für die Ehrengäste und Kommandanten im Posthotel kon­zertierte ein Quartett des Kurorchesters (Kapellmeister Hunyaczek). Nachmittags führte Ä. Neitter - Pforzheim auf der Schweizerwiese das neue Schaumlöschverfahren Perkeo- Feuerlöscher und Minimax, vor, zu welchem sich die Behörden und sämtliche Wehren einfänden. Ein fünf Meter hoher Holz­stapel ausgefüllt mit Stroh, 25 Kilo Teeröl und 10 Kilo Benzin wurden zugegossen; das Heuer wurde in kürzester Zeit gelöscht. Der Apparat verbindet billige Anschaffungskosten mit absoluter Erfolgsicherhcit bei entstehenden! Brandfall. Das gesellige Zu­sammensein im Kursaal (P. Z ibold) wurde durch ausge­zeichnete Vorträge der Ettlinger Feuerwehrkapelle (Kapellmeister Krauße) verschönt. Hier schloß abends ein Festball die Feier. Dabei trug Karl Schweizer ein Ge­dicht vor, in welchem mit gutem Humor der Unterschied zwischen Einst und Jetzt im Feuerlöschwesen treffend geschildert wird. Die Schlußzeilen lauten:

Gottlob, die Zeit isch Überstande, s'geit Wasserleitung und Hydrante.

Magirusleitra und Motor!

Uns tut'S kei andres Städtle vor so wie im Aemtle wie au drauße; mer muß halt mit em Fortschritt Hause, so kann mer über manche Sache jetzt schadesroh ins Fäuftle lache.

Ehrengäste im Museum. Montag, den 25. Juli, ist der erste

Württemberg.

Freudenstadt, 23. Mai. (Tödlich verunglückt.) Der 34fäh- rige Kaufmann W. Burkhardt wollte am Sonntag abend von Pfalzgrafenweiler mit seinem Motorrad nach Dornstetten fah­ren. In der Absicht, das Postauto, das dem Radfahrer aus­wich, zu überholen, kam Burkhardt mit seinem Fahrzeug ins Rutschen und erlitt beim Zusammenstoß mit dem Postauto zwei Schädelbrüche, zwei Beinbrüche und innere Verletzungen. Das Postauto brachte den Schroervcrletzten zu Dr. Mahler in Dorn- stetten, in dessen Hause er bald darauf verstarb. Den Chauffeur des Autos trifft keinerlei Schuld. Äurkhardt ist gebürtig von Oberwaldach und hinterläßt eine Frau und drei Kinder.

Eutingen, OA. Horb, 22. Mai. (Der neue Bahnhof.) In Verbindung mit dem zweigleisigen Ausbau der Nord-Süd-Linie OsterburkenStuttgartTuttlingen-Hattingen findet eine völ­lige Umgestaltung des Bahnhofs Eutingen statt. Ein Umbau auf dem alten Bahnhofgelände ist nicht möglich. Der neue Personenbahnhof und die Güterzugsgeleise werden daher um 1200 Meter in der Richtung Ergenzingen verschoben. Der Orts- güterbahnhof bleibt bestehen. Das neue Empfangsgebäude mit zeitgemäßen Dienst-, Warte- und Wirtschaftsräumen wird auf Markung Rohrdvrf auf der Seite des Orts erstellt. Aus dem neuen Bahnhof dienen acht Gleise mit der erforderlichen Länge dem Personenverkehr, und zwar vier in Richtung HorbStutt­gart bzw. StuttgartHorb, zwei Gleise der Kinzigbahn und zwei Gleise der Nagoldbahn. Außer den acht Personenzugs­gleisen sind vier Güterzugsgleise und zwar nach allen Richtun­gen vorgesehen. Dem Lokalverkehr dient eine neue Lok- bchandlungsanlage, die durch Verkehrsgleise mit den übrigen Anlagen verbunden nt. Die Länge der gesamten Gleisanlagen beträgt rund L> Km. der alte Bahnhof hat 1213 Km. Gleislänge, die Neuanlage stellt somit eine^recht respektable Vergrößerung dar. Für die Richtung HorbStuttgart, Stutt­gartHorb, für die Kinzigbahn und die -Nagoldbahn sind je besondere Bahnsteige mit Zugang durch eine Bahnsteigunter­führung vorhanden, wodurch die Sicherheit und Nebersichtlich- keit beim llmsteigevcrkehr gewährleistet ist. Zur Vermittlung des Verkehrs zwischen den beiderseitigen Grundstücken und Zu­fahrtsstraßen zum Bahnhof wird eine etwa 100 Meter lange Brücke über die Bahnanlagen unmittelbar neben der alten Ueberführung erstellt. Mit den Arbeiten wird im Lauf dieses Herbstes begönnen und es kann mit der Fertigstellung der neuen Anlagen in einigen Jahren gerechnet werden. Die Bauarbei­ten sind recht umfangreich, es handelt sich z. B. um 320 000 Kubikmeter Erdbewegung.

Stuttgart, 23. Mai. (Ein Grand Prix für eine Stuttgar­ter Firma.) Auf der Genier Internationalen Musikausstellung hat wiederum eine Hiesige Firma gegen große Konkurrenz d'e höchste Auszeichnung, den Grand Prix, erhalten, nämlich die Firma Schiedmeyer Hianoforteiabrik, die jetzt sechs große Preise besitzt.

Tübingen, 23. Mai. (Das Universitätsjubiläum.) Das Programm für das Universitätsjubiläum in den Tagen vom 24.-27. Juli ist nunmehr festgelegt. Am Vortag, Sonntag, den 24. Juli, findet um 8 Uhr vormittags Festgottedsienst statt, um 9.15 Uhr erfolgt die Kranzniederlegung am Gefallenendenkmal auf der Eberhardshöhc. um 4 Uhr nachm, die Einweihung der Kinderklinik. Um 8.30 Uhr abends ist Begrüßungsabend für die

Festtag. 9.15 Uhr Kestzug von der Universität zur Stiftskirche, 10 Ubr akademischer Festakt in der Stiftskirche, 2 Uhr Festessen im Rittersaal auf Schloß Hoheittübingen, 6 Uhr Festvorstellung im Schillersaal des Museums, 9.45 Fackelzug der Studenten­schaft. Am zweiten Festtag Dienstag, den 26. Juli, 911 Uhr Besichtigung von Hochschulinstituten, 111 Uhr Festfrühschop­pen auf Schloß Hohentiibingen, 2! Uhr Besichtigung von Hochschulinstituten, 4 Uhr Einweihung des Turn- und Sport­platzes bei der Lindenallee, 4.30 Uhr Wiederholung der Festvor- stellung im Museum, 7 Uhr Sommerfest in der Platanenällee, anschließend Stadtbeleuchtung, 10.30 Uhr zwanglose gesellige Vereinigung ini Museum. Am Mittwoch, den 27. Juli, ist Ge­legenheit zu Ausflügen gegeben. Da der von der Natur enge Rahmen des Universitätsstädtchens an den beiden Festtagen Von den eigentlichen Jubiläumsgasten überreich erfüllt werden dürfte, wird die auf weitere Kreise abzielende Stadt- und Neckarbeleuchtung am Mittwoch, den 27. Juli, wiederholt und für ausreichende Verkehrsmöglichkeiten nach und von Tübingen an diesen Tagen gesorgt werden.

Kirchhemr, 23. Mai, (Einweihung des Otto Hoffmeister­hauses.) Durch die Einweihung des Otto Hoffmeister-Hauses am Sonntag fand ein lang gehegter Wunsch der Schwab. Turnerschaft, ein eigenes Kreisheim zu besitzen, seine Erfüllung. An der großen Wanderstraße, die den Albtrauf entlang zieht, gelegen in der Mitte eines der schönsten, wonnigsten Wander­gebiete unserer Schwab. Alb führt das Kreisheim den Namen des verstorbenen Ehrenkreisvertreters Otto Hoffmeister, der sein Leben lang ein warmer Freund und treuer Förderer der Jugend war.

Biberach, 23. Mai. (Waldbrand als Ursache des Zigaretten­rauchens.) Die Ursache des Waldbrandes vom Sonntag., den 15. Mai, auf Markung Reute, OA. Biberach, wurde durch die Landjägerbeamten restlos aufgeklärt. Drei jugendliche Bur­schen und zwei Mädchen aus Biberach und Reute machten einen Spaziergang von Reute nach Rodt durch den Wald. Innerhalb des Waldes steckte einer der Burschen eine Zigarette an und warf das noch glimmende Streichholz gedankenlos weg in den Wald. Kaum hatten die Ausflügler 3040 Meter zuruckgelegt, wurden sie durch Rauch und Feuer in dem betreffenden Wald­teil auf die Folgen ihrer Unvorsichtigkeit aufmerksam gemacht- Sie gingen wohl wieder zurück in der Absicht, das Feuer zu löschen. Nach ihrer Aussage brannte aber der Wald schon so stark, daß sic selbst nichts mehr ausrichten konnten. Sie gingen nach Muttensweiler in ein dortiges Wirtshaus und überließen das Löschen des Waldbrandes der Feuerwehr von Reute.

Leutkirch, 23. Mai. (Großfeuer in einer Gerberei.) Am Sonntag früh >44 Uhr brach aus noch nicht geklärter Ursache in dem mit ca. 200 Ztr. Gcrbrinde gefüllten Lagerraum der Gerberei Wurm hier -Feuer aus. In kurzer Zeit stand das massive Gebäude in Hellen Flammen, die bald auch auf das Wohngebäude Übergriffen. Die inzwischen alarmierte Feuer­wehr griff mit 10 Strahlrohren den Brandherd an und schützte vor allem das bedrohte Wohngebäude und die Nachbargebäude. Durch den starken Westwind begünstigt, griff das -Feuer auf den rückwärtigen Teil des Wohngebäudes über, der bis zum Dach­stuhl völlig ausbrannte, während der vordere Teil des Wohn­gebäudes vom Feuer teilweise verschont blieb, aber durch die Wafsermasseu außerordentlich schwer litt. Bis um >45 Uhr war die größte Gefahr beseitigt. Der Brand dauerte bis in die Morgenstunden hinein. Das Mobiliar konnte größtenteils ge­rettet werden. Der Sachschaden ist bedeutend.

Hauptversammlung des Württ. Weinbauvereins.

Notier»,

l auch auf dem Gebiet der Weinpropaganda. Auf dem Gebi» der Rebeuveredelung und der Verbesserung der Keltern wurden markt v Fortschritte gemacht. Die Maßnahmen der Regierung schüft ko ! Rebschädlingsbekämpfung wurden dahin erweitert, daß für die "

betreffenden Mittel ein Staatszuschuß von etwa 33 Prozent ox- i geben wurde. Ein Gesuch beantragt die Erhöhung aus A Prozent. In den wirtschaftlichen Fragen stand die Höhe der Zollsätze im Vordergrund. Bei der Abänderung des Wein­gesetzes wird auf das Verbot des Verschnitts einheimischer Wen« niit Auslandsware gedrungen. Eine Notwendigkeit ist die Aen- derung des Grundsteuerkatasters, da dieses den heukigen Ver­hältnissen nicht mehr entspricht. Aus dem von Oberreg.-Ruj Schilling erstatteten Kassenbericht ist zu entnehmen, daß dev,

Verein 10 000 Mark aus dem Reichspropagandafond zugeflossen . sind. Reichstagsabgeordneter Weingärtner Haag-Hcilbronv ? hielt einen Vortrag über die Stellung des Weinbaus, seine ! Bedeutung und Aufgaben in der deutschen Volkswirtschaft. Die > darauf folgenden Wahlen bestätigten die einstimmige Wieder­wahl des ersten Vorsitzenden. Aus der Ausschuß-Ergänzungs­wahl gingen hervor: Banzhaf-Stuttgart, Fischer-Neckarsulm ^ Das An Haag - Heilbronn, Kern - Derdingen, Klein - Vorbachzimmern' An Blu, - Maulig-Mundelsheim, Rühle-Stuttgart, Aldinger-Burgholz-f wie folg Hof, Kugler-Fellbach. Zum Schluß erstatteten einzelne Ber- , trcmensmänner die Berichte über den Stand der Reben. Er i ist im allgemeinen befriedigend. In den unteren Lagen hat ! der Frost teilweise Schaden angerichtet. Der Weißwein steht ! allgeniein besser als der Rotwein. Es besteht starke Hoffnung > aus ein gutes Weinjahr.

nächst u mb Mai bis 30.5 aerfte 2 Mesenh 3.75-44 43.25 ft Pf- suhr an geringer recht leb das Ang die llusu zugesühr und Gäi zenfleisch

Pforzheim,

Baden.

23. Akai. Die neue Lohnregelung in der

Schmuckwarenindustrie tritt nach Annahme des Schiedsspruchs boten au

gold 8- Gurken > 20, Rha l.902b tzenfleisch

Kai der schm

durch die beiderseitigen Verbände nunmehr mit Wirkung von, 7. Mai in Kraft. Die erstmalige Auszahlung der neuen Löhn? erfolgt am dieswöchigen Zahltag, i Freiburg i. Br., 23. Mai. Im Zusammenhang mit ergiebi- ! gen Gewitterregen ist seit Samstag die Temperatur gesunken, j -Heute nacht betrug sie auf dem Feldberg annähernd zwei Grab unter Null, während tagsüber nur etwa 56 Grad Wärme Herrichten. In den höheren Lagen des Schwarzwaldes Schnee nieder gegangen.__

Am Somitagnachmittag vereinigte die ordentliche Haupt­versammlung des Württ. Weinbauvereins eine Großzahl der

Mitglieder im vollbesetzten Konzertsaal derLiederhalle" in Stuttgart. Als Gäste waren Vertreter des Wirtschaftsministe­riums, der Zentralstelle für die Landwirtschaft, der Landwirt- schcfftskammer und des Landwirtschaftlicher! Hauptverbands für Württemberg und Hohenzollern erschienen. Der Vorsitzende, Landesökonomierat Schoffer-Weinsberg gedachte nach einigen Begrüßungsworten der 1926 verstorbenen Angehörigen des Vereins und ging dann zur Erstattung des Jahresberichts über. Das Jahr 1926 war ein totales Fehljahr. Die Min­derung des Ertrags durch starken Frost und Peronospora- befall konnte der günstige Stand des Weinmarktes im Sommer nicht ausgleicheu. Die Lage des Weinbaus charakterisiert am besten der Rückgang der Anbaufläche seit 1906 um über 33 fl! Prozent, der Wegfall von 162 weinbauenden Gemeinden in der gleichen Zeit heute noch 334 und der niedrige Durch­schnittsertrag von vier Hektoliter pro Hektar. Im Mitglieder­stand ist ein unbedeutender, durch die Verhältnisse aber erklär­licher Rückgang zu verzeichnen. Der Stand ist zurzeit 2900. Die Vereinstätigkeit war eine überaus rührige, insbesondere

Vermischtes.

Der dritte Kaufbeurer Ausbrecher festaenomuren. Stirn auch der dritte Kaufbeurer Meuterer und Gefängnisausbrecher, Grculach, von der Gendarmerie Nesselwang verhaftet und ins Amtsgerichtsgefängnis Füssen eingeliefert worden.

! Der neue Bürgermeister. Durch einstimmigen Beschluß des ! Stadtrats Nördliugen ist der Regterungsrat 1. Klasse Dr. Hauz- t mann im Staatsministerium des Aeußern zum ersten rechtskun- ! digen Bürgermeister von Nördliugen gewählt worden, t Im Jähzorn. Reinecke Fuchs. Wegen eines Streits ; über einen Holzhaufen regte sich der verheiratete Taglöhner i Josef Schreiner in Kempten derart auf, daß er sein feststehen- t des Messer zog und den Arbeitseheleuten Josef und Rosa Matt

- fe einen Stich in den Unterleib versetzte, so daß beide in lebens- ! gefährlichem Zustand ins Spital gebracht werden mußten. Der t Täter ist festgrnommen. In der unteren Mühle in Mattstes

- schlich sich ein Fuchs in den Hühneistall und würgte nicht we- i Niger als 44 Kühner und 5 Enten ab. Der Fuchs, der den

Ausweg nicht mehr finden konnte, wurde vom Müller erlegt.

Für 3V vlw Mark Wurst verbrannt. Am Sonntag entstand in Berlin in einem Haus der Landsberger Allee, in dem sich 'eine Fleisch- und Wurstfabrik befindet, Feuer. In dem brennen­den Dachgeschoß befanden sich die Räucherkammern und die Kühlräumc, die alle mit Schinken und Würsten angefüllt waren. Der Schadeii wird auf etwa 30 000 Mark geschätzt.

Neues Flußbett des Mississippi. Nach neuesten Meldungen von Atchafalava droht ein neuer Deichbruch am -Ostufer Meilen nördlich des auf dem westlichen Ufer gelegenen Melville. sollte der Bruch eintreten, so wird der letzte Teil des südlichen Louisiana überschwemmt und neue 75 000 Einwohner würden vertrieben werden. Ingenieure, die die Ueberschwemmungen dauernd verfolgen, fürchten, daß der Mississippi sich ein neues Flußbett und einen Abfluß zum Golf gräbt. Das starke Schwellen des Atchafalava und das gleichzeitige Sinken des ! eigentlichen Mississippi deuten darauf hin. Das neue Flußbett ! scheint bei dem Zusammenfluß des Old River, Red River; Mis­sissippi und Atchafalava zu beginnen und würde Batonrougc und New-Orleans, wenn nicht trocken legen, so doch größten- teils ihrer Schiffahrt berauben.

Handel und-Derkehr.

Stuttgart, 23. Mai. (Landesproduktenbörse.) Infolge großer Wasserschäden und ungünstiger Saatenitandsberichte hat Amerika seine

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) tchbederrecbtrrcbutr 1-LL ckurck Verlas Oskar dteister. Verrtaa sll. Fortsetzung.) (Nachdruck verboten.)

Er sprang an das Fenster, welches vom Gange aus ins Freie führte:Gott sei Dank" er scheute sich nicht, den Namen des Heiligsten im selben Atemzuge zu nennen, in welchem er seiner Lüge die Krone schmiedete.Sieh! Dort geht sie, Mama. Und er er auch! Sieh doch!"

Er drängte sie an das offene Fenster und zeigte nach der Richtung, in welcher Gertraud eben mit Ernst Filcher der Stadt zugrng.

Er sprach lebhaft auf sie ein. Die Geheim rätin iah, wie das Mädchen sich in einem Schwächeanfall an einen der Gartenzäune lehnte.

Ich hätte es nicht für möglich gehalten, Egon!" sagte sie bestürzt,wirklich nicht! Aber nun mutz ich es ja glauben! Hast du auch ordentlich abgesperrt, mein Junge? Leute mit Schirmmützen, wie sie dieser Bursche dort trägt, sind mir immer besonders verdächtig! Ich habe Furcht vor ihnen."

Aber Mama!" lachte er auf, liebe, goldene Mama!" Er hob ihre Hände hoch und küßte sie diese Hände, die alles getan hatten, ihn zu einem guten, braven Menschen zu machen, und die er nun durch seinen Kuß besudelte.Du sollst nicht so vertrauensselig sein, Mama," schmeichelte er weiter, während er mit ihr nach dem Eßzimmer ging. Warum hast du die hübsche Rotblondine nicht behalten, die . . ."

Egon!" unterbrach sie ihn entrüstet,du weißt!"

Ach, Mama!" Er lachte ihr in das noch immer hübsche, runde Mattonengesicht. Hast du denn das immer noch nicht vergessen, daß sie mir damals um den Hals flog, als sie meinte, du seiest, es, die über die Treppe heraufkam. Es war a dunkel!"

Sie ist mir sonst auch niemals um den Hals geflogen." - sie ungehalten.Warum sollte es gerade vamals der aewesen sein?"

nckte die Schultern und nahm sich vor, so lange zit­ier Rotblonden zu plädieien, bis sie wieder ins Hau-

Wofür hielt seine Mutter sich junge hübsche Gesellschafte­rinnen, wenn er nichts davon hatte! Man konnte doch sein Leben nicht umsonst an der Seite einer alten Frau ver­trauern.

Das macht nichts! Das macht nichts!" tröstete Frau Rieder, während sie Gertraud, die eben gekommen war, ein paar geblümte Kiffen in den Rücken schob, weil das Sofa etwas unbequem zum Sitzen war.Da haben Sie noch Glück gehabt!"

Glück!" sagte das Mädchen und schauerte zusammen.

Ja doch! gewiß!" beeilte sie sich zu bestätigen,es hätte auch zu einer Zeit sein können, wo niemand um die Wege war. Dann hätte keiner Ihr Rufen gehört und die Männer, mein Gott! das ist eine Extrasorte für sich! Eine Strafe Gottes!"

Ooooh!" machte Filcher. Ein Lachen ging über sein eben noch so ernstes Gesicht.

Ja. ich nehm's nicht zurück!" Sie goß heißen Tee in die blau gerundeten Tasten.Es gibt schon Ausnahmen! Aber die kann man zählen! Sie heißen sich das stärkere Geschlecht und uns das schwache. Aber weit gefehlt! Erst schwören sie bei allen heiligen Namen die Sterne vom Himmel herab und dann, wenn sie das Unglück angerichtet haben, drücken sie sich und nehmen Reißaus!"

Frau Nieder!" wandte Filcher ein.Es . .

Ja. jal Lasten Sie mich nur fertigmachenk" gebot sie resolut "-und nötigte Gertraud ein zweites Butterbrot auf. Ein unbescholtenes Mädchen, besonders wenn es hübsch und jung ist und ganz allein in der Welt steht, das ist wie ein Stück Freiwild. Und das, das macht mich so erbittert gegen die Männer! Und gegen uns Frauen auch!"

Gertraud sah sie verständnislos an.

Sehen Sie, Fräulein von Rommelt, schuld, daß es so ist, das sind wir selber. Jawohl! Schauen Sie sich die Weiber von heute an. Vier Fünftel davon laufen so herum, als ob sie unser Herrgott erst vor einer Viertelstunde erschaffen hätte. Und wenn sie in den Beichtstuhl kommen, möchte der Pfarrer sich schämen, daß so was noch einen Glauben hat. Und der Mann? Mein Gottl Dem ist so eine Frau nichts Heiliges mehr! Der macht sich kein Gewissen daraus, wenn er die Hand danach ausstreckt und wenn er sie satt hat. geht er seinen Weg wetter. Ich halte den Männern gewiß die Stange nicht. Aber jo lange die Frauen und

Mädchen nur so halbwegs angezogen sind, gehören sie zuerst an den Pranger."

Filcher sah zu Gertraud hinüber. Eine tiefe Röte brannte auf seinem Gesichte. Sie wich seinem Blick nicht aus.

Sie haben recht, Frau Rieder," sagte sie mit ihrer melo­dischen Altstimme,Jede Frau sollte für den Mann ein Heiligtum bedeuten. Ein Heiligtum aber kennzeichnet sich schon von außen als ein solches."

Ja, ja! Wie eine Kirche sollte das sein," stimmte die Witwe bei.Wie mich mein Hannes heimgeführt hat, da hat er gesagt, es sei wie ein Christabend gewesen. Und war doch fünf Jahre mit ihm versprochen."

Gertraud schlief in dieser Nacht so viel wie nichts. Immer dachte sie an den Verlobten.

Sie hatte ihm schon vor Wochen geschrieben, daß ihre Wege sich trennen müßten, hatte ihn gebeten, ihr das Work zurückzugeben, und ihm das seine dafür geboten. Sie hatte ihm auch die Gründe hierfür genannt, sie sei bettelarm geworden und habe nicht nur für sich, sondern auch für den Bruder den Unterhalt zu verdienen, außerdem habe sie asm sterbenden Vater geschworen, ihm die Fortsetzung seiner Studien zu ermöglichen.

Ganz sachlich hatte sie ihm das alles cmseinandergesetzt und sich Mühe gegeben, nicht den warmen Ton anzuschlagen, der ihren Briefen an den Verlobten sonst zu eigen war.

Und hatte doch das Herz dabei geblutet! Ein über das anders Mal legte sie den Kopf auf die schwere eichene Tisch­platte und weinte auf, weil sie mit diesen paar wenigen Zeilen ihr ganzes Lebensglück unbarmherzig zerstörte. ' Aber es mußte sein! Mußte! fl'

Und heute empfand sie, daß es gut war, wie sie es gemacht hatte. Nie mehr wollte sie seinen Weg kreuzen, nie mehr mit ihm korrespondieren! Nur dem Bruder wollte sie leben und besten Glück!

Sie fühlte sich gewistermaßen nicht mehr rein seit dem verflossenen Nachmittag. Es war nicht ihr Wille gewesen, daß der andere sie geküßt und im Arm gehalten hatte. Und doch! Er hatte es getan. Wenn sie Bernhard das erzähl le. würde er sich mit einem Ekel von ihr wenden und ihr nictr glauben. Das würde noch das Schrecklichste sein, wenn er sie für schuldig hielt. Wie machte sie das nur, daß sie völlig für ihn verschwunden blieb, daß er sie nimmer fand, denn suchen und nach ihr forschen, das würde er ohne Zweifel!

Auch Walter mußte von Ettal weg!

" -.. .- (Fortsetzung folgt)

den nah, ist ein gl über die Angaben fitze noch Fal einem G Gasthofe Infolge sämtliche Für renden Dompteu lung eine Baribal- jhm den zu Hilfe der Asti wandte f durchgeb! diesem C schweren Assistent Miii verboten« tikels, de hielt, hol van Hetz München getrennt, fchutzqese:

Diir mache ho Stadtver Hause gej sranzösisc Ida Heimweg baten an waltigt. aber von benachriä tätec entl gelieseri.

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