch eine zu intime Wirtschafts-Entente zwischen Deutschland und Frankreich verhindern. Die Bereinigten Staaten dagegen, oder vielmehr ihre Hochfinanz, streben darnach gewisse vertraglich sestgelegte finanzpolitische Kontroll- und Restriktionsbestimmungen zu Fall zu bringen, weil dadurch die ungehinderte Unterbringung amerikanischer Kapitalien in Europa gehindert und zum mindesten »rschwert werde.
Amerikas Idee des Dauerfriedens.
Paris, 3. Jan. Der Wortlaut des amerikanischen Gegenvorschlages für einen Nicht-Angriffspakt und Freundschaftspakt ist gestern am Quai d'Orsay eingetroffen. Das Projett, das im «besonderen das von Staatssekretär Kellogg befürwortete Verfahren zur Ausschaltung seder Möglichkeit eines Krieges zwischen Frankreich und den Vereinigten Staaten als Hauptbestandteil enthält, wird von den französischen Sachverständigen aufmerksam geprüft werden. Wie dem „Petit Parisien" aus London gemeldet wird, hat die Ueberreichung des amerikanischen Prosekts in englischen Regierungskreisen lebhaftes Interesse erweckt. Man glaubt, daß dieses Ereignis ausgedehnte Rückwirkungen auf internationalem Boden nach sich ziehen wird, da der Versuch zweier Großmächte, den Krieg zwischen sich für immer unmöglich zu machen, andere Staaten zu einem ähnlichen Vorgehen anrcgen werde. Uebrigens hat Staatssekretär Kellogg ausdrücklich hervorgehoben, daß seiner Ansicht nach auch andere Müder ansgefordert werden könnten, sich dein französssch-ameri-
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konischen Patt anzuschließen, wenn dieser einmal zustandegekommen ist, und daß diese Einladung vor allem an die Adresse Englands gerichtet ist. In Londoner Regierungskreisen wird erklärt daß das Kabinett den Vorschlag mit großer Sympathie begrüßen werde, falls England ausdrücklich aufgesordert werden sollte, dem Vertrag beizutreten. Mch dem „Newyork Herald" werden die Verhandlungen zwischen Paris und Washington bis Ende Januar zum Abschluß gelangt sein, so daß man für den 2. Februar mit der Unterzeichnung des französischamerikanischen Dauerfriedens und Schiedsgerichtes rechnen kann.
Kommunisten-Komödie in Paris.
Paris, 3. Jan. Der kommunistische Deputierte Vaillant- Couturier ist vor einiger Zeit wegen Pressedeliktcs, insbesondere wegen Verherrlichung eines Mordanschlages ggen Mussolini, zu drei Monaten Gefängnis verurteilt worden. Der Deputierte sollte sich gestern im Gefängnis einstellen, um seine Strafe anzutreten. Er hatte jedoch bereits vorher angekündigt, er werde sich nicht stellen, sondern sich zu den vier anderen kommunistischen Deputierten gesellen, die sich gegenwärtig über die französische Justiz lustig machen und sich irgendwo versteckt halten. In parlamentarischen Kreisen zeigt man sich über die Komödie der Kommunisten höchst entrüstet. Man hat unter diesen Umständen wenig Lust, nach Wiederaufnahme der Parlaments! es- sson den verurteilten Kommunisten von neuem einen Strafaufschub ihrer Strafe zuzubilligen, um ihnen wie bisher die Teilnahme an Len Kammersitzungen zu ermöglichen. Wie verlautet, wird die Regierung sich einem neuen Strafaufschub widersetzen. Sie will nötigenfalls die Vertrauensfrage stellen, um zu verhüten, daß die verurteilten kommunistischen Deputierten weiterhin eine Sonderbehandlung genießen, während andere Mitglieder ihrer Partei, die wegen der gleichen Delikte verurteilt wurden, ihre Strafe absitzen müssen.
Ein starkes Echo aus England.
London, 3. Jan. Der amerikanische Paktvorschlag an Frankreich hat hier lebhaften Widerhall gesunden, da im Juni dieses Jahres der bestehende amerikanisch-englische Schiedsvertrag ab- läust und Verhandlungen über seine Erneuerung demnächst beginnen dürften. In diesem Zusammenhang gewinnt die Andeutung der amerikanischen Regierung, daß der Entwurf für den Vertrag mit Frankreich weiteren Abkommen zum Vorbild dienen soll, besondere Bedeutung. Die politisch wichtigste Frage ist, ob England dem französisch-amerikanischen Schiedsvertrag, wenn es zum Abschluß kommt, als dritte Macht beitreten soll, was von der Presse vielfach für möglich erklärt, von bestimmten Kreisen jedoch abgelehnt wird. Wahrscheinlich ist ein besonderer amerikanischer Patt nach den Grundlinien des französtsch- amerikanischen.
Aus Stadt und Bezirk.
(Wetterbericht.) Die nördliche Depression gewinnt langsam an Einfluß und bringt das Barometer zum Fallen. Für Donnerstag und Freitag ist zeitweise bedecktes, auch zu vereinzelten Schneefällen geneigtes Wetter zu erwarten.
B Calmbach, 2. Jan. Der Uebergang vom alten ins neue Jahr vollzog sich hier ohne viel Lärm. Man hörte ganz wenig Schüsse und anderes kleines Feuerwerk. In den Wirtschaften war es ziemlich leer. Gegen Mitternacht mahnte der Posaunenchor mit dem Choral: „Ach wiederum ein Jahr verschwunden" an die Vergänglichkeit alles Irdischen. Um 12 Uhr läuteten die Kirchenglocken das neue Jahr ein. Doch fehlten in den zwei letzten Tagen auch die Vergnügungen nicht. Am Sylvesterabend war Tanz im Saal zum „Bahnhof". Am Neujahrsfest gab der Musikverein sein übliches Konzert ttn Saal z. „Anker", welches gut besucht war. Abends fand dann im Bahnhofsaal die zweite Aufführung des Turnvereins statt. — Was die Aenderungen im Personenstand der Hiesigen Gemeinde im vergangenen Jahr betrifft, so waren zu verzeichnen an Geburten 45 ohne die auswärtigen, an Sterbefällen 43. Hochzeiten waren es 28. Konfirmiert wurden 62 Kinder. Abendmahlsgäste waren es 1117. was eine ziemliche Zunahme bedeutet. Dagegen ist die starke Abnahme der Geburten ein bedenkliches Zeichen, das den Abstieg eines Volkes bedeutet und auch die allgemeine Not unseres deutschen Volkes blitzartig beleuchtet.
Höfen, 2. Jan. Die Sylvesternacht verlief hier, von einem Fall abgesehen, ziemlich harmlos. Nach Zwölfnhrschlag setzte Glockengcläute ein. Zugleich spielte die Kapelle des Musik- Vereins vom Bergabhang her den Choral „Ach, wiederum ein Jahr verschwunden" über das Dorf hin, dem der schneidige Marsch „Mein Regiment" folgte. Für solches Sylvesterfpiel ist gewiß die ganze Gemeinde dankbar, und es darf vielleicht der Wunsch ausgesprochen werden, daß es sich in Zukunft als schöner Brauch einbürgern möge.
Höfen, 2. Jan. Am Neujahrsfest hielt der Musikverein seine Weihnachtsunterhaltung rm „Ochsen"- Saale ab. Obwohl der Anfang auf 6 Uhr, die Saalöffnung aus 5^ Uhr festgesetzt war, füllte sich der Saal schon von 5 Uhr ab so rasch, daß um 5^ Uhr kaum mehr ein Platz zu finden war. Ein Beweis, wie die Unterhaltungsabende des Musikvereins eingeschätzt werden. In dem Programm wechselten musikalische und theatralische Vorträge, Ernstes und Heiteres miteinander ab, daß, wie der Vorstand in seiner einleitenden Ansprache ausfübrte, jedermann — wenigstens in einem Teil — auf seine Rechnung kommen soll. Von den Musik- Vorträgen, die sämtlich sauber und pünktlich vorgetragen wurden, sei das Lylophonsolo „Zween Heather and Sca" besonders hervorgehoben, das von Herrn E. Heselschwerdt elegant vorgeführt wurde und unfern „Schorsch" wieder von einer ganz neuen Seite, und nicht der schlechtesten, zeigte, so daß er stürmisch herausgeklatscht wurde. Von den theatralischen Vorträgen ernteten die humoristischen Stücke „Die lustigen Wanderbur- sck>en" und „Der neue Musikdirektor" viel Beifall, konnten sich aber in Bezug, auf Inhalt und Wirkung mit dem auch aufgeführten Volksstück „Der Wildschütz" nicht messen. Auf den Inhalt dieses Stückes einzugehen, verbietet die Ranmfrage. Aber das muß gesagt werden, gespielt wurde, vorzüglich und
86. Jahrgang.
zwar von jeder Seite. Doch seien unsere Anfängerinnen Krl. G. Bolz als „Rest" und Frl. E. Wohlfarth als „Brigitte", namentlich und rühmlich erwähnt. Im Lause des Abends übergab der Vorstand des Musikvercins Wildbad der hiesigen Kapelle ein Geschenk für die beim letzten Wildbader Musitsest geleisteten Freundschaftsdienste und verband damit den Wunsch, daß sich das Band der Freundschaft zwischen beiden Vereinen immer fester schlingen möge. Zur „angenehmen" Ueberraschung der Besucher hatte der Verein eine tleine Lotterie in Gestalt eines sog. Glückshafens vorgesehen und es war köstlich mit an- zusehen, wie Frl. Tugendsam Schnaps und Tabak und der eingefleischte Junggeselle Griesgram seidene Damenstrumpfbänder aus der Urne zog. In seiner Schlußansprache in Gestalt eines humoristischen Frage- und Antwortspiels dankte der Vorstand dem verdienstvollen>Leiter der Kapelle. Herrn E. Eitel-Calm- bach und nahm den Mitgliedern des Vereins das Versprechen ab, daß sie auch im neuen Jahr der Sache des Vereins tren bleiben werden.
Württemberg.
Altensteig, 3. Jan. (Seltsames Wintervergnügen.) Veranlaßt durch die frühlingsmäßige Witterung nahmen am Weihnachtstag einige junge Leute ein Bad im Stausee der Nagold. Daraufhin luden sie auf Silvester zu einem Wettschwimmen ein. Trotz grimmiger Kälte fanden sich tatsächlich einige junge Männer, die unter Führung von H. Kappler jr. z. „Grünen Baum", in den Fluten des Stausees sich tummelten, während auf dem anderen Test des Sees wacker dem Eissport gehuldigt wurde.
Stuttgart, 3. Jan. (Der Werkspionage-Prozeß.) In Sachen der Werkspionage bei den Normawerken ist, wie das „Neue Tagblatt" erfährt, die Anklage jetzt der Eröffnungskammer zubestellt worden. Die Verhandlung dürste jedoch erst im Februar Itattfinden. Die Voruntersuchung erstreckte sich im ganzen aus 13 Personen, doch wurde nicht gegen alle Anklage erhoben. Da keine» Verdunkelungsgefahr mehr vorliegt, wurden die Beteiligten bis auf den Ingenieur Karrer aus der Untersuchungshaft entlassen. Der in Cannstatt in dieser Angelegenheit verurteilte Hahn hat Berufung eingelegt, dagegen hat der gleichfalls verurreilte Ingenieur Kohl seine Strafe von 2^ Jahren Zuchthaus in Ludwigsburg angetreten.
Stuttgart, 3. Jan. (Schwere Bluttat.) Am Montag, den 2. Januar 1928, kurz vor 7 Uhr abends, ereignete sich im Hause Wilhelm-Blosstraße 15 eine schwere Bluttat. Der Las Gebäude bewohnende 48 Jahre alte Schreiner Albert Schiefer geriet mit seiner 30 Jahre alten Ehefrau aus Eifersucht in einen Wortwechsel. Im Verlauf des Wortwechsels brachte er seiner Ehefrau mit seinem Taschenmesser zwei Stiche in die rechte Halsseite bei, an deren Folgen sie nach wenigen Augenblicken im Nebengebäude, in das sie vor ihrem Ehemann geflüchtet war, starb. Der Täter ging nach Verübung der Tat flüchtig, konnte jedoch am 3. Januar morgens kurz nach 2 Uhr beim Betreten seiner Wohnung von Len diese besetzt haltenden Kriminalbeamten festgenommcn werden. Er ist geständig.
StuttMrt 3. Jan. (Dienstfreier Tag.) Zur Ersparung von Brennstoffen hat das Staatsministerium bestimmt, Latz die Kanzleien am 7. Januar 1928, der zwischen zwei dienstfreien Tagen liegt, geschlossen bleiben.
Stuttgart, 3. Jan. (Versuchte Tötung und Selbstmord.) Stach vorausgegangenem Wortwechsel gab am 2. Januar nachmittags im Hause Moltkestraße 60 der 21 Jahre alte Student Wilhelm Hauser auf zwei in der Wohnung anwesende Frauen Pistolenschüsse ab, durch die eine der beiden Frauen einen Streifschuß an der Brust erlitt. Der Täter richtete daraus die Waffe gegen sich selbst und tötete sich durch Schüsse in das Herz und in den Kopf.
Großgartach, OA. Heilbronn, 3. Jan. <1500 Mark für zwei Hunde.) Bei der letzten Treibjagd wurden beim Hardtwäldchen zwei wildernde Hunde angetroffen, die dann von den Jägern erschossen wurden. Der eine war ein wertvoller Jagdhund, der andere ein Wolf. Die beiden Besitzer aus Bückingen verlangen nun einen Schadenersatz von 1500 Mark von dem Jagd- Pächter.
Tübingen, 3. Jan. (Spende) Oberbürgermeister Schees hat als sichtbares Zeichen feiner Dankbarkeit und aus Freude über die Wahl zum Stadtvorstand und die Ernennung zum Oberbürgermeister auf den Tag seiner Amtseinsetzung für die Bedürftigen der Stadt den Betrag von 500 Mark gespendet und dem Wohlfahrtsamt zur Verwendung übergeben.
Rottweil, 3. Jan. (Zeitungsjubiläum.) Der „Schwarzwälder Volksfreund" kann in diesem Jahre aus ein 50jähriges Bestehen zurückblicken. Das Blatt hat neben den beiden Stuttgarter Blättern und dem ^Anzeiger vom Jpf" als erstes die Fahne des Zentrums in Württemberg entfaltet und hat sich aus Keinen Anfängen zur angesehenen, modern ausgestattetcn Tageszeitung entwickelt. Am diese fortschrittliche und zeitgemäße Entwicklung hat sich in Len letzten 25 Jahren der derzeitige Geschäftsleiter, Redakteur Wilhelm Bieg, besonders verdient gemacht.
Jngstette«, OA. Münsingen, 3. Jan. (Einbruch ins Rathaus.) Vom Freitag auf Samstag wurde im hiesigen Rathaus ein frecher Ginbruchsdiebstahl verübt. Der Langsinger erbrach insgesamt vier Türen, um seinen Zweck zu erreichen. Es fielen ihm ca. 100 Mark Bargeld in die Hände, die er sich erst nach Aufbrechen des in der Kanzlei befindlichen Pultes aneignen konnte. Vom Täter hat man bis jetzt noch keine Spur.
Beimrrstetten, 1. Jan. (Kirchturmbrand.) Am Ncujahrs- morgen früh v Uhr ertönten hier Feuerrufe. Der Brandherd war im Turm der Kirche, der bald lichterloh brannte. Das Element hatte an dem stattlichen Holzeinvau reichlich Nahrung. 15 Minuten nach S Ahr schlug zum letztenmal die Glocke; daS Uhrwerk stand still. Die Ortsfeuerwehr hatte eine große Aufgabe. Auf alle mögliche We-se wurde versucht, dem Feuer auf den Leib zu rücken. Das Hauptaugenmerk mußte auf die Rettung der Kirche und der Nachbargebäude gerichtet werden. Auch die Almer Motorspritze mit der mechanischen Leiter wurde («rbeigernfen und nahm dann die Bekämpfung des Feuers im Turin ans. Schließlich wurde das Feuer bewältigt, aber