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Reichsarbeitsnnuisterium ist dem Reichstag der Gesetzesentwurz üder die Arbeitslosenversicherung und dem Rcichsrat, sowie dem Reichswirtschaftsrat der Entwurf eines Arbeitsschutz- gesrtzes zugegangen.

Eine Brüskierung Calonders.

Königshütte, 31. Dez. Vor der Strafkammer wurde am Donnerstag in der Minderheitsschulfrage nochmals verbandest. Obwohl die Verteidigung auf die jüngste Entscheidung des Prä­sidenten der Gemischten Kommission Calonder in der Minder­heitsschulfrage hinwies, bestätigte das Gericht das erstinstanz­liche Urteil aus Kosten der Angeklagten mit der Begründung, daß nach einer Verfügung der Wojewodschaft im Jahre 1924 erst weitere Entscheidungen cckgewartet werden müßten, jedoch im­merhin die Pflicht zum Schulbesuch bestanden habe. Das Urteil bedeutet eine direkte Ignorierung der Calonderschen Entschei­dung in der Minderheitsschulfrage.

Neues Unglück an der Gartzer Oderdrücke.

Freitag nachmittag sollte der noch erhaltene Brückenbogen der seinerzeit eingestürzten Gartzer Oderbrücke entfernt werden. Hierbei brachen die auf Oderkähnen ruhenden Gerüste, die den Brückenbogen ausnehmen sollten, plötzlich unter großem Ge­töse zusammenen. Die Arbeiter, deren sich eine Panik bemäch­tigte, sprangen zum Teil ins Wasser. Es ist jedoch niemand ums Leben gekommen. Der Brückenbogen sackte nach dem Zu­sammenbruch der Gerüste wieder auf die alten Brückenlager, die die Last aushiesten, obgleich sie als unsicher beanstandet waren. Die Freimachung des Schiffahrtsweges StettinBerlin dürste dadurch eine beträchtliche Verzögerung erfahren, da die notwen­digen Sprengarbeiten erst nach Entfernung des Brückenbogens, der der Stadt Gartz erhalten bleiben soll, dnrchgeführt werden können.

Schweres Lawiuenunglück am Arlberg.

Innsbruck, 2. Jan. Gestern ging in den ersten Nachmit­tagsstunden vom Trittkopf am Arlberg eine Lawine nieder, die zwei aus zehn Personen bestehende Skigesellschaste unter sich be­grub. Von den Verunglückten , drei Deutschen, angeblich Ber­linern, sechs Engländern und einem Skiführer aus Lech in Tirol, konnten nur drei lebend geborgen werden, während fünf ^ andere nur noch als Leichen unter den Schneemassen hervor- ° gezogen wurden. Zwei der Verunglückten konnten noch nicht aufgefunden werden.

Zu der furchtbaren Lawinenkatastrophc am Arlberg meldet dieMontagspost" aus Innsbruck noch folgende Einzelheiten: Von dem 2760 Meter hohen Trittkopf löste sich eine Lawine von 250 Meter Länge, raste zu Tat und erfaßte die beiden Skipartien. Bon der ersten Gesellschaft wurden der Skilehrer Stralz und Oberregierungsrat Lehr aus Berlin erfaßt und verschüttet. Von den sieben Engländern der anderen Partie wurden sechs unter den Schneemassen begraben. Die beiden von der Lawine verschont gebliebenen Skiläufer holten Hilfe berbei. Ms gestern mittag konnten vier Tote und drei Schwer­verletzte geborgen werden. Unter den letzteren befindet sich such Oberregierungsrat Lehr. Die noch nicht Geborgenen müssen als verloren gelten.

Kriegerische Betrachtungen der Warschauer Presse.

Warschau, 2. Jan. Eine neue Erhöhung des polnisc^n Militärbudgets für 1927 wurde in einer Besprechung des Fi­nanzministers init dem Berichterstatter des Sejm-Finanzaus­schusses beschlossen. Die Regierung hat im Budget-Entwurf 022 Millionen, das beißt über 32 Prozent der Gesamtausgaben des Staates, für militärische Zwecke beantragt. Außerdem soll­ten im Falle unvorhergesehener Verwaltungsersparnisse oder Mehreinnahmen noch Nachtrags-Kredite für die Armee be­willigt werden. Der Vertreter des Sejm-Ausschusses hat jetzt der Regierung vorgeschlagen, das Budget für 1927 um 142 Mil­lionen zu erhöhen und davon noch 80 Millionen für Rüstungs­zwecke zu verwenden. Begründet wurde der neue Vorschlag mit der Notwendigkeit größerer Militärinvestierungen an­gesichts der Tatsache, daß Deutschland für die Reichswehr mehr ausgebe als Polen für seine Armee. Wie die Neujahrsbetrach­tungen der Warschauer Blätter zeigen, lehnt die polnische Oef- fentlichkeit vorerst immer noch jede Möglichkett einer späteren Verständigung mit Deutschland über die Korridorfrage kate­

gorisch ab und verbeißt sich in den Gedanken, daß ein Krieg um den Korridor unvermeidlich sei. In fast allen Neujahrsartikeln taucht das Gespenst der drohenden deutschen Gefahr auf, und man nennt die wenigen verständigungsbereiten Politiker Ver­brecher, mit denen die öffentliche Meinung schnell fertig werden würde. Jeder Versuch, so lautet der Grundton der Artikel, eine Revision der polnischen Grenzen, eine Abänderung des Korridors zu erreichen, bedeutet den Krieg.

Briands Neujahrswunsch.

Briaird hat der amerikanischen Presse ein Interview über seine politischen Wünsche für 1927 gegeben, in dem es u. a. heißt: Ich wünsche für das Jahr 1927 die Entwicklung der deutsch-französischen Annäherungspolitik, die Herr Stresemann und ich eingeleitet haben. Zur Räumung der Rheinlande er­klärt Briand, daß das linke Rheinuser unter den im Versailler Vertrage vorgesehenen Bedingungen geräumt werden wird. Er weist jedoch auf die Möglichkeit einer vorzeitigen Räumung vor Ablauf der Höchstfristen hin. Briand betont den durch den Locarnogeist ermöglichten Abschluß einer Vertragsserie zwi­schen deutschen und französischen Geschäftsleuten und spricht die Hoffnung auf Herausbildung einer ausgedehnten Interessen­gemeinschaft zwischen Deutschen und Franzosen aus. Was die Abrüstung anbelangt, so versuche Frankreich das Menschen­mögliche (?). Er hoffe, daß 1927 die materielle Abrüstung einen großen Fortschritt machen wird und die moralische gleichfalls.

Neujahrsempfang des diplomatischen Corps in Paris.

Paris, 2. Jan. Beim Empfang des diplomatischen Corps durch den Präsidenten der Republik überbrachte der Doyen, Monsignore Maglione, die Glückwünsche des diplomatischen Corps. Er wies daraus hin, mit welcher Befriedigung die Be­mühungen Frankreichs um die Befriedung der Völker betrachtet worden seien, ein Werk, Las die französische Regierung sicher­lich fortsetzen werde. Frankreich werde bei diesem Werk der tätigen und loyalen Mitarbeit des hl. Vaters versichert sein.

Die Bedeutung der Ansprache des Nuntius Maglione.

London, 2. Jan. Der Pariser Korrespondent derSunday Times" schreibt: Die Ansprache des päpstlichen Nuntius Mag­lione beim Neujahrsempfang habe in der französischen Haupt­stadt einen tiefen Eindruck gemacht. Es werde erwartet, daß seine Rede einen riesigen Einfluß in ganz Frankreich haben werde, denn die Katholiken würden darin die päpstliche Zu- stimnnmg zur Locarnopolitik Briands sehen. Einer Reuter­meldung aus Paris zufolge wird der Ansprache des Nuntius in dortigen Politischen Kreisen beträchtliche Bedeutung beigemessen.

Deutschland als Vorbild für den englischen Arbeitsfrieden.

London, 2. Jan. LautWeckly Dispatch" haben im Hause Lord Wimbornes vor kurzem zwischen Churchill, Lord d'Aber- non, Snowden, Clynes, Pugh und anderen Arbeiterführern private Besprechungen stattgefunden, zu denen, wie verlautet, Lord d'Abernon über das industrielle Zusammenwirken in Deutschland sprach. Lord d'Abernons Darstellung habe zu einer Erörterung der Frage geführt, wie weit die deutschen Methoden des Zusammenwirkens zwischen Arbeitgebern und Arbeitern auf die englische Industrie Anwendung finden könn­ten. Churchill hübe die persönliche Ansicht ausgedrückt, daß die Regierung nur zu froh sein werde, wenn sie einer Aktion in der angedeuteten Richtung ihren Segen geben könne.Sunday Times" nennt die Zusammenkunft einen wichtigen Schritt auf dem Wege zum industriellen Frieder:. Entwicklungen von größ­ter Bedeutung stünden bevor.

Das mexikanische Oelgesetz.

Mexiko, 2. Jan. Die neuen mexikanischen Oelgesetzc find mit dem 1. Januar 1927 in Kraft getreten. Präsident Calles hat in seiner Neujahrsbotschaft nochmals seine Politik begrün­det und dabei erklärt, er werde auch in Zukunft an der von ihm bisher geführten Ausländerpolitik festhalten. Der Kon­greß, der zu einer Sondersitzung zusammengetreten war, sprach Calles nach einer häufig von großen Beifallsstürmen unterbro­chenen Sitzung das Vertrauen aus. Der Führer der Farmer im Kongreß, Solo y Gama, protestierte gegen die Aktton der Wallstreet und im Kongreß und gegen die Machenschaften der

amerikanischen Oelmagnaten und gab der Hoffnung Ausdruck, daß das amerikanische Volk in seiner Gesamtheit mit dieser Art Politik nicht einverstanden sein werde. Ganz Südamerika stekf« im Streit um Nicaragua auf Seiten Mexikos. Der Kapitali­steneinbruch in Nicaragua zwinge seiner ganzen Aufmachung nach den Beobachter zu der Fragestellung, ob die Vereinigten Staaten seinerzeit in den Weltkrieg eingetreten seien, um die Sache des Rechts rrnd der schwächeren Staaten zu verteidigen, oder ob nicht doch der Wunsch nach Erschließung neuer Märkte maßgebender gewesen sei. Die gegenwärtige Stünde sei wieder sehr kritisch. Gama erklärte, er glaube nicht an einen Krieg mit der: N.S.A., aber Mexiko werde seine Ehre zu schützen wissen. Der Labourabgeordnete Marttnes hielt eine ähnliche scharfe Rede gegen die Vereinigten Staaten. Er erklärte, Nicaragua führe seinen Freiheitskrieg.

Sportecke.

Fußball. In der Bezirksliga des Kreises Württew-^ berg-Baden war am gestrigen Sonntag wieder Hochbetrie'7 Sämtliche Vereine standen sich im Spiel gegenüber. Die ErgeL nisse waren alle die vorauszusehenden: Sportklub Stuttgart- Sportfreunde Stuttgart 2:0, Karlsruher Fußballv.Sportklub Freiburg 5:1, V.f.B. StuttgartUnion Bückingen 4:0, B.f.R. HeilbronnPhönix Karlsruhe 1:1, Freiburger Fußballklub- Stuttgarter Kickers 0:3.

In der Enz-Neckar-Kreisliga waren nur s«^:- Vereine am Spiel. Der sieggewohnte 1. Fußballklub Birkenfeld gewann gegen Germania Union mit 4:5 Toren, konnte aber eine Verschiebung in der Tabelle nicht durchsetzen, da auch der Tabellenzweite, F.-V. Niefern, über seinen Gegner, den Ball­spielklub Pforzheim mit 3:4 Toren siegreich blieb. In dem sehr bedeutungsvollen Treffen, Germania Brötzingen gegen den 1. Fußballklub Pforzheim trennten sich die Parteien mit dem unentschiedenen Ergebnis 3:3. Der 1. F.C. Birkenfeld steht also noch mit elf Spielen und 20 Punkten an dritter Stelle in der Tabelle, während der Tabellenzweite, F.V. Niefern mit seinen 21 Punkten mit drei Spielen den Birkenfeldern voraus ist. Der Tabellenerste, Germania Brötzingen, hat durch sein Unentschie­den gegen den Pforzheimer Fußballklub den Birkenfeldern in der Meisterschastsfrage sehr gedient. Germania Brötzingen hat bis jetzt bei 13 Spielen und 22 Punkten vier Verlustpunkte zu verzeichnen.

In der 8-Klasse unseres Bezirks revanchierte gestern der Fußballverein Neuenbürg seine Niederlage in der Vorrunde gegen den Fußballklub Schwarm auf dessen Platze mit dem überraschend hohen Ergebnis von 6:1 Toren. Vor einer sehr großen Zuschaucrmenge spielte sich das interessante Treffen ab. Beide Mannschaften setzten gleich von Anfang an ein scharfes Tempo an, das auch über die ganze Dauer des Spieles anhiest. Bei Halbzeit lag Neuenbürg mit 0:2 in Führung. Bald nach der Pause konnte Neuenbürg das dritte Tor erzielen. Nun ver­schärfte aber Schwann das Tempo noch mehr und konnte auch das Ehrentor erzielen. Bis zum Schluß vollends hatte Neuen­bürg mehr vom Spiel und konnte die Torzahl auf Sechs er­höhen. Neuenbürg stellte trotz Ersah die bessere Mannschaft und hat verdient gewonnen. In der Tabelle steht der F.V. Neuenbürg mit dem F.Cl. Calmbach punktgleich bei besserem Torverhältnis an erster Stelle. Auch Wildbad und Arnbach waren über ihre sonntäglichen Gegner Ittersbach und Höfen mit 5:1 bzw. 3:2 siegreich. bst.

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