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«4L 79.
Dienstag, den S. April 1927.
8S. Jahrgang.
Deutschland.
Berlin, 1. April. Die Deutsche Volkspartei erklärt auf ihrer gestrigen Kulturtagung, daß der Gedanke eines Konkordats init ihrer Stellung unvereinbar sei.
Württ. Philologentag.
Stuttgart, 1 . April. Am 1 . und 2. April fand hier der Württ. Philologentag statt, dem als Vertreter des Staatspräsidenten Oberregierungsrat Dr. Beißwänger, ferner als Vertreter des Landtags Staatspräsident a. D. Dr. v. Hieber, als Vertreter des Kultministerinms Präsident v. Välz und als Vertreter der Stadt Stuttgart Bürgermeister Dr. Ludwig u. a. beiwohnten. Den Hauptvortrag hielt Univerfitätsprofessor Dr. Litt-Leipzig über „Arbeit und Bildung". Den Jahresbericht erstattete der Vorsitzende Professor Dr. Diehl. Er behandelte insbesondere die Fragen des Lehrplans und seiner Reform, verlangte eine Regelung der Rechtsverhältnisse der höheren Schulen und ging dann noch auf die Besoldungsverhältnisse der Beamtenschaft ein. Es wurden folgende Entschließungen angenommen: 1. Zur Lehrplanreform: „Eine Lehrplanreform kann mit überlasteten Lehrern und überfüllten Klaffen, wie die Erfahrung in anderen Ländern zeigt, nic richtig durchgeführt werden. Die Mitgliederversammlung ric tet daher erneut an Regierung und Landtag die Bitte, Ünter-
ung des Art. 11, 1. Mai 1919 un-
genommen.
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des württ. Philologenverems hält eine gesetzliche Regelung der Rechtsverhältnisse oer höheren Schulen für erforderlich. Sie beauftragt den Vorstand, zu gegebenem Zeitpunkt vnt dem Ministerium in Verhandlungen über die Grundlage eines solchen Gesetzes einzutreten."
Kundgebungen gegen den Potemkin-Film.
München, 4. April. Am gestrigen Sonntag fanden in München stürmische Kundgebungen gegen die Aufführung des Po- temkin-Films statt. Schon am Nachmittag wurde im Lichtspielhaus eine Vorstellung durch eine Gruppe junger Leute, die sich offenbar verabredet halten, gestört, so daß ein Test der Zuschauer fluchtartig das Theater verließ. Polizei stellte die Ruhe wieder her und nahm die Personalien von 15 Ruhestörern auf. Am Abend wiederholten sich die Kundgebungen in verstärkter Form auch im Filmpalast, wo die Demonstrationen mehrere Stunden andauerten. Es wurden Stinkbomben geworfen und heftige Radauszenen veranstaltet. Schließlich mußte die Polizei das Theater räumen. Gruppen jugendlicher Demonstranten zogen unter den Rusen „Nieder mit dem Potemkin-Film" durch sie Straßen.
Staatliche Baudarlehe« «ad Gemeinden.
Der Vorstand der Kaffe der Württ. Wohmmgskreditanstalt, Oberrechnungsrat Göppinger, schreibt in der Württ. Gcmeinde- itung über die staatlichen Baudarlehen, soweit dieselben an »emeinden gewährt werden, folgendes: In den Baujahren 1924 bis 1926 hat die Wohnungskreditanstalt für 10 625 Gesuc mit 20 041 Wohnungen zusammen rund 74 000 000 R.M. Bandarlehen zugesagt. In diesem Umfang hüben die beteiligten Gemeinden der Darlehenshingabe mit der Wirkung Abs. 1 des Wohnungsbürgschaftsgesetzes vom 30. widerruflich zugestimmt; die Gemeinden haften also hiernach auf die Dauer der Darlehensgewährung der Wohnungskredit-
'en zur Hälfte, ng for-
gebieterisch eine peinlich Prüfung der Bandarlehensanträge durch die Gemeinden. Die letzten drei Baujahre haben vielfach gezeigt, daß es manche Gemeinden bei der Durchführung des Bandarlehensverfahrens an der nötigen Sorgfalt haben fehlen lasten. In ihrem begreiflichen Drang, der bestehenden Wohnungsnot rasch und möglichst umfangreich zu steuern, haben leider manche Gemeinden den hauptsächlichsten Momenten: der Finanzierungsfrage und der Prüfung der meist zu nieder angegebenen Baukostensummen, viel zu wenig Bedeutung beigemeffen. Ist es doch vorgekommen, daß bei angsversteigernngen mit drohender Inanspruchnahme der lneinden im Rahmen des Wohnungsbürgschaftsgesetzes, von . den Gemeindevertretern gehört wird, niemals auch nur daran /gedacht zu haben, daß die Gemeinden zur Abdeckung des hälftigen Ausfalles herangezogen werden würden. All diesen Gemeinden soll hiermit gesagt sein, daß es mit der hälftigen Gemeindeausfallhaftung bitterer Ernst ist und bleibt. Bei weitem kann nicht jeder künftige Ausfall zum voraus ausgeschaNet werden; allgemein dürste aber eine wesentlich bessere Sicherung der verwilligten Baudarlehen erreicht und künftig eine möglichst geringe Inanspruchnahme der Gemeinden aus ihrer übernommenen Bürgschaft erzielt werten, wenn die Gemeinden und zu ihrem Teil auch die bauleitenden Architekten die von der Wohnungskreditansmlt verlangten Darlehensgesuchunterlagen genau beachten und zur Anwendung bringen.
Das pfälzische Zentrum gegen das Handelsprovisorimn.
Kaiserslautern, 4. April. Die Zentrumspartei der Pfalz hielt am Sonntag in Kaiserslautern ihren Parteitag für das Fahr 1926 ab. Bürgermeister Dr. Siben-Deidesheim erklärte ». a., daß bei den Verhandlungen zwischen Zentrum und Bayerischer Volkspartei in der letzten Zeit verheißungsvolle Ver- zur Einigung gemacht worden seien. An eine Auflösung Zentrumspartei der Pfalz sei also nicht zu denken. Reichstagsabgeordneter Hofmann betonte, daß die Zentrumspartei nach wie vor auf einer baldigen Räumung des besetzten Gebietes bestehe. Das Rheinland müsse unbedingt vor dem Jahre 1935 geräumt werden. Zum deutsch-französischen Handelsvertragsprovisorium führte der Redner aus, daß bas Provisorium durchaus nicht Len Wünschen der Zentrumspartei entspreche. Die Zentrumspartei werde, wenn der Vertrag im Reichstage Kr Genehmigung vorgelegt werde, dagegen Stellung nehmen. Der Weinbau, der in seiner Existenz bedroht sei, müsse unbedingt geschützt werden. Auch das Arbeitszeitnotgesetz sei im Augenblick ein schwieriges Problem. Von den Regierungsparteien seien die Deutschnationalen und das Zentrum einig, nur »ie Deutsche Volkspartei bereite erhebliche Schwierigkeiten. Am
drücklichst gegen die im Handelsprovisorium mit Frankreich durch die Bevollmächtigten der Reichsregierung vereinbarte Ermäßigung des Zolles für Weine, die den immer noch schwer um seine Existenz ringenden deutschen Weinbau katastrophal bedroht. Er erwartet vom Reichstag bestimmt die Ablehnung dieser Vereinbarung und Beibehaltung der bisherigen Wein- zöfle."
Ausland.
Paris, 4. April. Wie der „Petit Parisien" zu melden weiß, ist der Antrag des Exkronprinzen Karl von Rumänien aus Einreise nach Rumänien zum Besuche seines sterbenden Vaters abgelehnt worden.
Frankreich soll seine Archive öffnen.
Paris, 4. April. Die in letzter Zeit hier erschienenen Ueber- setzungen russischer, englischer und deutscher Dokumente über die Ursachen des Kriegsausbruchs haben die französische Liga für Menschenrechte dazu bestimmt, ihre bisherige Zurückhaltung aufzugeben. Vergangenen Freitag fand eine Ausfchuß- sitzung der Liga statt. Es wurde beschloffen, von der Regierung die Publikation derjenigen Aktenstück, die sich auf die diplomatischen Vorgänge zwischen Dezember 1912 und August 1914 beziehen, zu verlangen. Der Präsident der Liga für Menschenrechte, Professor Victor Basch, gibt in dem Monatsbulletin der Liga zu, daß die Veröffentlichung der eingangs erwähnten Dokumente einen bedeutungsvollen Meinungsumschwung in Frankreich Hervorrufen und den Glauben an die alleinige Kriegsschuld der Zentralmächte ernstlich gefährdet hat. Professor Basch, der in mehreren Büchern den Versuch machte, Len Artikel 231 des Versailler Vertrags zu rechtfertigen, schreibt in dem Bulletin folgendes: „Der von mir eingenommene Stmrd- punkt in der Kricgsschuldfrage ist ein rein provisorischer. Es ist möglich, daß die Veröffentlichung französischer Aktenstücke meine bisherige Ansicht vollkommen über den Hausen wirft, aber ich glaube, daß die Wahrheit, wie immer sie aussehen mag, über Ungewißheit oder Jrrtümer triumphieren wird. Schwachköpfe und Feiglinge find diejenigen, die Vor der Wahrheit Angst haben. Die Liga für Menschenrechte ist geschaffen worden, um furchtlos und ohne Berücksichtigung irgend welcher Sonder- intereffen der Wahrheit zum Siege zu verhelfen. Feierlich verlangen wir von unserer Regierung, uns die Mittel in vie Hand zu geben, um unser Gewissen zu entlasten.
Bulgarien verlangt Aufhebung der MilitSrkantroüe.
Auf einen Antrag bulgarischer Abgeordneter aller Parteien, die Regierung möchte Maßnahmen treffen^, um eine beschleunigte Aufhebung der interalliierten Mrlitarkontrolle zu erreichen, antwortete Minister Burosf, daß die Regierung schon in dieser Hinsicht Schritte unternommen habe. Die Botschaster- konferenz würde ihre Entscheidung treffen, wenn der Reinsionsbericht der Kontrollorgane emgegangen wäre. Falls diese keine günstige Entscheidung treffen sollte, so wäre dies eine Nichtachtung der bulgarischen Loyalität und würde beim Volke tiefe Entrüstung auslösen. Die Ausführungen des Ministers wurden von allen Parteien mit stürmischem Beifall ausgenommen.
Ms Stadt und Bezirk»
Neuenbürg, 4. April. Ist das musikliebende Publikum mit Beethovenfeiern übersättigt? Weiß es Beethovenfche Musik und gute musikalische Darbietungen nicht mehr genügend zu schätzen? Ist chm das Verständnis dafür abhanden gekommen? > Kann es nicht mehr weiteren Opfersinn für wohltätige Zwecke aufbringen? Diese und ähnliche Gedanken mögen die Besucher der von Musikdirektor Müller mit seiner Streichorchester klasse am Sonntag abend in der Festhalle veranstalteten Beethoven-Feier bewegt haben. Um es kurz zu sagen: Der Saal zeigte eine gähnende Leere, kaum ein Drittel der Plätze war besetzt. Und doch war alles trefflich vorbereitet, was geboten wurde, erstklassig. Das ist beschämend für jene, die mit Abwesenheit glänzten und etwas versäumten, was nicht gleich wiederkehrt, geradezu aber entmutigend für Musikdirektor Müller und feine Getreuen, die ihre Kunst in den Dienst der Wohltätigkeit stellten und wochenlang Zeit und Mühe aufwandten, um etwas der großen, schöpferischen Gabe Beethovens Würdiges zu bieten. Wer die mit einer solchen Veranstaltung namentlich in der Festhalle verbundenen finanziellen Aufwendungen kennt, wird diesen schwachen Besuch bedauern, einmal, weil er seinen Zweck, Wohltätigkeit zu üben, gänzlich verfehlte, dafür aber dem Veranstalter ein nicht unbedeutendes Defizit brachte. Es gehört ein volles Maß von Standhaftigkeit, Wagemut und Liebe zur Musik dazu, um angesichts einer solch beschämenden Gleichgültigkeit des Publikums nicht die Flügel hängen zu lassen. Auch die Erschienenen standen unter diesem Bann, eine geradezu peinliche Stille herrschte in dem schwachbesetzten Saal, Musikdirektor Müller hatte nicht nötig mit dem Taktstock viel um Ruhe zu bitten. Im Vordergrund der Bühne war die Büste Beethovens auf erhöhtem Sockel angebracht, umgeben von einer hübschen Dekoration der Gärtnerei Craubner nach Entwürfen von Direktor Müller; auch die Bühne prangte im Pflanzenschmuck, dazu die von Idealen erfüllte Küustlerschar mit ihrem Leiter, ein gar liebliches Bild. Entsprechend der Veranstaltung schmückten durchweg Beethovenfche Werke die neun Nummern enthaftende Stuckfolge. Wir unterlassen es, im einzelnen aus die Beurteilung der musikalischen Darbietungen einzugehen, die feines musikalisches Verständnis und künstlerisches Empfinden verrieten; wir wüßten wirklich nicht, welcher Nummer der Vorzug zu geben wäre; es war ein Jnsichausgehen und Berklärtsein im Geiste Beethovens seitens der jugendlichen Künstler mit ihrem rührigen Direktor, würdig des großen Toten. Andächtig und hingerissen von solchen Leistungen, solchen erhabenen musikalischen Schöpfungen lauschte die Zuhörerschaft. In markanten
Strichen zeichnete Musikdirektor Müller ein Lebensbild des großen Meisters der Töne, dessen Erdendasein viel Schattenseiten aufwies, die ihn reizbar und menschenscheu machten, der aber trotz allem Schweren durch außergewöhnliche Begabung und hervorragendes Gedächtnis es fertig brachte, der Nachwelt ein unvergleichliches und unvergängliches musikali- sMs Erbe zu hinterlassen, der erst nach seinem Tode, wie vielfach bei großen Männern, die richtige Würdigung erfuhr. Eigenartig mie sein ganzes Leben war sein Sterben, nach längerem schmerzhaften Leiden verschied Beethoven während eines Frühjahrsgewitters am 26. März 1827 in Wien, wo er den größten Teil seiner Lebenszeit verbrachte, und wurde zunächst aus dem Währinger Friedhof beigesetzt, 1868 wurde seine Asche gleich der Schuberts nach den: neuen Zentralfriedhof umgebettet; ein einfacher Obelisk zeigt seine irdische Ruhestätte, darauf kurz und schlicht das eine Wort Beethoven. Beethoven war nicht mehr, doch was ewig blieb, sind seine Werke, unerreicht in Kraft und Schönheit mit ihrer Fülle gewaltiger Melodien, ein edler Stern am Himmel der Kunst. Frau Greta Paseka hatte sich in liebenswürdiger Weise in den Dienst einer guten Sache gestellt; sie sang Beethovens Lied aus „Mignon „Kennst du das Land, wo Sie Zitronen blühn" und ein weiteres Beethoven-Lied „Adelaide", „Einsam wandert dein Freund"; ihr wohlklingendes, zartes Organ kam bei Beherrschung auch der schwierigen Stellen trefflich zur Geltung. Sie hat sich damit zweifellos den Dank der Zuhörerschaft erworben, der auch in einem Blumenangebinde seinen Ausdruck fand. Von Fräulein Köhler auf dem von der Firma Karl Scheid, Pforzheim, zur Verfügung gestellten vorzüglichen Schiedmayer- Flügel stimmungsvoll begleitet, trug Direktor Müller Lenaus Gedicht „Beethovens Büste" mit viel Verständnis und ftin akzentuiert vor. Auch sein Streben fand wohlverdiente Würdigung durch Neberreichung eines prächtigen Blumenkorbes. Als sie Schlußnummer des Orchesters „Die Ehre Gottes in der Natur" ergreifend verklungen war, blieben die Zuhörer gleichsam wie im Banne noch eine zettlang sitzen, erfüllt von der Wirkung der trefflichen Darbietungen Beethovenscher Musik, die Weihestunden im Reich der Töne darstellten.
(Wetterlage.) Die Wetterlage hat sich nicht wesentlich geändert. Für Mittwoch und Donnerstag ist zwar zeitweise aufklärendes, aber immer noch mehrfach bedecktes und auch zu teilweiscn Mederschlägen geneigtes Wetter zu erwarten.
Birkenfeld, 4. April. Am Sonntag abend hielt die Feuerwehrkapelle ihr Frühjahrskonzert im Hotel „Schwarzwaldrand" ab, welches sehr gut besucht war. Das Programm war ein sehr reichhaltiges, die Veranstaltung wurde mit dem flotten Marsch „Germanentreue" eröffnet. Das abwechslungsreiche Programm wickelte sich flott ab, sämtliche Nummern wurden gut vo-rgetragen, hie Kapelle unter ihrem langjährigen Dirigenten Hermann Heinz ist gut geschult und auf der Höhe; große Anforderungen stellte dieser an die Kapelle, doch sie war diesen vollständig gewachsen. Herausgreifen möchten wir noch besonders die Nr. 4 „Herbstblumen" (Variation für L-Klarinette) von Kling, welches als sehr gut gelungen bezeichnet werden kann, ebenso „Die Post kommt" von Eilenberg. Der Schlußmarsch „Ein Frühlingsmorgen" war wohl das schönste, so daß der Kapelle überaus großer Beifall zuteil wurde, und sie sich noch zu einer Dreingabe entschließen mußte. Jedermann dürste wohl auf seine Rechnung gekommen sein, so daß die Kapelle ihre Veranstaltung als wohlgelungen bezeichnen kann.
Birkenfeld, 5. April. Heute scheidet der in Fußballsport- und Sängerkreisen gut bekannte Hugo Vollmer l von uns, um nach Amerika auszuwaudern. Aus diesem Anlaß hat der 1. Fußballklub 08 am vergangenen Sonntag seinem Sportskollegen auf dem Sportplatz bei der „Sonne" einen Lorbeerkranz überreicht. Vorstand Gustav Vollmer sprach dem langjährigen Spottskollegen den Dank aus für seine guten und treuen Dienste, die er im Fußballsport geleistet hat, und wünschte ihm in seiner neuen Heimat Glück und Wohlergehen. Auch der „Sängerbund" hatte seinem Sänger aus diesem Anlaß ein Ständchen dargebracht. Nun ist wieder einer unserer Besten von uns geschieden, auch unsere herzl. Glückwünsche begleiten ihn, möge es ihm im fernen Lande Wohlergehen!
N Calmbach, 3. April. Am 31. März fand die Schluß- prüfung der Gewerbeschule Calmbach-Höfen durch Gewerbelehrer Schneider statt, welcher zahlreiche Interessenten neben den beiden Ortsvorständen veno ahnten. Alle waren wohl befriedigt nicht bloß von der mündlichen Prüfung, bei welcher auch die gute Zucht auffiel, sondern namentlich auch von Len schriftlichen Arbeiten, Zeichnungen, Berechnungen usw., die von icdem Schüler auflagen. Die ganze Schule zählt 72 Schüler in 3 Klassen (eine Mechaniker- und 2 Handwerkerklassen) mit zwanzigerlei verschiedenen Handwerken. Verschiedenen Schülern wurden Preise (wertvolle Bücher bzw. Handwerkszeuge) und Belobungen erteilt, was manche freudige, aber auch enttäuschte Gesichter auslöste. Alles in allem: Unsere Gewerbeschule ist in guten Händen, sie schreitet stetig sott, was in mehreren Reden zum Ausdruck gebracht wurde.
/(. Herrenalb, 1. April. (Vom Kurhaus.) Dieser Tage wurden die Räumlichkeiten des Städtischen Kurhauses (Sanatorium) dem neuen Pächter Heinrich F. A. Klopfer aus Lindau am Bodensee übergeben. Dr. med. Rüppcl behält die ärztliche Leitung. Der diesjährige Betrieb soll am 12. April eröffnet werden.
/X Herrenalb, 1. April. (Mehr Schutz Len Straßenobstanpflanzung!) Wenn man heute sieht, mit welcher Mühe und welchem Fleiß sich die Gemeinden bemühen, um die Pflanzungen an Straßen und Wegen zu erhalten und zu verbessern, so dürste cs wobl angebracht sein, cm dieser Stelle ein Wort zum Schutze derselben zu reden. In hiesiger Gegend ist cs vorgekommen, daß rohe Hände frisch gepflanzten jungen Bäumen die Kronen abgebrochen haben. Hier ist nicht nur der Ertrag und das Geld auf Jahre hinaus verloren; auch das Landschaftsbild ist auf eine unbestimmte Zeit hinaus verunglimpft. Hier müssen unbedingt strengere Saiten aufgezogen werden, nicht nur daß der in Frage kommende Paragraph oes Feld- und Forstschutzgesetzes verschärft wird, nein, durch all gemeinen Aufruf müßte die Oeffentlichkeit verständigt werden zwecks Mit-