die Oberkörpermuskulatur. Mit großem Beifall wurden die glänzend ausgesührteu Sprünge am hohen Tisch und vor allem die Sprünge über L, dann 4, dann 5 lebende Pferde hinweg mit Federbrett aufgeommen. Einigen, und zwar gerade den klein­sten, gelang sogar der Salto über die 5 Pferde. Der Höhepunkt des Abends waren die Jiu-Jitsu-Vorfuhrungen. Es wurden erst die Entwicklungsübungen, dann sportlicher Jiu-Jitsu- Kampf und zuletzt angewandte Praxis (Polizeigriffe) gezeigt. Jiu-Jitsu ist ein reichhaltiges System von Kunstgriffen, mit deren Kenntnis ein verhältnismäßig schwächerer Mensch einen an Körperkraft überlegenen Gegner, auch wenn dieser bewaff­net ist, durch Ausdrehen und Abbiegen gewisser Gelenke, welche großes Schmerzgefühl Hervorrufen, kampfunfähig machen kann. Bei der Vorführung der Polizeigriffe marschierte eine Reche von Polizisten und eine Reihe von Verbrechern in entsprechen­der Kleidung und mit Stöcken und Messern bewaffnet auf. Die Beherrschung des Kampfes erfordert eine sehr gute körperliche Vor- und Durchbildung. Wie gefährlich schon diese Hebungen sind, zeigte die Tatsache, daß während der sportlichen Vorfüh­rungen ein Mitkämpfer mit verstauchtem Arm fortgetragen werden mußte. Neu waren auch die Vorführungen des Rhön­rades, dessen Handhabung besondere Kraft und große Geschick­lichkeit erfordert. Den Schluß der Vorführungen bildete ein Alarmlauf über die verschiedensten Hindernisse sowie ein Stoß­ballspiel (Pushball). Die gesamten Vorführungen, die mit größtem Interesse verfolgt wurden und größten Beifall fanden, zeugten von der trefflichen sportlichen Ausbildung unserer Po- lizmbeamten in den modernsten Sportarten, die auch für deren praktischen Berufen von größter Bedeutung sind.

Stuttgart, 11. April. (Stand der Erwerbslosigkeit in Württemberg.) Das Landesamt für Arbeitsvermittlung schreibt: Es wurden am 1. April 1927 gezählt (die eingeklam­merten Zahlen geben den Stand am 15. März 1927 an): 24 705 (35 518) Hauptunterstützungsempfänger, davon 18874 (29784) männliche und 4831 (5734) weibliche. Hiezu kommen 22 520 (32 687) Zuschlagsempfänger. Die Hauptunterstützungs­empfänger haben demnach gegenüber dem 15. März 1927 um 30h Prozent, die Zuschlagsempfänger um 27,7 Prozent- genommen.

Heilbronn, 11. April. (Abspenstigmachung eines Kunden.) Gelegentlich einer in Karlsruhe stattgehabten Besprechung von Gläubigern einer in Zahlungsschwierigkeiten geratenen Stet­tiner Firma sprach sich der Inhaber einer Wein- und Spiri­tuosengroßhandlung in Wimpfen a. N. leichtsinnig über eine Fabrik feiner Liköre und Weinbrennerei in Heilbronn aus. Die Keilbronner Likörfabrik erblickte hierin eine Kreditgefährdung. Sie erhob gegen den S. Unterlassungsklage. Das Landgericht erkannte aus Abweisung der Klage, weil keine Wiederholungs­gefahr vorliegc, das Oberlandesgericht Darmstadt dagegen ver­urteilte den Beklagten, die Behauptungen zu unterlassen, die Klägerin reise im Auto umher und verkaufe Waren zu jedem Preis, um sie zu Geld zu machen, und legte ihm die Kosten des Verfahrens auf. Die vom Beklagten gegen das Urteil des Oberlandesgerichts beim Reichsgericht emgelegte Revision ist ohne Erfolg geblieben und zurückgewiesen worden.

Rottenburg, 11. April. (Staatsbeiträge für die Viehversiche­rungsvereine.) Von der Zentralstelle für die Landwirtschaft in Stuttgart ist dem Viehversicherungsverein Rottenburg ein Staatsbeitrag von 600 Mark zugewiesen worden. Es ist dies ein Beweis dafür, daß der Staat ein großes Interesse an dem Gedeihen der örtlichen Viehversicherungsvereine hat. Auch an­dere Ortschaften des Bezirks haben nach Einreichung eines Unterstützungsgesuchs seitens der Viehversicherungsvereine einen Staatsbeitrag von 1400 Mark erhalten. Gemeinden, die jetzt erst einen Verein gründen, erhalten einen Gründungsbeitrag, so erhielt z. B. Vierlingen, OA. Horb, 200 Mark.

Leutkirch, 8. April. (Wildernde Hunde.) In letzter Zeit sind in den hiesigen Waldungen 6 Rehe von wildernden Hun­den abgewürgt und tot ausgefunden worden. Wahrscheinlich sind von diesen Hunden noch mehr Rehe zerrissen worden, die mir noch nicht anfgefuneden worden sind.

Schechingeu, OA. Aalen, 11. April. (Verhängnisvoller Steinwurf.) Stuf dem Wege vom Gasthaus zumLöwen" zu seiner Wohnung wurde Küfer Gerstner Plötzlich von einem Steinwnrf ins linke Auge getroffen. Die Verletzung des Aug­apfels war so stark, daß die Blutung sich in das Äugeninnere ergoß. Nach Ansicht der Aerzte muß das Auge als verloren angesehen werden. Ob bübische Absicht oder Unfall anzuneh­men ist, werden erst die weiteren Verhandlungen ergeben. G. ist durch Verlust des einen Auges wesentlich an der Ausübung seines Berufes gehindert, da sein gesundes Auge an und für sich schon schwach ist. ,

Rhein stürzte eine 10 Meter lange Giebelwand ein. Zwei Ar­beiter wurden unter den Trümmern begraben. Ihre Leichen wurden geborgen.

Ein deutscher Segler gesunken. In der Nähe von Lhce bei Fünen ist am Sonntag ein deutscher Segler im Sturm unter­gegangen. Die 4 Mann starke Besatzung des Schiffes, dessen Namen noch unbekannt ist, ist wahrscheinlich ertrunken.

Wer ist der bestbezahlte Beamte in Oesterreich? Das ist der Bürgermeister von Wien; er bezieht 72 000 Schilling Bür- " " " Schilling als Landeshauptmann von

germeistergehalt, 36 000 Sm

Wien und 7400 Schilling als Nationalrat. Der Bundespräsi-

Vaden.

Rheinfclden, 9. Zlpril. Leit Jahresanfang gab hier ein junger Mann, der durch sein Auftreten in der feldgrauen Offi­ziersuniform besonders auffiel, eine sonderbare Gastrolle. Er trat überall als Ingenieur und Oberleutnant a. D. auf und rühmte sich Nationalsozialist zu sein. Als Ingenieur suchte er bei verschieden:: Geschäftsleuten Anschluß, um Geld zur Er­bauung einesSchnellbootmotoors", den er selbst erfunden habe, zu erhalten. Einem Mädchen, mit dem er ein Verhält­nis unterhielt, schwindelte er einige hundert Mark ab für das Motorboot, mit dem er später den Weltrekord schlagen wollte. Dieser Tage wurde der Schwindler verhaftet. Er entpuppte sich als Erdarbeiter und Hausbursche namens Ludwig Kapper aus Freudensee; er soll bereits sechsmal wegen ähnlicher Be­trügereien vorbestraft sein.

Heidelberg, 9. April. Ein Lokomotivführer hat am 10. August v. I., dem Vorabend des Verfassungstages, die schwarz- rot-goldene Reichsflagge herausgestcckt. Er wurde von seinem Hauswirt ausgefordert, die Flagge innerhalb kurzer Zeit zu entfernen. Da die Entfernung nicht erfolgte, sägten auf Ge­heiß die beiden Söhne des Hauswirts die Fahne ab, nachdem eine andere Entfernung nicht gelang. Dieser Vorfall hat schon zweimal das Gericht beschäftigt. Der Hauswirt wurde beide- male wegen Sachbeschädigung die Anklage wegen Beschimp­fung der Reichsflagge wurde fallen gelassen, weil das Gericht annahm, daß der Angeklagte die Sachlage nicht voll erkannt hatte zu 150 Mart Geldstrafe verurteilt. Gestern hatten sich nun die beiden Söhne ebenfalls wegen Sachbeschädigung zu verantworten. Sie erhielten Geldstrafen in Höhe von 40 bzw. 20 Mark.

Vermischtes.

Festnahme einer Einbrecherbande in München. In den

letzten Wochen wurden in verschiedenen Stadtteilen in Mün­chen schwere Einbrüche verübt, wobei nach Lage der Sache immer die gleichen Täter in Betracht kommen. Insgesamt waren bisher 20 derartige Einbrüche gemeldet. Me Einbrecher schnitten die Türfüllungen um die Türschlösser aus und dran­gen so meistens nachmittags, also am Hellen Tage in die Woh­nungen ein. Nun konnten am Samstag die gefährlichen Ein­brecher festgenommen werden, und zwar ein 29 Jahre alter Friseur und ein 35 Jahre alter Zeichner, die bei der Festnahme heftigen Widerstand leisteten.. Die Einbrecher legten das Ge­ständnis ab, gemeinsam 20 Einbrüche verübt zu haben. Weiter­hin wurden auch 6 Hehler verhaftet. Weitere Verhaftungen stehen bevor.

Auf der Spur der Kaufbeurer Meuterer. In Ebenhofen bei Kaufbeuren haben die am Mittwoch aus dem Gefängnis ausgebrochenen beiden Sträflinge zwei Einbrüche verübt und find in der Richtung Seeg geflohen. Es handelt sich um zwei gefährliche Burschen, die mit einem Revolver ausgerüstet sind.

Bon einer einstürzenden Mauer erschlage«. Bei einer Niederleaung der Umfassungsmauer einer rm vorigen Jahr niedergeorannten Wirtschaft in Heiligenhaus bei Velbert am

dent hat nur 48 000 Schilling, der Bundeskanzler 26 400 Schil­ling, ein österreichischer Minister 21600 Schilling.

Wenn eine Prrnzessin großjährig wird. Die Erbprinzes­sin der Niederlande, Juliana, wird am 30. April d. I. 18 Jahre alt. Nach dem Hausgesetz des niederländischen Königshauses wird sie damit volljährig und erhält den Anspruch auf ein eigenes Palais und aus eine Zivilliste. Die holländische Re­gierung hat demgemäß im Etat für 1927 für beide Zwecke die entsprechenden Beträge angesordert.

Der lettische Räuberhauptmann. Man nimmt im allgemei­nen an, daß das Ränberhandwerk heutzutage in jedem halb­wegs zivilisierten Staate ein schlechtes Geschäft sei. Wir wer­den soeben eines Besseren belehrt durch die Verurteilung des lettischen Straßenräubers Kaupen in Mitau. Dieser Mann hatte den BeinamenDer Schrecken Lettlands". Fünf Jahre lang hat er die ganze Umgebung von Miau aufs fürchterlichste terrorisiert und von jedem Reisenden seinen Zoll verlangt. War dieser nicht willig, so brauchte er Gewalt und ermordete ihn kurzerhand. Einmal hat er einen Lokalzug angehalten und beraubt, und hat es sogar versucht, den Expretzzug RigaBer­lin zur Entgleisung zu bringen. Im ganzen hat dieser Mensch 20 Morde und 200 Ueberfälle in 12tägiger Verhandlung ein- gcstanden. Lange Jahre hat er von diesen Taten ausgezeichnet gelebt, und nur einem glücklichen Zufall war cs zu danken, daß man ihn schließlich erwischte. Das Unerhörteste aber an der ganzen Sache fit, daß er alle diese Untaten ohne jede fremde Hülfe durchgcführt hat.

Ein gefährlicher Transformator. In der Gemeinde Bies- heim im Oberclsaß herrschte an einem der letzten Abende große Aufregung. Gegen 6 Uhr abends stand das Dorf plötzlich unter Hochspannung. Die Beleuchtung versagte, hier und dort gab es Kurzschlüsse und kleine Brände, und im Stall des Land­wirts Entz sprang der elektrische Strom auf die eisernen Pfei­ler über, an denen das Vieh cmgekettet war. Vier Stiere und eine Kuh wurden sofort getötet. Einige Personen, die die Tierleichen fortschaffen wollten, mußten eiligst von ihrem Vor­haben ablassen, da auch ihnen Gefahr drohte, vom Starkstrom getötet zu werden. Dieser mußte abgestellt werden. Die sofort einsetzende Untersuchung ergab, daß der neue Transformator, welcher in den Nachmittagsstunden in das am Dorfende stehende Elektrizitätshäuschen eingebaut war, einen Konstruktionsfehler auswies. .

Ein gemütvoller Rivale. Eine wunderhübsche Geschichte wird von einem Theater berichtet. Dort gibt cs zwei Schau­spieler, deren Namen wir aus Diskretion verschweigen, in rei­ferem Alter. Me Herren find seit Jahrzehnten schärfste Kon­kurrenten, schnappen sich gegenseitig mit Wonne die Rollen fort und wünschen sich das Gegenteil von allem Guten. Einer von ihnen wurde vor kurzem schwer krank. Der andere lies händereibend in den Korridoren des Theaters spazieren und erzählte jedem, der es hören wollte,er wird vor mir sterben!" Jüngst nun begegnete der glückliche Rivale dem Theaterarzt, und seine erste Frage galt natürlich dem Befinden des Konkur­renten.Ich kann Ihnen die erfreuliche Mitteilung geben," sagte der Doktor,daß Ihr Kollege sich entschieden auf dem Wege der Besserung befindet und bald wieder tätig sein wird. Die schwere Krankheit kann als überwunden gelten." Der an­dere machte ein recht langes Gesicht. Der Tyeaterarzt grüßte und ging weiter. Unser Freund aber lies ihm nach, klopfte ihm auf -sie Schulter und fragte:Sagen Sie, lieber Doktor hat er nicht noch eine andere Krankheit?"

Eine neue Attraktion. Der Zentralpark von Newyork ver­fügt seit einigen Wochen über eine Attraktion, die ganz nnamc- rikanisch und deshalb um so reizvoller ist. Jeden Vormittag einige Stunden lang hält sich dort eine junge Dame namens Ellen Cullens aus, die weiter nichts tut, als die Tauben, die dort, ähnlich wie auf dem Markusplatz in Venedig, in großer Anzahl herumfliegen, zu bezaubern. Sie macht das auf ein­fachste Weise. Sie hat weder Brot noch sonst etwas bei sich, was die Tiere zur Annäherung reizen könnte. Sie ist ein sehr hübsches Mädchen und stellt sich einfach auf einen freien Platz, streckt die Arme aus und spitzt die Lippen wie zum Kuß. Und die Tauben kommen scharenweise geflogen, setzen sich auf ihre Arme und drängen sich an ihre Lippen. Das Bild ist entzückend, und jeden Tag stehen Hunderte von Menschen ein paar Minuten still, um es zu genießen.

Das größte Hotel der Welt. In diesem Frühjahr wird in

rund 275 Mark. Eine große Zahl der beste« Böcke blieb inner­halb der Stammschäfereien Württembergs. Sehr erfreulich ist die Feststellung, daß auch die Gebrauchsschäfereien Württem­bergs von der günstigen Gelegenheit des Bockerwerbs in Ul» weitgehendsten Gebrauch machten. Die mit der Landesschaf­schau verbundene Ausstellung von Fertigwaren der Woll- verwertung in Ulm aus württ. Schafwollen fand allgemeines Interesse.

Pforzheim, 9. April. (Wochenmarkt.) Die Beschickung de» Marktes mit Grüngemüse ist der Jahreszeit entsprechend im­mer noch sehr lebhaft. Der Großhandel brachte genügend ausl. Blumenkohl, Salat und Südfrüchte aus den Markt. Die Anlieferung von Kartoffeln war äußerst reichlich. Obst wird immer noch in großen Mengen angeliefert. Das Angebot von Butter und Eiern war ganz besonders stark. Die Anlieferung von Kitzenfleisch war am Samstag überaus lebhaft. An Setz­lingen, Sämereien und Sträuchern ist lebhaftes Angebot vor­handen. Blumen waren in Massen auf den Markt gebracht. Die Nachfrage nach Kopfsalat war am Samstag sehr lebhaft. Die Klcinverkaufspreise waren folgende: Weiß- und Rotkohl 1518, Blumenkohl 3080, Spinat 1520, Rhabarber 2030 Gurken 70100, gelbe Rüben 1215, rott Rüben 15, Zwie­beln 1215, Schwarzwurzeln 4050, Lauch 310, Kopfsalat 2035, Lattich Pfund 1015, Kresse 15, Feldsalat 1528, alte Rettiche 510, neues Gewächs 1520, Radieschen 152g, Aepfel 2050 Pfg., Süßbutter 1.902.10, Landhutter 1.60 bis 1.80 Mk., Eier je Stück 1014, Kitzenfleisch das Pfund 70 bi» 85 Pfg.

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das bekannte HotelPennsylvania" in Newyork übertrifft. Das Hotel führt den NamenHotel Stephens", steht am Mi­chigansee und hat 3000 Zimmer. Das Hotelwesen in Amerika nimmt in letzter Zeit einen außerordentlichen Aufschwung. Im Jahre 1926 wurde in den Vereinigten Staaten für das Hotel­wesen insgesamt eine Milliarde Dollar verausgabt.

Ein erfolgreicher Versuch mit Telephonfernsicht. Handcls- sekretär Hoover sprach von Washington mit dem Fernamt in Newyork telephonisch, wobei aus einer besonders über dem Newyorker Apparat angebrachten Vorrichtung, die eine kleine Fläche zeigte, deutlich Hoovers Bild erschien.

Handel «nd Verkehr.

Stuttgart, ll. April. (Landesproduktenbörse.) Amerika hat jeine Notierungen etwas ermäßigt, während die Forderungen Argen­tiniens ziemlich unverändert sind: die herannahenden Feiertage machen sich schon bemerkbar und erstrecken sich die Umsätze aus greifbare und bald elntreffende Ware. Es notierten je 100 Kg. : Auslandsweizen (ab Mannheim) 3031.25 (am 7.: 30 2531.75), wiirtt. Weizen 28.25 bis 29.25 (unv.), Sommergerste 2326 (uno), Ausfttchware in Som­mergerste 26.5027.50 (uno.), Roggen 252650 (uno ), Hafer 2021 (unv.). Weizenmehl 41.2542 25 (41.7542.75). Brotmehl 33.2534.25 (33.75-34.75), Kleie 1313.75 (unv ). Wiesenheu 7-8 (uno.). Klee- Heu 89, (unv.), drahtgepreßtes Stroh 4 4 50 (uno.).

Ulm, 9. April. <4. württ. Landesschaffchau in Ulm.) Am 7. und 8. AprA fand hier die 4. württ. Landesschaffchau mit anschließender Bockversteigerung statt. Me Ausstellung war mit 272 Schafen und Böcken ans 25, von der Württ. Landwirt­schaftskammer anerkannten Stammschäfereicn beschickt. Bei der Eröffnung konnte der Direktor der Württ. Landwirtschafts­kammer. Dr. Strobel, Vertreter verschiedener staatl. und städt. Behörden, sowie der südd. Lcmdwirtschastskammern und Züch­tervereinigungen. ferner Vertreter und Züchter aus Mittel­deutschland, Schlesien und dem Elsaß begrüßen. Der Stadt­verwaltung Nim sprach er für ihr Entgegenkommen und weit­gehende Unterstützung den Dank der Landwirtschastskammer aus. Die drei Preisrichtergruppen waren einstimmig der An­sicht, daß die Qualität der vorgestellten Schafe und Böcke einen derartigen Stand erreicht habe, daß auf keinem Gebiet der württ. Tierzucht während der letzten 5 Jahre größere Fort­schritte und Erfolge zu verzeichnen seien, als wie in der württ. Schafzucht seit Förderung derselben durch die Landwirtschasts- kammer. Bon «n zur Bockversteigerung am 8. April angemel- üeten 120 Böcken wurden ca. 80 Prozent auf der Versteigerung verkauft, der restliche Teil fand in der überwiegenden Mehr­zahl nach Schluß der Versteigerung im freien Verkauf seine Liebbaber. Die Preise bewegten sich auf der Versteigerung zwischen 160 und 800 Mark und betrugen im Gesamtdurchschnitt

Neueste Nachrichten.

Ludwigshafe«, 9. April. Gestern wurden erneut von der deutsche» Polizei sechs angehende Fremdenlegionäre aufgegrtffen, die vorläufig bis zu ihrer Aburteilung in Haft behalten wurden.

Gersfeld, II. April. Rach einem wohlgelungenen Segclfluge ist heute an der Wafferkuppe der Schüler der Rhön-Segelfliegerschule Walter Rosendlatt, Leipzig, ein 20jähriger junger Mann, bei der Landung tödlich verunglückt.

Beldburg (Krs. Hildburghausen), ll. April. Fm Dorfe Hellinge» hat in der vergangenen Rächt, wahrscheinlich insolge von Familie«, streitigkeiten, die 38jährige Landwirtswttwe Margarete Lange ihre im Anfänge der 20er Jahre stehende Stieftochter Elsa Lange, als diese im Schlaf lag, durch Beilschläge auf den Kopf gelötet und dan» ihre beiden eigenen Kinder, zwei Mädchen im Alter von S und 8 Jahren erwürgt. Sodann erhängte sich die Mörderin.

Hamburg, 11. April. Der Uetensener MotorloggerBertha Breede" aus Kopenhagen, der sich mit einer Ladung Eisen un­terwegs nach Stettin befand, sank infolge Sturmes auf der Höhe von Arkona. Zwei Mann der Besatzung ertranken. Der Kapitän wurde schwer verletzt von einem zu Hilfe geeilten Hamburger Dampfer gerettet.

Kattowitz, 11. April. Me am Sonntag erneut vorgenom­mene Gemeindewahl in Knurow (Kreis Rybnik) ergaben für die Deutsch-Katholische Voltspartei 1472 und für die polnischen Parteien 1413 Stimmen. Me deutschen Parteien haben 8 und die polnischen 7 Mandate errungen.

Genf, 11. April. Der modifizierte französische > Seeabrü­stungsantrag wurde vom englischen und italienischen Delegier­ten in Genf abgelehnt. Die Genfer Abrüstungskommission hat beschlossen, sich nach Ostern aus unbestimmte Zeit zu vertagen.

Metz, 11. April. Unter dem Fahrstuhl eines Schachtes der GrubeKreuzwald" bei Dolches wurde der 21jährige Saarländer Lafontaine enthauptet aufgefunden. Der Kopf dB Unglücklichen wurde später in einem anderen Aufzug entdeckt, lieber den ungewöhnlichen Todesfall vermochte bisher niemand Aufschluß zu geben.

Paris, 11. April. Spanier und Franzosen bereiten in Marokko den Vernichtungskampf gegen die noch nicht unter­worfenen Stämme vor.

London, 11. April. Churchill teilte gestern rm Unterhaus mit, daß England durch den Äergarbeiterstreik 150 Millionen Pfund Sterling verloren habe.

Bukarest, 11. April. Da die Besserung im Befinden de» Königs anhält, werden die Aerzte von heute ab keine Bulletins mehr ausgeben. Auf der Strecke PloesziSlobozia stieße» zwei Petroleumtankzüge zusammen. 13 Tankwagen mit Petro­leum gerieten in Brand. Es sind 6 Todesopfer zu beklagen.

Washington, 11. April. Wegen der im Zusammenhang mit der Verurteilung Saccos und Vancettis betriebenen Agitation ist dem Staatssekretär Kellogg ein besonderer Polizeischutz zu­geteilt worden.

Halifax, 11. April. Neun Mann des FischkuttersCom­monwealth", der vorgestern durch Feuer zerstört wurde, sind gestern gerettet worden. Vermißt werden rwch 12 Mann der

Mex^o, 11. April. Das erste Mal fest Bestehen der katho­lischen Kirche amtieren keine Priester während der Karwoche. Die Mexikaner besuchen zwar die Kirchen, doch sind die Geist­lichen abweseirü aus Protest gegen die mexikanische Regierung.

Sozialdemokratische Landesversammlung.

Stuttgart, 11. April. Angenommen wurde folgende vor» erweiterten Landesvorstarrd vorgeschlagenee Entschließung: Dir Landesversammlung ist sich einig in dem festen Entschluß, alle Kräfte der werttätigen Bevölkerung in Stadt und Land auf­zurufen im Kampf gegen die Herrschaft der politischen, wirt­schaftlichen und geistigen Reaktion, die sich im Besitzöürger- block verkörpert. Die Landesversammlung fordert die Partei­genossen des ganzen Landes zu verstärkter Tätigkeit und er­höhter Opferwilligkeit auf und erwartet von ihnen, daß sie nicht ruhen und rasten, bis der Bürgerblock zertrümmeret und den Schichten, die nicht zu den besitzenden Klassen gehören, der ihnen zustehende Anteil an der Staatsgewalt gesichert ist. Bis zum Abschluß des bevorstehenden Land- und ReichstagswahlkampfeS beschließt die Landesversammlung eine Erhöhung des Wochen­beitrags um 5 Pfg. und ersucht die Parteigenossen, dies Opfer im Interesse des großen politischen Zieles aus sich zu nehmen. Aus einem Referat des Reichstagsabgeordneten Hildenbrand ging hervor, daß die Partei im Reich über 131 Reichstags­mandate, 468 Lanütagsmandate, 24 Vertreter im Reichsrat, 484 Provinziallandtagsmitglieder, 3130 Kreisdelegierte, 6140 Stadt­verordnete, 28 150 Gemeindevertreter, 698 Bürgermeister usto. verfügt. Größere politische Referate wurden gehalten von Reichstagsabgeordneter Roßmann über die Lage im Reich um» von dem Landtagsabgeordneten Göhring über die Lage im Lande. In letzterem Referat wurde die derzeitige Regierung scharf angegriffen und betont, daß der Landtag in seiner jetzi­gen Zusammensetzung keine Existenzberechtigung mehr Habe- Angenommen wurde folgende Entschließung: Die Landesver­sammlung spricht ihr volles Einverständnis mit der Tätigkeit ihrer Vertreter im Reichstag und Landtag aus und hat das Vertrauen zu ihnen, daß sie auch künftig die Politischen, sozia­len und kulturellen Interessen des schaffenden Volkes allen Wi­derständen der reaktionären Regierungskoalition zum Trotz ma aller Entschiedenheit verfechten werden. Me Vertreter der Par­tei aus dem Lande geloben, die gesamte Parteiaenossenschast zu eifrigster Aufklärungsarbeit aufrufen zu wollen, um du Wähler von der Bolksfeindfichkeit der Bürgerblocksregierunge» zu überzeugen und zum siegverheißenden Kampfe bei den kom­menden Wahlen zu führen.

Eifersuchtstragödie.

Schougau (Bayern), 11. April. In der Nacht zum Gon«-

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