träumt hätte. Vereinsleitung und Sängerschaft des gastgeben­den Vereins, große Teile der Einwohnerschaft, an der Spitze Staats- und Gemeindebeamten, überboten sich gegenseitig in Beweisen vorbildlicher Gastfreundschaft und aktiver Teilnahme. Dian ist es von den Rottenburgern gewohnt, daß sie verstehen. Feste zu feiern und warmherzige Gastfreundschaft zu üben, aber mit dem, was sie in diesen Tagen bekundeten, haben sie sich selbst überboten. Schon der Empfang bei dem Eintreffen aus dem Marktplatz ließ die Herzen höher schlagen; Flaggen in den Reichs-, Landes- und Stadtfarben grüßten die Gäste, die nach kurzer gegenseitiger Begrüßung im Lied ihre Quartiere auf­suchten und das Abendessen in den ihnen zugewiesenen Gast­höfen einnahmen. Die Äereinsleitungen beider Vereine hatten hier trefflich vorgearbeitet, so daß alles klappte. Die kath. San­gesbrüder hatten auch die Freude, ihren früheren Stadtpfarrer, Pfarrer Kästle-Hirschau, begrüßen zu können.

Als die Neuenbürger Gäste die Turn- und Festhalle betra­ten, die mit ihrem großen Saal, den Seitenpartien und der Galerie wohl Platz für 2000 Sitze bot und voll besetzt war, standen sie einen Augenblick bewundernd und überrascht still vor dem Bilde, das sich ihnen bot. Im lieblichen Maiengrün prangte die Halle, von kunstsinniger Hand geziert mit Birken­bäumchen, Fahnen in den Reichs-, Landes-, bischöflichen und Stadtfarben wehten von den Galerien. Die Bühne war in einen Birkenhain verwandelt, in dessen Hintergrund das mit vielen Siegeszeichen geschmückte Banner des altehrwürdigcn Liederkranzes eine beredte Sprache redete über die ehrenvolle Vergangenheit des mehr als Hundertjährigen. Die weiten Räume waren dicht besetzt; anwesend waren auch die Mitglie­der des Domkapitels, die kath. und evang. Stadtgeistlichkeit, j Staats-, Korporations- und Gcmeindebeamte, sowie weite j Kreise der Bürgerschaft. Die Halle war von der Stadtverwal- s tung in Anbetracht des Zweckes, der mit dem Wohltätigkeits- - konzert verfolgt wurde, kostenlos zur Verfügung gestellt, glei-! ches ist zu sagen von der Ausschmückung. Die Darbietungen; beider Vereine fanden ungeteilten, stürmischen Beifall und. mußten teilweise wiederholt werden; das gilt in erster Linie i von der Solistin, Frau Helene Fleig, die recht gut bei, Stimme war und verschiedentlich Proben vollendeter, auf hoher , Stufe stehender Sangeskunst gab, auch mit Dreingaben nicht kargte und durch Ueberreichung eines Blumenarrangements von wunderbarer Schönheit, verschwenderischer Fülle und grandiosem Umfang freudig überrascht wurde. Die Chöre des Rottenburger Liederkranzes, der über ein schön ausgeglichenes Stimmenmaterial mit rund 130 Sängern verfügt, kamen bei der trefflichen Akkustik der Halle zu vorzüglicher Wiedergabe; eine mächtige Wirkung erzielte der von beiden Vereinen ge­meinsam gesungene ChorWo 'gen Himmel Eichen ragen". Die Darbietungen des Neuenbürger gemischten Chors wirkten als Neuheit für die Rottenburgcr wohltuend und überraschend; die Chorleiter Rektor Zartmann und Hauptlehrer Fleig wurden durch den gespendeten Beifall reichlich entlohnt für ihre treue, unentwegte Hingabe zur Pflege des deutschen Liedes.

Der Abend wurde gewürzt durch verschiedene Reden. Vor­stand Bader-Rottenburg gab in einer Ansprache der gro­ßen Freude Ausdruck über die Einlösung des vor Jahresfrist gegebenen Versprechens eines Gegenbesuches der Neuenbürger, der nun zur Tat geworden sei. Herzlichen Willkomm entbot er den Gästen, vorab auch dem Präsidenten des Enzgau-Sänger- bundes, Eisenbahninspektor Riedinger, einem geborenen Rot­tenburger, der trotz anderweitiger Inanspruchnahme am Sonn­tag die Gelegenheit benützte, gemeinsam mit den Neuenbürgcrn seine Vaterstadt nach langen Jahren wiederzusehen. Aus den Worten des Redners klang hoher Sängeridealismus, treue Sängerfreundschaft und glühende Heimat- und Vaterlandsliebe.

Vorstand G o l l m e r - Neuenbürg dankte für den überaus herzlichen Empfang, der die Herzen seiner Neuenbürger höher schlagew ließ. Die schönen Stunden, wekhe der Besuch des Rottenburger Liederkranzes im vorigen Jahr bereitete, seien den Neuenbürgern noch in frischer und angenehmster Erinne­rung, und sie feien glücklich, das gegebene Versprechen heute einlösen zu können durch den Besuch im schönen Neckartal und in der altebrwürdigen Bischofsstadt. Neben dem wohltätigen Zweck den die Neuenbürger verfolgen, gehe Hand in Hand das Streben, die im Vorjahr geschlossene Sängerfreundschaft weiter zu Pflegen und zu festigen. Wenn durch die Veranstaltung und gemeinsamen Sängerideale noch weitere Kreise zur Pflege des deutschen Liedes gewonnen werden, so sei damit vieles erreicht.

Oberamtmann S ch m i d - Rottenburg wies auf die große Not hin, die in weiten Kreisen Deutschlands herrsche, zu deren Linderung Staat, Gemeinden und wer dazu in der Lage sei, betragen müssen. Auch der Bezirkswohltätigkeitsverein habe sich zur Aufgabe gemacht, die Not, soweit es in seinen Kräften stehe, mit lindern zu helfen. Die Sänger beider Vereine hätten sich heute in den Dienst dieser edlen Sache gestellt durch die

Veranstaltung eines Wohltütigkeitskonzerts. llkamens des Be­zirkswohltätigkeitsvereins richtete er Dankesworte an die Sän­gerschar, Len Gästen entbot er herzlichen Gruß mit dem Wunsche eines schönen Verlaufs des Abends.

Ltadtschultheiß Schneider-Rottenburg hieß die Gäste namens der Stadtverwaltung herzlich willkommen; er dankte dafür, daß sie ihre geschätzte Kraft in den Dienst einer guten Sache stellten. Innigen Gruß entbot er auch den Neuenbür- ger Damen, und als er in einer Anwandlung von Scherz und Humor die Rottenburger Herren auffordertc, sich der Neuen­bürger Damen liebevoll anzünehmen, andererseits die Neuen­bürger Herren bat, im gleichen Sinne mit den Rottenburger Damen zu Verfahren, löste dieser Kompromißvorschlag stürmische Heiterkeit aus. Dank sagte der Redner auch dem Geschäftsfüh­rer des Bezirkswohltätigkeitsvereins, Oberrechnungsrat Ioh­ne r, und Vorstand Bader, die in gemeinsamer Zusammen­arbeit alles so trefflich vorbereiteten. Der heutige Abend ge­höre dem deutschen Lied, darum die Herzen auf, damit das deutsche Lied die Kraft in uns entfache, mitzuarbeiten für unser gramgebeugtes deutsches Vaterland.

Nach Schluß des offiziellen Teiles, der bei allen Teilneh­mern die vorzüglichsten Eindrücke hinterließ, trat die Gesellig­keit in ihre Rechte, wozu Vorstand Bader in einer zündenden, mit Humor und Witz gespickten Rede überleitete. Gaupräsident Eisenbahninspektor Riedinger-Mühlacker spann die 'Sai­ten weiter. Sein Freund Bader, betonte er, habe gegen seinen Wunsch ihm einfach das Wort erteilt. Als geborener Rotten­burger sei er so gut erzogen, daß er diesem Wunsche Folge leisten müsse. Nach den vielen trefflichen Reden sei es chm nicht leicht, etwas Besseres zu sagen, und er bitte deshalb um Nach­sicht, ohne Einsetzung einer Sonderkritik. Und nun ließ er seinem übersprühenden Humor die Zügel schießen und was er alles in formvollendeter Rede vorbrachte, erzeugte wahre Lach­salven. Schade, daß ihn am Sonntag früh Gauvcrpflichtungen abriefen. Liebe zum deutschen Liede und zum Vaterland klang aus seiner Rede, die er mit einem Hoch auf das Wachsen, Blühen und Gedeihen des Rottenburger Liederkranzes schloß. So nahm der Abend einen für alle Teilnehmer hochbesriedigen- den Verlauf, wobei auch die Jugend zu ihrem Rechte kam.

Sonntag Vormittag fanden sich Gastgeber und Gäste auf dem Marktplatz, von wo in iL-ständiger Wanderung die Sehenswürdigkeiten Rottenburgs und der näheren Umgebung in Augenschein genommen wurden. Das Wetter war der Wan­derung günstig. Von den Höhen Rottenburgs genoß man eine Prächtige Fernsicht auf das liebliche Neckartal, die von Uhland besungene Wurmlinger Kapelle, Altstadt, Weller Burg, von Ferne grüßten die schlanken Türme des Hohenzollern. In der Wallfahrtskirche Weggental hatten die Besucher Gelegenheft hochentwickelte kirchliche Kunst und Kultur zu bewundern. Bei einem kurzen Schlußschoppen gedachte Vorstand Bader der schön verlebten Stunden und der weiter gefestigten Länger- freundschaft und gab der Hoffnung Ausdruck, daß die Gäste in Rottenburg sich wohl gefühlt haben. Er rief ihnen ein frohes Wiedersehen zu im nächsten Jahre beim Deutschen Sängerfest in Wien. Vorstand Gollmer nahm Veranlassung über die empfundenen guten Eindrücke, die überall zu Tage traten, so­wie für die gastfreundliche Aufnahme Tank zu sagen. Mit Stolz könne man auf das gelungene Wohltätigkeitskonzert zu­rückblicken. Besonders angenehm habe ihn berührt die allsei- tigc, vorbildliche Teilnahme maßgebender Behörden bis zur höchsten Stelle. Die Rottenburger werden, wenn sie einmal die Wege in unser schönes Schwarzwaldstädtchen führen, jeder­zeit willkommen sein. Tein Hoch galt den liebenswürdigen Rottenburgcr Sangesfreunden.

Um 11 Uhr begann das Standkonzert auf dem Marktplatz, welches beide Gesangvereine, weiterhin der Gesangverein Frohsinn" und die Ztadtkapelle mit herrlichen Chören und Weisen bestritten. Eine zahlreiche Zuhörermenge füllte den Marktplatz. Oberrechnungsrat Iohner entbot vom Rathaus­balkon ein herzliches Grüß Gott und Willkomm. Diese Weihe­stunde stehe im Zeichen der Freundschaft, der Nächstenliebe und des Dankes; es sei ein Freude zu sehen und zu hören, wie die Rottenburger ihre Gäste zu schätzen und zu ehren verstehen, wie die lieben Gäste gerne bei uns seien, wie sie sich mit uns freuen, wie die Freundschaftsbande hinüber und herüber enger geflochten und gefestigt werden. Es sei etwas Großes, etwas Schönes, etwas Erhabenes und Erhebendes, das deutsche Lied und die Musik in den Dienst der Nächstenliebe zu stellen, er möchte der Dolmetsch der in Not Befindlichen sein, zu deren Gunsten die Veranstaltung durchgeführt wurde und außer den beiden Liederkränzen allen jenen danken, die zu einem guten Ergebnis beitrugen.

Bald nach dem Mittagessen schlug die Abschiedsstunde. Nach herzlichem gegenseitigen Abschiednehmen erklang von den NeuenbürgernAde du liebes Städtchen" und die Wagen setz-

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llv. Fortsetzung.) (Nachdruck verboten.)

Sie fand ihr Bett gewärmt, ein leises Feuer knisterte in dem kleinen Eisenofen in der Ecke.

Die große Bogenlampe der Straßenbeleuchtung warf einen Hellen grünlich-weißen Schein durch das Fenster mit den gerafften Mullgardinen.

Weinen hatte sie wollen! Und schlief, noch ehe sie recht die Decke über sich gezogen und das Haupt in die Kissen gelegt hatte.

Drüben aber in dem kleinen Wohnzimmer der Sekretärs- witwe saß Ernst Fächer, der ehemalige Gärtnerbursche von Falkenberg, und erzählte seiner Hausfrau von dem Glanz und Glück, der Not und dem Niedergang seiner früheren Herrschaft.

Sie wischte sich die Tränen aus den Augen.

Bitter ist das!" sagte sie und trug Tassen und Teller zurück.Erst ganz in Glück und Sonne stehen und dann auf einmal alles entbehren müssen. Den Luxus und alles, was drum und dran ist. Das ist so rasch an- und so schwer abgewöhnt! Und wenn man auch meint, man kennt alles, auf einmal lernt sich nichts! Und es ist ganz gut, wenn sie sich im Anfang ordentlich ausweint. Ich drück sie nicht und frag sie nicht. Sie kann kommen und geben, wie sie will, und bleiben, so lang sie mag. Und wenn sie's haben mag, wM ich mit ihr um eine Stelle suchen gehen» wenn sie wirk­lich was verdienen muß."

Es findet sich schon etwas" meinte er überlegend,und morgen muß es ja nicht schon sein," setzte er gutmütig hinzu.

Nein, nein," stimmte sie zu,morgen muß es nicht gleich sein." Dann nach kurzem Zögern:Aber verliebt in das Fräulein, das sind Sie nicht, gelt Herr Fächer!"

Eine jähe Röte schoß seine Wange hinauf.Sie ist ja schon verlobt!" sagte er wie zur Entschuldigung,mit einem Doktor, der hat mir zu Ostern meine rechte Hand gerettet, an der ich Blutvergiftung hatte. Er war damals zu Besuch auf dem Gut, und das mach ich nun an seiner Braut recht."

Eie nickte ihm lobend zu und richieie ihm ein Lager auf dem Diwan zurecht. Während Gertraud schon lange schlief, dachte er noch immer nach, wie ihr am besten zu helfen sei.

Am anderen Tage schrieben sie beide, an dem Tisch im Wohnzimmer sitzend, die in Betracht kommenden freien Stellen aus dem Anzeigenteil der Münchener Zeitungen, die er zu diesem Zweck gekauft hatte.

Am übernächsten Morgen trat er mit ihr die Suche nach einem Posten an.

Wie ein treuer Begleithund ging er mit ihr von Straße zu Straße, zumeist ins Zentrum und dann in die feinen Villenviertel. Sie hatte Glück. Am Bavariarina, in einem erstklassigen Hause, war bei einer verwitweten Geheimrätin die Stelle einer Gesellschafterin frei.

Im Uebermaß ihrer Freude die seine war weniger groß lud sie ihn ein, mit ihr in einem Kaffee eine Tafle Tee zu trinken. Am anderen Vormittag gingen sie zusammen vor die Wohnung. Am Tore verabschiedete er sich. Am Nachmittag ging er unruhig immer wieder die Straße auf und ab und sah sich die Augen blind, ob sie nicht einmal an einem der Fenster der Villa erschien.

Das Tor stand nur angelehnt. Cr trat kn den winter- stillen Vorgarten. Der Springbrunnen war von einem Brettergehäuse umschlossen, dis Rosen in Stroh gehüllt und sorgsam zur Erde gebogen. Auf den Strauchern lag der Schnee in dichten, schweren Lagen, die Beete waren von ihnen überdacht, nur der Weg zum Hause war sorgfältig frei gehalten.

Da hörte er einen unterdrückten Schrei, der aus dem Innern zu kommen schien. Er horchte, aber es blieb alles still.

Trotzdem sprang er mit ein paar Sätzen zum Eingang. Die Türe war nicht einmal fest geklinkt und gab dem ersten Drucke der Hand nach.

Im dunklen Flur standen zwei Gestalten, die er, von der Helle draußen kommend, nicht gleich zu unterscheiden ver­mochte.

Närrchen!" hörte er eine Männerstimme sagen,ich will ja nichts von dir als einen Kuß! Sei doch nicht komisch. Kleine! So eine Spröde bist du! Hast wohl schon einen Liebsten, dem du alles versprochen hast? Der sieht's ja nicht, mein Kind! Komm', zier dich nicht!"

tea sich in Bewegung, es ging dem Hohenzollern zu, der in ein- stündiger Fahrt erreicht war. Eine prächtige Fernsicht bot fick von dieser stolzen Warte aus, deren Inneres manches Jntev essante bot und die vieles erzählen könnte aus grauer Vorzeit und Mittelalter. Noch eine Gruppenaufnahme, wieder wurden die Wagen bestiegen und durch das Steinlachtal über Tübingen und schönbuch ging es nach Böblingen, wo kurze Rast geA. ten wurde. Ohne jeglichen Unfall wurde die traute Heimat wieder erreicht, alles hoch befriedigt von dem Erlebten und Ge- schauten, welches die beiden Tage den Beteiligten brachte.

Friet erlag gest Wnwein, sachmann. ° Ellw Fellhändb Schloßber im Amt sängnis v

Württemberg.

Calw, 21. Mai. (Gründung eines Gewerbeschulverbandes.) Iy einer am Mittwoch aus dem hiesigen Rathaus abgehobenen Versamni. lung von Berlretergemeinden wurden die Vorbereitungen zur Grün­dung eines Schuloerbandes getroffen. Der Verband soll zunächst dir Gemeinden Calw, Hirsau, Liebenzell, Stammheim, Althengstett, Tel- nach. Altburg und Alzenberg umfassen. Die Gemeinderäle der br- treffenden Gemeinden sollen nun in nächster Zeit Stellung zu den Sa-V tzungen nehmen und ihre Beschlüsse der Stadt mittetlen. >

Vaihingen a. E , 2l. Mai. (Förderung des Fremdenverkehrs), Stadtschubhetß Linkenheil erläuterte in einer öffentlichen Bürgeroer. sammlung ein großzügiges Programm zur Förderung des Fremden- Verkehrs. Der wieder ins Leben gerufene Fremdenoerkehrsoerein und die Stadtverwaltung werden eine Werbung unternehmen, die der alten Enzstadt mit ihren mancherlei historischen Sehenswürdigkeile, viele Fremde zusühren wird. ,

Tübingen, 21. Mat. (Körperverletzung mit Todesfolge.) Dns Schwurgericht hat den ledigen, 25 Jahre alten Maurer Wendel!» Teufel von Hailfingen, der am Karsamstag seinen Onkel, den 49 Iah- re alten Steinhauer Franz Geiger von Hatlsingen, tm Streit erstochen hatte, wegen eines Verbrechens der Körperverletzung mit Todesfolgr) zu fünf Mmmf-n Gekänc>n<s v-rurie"'

Oberndorf a. N., 20. Mai. (Eine Greisin überfahren mit getötet.) Zwei Radfahrer, der Mtmaterialienhändler Haas mit einem Verwandten, dem 20jährigen Arbeitslosen Josef Hal­ler von Schwenningen, fuhren ftr mäßigem Tempo stadtein­wärts. Zur gleichen Zeit verließ die nahezu 70 Jahre alte Frau Karoline Klenk «den Bürgersteig und wollte die Straße überqueren. Die Radler gaben Signal, die Frau wandte sich um, wurde aber von einem der Radler angefahren. Die alte Frau fiel um und schlug dabei so schwer mit dem Hinterkops aufs Stratzenpflaster, daß sie, ins Krankenhaus eingeliefert, starb.

Rottweil, 22. Mai. (Von einer Lokomotive überfahren.) Dn verheiratete 30 Jahre alte Rangierer August Liebermann von Gölls- docs geriet am Freitag auf dem hiesigen Bahnhof beim Ueberschreitui der Geleise unter eine Lokomotive. Es wurde dem Bedauernswerte» der linke Fuß abgefahren. Auch trug er noch sonstige Verletzung» davon.

Geislingen, 21. Mai. (Zwillingsbrüder.) Kommerzienrat Hugo Fahr und Direktor Eugen Fahr, beide Vorstandsmitglieder dei Württembergischen Metallwarenfabrik Geislingen, können heute i» vollster Rüstigkeit als Zwillingsbrllder gemeinsam die Feier ihres 7V. Geburtstages begehen. Durch hervorragende Tüchtigkeit und Arbeits­kraft ist es ihnen gelungen, sich im industriellen wie im öffentlichen Leb» an oerantwortungsreichen Stellen hervorzutun und in der Großinduslrir wie in Handelskreisen weithin hohes Ansehen zu gewinnen.

Ulm, 22. Mai. (Schwäbische Bauernbank.) Auf der am Sams­tag hier abgehaltenen Generalversammlung der Schwäbischen Bauern­bank, die sich in Konkurs befindet, wurde beschlossen, den bisherig» Vorstand und Aussichtsrat zu belassen. Bei der letzten Generalver­sammlung am 30. April hat sich im Stand der Bank nichts geändert. Zu dem Defizit kommen noch die Kosten der Konkursoerwaltung, die aber durch Hereinwirtschaftrn»g von Außenständen wieder reichlich gedeckt sind.

Ravensburg, 2l. Mai. (Großer Schwarzbrennerprozeß.) Vor dem erweiterten Schöffengericht hatten sich hier wegen Schwarzbrenner« zehn Personen zu verantworten. Der Hauptschuldige, Franz Ru­derer, und seine Mutter Maria Amann in Bonhausen, Gemeivdr Taldorf, erhielten je zwei Wochen Gefängnis und Geldstrafen von je 27290 Mark oder an deren Stelle je zehn Monate Gefängnis. Der Mitangeklagte Karl Kurz in Ravensburg, der den Branntweto abgenommcn hatte, bekam sechs Tage Gefängnis und 16539 Mark) Geldstrafe oder an deren Stelle sechs Monate Gefängnis. Ferner wurde bestraft der Kupferschmied Eugen Vcyhle, der aus Gutmütig­keit die Gerätschaften geliefert hatte, zu 24000 Mark Geldstrafe oder acht Monate Gefängnis. Gegen diese vier Angeklagten wurde außer­dem an Stelle von 1725 Litern reinem Alkohol, die nicht mehr ein­gezogen werden konnten, aus Erlegung von deren Wert erkannt und zwar je nach ihrer Beteiligung gegen Maria Amann und Franz Rtnderer auf je 6 484 Mark, gegen Kurz auf 4134 Mark, geg» Veyhle auf 5662 Mark. Die übrigen Angeklagten, die teils der Beihilfe, teils der Hehlerei beschuldigt waren, wurden freigesprochen.

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Im nächsten Moment fiel eine Hand klatschend auf die Wange des Zudringlichen.

Ein sauberes Haus," schrie Filchers Stimme durch den Flur,in dem eine junge Dame nicht sicher ist vor so einem Lumpen!" Mit hartem Griff faßte er ihn und stieß ihn nach der Treppe.

Dann riß er die Türe ins Freie auf.

Kommen Sie, Fräulein! Das ist kein Platz für Siet Pfui Teufel ein anständiges Mädchen zu belästigen!"

Egon! Was ist es?" rief eine Frauenstimme aus dem oberen Stock.

Nichts, Mama! Ich komme sofort!"

Er schlug die Türe ins Schloß und drehte den Schlöffest Dann sprang er, immer zwei Stufen auf einmal nehmend, die Treppe hinauf.

Mit wem hast du dich gezankt, mein Junge," frug dis Dame, die oben am letzten Abstand stand und ihm ängsilich in das Gesicht sah.

Gezankt?" tat er erstaunt.

Ich habe es doch gehört! Vis in mein Zimmer! Wer war der Mann, mit dem du unten im Flur Händel hatte". ?"

Er biß sich verärgert auf die Lippen und fchrst» seine beringle Hand zärtlich unter ihren Arm.

Nicht erschrecken, Mütterchen! Es war es war es hat einer hier unten im Dunkel mit deiner neuen Gesell« schafterin ein Zusammentreffen gehabt." !

Nein, Egon!" '

Ja, Mama", log er frech und zog sie mit sich den Gong zurück.Und das, das Hab' ich nicht geduldet. Solanas ich der Sohn des Hauses bin dein Sohn, liebe Mama, soll keiner es wagen, Schmutz hereinzubringen. Wenn ko; Fräulein sich mit ihrem Galan treffen will, soll sie sich ems andere Zeit und einen anderen Ort auswählen.

»Ich kann es nicht glauben, Egon," ließ sich die Geheim­rätin hören.Sie war so nett, so ausnehmend gediegen und gebildet und bescheiden und ihre Augen die waren rein wie die eines Kindes. Sie ist nicht verdorben, Egon, gewiß nicht!"

Er ließ verärgert ihren Arm los.Wenn du mir nicht glauben willst, liebe Mama vielleicht..." i

(Fortsetzung folgt.) ^

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