des Vaters. Aber die Geschwister entdeckten, daß die Unterschrift ge­recht is:. Vor dem Schöffengreickt muß der Sobn, wegen Urtmnden- .ichung angcklagt, seinen Schwinvel zugeben. Das Gericht erkannte auf vier Monate Gefängnis wegen eines Verbrechens der gewinn­süchtigen Prtvatuckundensälschung in Tateinheit mit versuchtem Be­trug.

Degmarn OA. Neckarsulm. 25. Juni. (Lebensrettung.) Am Mittwoch wollte der 9jährige Sohn des Maurermeisters Leinmüller im Kocher baden. Durch den hohen Wasserstand geriet er in einen Strudel und wurde in die Tiefe gerissen. Aus sein Rufen eilte ihm die Ehefrau des Fährmanns Greis zu Hilfe. Mit viel Geschicklichkeit suchte sie dem Ertrinkenden mit dem Boote beizukommen. Es ge­lang ihr, den bereits Bewußtlosen ans Land zu bringen. Die onge- stellten Wiederbelebungsversuche waren von Erfolg und die tapfere Fährmannsehefrau hatte, wie schon öfters, ein Menschenleben vom Ertrinken gerettet.

Nürtingen, 26. Juni. (Ein tüchtiger Hund.) Ein Bürger von Oberensingen verlor im Walde seinen Geldbeutel mit größerem In- halt. Alles Suchen half nichts. Da nahm Polizeiwachtmeister Hauß- mann mit seiner Dobermannhündin die Spur auf. Der Hund nahm Witterung am Taschentuch des Verlierers und wurde dann zum Spüren angesetzt. Nach kurzer Zeit brachte er das Verlorene zurück.

Marbach, 25. Juni. (Auswertung der Oberamtssparkasse.) Die Amtsversammlung hat beschlossen, die Spar- und Depositenetnlagcn mit 15 Prozent des Goldmaikwertes aufzuwerten. Die Schulden der Oberamtspflege an die Oberamtssparkasse hat erstere gleichfalls mit 15 Prozent des Goldmarkwerts aufzuwerten.

Bopsingen OA- Neresheim, 25. Juni. (Ein Blinder ins Wasser gefallen.) Landwirt Volk von Flochbecg fiel oberhalb der tzolzmühle in die Eger. Die Stelle daselbst ist ca. 2 bis 2--, Meter tief. Der Fall ist umso tragischer, da Volk vollständig blind ist. Ein Glück war, daß er schwimmen konnte, denn Hilfe war nicht zur Stelle. Nach großem Schrecke konnte er ans Ufer gelangen, und zufällig einen Strauch erfassen und jo noch großer Anstrengung sich selbst retten.

Pfullingen, 25. Juni. (Unglücksfall mit Todessolge.) Schreiner­meister Christian Schmolz war am Mittwoch nachmittag in einem Hause der Klemmenstraße mit Bodenlegen beschäftigt. Beim Heraus­ziehen eines Nagels verlor er das Gleichgewicht und fiel die Treppe herunter, wobei er sich bedeutende Verletzungen des Rückgrats zuzog, sodaß er ins Reutlinger Bezirkskrankenhaus überführt werden mußte. Am Donnerstag vormittag ist der im 68. Lebensjahr stehende Hand­werksmann seinen Verletzungen erlegen.

Tuttlingen, 26. Juni. (Die Schwarzwald-Donau streikt wieder.) Auf die Entscheidung des Staatsgerichtshofs in Leipzig über den badisch-wllrttembergtschen Rechtsstreit über die Donau-Bersnrkung hat bis jetzt erst die Donau selber reagiert. Sie ist wieder versunken. Seit Bekanntwerden der Leipziger Zwischenlösung, nämlich seit Mon­tag, 20. Funi, r/,4 Uhr. läuft, wie Professor Dr. Endriß demStutt­garter Neuen Tagblatt" mitteilt, kein Tropfen Wasser der Schwarz­wald-Donau mehr nach Tuttlingen. Die Tuttlinger Industrie, soweit sie auf Wasserkraft angewiesen ist, lebt also nur von dem durchaus unzureichenden Wasser der Elta und der Beera. Vielleicht entschließt sich der Staatsgerichtshos jetzt doch noch zu der persönlichen Besich­tigung, zu der er von dem württembergischen Vertreter immer wieder aufgefordert wurde.

Ulm, 24. Juni. (Böse Zeichen unserer Zeit.) Kaum einmal dürfte es mit der Wahrhaftigkeit und der Leichtfertigkeit bei Eides­leistung so schlecht bestellt gewesen sein, wie jetzt gerade. Die Tages­ordnung des Schwurgerichts für die dritte Tagung hatte sechs wegen Meineid Angeklagte unter neun Angeklagten. Das Schöffengericht hat in nächster Woche über 15 Personen zu verhandeln, die der Ab­treibung angeklagt sind.

Ulm, 25. Juni. (Vier Monate Gefängnis wegen Benützung einer abgelaufenen Eonntagsrücksahrte.) Bor dem hiesigen Amtsgericht hatte sich ein hier wohnhaftes, vorbestraftes, junges Fahrradhändlers, ehepaar Brunner wegen Betrugs, begangen durch Benützung zweier abgelausener Sonntagsfahrkarten zur Rückfahrt von Augsburg nach Neu-Ulm am Montag, den 27. Dezember 1926 erst abends, während sie die Rückreise schon vorm. 9 Uhr hätten antreten müssen, zu ver­antworten. Sie gelangten offenbar in Augsburg auf betrügerische Weise durch die Bahnsteigsperre, wurden aber im Zug vom kon­trollierenden Beamten mit den ungültigen Fahrkarten betroffen. Statt Nachzahlung zu leisten, wollten sie noch im Recht sein, worauf An­zeige erfolgte. Der Ehemann erhielt wegen Betrugs im Rückfall vier Monate, die Ehefrau zehn Tage Gefängnis.

Ulm, 25. Juni. (Entdeckter Brandstifter.! Bor einiger Zeit wurde in Geislingen der Schwerverbrecher Josef Wagner, früher wohnhaft in Ludwigsseld bei Neu-Ulm, verhaftet. Wie verlautet, soll Wagner der Brandstifter an der Kreidefabrik Emmerling L Co. in Neu-Ulm sein, die vom 24. auf 25. März bis auf die Grundmauern niederbrannte. Der Verbrecher hatte es auf das Motorrad der Firma abgesehen. Er drang in der Brandnacht in das Innere'des Ge­bäudes ein und suchte nach dem Rad. Zur besseren Orientierung zündete er eine Kerze an und stieg auf den Tisch. Als jedoch sein

Vorhaben ohne Erfolg blieb, suchte er das Weite, ohne die Kerze zu loscht. Diese bräunte hinunter uns soll die Ursache des Brandes gewesen sein.

Ulm, 25. Juni. (51 Jahre im Dienste der Feuerwehr.) Der Führer der Ulmer Weckerlinie, Johannes Maier, begeht am Sonn­tag, den 26. Juni, seinen 70. Geburtstag. 51 Jahre seines Lebens hat der uneigennützige Mann der Feuerwehr gedient. 1925 wurde er durch seine Wahl zum PIzekommandanten der Feuerwehr Ulm geehrt. Die Stadt ernannte Maier anläßlich seines 50jährigen Feuer­wehrjubiläums zum Kammerverwalter.

Ravensburg, 25. Juni. (Untreue. Ein Gerichtsvollzieher ver­urteilt.) Vom Schöffengericht wurde wegen Untreue der srühere Schultheiß Erwin Metz, zuletzt Prokurist der Ravensburger Filiale der St. Gallener Strickerctwarensabrtk G. Teilheimec zu 4>/, Monaten Gefängnis verurteilt. Ec hatte seiner Firma insgesamt 7000 Mark veruntreut. Der Gerichtsvollzieher Ruetz beim Amtsgericht Ravens­burg war angeklagt, zwei Pfändunqsprotokolle falsch beurkundet zu haben. Das Urteil lautete auf 100 Mark Geldstrafe.

Friedrichshafen, 25. Juni. (Petri Heil I) Zahnarzt Dortenmannn aus Weingarten fing am Donnerstag an der Argenmündung mit der Sportangel einen Karpfen im Gewicht von 18 Pfund. Es war eine schwierige Arbeit von einer halben Stunde, den an der Angel festge- haltenen Riesenkarpsen ans Land zu bringen. Da dieser in fließendem Wasser gelebt hat, ist sein Fleisch schmackhaft. Das Tier mag ein Alter von 89 Jahren haben.

Friedrichshafen, 25. Juni. (Vom Luftschiffbau.) Der Luftschiff­bau Zeppelin hat nun neben dem Zeppelin-Museum auch die große Montagehalle II dem allgemeinen Besuch sretgegeben. Die Führung erfolgt je nachmittags 2.30 Uhr durch einen der ältesten Mitarbeiter, des L. Z. Luftschiffsteuermann Marx, der auch die Amerikasahrt des L. Z. 3 mitgemacht hat. In der Montagehalle hängt zurzeit das fertige interessante Bersuchabteil in Ortgnalgröße für L. Z. 127. Mit den Vorarbeiten für dieses Schiff ist seit einigen Wochen begonnen worden. Die Einzelteile für drei Ringe sind fertig. Diese werden demnächst auf dem Hallenboden mit Hilfe des großen Montageringes durch Montageriage -»tammengestellt.

25 Jahre im Dienst des Genossenschaftswesens.

Stuttgart, 24. Juni. In diesen Tagen kann ein um den Ausbau und die Entwicklung des württ. Genossenschaftswesens hochverdienter Mann, Verbandsdirektor Karl Schumacher, aus 25 Jahre seiner segensreichen Tätigkeit in Württemberg zurück­blicken. Am 9. Mai 1871 im Badischen geboren, kam Schumacher frühzeitig mit dem Genossenschaftswesen in Verbindung und hatte aus diesem Gebiet bereits reiche praktische Erfahrungen sammeln können, als ihn 1902 der Revisionsverband Württ. Kreditgenossenschaften e V. zum Vcrbandsrevisor berief. Was Schumacher hier geleistet hat, erhellt am besten der Ausschwung, den der Verband bisher nahm. Zählte er 1902 noch 76 Kredit­genossenschaften mit 35 000 Mitgliedern, so umfaßte er im letz­ten Vorkriegsjahr 1913: 99 Genossenschaften mit 56 000 Mit­gliedern, mit einer Bilanzsumme von 150 Millionen Mark^ und eineni Umsatz von 1562 Millionen Mark. Daß es unter Schu­machers tätiger Mithilfe gelungen ist, den Verband über die schweren Kriegs- und Nachkriegszeiten hinwegzubringen, be­weist die Tatsache, daß 1926 im Verband 107 Kreditgenossen­schaften mit rund 92 300 Mitgliedern vereinigt waren, die eine Bilanzsumme von 118,2 Mill. Mark und einen Umsatz von 2617 Mill. Mark aufzuweisen haben. Schumacher, ein hervor­ragend begabter Organisator, hat es verstanden, diesem Auf­schwung die notwendigen Vorbedingungen durch eine zweck­mäßige Vereinheitlichung und stete Förderung des Verbands und der ihm angeschlossenen Vereine vorzubereiten. Nicht we­niger Verdienste erwarb sich Schumacher um den Verband der württemebrgischen Handwerkergenossenschaften e. V Lessen Re­visor er 1904 wurde und der 1925 111 Genossenschaften mit 11650 Mitgliedern umfaßt, deren Bilanzsumme etwa 7 Mill. Mark betrug, von denen 2,4 Mill. Mark eigene Mittel waren. Im gleichen Jahr betrug der Verkaufserlös 36 Millionen Mk. Als 1925 eine Vereinheitlichung insofern stattfand, als der Sitz des Revisionsverbands der Kreditgenossenschaften von Sulz nach Stuttgart und derjenige der Zentralkasse Württ. Genossen­schaften e. G. m. b. H. von Ulm nach Stuttgart verlegt wurde, erfolgte die einhellige Wahl des bisherigen Revisors Schu­

ber württ. Kriegs-Kreditbank A.G. tätig war, erfreut sich in den württ. Genossenschaftskreisen und weit darüber hinaus eines wohlverdienten Hohen Ansehens nicht nur wegen seiner aner­kannten Verdienste, sondern auch wegen seines liebenswürdigen Wesens, das Energie mit Humor zu paaren versteht. Möge dem Württ. Genossenschaftswesen noch lange die erfolg- und segensreiche Mitarbeit Schumachers erhalten bleiben.

Weingärtner. Bekämpfung der Rebschädlinge.

Die Traubenblüte -zecht ihren: Ende zu. Du nächste Be­spritzung der Weinberg. >i daher in die angehende Blluc »rr erfolgen. Die Bekämpfung ist mit ganz besonderer Sorgfall durchzuführen, da es nunmehr die Trauben zu erhalten gilt. Äiach Abwerfen der Blütenkäppchen stehen die zarten Frucht­knoten jetzt ungeschützt da, sodaß sie dem Angriff des Pero- nosporapilzes preisgegeben sind. Es müssen daher Lei der nächsten Bespritzung die einzelnen Trauben sorgfältig mit der Spritzbrühe gewaschen werden. Zu verwenden ist entweder eine l,5prozentige Kupferkalkbrühe oder eine 2proz. Nosprasen- kalkbrühe.

Bei dem erheblichen Auftreten des Heuwurmes ist ein Zu­satz von 150200 Gramm eines Grünniittels auf je 100 Liter Kupferkalkbrühe auch dieses Mal unbedingt notwendig. Mit sehr gutein Erfolg kann auch mit einem arsenhaltigen stäube­mittel gegen den Heuwurm vorgegangen werden, wobei darauf zu achten ist, daß das Pulver auf die Gescheine bzw. jungen Träüöchen kommt.

Zwecks Bekämpfung des Oidiums sei an rechtzeitiges Schwe­feln erinnert. Sobald sich auch nur Spuren von Oidium zei­gen, ist sofort zu schwefeln.

Württ. Versuchsanstmt für Wein- und Obstbau, Wemsberg Dr. Kramer.

Baden.

Waldshuk, 25. Juni. Am Mittwoch begann ein großer Kindermord-Prozeß gegen die Landwirts-Eheleute Stiegeler. Den beiden Angeklagten wird vorgeworfen, ihre sämtlichen 11 Kinder ums Leben gebracht zu haben. Von den aus dieser Ehe entsprossenen 12 Kindern ist nur das erste noch am Leben. Bei den erster! zehn getöteten Kindern konnten keine Erhebungen mehr gemacht werden, dagegen wurde das 11. Kind, das am 17. Januar d. I. starb, ausgegraben und seziert. Die Unter­suchung ergab, daß das Kind eine Gehirnerschütterung sowie eine linke Nierenverletzung hatte. Es wird ferner angenom­men, daß die Kinder durch Unterernährung derart geschwächt wurden, daß dies auch noch zum Tode beigetragen hat. Der Mutter wird vorgeworfen, ihre Kinder nie gestillt zu haben, sie soll auch keine Liebe für sie gezeigt haben. Dem Ehemann konnte nichts bewiesen werden. Die noch lebende Tochter sagte aus, wenn ihre Tante nicht gewesen wäre, so wäre auch sie wohl eines unseligen Todes gestorben. Die Angeklagte Frau Stie- gele wurde wegen vorsätzlicher Tötung ihres letzten Kindes zu sieben Jahren Zuchthaus und Aberkennung der bürgerlichen Ehrenrechte auf fünf Jahre verurteilt. Ihr Ehemann wurde aus Mangel an Beweisen freigesprochen.

Mannheim, 24. Juni. Die Ehefrau des Malers Keistler, die von ihreni Ehemann zum Fenster hinausgeworfen worden ist, ist ihren schweren Verletzungen im Krankenhaus erlegen.

Mannheim, 24. Juni. AlsFreiherr Kreß von Kressenstein" bzw.Freiherr Wilhelm von Gotting auf Schloß Wolframs­hausen" hat der vorbestrafte 22 Jahre alte Bürogohilfe Wilhelm Kreß aus Nielenbach Schwindeleien begangen. In Bayern glaubte man nicht an einen zweiten Kressenstein, oen er dann im Gefängnis in Nürnberg nach Verbüßung einer längeren Betrugsstrafe ablegte. In Bayern war er katholisch, dort wollte er angeblich ins Kloster gehen und Missionar werden. In Mannheim war er evangelisch und erfreute sich geistlicher Emp­fehlung. Aus Mitleid nahm ihn ein Sandhofer Bauunterneh­mer zur Erledigung von Büroarbeiten auf. Dort fing er dessen Nameuszug zu malen an. Am 4. April erkannte der Bau­unternehmer den Zweck der Malstudien seines Pfleglings. Das Scheckbuch war verschwunden. Bei einem Bäckermeister in Sandhofen erhielt Kreß auf einen Scheck 70 Mark ausbezahlt, auf zwei weitere vom 4. April auf der hiesigen Gewerbebank 938 bzw. 5VZ8 Mark. Der Namenszug des Bauunternehmers war sehr plump nachgeahmt. Dann flüchtete der Schwindler nach der Pfalz. Da diese zu Bayern gehört, brauchte er wie­der einen Titel: in Sveyer spazierte er alsFreiherr von Got­ting" herum. Als man ihn ausstöberte, hatte er von dem Geld noch 307 Mark in der Tasche. Das Große Schöffengericht ver­urteilte ihn zu einem Jahr drei Monaten Gefängnis entspre- che nd dem Antrag des Staats anwalts._

Vermischtes.

Mordversuch am eigenen Kinde. Donnerstag abend wurde in Neustadt a. H. beim Lteinbruch am Römerweg das sieben Jahre alte Schulmädchen Frieda Helf schwer verletzt aufgeftm- den. Nach den Aussagen des Kindes war es von seinem Barer, dessen erste Ehe geschieden war und dem tags zuvor zum ersten- male llnterhaltungsbciträge für das Kind abgezogen wurden, zu einem Spaziergang eingeladen worden. Am Steinbr stieß der unnatürliche Vater das Kind in den Steinbruch hin

Vom L,eoeir KeiretLt

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,,. 1 S 26 clurck Verlag Oskar Kleister. Vei äau

146. Fortsetzung.) (Nachdruck verboten.)

Darf ich Sie Ihnen aschon. Herr Doktor?" frug er bittend, trotz der Schwäche, die ihn kaum aufrecht sitzen ließ.

Sanders fühlte, wie ihm das Blut bis an die Stirn kroch. Dieser arme, vom Leben und nicht zuletzt von ihm selbst so unbarmherzig gehetzte Mensch sorgte sich um ihn Ein neues Rätsel, das er sich nicht erklären konnte.

Warum? Weshalb?

Er war wie ein Hund, den man schlägt, der dabei auf­winselt und dann die Hand reckt, die ihn gezüchtigt hatte.

Ick danke Ihnen," sagte er und konnte nicht anders als gütig sein,aber es ist nicht der Mühe wert. An so etwas stirbt man nicht!"

Martens hob beide Hände.Nur ein Stück Leinwand von dort, wenn Sie mir geben möchten, Herr Doktor! Es schwillt schon an, und ich habe ja auch den Herrn Baron gepflegt.«

Sanders schüttelte den Kopf, ging aber trotzdem nach dem Waschtisch, nahm einen kurzen Streifen Verbandgaze und brachte sie ihm ans Bett. Darüber hatte er etwas Wasser gegossen.

Allo, in Gottes Namen dann« sagte er.waschen Sie die Schlamme aus! Nein, so nicht, Marten^ bleiben Sie liegen' Ich beuge mich zu Ihnejl herab! Sie ft>llsn sich ruhig halten." zankte er schon wieder.Ich wA Ihnen keine Furcht einstigen, aber Ihr Herz! Das dürfen Sie in acht nehmen. Es wird Ihnen sonst noch einmal Geschichten machen!"

Martens sagte nichts. Er zeigte auch keinerlei Er­schrecken darüber.

Er wandte kein Auge von ihm. so lange er noch in seiner Nähe war. wollte er sich an seinem Anblick weiden, wollte diese Augen sehen, die einmal so voll Liebe für ihn gestrahlt 'orten, wollte dielen Mund lprechen hören, der den seinen n oft geküßt, wollte dem Herzen so nahe ais möglich sein, au das er sich jo oft gelehnt haue.

-e cen Btta ües luugen tt.em.reu aus sich ruhen. Ei empjand es peinlich und wandle sich ab. Dann trat er nochmals zu ihm ans Bett.

Wenn es Ihnen schlechter gehen sollte heute nacht"

Dann komme ich und sage es Ihnen," machte Martens den Satz fertig.

Unsinn! Dann klopfen Sie Fssch'er, HSk schlaft doch nebenan. Der springt dann schon hinaus rn mir. Wün­schen Sie noch etwas?"

Nein, danke, Herr Doktor!«

Sanders fühlte, wie die heißen:,.: sich krampfhaft um die seinen schlossen, und dann neigte sich ein zuckender Mund darüber und küßte sie.

Er fühlte etwas über seine Finger rieseln.

Dann ein kurzes Ausschluchzen, als stoße er dem jungen Menschen das gequälte Herz ab. Gleich darauf wandte sich dessen Kopf zur Seite.

Nerven! Das sollte es in Ihren Iähren noch gar nicht geben,« sagte Sanders tadelnd.Aber das geht alles in- und miteinander. Ihre Krankheit jetzt und dann Ihr ganzes zerrissenes Innere. Sorgen Sie, daß Sie sich selbst zum Frieden verhelfen. Mehr kann ich Ihnen nicht raten. Gute Nacht! Und wenn Sie mich brauchen, dann lassen Sie mich rufen. Sie brpuchen keinerlei Rücksicht zu nehmen. Haben Sie gehört?«

Ja, Herr Doktor!" Und dann war Martens allein-

Das Pulver, das Sanders ihm gegeben hatte, tat seine Schuldigkeit. Er lag nach kaum einer Stunde bereits in Schweiß gebadet. Aus allen Poren drang er, rann und tröpfelte über die Stirn, sickerte vom Hals in den Nacken und über Rücken und Brust. Von den Schenkeln bis an die Sohlen war er in nichts als dampfendes Naß gehüllt.

Als Sanders gegen neun Uhr morgens Nach'chau hielt, schlief er noch immer tief und fest, mit einem glücklichen Ausdruck um den Mund.

Mit einem Gefühl der Erleichterung verließ er das Zim­mer. Die Jugend und die gesunde Natur hatten den Aus­bruch der Krankheit, die er ohne jeden Zweifel hatte kom­men verhindert.

Am Nachmittag platzte ein Telegramm in die von

Sckloß Eck wie eine Kriegserklärung in einen bisher fried­lichen Staat.

Guben hatte es durch Mauens der ztochiu herunter- geschickt, damit sie ihre Anordnungen treffen könnte.

Sie stand in der Küche mit den appetitlichen, weißblauen Pflästerchen und den blinkenden Pfannen und Töpfen und hielt die inhaltsschwere Depesche weit von sich, weit sie über­sichtig war.

Komme mit dem Abendzug. Erbitte Wagen. Fran­ziska. BringeSissi" mit"

Die ist uns gerade noch abgegangen,« sagte sie und stemmte die Hände in die Seite.Da werden wir jetzt unsere blauen Wunder erleben, Martens.«

Er hielt im Putzen des Gemüfts inn? und sah sie fragend

an.

Ist das die?"

Ja, das ist die. die dicke Salden: Heiliger Chi.stus: Wenn Sie noch kein Weib gesehen haben» Martens, das es mit allen Höllen und Teufeln aufnimmt, dann können Sie jetzt eins kennen lernen! Wie so was des gnädigen Herrn Schwester sein kann, das ist mir unbegreiflich Wenn der Herr Baron so wäre, die Burg hätte längst keinen einzigen Dienstboten wieder. Es ist einfach nicht zum Aushalten mir ihr! Die läßt nicht einmal die Hennen ruhig ihr Geschäft verrichten, weil sie im vornherein schon wissen möchte, wie groß die Eier sind, die sie ins Nest legen. Mit dem Henkel­korb steht sie schon am frühesten Margen im Obstgarten und vor den Spalieren und sammelt das grüne Zeug, wenn s auch erst nußgroß ist. und bringt mir's in die Küche, damit es zu Gelee gemacht wird, weit es «önst verdirbt. Als ob wir nicht zwölf Kobel Schweine >m Gulshos drüben hätten, die's fressen, wenn sie's ins Futter kriegen. Und was ich Ihnen noch sagen wollte. Martens, probieren Sie es ja nicht, daß Sie sich blicken lassen, wenn Sie gerade eine Mi­nute verschnaufen wollen. Bei der muß es immer im Trab gehen. Die Dienstboten sind für sie nur Dampfmaschinen, die man in der Frühe anheizt, und am Abend läßt man den Dampf aus, weil es so Brauch ist. daß man nachts nichts arbeitet. Sonst müßte man's auch, wenn's nach ihr ginge. Schauen Sie nur, daß Sie immer etwas in der Hand haben, und wenn's auch nur ein Besenstiel wäre, mit dem sie eine Bremse erschlagen. Zu tun haben müssen Sie was, sonst sitzt sie Ihnen schon am Genick."

Mariens lachte auf. Wenn er in der Küche saß, war er de: glücklichste Mensch aus Schloß Eck. Er fühlte, daß es d-.e Köchin gm mit ihm meinte.

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