echingeu gegen den MöL nstaüt verhandelt. De» .' gen Betrugsvorbestraft Wölf Fällen die mit ihm te um mehr oder weni- n. Weiterhin wurde er r bezichtigt. Der Angr- etrugs zu einer Gefäng- Steuerhinterziehung zu .M. verurteilt. In fünf etrugs nicht überführt
die Zugspitze. Stach al- r nun doch statt der ge- Mebebähu auf die Zug- re Pläne der Regierung Standbahn, die alle drei rppe sind. Wirtschaftlich trag, der im Münchener de, die Seilschwebebahn ;ig, die Erbauerin für ' eihe von Material und Seilschwebebahn über dir xenden, Direktor Müller,
H wesentlich billiger sei, mradbahn von Garmisch onen Mark kosten werde, < rur 3X> Millionen Mark Jahre betriebsfertig zu viele Jahre erforderlich end billiger sein: Zahn- r ür die Person. Die Lei- i eine Umsteigestelle am ndlich 180 Personen be- örderungsmöglichkeit der yerische Seilschwebebahn : Vom Platt die Besucher n Ostgipfel der Zugspitze b Seilschwebebahn oder rgen endgültig fallen. Pferdehändler Gräßle ist schwunden. Er steht im in einer Wirtschaft in nachtswoche 19L ermor- gegen eine Summe von usgeführt haben, die ein llädchens hatte.
>ezahlt. Ein 18jährigcs n Gelage in Paris den i, trank, um das Gegen- rs und schickte sich dann - Schritte getan, als sie, mbrach.
it einigen Tagen werden rer abgehalten, an denen nt. Am Dienstag nach- nn Erkundungsflug auf. rat in Flammen gehüllt, en konnte, einen Feuerticken. Dann aber sprang Apparat stürzte ab und bachter, unter sich. Dem - res, die Erde unversehrt nur als verkohlte Leiche verden.
der tagelangen Schnee- licien dringen die Wölfe n unter dem Klein- und In einem Dorfe wagten die Häuser zu verlassen, dorfstraßen umherliefen, junger Mann im letzten ettet. Auch in der Nähe s . hiläusern Wölfe gesehen, e gen ist in Newhork der' llter von 62 Jahren gr-
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nobsus, gegr. 1868, l, kivubaa Inänstrlebnas.
ichzudenken. Kind. Tu und — verzeih, ver- n möglichen, ganz no- liätselvolles. Du wirst Gesundheit tun müs
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in ein Sanatorium." Nein, nur forr. fort Ort, fort aus diesem
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storbeu. Er war das Urbild eines,.. „Selfmade Man" und sem : Aufstieg fft ein einzigartiges Musterbeispiel für richtig angewandte Handelstheorie. Er selbst erzählte immer gern die Geschichte siner ersten „Fusion", die den Grundstein zu der späteren Größe seines Geschäftes bildete'. Er war, 12 Jahre alt, airs Tauberbifchofsheim in Baden eingewandert imü wohnte zunächst bei einem Verwandten, bis ihn dieser, eines Streiches wegeu, an die Lust setzte. Der Knabe hungerte sich schlecht und recht durchs Leben, verkaufte da und dort Zeitungen, konnte aber nirgends eine feste Beschäftigung finden. Da forderte ihn eines Tages ein Fuhrmann auf, ihm beim Verladen einiger Tonnen Aepfel behilflich zu sein. Als Lohn wollte er ihm entweder eine große Tüte Aepfel oder Geld geben. Steilstardt fragte ihn, ob er für das Geld die gleiche Anzahl Aepfel kaufen könne, und als dies der Fuhrmann verneinte, nahm der Junge die Aepfel. Er stillte seinen Hunger irrst verkaufte den Rest der Aepfel, von Haus zu Haus gehend, um 50 Eents. Von nun an kaufte und verkaufte er Aepfel und andere Früchte, uist so hätte er seinen Lebensunterhalt verdienen können, wenn ihm nicht ein Konkurrent das Leben sauer gemacht hätte. Dieser, ein Ire, hatte ältere Rechte in der Gegend, er machte dem andern die Kunden abspenstig und täglich gab es Reibereien zwischen beiden. Da machte ihm Steinhardt den Vorschlag, zusammen zu arbeiten. Sie gründeten die Firma „Steinhardt 6 Kelly" und von da an begann der Aufschwung der Firma über die Etappen Wagenstand — Laden — Großverkmrf — Großanbau — Aepseltrust. Kelly, der Kompagnon, ist vor einigen Jahren gestorben. Das Geschäft aber hat im letzten Jahr einen Reingewinn von 15 Millionen Dollars eingebracht. .
Ein Prrsonenzug von einer Lawine verschüttet. Wie aus Tokio gemeldet wird, ist ein Personenzug zwischen Tsuru und Micho von einer Lawine begraben worden. Sämtliche Reisende sind wahrscheinlich umgekommen.
Neueste Nachrichten.
Stuttgart, 26. Jan. Laut Mitteilung des Landtagspräfidenten soll der Landtag aus Dienstag den 8. Februar, nachmittags 4 Uhr, einberusen werden.
Nürnberg, 26. Jan. Die letzten Schneefälle in der Eifel haben so große Schneemengen gebracht, wie seit Jahren nicht mehr. Streckenweise ist der Schnee einen Meter hoch angeweht, was zahlreiche Verkehrsstörungen zur Folge hat. Fn den Waldungen, namentlich in den Iungkulluren, hat der Schnee erheblichen Schaden angerichtet.
Darmstadt, 26. Jan. Der Strafsenat des hiesigen Oberlandesgerichtes verurteilte den Schneidermeister Reinhard aus Freiendiez wegen Landesverrates zu fünf Jahren Zuchthaus und zehn Jahren Ehrverlust. Die Verhandlung fand unter Ausschluß der Oeffentlich- keit statt.
Essen, 26. Jan. In der gemeinsamen Wohnung eines 55 Jahre alten Büroangestellten wurden heute vormittag dessen 84jährlge Mutter und seine beiden 45 und 42 Jahre alten Schwestern in ihren Betten liegend tot ausgefunden. Offenbar liegt Gasvergiftung vor, die der Mann ohne Einwilligung seiner Angehörigen herbetgeföhrt hat. Er beging Selbstmord durch Erhängen. Zu der furchtbaren Tat wird noch gemeldet, daß der Büroangestellte Körner zum l. Oktober abgebaut werden sollte. Er befürchtete Nahrungssorgen und war schon in den letzten Tagen vollständig verzweifelt. Bis sitzt konnte noch nicht feftgeftellt werden, ob er mit oder ohne Einwilligung seiner Angehörigen gehandelt hat.
Leipzig, 26. Jan. Unter dem Verdacht der Unterschlagung wurde, dem „Berliner Tagblatt" zufolge, der Rechtsanwalt und Notar Johannes Winkler in Grimma verhaftet. Da ordnungsgemäße Handakten nicht vorhanden find und auch die Kassenbücher fehlen, hat sich bisher ein genauer Ueberblick über den Umfang der Unterschlagungen nicht gewinnen lassen.
Berlin, 26. Jan. Die letzte Nachricht Mittelholzers von seinem großen Trans-Afrika-Flug ist vor zwei Wochen aus Iinja in Zentralafrika eingetroffen. Seitdem fehlt jede Meldung. Der „B. Z." zufolge berechtigt das lange Stillschweigen jedoch nicht zu Besorgnissen, da es durch Schwierigkeiten der Brennstoffoersorgung verursacht sein kann. Die nächsten Tage müssen aber Gewißheit über den Verbleib ^ der Expedition bringen.
Berlin, 27. Januar. Der Kaufmann Hackbusch, der aus dem Neuköllner Finanzamt seinen Sohn erschaffen hatte, wurde gestern auf Anordnung der Staatsanwaltschaft wieder dem Poltzeigewahrsam zugeführt. Er soll der heute vormittag stattfindenden Obduktion der Leiche seines Kindes beiwohnen. Nach Beendigung der Obduktion werden der Untersuchungsrichter und die Staatsanwaltschaft darüber beraten, ob nunmehr gegen Hackbusch Haftbefehl zu erlassen ist, ob er auf freien Fuß gesetzt oder als gemeingefährlicher Geisteskranker einer geschloffenen Irrenanstalt zugesllhrt werden soll.
Berlin. 26. Januar. Die älteste Tochter des Kciminalassistenten Weber, dessen zwei jüngere Töchter gemeinsam mit einer Freundin im Müggelsee Selbstmord verübten, hat bei der Staatsanwaltschaft Strafanzeige gegen ihren Vater wegen schwerer Körperverletzung und Beleidigung erstattet. Sie begründet die Anzeige damit, daß durch ihren Vater die Töchter schwer mißhandelt wurden und ihre Schwestern wohl nur aus Angst ins Waffer gegangen find. Gegen Weber schwebt zurzeit auch bei seiner Vorgesetzten Behörde eine Disziplinaroorunter- suchung. Es wurde ihm oorgeworfen, daß er gern trinkt und in diesem Zustande zu Tätlichkeiten neigt. Diese Angaben werden auf ihre Richtigkeit geprüft.
Berlin, 26. Jan. Der Rcichsarbeitsminister hat am 22. Januar mit Zustimmung des Reichsrates neue Aussührungsvorschristen zur Verordnung über Erwerbslosensllcsorge erlaffen, durch die eine einheitliche Prüfung der Bedürftigkeit der Erwerbslosen im Reich sicher- gestellt und die Härten ausgeschloffen werden, die bisher infolge des Fehlens einheitlicher Bestimmungen im Reich beobachtet worden find. Ferner wird klargestellt, daß regelmäßige Arbeiten, die fortlaufend ' die Arbeitstätigkeit eines Arbeitnehmers beanspruchen, nicht im Wege der Pflichtarbeit ausg-führt werden dürfen.
Hannover, 26. Jan. Oberpräsident Noske hat heute von Hamburg aus eine Reise nach West-Indien angetreten. Als sein Vertreter führt Vizepräsident Dr. Krieger die Geschäfte.
Hamburg, 27. Jan. Gestern begann ein umfangreicher Prozeß gegen ein Konsortium von 32 Schmugglern und Freihäfendieben. Die Angeklagten, hauptsächlich Barkaffensührer unv Fuhrleute, stahlen wertvolle Metalle, ober auch Schmalz, Büchsenfleisch und Wein, sowie Koffer von Auswanderern. Der Prozeß dürfte zwei Wochen dauern.
Pafewalk, 26. Jan. Obergefreiter Saab vom hiesigen Reiterregiment gab heute aus seine Braut in der Wobnung ihrer Mutter einen Schuß ab, dann brachte er sich selbst einen Schutz in den Mund bei. Beide wurden schwer verletzt. Der Grund zur Tat soll sein, daß die Braut das Verlöbnis lösen wollte.
Wien, 26. Jan. In Florisdorf bei Wien wurde von der Polizei eine Falschmünzerwerkstatt ausgehoben. Die Falschmünzer, die drei Brüder Weist, wurden verhaftet. Die Verhafteten gestanden, auch in Berlin Falschmünzerei betrieben und falsche Dreimarkstücke hergestellt zu haben.
Budapest, 26. Jan. Die von dem Minister des Innern veran- laßten Beratungen in der Frage der Regelung der Prostitution wurden heute abgeschlossen. Den Beratungen lag der Entwurf der demnächst erscheinenden Verordnung zu Grunde, welche stufenweise die Aushebung der öffentlichen Häuser bis zum 1. Mai 1928 vorsieht. Mit diesem Tage erlischt die Gültigkeit sämtlicher diesbezüglicher Lizenzen.
Lüttich, 26. Jan. Bon den 7 bei der kürzlich gemeldeten Schlagwetterkatastrophe in einem Kohlenbergwerk bei Lüttich schwerverletzten Arbeitern sind vier 4 ihren Verletzungen erlegen.
Haag. 26. Jan. Die öffentlichen Verhandlung?- vor dem Aus- legungsschtedsgertchtshof für die Bestimmungen ' > Dawesplanes wurden heute vormittag beendet. Der Termin für re Verkündigung der Entscheidung wird noch bekannt gegeben werde .
Paris. 26. Jan. Wie „Temps" aus Straßburg meidet, wurde heute ein Prozeß gegen den Herausgeber der „Zukunft", Plack; verhandelt, der beschuldigt wird, in seiner Eigenschaft als Administrator
Wertpapiere für deutsche Behörden erworben und damit der Sequestrierung entzogen zu haben. Der Beihilfe wird «in gewisser Pauly beschuldigt. Die Staatsanwaltschaft brantragte ^ine-ftkenge Bestrafung des Beklagten.
Paris» 26. Jan. Nach einer Havasmeldung wurden bei einer Meuteret eingeborener Strafgefangener in einer Strafkolonie in Indochina zwei europäische Aufseher getötet. Mehreren Gefangenen gelang es zu flüchten.
London, 26. Jan. „Eoening Standard" zufolge werden etwa 20000 Mann innerhalb 14 Tagen für den Schutz der britischen Interessen im fernen Osten verfügbar fein.
London, 26. Jan. Aus 905 Städten in England und Wales sind in der vergangenen Woche infolge Grippeerkrankung 667 Todesfälle zu verzeichnen. In der Vorwoche war die Zahl der Todesfälle 328.
Washington, 26. Jan. Einstimmig hat der amerikanische Senat die Resolution angenommen, welche ein Schiedsverfahren im Konflikt mit Mexiko fordert.
Gefälschte Schweizer Banknote».
Frriburg i. Br., 26. Jan. Vor einigen Tagen waren in Donaueschingen und Basel Personen unter dem Verdacht verhaftet worden, Schweizer Banknoten hergestellt und in Verkehr gebracht zu haben. Die Schweizerische Depeschenagentur erklärt hierzu, daß auf dem Bahnhof Villingen Ende Dezember zwei Koffer abgegeben worden seien, die am 15. Januar geöffnet wurden und irr denen sich Werkzeuge und Materialien zur Herstellung von Banknoten befanden. Es befand sich dabei eine photographische Platte mit dem Bild der Schweizer 50 Franken-Note. Gleichfalls aufgefundene Papiere gaben Anlaß zu der Verhaftung des 29jährigen Franz Mutter in Donan- eschingen und des 28jährigen Fritz Buhler in Basel. Mutter hat nunmehr gestanden, mit feinem Komplizen 110 falsche Noten unter Mithilfe eines in Donaueschingen gleichfalls verhafteten August Simon, der wegen Falschmünzerei bereits mehrmals vorbestraft ist. hergestellt zu haben. Die Noten hat Buhler zum Teil in Zürich, St. Gallen und Bafel abgefetzt, der Rest wurde in Bafel gefunden. Das gerichtliche Verfahren findet in Donaueschingen statt.
Bestrafte Besatzungssoldaten.
Wegen des Wörsdorfer Zwischenfalls, bei dem zwei angetrunkene englische Soldaten, die sich in einem Gasthof inkorrekt benommen hatten und von den Dorfbewohnern aus dem Lokal entfernt nud dabei verletzt wurden, wurde jetzt erneut vor dem britischen Kriegsgericht gegen die Soldaten wegen ihres ungebührlichen Benehmens verhandelt. In der ersten Verhandlung anfangs Januar waren die vier wegen Körperverletzung angeklagten Deutschen freigesprochen worden. Diesmal wurden die Soldaten für schuldig befunden und in Strafe genommen. Die Bekanntgabe des Strafmaßes erfolgt erst nach Bestätigung durch den Oberkommandierenden. Ein Korporal, der auch im Lokal anwesend war, sich aber zu Beginn der Streitigkeiten entfernt hatte, wurde von seinem Regiment in eine Disziplinarstrafe genommen, weil er bei Beginn der Streitigkeiten seine Autorität den beiden Soldaten gegenüber nicht zum Ausdruck gebracht hatte.
Deutscher Reichstag.
Berlin, 26. Jan. Der Reichstag erledigte heute die dritte Beratung des Gesetzes zur Bekämpfung der Geschlechtskrankheiten. Nach längerer Debatte, in der eine Anzahl Anträge, die bei der zweiten Beratung bereits abgelehnt worden waren, wieder eingebracht wurden, wurde beim § 2 cm sozialdemokratischer Antrag auf unentgeltliche Behandlung Minderbemittelter angenommen und darauf der ganze § 2 gegen die Stimmen der Deutschnationalen und der Deutschen Volkspartei. Nach Annahme eines sozialdemokratischen Aendernngsantrags zu den W 5 und 6, wonach die Zurücknahme eines Strafantrags möglich sein soll, der gegen jemand gestellt wurde, der in Kenntnis seiner Geschlechtskrankheit eine Ehe eingegangen oder Geschlechtsverkehr getrieben hat, wurde der Rest, der Vorlage in der Fassung der zweiten Lesung mit einigen unwesentlichen Aenderungen angenommen und in der Schlußabstimmumg die ganze Vorlage gegen die Stimmen der Kommunisten, der Völkischen, der Wirtschaftlichen Vereinigung und Minderheiten der übrigen Fraktionen. Dann Wandte sich das Haus dem Zentrumsantrag aus Acnderung des Gesetzes über die Grundschulen und Aufhebung der Vorschulen zu. Nach der Ausschutzfassung soll der gesetzlich vorgeschriebene Abbau oder die Auflösung der privaten Vorschulen unterbleiben, wenn nicht für die Lehrkräfte oder Unterhaltungsträger aus öffentlichen Mitteln ein Ausgleich für die mit dem Abbau verbundenen wirtschaftlichen Nachteile gesichert ist. Nach einer Kritik des Abg. Dr. Löwenstein (Soz.), der den Antrag als das typische Produtt eines Bürgerblocks und ein Privilegierten- und Klassengesctz auf dem Gebiet des Schulwesens Gezeichnete, wurde die Weiter- beratnng ans Donnerstag nachmittag 2 Uhr vertagt.
Lichtsignale im Reichstag.
Berlin, 25. Jan. Im großen Sitzungssaal? des Reichstags j ist jetzt eine interessante technische Neuerung angebracht. Zu! beiden Seiten des Rcdnerpnlts befinden sich zwei Glühbirnen.! Sie werden vom Präsidenten eigenhändig zum Aufflammen gebracht und dienen dazu, den jeweiligen Redner darauf aufmerksam zu machen, daß seine Redezeit abgelaufen ist. Fünf Minuten vor Ablauf der Redezeit leuchten zwei gelbe Lichter auf und mahnen den Redner, sich nun möglichst kurz zu fasten, da er das Rednerpult bald verlassen muß. Ist die Redezeit endgültig ausgcbraucht, so flammen zwei rote Lichter auf, die den Redner auffordcrn, nun aber endaültig seine Sachen zusammenzupacken und zu verschwinden. Man wollte mit der Einrichtung dieser Lichtsignäle wohl den lärmeirden Eingriff der Präsidentenglocke überflüssig machen. Das Publikum folgt mit lebhaftem Interesse den Lichtsignalen des Präsidenten. Die Neuerung ist zweifellos gut gemeint. Sie hat aber nur den einen Fehler, daß die Redner sich nicht daran kehren, und daß der Präsident immer wieder zur Glocke greifen muß, um den Beschlüssen des Aeltestenrats über die Einschränkung der Redezeit Geltung zu verschaffen.
Die Stellungnahme der Fraktionen.
Berlin, 26. Ja«. Amtlich wird mitgeteilt. „Nachdem der Herr Reichskanzler nm 1v Uhr vormittags dem Herrn Reichspräsidenten über den Stand der Regierungsbildnng Bericht erstattet hatte, fanden gegen Mittag die Verhandlungen über die Richtlinien des Herrn Reichskanzlers über die künftige Regierungspolitik mit den deutschnationalen Unterhändlern nach einer eingehenden Erörterung ihren Abschluß. Die in dieser Besprechung vereinbarten Grundsätze über Außenpolitik, Verfassung, Reichswehr, Kulturfragen, sowie Sozial- und Wirtschaftspolitik wurden sodann seitens des Herrn Reichskanzlers den Fraktionsführern des Zentrums, der Deutschen Volkspartei, der Demokratischen Partei, der Wirtschaftlichen Vereinigung und der Bayerischen Volkspartei mitgeteilt. Der Herr Reichskanzler richtete an die genannten Fraktionen das Ersuchen, sich nunmehr namentlich auf Grund der geschaffenen Grundlage an der Regierungsbildung zu beteiligen. Da während der weiteren Nachmittagsstunden sich die Fraktionen mit der Beratung der obenbezeichneten Grundsätze befaßten., mußten die wetteren Verhandlungen namentlich über die Personalfrage auf morgen
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auf den täglich erscheinenden „Enztäler" werden fortwährend von allen Postanstalten, Agenturen und unseren Austrägern entgegengenommen.
I vormittag verschoben werden." Rach dem Schluß der Plenar- ' sitznug traten die für die Regierungsbildung in Betracht kommenden Fraktionen des Reichstags wieder zv Fraktionsfitzun- gen zusammen. Die Zentrumsfraktio« hat einstimmig de» Richtlinien für das Regierungsprogramm zugestimmt. Der Parteiaasschutz der Zentrnmspartei ist auf den 6. Februar ekn- beruftn worden. Die Fraktion der Deutschen Volkspartei hat sich ohne wesentliche Erörterung mit den Richtlinien einverstanden erklärt und steht sie als brauchbare Grundlage für ei» zukünftiges RegieruNgsprogramm an. — Die deutschdemokra- tische Reichstagsfraktion beschäftigte sich eingehend mit de« ihr heute nachmittag vorgelegten Richtlinien des Reichskanzlers, führte die Beratung aber noch nicht zu Ende, sondern vertagte sich ans Donnerstag vormittag; jedoch wurde der Fraktiousvor- sttzende Koch beauftragt, bereits a« Donnerstag vormittag dem Reichskanzler mitzuteüen, datz die schulpsiittschen Teile der Richtlinien in dieser Form für die de»ischdemokratische Fraktion nicht annehmbar feien. Ein k^ftssionelles Schulgesetz kömtte« die Deutschdemokraten ofstzr mttmachen. Dem Kanzler soll weiter mitgeteilt wertzr«, datz die Deutschdemokraten die Sicherung einer exportföxdernden Haudelsvertragspolitik verlangen sowtt die energische Förderung der Siedlungspolitik durch das Reich. — Die Deutschnationale Reichstagsfrattion teilt mit: „Die Deutschnationale Reichstagsfraktion teilt mit: „Die Deutschnationale Reichstagsfraktion ist in die Beratung des Entwurfs von Formulierungen eingetreten, die eine Grundlage für ein- i zelne Punkte der künftigen Regierungserklärung bilden solle« und als solche Grundlage naturgemäß der näheren Erläuterung und Vervollständigung bedürfen. Eine Beschlußfassung wird erst erfolgen, tvenn die Verhandlungen über die Regierungsbildung bis zum endgültigen Abschlutz gefordert find, ebenso wie eine Zustimmung der Parteiführer zu den Richtlinie» noch nicht erfolgt ist."
Berlin, 26. Jan. Wie das W.T.B. aus parlamentarischen Kreisen erfährt, ist man bei den Parteien, deren Behelligung an der neuen Koalition bisher festfteht, der Auffassung, daß die Entscheidung über die weitere Entwicklung der Regierungsbildung bei der demokratischen Fraktion liegt, die sich aus Grund der Richtlinien über ihre Beteiligung schlüssig werden muß. Von unterrichteter volksparteilicher Seite wird dem W.T.B. erklärt, daß die Deutsche Volkspartei entschieden darauf besteht, die Demokraten zu dieser Koalition hinzuzuziehen. Dr. Scholz hat noch in der filterfraktionellen Besprechung von heute mittag darauf hingewiesen, daß die Einbeziehung dieser Partei auch im Auftrag des Reichspräsidenten enthalten fei und daß auch die Sicherung der Mehrheit im Reichstag, die mit 248 Stimmen die Hälfte aller Abgeordneten nur um eine Stimme übersteigt, eine solche Verbreiterung der Koalitionsbasis wünschenswert mache. Die Dcutschnationalen haben sich hiermit einverstanden
- erklärt.
! Die Antwort der Volkspartei an das Zentrum. '' § Berlin, 26. Jan. Die Nationalliberale Korrespondenz, der i parteiamtliche Pressedienst der Deutschen Volkspartei, schreibt: j „Die Zentrumsfraktion des Reichstages veröffentlicht eine Erklärung, in der sie sich gegen Darlegungen volksparteilicher Blatter über Verhandlungen zwischen Deutschnationalen und , Zentrum wendet und sie als tendenziös zurückweist. Wir ver- i stehen nicht, was die Reichstagsfrattion des Zentrums veran- i laßt, in dieser Form gegen Auslassungen der Presse zu polemi- i sieren. Wenn die Reichstagsfrattion der Deutschen Volkspattei I sich in derselben Weise gegen Meldungen der Zentrumspresie
- wenden wollte, würde sic mehr als einmal dazu Veranlassung ! gehabt haben. Wir nehmen von der Erklärung der Zentrums-
srattion Akt und werden es der zukünftigen Entwicklung überlassen, klarzuftellsn, ob kulturpolitische Aktionen derart erfolgen, wie sie in einem großen Teile der Presse, nicht etwa nur der ! Deutschen Volkspartei, als möglich hingcstellt wurden. Die . Stellung der Deutschen Volkspartei zu den kulturpolitischen Fragen ist gegeben. Sie wird die Wahrung der Rechte des , Staates und der Schule mit der Wahrung der Elternrechte zu ^ verbinden wissen. Eine Polemik über diese Frage erscheint . uns in der gegenwärtigen politischen Situation ebensowenig angebracht, wie die Erörterung der Art und Weise der Regierungsbildung. Die Deutsche Volkspartei h<tt hier jedenfalls eine gradlinige Politik geführt, die sie jederzeit vor dem Lande vertreten wird."
Die Lage nach Veröffentlichung der Richtlinien.
Berlin, 27. Jan. Die durch die vorzeitige Veröffentlichung der Richtlinien geschaffene Lage wird von den Blättern ver- ! schieden beurteilt. Nach der „Deutschen Tageszeitung" ist durch j die Veröffentlichung, die das Blatt auf eine Persönlichkeit der ! linken Zentrumsseite znrückführt, eine völlig neue Lage ge- ! schassen. Die Deutschnationalen seien nicht mehr bereit, die Verhandlungen in der bisherigen Art weiterzuführen und sollen herfte vormittag Dr. Marx erklären, daß man für die neue Regierung neue Grundlagen werde suchen müssen. Die „Kreuz- zcitimg", die von einem groben Störungsversuch spricht, schreibt: Wir verraten kein Geheimnis, wenn wir berichten, daß in den Kreisen der Pressevertreter die Namen der Abgeordneten Dr. Wirth und Joos mit der Affäre in Zusammenhang gebracht wurden. Die „Deutsche Tageszeitung" hebt hervor, daß die veröffeittlichten Richtlinien einen Teil der Regierungserklärung darstellen und deshalb nur einen ganz unvollständigen Eindruck von dem Programm der kommenden Regierung geben können. Eine Reihe positiver Ergänzungen auch durch ganz neue Punkte, namentlich auf dem Gebiet der Wirtschaftspolitik, würden von den Dcutschnationalen beantragt werden. Die „Deutsche Allgemeine Zeitung" teilt mit, daß neben den Richtlinien ein Protokoll diktiert wurde, das wichtige Ergänzungen für die künftige Regierungspolitik enthält. Infolgedessen werde erst die endgültige Regierungserklärung ein richtiges Bild von der Gesamtheit der Vereinbarungen gewinnen lassen. Die „Tägliche Rundschau" bemerkt zu der deutsch- nationalen Frattionserklärung: Man wird nicht daran zu zweifeln brauchen, daß die üentschnationale Reichstagsfrattion endgültig zufttnrmt, wenn über die Zusammensetzung des Kabinetts selbst eine Einigung erzielt sein wird. Die „Germania" nennt es einen Vorgang von nicht zu unterschätzender Bedeutung, daß die Dcutschnationalen sich ohne Vorbebalt zur Weimarer Verfassung bekennen und deren Rechtsgültigkeit anerkennen. Das Zentrumsorgan verlangt. Laß -das, was gestern als Grundlage für das Kommende festgelegt worden ist, ehrlich und offen in die Tat umgesetzt werden muß. Das „Berliner Tagblatt" spricht von einem gefährlichen Experiment, das das Zentrum mit den beiden Rechtsparteien unternimmt. Die Demokraten werden in aller Ruhe abwatten können, bis ihre Zeit kommt. Die „Bossische Zeitung" interpretiert die Verlautbarung der deutschnationalen Fraktion dahin, daß diese ihre Entscheidung nicht von dem Regierungsprogramm, sondern von der Erfüllung der deutschnationalen Portefeuilleforderun- gen abhängig mache. Der „Vorwärts" nennt die Richtlinien eine „peinliche Maskerade".
Die abgeänderte» Richtlinien.
Berlin, 26. Jan. Die „Bossische Zeitung" veröffentlicht die angeblichen „Richtlinien", die ans Wunsch aller Beteiligten einstweilen noch geheimgehalten werden sollen. Sie sollen darnach folgendermaßen aussehen:
1. Außenpolitik: Fortführung der bisherigen Außenpolitik im Sinne gegenseitiger friedlicher Verständigung. Anerkennung der Rechtsgültigkeit des Vertragswerts von Locarno. Loyale, gleichberechtigte Mitarbeit im Völkerbund.
2. Verfassung: Anerkennung der Rechtsgültigkeit der in der Verfassung von Weimar begründeten republikanischen Staats-