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Stuttgart, 23. Juni. (Landesproduktenbörse.) Bei unveränderter »denz aus dem Getreidemarkt ist die Unternehmungslust klein, notierten je 100 Kg.: Auslandsweizen 31.25-33, (am 20.: 31.50 Z325). württ. Wetzen 30.7531.25 lunv), Hafer 2425 (uno.), jgenheu 6.507.50 (unv.), Kleeheu 89 (unv.), drahtgepreßtes wh 44.50 (unv.), Weizenmehl 43.8543.75 «43.5044), Brotmehl zz-35.75 (35.50-36), Kleie 13.50-13.75 (13.75-14) Mark. Pforzheim, 22. Juni. (Schweinemarkt.) Zufuhr: 30 Milchschweine s Paar wurde zu 4550 Mk. verkauft. Der Handel war M belebt. Die Schweinemäckte finden regelmäßig jeden Milt ch, 7 Uhr vormittags beginnend, aus dem Kappelhosplatz statt.

Neueste Nachrichten.

Stuttgart. 23. Juni. Heute nachmittag ist im Dach der Kuppel Landesgewerbemuseums Ecke Kanzlei- und Hospitalstraße ein and ausgebrochen, der um 6 Uhr abends von Straßenpafianten , nrrkt und von der Feuerwache I und II gelöscht wurde. Auf dem M des Museums werden schon seit Wochen Flaschnerarbeiten aus- Ahrt. Heute nachmittag wurde auf dem Daq der Kuppel gearbeitet r polizeilichen Ermittlungeu sind im Gange.

Waldshut, 23. Juni. Das Schwurgericht Waldshut verurteilte seiner gestrigen Sitzung vie Ehesrau Maria Stiegeler aus Bürgeln j Weilheim (Amt Waldshut), die des Mordes an elf Kindern an- klagt war, wegen vorsätzlicher Tötung ihres letztzeborenen Kindes . sieben Jahren Zuchthaus und Aberkennung der bürgerlichen Ehren- tzte auf fünf Jahre. Der Mitangeklagte Ehemann Adolf Stiegeler »rde sreigesprochen.

j WürzbUrg, 23. Juni. Ein Raubübersall aus einen Straßenbahn offner wurde gestern abend nach 10 Uhr in WUrzburg verübt. Au r Strecke BahnhofZellerau sprang auf den Wagen der elektrischen Eaßenbahn während der Fahrt ein Mann aus, hielt dem Schaffner ,en Revolver vor und verlangte die Herausgabe des Geldes. Der Ster sprang mit seiner Beute ab und flüchtete. Der Vorfall spielte h so schnell ab, daß der Führer des Wagens von dem Vorgang chts bemerkte. Als der Räuber verfolgt wurde, gab er mehrere wolverschüsse ab. Er entkam.

Berlin, 23. Juni. Reichsbankpräsident Dr. Schacht wird heute die Reise nach Amerika antreten, um dort an der Zusammenkunft ,r Zentralnotenbankpräfidenten teilzunehmen.

Berlin, 23. Juni. Die neue englische Anleihe kann nunmehr, utBerliner Tageblatt", als abgeschlossen gelten. Die Finanz- und iteuerdeputation hat heute vormittag den Vorschlägen des städtischen Wmerers zugestimmt. Die 6prozentige Anleihe wird abgeschlossen St den Londoner Bankhäusern Henry Schröder L Co., Rothschild iöhne und Baring Brothers.

Berlin, 23. Juni. Die Ozeanflieger Lhamberlin und Levine >nden, wie dasBerliner Tageblatt" meldet, nicht nach Amerika imckfliegen. Eie haben sich entschlossen, zusammen mit ihren Frauen es dem DampferLeviathan" am 12. Juli nach Newyork zurück »kehren.

Berlin, 23. Juni. Reichstnnenminister von Keudell will in der Schsten Woche das Reichsschulgesetz dem Reichsrat vorlegen. Die «n derDeutschen Zeitung" verbreitete Nachricht über eine Erhöhung er Reichsbahntarise ist, wie wir von zuständiger Seite erfahren, voll- Sndig aus der Lust gegriffen. Aus der Erziehungsanstalt itrmveshof war am 4. Juni der l7jährige Willi Sch. entwichen, »il seine Angehörigen ihn zu Pfingsten nicht besucht hatten. Er trieb ch seit diesem Tage in Berlin herum und verübte einen Laubenein- . mch nach dem andern. Gestern konnte der Bursche auf frischer Tat kappt und festgenommen werden. Er gibt acht Einbrüche zu.

Beuthen, 23. Juni. Das Schöffengericht verurteilte den Kauf Mir Leiczyg aus Königshütte wegen Zollhinterziehung zu 41 OM üark Geldstrafe. Der Angeklagte hatte in den Monaten April bis jktober vorigen Jahres 25 Waggon Kartoffeln und Heu nach Deutsch­ied eingefühct unter der falschen Deklaration, daß es sich um oft derschlestsche Ware handele, deren Einfuhr nach dem Genfer Ab omnien frei sei, während es sich tätsächlich um Kartoffeln und Heu es Galizien und Posen handelte.

Prag, 23. Juni. Die Ozeanflteger Chamberlin und Levine sind ilt derColumbia" um 16.45 Uhr aus Wien abgefahren und um S.15 Uhr auf dem Flugplatz Kbell bei Prag glücklich gelandet.

^. London» 23. Juni. Im Unterhause wurde die Vorlage über die Wanderung des Gcwerkschaftsgesetzes in dritter Lesung mit 354 igen 139 Stimmen angenommen.

London, 23. Juni. Hauptmann Courtney hat sich in Begleitung ieer Gattin nach Friedrichshafen begeben, um das Dornierflugboot i übernehmen, mit dem er den Flug über den Atlantischen Ozean ed zurück unternehmen will.

Lissabon, 23. Juni. Mit der Aburteilung der in die Februar- oolution verwickelten Personen ist begonnen worden. Neun Ange !agie wurden für schuldig erklärt, die übrigen sreigesprochen.

Moskau, 23. Juni. Das Bezirksgericht Korosten in der Ukraine lnirtetlte heute 10 Mitglieder einer Bande, die in den an Polen lenzenden Gebieten Plünderungen und Mordtaten verübte und nach der Tat aus der Sowjetunion nach Polen flüchtete, zum Tode irch Erschießen, 19 wettere zu verschiedenen Gefängnisstrafen. Das ilell ist bereits vollstreckt worden.

Lanfing (Kansas) 23. Juni. Die 300 Strafgefangenen des hie M Staatsgesängniffes, die wegen der Verweigerung der Rauch- ilmdnis gemeutert und sich in der unter dem Staatsgesängnis be­glichen Kohlengrube, in der sie beschäftigt waren, verschanzt hatten, finden sich nunmehr über 40 Stunden in dem Stollen des Berg «kes. Die Verständigung mit den über Tag befindlichen Gefäng sbeamten nahmen sie zum ersten Male am vergangenen Abend auf, ldmr sie verlangten, daß den Frauen der Wächter, die sie unter Tag fangen halten, erlaubt werden möge, mit ihren Ehemännern zu nchen. Der Vorsteher des Gefängnisses lehnte jedoch jede Berbin mg mit den Leuten ab.

viltr Bertrckg zwischen dem württ. Staat and dem Herzogshaus ^ Württemberg im Finanzausschuß.

Stuttgart, 23. Juni. Der Vorsitzende des Finanzausschusses, bg. Bock, widmete bei Eröffnung der Sitzung dem verstor­ben langjährigen Mitglied und früheren Vorsitzenden des inanzaussiHusses, Abg. Dr. Theodor Wolfs, einen warmen achruf. Die Mitglieder nehmen stehend den ehrenden Nachruf s Vorsitzenden entgegen. Dann ging der Ausschuß zur Be- üng des Vertrags zwischen dem württ. Staat und dem vor- ls landesherrlichen Hause Württemberg über. Ein Einspruch m kommunistischer Seite gegen die Rechtmäßigkeit der Behand­ln« dieses Gegenstandes im Ausschuß wird als unberechtigt imckgewiesen. Der Abg. Küchle (Ztr.) als Berichterstatter erweist aus die vorausgehenden Verträge vom 23. Juni 1919, >N 4. März 1924 und vom 27. Februar 1925 und gibt die nsprüche des Hauses Württemberg bekannt. Ein sozialdemo- Escher Redner stellte fest, daß auch die Sozialdemokratie an h eine entschädigungslose Behandlung des Hauses Württem- irg nicht wolle, sondern nur den Eigentumsanspruch des her­zlichen Hauses bestreite. Zu dem Vertrag will der Vertreter lr Sozialdemokratie keine Ubänderungsanträae stellen. Er gibt »tt dessen eine Entschließung bekannt mit folgenden Punkten: Verlängerung des Sperrgesetzes auf mindestens zwei Jahre, die königl. Genehmigung der Ehe zwischen Herzog Alexander !>d Prinzessin Marie von Orleans nachzuprüfen, eine Frage,

>e schon öfters behandelt wurde, wegen der Rechtsnachfolge des «rzogs Albrecht, 3. einen neuen Vertragsentwurf aufzustellen >> Einklang mit den Bestimmungen des bürgerlichen Gesetz- rchs, 4. einen genauen Nachweis über die auf Grund des Ab- »nmens mit dem letzten König erfolgte Verwendung der frühe­st Hofbeamten und Angestellten und deren Besoldung bzw. "ltschädigung vorzulegen. Staatsrat Dr. Hegelmaier erklärt Mtz i der Vorlage (Verzicht auf Zivilliste usw.h daß ein Gut- M des Oberlandesgerichts (Oberlandesgerichtsrat Probst), Ansprüche des Hauses Württemberg auf Ersatz für die Zivil­und die Krondotation bis zu einem gewissen Grad bejaht

habe. Der Vertrag sei nicht allein mit den einzelnen Mtglie- dern, sondern mit dem Haus als solchem abgeschlossen worden. Ein kommunistischer Redner meint, daß die juristische Frage nicht maßgebend sein dürfe. Er kündigt eigene Anträge über die Bekanntgabe des Vermögens Les Herzogs. Hauses und über die ursprünglichen Forderungen an. Er stellt ferner den An­trag, einen Gesetzentwurf vorzulegen, der die entschädigungs- lose Enteignung des Hauses Württemberg ausspricht und alle Vermögensbestandteile dieses Hauses in den Besitz des Staates überführt zur Verwendung für die Verbesserung der Lage der Kriegs- und Jnflationsopser und der Kleinbauern. Er bean­tragt ferner, die Mitglieder des Hauses Württemberg des Lan­des zu verweisen. Ein bürgerparteilicher Redner erklärte den sozialdemokratischen Antrag für widerspruchsvoll. Ein demo­kratischer Redner erklärte, König Wilhelm hätte zu den heutigen Ansprüchen die Hand nicht geboten, vor allem was die For­derungen aus der Kunstkammer anbelangt. Bezüglich der Rente der Königin ist er für Aufwertung nach dem Äuswertungs- gesetz und beantragt, die Rente der Königin von 36 000 auf 57 000 M. zu erhöhen. Staatsrat Dr. Hegelmaier erklärt, da i über das Vermögen des Hauses Württemberg selbstverständlich keine Auskunft gegeben werden könne. Gegenüber der Mei nnng, als ob die Ansprüche nach dem Hingang des Königs ver schärst worden seien, hätte er eine andere Meinung. Vertreter der Deutschen Volkspartei und des Zentrums halten die gegen fettigen Ansprüche im Vertrag richtig gewahrt nach Recht und Billigkeit. Die Rente der Königin lasse sich vom ganzen Ver­trag nicht trennen. Ministerialrat Föll erklärt, daß die Rente der Königin nach dem Beispiel der Ansprüche der Staaispensio neu zu behandeln wäre. Bei der Abstimmung werden die kom munistischen Anträge abgelehnt. Ebenso abgelehnt werden die sozialdemokratischen und demokratischen Anträge. Die Zustim­mung zum Entwurf wird mit den Stimmen der Bürgerpartei, des Bauernbundes, des Zentrums und der Deutschen Bolkspar- tei gegen 6 Nein (Dem., Soz. und Komm.) ausgesprochen. Dann wird noch der Entwurf eines Lotteriestaatsvertrags zwischen Preußen, Bayern, Baden und Württemberg behandelt. Re­gierungsrat Dr. Ley gibt die nötigen Aufschlüsse. Abg. Roos (B.P.) als Berichterstatter empfiehlt die Annahme des Ent­wurfs. Die Annahme erfolgt mit 9 Ja gegen 2 Nein (Komm.) und einer Enthaltung (Soz.).

Der Kommumstenprozetz in Stuttgart.

Stuttgart, 23. Juni. In dem Kommunistenprozeß vor dem Reichsgericht erschienen am Mittwoch über 60 Zeugen, die in Len nächsten Tagen vernommen werben sollen. Oberwacht -meister Härle, der Baikhardt wegen Beteiligung an dem Born benattentat auf dieSüdd. Arbeiterztg." belastete, wurde nach träglich noch vereidigt. Im übrigen war die Verhandlung aus gefüllt mit der Vernehmung des Zeugen Groß. Er gab eine Darstellung der mit dem Bombenanschlag zusammenhängenden Vorgänge. Danach hat ein junger Kommunist namens Ferdi­nand Metsch die Tat ausgesührt. Groß will davor gewarnt haben. Er sei auch überzeugt gewesen, daß die Partei den An­schlag nicht billige. Ehe der Anschlag erfolgte, will sich Groß von Metsch entfernt und dann nach wenigen Minuten eme De­tonation gehört haben. Man besitzt Briefe von Groß an den Angeklagten Stauß, aus denen hervorgeht, daß Groß durch die Flüchtlingszeit erbittert war und sich nicht genügend unterstützt suhlte. Er erhebt darin Beschuldigungen gegen die Parteisüh rer, die sich zahlen und dann andere für sich handeln ließen.

Einigung in der Anstverttmgsfrage.

Berlin, 24. Juni. Die Regierungsparteien haben sich mit der Regierung in der Frage der Auswertungsnovelle gestern geeinigt. Man ist übereingekommen, daß bei der Einsetzung in den vorigen Stand Erleichterungen Platz greisen sollen, daj ferner in der Frage der Anleiheaufwertung eine Hcranfsetzum der Bedürftigkeitsgrenze von 800 auf 1000 Mark erfolgen, daß drittens die Verzinsung der ausgewerteten Hypotheken nicht am 1. Juli 1926, sondern am 1. April 1926 beginnen soll und daß viertens bei Restkaufgeldern aus den Jahren 1921, soweit die ersten ^4 Jahre in Frage kommen, eine Aufwertung von 400 Prozent und soweit das letzte Vierteljahr in Frage kommt, eine Aufwertung im Höchstsatz von 600 Prozent erfolgen soll. Im Goldwert umgerechnet ergibt die Aufwertung etwa einen Satz von 25 Prozent.

Kerne Verlängerung des Sperrgesetzes.

Berlin, 24. Juni. Die Regierung hat beschlossen, das Sperr­gesetz nicht zu verlängern. Sie ist zu dem Beschluß gekommen, nachdem sämtliche ehemaligen Fürstenhäuser durch ihre Bevoll­mächtigten haben erklären lassen, daß sie bis 1. Dezember lau­fende Prozesse nicht aufnehmen und neue Prozesse nicht anhän- ig machen werden. Man nimmt an, daß Vis zu diesem Termin ie noch ausstehenden Streitigkeiten zwischen Ländern und Für­stenhäusern es handelt sich um die Länder Thüringen und Württemberg auf dem Wege des Vergleichs beigelegt sein werden. Die Regierungsparteien haben sich mit dieser Regelung einverstanden erklärt.

Deutschlands Antwort an Pomcare.

Berlin, 24. Juni. Schon rein äußerlich bot das Publikum des Reichstags anläßlich der außenpolitischen Aussprache am Donnerstag das Bild eines großen Tages. Die Tribünen über­füllt, in der Diplomatenloge Kopf an Kops die Vertreter der fremden Mächte, darunter die Botschafter von Amerika, Eng­land, Frankreich und Rußland. Die Abgcordnetenbänke, die zunächst noch einige Lücken auswiesen, füllen sich ebenfalls rasch. Auch Las Reichskabinett fand sich unter Führung des Kanzlers vollständig ans der Ministerbank ein. In diesem Rahmen, der von Anfang an von starker Spannung aller Anwesenden erfüllt war, fügte sich dann würdig dre Rede des Außenministers. Kurz

minister die in Gens leider abermals unerledigt gebliebene Forderung der Truppenverminderung im Rheinland vertrat. Hier konnte sich Dr. Stresemann auf die unserem Standpunkt Rechnung tragende Kundgebung der englischen Regierung be­rufen, die anerkennt, daß die gegenwärtigen Verhältnisse im Rheinland eine Anomalie sind. Damit gibt Chamberlain aber gleichzeitig auch zu, daß es sich bei diesem Problem nicht um eine arithmetische Aufgabe, sondern um einenKampf um die Methoden der Locarno-Politik" handelt. Der Rechenschafts­bericht, den der Außenminister über die Genfer Verhandlungen erstattete, hielt sich frei Von Beschönigungen. Man bekam eine gewissenhafte Bilanz aufgemacht, bei der nichts unberücksichtigt Völkerbund besonders an deutschen Fragen dies-

und klar mutz gesagt werden, daß diese Rede eine staatsmännische Leistung ersten Ranges gewesen sei. Es tat auch keinen Ab­bruch, daß Dr. Stresemann, der bekanntlich sonst gerne frei spricht, sich diesmal sehr genau an ein umfangreiches Manuskript hielt. Im Gegenteil! Der Wortlaut der Rede bewies die außer­ordentlich sortsältige Vorbereitung des heutigen Tages und die wohl überlegte Abwägung jedes Wortes. Die Frage, unter der die außenpolitische Debatte steht, lautete: Ist die Locarnopolitik auf dem toten Punkt angelangt? Aus der Mitte des Hauses mit anklägerischer Gebärde an den Außenminister gerichtet, hätte re höchst wahrscheinlich Anlaß zu parteipolitischen Auseinander- etzungen unerquicklicher Art gegeben. Eine geschickte Regie hat )cm vorgebeut. Dr. Stresemann, der entgegen sonstigen Ge­pflogenheiten nicht die Interpellanten äbwartete, sondern gleich als erster vor das Podium trat, gab die Frage weiter an die Adresse Frankreichs, an Poincarch den er vor die Alternative teilte: Ruhrpolittk oder Locarno? Eines von beiden. In der Tat: Nicht bei uns liegt die Entscheidung. Wie Poinrarö denkt, wissen wir. Fragt sich nur, ob die Mehrheit des franzö- ischen Volkes zu ihm steht oder zu Briand. Frankreich, wohin gehst Lu? Dieser Warnruf, den Dr. Stresemann nach Paris richtete, klang wie eine Fanfare. Man wird das Echo abwartcn müssen. Dr. Stresemanns Erklärung geht von einem Kabinett aus, in dem vier deutschnationale Minister sitzen, und da heißt es, daß Las deutsche Volk nach wie vor bereit sei, die Hand zu erfassen, freilich nicht die des Siegers. Das bedeutet: Es wird offiziell an dem bisherigen Kurs festgehalten. Nirgends regte ich Widerspruch, als der Außenminister diese Losung ausgab. Auch nicht bei den Deutschnationalen, deren Presse noch in der vorigen Woche zum Sturm gegen den Urheber der Locarno- Politik geblasen hatte. Auf welcher Seite also ist der chöse Wille" zu suchen, von dem Poincarh sprach? Die in der Sache ungewöhnlich scharfe Erwiderung aus die abgenutzten Tiraden des französischen Ministerpräsidenten war die stärkste Stelle der Stresemann-Rede, die sich gegen den Schluß hin zur Leidenschaft steigerte. Wirksam aber auch die Art, mit der der Außen-

vlieb, was im

mal zur Debatte stand. Die Bedeutung dieser (Übersicht, die den englisch-russischen Konflikt, den albanischen Streit, die Welt­wirtschaftskonferenz, das Abrüstungsproblem, das Kolonialman­dat, die Memel- und Danziger Fraege, beruhte auf der Hervor­kehrung der höheren Gesichtspunkte, die für das Verhalten der Delegation maßgebend waren, auch für das an sich gewiß be­dauerliche Zurückweichen gerade in Dingen deutschen Observanz. Als Richtschnur für unsere künftige Außenpolitik ergibt sich da­nach: Die Wahrung unserer Neutralität, das Festhalten an Len bestehenden Verträgen bietet die einzige Möglichkeit für Deutsch­land, sich in dem Chaos Widerstrettender internationaler Inter­essen z« behaupten. Stresemanns Worte waren bei allem Tem­perament, das gelegentlich berechtigterweise zum Durchbruch kam, würdig, klug und maßvoll, maßvoll auch darin, daß er dem Poinare von Versailles die Brücke nach Locarno erneut ge­baut hat. Dazu die klaren Feststellungen deutschen Anspruchs auf Truppenherabsetzung im Rheinland, die Stresemann als Beweis für die Ehrlichkeit der Vertragspartner von Locarno kennzeichnet. Der Eindruck der Rede war außerordentlich stark bei allen Anwesenden. Ihre Beurteilung durch die Deutsch­nationalen kennzeichnete sich am besten dadurch, daß der deutsch- nationale Vizekanzler Hergt dem Außenminister nach Abschluß der Rede ostentativ die Hand schüttelte. Wie sehr Dr. Strese­mann inncrpolitisch gesehen es verstanden hat, durch seine Ausführungen sich eine wirkliche Einheitsfront von den Deutsch- nationalen bis zu den Sozialdemokraten zu schaffen, bewies fer­ner die Tatsache, daß man ob der taktischen Geschicklichkeit sei­ner Worte bei der Opposition betretene Mienen sah.

Nach der Rede Dr. Stresemanns gab Dr. Kaas (Ztr.) na­mens der Regierungsparteien eine Erklärung ab, in der es heißt, das Deutsche Weich habe durch Tatsachen bewiesen, daß es ihm Ernst mit einer ausgleichenden Zusammenarbeit der Na­tionen sei. Die Haltung der deutschen Delegation bei den Be­ratungen zur Erhaltung des europäischen Friedens finde di« Billigung der Regierungsparteien. Mit Genugtuung sei fest­zustellen, daß von keiner Seite der Versuch gemacht worden sei, in dem englisch-russischen Konflikt Deutschland von dem ihm vorgezeichneten Wege abzubringen. Das Bestreben der Reichs­regierung, unser Verhältnis zu Rußland frei und unabhängig zu gestalten und die Politischen und wirtschaftlichen Verbindun­gen zu pflegen, werden gebilligt, ebenso die Zusammenarbeit Deutschlands mit den anderen Mächten in dem albanisch-süd­slawischen Konflikt. Enttäuschung drückt die Erklärung aus über die immer noch nicht erfolgte Verminderung der Rhein­landbesatzung und ferner die bestimmte Erwartung, daß es der deutschen Außenpolitik gelingen werde, die Einlösung dieses längst fälligen Versprechens endlich zu erreichen und zwar ohne deutsche Zugeständnisse. Befriedigung kommt über die Haltung der deutschen Delegation in den Memelangelegenheiten und be­züglich der Danziger Forderungen zum Ansdruck. Die Rede Poincares in Luneville wird verurteilt und erklärt, daß, wenn der Gehst dieser Rede die französische Politik beherrschen sollte, jede Hoffnung auf eine vertrauensvolle Zusammenarbeit der Leiden Nachbarländer und eine dauernde Befriedung Europas aufgegeben werden müsse. Zum Schluß wird der Erwartung Ausdruck gegeben, daß die deutsche Regierung neben der kraft­vollen Geltendmachung deutscher Rechte ihren ehrlichen Berstän- digungswillen weiter betätigt. Dr. Rreitscheid (Soz.) lehnte jeden Versuch der Bildung einer Heftigen Allianz gegen Ruß­land ab, ebenso den Gedanken, mit Rußland durch dick und dünn zu gehen. Mit der Teilnahme Deutschlands an der Kolo­nialmandatskommission ist der Redner einverstanden, lehnt aber entschieden eine Hineinziehung Deutschlands in die internatio­nale Kolonialpolitik ab. die gerade letzt, wo die Völker der Kolonien erwachten, große Gefahren in sich bergen könne. Auch dieser Redner betonte den Anspruch Deutschlands auf die voll­ständige Räumung des Rheinlandes und bezeichnet« die Rede Poincares als unklug und als Hemmung für eine Verständi­gung, wenn sie sich auch von jenen vor drei Jahren vorteilhaft unterscheide. Im übrigen polemisierte der Redner gmen die Deutschnationalen, denen er eine widerspruchsvolle Haltung vorwars. Stöcker (Komm.) griff ebenfalls die Deutschnatio­nalen an. kritisierte den Völkerbund und begründete den kom­munistischen Antrag, nicht in die Mandatskommission einzutre­ten. Nach debatteloser Annahme des internationalen Abkom­mens über die Immunität der Staatsschifse vertagte sich Las Haus auf morgen nachmittag 2 Uhr: Fortsetzung der außen­politischen Aussprache.

Auch die höheren Beamten für Besoldungsreform.

Berlin, 23. Juni. Zu der heute abend stattfindenden großen Protestversammlung der Berliner Beamtenschaft erläßt der Reichsbund der höheren Beamten eine Kundgebung, in der er darauf hinweist, daß die unhaltbar gewordene wirtschaftliche Lage aller Beamten eine weitere Hinausschiebung der Äesot- dungsresorm nicht zuläßt. Die höheren Beamten sind der An­sicht, daß sich parlamentarisch ein Weg finden lassen müsse, um die Besoldungsreform, die seit mehr als 2^ Jahren verspro­chen worden ist, umgehend durchzuführen. Jede Zwischenlösung müsse die höhere Beamtenschaft ablehnen.

Beamtenkundgebung im Lustgarten.

Berlin, 23. Juni. Heute abend fand im Lustgarten eine Kundgebung statt, an der etwa 50 000 Mitglieder des Deutschen BeamtenLundes teilnahmen, um gegen dieVerschleppung der Besoldungserhöhungcn" zu protestieren. Nach den Reden wurde eine Entschließung einstimmig angenommen, in der u. a. gefor­dert wird, daß die Besoldungserhöhung wenigstens für die Be­amten in den unteren Gruppen sofort erfolgt. Die Versamm­lung, die einen ruhigen Verlauf nahm, wurden durch Kom­munisten gestört. Zu Zwischenfällen ist es bisher nicht ge­kommen.

Die Ehrung Hindenburgs im Schweizer Bundesrat.

Bern, 23. Juni. Anläßlich der Beendigung des deutschen Hilfswerkes hatte im vergangenen Winter der deutsche Gesandte Dr. Müller einen Empfang. Hierbei gedachte Bunoesprasident Motta des deutschen Reichspräsidenten von Hindenburg, in Les­en Namen verschiedenen schweizerischen Persönlichkeiten zum Ausdruck des Dankes ein künstlerisches Glasfenster übergeben wurde. Bundespräsident Motta verglich dabei Hindenburg mit den alten germanischen Helden und zollte ihm seine Verehrung. Diese Rede wurde von den Sozialisten lebhaft kritisiert, nament­lich der AusdruckVerehrung". Bei Beratung des Geschäfts­berichts im politischen Departement kamen mehrere Sozialisten auf diese Rede zurück. Bundespräsident Motta antwortete, Hin­denburg habe nn Krieg und im Frieden ein schönes Beispiel von Opserbereitschaft gegeben. Er sei in Sieg und Nieder­lage bei seinem Heere gestanden und verdiene die gleiche Ach­tung wie andere Heerführer, z. B. Jofsre und Foch. Er habe ich dann im hohen Alter dem Vaterland zur Verfügung ge- tellt, als ihm die Republik die Präsidentschaft antrug und sei auch hier seiner Pflicht getreu nachaekommen. Wer an einer Achtungsbezeugung einem solchen Manne gegenüber Anstoß nehme, müsse von Feindschaft verblendet sem. Der deutsche

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