kam, fand sie in ihrem Blute liegend. Die Frau ist inzwischen nn Erfurter Krankenhaus ihren schweren Verletzungen erlegen.

Nächtlicher Raubüberfall. Auf dem Vorwerk bei Hohen- Nauen, Provinz Brandenburg, erschienen in der Nacht vom Sonntag zum Montag in der Wohnung eines Vorschnitters, der' mit seiner Familie in tiefem Schlafe lag, drei Männer mit Masken und langen Weidengerten und verlangten unter Be­drohung mit Armeepistolen Geld. Der Vorschnitter hatte 2300 Mark für Lohnzahlungen im Hause, die er den Rändern her­ausgeben mutzte. Es wird vermutet, datz sich unter den Räu­bern wieder derBlinde Johann" befindet, der gefährliche Pole, der an verschiedenen Mordtaten der letzten Zeit beteiligt war.

Wie gewonnen, so zerronnen. Ein norwegischer Seemann gewann vor zwei Jahren 100 000 Kronen in der schwedischen Staatsobligationslotterie, eine Summe, die in norwegischem Gelüc damals fast 200 000 Kronen ausmachte. Der Seemann bängte seinen Beruf an den Nagel und kaufte sich eine Villa mit Zubehör. Dieser Tage wurde er bankerott erklärt. Gleich­zeitig lief bei der Polizei eine Anzeige gegen ihn wegen einer Reihe Betrügereien ein, die er gegenüber Leuten verübt hatte, ivelche ihm ihr Geld vertrauensvoll zur Verwaltung übergeben hatten.

Schwerer Schneesturm in Kanada.Times" melden aus Toronto: Westkanada wird gegenwärtig von einem schweren Schnoesturm hcimgesucht. Sechs Personen sind der Kalte zum Opfer gefallen, doch fürchtet man, daß die Zahl der Toten noch größer ist. Der Zugverkehr ist erheblich behindert.

Sechs Todesopfer des australischen Buschfeuers. Das Busch­feuer in Australien breitet sich, wie aus Melbourne gemeldet wird, immer weiter aus. Die Zahl der Todesopfer hat sich auf sechs, erhöht. Der Schaden beträgt bis jetzt etwa 40 Millio­nen Mark.

Handel «nd Verkehr,

Stuttgart, 14. Dez. Dem Dienstagmarkt am städt. Vieh- und Schlachthos wurden zagefithrt: 99 Ochsen (unverkauft 9). 16 Bullen 300 (50) Iungbullen, 254 (lv) Iungrinder. 155 (II) Kühe, 1247 Kälber 2041 ^300) Schweine, 2 Schafe. 2 Ziegen. Erlös aus je 1 Zentner Lebendgewicht: Ochsen 1. 5256 (letzter Markt 5056), 2. 4449 (43 - 49), 3. 3842 (uns.). Bullen 1. 51-53 (50-52), 2.4750 (47 bis 49). 3. 4246 (). Iungrinder I. 5560 (54 - 59). 2. 4853 (unv.), 3. 42-46 (41-47). Kühe 1. 43-48 <-). 2. 31-41 (30-40), S. 19-30 (unv), 4. 1318 (uno.), Kälber 1. 7679 <73 - 76), 2. 69 bis 74 (65-71), 3. 60-67 (-), Schweine 1. 78-79 (81-82), 2. 77 dis 78 (80-82), 3. 76-77 (798l), 4. 7475 (78-79), 5. 7273 (7677), Sauen 5969 (6071) Mark. Marktoerlaus: Mäßig belebt.

Pforzheim, 13. Dez. (Schlachtviehmarkt.) Aufgetrieben waren 375 Tiere und zwar: 10 Ochsen, 19 Kühe, 29 Rinder, 10 Farren, 6 Kälber, 14 Schafe und 287 Schweine. Marktverkauf: mäßig belebt, Ueberstand: 6 Stück Großvieh und 7 Schweine. Preise für ein Pfund Lebendgewicht: Ochsen erster Qualität 5456, 2. 4852, Farren 1. SI54, 2. und 3. 48 -45, Kühe 2. und 3 32-25, Rinder 1. 56-60, 2. 51-56, Kälber. Schweine I. 81-83, 2. 80-83, 3. 75-78.

Die Preise gelten für nüchtern gewogene Tiere und schlie­ßen sämtliche Spesen des Handels ab Stall für Fracht) Dtartt- und Verkaufskosten, Umsatzsteuer sowie den natürlichen Ge­wichtsverlust ein, müssen sich also wesentlich über den Stall­preis erheben.

Die Ernte in Württemberg im Jahr 192«. Laut Mittei­lungen des Württ. Stat. Landesamts betrugen die Ernteerträge im Jahre 1926 an Brotgetreide 3 895 982, Gerste 2 457 158, Ha­ber 2 780 200, Kartoffeln 10 210 806, Zuckerrüben 2 965 550, Run­kelrüben 15 349 376, Futterpflanzen 49951418 Zentner. Der heurige Wenigerertrag in Brotgetreide beträgt gegen das Mit­tel 1916 25 787 200 Ztr. 16,8 Proz., gegen das Vorjahr 835 300 Ztr. 17,7 Proz. In Gerste ergibt sich gegen das zehnjährige Mittel ein Mehrertrag von 113 700 Ztr. 4Z Prozent, gegen das Vorjahr ein Wenigerertrag von 199 400 Zentner 7,5 Proz. Der Haber lieferte Heuer einen Mehr­ertrag gegen das zehnjährige Mittel um 32 300 Ztr. 1,2 Pro­zent, gegen das Vorjahr um 603 700 Ztr. 27,9 Proz. Die Erntemenge in Kartoffeln ist Heuer geringer gegen den zehn­jährlichen Durchschnitt um 5 559 400 Ztr. 35,3 Proz., gegen das Vorjahr sogar um 8 163 100 Ztr. 44,4 Proz. Der Pro­zentsatz der erkrankten Kartoffeln beträgt Heuer 4,9 gegen 8,4 Prozent im Jahr 1925 und 8f> Proz. in zehnjährigem Durch­schnitt 1916/25. In Zuckerrüben ist die heurige Ernte größer gegen den Durchschnitt 1916/25 um 746 100 Ztr. 33,6 Proz. (wegen größerer Anbaufläche: Durchschnitt 1916-25 4441 Hektar, 1926 6285 Hektar), gegen das Vorjahr um 5650 Ztr. 0,2 Proz. In Runkelrüben bleibt der heurige Ertrag zurück gegen das zehnjährige Mittel um 1862 400 Ztr. 10,8 Proz., gegen das Vorjahr um 3 309 900 Ztr. 17,8 Proz. In Futterpflanzen (Klee, Luzerne, Wiesen) ist der heurige Ertrag gegen das zehn­jährige Mittel um l 072 200 Ztr. 2 2 Proz. höher, gegen das Vorjahr um 3 132 800 Ztr. 5F Proz. niedriger. Abschlie­ßend kann über die heurige Ernte gesagt: Der Ertrag in Brot­getreide und in Kartoffeln ist unter mittel, der Ertrag in Gerste annähernd mittel ausgefallen, der Haber hat eine gute, auch in Qualität befriedigende Mittelernte geliefert. Wesentlich rmter dem Mittel blieb auch der Ertrag in Kartoffeln, ebenso hielt sich der Ertrag in Runkelrüben unter einer Mittelerntc, während die Zuckerrüben dem Hektarertrag nach eine an­nähernde Mittelernte erreichten. Auch die Futterernte kann als eine mittlere bezeichnet werden, namentlich befriedigte der zweite Futterschnitt (-Ochmd), während der erste Futterschnitt teilweise an Menge und Güte zu wünschen übrig ließ. Nimmt man hinzu, daß die Weinernte sehr mager ausgefallen ist, daß der Obstertrag, wenn auch nicht selten Glückserträge zu verzeichnen waren, im ganzen genommen jedenfalls eine Mit­telernte nicht erreichte, und daß auch der heurige Hopfenertrag der Menge nach ein geringer war. so wird der heurige Jahr­gang im ganzen genommen keinesfalls als ein guter anzuspre­chen sein. Doch wird das Gesamtergebnis auch nicht als ein schlechtes bezeichnet werden können, insofern es genügend, vie­lerorts sogar reichliches und im ganzen genommen auch gutes Futter (Klee, Luzerne, Wiesen) und schöne Stroherträge gege­ben hat, sodaß es den Landwirten möglich ist, den Viehbestand, der für sie eine Haupteinnahmeguelle öildet, auf der seitherigen Höhe zu erhalten.

Neueste Nachrichten.

Stuttgart, 14. Dez. Dom Wehrkreiskommando V wird mitge' teilt: Obergrenadier Rösch der ersten Kompagnie des Bataillons des Infantriereglments 13 (Bergkaserne) wurde heute vormittag durch «Inen Unglücksfall schwer verletzt und ist heute nachmittag im Stand- ortlazorett gessprben.

München, i4. Dez. Der Schiedsspruch des Landesschlichters in der bayerischen Metallindustrie sieht die Fortgeltung der bisherigen Tariflöhne vor. Bon Selten der Arbeitgeber wird dieser von den Arbeitnehmern abgelehnte Schiedsspruch durchgesühct werden.

München, 15. Dezbc. Ein Kaufmannslehrling der Chemischen Fabrik in Erlau eignete sich Rezepte und Muster an, die er mit einem Freunde verschiedenen Firmen zum Preise von 50000 bis 100000 Mark anbot. Darunter befand sich auch eine Filiale seiner Firma, die seine Festnahme veranloßte.

Nordheim, 14. Dez. Gestern abend fand man einen Reisenden aus Heidelberg in schwerer Ohnmacht aus dem hiesigen Bahnsteig. Er war im Leipziger Zug das Opfer eines Raubüberfalles geworden. Es wurde ihm die Brieftasche, sowie Uhr und sämtliches Gepäck ge­raubt. Der junge Mann liegt noch ohne Besinnung im Krankenhaus«.

Gera, 14. Dez. Gestern wurde hier der Dlenstknecht Market aus

Reg'nsburg, der im Juli seine Geliebte erwürgt hatte, weil sie rin Kind erwartete, zum Tode verurteilt.

Dresden, 15. Dez. Der sächsische Landtag lehnte gestern den kommunistischen Mißtrauensantrag gegen die provisorische Heidt-Re­gierung ab. Der Antrag der Rechtsparteien, die Wahl des Minister­präsidenten erst am 11. Januar oder später statlfinden zu lasten, wurde angenommen.

Berlin, 14. Dez. Gestern wurde im Forst bei Erkner dnrch einen Wärter eine unterirdische Höhle entdeckt, die eine vollständige kom­fortable Wohnungseinrichtung und Lebensmitteloorrätc für mehrere Wochen enthielt, alles Dinge die aus der Umgegend gestohlen waren. Der Bewohner der Höhle, ein schwer vorbestrafter Verbrecher, wurde verhaftet. Ein großer Leiterwagen hat nicht ausgereicht, um alles Diebesgut auf einmal auf die Polizei zu überführen.

Berlin, 14. Dez Eine Bande von Dieben, deren Spezialität es war, im Westen Berlins auf langsamer fahrende Güterzüge auf­zuspringen und die Wagen zu berauben, ist von der Polizei verhaftet und ihr Lager ausgedeckt worden. Der Bande gehören ein ehemaliger Gutsinspektor und ein Arbeiter an, der als berüchtigter Wilderer be­kannt ist. Die Ermittlungen werden noch fortgesetzt.

Berlin, 14. Dez. Zu der neuerlichen Meldung aus Warschau über angebliche Manöver in Ostpreußen erfahren die Blätter, daß die heutige Behauptung desVorwärts" tn dieser Angelegenheit nicht richtig ist. Die Uebungen haben wohl zwei Garnisonen beschäftigt, aber die Gesamtzahl der Truppen hat die Stärke eines Regiments nicht überschritten.

Berlin» 14. Dez. Von den bei dem kürzlich verübten Diebstahl im Dahlener Reichsfinanzzeugamt erbeuteten Ztgarettenbanderoien im Betrage von 400000 Mark ist bisher noch kein Stück aufgespllrt worden. Es scheint, daß die Perbrecher keine Berliner, sondern aus­wärtige Spezialisten find. Wahrscheinlich befindet sich alles schon in den Händen von Banderoleschiebern in Hamburg, Köln a. Rh.. Leip­zig oder Dresden.

Berlin, 14. Dez. Für den Besuch Dr. Stresemanns In Hamburg ist nunmehr der 20. Dezember vorgesehen. Der Zustand des Abge­ordneten Herold hat sich so wett gebessert, daß der Erkrankte hofft, bereits am Mittwoch wieder an den Parlamenisoerhandlungen teil- nehmen zu können. Der sozialdemokratische Reichstagsabgeordnete Zubeil ist gestern schwer erkrankt. Er wurde gegen Mittag tn besin­nungslosem Zustande in das Berliner Urban-Krankenhaus gebracht. Sein Zustand gibt zu ernsten Befürchtungen Anlaß. Zubeil steht im 79. Lebensjahre. Die Erben Walter Rathenaus haben das von Rathenau seinerzeit erworbene Schloß Freienwalde dem Kreise Ober­barnim geschenkt unter Hinzusllgung eines Kapitals für die Erhaltung des Schlaffes. Schloß und Schloßpark sollen alsWalter Rathenau- Stiftung" der Allgemeinheit gehören. Der Kreistag von Oberbarnim hat die Schenkung angenommen. Der Barmatprozeß. der am II. Januar 1927 beginnen sollte, wird voraussichtlich erst Ende des nächsten Monates stattfinden, da das Gericht mit den Vorbereitungen für die Verhandlung bis zu dem ursprünglich angesetzlen Termin nicht fertig werden kann. Die im Donner-Prozeß zum Tode verurteilten beiden Angeklagten werden gegen das Urteil Revision einlegen. Die Morgenblätter melden, daß die Bank von Monte Carlo an einem Nachmittag zweimal gesprengt wurde. Die glücklichen Spieler gewannen 600000 Goldmark.

Hannover, 14. Dezember. In dem bekannten Deister Mord- prozeß verkündigte nach l'/«stündlger Beratung der Vorsitzende das Urteil: Dymbkowski ist des Mordes an dem Förster Meyer schuldig und wird zum Tode und wegen eines Verbrechens nach Z 214 des Strafgesetzbuches zu lebenslänglichem Zuchthaus und dauerndem Ehrverlust verurteilt.

Lübeck, 14. Dez. Bor dem Schwurgericht hatte sich der Kapitän Suhr wegen Versicherungsbetruges und Meineids zu verantworten. Er hatte aus hoher See den von Ihm geführten Fischkutter verlassen und dann unter Eid vor dem Lübecker Seeamt Schiffbruch ange- geben, um die Versicherungssumme zu erhalten. Der Fischkutter war später an den Strand getrieben worden. Das Gericht verurteilte den Angeklagten zu zwei Jahren drei Monaten Zuchthaus, 1000 Mark Geldstrafe und Verlust der bürgerlichen Ehrenrechte auf fünf Jahre.

Wilhelmshaven, 14. Dezbr. Auf dem LinienschiffSchleswig- Holstein" versuchte ein Unteroffizier, anscheinend in einem Anfall von geistiger Umnachtung, hervorgerusen durch übermäßigen Alkoholgenutz, tn der Munitionskammer des Schiffes Feuer anzulegen. Das Feuer konnte jedoch mühelos gelöscht werven. Der Täter wurde zur Unter­suchung und Beobachtung in das Marinelazarett elngeliefert.

Senftenberg, 14. Dez. Nach sechstägiger Verhandlung wurde am Dienstag das Urteil im Senstenberger Stadtbankprozeß gesprochen. Angeklagt sind neun Angestellte der Stadtbank wegen Untreue, schwerer Amisunterschlagung, Urkundenfälschung und schwerer Urkundenfäl­schung. Verurteilt wurde Bankdirektor Lobbes zu einem Jahr drei Monaten Gefängnis, vier weitere Angeklagte, der Kassierer, der Ren­dant, ein Sekretär und ein Buchhalter der Sparkaffe, erhielten Ge­fängnisstrafen bis zu zwei Jahren, ein weiterer Sekretär 300 Mark Geldstrafe. Ein Angeklagter wurde freigesprochen,

Metz, 14. Dez. Der frühere Offizier David, gegen den ein Ver­fahren wegen Spionage eingeleilet wurde, ist aus Deutschland ausge- wiesen und den französischen Behörden übergeben worden. Er wird gegenwärtig In Metz in Haft behalten.

Bukarest, 14. Dez. Auf parlamentarische Initiative hin wurde in der Kammer ein Gesetzentwurf eingebracht, der einen Kredit von 20 Millionen Lei für den Wiederaufbau des abgebrannten Palais Vorsicht. Dem Entwurf wurde die Dringlichkeit zuerkannt. Der Ft- nanzminister schloß sich den Ausführungen des Abgeordneten Otetele- scanu, der den Entwurf begründete, aus das wärmste an.

Moskau. 14. Dez. In der Umgebung von Odessa wurden in­folge Explosion eines aus der Kriegszett stammenden, nur halb in der Erde steckenden Artilleriegeschosses bei einer Exerzierübung vier Rekruten getötet und 18 verletzt, darunter sechs schwer.

Tokio, 14. Dez. Der Zustand des Kaisers ist hoffnungslos.

Sidney, 14. Dez. Die Feuerwehr ist des Brandes im Buschgebiet Herr geworden. Die von den Flammen bedrohte Stadt Adelong ist gerettet worden.

Harlfort (Connecticut), 14. Dez. Dem französischen Leichtge­wichtler Charles Pegulihan wurde bei einem Kampf mit Eimer Fried­man (Boston) der Schädel zertrümmert. Er erlag später im Kranken­haus seiner Verletzung. Es war sein erster Kampf in den Bereinig­ten Staaten. Friedman ist verhaftet worden.

Verständigung über die Gewerbesteuer.

Stuttgart, 15. Dez. Wie man aus Laudtagskreisen hört, kam: auf Grund der in den letzten Tagen gepflogenen Bespre­chungen zwischen verschiedenen Landtagsfrakttonen eine Ver­ständigung über die seit der zweiten des Gewerbesteuergesetzes schwebenden Differenzpuntte nunmehr als gesichert gelten, so­daß in der am kommenden Freitaa oder Samstag stattfinden­den dritten Lesung eine Mehrheit für das Gesetz vorhanden und damit mich die latente Regierungskrise behoben sein wird.

Die Handelsvertreter zur Gewerbesteuer.

Stuttgart, 14. Dez. Der Verein württ. Handelsvertreter hielt am letzten Samstag eine Mitgliederversamlung ab, wo­bei Abg. Hillcr einen Vortrag über die Gewerbesteuer hielt. Es wurde eine Entschließung angenommen, die der Enttäu­schung darüber Ausdruck gibt, daß das berechtigte Verlangen der .Handelsvertreter nach Gleichstellung mit den freien Be­rufen keine Berücksichtigung gefunden hat. Mindestens sollte im Gewerbesteuergesetz folgende Bestimmung ausgenommen werden: Der steuerfreie Gewerbeertrag wird bei -den Handels­vertretern im Sinne des K 84 H.G.B. auf die Hälfte gekürzt, sofern ein Zuschlag zum Abzug nach Absatz I in Höhe von 3000 Mark keinen niedrigeren Steuerbettag ergibt. Bei offe­nen Handelsgesellschaften mit zwei oder drei beruflich tätigen Teilhabern erhöht sich der äbzugsjähige persönliche Arbeits­verdienst um 50 Prozent beim zweiten und um 25 Prozent beim dritten Teilhaber.

Regierungserklärung im badischen Landtag.

Karlsruhe, 14. Dez. Der badische Landtag nahm heute die

Regierungserklärung entg

, - . - entgegen. Staatspräsident Dr. Küble,-

tonte, daß dre am 23. November vollzogene Erweiterung ^

Regierung keine^Aenderung^in ihrer Haltung bedeute, umfuhr

d-mn fort:In unentwegter Treue zum Reiche wird die^

dische ^Regierung alles unterstützen,^ was das Ansehen des Rei­

ches fördert und stützt. Sie wird dabei ebenso entschlossen^ rauf bestehen, daß das staatliche Eigenleben und die Eiaen^ der Länder in dem Rahmen sich vollziehen kann, den die marer Verfassung hierfür geschaffen hat." ^

Notstandsmaßnahmen für Erwerbslose.

Berlin,^14. Dez. Dm' Reichstag hielt heute eine stille St,

zung ab. Die Ungewißheft über das, was noch werden rnq,

lag wie ein Alpdruck über dem Hause. Man fuhr in der Ä ratung des Nachtragsetats sott, und zwar beim ReichsarttckL Ministerium. Die Aussprache galt in erster Linie der Erwerb loscnfrage, die ja dauernd zu neuen Beschlüssen nötigt Wt der sind es die Sozialdemokraten, die eine generelle ErhöbiiM der Unterstützungssätze wünschen. Daß die Kommunisten M noch überspannteren Forderungen austreten, versteht fick Rande. Aber mit Rücksicht ans die gespannte Finawl^ konnte sich das Haus nur zu einer einmaligen NotstandsnmL nähme, und zwar für langfristig Erwerbslose, Sozial- M Kleinrentner verstehen. Für sie wurde ein Betrag von 25 Mil­lionen Mark verlangt und auch bewilligt. Dazu wurde nock ein deutschnationaler Antrag angenommen, der ttsttmmte Miln destsätze für die Weihnachtsunterstützung der Kleinrentner ruf- stellt. Dagegen verfiel ein demottattsch-volksparteilicher An- trag, zur Förderung des deutschen Außenhandels die gewiß recht bescheidene Summe von 150 000 Mark beizusteuern der Ablehnung, obwohl der Abgeordnete Keinath diese Forderung mit triftigen Gründen zu belegen wußte. Morgen soll der Reichshaushalt der Finanzen und des Auswärtigen Amtes mi die Reihe kommen.

Die Entscheidung im Reichstag.

Berlin, 15. Dez. Wie mehrere Blätter melden, wird sich das Reichskabinett morgen nachmittag mit der innerpolitischen Lage beschäftigen. Die für heute angekündigte Unterredung des Reichskanzlers mit Len Führern der sozialdemokratischen Fraktion des Reichstags wird erst im Anschluß an die Kabi- nettssitzung erfolgen. Am Donnerstag wird dann die Politische Aussprache im Reichstagsplenum, die, wie dieVoss. Ztg" wissen will, durch eine Rede des Reichskanzlers eingeleitct wer­den soll, beginnen. Die Entscheidung über die innerpolitischm Schwierigkertcn soll noch vor Weihnachten erfolgen, und zwar soll die Abstimmung über den Nachtragsctat am Freitag statt- sinden.

Verlängerung des Sperrgesehes.

Berlin, 14. Dez. Der Reichsrat beschäftigte sich heute nnt der Verlängerung des sog. Sperrgesetzes, wonach die Aussetzung von Gerichtsversahern in Prozessen der Länder mit den ehe­mals regiererrden Fürstenhäusern bis zum 30. Juni 1927 verlän­gert werden soll. Dazu war ein Antrag Thüringens gestellt worden, einen zweiten Artikel einzufügen, wonach bis zum Ab­lauf der Geltungsdauer des Sperrgesetzes Gegenstände die zur Vermögensmasie der ehemals regierenden Fürstenhäuser ge­hören, über deren Verteilung zwischen Land und Fürstenhaus Streit besteht, nun mit Zustimmung des Landes an Dritte ver­äußert werden können. Die Vorlage wurde mit dem Anträge Thüringens von der Vollversammlung ohne besondere Abstim- mimg angenommen.

Ankunft der deutschen Delegation.

Berlin, 14. Dez. Die deutsche Delegation traf heute nach­mittag nnt dem fahrplanmäßigen Zug 5.01 Uhr aus dem An­halter Bahnhof ein. Zum Empfang hatten sich Frau Dr. Strese- mann und Frau v. Schubert, die Reichsminister Dr. Curtius und Dr. Krohne, Staatssekretär Dr. Pünder in Vertretung des Reichskanzlers, sowie eine größere Anzahl Vertreter der Behörden und der Presse eingefunden. Reichsminister Dr. Stresemann, Staatssekretär v. Schubert und Ministerialdirek­tor Dr. Gaus waren von der langen Reise anscheinend durch­aus nicht ermüdet und nahmen in bester Stimmung die Glück­wünsche entgegen. Mit dem gleichen Zuge traf der neue deutsche Urttergencralsekretär des Völkerbundes, Dr. Dufour- Feronce, in Berlin ein, der während der abgeschlossenen Rats­tagung zunächst in inoffizieller Form in Gens geweilt hatte.

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Das Ergebnis der Genfer Verhandlungen.

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Paris, 1l : Leibgar! ' md au- Hüdes Kr Vers Ätn Ile

Stresemann bei Hindenburg.

Berlin, 14. Dez. Reichspräsident von Hindenburg einpfing heute am Spätnachmittag den Reichsaußenminister Dr. Strese­mann zum Vortrag über die Genfer Konferenz. Im Anschluß an die Ausführungen Dr. Stresemanns sprach der Reichspra- sidertt mit Worten des Dankes für die hingehende Arbeit de» Reichsaußenministers seine Befriedigung über die in Gens er­reichten Fortschritte aus. Er gab zugleich der Erwartung Ab­druck, daß auch diesmal offene Fragen in Bälde einer guten Lösung zngeführt werden.

Berlin, 14. Dez. In politischen Kreisen wird das Ergebnis der Genfer Verhandlungen nach der Rückkehr des Reichsnnm- sters des Aeußern folgendermaßen gewertet: Im wesentlichen standen zwei Fragen zwischen uns und den Alliierten mrd eme zwischen uns und dem Völkerbund zur Erörterung. Zunächst tvar das Jnvestigationsprotokoll Gegenstand eingehender Be­ratungen. Ehe der Vertrag von Locarno paraphiert wor«u ist, hat die damalige deutsche Delegatton ihre Zustimmung «v von abhängig gemacht, daß ihre Partner ihr volle Klarhell über die Investigationen gaben. Es ist der deutschen Delega­tion häufig zum Vorwurf gemacht worden, daß sie nicht einen noch größeren Wert auf schriftliche Abmachungen gelegt hcwe, weil ein Wechsel der Kabinette alles unrwerfen könnte. Es hm sich aber in Genf gezeigt, daß alle Teilnehmer von Locarno zu ihren Worten standen. Auch im Völkerbundsrat haben sich keine Schwierigkeiten ergeben. Dabei gibt cs in der Frage oer Investigationen auch nicht einen Punkt, in der die deutsche AUf- fassrrng nicht anerkannt und durchgedrungen wäre. Es gm keine öl^ments stähle und ebensowenig geht die Militarkontrollc unter irgendwelchen, dem bisherigen Zustand ähnlichen Bedin­gungen auf den Völkerbund über. ^

Schwieriger gestalteten sich die Verhandlungen über de zweiten Fragenkomplex, der sich auf die interallnette Kontroll­kommission bezog. Das zeigt am deutlichsten der schwere Kampf- der in dem Tclegrammwechsel zwischen Paris und Gens zu Ausdruck kam. In Gens haben die Verhandlungen trotz oe Verzögerung und trotz aufregender Momente nach der uoe- einstimmenden Ansfassung der Delegatton, der sich uwrgen auw das Kabinett anschließen dürfte, unserem Standpunkt volttom- mene Gerechtigkeit widerfahren lassen, ttdber zwei Fragen v großer prinzipieller Wichtigkeit ist man sich noch nicht mig geworden. Es ist deshalb auch nicht richtig, tmß der Mim,rer des Aeußern in der Frage des Schiedsgerichts Konzession« s die Ausfuhr von Halbzeug gemacht hat. Gerade m s Frage hat sich die Lage zu unseren Gunsten kuAnckelt. sicher, daß bei den kommenden diplomatischen Berhandl nge nicht mehr die Exportfrage im Vordergrund stehen wird.

mehr wird das Problem bei der kommenden Lip omattfchen Fortbehandlung von der militärischen Gerte der Aufhäufung solchen Gerätes in Derttschland angepaßt werden, also m erne^ Form, die unsere wirtschaftlichen Juteressen mcht he rührt. Ebenso ist in der Frage der man

den Seiten die Möglichkeit neuer VorMage gegeben nnd "^

kann, wie die Dinge liegen, hoffen, daß auch diese » «

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