men. Zehn Zeugen waren zur gestrigen Verhandlung geladen. Der angeklaate Knecht ist ein etwas beschränkter, leicht beeinflußbarer Mensch. Der Staatsanwalt beantragte gegen den Knecht Kölle ein Jahr zwei Monate Zuchthaus und gegen den Bauern Kahn ein Jahr acht Monate Zuchthaus. Das Urteil lautete bei Kölle aus die gesetzliche Mindeitstrafe von einem Jahr Zuchthaus unid zwei Jahre Ehrverlust, bei Kohn auf ein Jäh» sechs Monate Zuchthaus und drei Jahre Ehrverlust. Bei beiden wird die Untersuchungshaft angerechnet. Beiden wird aber auch die Fähigkeit zur Eidesleistung für dauernd abgesprochen.
Ulm, 23. Juni. (Besuch der Zugspitze in einem Tag.) Vor Jahresfrist war es noch undenkbar, die Zugspitze von hieraus in einem Tag zu besuchen. Heute, nachdem die kühnste Seilbahnanlage der Welt zum Zugspitzkamm hinaufführt, ist der Fall wesentlich einfacher geworden. Ein von Ulm aus veranstalteter Sonderzug nach Ulrichsbrücke mit Besuch der bocherischen Königsschlösser, der um 5 Uhr vormittags unsere Stadt verläßt, bringt am kommenden Sonntag einen kleinen Teil der Fahrgäste über Reutte und den Plansee nach Ehrwald-Ober- moos, der 1226 Meter über dem Meer gelegenen Talstation der Zugspitzbahn. Von dort aus beginnt die Auffahrt ab 10 Uhr. Nach 20 Minuten Fahrzeit werden !die ersten Teilnehmer schon auf der Zugspitze sein. In knapp 5^ Stunden ist also Deutschlands Höchster Berg erreicht. Bis 3 Uhr nachm, hat man Gelegenheit, hoch oben in der Alpenwvlt zu Weilers 8lbends 11 Uhr ist man wieder in der Heimat. Interessieren dürfte, wie sich die Fahrt von Stuttgart aus gestalten könnte. Nachts 2 Uhr wäre die Landeshauptstadt mit dem Schnellzug zu verlassen. In Ulm gewinnt der Reisende nach einstündigem Aufenthalt Anschluß an die hiesige Reisegesellschaft. Gegen )411 Uhr grüßt er die deutschen Gaue von der Zugspitze aus. Die Rückfahrt wickelt sich wie oben ab. Um die Mitternachtsstunde hat ihn der beschleunigte Sonntagszug ab Ulm wieder der Hauptstadt zugeführt. In nicht ganz 23 Stunden könnte man also der Zugspitze von Stuttgart aus einen beguemen Besuch mittels Eisenbahn abstatten.
Mm, 23. Juni. (Verhaftung von Einbrechern.) In einem Hause an der Turmstraße betreiben zwei ältere Geschwister ein Warengeschäft. In der Nacht zum 12. Juni drangen gegen Mitternacht drei Burschen, ein 19 Jahre alter Hilfsarbeiter von Neu-Ulm, ein 25 Jahre alter Schlosser von Ulm in das Haus ein. Die im Bett befindliche Schwester wurde aufgeschreckt und mit vorbehaltener, scharf geladener Pistole gezwungen, das vorhandene'Geld und die Wertsachen herauszugeben. Zwei der Täter hatten das Gesicht maskiert. Unter fortwährender Drohung mit Erschießen mußte die Schwester die Räuber im Hause herumführen und die Verwahrung des Geldes zeigen. Die Täter durchwühlten auch verschiedene Behältnisse nach Wertsachen. Sie konnten nur geringe Beute machen. Bevor sie das Haus verließen, mußte die Schwester sich in ihr Bett zurückziehen, immer unter Drohung der Schußwaffe. Es gelang, die Täter zu er- miteln, die nach Klärung des Falles dem Gericht überliefert wurden. Die Täter hatten noch weitere gleichartige Raubüberfälle auf ihr Arbeitsprogramm gesetzt.
Winterftetten, OA. Leutkirch, 23. Juni. (Selbstmord.) Der ledige 18jährige Oberkäser Georg Hölzle hat sich hier entleibt. Der Unglückliche hat im letzten Winter eine schwere Kopfgrippe durchgemacht. Eine Gehirnhautentzündung, die durch die Leichenöffnung festgestellt worden ist, sowie ein zweimaliger Vermögensverlust, hatten das Gemüt des äußerst sparsamen und tüchtigen Mannes bedrückt.
Ern wahres Geschichtchen. Es war am letzten Markttag in O. Der Viehmarkt war bereits verlaufen, die letzten Stücke Vieh wurden nach dem Bahnhof getrieben. Da führte eine Bauersfrau in pressierter Gangart ihr Büble zur Hauptstraße hinaus. Wie ein Fohlen, das dre Kolik hat, trippelte das Büble neben der Mutter her und schnitt bisweilen fürchterliche Grimassen. Kurz entschlossen steuerte die besorgte Mutter auf eine Frau los, die eben ihr Haus verläßt, und fragt sie, ob das Büble in ihrem Haus net „ebbis macha" könnt. Aber selbstverständlich, so viele Menschenfreundlichkeit hat man immer und sie geleitete die beiden an jenen Ort, wo in der guten alten Zeit
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auch der Kaiser zu Fuß hingegaggen ist. Aber das Büble, das einen starken angeborenen Reinlichkeitssinn haben mußte, war nur keinen Preis der Welt dazu zu bringen, in dem „fürnehmen" Raum sich zu erleichtern. „Komm Büable", mahnte die Mutter, „jetzt mach doch amol jure". — „I ka doch it in dia sauber
weiß Schüssel s." — Darauf die Mutter: „Do muaß i
halt schau mit ehm inadean Garta nieber aau" — es war der Stadtgarten. Und die beiden hatten Glück, kein Stadtgartenwächter und kein Gesetzesauge erspähte sie. Der Wächter des Gartens soll dann später etwas ärgerlich konstatiert haben, daß das Büble eine ganz ordentliche Verdauung hatte.
Dev Reichswaldbesitzerverband in Freudenstadt.
Der Reichsverband deutscher Waldbesitzerverbände hielt vor einigen Tagen seine 8. Hauptversammlung in Freudenstadt ab. Nach dem von Forstrat Ludwig, Berlin, entgegengenommenen Geschäftsbericht erfolgte Vortrag über den Stand der einheitlichen Holzsortierung in Deutschland. Der einmütige Wille ging dahin, allmählich für das gesamte Reichsgebiet eine möglichst einheitliche Holzsortierung zu schaffen. In der forstlichen Saatgutanerkennung strebt der nichtstaatliche Waldbesitz nach einer Verbesserung der seit zwei Jahren bestehenden Einrichtung, Ohne eine schärfere Kontrolle des Gesamtverkehrs mit Wald- samcn ist der wünschenswerte Erfolg für den Wald nicht gewährleistet. Es soll die Frage geprüft werden, ob auf Grund gesetzlicher Maßnahmen den bisherigen Arbeiten eine nachdrücklichere Wirkung verliehen werden kann. Forstmeister Danneker, Stuttgart, sprach über die forstlichen Verhältnisse Württembergs. An Hand von umfassendem Zahlenmaterial und graphischen Tafeln wurde dargestellt, auf welchen Grundlagen die Forstwirtschaft in Württemberg sich aufbaut, wie die Besitz- und wie die Bestockungsverhältnisse sind; wie sich die Holzerträgnisse nach Besitzarten und nach Holzsorten verhalten. Besonders lehrreich waren die Aufschlüsse über den Holzverkehr auf der Eisenbahn- sowie über die Holzaus- und einfuhr über die Landesgrenzen. Der Verkehr nach Frankreich, Elsaß und nach der Schweiz hat seit der Vorkriegszeit eine gewaltige Einbuße erlitten. Zum Glück erfreut sich Württemberg einer blühenden holzverarbeitenden Industrie; über 900 Sägewerke sind vorhanden. Das gesamte Holz, das im Lande erzeugt wird, sowie das eingeführte Rohholz wird im Lande verarbeitet; die etwa 150 OM Fm., die jährlich ausgeführt werden, verlassen die Grenze ru verarbeitetem Zustande, so daß Württemberg sich einer aktiven Holzhauüelsbilanz erfreuen kann. Die Bewegung der Holzpreise nahm seit 1883 bis zum Krieg eine langsam auf- steigende Richtung: der Ausdruck der Entwertung unseres Zahlungsmittels Gold. Seit dem Krieg ist dem Holzmarkt seine frühere Stetigkeit genommen; die Holzpreise sind in fieberhafter Bewegung. Zuletzt gab der Redner einen Einblick in die Betriebsergebnisi e, den Wirtschaftserfolg des württ. Waldes und stellte fest, daß die Aufwärtsentwicklung unserer Waldwirtschaft infolge des Krieges einen schweren Rückschlag erfahren hat; das ganze Betriebsgebäude ist erschüttert. Aus dieser schwierigen Lage kann die württ. Forstwirtschaft, die ehedem mit an der. Spitze im deutschen Reiche marschierte, nur dann wieder zur Entfaltung gelangen, wenn ihr die Einsicht und das Verständnis der maßgebenden Stellen nicht versagt wird. Vorträge über Waldbrandversicherung von Oberforstmeister Hosfmann, München. Oberförster Hahn, München-Gladbach und Stadtrat Dr. König, Gera, bildeten den Abschluß der Verhandlungen. Am zweiten Nachmittag fand unter Führung von Forstmeister Grammel, Freudenstadt, ein belehrender Begang eines Teils der Stadtwaldungen statt. Der 15. Juni führte die Teilnehmer über den Hochschwarzwald in den weithin gerühmten Murgschifferwald auf badischem Gebiet, wo Oberforstmeister Stephani die sachverständige Führung übernommen hatte. Den Schluß bildete eine Besichtigung der aufs neueste eingerichteten Papierfabriken in Weisenbach. Der Leiter und Teilhaber der Werke, Dr. Fischer, gab persönlich die nötigen Aufklärungen und betonte die Notwendigkeit des Zusammenwirkens der Holzcrzeuger und Holzverbraucher, wie sie von den Organisationen des Waldbesitzes bereits richtig erkannt sei.
Baden.
Singen a. H., 22. Juni. (Der verkannte Scheffel.) Im Gasthaus zum „Hohentwiel" bin ich abgestiegen. Ein Stuttgarter Chauffeur, der mit einem Daimlerwagen zum Berg gefahren kam, nimmt neben mir Platz. Er scheint sehr wissensdurstig zu sein, denn er frägt mich über dies und das aus der Geschichte des Hohentwiels. Ich antworte auf alle seine Fragen mit denkbar möglichster Exaktheit. Als er aber plötzlich die Erinnerungstafel an der Scheffellinde sah, kam ich auf seine Anfrage: In welchem Jahr hat Scheffel eigentlich die Hohentwielwirtschaft umgetrieben? doch etwas in Verlegenheft. Ich mußte ihm die Antwort schuldig bleiben.
Vermischtes.
Mordversuch einer Mutter. Die 31 Jahre alte Ehefrau eines Installateurs aus Mörs-MeersLeck versuchte aus unbekannten Gründen ihre beide» 11 und 6 Jahre alten Söhne zu töten. Sie schlug die Knaben mit einem Hammer auf den Kopf und stieß ihnen dann ein Rasiermesser in -den Hals. Darauf lies sie aus das Amtsgericht und meldete die Tat. Die Polizei fand die beiden Kinder blutüberströmt in ihren Betten liegen. Das jüngere Kind dürste kaum mit dem Leben davonkommen. Man hofft, den älteren Knaben retten zu können. Die Täterin ist verhaftet worden.
Der Storch unter wütenden Kühen. Im Rheindelta haben weidende Kühe einen Storch in tausend Aengste versetzt. Futtersuchend stolzierte der Storch aus der Storchenkolonie Rheineck unter die auf einer Wiese weidenden dreizehn Kühe des Custerhofes. Entsetzt über den ungewohnten Gast wandte» sich die .Kühe gegen den vermeintlichen Feind. Sie schlossen um den Vogel einen drohenden Kreis und erhoben gleichzeitig ein ohrenbetäubendes, grauenhaftes Gebrüll. Bekanntlich aber kann der Storch vom ebenen Boden sich nur durch Anflug erheben und so geriet er in die Enge. Die Kühe schlossen den Ring immer enger und verwehrten dem Storch den Durchbruch mit Hörnern und Hufen, so daß der liebe Storch sich ergeben auf den Boden kauerte und in Todesangst abwarteke, aufgespießt zu werden. Einigen beherzten Männern, darunter dem Wärter der Storchenkolonie, gelang es, den gefährlichen Ring zu sprengen, den Storch zu erfassen und mit ihm zu fliehen. Die Kühe aber rasten über die Wiese und kehrten immer wieder auf den von Federn und Blut gezeichneten Platz zurück. Erft als diese Spuren verwischt waren, kehrte Ruhe in der Herde ein. Der Storch aber spazierte tags darauf auf einer anderen Wiese_
Eine neue Art von Duell ist jedenfalls folgende: Der Redakteur einer italienischen Zeitschrift bekommt folgenden Brief: „Mein Herr! Einem Schurken wie Sie sind, schickt man keinen Sekundanten, — ich ohrfeige Sic hiermit. Und ich hatte auch keine andere Absicht. Sie sind also von mir auf beide Backen geschlagen. Bedanken Sie sich, daß ich nicht statt dessen meinen Stock angewendet habe." Folgt die Adresse. Der Redakteur antwortet: „Unvergleichlicher Gegner! Ihrem Wunsche gemäß danke ich Ihnen verbindlichst, mir statt Prügel, zwei schriftliche Ohrfeigen geschickt zu haben. Schriftlich gcohrfeigt, schieße ich Ihnen sechs Revolverkugeln durch Len Kopf und töte Sie schriftlich. Betrachten Sie sich als einen toten Mann, wenn sie die letzte Zeile dieses Billets gelesen haben. Ich grüße Ihren Leichnam?"
Großfeuer in Boulogne. Im Güterbahnhos Boulogne für Mer ist nachts Feuer ausgebrochen. Das 120 Meter lange Gebäude wurde in kurzer Zeit zerstört, da ein starker Wind di« Ausbreitung des Feuers außerordentlich begünstigte. Auch ein Güterzug, der zum Ausladen bereit stand, wurde von den Flammen ergriffen und teilweise zerstört. Der Wert der verbrannten Waren wird auf drei Millionen Franken geschätzt. Die Untersuchung über die Ursache der Feuersbrunst ergab, daß ein Angestellter durch Unvorsichtigkeit ein mit Kautschuk gefülltes Gefäß in Brand steckte.
Humor. Zulukaffer zu einem Europäer: Was Sie sagen, Sie hätten uns die Zivilisation gebracht? Von wem haben Sie denn die modernen Tänze gelernt? — Inschrift am Lause eines Seilermeisters: Die kleinen Diebe hängt man auf, die großen läßt man laufen; wär umgekehrt der Weltenlauf, würd ich mehr Strick verkaufen.
Handel und Verkehr.
Stuttgart, 23. Juni. Dem Donnerstagmarkt am städt. Vieh- und Schlachthof wurden zugefiihrt: 3 Ochsen. 8 Bullen, 33 Iungbullen, 32 Iungrinder, 13 Kühe, 243 Kälber, 407 Schweine; alles verkauft. Erlös aus je 1 Ztr. Lebendgewicht: Ochsen —, Bullen s 52—54 (letz, ter Markt: 52—55), b 47—50 (uno), Iungrinder 3 62-64 162-65), b 51—60 (52-60), c 45—50 (46-5U, Kühe b 31-42 (31-41), c 20-30 (um,.). ck 15—19 (14-19), Kälber b 85—89 (85-87), c 77 bis 84 (77-83), ck 67-75 (60-73), Schweine 3 63-65 (61-63). d
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ti3. Fortsetzung) (Nachdruck verboten.)
Der schüttelte den Kopf. Glatter Unsinn war's. Aber nun war er schon einmal da. — Da hatte er recht. „Nehmen Sie drei Arbeiter mit und gehen Sie hinunter ins Tal, wo der Regen die Schleife macht, und schauen Sie nach, wie weit es fehlt. Ich glaube ja, daß es da unten weniger arg gewirtschaftet hat, aber wenn, dann lassen Sie aufräumen, so gut es eben für den Augenblick geht."
„Ja, ich mache, wie Sie es wünschen."
Martens ging mit den Arbeitern quer durch den Wald hinunter nach dem Fluß, der sich wie ein ungebärdiger Geselle in feinem Bette wälzte.
Das sonst so glockenhelle Wasser, in dem jeder Kiesel sichtbar blieb, war schmutziggelb und führte eine ungeheure Menge Bloch- und Astholz mit sich. Das staute, rtß sich los, wurde mitgerissen, wenn schwere Stücke nachkamen» die Stämme prallten aneinander, versperrten sich gegenseitig den Weg und fuhren dann wieder pfeilschnell dahin, von den hüpfenden, springenden Wellen wie ein Kindsr- spielzeug hin und her geworfen und getragen.
Immer neues Treibholz schoß an de« Ufern vorüber. Die Brücke, die den Regen überquerte, ächzte und stöhrne, wenn die Stämme in voller Wucht dagegen prallten.
Mehr als hundert Arbeiter waren den Fluß hinauf beschäftigt, die ungewollte Trift zu regulieren. Die Schleuse weiter unterhalb war hoch aufgezogen. Mit Tosen, Brauten und Zischen schossen die Wasser mit ihrer Bürde hindurch.
Martens schritt mit Len Arbeitern durch das Revier, das zu Schloß Eck gehörte. Der Förster hatte recht gehabt. Hier, wo alles geschützter lag als auf der Höhe, war der Schaden weniger groß. Da ließ sich in wenigen Tagen wieder Ordnung schaffen. Er gab seine Anweisungen und ging über die Brücke nach der anderen Seite, die mehr gelitten zu haben schien. . .
(Ls regneie nocy minier in Strömen, irr yaue leinen trockenen Faden mehr am Leib. Aus den Stieseln quoll das schmutzige Naß heraus, wie aus einem Schass, das kein Wasser mehr hielt.
Klatschnaß lag das Hemd am Körper. Die Wunde begann sich fühlbar zu machen. Er sah nach der Uhr und erschrak. War das möglich?
Fünf Uhr nachmittag!
Er wußte selbst nicht, wo all die Zeit hingekommen war. Aber es herrschte dafür auch schon eine ziemliche Ordnung im Revier!
Eben wollte er den Befehl geben, daß die Arbeiter heute es genug sein lassen könnten, als er eine Stimme hinter sich hörte, die ihn zusammenfahren ließ, ysie einen Verbrecher, dem die Polizei in der nächsten Minute auf dem Halse saß.
„Herr Forstgehilfe, hat's bei Ihnen auch so gehaust, wie bei mir oben in Falkenberg?"
Martens mußte sich umwenden und sah im nächsten Augenblick in Guonskis harte, hellgraue Augen, die unter einer Lodenkapuze hervorstachen.
„Es geht," sagte er und nahm alle Selbstbeherrschung zusammen. Guonskis graue Augen forschten wie die eines Staatsanwaltes im Antlitz des jungen Mannes vor ihm: suchten in jedem Zug, in der herben Linie des Mundes, in dem Oval der Wangen, im Ansatz der Stirn, in der Linie des Kinns.
Es gab keinen Zweifel mehr, sie war's! Er war nicht umsonst sieben Jahre mit ihr an einem Tisch gesessen! Da prägte man sich solch ein Antlitz ein, daß es oussehen konnte wie immer, man fand es aus Tausenden wieder heraus.
Obendrein konnte eine unverfängliche Frage seine Vermutung ja noch bestätigen.
„Die Vlutbuchen vor dem Herrenhaus in Falkenberg hat es auch geworfen heute nacht!"
„Beide?" sagte Martens, ohne die Worte zu überlegen.
„Ja, beide," kam es spottend.
Eine glühende Röte jagte über das Gesicht seines Gegenüber.
„Respekt!" lachte Guonski aus, „also in Männerkleidern läuft das Fräulein Nominell!"
Sie warf einen erschrockenen Blick auf die Arbeiter hin, die in der Nähe schassten . .. > <. ^
„Ich muh wohl ein bißchen leiser sein?" höhnte wuonstl. „Ja? — Na, den Gefallen kann ich Ihnen tun! Sie segeln wohl unter dem Namen Martens? Sie sind also derjenige, von dem mir Ihr Verlobter gesprochen hat, daß Sie um Arbeit auf Schloß Eck anfrugon und dabei sagten, Sie hätten früher auf Falkenberg geschafft?"
Martens sprach kein Wort. Nur seine Augen irrten an dem Peiniger vorüber.
Was half das Leugnen?
Wenn Guonski, seiner Beute sicher war, dann nützte alles Zerren und Reißen nichts. Er umklammerte sie so fest wie eine Hyäne das Lamm, das sie aus einem Kral geraubt hatte und nicht mehr locker ließ, bis sie ihm den letzten Tropfen Blutes ausgesogen hatte.
Die Arbeiter riefen herüber, was es noch zu tun gäbe, oder ob man Feierabend machen könne.
„Lassen Sie sich nicht stören, und von Ihrer Pflicht zu- rückhalten." lächelte Guonski mit feinem Spott. „Ich werde mir gestatten, Sie in der nächsten Zeit auf Schloß Eck zu besuchen. Auf Wiedersehen! Herr-Herr Martens!"
Er wandte sich um und trabte über die Brücke aus dis Straße, die nach Falkenberg führte.
Im stillen lachte er vor sich hin.
Also deshalb war Gertraud Rammelt nicht aufzufinde.r gewesen, weil sie in Männerhosen und Schaftstiefeln steckte, weil sie ein bißchen Schwarz auf die Haare und die Brauen getragen hatte und eine Joppe statt einer Blust trug. Aber die Täuschung war gut. Niemand sah ihr das Weib an! Und weiß Gott, wenn er ihr nicht so nahe gegenübergestanden hätte, wäre er ohne Zweisel auch an ihr oorüber- gegange».
Da hatte sie also damals nicht gelogen, daß sie diesem Sanders das Wort zurückgegeben hatte. Ihm konnte es natürlich nur recht sein. Und wenn sie sich dem Verlobten nicht zu erkennen gab, er hatte keinen Grund, dem Doktor die Braut in die Arme zu führen.
Der Narr suchte sie in Weiberröcken und bekam sie wohl tagtäglich zu Gesicht.
Verwunderlich war es eigentlich nicht, daß er den Betrug nicht entdeckte. Es waren ja nur fünf bis sechs Tage gewesen, die er sie damals zu Ostern um sich gehabt hatte» und da auch immer nur ein paar Stunden.
, - (Fortsetzung folgt.) i
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Stuttgart.
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