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Karl Stumpp u. Frau
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Geschästs-Üedernahme und Z -Empfehlung. I
Der geehrten Einwohnerschaft von hier und Um- ^ gebung zur gefl. Kenntnisnahme, daß ^ sich das Geschäft meines Vaters — »käuflich erworben habe. Es wird ^ imein Bestreben sein, meine Kund- ^ ^ schüft reell und gut zu bedienen und bitte ich, das ^
- früher in meinen Vater gesetzte Vertrauen auch -s:
: auf mich übertragen zu wollen. ^
: Gleichzeitig empfehle ich meine ^
Z Wurst- uud Fleisch-Ware«. W
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VlrkeberrsLksckutr 1S26 clurcst Verlos Oskar Kleister, Weriloo
<2. Fortsetzung.)
(Nachdruck verboten.)
Armes Tier! Nun hatten sie beide niemand mehr.
Eine breite, von Schnörkelgitter umfaßte Treppe, die einer Wendeltreppe gleich sich emporwand, führte nach den oberen Räumen.
Sie trat zuerst in das Zimmer des Vaters. Hier hatte He ihm die Angen zuqedrückt, hier hatte er ihr vor Monaten feine Sargen anvertraut, hier hatte sie ihm den Schwur geleistet, dem Bruder, der noch ein Knabe war, die Heimat zu erholten, für ihn zu' schaffen und zu arbeiten, bis feine Hände selbst die Zügel des Betriebes ergreifen, feine Schustern selbst die Last des Lebens zu tragen vermochten.
Ein Stapel von Briefen lag aus dem großen, dunkel gebeizten Diplomatenschreibtisch.
Lauter Kondolenzkarten mit breiten, schwarzen Trauerrändern. Und zu oben auf ein Telegramm. Sie riß das Siegel ab und überflog die Zeilen:
„Sei tapfer, mein Lieb — ich teile Dein Leid. Kamme im Sommer zurück. In Sehnsucht — Bernhard"
Trude fuhr über ihre Schläfe und fiel in den Stuhl neben dem Schreibtisch.
Sie hatte des Verlobten vollkommen vergessen. Nur flüchtig hätten sich in den letzten Tagen ihre Gedanken mit ihm beschäftigt. Es gab so viel anderes zu sorgen und zu denken, so daß keine Zeit mehr für Liebe und Träume blieb.
Beide Hände vor das Gesicht gedrückt, weinte sie läutlos.
Das mußte nun auch zu Ende sein wie alles, alles andere.
Und war doch so gottvoll schön gewesen, dieses kurze Glück, diele knappe Spanne Zeit voll Sonne und bräutlichem Glückseligsein.
Im Frühling des verflossenen Jahres hatte sie ihn zum erstenmal gesehen. Er war unten in der kleinen Stadt bei Lerwandten zu Besuch gewesen. Vollwaise war er wie sie jetzt.
W'"> andere Offiüere, so hatte auch ihn der un-
ve>wrcue Ltrieg aus jemex LlMbahn gejchiLuderl,
Mit Mut und Selbstvertrauen hatte er sich dem Studium der Medizin zugewandt. Ein entfernter Onkel streckte ihm die Mittel dazu vor.
Er hatte das Examen glänzend bestanden und eine Stellung als Schiffsarzt erhalten. Während seines Urlaubs hatten sie sich kennen gelernt, sich ineinander verliebt. Der Vater hatte seinen Segen gegeben. Wenn er wiederkam. wollten sie Hochzeit machen.
Damit war es nun endgültig vorbei. Was sollte der unbemittelte Arzt mit einer Braut, die ihm nichts in die Ehe brachte. Und wenn sie auch kein Drohnendasein führte, wenn sie mit und für ihn arbeitete wie eine Magd, es würde nicht reichen. Sie würden in Schulden sitzen, wie sie es jetzt durchzukosten hatte. Ueber kurz oder lang würde er be, reuen, sich an das mittellose Mädchen gebunden zu haben.
Sie mußte ihm sein Wort zurückgeben und das jeine dafür verlangen.
„Heute noch nicht," kam es wie ein Wimmern unter den gefalteten Händen. Erst wenn einmal alles über ihr zu- lammenbrach, wenn sie kein Heimatrecht mehr hier auf Falkenberg hatte und irgendwo in der Fremde Zuflucht nehmen mußte.
Ein Klopfen schreckte sie aus ihren Gedanken auf. Draußen dunkelte es bereits, sie hatte noch immer ohne Licht gesessen. Die Stille tat so wohl, dieses dämmernde Schweigen des Abends war so barmherzig.
„Was gibt es, Hanne," frug sie das eintretende Zimmermädchen.
„Herr Euonski läßt fragen, ob das gnädige Fräulein zu sprechen wäre. Er wartet unten auf Bescheid. Soll ich ihn Heraufbitten?"
„Nein, nein, ich komme schon."
Und dabei klopfte Trude Rammelt das Herz in hüpfenden Sprüngen. Sie wußte ja schon im Vornherein, was alles kommen würde. Aber sie hatte gehofft, er würde so viel Rücksicht nehmen, sie heute am Begräbuistag des Vaters noch damit zu verschonen.
Glättend fuhren ihre Hände das schwarze Kaschmirkleid entlang und strichen das Haargeringel aus den Schläfen.
Als sie unten in das große Eßzimmer trat, stand der Verwalter neben dem schweren geschnitzten Eckschrank. Er zögerte einen Augenblick, schritt dann auf sie zu und verbeugte sich.
„Guten Abend," jagte Trude und hob die Rechte, um sie
in die Harle, schwielige Hand Guonstis zu lege». Lat man Ihnen serviert, Herr Verwalter?" ^ '^s
„Nein, das heißt — ich habe auf Ihr Erscheinen gewartet, gnädiges Fräulein."
„Sie müssen für heute entschuldigen, wenn ich Sie bitte, allein zu speisen."
„Ich begreife," unterbrach er sie. „Sie sind ohne Appetit — ich ebenfalls. Wir können also beide die Essenszeit übergehen. Es gibt Dinge, die wichtiger sind."
Während er seine Mappe von einem Seitentische nahm und Aktenstücke und lose Einzelblätter umständlich auf den Tisch zu breiten begann, ließ sie kein Auge von ihm, obwohl seine Persönlichkeit absolut nichts Anziehendes für ein Frauenauge hatte.
Der Kopf saß wie eine Riesenbirne auf dem gedrungenen, fleischigen Halse, der fast unvermittelt in einen ebenso fleischigen Nacken überging und an die Formen eines andalu- sischen Stieres erinnerte.
Der Leib sprang weit vor und schien den dunklen, fesi- geknopften Rock sprengen zu wollen. Dem Gesichte fehlte jede Weichheit. Es war so eckig wie der ganze Schädel. Die Auaen standen klein und verkniffen unter der übermäßig hohen Stirne. Dafür holte der Mund ein Größenteil zuviel abbekommen, und dis dicken, aufgeworfenen Lippen zeigten von brutaler Sinnlichkeit.
Und doch kannte diesem Menschen, der so eigentlich zu den Häßlichsten der männlichen Kategorie gehörte, nichts Belastendes nachgesagt werden.
Er war kein Schürzenjäger. Niemand auf dem Guts konnte sich entsinnen, ihn je mit einem weiblichen Wesen beisammen gesehen zu haben. Er saß nicht in den Wirtshäusern, er spielte, trank, politisierte nicht. Die einzige Schwäche, die er hatte, war der Tabak. Aber er baute ihn selbst. Ein Stück Ackerland zwischen einer Wiese und dem Gemüsegarten lieferte ihm den ganzen Jahresbedarf.
Es gibt Menschen, die trotz ihrer Häßlichkeit eher anziehend als abstoßend wirken. Der Blick der Augen, ein Lächeln, irgendeine Weichheit der Mundlinien, eine Geste, welche aus einer edlen Seels geboren wird, lasten uns die Mängel des Leibes vergessen und nur nach dem schauen, was er Köstliches umschließt.
Bei Guonski hätte man vergeblich nach Derartigem gesucht. Sein Inneres und Aeußeres stimmte vollkommen überein. (Fortsetzung folgt )