«k
mferenz in ^ PrLson nntgete^ se nicht annchmk?' in anderer Rich,
uchthaus.
Glichen SNitteilM stauchens zu ein« ührt. 328 Straf' rgnis befindlich«, H der Erledigung chanzten sich ^ nen. Eine große wurden durch d,? rer der Meuter« isbeamten Hab«, Schicksal der aj rwärter. Sie« wegen untersag m die Sträfling, Stellung gebrach
chnle auf etrr
nüssen erkrankt! den. Je jüngn ein Leben dmä
F a z l e r.
rung.
mltta,» S Uhi
>en Barzahlmz
teld.
chtsvollzieher.
Neuenbürg.
II. Gm
Ms
den 28. Juri >gs 10 Uhr, au 8 Lose ^Scheid 8 Lose Gras in Saat schulen,
n a. E.
laufe«
langer dunkel- Shuud (Rüde), räche wollen Woche erhoben
ß Feldweg.
n f e l d.
vird angenom
Roller,
! 16, 3. Stock,
Vs, 68 UN8 »
«» «»
allen Le-
xen vir aut jj
«» - «»
«« »» «» «»
KN
>ä krau.
löchsten Tages- lt bei , Pforzheim, :aße 21.
tür Idre
teuer
den Oebraued
-ie soZIeied nabine
nnen-Lettucd
»I«K»
i dem billigen kreia
S
da8 8tück. in8eb aued srt veräen. von 6 8t. sv rei.
Ledieauvg.
«sssl^
lelek. 317S. ' -lttstr. I I.
Preise freibl. rer Nummer
ManaÜick io Neurnbürß 1,50. Durch die Post tm Ort«- und Oberamtsoerkehr, sowie im sonst inl.Berk.uri.8Sm.P,st destellgeb.
Preis einer lO -s.
2« Fällen HSH. GewaU besteht kein Anspruch auf Lieferung der Zeitung od. «uf Rückerstattung de« Bezugspreise«. Pestellungen nehmen all« Poststellen sowie Agenturen u. Austrägerinnea jederzeit entgegen.
Fernsprecher Nr. 4.
Giro-Konto Nr. 24 D.^F-Sparkafle NeuenkSr-.
Enztälen
RnsÄger für Sqs Sozial und Umgebung.
wr s«n Oberamtsbezirk NeuenLürg.
Erlchrtnl »Sglictz «tt «»»«atz», b«r Lomi- IMS SLiLrlagL.
«oa», do- L- Mo^lch«, «>ch»,^kw« rx»»« ». Sa*«» »» S ch rM Iel tu » « LI»«»,» e«ch v. Sr*«» «» s»—bbe»
Anzetgenprr««
Die rinsp. Petitzeile »der deren Raum im Bez. 20, außerh. 25 Rekl.-Z. 80 ^ mit Ins.-Steuer. Kollekt.-Anreigen 100»/, Zuschlag. Offerte u.Aus-
Mahn-- oerfahrens hinfäll, wird, ebenso wenn Zahlung nicht innerhalb 8 Tagen aaq Rechnungsdatum erfolgt. Bei Tarifänderungen treten sofort alle früh. Vereinbarungen außer Kraft.
Gerichtsstand für beide Teile: Neuenbürg.
Für tel. Austr. wird kein« Gewähr übero»mm«-
M144.
Deutschland.
Ein Hirtenbrief gegen den Alkoholismns.
Berlin, 22. Juni. Die Bischöfe der Fuldaer Bischofskonferenz veröffentlichen laut „Germania" einen gemeinsamen Hirtenbrief, der am nächsten Sonntag von den Kanzeln verlesen werden soll. Die Bischöfe bedauern das Ueberhandnch- men des Alkoholverbrauchs, besonders des Alkoholmißbrauchs, das in schreiendem Gegensatz stehe zu der großen Not unseres Volkes. Zur Verhütung oes Alkoholmißbrauchs soll vor allem das Familienleben so gestaltet sein, daß man nicht außerhalb Zerstreuung und Aufheiterung zu- suchen braucht. Das Vereinsleben, überhaupt das gesellige Leben, soll nicht zu einer Gelegenheit oder zu einem Anreiz zu unmäßigem Trünke ausarten. Elternhaus, Schule und Kirche sollen aufklärend wirken.
Das neue Wahlrecht in Baden.
Karlsruhe, 22. Juni. Der badische Landtag nahm heute in erster Lesung die neue Wahlrechtsvorlage mit 39 Stimmen von Sozialdemokraten und Zentrum gegen 25 Stimmen sämtlicher übrigen Parteien an. Auch die Demokraten stimmten, obgleich sie zur Regierungskoalition gehören, gegen die Wahlrechtsvorlage. Die Wahlvorlage sieht vor, daß an Stelle der bisherigen 7 Wahlkreise 22 Wahlkreise treten, daß die Landesliste wegfällt und daß in den einzelnen Wahlkreisen die Kandidaten für gewählt gelten, die entweder 10 000 Stimmen erreichen oder mit Hinzuziehung der Reststimmen aus anderen Wahlkreisen mit kleineren Stnmnzisfern zusammen diese Stimmenzahl erreichen.
Eine FrikSensmahnung an Frankreich.
Berlin, 23. - außenpolitische
sührlichen Darstellung der außenpolitischen Lage einleiten wird. Es scheint, daß die Regierungsparteien sich nun doch nach langwierigen Verhandlungen auf eine gemeinsame Erklärung geeinigt haben, die der Zentrumsabgeordnete Kaas für sie abgeben will- Der Inhalt dieser Erklärung ist von einem besonderen Gremium festgelegt worben, dem äußer dem Abgeordneten Kaas für das Zentrum, Dr. Zapf von der Volkspariei, Lindeiner-Wildau von den Deutschnationalen und Leicht von der Bayerischen Volkspartei angehören. Die Erklärung, die ziemlich umfangreich sein dürste, wird im wesentlichen eine Billigung der Regiernngspolitik und gleichzeitig eine ernste Mahnung an Frankreich enthalten, die Politik der Verständigung und des Friedens nicht zu gefährden. Die Aufstellung des Textes hat einige Schwierigkeiten bereitet. Der „Vorwärts" behauptet sogar, es wäre bisher noch nicht gelungen, die Koalition unter einen Hut zu bringen, La die Deutschnationalen den Text nicht akzeptieren wollten. Sie kritisch stehen die Dinge aber offenbar nicht, lieber die endgültige Formulierung der Erklärung, die dann noch den Fraktionen vorgelegt werden soll, wird heute vormittag der interfraktionelle Ausschuß Beschluß fasten. Nach der Erklärung der Regierungsparteien wird zunächst der Abg. Breitscheid für die Sozialdemokratie sprechen. Ein Vertrauensantrag ist von der Koalition nicht vorbereitet. Die Deutschnationalen haben, wie verlautet, Lurchblicken lasten, daß sie einem positiven Vertrauensvotum für Stresemann nicht zustimmen könnten, doch werden sie gegebenenfalls ein Mißtrauensvotum gegen ihn ablehnen.
Juni. Heute um 3 Uhr nachmittags beginnt die Debatte, die Dr. Stresemann mit einer aus-
Ausland.
Budapest, 23. Juni. In der ungarischen Kammer wurde die Verschleppungstaktik des Völkerbunosrats im ungarisch-rumänischen Streitfall außerordentlich abfällig beurteilt.
Paris, 23. Juni. In Paris wächst die Mißstimmung über Poincares Rede, die mit den versöhnlichen Erklärungen der englischen Regierung stark kontrastiert.
Popolo d'Jtalia zur Rede Poincares von Lnneville.
Rom, 22. Juni. Unter dem Titel „Die Verstümmelung des Geistes von Locarno" behandelt „Popolo d'Jtalia" die letzte Rede Poincares in Lnneville. Die Weigerung, die französischen Besatzungstruppen im Rheinland zu vermindern, und die antideutsche Rede von Poincare in Lnneville zeigten, so erklärt das Blatt, wie recht Mussolini hatte, als er in seiner letzten Rede behauptete, daß der Geist von Locarno im Schwinden begriffen sei. Der Verfasser des Artikels findet es begreiflich, daß Deutschland auf der Rhestilandräumung besteht. Er schildert die Opfer, die die deutschen Gemeinden und die deutsche Bevölkerung für diese Okkupationstruppen bringen müssen und bemerkt weiter: Man kann nicht von Freundschaft oder einer Annäherung reden, solange anfgepflanzte Bajonette an den Brückenköpfen noch nach dem Kriege zu sehen sind.
Englische Arbeiterdertreter gegen die Moskauer Hinrichtungen.
London, 22. Juni. Der Generalrat der englischen Gewerkschaften und der geschäftssührende Ausschuß der Arbeiterpartei haben eine Entschließung angenommen, in der es n. as heißt:' Unter Anerkennung der außerordentlichen Schwierigkeiten, die die politische Situation für Rußland mit sich bringt, und in voller Würdigung der gerechtfertigten Empörung der Sow;et- regierung über das Attentat aus Woskow halten es doch die Delegierten für nötig, gegen eine Politik zu, Protestieren, die eingestandenermaßen an der Ermordung Wojkows unetemgte Personen als Repressalien gegen diese Ermordung hinrichten läßt. Sie sind der Ansicht, daß eine solche Politik nur verhängnisvolle Folgen für Sowjetrnßland haben kann und geben der Hoffnung Ausdruck, daß die in Sowjetrußland geübte Taktik Persönlichkeiten hinzurichten, well sie sich politischer Verfehlungen schuldig gemacht haben, eingestellt werden wird.
Paris prophezeiet den Zollkrieg mit Deutschland.
Paris, 23. Juni. Die deutsch-französischen Hanoelsvertrags- besprechunaen wurden wieder ausgenommen. Handelsnnmster Bokanowsn hatte gestern eine zweistündige Unterredung Mit dem deutschen Delegierten. Es handelt sich vorläufig darum, Mittel und Wege zu finden, um den am 30. Juni abgelaufenen provisorischen Handelsvertrag um eine neue Frist zu verlängern. In der Zwischenzeit wird dann die Verhandlung über
Freitag, den 24. Juni 1927.
den endgültigen Vertrag zu Ende geführt werden. Hiesige Blätter berichten, daß von den Deutschen darauf hingewiesen werde, ein definitiver Handelsvertrag könne nicht abgeschlossen werden, solange der französische Zolltarif nicht endgültig fest- gestellt ist. Die deutschen Bedingungen für die Verlängerung des vorläufigen Abkommens werden hier, wie immer bei solchen Gelegenheiten, mit großer Entrüstung abgelehnt. Die Blätter behaupten, sie seien besonders für die Weinbauern, die Produzenten von Frühgemüse und gewisse französische Industrien absolut unannehmbar. Alan spricht sogar davon, daß unter solchen Umständen eine Verlängerung des Abkommens nicht zu erwarten sei, daß also am 1. Juli wieder ein vertragsloser Zustand eintreten werde, wobei für die deutschen Produkte der französische Generaltarif Anwendung finden würde.
Painlevs Wer die Reservisten-Meutereien.
Der französische Kriegsminister Painlevö erklärte im Parlament, daß die Nachrichten über die Reservisten-Meutereien maßlos übertrieben seien. Es seien nur drei Fälle vorgekommen; zwei in Bourges und einer in Bourg-Lastic, und auch dabei seien „nur" je 80 bis 100 Reservisten in die Widersetzlichkeiten verwickelt gewesen. Alles andere sei aus der Luft gegriffen.
Noch eine englische Stimme.
London, 23. Juni. Der diplomatische Korrespondent des „Daily Telegraph schreibt heute, die allgemeine Meinung in englischen diplomatischen Kreisen gehe dahin, daß Poincares Rede in Lnneville folgenschwere Rückwirkungen auf den Kontinent haben könne. Poincares Erklärungen seien weder mit Briands Ausblick für Europa, noch mit dem Geiste von Locarno vereinbar. Auch in London gebe man offen zu. Laß Poincares Sprache nicht die von Locarno, sondern vielmehr die von 1923 und der Ruhraktion sei. Stresemann werde zwar die heutige Rcichstagssitzung überleben, aber sein politischer Kredit könne leicht einen Schlag erleiden, von dem er sich mcht wieder erholen könne, denn er sei mit leeren Händen aus Gens zurück- gekehrt, während Poincares Rede alle Hoffnungen in Deutschland zerstört habe, daß Locarno trotz ungünstiger Symptome doch-für den deutschen Standpunkt noch materielle Ergebnisse haben könne. Natürlich könne es für England und Italien, die Mitgaranten des Locarnopaktes, solange der Rheinlandpakt besteht, nicht gleichgültig bleiben, daß die französisch-deutschen Beziehungen wiederum wie im Herbst 1924 gespannt würden.
Ein Sicherheitspakt der großen Seemächte?
London, 23. Juni. Seit der Eröffnung der Flottenkonse- renz in Genf hat man in hiesigen politischen Kreisen immer auf Len Augenblick gewartet, an dem von irgend einer Seite die Anregung eines politischen Bündnisses austauchen würde. Ebenso wie die Abmachungen von Washington, durch den Abschluß der englisch-japanischen Allianz und eines geheimen Ueberein- kommens zwischen den Vereinigten Staaten und England ihre
85. Jahrgang.
- - gt .
japanischer Seite ausgehender Vorschlag eines Sicherheitspaktes zwischen Japan, den Vereinigten Staaten und Großbritannien außerordentliches Aufsehen. Wie die „Times" aus Tokio erfährt, hat Admiral Saito, der Leiter der japanischen Delegation in Gens, von seiner Regierung die Vollmacht erhalten, einen solchen Dreimächtepakt vorzuschlagen, sobald ihm der Zeitpunkt dazu geeignet erscheine. Nach hiesiger Auffassung ist ein Dreimächtevertrag der geschilderten Art die notwendige Ergänzung zu einer für Japan unvorteilhaften Lösung der Schiffsfrage. Nur durch die Gewährung einer solchen politischen Sicherheit könne Japan veranlaßt werden, dem Abrüstungsvorschlag Amerikas so weitgehende Zugeständnisse zu machen, wie sie von Japan verlangt werden. Ein Dreimächtepakt würde den Schatten des Krieges ein für allemal für das Gebiet des Stillen Ozeans beseitigen.
Ms Stadt und Bezirk.
— Auf Grund der am 23. Mai und den folgenden Tagen abgehaltenen 2. Dienstprüfung ist u. a. Lehrern zur ständigen Anstellung an evangelischen Volksschulen für befähigt erklärt worden Schönthaler Ernst von Feldrennach.
Neuenbürg. Sitzung des Gemeinderats am 21. Juni. Der Vorsitzende machte dem Gemeinderat Mitteilung von dem Schaden, welcher der Stadtgemeinde entstanden ist durch Blitzschlag in den Turm der Turnhalle in der Nacht vom 17./18. Juni ds. Js. Für diesen Schaden hat die Gebäudebrandversicherung aufzukommen. Bei diesem Anlaß wird beschlossen, die Turnhalle mit einem Blitzableiter versehen zu lasten.
Zum Umbau der Alten Pforzheimerstraße wird die Lieferung des Porphyrschotters und der Granitpflastersteine vergeben und das Stadtbauamt ermächtigt, wegen der Walzarbeiten Verträge mit den Eigentümern geeigneter Straßenwalzen abzuschließen. Eine Eingabe der Firma Metzger L Söhne wegen Einführung eines Gebälks in dem von der Stadt zu erhöhenden Kesselhaus wird entsprechend der Aeuße- rung des Stadtbauamts beschieden.
Stadtpfleger Essich und Stadtbaumeister Jetter erstatten Bericht über die Verhandlungen betr. die Elektrizitäts- und Gasfernversorgung, denen sie kürzlich in Stuttgart angewohnt haben; die Gemeinden, welche eine Gasfernversorgung anstreben, wollen sich in nächster Zeit in einem Verband zur Wahrung ihrer Interessen zusammenschlicßen.
Heuer ist cs vorgekommen, daß einzelne Bürgerstücke nicht mehr angebaut worden sind, sondern der Verwilderung überlasten werden. Der Gemeinderat beschließt, den betr. Nutzungsberechtigten eröffnen zu lasten, daß in solchen Fällen künftig die Nutzung entzogen wird. Nachdem noch eine Anzahl kleinerer Angelegenheiten erledigt, wurde die Sitzung um 8 Uhr geschlossen und die Mitglieder des Gemeindsrats nnt den städt. Beamten begleiteten den ausschcidenden Gemeinderat Herrn Notar Reuß in den Gasthof zum „Bären", um besten Abschied zu feiern. i(.
Neuenbürg, 22. Juni. (Die Hellen Nächte.) Von Sonnenuntergang bis zu der Zeit, da die Sonne 8 Grad unter den Horizont gesunken ist, rechnet man abends die erste oder bürgerliche Dämmerung, von deren Ende bis zu dem Zeitpunkt, in dem die Sonne 18 Grad tief steht, rechnet man die zweite oder astronomische Dämmerung. Am Morgen kehren sich die Verhältnisse naturgemäß. Dann ist die erste Dämmerung die astronomische und von der Sonnentiese von 8 Grad bis zum Sonnenaufgang ist die bürgerliche Dämmerung. An den Orten, deren geographische Breite kleiner als 48,5 Grad ist, sinkt die Sonne nachts immer auch bei ihrem höchsten Stand mehr als ein Grad unter den Horizont. Nördlich des angegebenen Brcite- grades, der ungefähr durch die Orte Straßburg, Tübingen und Ulm verläuft, erleuchtet die Sonne zur Zeit des Sonnensolsti- tiums mitternachts noch die obersten Atmosphärenschichten, Die zweite Abenddämmerung geht daher unmittelbar in die erste Morgendämmerung über, sodaß die Nächte nicht mehr völlig dunkel sind. Das geschieht umso früher vor und umso später nach dem 21. Juni, fe nördlicher ein Ort liegt. Nördlich des 59. Breitegrades sinkt die Sonne um Sommeranfang weniger als 8 Grad unter den Horizont; dort geht also dann die abendliche erste in die morgentliche zweite Dämmerung Wer, da die astronomische Dämmerung gänzlich ausfällt. So hat z. B. Petersburg vom 22. April bis 21. August mitternächtige Dämmerung und vom 10. Juni bis 2. Juli fast taghelle Nächte. Nördlich des Polarkreises (ungefähr 66^ Grad Breite) geht die Sonne um das Sommersostitium (21. Juni) bekanntlich überhaupt nicht unter.
Neuenbürg, 23. Juni. (Die Erdbeere.) Zu den köstlichsten Geschenken des Waldes gehört unstreitig die kleine, unter jungem Tannengrün und anderen Pflanzen schelmisch in prächtigem Rot hervorschimmernde Walderdbeere. Ihr unvergleichliches, wunderbares Aroma wie auch ihre liebliche Form und Farbe haben ihr stets bei den Menschen den Vorzug eingeräumt, unter ihren übrigen Beerengeschwistcrn mit Einschluß ihrer vornehmen, großen Schwester, der Gartenerdbeere oder Ananas, die bei weitem am meisten geschätzte zu sein. Das Lob der Erdbeere erklang schon zur Zeit der Römer, die uns ja in der Kenntnis und Wertung dessen, was für den Gaumen und Magen gut ist, in den meisten Fällen als Lehrmeister voran- gcgangen sind, und so wundert es uns nicht, daß schon Plinius und Virgil die süße Erdbeere mit preisenden Worten erwähnen. Es wäre merkwürdig, wenn diese Frucht nicht zu mancherlei volkstümlichen Bräuchen und Sagen Anlaß gegeben hätte, deren schönste auf christlichem Boden gewachsene, die Geburt der wohlschmeckenden Beere folgendermaßen erklärt: Einst war die kleine Erdbeerpflanze ohne Früchte. Bei einem Gang durch den Wald sah der Heiland das bescheidene Pflänzchen, nahm es auf und drückte das schlichte, weißgelbe Erdbeerblümchen an seine Lippen. Der Kuß des Heilands weckte das köstliche Beerlein oder, wie Rückert es ausdrückt: „Und eine Erdbeer zart und mild, entsprießt in Heller Purpurglut der Stell', wo Jesu Mund geruht".
(Wetterbericht) Die Wetterlage wird durch Hochdruck im Westen und Tiefdruck im Norden beeinflußt. Für Samstag und Sonntag ist nur zeitweise bedecktes, in der Haupt-, suche trockenes Wetter zu erwarten.
. Birkenfeld, A Juni. Die Heuernte ist in vollem Gang. Bei. günstiger Witterung durfte sie bis Mitte nächster Woche beendigt sein. Was die Quantität anbelangt, so ist der Landmann nicht befriedigt, da das Bodengras fehlt, weil der Mai zu naß und kalt war. Die übrigen Feldfrüchte sieben schön und verbrechen einen reichen Ertrag, namentlich das Getreide Die Kartoffeln, deren es, wie man hört, viel gibt, können jetzt notwendig gute Witterung brauchen. Obst gibts allerdings nicht loviel. Doch dürften die meisten Obstbaumbesitzer soviel erhalten, daß sie sich ihren Bedarf an Most bereiten können. Zu wun,chen ist nur, daß wir vor Hagel und Unwetter verschont bleiben und wir die Feldfrüchte, die nun schnell der Reise entgegengehen, gut einheimsen dürfen. — Unter der hiesigen Kinderwelt ist der Keuchhusten so stark ausgetreten, daß die Kleinkinderschule geschlossen werden mußte.
Württemberg. ""
Sindelfingen, 23. Juni. (Sühne für eine Bluttat.) Die Bluttat, die pch am 16. März d. I. ans dem Goldberg hier ereignete, hat vor dem Großes Jugendgericht in Stuttgart ihre sühne gesunden. Der 18 Jahre alte Angeklagte Neubauer wurde wegen Totschlags der Ehefrau Ilse Reiner zu 4 Jahren 3 Monaten Gefängnis, abzüglich 3 Monate Untersuchungshaft, verurteilt.
Ulm, 23. Juni. (Meineid.) Wegen 1,25 Mark 1^ Jahr und ein Jahr Zuchthaus, das ist das Ergebnis der gestrigen Verhandlung des Schwurgerichts. Angeklagt waren der Pferdeknecht Jakob Kölle von Wittingen wegen Meineids und der Bauer Andreas Kohn von Wittingen wegen Anstiftung zum Meineid. Der Knecht Kölle hat auf dem Felde über Kreuzschmerzen geklagt. Der Bauer Kohn, der selbst an Rheumatismus leidet, beauftragte einen anderen Knecht, der gerade nach Geislingen gegangen ist, aus Kosten der Ortskrankenkasse, in der der Knecht Kölle natürlich versichert war, ein Einreibemittel mitzubringen. Als der Kölle das Einreibungsmittel, das samt der Arztkosten ans 1,25 Mark zu stehen kam, erhalten hat, war er ganz Paff, weil er eben keines bestellt hatte. Das Einreibemittel hat aber der Bauer verwendet. Die Geschichte kam zur Kenntnis der Ortskrankenkasse Geislingen und es kam zu einer Verhandlung gegen den Bauern Kohn wegen Betrugs. Das war natürlich eine üble Sache für den reichen angesehenen Bauern, der einen Hof von 100 Morgen besitzt und auf dem keine Hypotheken standen. Der Bauer gilt aber als geizig.. Der Bauer hat nun seinen Knecht zu falschen Anssagen veranlaßt. Er wußte allerdings nicht, daß der Knecht schon dem Landjäger das Geständnis gemacht hatte, daß der Bauer die Arznei für sich verwendet hatte. Der Knecht beschwor auf Veranlassung des Bauern, daß er selbst die Arznei verwendet habe, trotzdem er von anderen Leuten gemahnt wurde, dem Bauern diesen Gefallen nicht zu tun. Beide wurden im Mai in Hast genom-