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Notierungen in abgelausener Woche erhöht und der Geteide- niarkt verkehrt nach wie vor in fester Haltung. Ein lebhafteres Ge- schüft konnte sich aber bei uns nicht entwickeln, das der Consum zu­nächst noch gedeckt ist. Es notierten je 100 Kilo Auslandsweizen sab Mannheim) 3132.75 (am 19. Mat (uno.), wiirtt. Weizen 30 bis 30.5 (uno.), Sommergerste 2326 (uno.), Aussitchware in Sommer, «erste 26.527.5 (uno.), Roggen, Hafer 23.5024.50 (2324), Mesenheu 6,57,5 (uno), Kleehcu 89, (uno.), drahtgepreßtes Stroh 3.754.25 (uno.), Mühlenfabrikate: Weizenmehl Spezial 0 42.75 bis 43.25 (uno.), Brotmehl 34.75-35.25 (uno), Kleie 1414.5 (uno.).

Pforzheim, 21. Mai. (Wochenmarkt.) Ueberaus reichliche Zu­fuhr an Grüngemüse. Die Anlteserung von Spargel ist wesentlich geringer als im letzten Jahre. Das Angebot von Kartoffeln ist z. Zt. recht lebhaft. Die Zufuhr von aus!. Blumenkohl geht zurück, während das Angebot von ini. Blumenkohl lebhafter wird. Sehr .gering ist die Zufuhr von Inlandsobst, dagegen wird immer mehr Auslandsobst zugesllhrt. An Butter und Eiern war Ueberangebot. Junge Enten und Gänse werden z. Zt. immer noch aus den Markt gebracht. Kit- zenfleisch wurde am letzten Markt in schöner Qualität angeboten. Jas Angebot von Flußfischen war gering, Seefische fehlten ganz. An Blumen war Massenangebot vorhanden. Die Marktpreise waren wie folgt: Rot,-Weiß- und Wirsingkohl 1020, Spinat 815, Man­gold 812, Blumenkohl 60100 Psg. das Stück, Spargel 60100, Gurken 4080, Rettiche >015, Meerrettiche 2040, Kopfsalat 5 bis M, Rhabarber 1015, Lauch 35, Zwiebeln 18-20 Pfg., SUßbutter 1.90-2:10 Mk.. Landbutter I.50-I.70 Mk.. Eier 10-14 Pfg., Kl- tzenfleisck 7585 Pfg. Der Markt war belebt.

Neueste Nachrichten.

Karlsruhe, 24. Mai. Der Gendarmerie ist es gelungen, einen der schon lange gesuchten beiden Stcaßenräuber, oie einem Kaffen- boten aus der Maxauer Landstraße 21000 Mark entrissen und durch den nahen Wald entkamen, nun sestzunehmen. Der Festgenommene ist ein gewisser Seyfried, der im Begriffe war, bei Laulerburg (Pfalz) über die Grenze nach Frankreich zu entwischen. Seyfried, der keine Angaben machte, wo sich sein Komplize befindet, hatte in seinem Be­sitze noch 2500 Mark gebündeltes Geld.

Falkenstein (Höllental), 23. Mai. Eamsiag nacht schlug bei einem Gewitter der Blitz in das Postagenturgebäude in der Nähe des Gasthofeszur Traube". Das Gebäude ist vollständig abgebrannt. Infolge des Brandes wurden die Fernsprechleitungen zerstört, sodaß sämtliche Verbindungen von Freibucg nach dem Höllental gestört sind.

Furtwangen, 23. Mai. Gestern abend wurden in der hier gastie­rendenSchau der fünf Weltteile" der Assistent Teichmonn und der Dompteur Ruppert von einem Bären angefallen. Während der Vorstel­lung einer Bärengruppe passierte es, daß ein nordamerikanischer Riesen- Baribal-Bär sich aus den Assistenten stürzte, ihn zu Boden warf und ihm den Rücken zerfleischte. Der Dompteur Ruppert sprang schnell zu Hilse und seinem beherzten Eingreifen ist es zu verdanken, daß der Assistent noch mit dem Leben davon gekommen ist. Der Bär wandte sich nun gegen den Dompteur, dem von dem Bären die Hand durchgebtssen wurde. In großer Aufregung wohnten die Zuschauer diesem Schauspiel bei. Schließlich gelang cs dem Dompteur trotz der schweren Verletzung, den Bären in den Käfig zurückzubringen. Der Assistent mußte ins Krankenhaus eingeliesert werden.

München, 23. Mai. Wegen eines in der jetzt aus drei Monate verbotenen satyrischen WochenschriftDie Zeitlupe" erschienenen Ar­tikels, der schwere Beleidigungen gegen den Reichsaußenminister ent­hielt, hatten sich die beiden Herausgeber des Blattes, der Schriftsteller van Heß und der Buchdruckereibefitzer Kainz, vor dem Schwurgericht München zu verantworten. Das Verfahren gegen Kainz wurde ab­getrennt. Ban Heß wurde wegen Vergehens nach Z 8 des Republik» schutzqesetzes zu vier Monaten Gefängnis verurteilt.

Düren, 24. Mat. Am letzten Tage der Verkehrs- und Werbe­woche hatte der französische Besatzungsbefehlshaber auf Antrag der Stadtverwaltung das Absingen des Deutschlandliedes vor dem Rat­hause gestattet. Es ist wohl das erste Mal, daß im Bereiche der französischen Besatzungszone eine derartige Erlaubnis erteilt wurde.

Idar, 23. Mai. Ein 30 Jahre altes Mädchen wurde auf dem Heimweg von Idar nach Vollmersbach von einem französischen Sol­daten angehalten, in einen nahen Garten geschleppt und dort verge­waltigt. Der Franzose begab sich dann nach Vollmersbach, wo er aber von Leuten erkannt wurde, die die französische Kommandantur benachrichtigten. Nach Feststellung der Personalien wurde der Atten­täter entlasten. Das Mädchen wurde in das Idaer Krankenhaus ein- gelleferi.

Halle, 23. Mai. Als ein Wagen von Döblitz bei Halle etwa 30 Kinder vom Rübenziehen nach Hause fuhr, konnten die Pferde den Wagen auf der Döblitzer Höhe nicht mehr halten. Der Wagen rollte den Abhang hinunter, wobei die Kinder sämtlich hecausstelen. 17 Kin­der erlitten zum Teil schwere Verletzungen.

Berlin, 23. Mai. 2m Barmatprözeß verkündete das Gericht zu einem Beweisantrag der Verteidigung über die wirtschaftliche Ein­stellung des damaligen Reichskabinetts den Beschluß, die Herren Dr. Luther und Dr. von Richter, damals Finanzminister des Reichs und Preußens, zu vernehmen. Unter Umständen wird sich die Ver­nehmung auch aus den damaligen Reichswirtschaftsminister Schmidt und den Retchspostminister Giesberts erstrecken. Dr. Luther ist für den l. Juni geladen.

Berlin, 23. Mai. Aus Martenburg wird gemeldet: Sonn­tag Abend mieteten sich drei junge Leute ein Boot zu einer Spazier­fahrt aus der Nogat. Sie vergnügten sich damit, das Boot zu schau­keln. Dabei kenterie das Boot und die drei Insaffen ertianken.

Genf, 23. Mai. Die amerikanische Delegation stellte der inter­nationalen Presse eine Mitteilung zu, in der äußerst kategorisch alle Gerüchte über Verhandlungen zwischen Mitgliedern der amerikanischen Delegation und den Delegierten der Sowjetrepublik über Anleihen oder Handelskredite dementiert werden.

Genf, 23. Mai. Die Genfer Weltwirtschastskonferenz fand gestern abend ihren Abschluß. In zwei Entschließungen nahm die Genfer Weltwirtschastskonferenz Stellung zu der Kriegsschulden- und der Msiungsfrage.

Paris, 23. Mai. In französischen rcchtspolitischen Kreisen schlägt man neuerdings eine sehr scharfe Tonart gegen die deutschen Forde­rungen der Rheinlandräumung und der Kolonlalmandate an.

London, 23. Mai. In hiesigen parlamentarischen Kreisen glaubt man, daß die englische Regierung den Bruch mit Rußland in ihrer Rote noch nicht endgültig vollziehen werde.

Schanghai, 23. Mai. Ein aus dem militärischen Haupiquatisr in Hankau hier eingetroffenes Telegramm berichtet, daß General Iengyuhsiang auf seinem Vormarsch von Honansu in Tschengtschau gefangen genommen worden sei.

Gnadengesuch für Frieders.

Weimar, 23. Mai. Vom Verteidiger des früheren Wei­marer Oberstaatsanwalts Dr. Frieders ist beim Thüringer Landtag ein Gesuch eingelaufen, das Unterstützung erbittet für den Versuch, eine Wiederaufnahme des bekanntlich vor dem Weimarer Schwurgericht im Oktober vorigen Jahres mit einer Verurteilung M fünf Monaten Gefängnis wegen fahrlässigen Falscheides und dann am 11. Januar laufenden Jahres mit der Verwerfung des Revisionsgesuches durch das Reichsgericht ab­geschlossenen Meineidsverfahrens durchzusetzen. Es wird eine Anweisung an die Staatsanwaltschaft erbeten, gemeinsam mit dem Verteidiger das Wiederaufnahmeverfahren herbeizusühren. Ferner wird um Begnadigung des Oberstaatsanwalts Frieders und um Niederschlagung des gegen ihn eingeleiteten Dienststraf­verfahrens nachgesucht.

Das Los der deutschen Kasernen.

. Berlin, 23. Mai. Von dem Zeitpunkt der Auflösung der interalliierten Militärkontrollkommission ab hat die Reichsregre- vnng bekanntlich die Garantie für eine Veräußerung oder mngfristige Verpachtung der Kasernen und sonstigen mflitäri- >chen Baulichkeiten des alten Heeres übernommen. In den Pariser Verhandlungen ist sestgelegt worden, daß die Veräuße­rung dieser etwa 60 bis 80 Gebäude im Lauf von fünf Jahren

erfolgen soll. Zuerst war für jedes Jahr ein festes , wkauss- programm ausgestellt worden. Von der Durchführm eines solchen Jahresprogramms ist man jedoch abgekommen, a sich die Lage des Reiches gegenüber den Kausinteressenten ung. istig gestaltet hätte. Diese glaubten nämlich, den Zwang, in oem sich das Reich befindet, ctusnützen zu können. Infolgedessen' ist eine Einigung derart erzielt worden, daß jetzt zwischen den ein­zelnen Jahresprogrammen ein Austausch erfolgen kann, llkur die Endfrist von fünf Jahren wurde beibehalten. Zurzeit ist eine größere Anzahl dieser Gebäude von den Gemeinden gepach­tet. Die Gemeinden haben aber wenig Neigung, die Kasernen endgültig zu übernehmen. Eine Kontrolle der Botschafterkon- ferenz über die Durchführung der Vereinbarungen kommt nicht in Frage. Die Reichsregierung wird vielmehr von sich aus, wahrscheinlich anfangs des nächsten Jahres, den Mächten der Botschafterkonferenz eine Uebersicht über den Stand der Ver­äußerungen zugehen lasten.

Zur Erhöhung der Bemntenbesoldung.

Berlin, 23. Mai. Am 21. Mai hat sich der Vorsitzende der Reichstagssraktion der Deutschen Volkspartei, Reichsminister a. D. Dr. Scholz, in Begleitung des Abg. Morath zum Reichs­minister der Finanzen, Dr. Köhler, begeben, um im Auftrag der volksparteilichen Reichslagsfraktion die Forderung zu unter­breiten, die Besoldungsvorlage für die Reichsbeamtenschaft den gesetzgebenden Körperschaften so zeitig vorzulegen, daß sie am 1. Juli in Kraft treten. Der Reichsfinanzmtnister erklärte sich bereit, das Vorgetragenc im Kabinett zur Sprache zu bringen. Es ist zu erwarten, daß er nach dem Wiederzusammentritt des Reichstags eine bindende Erklärung des Reichskabinetts bezüg­lich des Zeitpunktes, von dem an die erhöhte Besoldung ge­währt werden soll, abgegeben wird.

Das vorläufige amtliche Gesamtergebnis der Wahlen in Mecklenburg.

Schwerin, 23. Mai. Amtlich wird mitgeteilt: Das vorläu­fige amtliche Gesamtergebnis der Wahlen zum Landtag gestal­tet sich wie folgt: Sozialdemokraten 123 696 Stimmen 21 Sitze (früher 20), Deutschnationale 66194 Stimmen 11 Sitze (12), Völkische 17 333 Stimmen 3 Sitze (5), Volkspartei 23147 Stim­men 4 Sitze (4), Kommunisten 14 725 Stimmen 2 Sitze (3), Wirt­schaftspartei 32 625 Stimmen 5 Sitze (3), Demokraten 8806 Stimmen ein Sitz (2), Bolkswohlfahrt 9873 Stimmen 2 Sitze (1), Nationalsozialisten 5518 Stimmen 0 Sitze (0).

Vom sozialdemokratischen Parteitag.

Kiel, 23. Mai. Der sozialdemokratische Parteitag nahm heute in dem mit roten und schwarz-rot-goldenen Fahnen ge­schmückten Saal des Gewerkschaftshauses seine eigentlichen Ar­beiten auf. Nach Begrüßungsworten von Vertretern der aus­ländischen sozialdemokratischen Partei und zwar von Vertretern Rußlands, Polens und der Tschechoslowakei kamen Begrüßungs­telegramme aus zahlreichen Ländern zur Verlesung.

Kiel, 23. Mai. Der Partcivorsitzende Otto Wels erstattete heute den Bericht des Parteivorstands. In diesem wies er aus die Eigenart des sozialdemokratischen Parteiaufbaues hin, die bei keiner anderen Partei ein gleiches finde. Im Reichsbanner müsse sich mehr der Gedanke durchsetzen, daß der Schutz der Republik nur durch die Zuführung der Reichsbannerorgani­sation zu den politischen Organisationen der republikanischen Parteien wirkungsvoll gefördert werde. Wels forderte die un­bedingte Aufrechter Haltung der Neutralität der Gewerkschaften. Der Anregung, im kommenden Wahlkampf einen preußischen Parteitag zu halten, stimmte er zu. Nachdem das Reichsbanner jetzt konsolidiert sei, müsse der Kampfs der Sozialdemokraten mit der Kelle in der einen und dem -schwört in der anderen Hand geführt werden. Eine Einigung mit den Kommunisten, sei nicht denkbar. Nach diesem mit lebhaftem Beifall aus­genommenen Bericht wurde ein Organisations- und Kassen­bericht ausgegeben, nach dem die Partei im Jahre 1926 eine Einnahme von rund 8,5 Mill. Mark, also 10 Mark pro Kops jedes Parteimitgliedes zu verzeichnen hatte. In der Aussprache ! wandte sich Reichstagsabgeordneter Dr. Rosenseld scharf gegen! die Ausführungen des Parteivorstands Wels. Wels habe zwar ^ gesagt, Meinungsfreiheit könne gewährt werden; es habe aber! aus seinen Worten herausgeklungen, daß Meinungsfreiheit! nicht von der sog. Opposition ausgeübt werden dürfe. (Sehr! richtig!) Man solle demgegenüber doch erst im Zentralorgan! der Partei, demVorwärts", für die Freiheit der Meinungs­äußerung sorgen. Der Redner wandte sich weiter gegen Dik-! täte des Parteivorsitzenden Wels nach Moskauer Methode und führte aus:Ich möchte nicht auf Ausschluß von Wels plä-! dieren, aber gegen seine Moskauer Methoden möchte ich ent- z schieden opponieren.'' (Große Unruhe und Ruse:Unerhört!") Hierauf richtete der Redner heftige Angriffe gegen den Partei­vorstand wegen seiner Haltung in der Frage der Jürstenabsin-! düng. Die Lösung der Fürstenabfindung sei in weiten Kreisen ^ der Partei nicht gebilligt worden. Leuteritz-Hamburg stimmte i dem Beamtenprogramm des Parteivorstandes zu. Die Frage der Heranziehung der Beamten Zur Gewerkschaft sei eine Frage der Erziehung und nicht des Zwangs. Der Redner übte heftige ! Kritik an der Haltung desVorwärts" und des sozialdemo­kratischen Pressedienstes, demgegenüber er von einerMei- nungssäbrik", sowie von einerparteiischen Meinungsfabrik" sprach.

Neuer Streit zwischen Danzig und Polen.

Danzig, 23. Mai. lieber die Benutzung des polnischen Munitionsbeckens aus der Westerplatte sind zwischen Danzig und Polen Meinungsverschiedenheiten entstanden, da aus polni­scher Seite die offenbare Absicht besteht, dem Munitionsbecken ans der Wcsterplatte exterritorialen Charakter zu geben. Die Polen weigern sich, die Ueberwachung der im Munitionsbecken zu entladenden Schiffe durch Danziger Organe vornehmen zu lassen. Danzig steht jedoch aus dem Standpunkt, daß vom Völ­kerbundsrat ausdrücklich der territoriale Charakter der Wester­platte betont worden sei. Die Ueberwachung der Sicherungs- Maßnahmen durch Danziger Organe ist nach der Auffassung Danzigs auch nötig, weil Danzig die öffentlich-rechtliche Ver­antwortung für alle etwa entstehenden Schäden trägt. Der hohe Kommissar hat es abgelehnt, eine bindende Entscheidung zu treffen. Er hat vielmehr dem Völkerbundsrat das letzte Wort überlassen. Eine Zwischenentscheidung des Kommissars erscheint für Danzig nicht annehmbar.

«7 Deutsche, em Pole gewählt.

In den drei Danziger Landkreisen Danziger Niederung, Danziger Höhe und Gr. Werder, fanden am Sonntag die Neu­wahlen zu den einzelnen Kreisvertretungen statt. Unter 68 Ab­geordneten der drei Landkreise wurden 67 deutsche und nur ein einziger Polnischer Abgeordneter gewählt, dieser im Kreise Danziger Höhe. Die Stimmenzahl der Polen ist gegenüber den Parlamentswahlen von 1923 um 1162 znrückgegangen. Es wur­den gewählt: 21 Deutschnationale, 9 Zentrumsleute, 2 Ver­treter des Bauernbundes, ein Vertreter der Fischer, 23 Sozial­demokraten, 7 Kommunisten, 4 Deutsch-Danziger Volkspartei und ein Vertreter der Polen.

Ei« Fernbeben von außerordentlicher Stärke.

Erdbebenwarte Hohenheim, 23. Mai. In der vergangenen Nacht wurde von den Erdbebeninstrumenten ein Fernbeben ausgezeichnet mit so großen Anschlägen der Schreibnadel, daß der Bebenherd mit außerordentlich (tarker Erschütterung ver­bunden gewesen sein muß. Die Errechnung der wahren Boden­bewegung für das hiesige Gebiet ergab 0,7 Millimeter, was bei der festgestellten Herdentsernung von rmrd 7500 Kilometer schon als ein großer Betrag anzusehen ist. Als Richtung für die Lage des Herdes kann die weitere Umgebung der Beringstraße angegeben werden. Die erste Erschütterungswelle traf hur um 23 Uhr 43 Min. 27 Sek. ein. Der größte Ausschlag erfolgte

um 24 Uhr 17 Min. 34 Sek. Die ganze Aufzeichnung des Be­bens dauerte etwa 2 ff Stunden.

Die Reinachsche Erdbebenstation im Taunus hat Seismo­graphenausschläge registiert, die fast doppelt so stark waren, wie bei der Erdbebenkatastrophe in Japan 1923. Die Registrier- streisen reichten teilweise nicht mehr zur Aufzeichnung aus. Man vermutet, daß Mexiko oder Chile als Herd des Bebens in Betracht kommt. Die Reichsanstalt für Erdbebenforschung in Jena vermutet den Erdbebenherd dagegen im osttibctanischen Grenzgebiet oder in Ostafrika am Tangayika-See.

Newyork, 23. Mai. In Washington, New-Orleans und Ot­tawa haben in der vergangenen Nacht die Seismographen ein Fernbeben von besorgniserregender Stärke registiert, das meh­rere Stunden anhielt. Die Entfernung des Herdes beträgt, wie angenommen wird, 6000 Meilen. Aus Ottawa wird gemel­det, daß der Herd vermutlich in China oder Chile zu suchen ist.

Einigung mit den Rüsten in Genf.

Genf, 23. Mai. Nach den privaten Besprechungen des Sonntags hatte Ossinski gegen Mitternacht eine Besprechung mit Theunis, dem Präsidenten der Weltwirtschafskonferenz, bei der nach einer Mitteilung von unterrichteter russischer Seite, die Schwierigkeiten beigelegt werden konnten, die durch die gestrige Abstimmung der russischen Delegation gegen das Ent­schließungswerk der drei Hauptausschüste entstanden waren. Auf Grund dieser Regelung wird, so verlautet von russischer Seite, die sowjetrussische Delegation sich bei der en bloc-ALstim- mung über das gesamte Entschließungswerk der Stimme ent­halten, während andererseits die Konferenz der am Samstag vom sogenannten Verbindungsausschuß einstimmig angenom­menen Einigungsformel in bezug auf den bekannten sowjet­russischen Antrag zustimmen wird.

Lindbergh erhält das Kreuz der Ehrenlegion.

Lindbergh wurde Montag mittag vom Präsidenten der Republik, Doumergue, in Paris empfangen. Doumergue hef­tete dem erfolgreichen Ozeanflieger das Kreuz der Ehrenlegion an die Brust. Am Nachmittag wurde Lindbergh vom Minister­präsidenten Poineare empfangen. Am Mittwoch wird der Flieger im Palais Bourbon dre Glückwünsche der Deputierten entgegenuehmen und am folgenden Tage im Stadthaus zu Gast sein, wo ihm eine ähnliche Ehrung zuteil werden wird, wie Bleriot nach seinem ersten Flug über hen Kanal. Der schwe­dische Gesandte in Paris hat den Flieger zu-einem offiziellen Besuch in Schweden eingeladen, da der Vater Lindberghs in Schweden geboren ist. Lindbergh wird aller Voraussicht nach in Stockholm einen Vortrag über seinen Flug halten. Der Ortem-Preis von 25 000 Dollar, den Lindbergh flir seinen Flug von Newyork nach Paris gewonnen hat, wird durch die Flug­unkosten Lindberghs rufgezehrt. Lindbergh hat sein Unter­nehmen selbst finanziert. Der Apparat kostete ihn 15 000 Dollar. Am Nachmittag fand im Aero-Club in Paris ein feierlicher Empfang des amerikanischen Fliegers Lindbergh statt. Frau de la Maurthe hat dem Präsidenten des Aero-Club eine Summe von 350 000 Franken zugestellt, von der 150000 Frauken dem Flieger Lindbergh ausgehändigt worden sind, die übrigen 200 000 Franken sollen zu gleichen Teilen der Mutter von Nun- gestcr und den Angehörigen seines Begleiters Coli ausgezahlt werden.

London, 23. Mai. Nach Newyorker Meldungen wird der finanzielle Erfolg des Flugs Lindberghs aus 200 000 Pfund Sterling geschätzt. Die 200000 Pfund setzen sich folgender­maßen zusammen: Auftreten in Varietes 80 000 Pfund, Auf­treten im Film 40 000, Schanflüge 30 000, Konzessionen, seine» Namen in Anzeigen zu verwenden 15000, Reden im Rundfunk 10 000 Pfund, Buch 10000, Zeitungs- und Magazin-ArtflÄ 10 000, schließlich der Orteigprcis 500 Pfund.

Lindbergh besucht Nungeffers Mutter.

Am Samstag nachmittag stattet Lindbergh der Mutter des Fliegers Nungester einen Besuch ab. Frau Nungester öffnete ihm selbst und hatte alle Mühe, die Tränen zurückzuhalten, als der amerikanische Flieger zu ihr sagte:Ich lege Wert darauf, meinen ersten Besuch in Paris der Mutter meines tapferen Kameraden Nungester abzustattcn. Ich habe Ihren Sohn in Amerika kennengelernt und hatte Gelegenheit, seinen Akut zu bewundern. Ich beklage es wie alle Amerikaner, daß die bis­herigen Nachforschungen noch keinen Erfolg gehabt haben. Aber ich bleibe fest überzeugt davon, daß man Ihren Sohn und seinen Begleiter noch auffinden wird." Frau Nungester dankte mit zitternder Stimme:Ich bin Mutter," sagte sie, und habe deshalb nach wie vor die Hoffnung, daß man meinen Sohn auffinden wird, und dann," fügte sie hinzu,bin ich Französin. Wenn ich nicht gefürchtet hätte, daß merne Kräfte versagen, wäre ich gestern abend nach dem Flugplatz gekommen, um Sie in unserem Lande zu begrüßen." Nach diesen Worten brach sie in Tränen aus. Dann umarmte sie Lindbergh und küßte ihn ans beide Wangen. Alle Anwesenden, auch der ame­rikanische Botschafter, waren zu Tränen gerührt. Lindbergh selbst weinte wie ein Kind.

Englands Stellung in der Ostbefestigungssrage.

London, 23. Mai. Wie Reuter zu der Erklärung Deutsch­lands, daß die Militärsachverständigen kein legales Recht haben, die Zerstörungen der Ostunterstände sestzustellen, erfährt, ist die britische Haltung die, daß Deutschland gut beraten wäre, wenn j es seinen guten Willen dadurch kundtun würde, daß es die Mi- i litärsachverständigen einlädt, oen Stand der Zerstörungen in j Augenschein zu nehmen. Man hat zwar noch nichts Endgülti­ges davon gehört, daß etwa vereinigte Vorstellungen in diesem Sinne gegenwärtig gemacht werden. Die allgemeine Auffas­sung aber ist, daß etwas Derartiges unternommen werden sollte.

Berlin, 23. Mai. Zu derTemps"-Meldung, daß die Bot­schafter der Entente in Berlin der Reichsregierung geraten hät­ten, eine Inspektion der zerstörten Ostfestungen zu bewilligen, hören wir an zuständiger Stelle, daß in der Tat die Frage der Ostbefestigungen Gegenstand der Sondierung in Berlin und in den Hauptstädten der tu Frage kommenden Mächte ist. Es bandelt sich zunächst nur noch um unverbindliche Vorbespre­chungen. Ein Kollektivschritt der Ententemächte ist nicht er­folgt. Offenbar ist man bemüht, eine Grundlage für einen neuer­lichen Ausgleich in dem Streit um die Herabsetzung der Be­satzungsstärke und um die Feststellung der Festungszerstörungcn herbeizuführen. Ob aus der vorgezeichneten Linie sich eine solche Einigung ergeben wird, läßt sich im Augenblick noch nicht av- sehen. Irgendwelche Beschlüße sind natürlich noch nicht gefaßt worden. Erst wenn die diplomatischen Verhandlungen ab­geschlossen sind, wird das Kabinett die endgültige Entscheidung über eine etwa erzielte Einignngsformel treffen können.

Eine englische Stimme für Abrüstung.

London, 23. Mai. Auf einer heute abend abgehaltenen Versammlung zugunsten der Abrüstung erklärte der Vorsitzende der liberalen Partei, Sir Herbert Samuel, u. a.: In Ver­sailles wurden Deutschland endgültige Zusicherungen gegeben,

> daß die Forderungen des Friedensvertrages über die deutschen Rüstungen nicht nur gestellt wurden, um die Wiederaufnahme seiner Politik militärischer Agresfion unmöglich zu machen. Sie sind vielmehr auch der erste Schritt in Richtung aus eine all­gemeine Verminderung und Begrenzung der Rüstungen, die zu fördern eine der ersten Aufgaben des Völkerbundes ist. Der Redner sprach die Erwartung aus, daß die Völkerbundsver-

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auf den täglich erscheinendenEnztäler" werden fortwährend Von allen Postanstalten, Agenturen und unseren Austrägern entgegengenommen.