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von Miuimaxapparteu das Feiler erfticktei: nnd für den Abzug von Gas und Rauch sorgten, gefunden wurde.
Neuenbürg, 2. Fan. Die Neujahrsnachr zeigte das übliche Gepräge. In den Kirchen beider Konfessionen fanden abends feierliche Jahresschluß-Andachten statt, die zahlreichen Besuch aufwiesen. Der Kircheirchor trug hiebei zwei Chöre vor. Das übliche Schießen mit Fröschen, Schwärmern und sonstigen FeuerwerkStörpern trat dank dem energischen Auftreten der Sicherheitsmannschaften gegenüber früheren Jahren weniger stark in Erscheinung; in den Gaststätten herrschte reger Betrieb. Um 12 Uhr sammelte sich auf dem Marktplatz eine größere Menschenmenge, um den Klängen der Kapelle des Musikoereins zu lauschen, die mehrere Musikstücke vortrug. Vom Turm der Kirche erklang feierliches Glockengeläute. Zu besonderen Ausschreitungen kam es nicht, nur vereinzelte Schüsse, namentlich in den äußeren Stadtteilen, unterbrachen hin und wieder die Stille bis dann gegen ! Uhr.Sirenen und Feuerglocken die Einwohnerschaft aufschreckten. Der Gottesdienst am Neujahrsfest war, wohl infolge des ausgebrochenen Brandes, weniger stark besucht. Dekan Dr> Megerlin gedachte unter Zugrundelegung des Textes von Psalm 68, Vers 20 der Ereignisse des abgelausenen Jahres, der Aufregung in dieser Neujahrsnacht und des noch in Dunkel gehüllten neuen Jahres. Den Chorgesang hatte in althergebrachter Weise der „Liederkranz" übernommen, welcher das Lied „Der Herr ist mein Hirt'" weihevoll vortrug.
Neuenbürg, 2. Jan. Eine aufregende Nacht war die Neujahrsnacht: kurz vor 4 Uhr, während die Mehrzahl der Einwohnerschaft in tiefem Schlafe lag, wurde sie durch Sirenengeheul und den Klang der Feuerglocken aus dem Schlafe geschreckt. Als die rasch berbcigeeilte Weckerlinie und die Freiw. Feuerwehr anrückten, fanäm sie das Fabrikgebäude der Lederfabrik der Firma Wanne r L Söhne, Inh. Karl Wanner, lichterloh brennend, ein schauerlicher Anblick. Das Feuer war im Packraum ausgebrochen und wurde vom Besitzer zufällig entdeckt, welcher sofort den an seinem Gebäude angebrachten Feuermelder einschlug und damit die Weckerlinie und die Freiw. Feuerwehr alarmierte. Infolge leicht brennbarer Stoffe fand das Feuer reiche Nahrung. Die Löscharbeiten wurden mit Energie und Schneid durchgeführt. Die Motorspritze, welche erstmals ernstlich in Aktion trat, war an richtiger Stelle an der Enz ausgestellt; die Mannschaft zeigte wirklichen Heroismus und bekämpfte, indem sie mitten durch die Enz ging, und das flache Dach der Fabrik erstieg, zunächst mit zwei Schlauchlagen und /c-Strahlrohren, später mit zweckmäßigeren 8-Strahlroh- ren den Brand. Gleich darauf rückte auch die übrige Feuerwehr an und ging von der Pforzhcimerstraße und der Gräfenhauser Steige, sowie dem Dach des Gasthauses zur „Eintracht" gegen den Brandherd vor. Es war auf den ersten Blick klar, daß das Fabrikgebäude nicht mehr zu retten war. Die Aufgabe bestand deshalb darin, neben gleichzeitiger Eindämmung des Feuers dasselbe auf seinen Herd zu beschränken und das direkt angebaute Wohnhaus mit Kontor- und Verkaufsraum und die Gastwirtschaft zur „Eintracht", welche durch einen frischen Wind, der das Feuer anfachte, besonders stark bedroht war, zu retten. Bereits um st, 5 Uhr konnte diese Aufgabe als gelöst betrachtet werden, das Feuer ging merklich zurück, an Wasser fehlte cs nicht, wurden doch die Wassermengen durch etwa 13 Strahlrohre in den Brandherd und auf die weiter bedrohten Gebäude geschleudert. Die Motorspritze arbeitete vorzüglich, Nörgler, die nie aussterben, werden angesichts dieser Leistung wohl klugerweise verstummen, denn wenn man in Betracht zieht, daß durch diese motorische Kraftleistuug zweifellos die bedrohten Gebäude gerettet wurden, so wiegt dieser Umstand einen größeren Teil der Anschaffungskosten dieses Geräts auf. In den unteren Räumen lagerten größere Mengen Holz, Kohle und Gerberlohe, die eine weitere Gefahr bildeten; durch eine Schlauchlage, unten durchgeführt, wurde diese Gefahr für das Wohngebäude imterbunden. Was Weckerlinie rmd Freiw. Feuerwehr vollbrachten, darf als eine Glanzleistung bezeichnet werden; mehrere Feuerwehrleute erlitten glücklicherweise nicht gefährliche Verletzungen. Der Brand hatte eine große Menschenmenge angezogen. Gegen 7 Uhr war die Hauptgefahr beseitigt; der größere Teil der Wehr konnte unter Zurücklassung einer Wache «drücken. Als der Morgen tagte, boten wirre Schuttmassen, verkohlte in die Luft ragende Dachsparren und zum großen Teil eingestürzte Umfassungsmauern ein schauerliches Zerstörungsbild; letztere wurden, da sie eine Gefahr für den Verkehr bildeten, nach und nach eingerissen. Heute noch steigen Rauchschwaden auf, ein Zeichen, daß unter den zusammengestürzten Brandresten noch das Feuer schwelt. Große Borräte an Leder und Gerbstoffen sind verbrannt. Lohmühle und Trockcnraum sind zum großen Teil ausgebrannt, hingegen verschiedene andere Räume und das Grubenhaus erhalten geblieben, auch das Dampfkamin blieb stehen; inwieweit die Mcrschi-
, mit größter Energie betrieben, lieber die Entstehungsursache j gehen die Meinungen auseinarider; während von der einen i Leite Selbstentzündung und Kurzschluß angenommen wird, be- ! zeichnet die andere Seite Brandstiftung als Ursache. Im Zusammenhang damit wurden in der Frühe des Neujahrstags
> zwei Verhastmkgen junger Leute vorgenommen, welche durch ! ihr Gebühren und auffallende Redensarten sich verdächtig mach-
> ten. Sie sind inzwischen auf freie», Fuß gesetzt, da sich der ! Verdacht der Brandstiftung nicht bestätigte. Soviel kann gesagt i werden, daß nieder vorsätzliche noch fahrlässige Brandstiftung j vorliegt.
j Neuenbürg, 31. Dez. (Bauernregeln für Januar.) Neu- j jahrsnacht still und klar, deutet ans ein gutes Jahr. Januar ! hart und rauh, nützt dem Getreidebau. Im Januar viel Regen, wenig Schnee, tut Aeckern, Wiesen und dem Weinstock weh.
! Januar warm, daß Gott erbarm. Tanzen die Mücken im Ja- ! rrrrar, so wird Futter und Butter rar. Oder Im Januar der I Mückentanz, verdirbt die Futterernte ganz. Oder: Tanzen im ! Januar die Mucken, muß der Bauer nach dem Futter gucken. — j Knarrt im Jänner Eis und Schnee, gibt's zur Ernt viel Korn s und Klee. Kommt der Frost im Jänner nicht, zeigt im März j er sein Gesicht, und nährt Gras im Januar, ist's im Sommer
> in Gefahr. Braut der Jänner Nebel gar, wird das Frühjahr naß fürwahr. Ist der Januar gelind, haust im Fühjahr Schnee und Wind, ist er aber trüb und naß, dann bleibt leer des Winzers Faß. Wenn der Januar viel Schnee bringt, wird der. Gottesacker stets gedüngt. — Wenn Frost nicht bis Januar kommeic will, so kommt er im März und im April. — Gelinder Januar, stürmisches Frühjahr. — Währt die Frucht im Januar, kommt gewiß ein böses Fahr. — Brummt der Wasserkopf am Feuer, in dem Januarcscher, so ist's draußen nicht geheuer, und es kommt der Kälte mehr.
ID Höfen, 2. Jan. Das Alte Jahr nahm hier einen würdigen Abschluß. Abends war in der Kirche der übliche liturgische Gottesdienst. Ein prächtiger Lichteröaum erinnerte uns nochmals an die verrauschten Weihnachtsfreuden. Um Mitternacht wurde das Neue Jahr durch feierliches Glockengeläute begrüßt. Vom Waldrand herab hörte man die Klänge eines Chorals. Gegen ein paar mächtige Böllerschüsse konnte das bescheidene Gepäsf einiger Feuerwerkskörper rricht aufkommen. Die Nacht verlief sehr ruhig. — Am Neujahrsmorgen war allgemeines Händedrücken, und mit manchen: Händedruck wurde ein alter Groll begraben. So soll's sein!
Wildbad, 31. Dez. (Aufhebung der Wohnungszwangswirt- schast.) Da die Einbautcn in: ehemaligen Schwarzwaldhotel ihrer Vollendung entgegengehen und die dortigen elf Wohnun-
nen gelitten haben, kann erst durch die nähere Untersuchung
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festgestellt werden. Der Schaden ist groß, aber durch rung gedeckt. Den vorerst stillgelegten Betrieb hofft der Besitzer unter Zuhilfenahme befreundeter Fabriken bald aufnehmen und die vorliegende:: größeren Aufträge rasch erledigen zu könmn. Die Auftäumungsarbeiten und jene für den Neubau werden
gen auf 1. Januar 1927 bezogen werden können, hat der hiesige
nehmen ergebnislos. Die Täter konnten bis jetzt noch nicht ermittelt werden.
Stuttgart, 3l. Dezbr. (Verleihung der Rettungsmedaille.) Der Staatspräsident hat dem Trikotsabrikarbeiter Matthäus Haug in Engstlatt, Oll. Balingen, und dem Polizeioberwochtmeister a. D. Julius Trabandt in Weingarten die Rettungsmedaille verliehen.
Stuttgart, 1. Januar. (Zur Bterpreiserhöhung.) Die letzte Mitgliederversammlung des Stuttgarter Wirtsvereins, die sich eingehend mit der Frage der Bierpreiserhöhung befaßte, hat beschlossen, de» Bierausschankpreis sowohl bei Lagerbier als auch bei Spezialbier um zwei Pfennig für das 0,3 Liter-Glas zu erhöhen. Größere Maße bedingen höheren Aufschlag.
Heilbronn, 31. Dez. (Das Oberamtsauto verunglückt.) An einer scharfen Kurve zwischen Flein und Ilsfeld kam gestern vormittag das Oberamtsauto infolge Glatteises ins Schleudern. Der Chauffeur steuerte auf einen Rain hinauf, wobei das Auto umfiel und seitlich zu liegen kam. Die drei Insassen, darunter Oberamtmann Ehemann, die ohne Schaden daoonkamen, mußten nach oben aus dem Wagen, dessen Kotflügel beschädigt sind, steigen. In einem alsbald zur Per- fügung gestellten anderen Wagen konnten sie die Fahrt forlsetzen. während das beschäoigte Auto zur Reparatur nach Heilbronn zurück- gebracht wurde.
Heilbronn, 31. Dez. (Kein Bierausschlag.) Der Wirtsoerband des Unteren Neckarkreises hielt gestern seine Generalversammlung ab.
! Hiebei wurde u. a. beschlossen, den Mitgliedern zu empfehlen, trotz, des von den Brauereien durchgeführten Bieraufschlags, tnsbefondex 7 , in der bestimmten Erwartung, daß die Getränkesteuer zum gesetzliche ' möglichen Termin beseitigt wird, von einem Aufschlag des Bierpreises abzuseven.
Göppingen, 31. Dez. (Eine Unart.) In der letzten Gemeinde- ralssigung teilte Oberbürgermeister Hartmann zur Erwerbslosensrage -> mit, daß von manchen Erwerbslosen die Gutscheine der Stadt, die für Brot usw. bestimmt seien, zum Kauf von Zigaretten verwendet würden. Sollte dies wieder Vorkommen, so müßten den Betreffenden die Scheine entzogen werden, und der Kaufmann, der die Zigaretten abgegeben hat, werde seine Gutscheine nicht eingclöst bekommen.
Urach, 1. Jan. (Amtsversammlung.) Die Amtsversammlung genehmigte die notwendig gewordene Erwerbung eines Geschäftshauses für die Oberamtssparkaffe in Metzingen und die Veräußerung des unzulänglich gewordenen älteren Hauses.
Weingarten, 31. Dez. (Explosion.) Ein älteres Mütterlein hatte in der Eile ahnungslos seine Bettflasche auf den stark erhitzten Ofen geschoben, jedoch ohne den Verschluß vorher beseitigt zu haben. Dies sollte sie bitter büßen. Plötzlich explodierte die Flasche mit samt dem Ofen unter fürchterlichem Getöse, und nachdem sich die Rauchwolken etwas verzogen, wurde man der verheerenden Wirkung gewahr. Das ganze Wohnzimmer war vollständig zerstört. Tische, Stühle und Gläser und dergleichen wurden zertrümmert. Bon Glück konnte
. . -I ^ , man saqen, daß niemand verletzt wurde.
Gememderat beschlossen, berm Mrmstermm des Innern d:e j u,
Aufhebung der Wohnungszwangswirtschaft auf 1. Januar 1027 zu beantragen.
Württemberg.
Nagold, 1. Jan. (Zeitunqsjubiläum) Der „Gesellschafter", das Amtsblatt vom Oberamtsbezirk Nagold, konnte am 1. Januar sein hundertjähriges Jubiläum feiern. Das Blatt hat aus diesem Anlaß eine reich illustrierte Festschrift herausgegeben mit Aufsätzen über seine eigene Geschichte, Uber die wirtschaftliche Entwicklung des Oberamtsbezirks, sowie mit dem Abdruck zahlreicher Glückwunschschreiben, die ihm von Behörden, aus Verlegerkreisen und von der Pressestelle des Staatsm>nistertums zugegangen sind. Im Jahre 1846 kam das Blatt in den Besitz von Gottlob Zaiser, dem Großvater des jetzigen Besitzers Karl Zaiser, sodaß das Geschäft nunmehr seit 80 Jahren in dem Besitz derselben Familie ist. Dem Seniorchef, Emil Zaiser, war es vergönnt, im hohen Alter von 83 Jahren das Jubelfest des zu stolzer Entwicklung geführten Blattes mitzuerlebcn.
Unterriexingen, OA. Vaihingen, 31. Dezbr. (Leichenschändung.) Die schöne Lievfrauenkirche aus dem Friedhof mar, wie schon kurz gemeldet, wieder einmal das Ziel einer Einbrecherbands. In einer der letzten Nächte bahnten sie sich mit Hilfe moderner Einbrechermittel den Weg zur Gruft der gräfl. Familie von Leutrum, um die dort aufbewakrten Särge zu berauben. Nachdem sie sich auf raffinierte Weise Zugang zur Kapelle geschaffen hatten, brachten sie die sehr schweren Steinplatten fachmännisch aus die Seite und ließen sich mit Hilfe des Totengräberseiles in die Gruft hinunter. An dem nächststehenden Sarg, der 1899 in die Gruft kam, übten sie ihren Frevel aus, indem sie den äußeren Sarg auseinandernahmen und in den unteren, aus einer Legierung bestehenden Sarg eine große Oeff- nung schnitten, sodaß sie den Körper des Toten vor sich hatten. Ebenso wurde ein Sarg aus dem Jahre 1906 heimgesucht. Da sich in den Särgen der Gruft keine Edelmetalle befinden, war das Unter-
ru besonders günstigen LedingunZen, die Ihnen den llsuk möglich machen. -Tahlungserlelckterung.-
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Tettnang, 31. Dez. (Seuchenverheimlichung.) Wegen Verheimlichung der Maul- und Klauenseuche wurde ein Viehhändler und Landwirt aus der Gemeinde Flunau zu 100 Mark Geldstrafe verurteilt, der Staatsanwalt hatte 150 Mark Geldstrafe beantragt.
Heidenheim, 3l. Dez. (Jubiläum.) Die Maschinenfabrik I. M. Voith yier kann beim Eintritt in das neue Jahr aus ihr 60jähriges Bestehen zurllckblicken. Zur Zeit beschäftigt sie 3000 Arbeiter und ist für das Wirtschaftsleben unserer Stadt von großer Bedeutung.
Burgberg, OA. Heidenheim, 31. Dez. (Bubenstreich.) Der hiesige katholische Pfarrer wollte der Gemeinde in einem Wirtschaftslokal die Neuerung des Rundfunks durch Vorführung eines Lautsprechers zeigen. In der Nacht zuvor wurde von Bubenhand der Antennenmast umgeworfen »nd die Antenne zerstört.
Weinsbcrg, I. Jan (Abschied.) Das Finanzamt wurde mit dem gestrigen Tage aufgelöst. Die Akren und Etnrichtungsgegenstände sind auf die einzelnen Aemter verteilt worden. Die Beamten versammelten sich am Donnerstag abend zu elnerckleinen Abschiedsseier. Wie wir hören, soll Regierungsrat Scheerer nach Mergentheim kommen.
Heilbronn, I. Jan. (Ein frecher Räuber.) Ein Fuchs, der sich auch einmal einen besonderen Bissen leisten wollte, brach in den großen Hühnerhof der Landesgeflügelzucht-Anstalt ein und murkste nicht weniger als ein Dutzend Emen ab. Zwei davon ließ er zurück, die andern verzehrte er an Ort und Stelle oder schleppte sie fort. Leider traf das Schick'al gerade eine neue khakifarbige Rasse, deren Bruteier man auf dem Lustweg aus England bezogen halte. Es ist eine Rasse, die besonders gut Fleisch ansetzt, und das scheint Meister Reineke auch herausgefunden zu haben. Voriges Jahr hatte ein Kollege von ihm in derselben Anstalt Kaninchen gestohlen, war dann aber bei der Rückkehr an einem der nächsten Tage in die Falle gegangen und hatte darin sein Leben lasten wüsten.
Baden.
Die Toten schweigen nicht
öS Roman von Lola Stet».
„Aber das ist ausgeschlossen, Herr Dülbinger. Kein fremder Mensch ist in unserem Hause gewesen. Vom Personal zeugt einer für den anderen, daß sie alle daheim waren. Auch Frau Dr. Gottschalk hätte einen fremden Menschen sehen müssen. Keiner kann das Haus ungesehen betreten haben. Und bei einem Zufalls- oder Raubmord würde doch irgend etwas aus Eriks Atelier fehlen. Das ist aber nicht der Fall."
„Aber Sie glauben ebensowenig wie ich, daß Ruperto der Täter sein kann?" fragte Elena jetzt mit zitternder Stimme.
„Ich kann es nicht glauben, gnädiges Fräulein. Er ist sehr schwer belastet. Keiner kann wissen, was da oben im Atelier zwischen den beiden Männern geschehen ist. Sie waren ohne Zeugen. Und der Tote schweigt.
Ich habe Herrn Ruperto als einen unendlich begabten Künstler, als einen tief und vornehm empfindenden Mann kennen gelernt. Wer aber kann vom anderen sagen, daß er ihn ganz begreift? Wer kennt die Abgründe in der Seele der anderen Menschen, ja, wer kennt die Abgründe und Verborgenheiten in der eigenen Brust? Sind wir nicht selbst über uns zuweilen erstaunt, über die Gedanken, auf denen wir uns ertappen? Wer kann von sich selbst sagen, daß er nie eines Verbrechens, nie einer dunklen Tat fähig wäre. Fräulein Fabrizius?"
Sie starrte ihn verzweifelt an.
„So halten Sie diese Tat für möglich?"
Der Mann zuckte die Achseln. „Das habe ich nicht gesagt. Was aber ist schließlich unmöglich, gnädiges Fräu- lein? Die Tat erscheint mir nicht glaubhaft. Aber wir können nicht leugnen, daß Ruperto schwer belastet ist. Er
war zuletzt bei dem Toten. Sie verließen die beiden Män- ner lebend. Ruperto ging allein. Dann fand man Herrn Rank ermordet. Und es ist Herbert Rupertos Dolch, von ihm selbst anerkannt, mit dem das Verbrechen vollführt wurde."
„Er hat die Waffe als die seine anerkannt?" forschte der Kommerzienrat.
Ja", erzählte Dülbinger. „Wir saßen gestern, wie oft in letzter Zeit, noch spät diskutierend zusammen. Plötz- lich klingelt es. Ich hörte draußen fremde Stimmen, mein Diener kommt erschreckt und mAdet, einige Herren von der Kriminalpolizei wünschen mich zu sprechen. Ich sehe Ru- Perto erstaunt an und bemerke absolut keine Veränderung, keinerlei Schreck oder Angst in seinen Zügen.
Ich lasse die Herren Hereinbitten. Ich sagte mir, Ru- perto könne ja gern hören, was sie von mir wollen. Sie legitimierten sich und erklärten dann sogleich, daß ihr Be- such Herrn Ruperto und nicht mir gelte.
Der Kommissar reichte Ruperto einen kleinen Dolch und sagte: „Erkennen Sie diese Waffe als Ihr Eigentum an, Herr Ruperto? Sie ist heute gefunden worden."
Ruperto griff überrascht, aber ganz ruhig, ohne Schreck oder Grauen nach der Waffe.
„Es ist mein Dolch", sagte er unbefangen.
Dann bemerkte er die Blutstecke, sah den Kommissar erstaunt und, wie mir schien, beunruhigt an: „Wo hat man ihn gefunden?" fragte er.
„Im Rücken Ihres Freundes, des Malers Erik Rank."
Ruperto sank in einen Stuhl. Seine Stirn war mit Schweiß bedeckt. Er sah furchtbar bleich und entstellt aus. War es sein belastetes Gewissen? Oder war es die Erschütterung über das eben Vernommene.
„Was ist mit Erik?" fragte er mühsam.
„Er ist tot!" sagte der Kommissar.
Ruperto schrie auf. „Das ist nicht wahrl Darf nicht wahr sein! Erik tot?"
„Ermordet, Herr Ruperto! Mit Ihrem Dolche ermordet."
„Das darf nicht sein. Um Gottes willen, das nicht."
Aber er mußte bald einsehen, daß es dennoch Wahrheit war. Der Kommissar sagte ihm, daß nach seinem Besuch kein Mensch mehr bei Erik Rank gewesen sei. Daß Fräulein Fabrizius den Toten beim Heimkommen gefunden habe.
Ruperto saß wie vernichtet. Der Kommissar bat mich, das Zimmer zu verlassen, da er Herrn Ruperto sogleich in der Mordsache vernehmen wolle.
Die beiden Polizisten blieben mit ihm allein. Nach einer halben Stunde verließen sie mit Ruperto das Han:. Sie hatten ihn unter dem dringenden Verdacht, den Mord an Erik Rank begangen zu haben, verhaftet."
Hermann Dülbinger schwieg.
„Und nun?" fragte der Kommerzienrat nach einer Weile, während Elena stumm vor sich hinstarrte.
„Nun bleibt uns nichts übrig, als abzuwarten."
„Wissen Sie, ob man auch die Gräfin Timersasoff vernommen hat, Herr Dülbinger?" fragte Fabrizius unruhig.
„Man hat sie gleichfalls noch gestern abend vernommen. Näheres weiß ich nicht."
„So wollen wir uns mit ihr in Verbindung sitzen. Aber da sie ja schon unser Haus verließ, als Elena noch mit Ruperto bei Erik war, so wird sie Wesentliches kaum
auszusagen haben." , , ,.
(Fortsetzung folgt/)
Karlsruhe, 31. Dez. Bor dem Schöffengericht kam der Forbacher Rauvllbeffall zur Verhandlung. Angekiagi waren der 2g Jahre alte Bergarbeiter Josef Iablonski aus Neubabelsdorf und der 26 Jahre alte Gelegenheitsarbeiter Stefan Damm aus Kappelwindeck. Letzterer ist bereits mehrfach u. a mit Zuchthaus vorbestraft. Die beiden haben, wie noch erinnerlich, am 23. Juli d. I. aus der Raumünz ich—Hundsbacher Landstraße den in seinem Auto nach Hundsbach fahrende« Bäckermeister Warth aus Forbach überfallen und ihm 6000 Reichsmark Lohngelder, die für eine Hundsbach-r Firma bestimmt waren, unter Vorhaltung eines Revolvers abgenommen. Das Wild-Weststück spielte sich am Hellen Mittag ab. Um das Auto zum Halte» zu bringen, hatten sie einen B lumstamm q»er über die Straße gelegt.
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