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ohne jegliche Störung der öffentlichen Ordnung. Der Kirchenchor brachte seinem seitherigen Dirigenten abends 9 Uhr ein Ständchen, um ^ 10 Uhr war Silvesterfeier in der Kirche unter zahlreicher Anteilnahme der Einwohnerschaft.
Birkenfeld, 3. Jan. (Staatsbürgerlicher Bildungsabend mit zwei Vorträgen.) Zurzeit stehen zwei bedeutsame Themata im Vordergrund des allgemeinen Interesses, nämlich der Völkerbund als außenpolitische Frage und unsere Stenern als innerpolitische Angelegenheit. Da nun zur richtigen Beurteilung dieser Probleme ein tieferer Einblick notwendig ist, der nicht immer vorhanden zu sein scheint, deshalb wird die Landesabteilung Württemberg-Hohenzollern der Reichszentrale für Heimatdienst am Samstag, den 8. Januar, abends 8 Uhr, im „Löwen" in zwei Vorträgen einen zuverlässigen Uebcrblick über beide Fragen bieten. Als erster Redner spricht Studienrat Dr. Otto Schmidt, Stuttgart, über „Deutschland und der Völkerbund", wobei der Reihe nach behandelt werden: „Der Friedensgedanke bis zum Weltkrieg, Aufbau und Aufgaben des Völkerbundes, bisherige Tätigkeit des Völker bim des, Locarno und Deutschlands Eintritt in den Völkerbund, schließlich die Aufgaben Deutschlands im Völkerbund". Den zweiten Vortrag hält Dr. I. Brönner, der Leiter der Landesabteilung über „Unsere Reichsfinanzen u. Steuern" mit der Disposition: Allgemeines über den Reichshaushalt, die Reichseinnahmen aus Besitzsteuern, Verkehrssteuern, Verbrauchssteuern usw., die Reichs aus gaben für Ueberweisun- gen, Reparationen, Pensionen, Beamte usw., die Entwicklung der steuerlichen Belastung in den letzten Jahren und ihre Tragbarkeit, schließlich einige Gedanken zur Bcrwaltungsreform und zum Finanzausgleich. Beide Vorträge werden durch graphische Zeichnungen auf großen Wandtafeln erläutert, sodaß man den Darlegungen leicht folgen kann. Das Schultheißenamt wird den Vorsitz führen und lädt die gesamte Bevölkerung zu dem lehrreichen Abend ein. Der Eintritt ist frei. Eine ähnliche Tagung wurde kürzlich in Wildbad durchgeführt und fand den lebhaftesten Beifall, worauf das hiesige Schultheißenamt um die Darbietung der Vorträge bat. Die allseitig günstige Beurteilung jener zwei Vorträge wie auch die jetzt auftretenden Redner bieten die Gewähr, daß der Abend reiche Anregungen geben und zur größten Zufriedenheit der Teilnehmer verlaufen wird.
(D Höfen, 2. Jan. Am Neujahrsabend hielt im „Ochsen" der „Sängerbund" seine Weihnachtsfeier ab. Die Veranstaltung bekam durch die Ehrung eines treuen Mitglieds, H. Groß- mann, Heizer, eine besondere Note. Vorstand Mettler widmete ihm herzliche Worte der Anerkennung. Das Programm verriet guten Geschmack. Die Namen Schubert, Wolf, Franz, Brahms und Silcher gaben gute Gewähr. Chormeister Schweickert, Pforzheim, der den „Sängerbund" seit einem halben Jahr leitet, hat sich rasch in die Höfener Spezialverhält- nisse gefunden. Erfreulicherweise ist es dem Verein gelungen, in Frl. Margareth Lusstauer und Herrn C. Hoffmann zwei begabte Solisten zu gewinnen. Frl. Lustnauer, die uns als Solistin von früher schon bekannt ist, sang mit ihrer ansprechenden Stimme „Er ist gekommen" (Franz) und „In stiller Nacht" (Brahms). Herr Hoffmann bot zwei Perlen Wolf'scher Musik („Fußreise", „Der Gärtner"). Die Begleitung sämtlicher Lieder hatte Frl. G. Lustnauer übernommen. Im „Impromptu" von Schubert zeigte sich Herr Hoffmann außerdem noch als talentvoller Pianist. Der altersschwache „Ochsenflügel" war außer Betrieb gesetzt. Die Männerchöre „Weihnachtsglocken" (Sonnet). „Die Nacht" (Schubert), „Ewig liebe Heimat" (Breu), „Süß Liebe" und „O wie herbe" (Silcher), „Maientanz" (Hansen) wurden schön vorgetragen und mit viel Beifall ausgenommen. Besonders gefielen die Silcherlieder und der Maientanz". Viel Heiterkeit gaben die Theaterstücke „Türmers Weihnacht", „Eine Quartettprobe", „Wengerters Knaudel" und „D'r Toig- aff". Die Spieler haben durchweg ihre Rollen gut wiedergegeben. Besonders gut eignen sich für die hiesigen Verhältnisse die schwäbischen Volksstücke. Für diese Sachen haben wir hier am Platz ausgezeichnete Darsteller. Es wäre zu wünschen, daß bei kommenden Gelegenheiten (dies gilt allen Vereinen) die vielen kleinen, meist gehaltlosen Couplets u. dcrgl. von dem Programm verschwinden und an deren Stelle ein oder zwei größere Volksstücke treten würden.
^ Höfen, 31. Dez. Fuhr da vor einigen Tagen ein Auto in der Richtung Wildbad—Höfen und um dieselbe Zeit ein anderes von Langenbrand nach Calmbach. Just in der Mitte von Höfen, am „Sonnenbogen" trafen sie zusammen. Die Begrüßung scheint eine recht herzliche gewesen zu sein, denn gleich lagen sich beide fest in den Armen. Weniger freundlich begrüßten sich zunächst die Insassen. Sie stiegen aus, besahen sich die Bescherung und sortierten die auf der Straße herumliegenden Kotflügel. Sie hatten sich aber bald erholt von dem Schrecken. Die Mienen wurden Heller, und in der „Sonne" wurde der Versöhnungsfchoppen getrunken, lieber die Schuldfrage war man sich bald einig, denn es hatte an selbigem Tage noch etwas Glatteis. Da kann leicht so ein Linksbogen etws zu kurz ausfallen. Die Versicherung wird Wohl den Schaden bezahlen. — Wieder ein anderes Auto sah man, merkwürdige Kurven beschreibend, die Neuenbürger Straße hcraufkommen.
Daneben rollte wie ein Hündchen ein loses Rad. Der Fahrer stoppte und stellte zu seinem Schrecken fest, daß er nur noch drei Räder am Wagen hatte. Das vierte hatte« ihn aber aus Pflichtgefühl noch ein gut Stück Wegs begleitet. Für den Zuschauer ein ergötzliches Bild für den Insassen weniger angenehm._ __
Württemberg.
Enzberg, OA. Maulbronn, 3. Dez. (Autounfall.) Gestern abend stieß beim Bahnübergang Richtung Mühlacker das Auto des Fabrikanten Haap (Pforzheim) auf einen Randstein, sowie auf die Schranke des Bahnübergangs. Haap wurde ernsthast verletzt. Der Chauffeur kam ohne Schaden davon.
Stuttgart, 3. Dez. (Disziplinarhof für Staatsbeamte.) Das Staatsministerium hat den Oberlandesgerichtsrat Dr. Freiherr von Ruevvrecht zum ordentlichen Mitglied des Disziplinarhofs für Staatsbeamte und den Oberlandesgerichtsrat Dr. Rieger zum stellvertretenden richterlichen Mitglied dieses Gerichtshofs je für die Dauer ihres Hauptamts ernannt.
Stuttgart, 3. Jan. (Umecvrochene Autofahrt.) In der Silvesternacht fuhr ein Auto, nur von dem Chauffeur besetzt, die Königstraße entlang. AmKöntgsbau wurde das Auto angehalten und der Chauffeur, der nicht mehr im Stande war, das Auto zu lenken, verhaftet. Das Auto wurde beschlagnahmt und von der Polizei abqesührt. Den Chauffeur, der keinen Führerschein hatte, dürfte diese Fahrt teuer zu stehen kommen.
Stuttgart, 3. Jan. (60. Geburtstag) Der Landtagsabgeordnete Hermann Hiller kann am 4. Januar den 60. Geburtstag feiern. Hiller gehört auch dem Gemeinderat an, dem Landtag seit 20 Jahren als Mitglied der Bürgerpartei. Er ist Syndikus des Süddeutschen MUIlerbundes, war 30 Jahre lang Verwalter des Stadtgartens, 25 Jahre lang Sekretär des Bundes für Handel und Gewerbe und ist seit Jahrzehnten auch Sekretär der Stuttgarter Landesproduktenbörse. Im Fürsorge,vesen hat er sich große Verdienste erworben, außerdem ist er Bezirksobmann des Württ. Kriegerbundes in Stuttgart. Hiller erfreut sich großer» Beliebtheit in weiten Kreisen, die seinen Geburtstag mit den besten Wünschen begleiten werden.
Stuttgart, 3. Jan. (Recht zur Zwangsenleignung.) Bon zuständiger Seite wird mitaeteili: Durch Verordnung des Swatsmint- stertums vom 3l. Dezember 1926 ist der Bezirksoerband Oberschwäbische Elektrizitätswerke in Biberach ermbch« gt worden, zum Ausbau der Wasserkrastanlagen an der Iller und zwar der Illerstufe IV mit dem Kraftwerk Unterdettingen die hiesür erforderlichen Teile der Pa zelle Nr. 435/1 auf Markung Unterdettingen OA. Bibirach im Wege der Zwangsenteignung zu erwerben.
Tamm. OA. Ludwigsburg, 3. Jan. (Zwangsvollstreckung.) In der letzten Zeit wurden die beiden kleineren Fabrikanwesen, die Draht- sttflfablik von August Stemmte und die Drahiflechterei von Franz Schober im Wege der Zwangsvollstreckung verkauft. Das erstere Anwesen erwarb die daneben liegende Möbelfabrik von May um den verhältnismäßig billigen Preis von 19400 Mark; von dem Schober- schen Anwesen kaufte Karl Weiß von hier das Wohnhaus und der Gesangverein „Eintracht" erwarb das Fabrikgebäude, um es zu einer Sängerhalle umzugestalten.
Heilbronn, 3. Jan. (Jubiläen.) In der Silberwarensabrik P. Bruckmann und Söhne A G. Heilbronn, konnten mit dem Schluffs e.es Jahres 3 Mitarbeiter ihr 40- und 11 Mitarbeiter ihr 25 jähriges Arbeitsjubiläum begehen. Die Iubilare wurden seitens der Direktion beglückwünscht und mit namhaften Geldgeschenken und schönen Diplomen erfreut.
Reutlingen, 3. Jan. (Eine Bahn von Hanau auf den Lichtenstein?) In der Sitzung des Gemeinderats verlas der Vorsitzende ein Schreiben, in welchem ein Ingenieur Huber aus München den Gemeinderat ersucht, eine Verkehrsbahu von Honau nach dem Lichtenstein zu erbauen. Der Gemeinderat hat nichts dagegen einzuwenden, will sogar das Gelände dazu unentgeltlich zur Verfügung stellen, nur darf es die Gemeinde finanziell nichts kosten. Da über das Projekt nichts Näheres bekannt fit, kann man nur vermuten, daß entweder eine Schwebebahn wie auf der Zugspitze oder aber eine elektrisch betriebene Bergbahn wie in Wildbad geplant sein dürfte.
Göppingen, 3. Jan. <Bc>fa,lech rang oer Arven. Marktlage.) Die Lage des Arbeitsmarktes hat sich in der Berichts mache weiter verschlechtert. Der Stand der Erwerbslosen war am 22. Dezember 1926 2217 und am 29. Dezember 2481. Durch d'e Feiertage hat sich die Zahl der unterstützten Kurzarbeiter von 1410 am 22. Dezember 1926 auf etwa 2600 am 29. Dezember erhöht.
Göppinaen, 3. Ion. (Besuch des Staatspräsidenten Bazille.) Bei seinem Besuch der Stadt anläßlich der Eröffnung der Böller Bahn hat Staatspräsident Bazille angedeutet, daß er der Göpptnger Industrie für späler einen läng ren Besuch zugedacht habe. Dieser Besuch wird am 18. Januar slatifinden. Er gilt der Besichtigung verschiedener Fabriken. Für den Abend ist ein gesilliges Beisammen- s in geplant.
Ulm, 3. Jan. (Vom Amtsrichter zum Rechtsanwalt.) Amtsrichter a. D. Konstantin Wiel md hier ist nun als Rechtsanwalt beim Landgericht Ulm zugelassen worden.
Ulm, 3. Jan. (Aus dem Polizeibericht) Unter der Anschuldigung des Meineids wurde eine 27 Jahre alte Frauensperson aus dem Bezirk Laupheim in Untersuchungshaft genommen. — Festge- nommen wurde ein Zechbstrüger, der die Mittel zur Zahlung seiner Schuld durch gefälschte Geldanweisungen zu verschaffen versucht hatte. — Ais Mädchenhändler entpuppte sich ein ehemaliger Zollbeamter, jetzt
angeblich Zigarrenreisender, der auch in Ulm versuchte, Dienstmädchen nach dem Ausland zu verdingen. Der 47 Jahre alte Täter sitzt in ^ einem Gefängnis in Bayern in Haft.
Das leidige Neujahrsschießen.
Obwohl das Neujahrsschießen polizeilich überall verboten ist, will diese törichte Sitte nicht aufhören. Sie hat auch diesmal zahlreiche Opfer gefordert. In Betzingen hat sich ein ISjähriger Bursche beim Schießen mit einer Doppelflinte drei Finger der rechten Hand abgeschossen. — In W ürm bei Pforzheim hat sich ein Mann mit einer Browningpistole in den Oberschenkel geschossen. Das Geschoß blieb darin stecken und der Verletzte mußte ins Krankenhaus verbracht werden. —
In Wessingen (Hohenzollern) luden junge Leute ein Vor- derladcrgewehr. Der Ladestock klemmte sich fest und war nicht mehr zu entfernen. Der 28 Jahre alte Zimmermann Maier stieß nun den Kolben auf dem Boden aus. Dabei entlud sich der Schuß und der Laus wurde abgerissen. Der Schütze verlor dabei einen Daumen und erlitt auch Verletzungen im Gesicht. —
In Bisingen luden schulentlassene Burschen eine Röhre mit ^ Pulver. Josef Voigt erlitt beim Losgehen des Schusses eine nicht unbedeutende Wunde am Knie und mußte in die Klinik nach Tübingen verbracht werden. — In Jettenburg, OA. Tübingen, wurde der ledige Karl Raiser durch Platzen einer Pistole an der rechten Hand schwer verletzt. — In Hirrlin- gen wurden Karl Haizmann und Friedrich Walker beim Ab- schießen eines Böllers an den Armen, Beinen und Händen W nicht unerheblich verletzt. — In Winterlingen wurde dem ^ jugendlichen Karl Maier durch einen Revolverschuß die rechte Hand zerfetzt. — In Walpertshofen, OA. Laupheim, hantierten junge Burschen mit einem geladenen alten Jagdgewehr. ^ Der Schuß entlud sich und die Pukverladung drang einem der ^ jungen Leute in den Oberschenkel. — In Rottenburg hantierte ein junger Bursche mit 18 Jahren außerhalb des Hechttores in unverantwortlichem Leichtsinn mit einem „Stockböller".
Als der in den 50er Jahren stehende, verheiratete Bahnwärter Valentin Hermann, Vater von vier Kindern, kurz nach As 12 auf dem Heimweg nichtsahnend dort vorbeikam, sank er plötzlich von dem von W. abgegebenen Schuß aus die Entfernung von sechs Metern ins rechte Bein getroffen, nieder. Der Mechaniker Karl Hechler, der sich ebenfalls auf dem Heimweg befunden hatte, nahm sich sofort des Verletzten an und trug ihn zusammen mit dem Zimmermann Ludwig Schiebel zum nächsten Arzt, der einen komplizierten Unterschenkelbruch mit größerer Weichteilwunde und starker Knochensplitterung durch den Schuß fesistellte, einen Notverband anlegte und die alsbaldige lieber- führung in die chirurgische Klinik nach Tübingen in ine Wege leitete. Dort wurden noch mehrere Papierpsropfen aus der Wunde entfernt. Die Heilung dieses Beines dürste Wohl etliche Monate in Anspruch nehmen. Der Missetäter, bei dem die Reue zu spät kam. hat, wie er angibt, den Böller, mit dem er den verhängnisvollen Schuß abgegeben hat, in den Neckar geworfen. Drei andere Burschen, die mit ihm zusammen dieses Unwesen getrieben haben, haben sich zunächst aus dem Staub gemacht kamen aber dann wieder, jeder ebenfalls im Besitz eines Stockböllers, zurück. Von dem Stationskommando wurde ein weiterer Bursche festgestellt, der beim Böllerschießen in der Eberhardstraße im Hause Nr. 43 Part, zwei Fensterscheiben je mit den entsprechenden Vorfenstern eingeschossen hat. Ein anderer dieser jungen Helden verbrannte sich hei der „Linde" beim Laden eines Böllers infolge Ervlodierens des Pulvers das Gesicht. und ein weiterer hat sich am Finger verletzt. In der Königstraße wurde ebenfalls beim Böllerschießen an einer Kaustüre der Jägerstube die Füllung teilweise demoliert. Von der Schutzmannschast wurden in der Neujahrsnacht nicht weniger als fünf Böller beschlagnahmt, die zum Teil ein recht ansehnliches Kaliber aufweisen. — Am Sonntag nachmittag, also am Hellen Tag. bat sich wiederum ein junger Bursche beim Schießen mit einem Böller durch ungeschickte Hantierung eine nicht unerbebliche Wunde am Fuß zugezogen.
O
Baden.
Pforzheim, 3. Jan. Eine beim letzten Glatteis in der Süd- stadt gestürzte Frau ist jetzt gestorben.
Pforzheim, 3. Jan. Am 22. Dezember fiel ein 4 A4 Jahre altes Kind in einer Küche in eine mit heißem Wasser gefüllte Schüssel und erlitt derartige Brandwunden, daß es am 31. Dezember an den Folgen gestorben ist.
Ettlingen, 3. Fan. Ein schwerer Unglücksfall ereignete sich beim Neujahrsschießen im benachbarten Burbach. Ein 25 Jahre alter Mann schoß mit einem sog. Katzenkopf, der vorzeitig explodierte und ihm ein Bein abriß. Schwer verletzt mußte er ins Krankenhaus nach Karlsruhe verbracht werden. — Ein junger Mann aus Oberweier bei Ettlingen wollte seiner in Malsch wohnenden Braut das Neujahr anschießen. Da er anscheinend mit der Schußwaffe nicht richtig zu hantieren verstand, wurden ihm an einer Hand drei Finger abgerissen.
Vermischtes.
Aus Scherz die Braut erschaffen. In der Neujahrsnacht hat sich in Blaichach im Allgäu ein erschütternder Vorfall av-
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Die Toten schweigen nicht...
Noman von Lola Stein.
In der Wohnung der Gräfin Timerjasoff meldete sich ihre Zofe. Sie erzählte dem Kommerzienrat, daß zwei Ge- Heimpolizisten gestern spät ihre Herrin besucht und ihr die Ermordung des Herrn Rank mitgeteilt hätten. Die Gräfin sei dann vernommen worden. Aber noch während der Vernehmung mit einem Nervenschock zusammengebrochen.
Der Arzt hätte strengste Ruhe, absolute Stille und das beinhalten jeder Aufregung verordnet. Die Gräfin war vollkommen apathisch, hatte hohes Fieber. Eine Pflege- schwester war bei ihr.
Erschüttert hängte Fabrizius den Hörer an. „Nur Unglücksmeldungen", sagte er und erzählte, was er soeben gehört hatte. „Die Tragödie in unserem Hause zieht weite Kreise."
^ Gräfin mit hineingezogen ist, ist nur natür- nch , sagte Elena leise. „Tenn die erste Ursache zu dem Streit gab sie. Auch sie ist nicht ganz schuldlos an diesem Tode — wenn Herbert Ruperto wirklich der Täter ist!"
„Elena! wie darfst du so etwas sagen! Wie darfst du diese Frau mit hineinziehen in die dunkle Tat, der sie doch ganz fernsteht."
„Der Tat steht sie wohl fern", murmelte Elena. „Aber daß sie geschehen konnte, ist mit ihr Werk. Aber nein, nein, tausendmal nein, Herbert Ruperto hat den Mord nicht be- gangen! Es ist nicht wahr! Es kann und darf nicht wahr sein!"
„Elena, lasse die Gräfin aus dem Spiel. Ich will nicht, daß du in diesem Ton von ihr sprichst."
Elena sah den Vater mit einem stummen, großen, on- klagenden Blick an. Hermann Dülbinger erhob sich.
„Sie brauchen jetzt Ruhe und Alleinsein, meine Herrschaften. Sobald ich irgend etwas Neues erfahre, werde ich mich melden."
„Tun Sie das, wir werden Ihnen sehr dankbar sein. Herr Dülbinger", sagte der Kommerzienrat.
Elena hielt seine Hand.
„Was können Sie für Ruperto tun?"
„Ich fürchte, vorläufig nichts, gnädiges Fräulein?"
„Darf man ihn sprechen?"
„Ich glaube nicht. Aber ich werde mich erkundigen. Wenn ich etwas für ihn tun kann, wird es selbstverständlich geschehen."
„Ich danke Ihnen", sagte sie leise. Und eS kam ihr gar nicht zum Bewußtsein, daß sie für den angeblichen Mörder ihres Verlobten bat. Daß sie sich um den Mann sorgte, den alle für den Verbrecher hielten. Denn sie zweifelte nicht an seiner Unschuld.
Rätselhaft war alles, grauenvoll dunkel. Ein furcht- bares Geheimnis lastete auf diesem Hause und über der verdammenswerten Tat. Aber Herbert Ruperto war wert von dem allen, weit von jeder Schuld.
Der Kommerzienrat, der den Gast hinausgeleitet hatte, trat wieder ein und setzte sich zu Elena.
„Elena, mir scheint, fremde Menschen wissen mehr als ich. Du hast mir nicht alles gesagt. War es nur der Dolch, der zu Rupertos Verhaftung führte? Oder sprechen noch andere Gründe für seine Schuld?
Erzähle mir genau von dem Streit zwischen den Freunden. Und sage mir auch, woher du den Dolch kann- teft, und was du gestern auf eurem Spaziergang mit Ru- perto gesprochen hast. Sage mir alles. Elena."
„Ich muß es wohl", sagte sie unsäglich müde. „Ja. du hast ein Recht darauf, alles zu wissen. Ich habe die Pflicht, dir alles zu sagen."
Und sie berichtete in großen Zügen von ihrem Gespräch mit Herbert Ruperto und von dem Geständnis seiner Liebe. Von seinem Verlangen, daß Elena sich freimochen solle von Erik für ihn. Und wie sie ihm von dem Schwur gesprochen, den sie und Erik der toten Renate gegeben hatten. Wie Herbert Ruperto dann in großer Erregung Erik beschuldigt hatte, der Elena nach seiner Auffassung nicht verdiente. Wie er ihr versprochen habe, über ihre Zukunft, ihr Leben zu wachen. Uno wie sie dann gemeinsam Eriks Atelier betreten und die Gräfin Timer- jasoff in Eriks Armen gefunden hatten.
Sie erzählte von der Erklärung Sonja Jvanownas, die diese Szene als harmlos darzustellen versucht habe. Und von Herbert Rupertos Anschuldigungen, die er gegen den Freund erhob, der in dieser Srui.de sein Feind ge- worden war.
„Dann kam Carl", endete Elena, „um mich zu dir zu holen. Ich ließ die streitenden Männer fruchtbar ungern allein. Ich zögerte, deinem Ruf zu folgen. Da erschien Carl noch einmal, machre es sehr dringlich. Ich wollte dich nicht erzürnen. Papa, du hattest mir am Nachmittag gesagt, wieviel dir an diesem Besuch lag. Ich glaubte Rupertos beschwichtigenden Worten, er jetzt ganz beherrscht sei. daß die Unterredung in ruhigeren Bahnen als bisher verlaufen würde. Ich ging. Aber :ch blieb unruhig und verstimmt, was du ja auch gemerkt hast. Ich fuhr nach einer Stunde schon wieder zurück uns fand Erik - tot."
Sie schwieg. Ein krampfhaftes Zittern überlief ihre Gestalt. Sie stützte den Kopf in die Hände uns weinte vor sich hin. Eine lange Weile, in der alles still blieb.
(Fortsevun« folgt)
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