WürtremLerg.

Stuttgart, 18. Mai. (Zur Schwarzwaldwasserversorgung von Stuttgart.) Das Stadt. Nachrichtenamt wendet sich in längeren Ausführungen gegen einen imSchwarzwälder Bo­ten" am 1. Mai veröffentlichten Artikel über die Schürfboh­rungen im Eyachtal. In der Erwiderung aus den Artikel heißt es u. a., daß in die Bohrlöcher seit über 2 Monaten unter dem für den künftigen Stausee maßgebenden Druck von 3 Atmosphären eine Farbstofflösung eingepreßt wird ohne daß davon in den Thermen auch nur die geringste spur zum Vorschein gekommen wäre. Weiter wird festgestellt, daß der im Eyachtal erbohrte Granit sich als wasserundurchlässig er­wiesen hat. Schließlich wird noch aus das Urteil des Hygie­nikers und Wasserfachmanns Dr. Rösgen Bezug genommen, wonach die bisherigen Erfahrungen lehren, daß sich das Tal­sperrenwasser glänzend bewährt hat und aus jeden Fall hygie­nisch aus der gleichen Höhe steht wie das Grundwasser. Beide Wasser können einwandfrei in die Städte geliefert werden.

Stuttgart, 19. Mai. (Verhaftung -des Mörders der Berta Lochmann.) Der mühevollen Arbeit der Kriminalpolizei, die in der Mordsache Lochmann jeder auch nur halbwegs annehm­baren Spur bis in die kleinsten Einzelheiten nachging, ist es nunmehr gelungen, das Dunkel, das mehr als sechs Monate hindurch über diesem Fall gelegen hat, auszuhellen. In der Nacht zum 1. Mai d. I. wurde in Nürnberg der 12 Jahre alte verheiratete Monteur Johann Schüller aus München bei Ver­übung eines Wohnungseinbruchs ertappt und festgenommen. Da Schüller angab, dag er sich ausgangs September 1926 vor­übergehend auch in Stuttgart ausgehalten habe, teilte die Nürn­berger Kriminalpolizei dies nach Stuttgart mit zur Nachprü­fung, ob vielleicht Schüller auch in Stuttgart sich als Einbre­cher betätigt habe. Die in Stuttgart anaestellten Erhebungen führten dann zu dem Ergebnis, daß Schüller dringend verdäch­tig erschien, auch in Stuttgart eingebrochen zu haben. Sie führten aber weiter auch im Hinblick aus die Persönlichkeit des Schüller, von dem seststand, daß er wahllos zur Slachtzeit Steh­lens halber in fremde Häuser einzudringen Pflegte, zu der Vermutung, daß er als Täter im Fall Lochmann in Betracht kommen könne. Durch Stuttgarter Kriminalbeamte wurde Schüller in Nürnberg abgeholt und hierher verbracht. Hier gestand er dann, beim Verhör in die Enge getrieben, die Tat in vollem Umfang ein. Er gibt an, er sei durch -das offen­stehende Hoftor zunächst in eine in einem Hintergebäude be­findlicheTtukkateurwerkstätte" eingedrungen. Dort habe er kein Geld, auf das er es allein abgesehen hatte, vorgesunden. Des­halb habe er sich entschlossen, nachzusehen, ob er im Vorder­haus keine Gelegenheit zu einem Diebstahl finde und habe ein in der Werkstatt liegendes Beil mitgenommen, damit er sich wehren könne, wenn ihm ein Hindernis in -den Weg komme. Bei seinem Gang durch das Haus sei er dann in eine offen­

stehende Dachkammer gelangt. In dieser Kammer habe er.

nachdem er Licht gemacht habe, ini Bett ein schlafendes Mäd­chen liegen sehen. Damit dieses ihn nicht entdecken und ver­raten könne, habe er ihm mit dem Beil den Schädel eingeschla­gen. Dann habe er die Kammer durchsucht, habe aber nur eine Beute von 1.60 Mark gefunden. Damit hat sich die Annahme bestätigt, die bei der Polizei von Anfang an als wahrscheinlich erschien, nämlich, daß es sich um einen Raubmord handle.

Tübingen, 19. Mai. (Bestrafter Giftmord.) Das Schwur­gericht hat den 30 Jahre alten ledigen Kraftwagensührer Wilh. Bürkner von Nnterreichenbach und die 21 Jahre alte ledige Dienstmagd Berta Aldinger von Wildbad wegen versuchten Giftmords zu je acht Jahren Zuchthaus und zehn Jahren Ehr­verlust verurteilt. Bürkner hatte von der Sophie Wurster ein vier Monate altes Kind, für das er monatlich 25 Mark zahlen mußte. Es war ihm im Wege. Mit der Aldinger fing er ein neues Verhältnis an und beschloß mit ihr, das Kind aus dem Weg zu räumen. Die Tat wurde am 21. Juni im Zavelsteiner Wald ausgeführt, indem dem Kind Morphium gegeben wurde. Das Kind starb, aber nach Ansicht der Sachverständigen nicht unbedingt an Morphium, weshalb die Verurteilung lediglich wegen Mordversuchs erfolgte.

Pfullingen, 18. Mai. (Ein Gefallenendenkmal der schwä­bischen Turner aus derWanne" bei Pfullingen.) Wenn alle 23 Jahre sich unsere schwäbischen Turner beim Kreisberg­fest auf unsererWanne" in blühender Jugendkraft vereini­gen, so haben wir alle erlebt, wie sich die Gedanken der Ver­sammelten immer wieder unwillkürlich hinwenden zu jenen Turnbrüdern, die Gesundheit und Leben dem Vaterland ge­opfert haben und in fremder Erde ruhen. Für diesen Ge­danken ewiger Verbundenheit fohlt seit je ein sammelndes Symbol auf unsererWanne". Wie der Albverein auf der Hohen Warte und der Schwarzwaldverein auf dem Fohren­bühl ragende Zeugen ihrer Dankbarkeit stifteten, so muß auch die schwäbische Turnerschaft ihren gefallenen Turnbrüdern ein weit in das Land hinausragendes Gedenkzeichen, ein Wahr­zeichen ihrer Dankbarkeit errichten. Eine andere Stätte als dieWanne" kommt hiefür nicht in Frage, da dieser Berg der einzige Punkt ist, wo sich die schwäbischen Turner regelmäßig immer wieder treffen. DieWanne" ist nun aber auch durch ihre einzigartige Lage in freier Höhenluft und ihre stimmungs- aewaltige Einheit aus Fels, Wald und Bergrasen der gege­bene Ort für ein solches Ehrenmal. Auf der Westecke der Wanne" laßt ein Zeichen errichten, das dem Tatsinn zum Schmuck gereichen und bis zum schwarzwald und zum Neckar­tal hinüber grüßen würde. Der Vorschlag, ein solches Denk­zeichen zu errichten, fand bei der Kreisleitung ungeteilten Bei­fall. Leider ist nun aber die Kreisleitung durch Errichtung einer Kreisjugendherberge zurzeit finanziell schon zu schwer be­ansprucht. So bleibt zur Verwirklichung des schönen Gedan­kens kein anderer Weg, als sich an die Opferwilligleit aller derjenigen zu wenden, die erfüllt von dankbarer Begeisterung für unsere Toten und denen zugleich, denen Stählung unse­res Volkes am Herzen liegt. Die Einweihung dieses Ehren mals soll in Verbindung mit dem im Juli ds. Js. stattfinden­den Kreisbcrgfest oorgenommen werden. Ein Ausschuß, der die Durchführung dieser Sache in die Hand nimmt, hat sich bereits gebildet. Wir haben die Ehrenpflicht unfern Viel­tausend gefallenen schwäbischen Turnern gegenüber zu erfüllen.

Ehestetten, OA. Münsingen, 19. Mai. (Schlechtes Gewissen.) Ein hiesiger fleißiger Bürger holte am Samstag früh unter Vorzeigung seines Molkereibüchleins 'bei der Darlehenskasse 300 R.M., um einen von ihm unterschriebenen Wechsel bezahlen zu können. Auf dem Heimweg verlor er das Geld. Der -Finder

konnte sich offenbar über das auf unehrliche Weise an sich ge­

brachte Geld nicht freuen, denn er legte es gestern Stacht samt! Büchlein in eine vor dem Hause liegeude alte Rinne, wo es der Eigentümer wieder an sich nehmen konnte.

Watdsee, 19. Mai. (Tödlich uberfahren.) Auf der Straße zwischen Reute und Steinach ereignete sich gestern vormittag ein schwerer Unglücksfall. Eine Radfahrerin fuhr in ein ihr entgegenkommendes Lastauto. Die Radfahrerin war sofort tot. Sie ist Mutter von vier Kindern und wohnt in Reute.

Merazhofen, OA. Leutkirch, 19. Mai. (Erstochen.) Auf bedauerliche Weise mußte der 11 Jahre alte Gastgeber Her­mann Lanzenberger von Stieg sein Leben lassen. In der Morgenfrühe auf dem Heimweg von einer Hochzeit begriffen, wollte er in der Wirtschaft zurAu" einkchren, fand jedoch das Haus geschlossen. Darauf begab er sich in einen Stadel, das Fahrrad außen an der Türe stehen lassend. Unbemerkt wollte er vier ebenfalls auf dem Heimweg begriffene Burschen an sich vorüberziehen lassen. Letztere schlossen jedoch von dem einzel­stehenden Fahrrad auf einen Einbruch und drangen in die Scheune. Als sie in der Dunkelheit eines Mannes ansichtig wurden, kam es zum Handgemenge. Einer der Burschen zog angeblich in der Slotwehr das Messer und versetzte dem ver­meintlichen Einbrecher einen Stich in die Seite. Lanzenberger fuhr mit seinem Rade weiter, ohne zunächst auf die Verwun­dung zu achten. Nach einigen hundert Metern brach er jedoch zusammen, worauf ihn die vier Burschen nach Hause brachten. Seine sofortige Verbringung ins Krankenhaus Wangen erwies sich als notwendig. Dort erlag Lanzenberger nach wenigen Stunden schon, am Dienstag abend, seinen schweren Ver­letzungen. Der Täter wurde in Untersuchungshaft genommen.

Baden.

Niefern, 19. Mai. Ein schrecklicher Vorfall trug sich heute früh nach 5 Uhr zu. Die 25 Jahre alte Frau des Emil Fihn, Besitzer eines kleinen Mechanikergeschäfts, hat ihrem Mann Salzsäure ins Gesicht geschüttet, dann selbst Salzsäure getrun­ken, ihren einzigen siebenjährigen Knaben durch mehrere Messerstiche getötet und schließlich sich selbst 16 Messersfiche am ganzen Körper beigebracht. Die Frau wurde heute früh ^7 Uhr ins Pforzheimer städt. Krankenhaus eingeliefert, wo sie schon um >/8 Uhr gestorben ist. Auch der Mann wurde gegen >69 Uhr ins städt. Krankenhaus gebracht, da die Verätzungen der linken Gesichtshälfte ziemlich schwer sind. Ueber die Beweg­gründe des entsetzlichen Vorgangs schwebt noch Dunkel. Wäh­rend von einer Seite als Anlaß zur Tat Eifersucht der Frau angegeben wird, vermuten andere Geistesstörung. Vor einem halben Jahr hat sich die Schwester der Frau Fihn von einem Eisenbahnzng totfahren lassen und auch der Vater der Frau hat seinerzeit durch Selbstmord geendet.

Handel und Verkehr.

Stuttgart, 19. Mat. Dem Donnecstagmarkt am städt. Vieh- u. Schlachthof wurden zugesiihrt: 6 Ochsen, 3 Bullen, 49 Iungbullen, 40 Iungrinder, 13 Kühe, 323 Kälber, 907 Schweine. Alles verkauft. Erlös aus je I Ztr. Lebendgewicht: Ochsen (letzec Markt 5964), b (4858) Bullen g 52-55 (5254), b 485l (47-50), c (42-451, Iungrinder s 63-66 (6264). b 5561 (54-60), c 4652 (45 51). Kühe g - (4250), b 31-42 >31-40), c 20-30 (unv.), ck 14-19 f-), Kälber s (). d 85-88 (83-86), c 75-83 (73-80), ck 64 bis 74 (6170), Schafe (), Schweine s 6162 -,6261), b 61 bis 62 (62-63), c 61-62 >6263), ci 5960 (60-62), e 5758 (5759), Sauen 4853 (4554) Mark. Verlauf des Marktes: Großvieh und Kälber lebhaft, Schweine müßig.

Stuttgart, l9. Mai. (Landesproduktenbörse.) Die Lage aus dein Getretdemarkle, ebenso wie die Preise sind unverändert. Es notierten je 100 Kg.: Auslandsweizen (ab Mannheim) 3132.75 (unv.) württ. Weizen 3030.50 (unv.), Soinmergerste 2329 (unv), Aussltchware in Sommergerste 26.5027.50 (unv.), Roggen, Hafer 2324 (unv.), Wiesenheu 6.507.50 (unv.), Kleeheu 89 (unv.), drahtgepreßtes Stroh 3.754.25 (unv.): Mllhlenfabrikate: Weizenmehl Spezial 0: 42.75 bis 43.25 (unv.), Brotmehl 34.7535.25 (unv), Klete 1414.50 (unv.) Mark.

Allgäuer Butter- und Käsebörse. Auf der Allgäuer Butter­und Käsedörse in Kempten notierten Butter 150156 (unv.), Durch- samiltspreis 153 einschl. Ueberpreis, Marktlage gut; Weichkäse mit 20 Prozent Fettgehalt grüne Ware 2730 (unv.), Tendenz ruhig; All­gäuer Emmenihaler mit 45 Prozent Fettgehalt 103114 (unv). Ten­denz unverändert. Die Preise sind Erzeuaeroerkaufspreise ab Lokal oder ab Station des Börsengebietes ohne Verpackung für ein Pfund.

llerreiimoüell, vameuvSselie, 8trmnvk«greil, Ifilrolsgen, Ssoasvkude. VvU«sren. «InäeiMSscbe. Sckürren, vsbx- Lttillö!, Lllirvsreii, Ksroe, ggolluibeiteo.

Immer gut I IVestl. 16, Ldersteinstr. 13, Oestl. 33 tttemsls lener! Lei Sareinksuk 5 Prozent kigbstt In Linkeitssparmarken.

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neben ?ulL8t-Lgikee.

Neueste Nachrichten.

Stuttgart, 19. Mai. In dem zwischen Württemberg und Baden wegen der Donauversickerungsfrage bestehenden Streit wurde, wie wir hören, von Württemberg der Etanksgerichtshof angerufen, der am 17. Juni seine Entscheidung treffen wird.

Frankfurt a. M., 19. Mai. Die hiesige Kriminalpolizei hat ge­stern die Helfershelfer des polnischen Postbeamten Keßler in Königs­hütte, der 1>-, Millionen Zloty (700000 Mk.) unterschlagen und über die Grenze nach Deutschland gebracht hatte, in Offenbach verhaftet. Es ist ein Ehepaar Cißlick, in deren Besitz 350000 Zloty gefunden wurden. Außerdem wurden bet einer Frankfurter Bankfirma deponierte 500 060 Zloty beschlagnahmt. Keßler selbst wurde in Schliersee in Oberbayern festqennmmen Es wurden bei ikm 400 000 Zloty gesunden.

Zweibrücken, 19. Mai. In der vergangenen Nacht wurde' die Schuhfabrik Palatia (Leite L Schmidt) durch Großfeucr > vollständig zerstört. Wertvolle Maschinen, große Posten ver-' sandfertiger Schuhe, sowie erhebliche Ledervorräte sielen den- Flammen zum Opfer. Durch den Brand sind rund 70 Arbeiter ' beschäftigungslos geworden. Die Brandursache ist noch nicht ! aufgeklärt. s

Bautzen/ 19. Mai. Das Schwurgericht verurteilte den Haus- j schlächtcr Thomaschek aus Malschwitz, der die Massenbrand-! sfistungen eingestanden hat, zu drei Jahren sechs Monaten! Zuchthaus, 300 Mark Geldstrafe und fünf Jahren Ehrverlust. - Berlin, 19. Mai. Nach Mitteilungen an die Presse ist es richtig, daß mit den in Frage kommenden Regierungen Be­sprechungen im Gange sirch- in denen Deutschland die Forde­rung erhebt, zur Mandatskommission des Völkerbunds zuge­lassen zu werden. Diese Besprechungen ziehen sich bereits seit längere Zeit hin, ohne daß bisher eine Entscheidung vorliegt.

Berlin. 19. Mai. Wegen der in der gestrigen Nummer der Welt am Abend" gegen -den Reichsbankpräsidenten Dr. Schacht erhobenen schweren Beschuldigungen hat der Reichsbankpräsi­dent sofort Strafantrag gegen das genannte Blatt gestellt. Die Reichsregierung beabsichtigt nicht, auf die Preußische Denk­schrift in der Oeffentlichkeit zu antworten. Dem Reichskaibi- nett liegt der Entwurf des Steucrvereinheitlichungsgesetzes vor. Das Kabinett hat zu dem Entwurf noch nicht Stellung, sondern in seiner gestrigen Sitzung nur von ihm Kenntnis genommen. In der Berliner Wohnung des Komponisten Rudolf Nelson ist in der Nacht auf Donnerstag ein schwerer Einbruch verübt worden. Die Täter schnitten aus der Woh­nungstür ein Quadrat heraus und raubten aus der Wohnung Gold- und Silbersachen im Werte von über 10 000 Mark. Die Diebe sind unerkannt entkommen. Das Glogauer Schöffen­gericht verurteilte den früheren Polizeiobcrinspektor von Neu­salz, Hausmann, wegen 19fachen Betrugs zu sechs Monaten Gefängnis. . .

Mew, 19. Mai. Während der Ueberfahrt über den Dmepr wurde ein Boot, in dem 25 Bauern zur Stadt fahren wollten, durch einen heftigen Windstoß zum Kentnern gebracht. 19 Per­sonen sind ertrunken. ^

Idaho Falls, 19. Mai. In den Gros Ventre-Bergen rm Staate Wyoming durchbrachen die angestauten Fluten eines Ge­birgsbachs den Gros Ventre-Damm und haben den Ort Wilson überflutet. Bis jetzt sind nur spärliche Nachrichten über die

Folgen des Unglücks eingegangen. Der Ort hat 500 Einwoh­ner. Eine chinesische Siedlung, die der Bruchstelle näher liegt als Wilson, wurde von den Fluten weggespült, ehe sich die Einwohner in Sicherheit bringen konnten. Acht Ansiedler sind ertrunken. Der Gros Ventre-Damm hat keine künstliche Schöp­fung, sondern das Ergebnis eines großen Bergrutsches im Jahr 1925.

Ttraßenbahnunfall in Frankfurt a. M.

Gestern morgen kurz nach 7 Uhr ereignete sich in Frankfurt a. M. ein schweres Straßenbahnunglück, das zwei Tote kostete. Der letzte Güterwagen eines Rangierzugs der städt. Hafenbahn, der rückwärts fuhr, stieß mit einem Straßenbahnwagen, der aus Motor- und zwei Anhängewagen zusammengesetzt war, zu­sammen. Der erste Anhängewagen wurde aus dem Gleis ge­hoben und umgeworseu. Dabei wurde der Schaffner sofort ge­tötet. Stoch viel schwerer beschädigt wurde der zweite An­hängerwagen, der faß vollständig zertrümmert wurde. In die­sem Wagen erlitt ein 71jähriger Arbeiter mehrfache Schädel­brüche und war ebenfalls sofort tot. 20 Personen erlitten bei dem schweren Zusammenstoß Verletzungen und Quetschungen -durch Glassplitter, brechende und zersplitternde Balken. Weuhe Heftigkeit der Zusammenstoß hatte, ergibt sich daraus, daß der Güterwagen aus dem Gleis gehoben und aus den zweiten An­hängerwagen der Straßenbahn hinaufgeschoben worden ist.

Zum Kasseler Stratzenbahnunglück.

Kassel, 19. Mai. Die furchtbare Straßenbahnkatastrophe in Kassel hat die Stadt in tiefste Trauer versetzt. Die Festlich­keiten der Kasseler Maiwoche sind zum größten Teil abgebro­chen worden. Die Theater haben ihre Spielpläne geändert. Die Schuldfrage ist noch nicht geklärt. Der -Führer und der Schaffner des Straßenbahnwagens, die beide festgenommen worden waren, sind wieder aus der Haft entlassen worden, weil keine Fluchtgesahr vorliegt. Es dürfte allerdings gegen beide Anklage wegen fahrlässiger Tötung erhoben werden. Dir Vermutung, daß ein elfjähriger Schüler die Bremse gelockert hat, hat viel wahrscheinliches für sich. Nach Aussage der bei­den Straßeubahnangestellten besteht allerdings auch die Mög­lichkeit, daß die angezogene Bremse sich selbst gelöst hat.

Das Zündholzgesetz angenommen.

Berlin, 19. Mai. Der Reichstag nahm heute das Gesetz über die Erlaubuispslicht zur Herstellung von Zündhölzern in zweiter und dritter Lesung gegen die Stimmen der Sozial­demokraten, Demokraten und Kommunisten an. AnschlietzerÄ beriet der Reichstag eine Entschließung des Äildungsausschusses über Berussschulkurse für Schulentlassene. Dr. Schreiber (Ztr.) empfahl als Berichterstatter des Ausschusses die Entschließung zur Annahme, die die Reichsregieruug ersucht, mit den Län­dern in erneute Verhandlungen einzutreten, um die Fragen einer reichsgesetzlichen Regelung des Reichsschulwesens zu llä- ren, ferner zu erwägen, im Benehmen mit -den Ländern Mittel für jugeu-dpflegerische Arbeit an den erwerbslosen Schulent­lassenen und zur Pflege ihrer beruflichen Ausbildung und Fort­bildung bereitzustelleu. Dr. Löwenstein (Soz.) hält die Aus­schußentschließung nicht für ausreichend und empfiehlt eine Entschließung seiner Fraktion, wonach ein- bis zweijährige Berufsschulkurse für Schulentlassene als unentgeltliche Pflicht- knrse geschaffen werden sollen. Ferner soll für ausreichende wirtschaftliche Beihilfe für die Jugendlichen dieser Kurse ge­sorgt werden. Unter Ablehnung der sozialdemokratischen Ent­schließung wird die Entschließung des Ausschusses angenom­men. Damit war die Sitzung des Reichstags vor Pfingsten beendet. Das Haus vertagte sich bis Dienstag, den 11. Juni, 15 Uhr.

Dr. Schätzet zur Postgebührenerhöhung.

Berlin, 19. Ma. Der Arbeitsausschuß des Verwaltungs- rates der Deutschen Reichspoft begann heute die Besprechungen über die Gebührenvorlage, die Reichspostminister Dr. Schatze! mit einer Rede einleitete. Der Minister betonte zunächst, laß der fast einmütige Einspruch der deutschen Wirtschaft gegen die Gebührenerhöhung auch eine gute Seite habe, -die er darin er­blicke, daß die aus die deutsche Reichspost vielleicht mit gewissem Interesse blickenden Kreise des Auslandes sich überzeugen, daß schon die jetzt vorgesehenen Gebührenerhöhungen von -der deut­schen Wirtschaft als untragbar abgelehnt werden und weitere Belastungen des deutschen Volkes durch Heranziehung der Deutschen Reichspost zu Daweslei-stungen eine wirtschaftliche Utopie sind. Der Einspruch -der -deutschen Wirtschaft übersehe indes, daß die Deutsche Reichspost keine Erhöhung über den Standard hinaus vornimmt, sondern lediglich nachholt, was alle Kreise der deutschen Wirtschaft ausnahmslos längst voll­zogen haben. Der Minister erwähnte dann, daß die Deutsche Reichspoft infolge der gegenwärtigen Finanzmisere, in die sie allmählich geraten sei, für das laufende Jahr bei einer Sub­stanz von 12 Milliarden Reichsmark 300 Millionen Anleihe aufnehmen müsse und fügte hinzu, es wäre bitteres Unrecht, wenn die Deutsche Wirtschaft der Deutschen Reichspost verübeln wollte, daß sie sich nunmehr -der allgemeinen Preislage an­gleiche. Dr. Schätze! verlas dann seine derzeitigen Erklärungen im Hauptausschuß und im Plenum des Reichstags, in denen er die Lage -der Deutschen Reichspost als gesund, aber gespannt erklärt habe und sagte: Ich muß mit nachdrücklicher Be­stimmtheit erklären, daß meine im Reichstag gemachten Dar­stellungen zutrafen. Wenn ich heute einen anderen Standpunkt einnehme, so muß ich -darauf verweisen, daß inzwischen eine Reihe von Veränderungen eingetreten sind, die unsere Finanz­lage grundlegend beeinflußt haben. Weiter führte der Mini­ster aus, er habe mit dem Reichskanzler und dem Reichsbank­präsidenten Fühlung genommen, ob für den Fall der Ableh­nung der Gebührenerhöhung der ungedeckte Bedarf der Deut­schen Reichspost aus Anleihen gewonnen werden könnte. Das Reichsbankpräsidium erklärte die Begebung einer Inlands­anleihe in diesem Betrage auf lange Sicht für ausgeschlossen. Der augenblickliche Bedarf der Deutschen Reichspost erhöhe sich um 170 Millionen, sodaß ein ungedeckter Bedarf von 180 Mil­lionen vorliege. Die Deckung des Bedarfs sei auf anderem Weg als durch Einnahmeoermehrung nicht möglich. Den Schaden der vereitelten Gebührenerhühüng hätte vor allem die Wirt­schaft selbst. Zum Schluß betonte der Minister noch, daß das zur Alarmierung der Oeffentlichkeit an 'die Wand gemalte Ge­spenst der Inflation nicht gegeben sei, dafür habe er bündige Versicherungen des Reichsbankpräsidenten. Der Arbeitsaus­schuß trat hieraus in die Aussprache ein, die sich voraussichtlich bis Samstag ausdehnen wird. Eine zweite Lesung wird der Arbeitsausschuß am 2. Juni beginnen, bevor die Gebührenvor- lage an das Plenum des Verwaltungsrates geht.

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