im Jahre 1922 im Walde bei Mödingen erschossenen Jagdaufseher Michael Stichler folgendes -schrieb: „Am 22. 9. 26 stand ich wieder hier und habe bis setzt noch leine Reue empfunden". Da die Mordstelle und die dort angebrachte Gc-deniktafel sich an einer abgelegenen Stelle befinden, die wenig begangen wird, wurde die Inschrift erst einige Wochen später entdeckt. Auf erfolgte Anzeige durch Mödinger Bewohner wurde die Tafel von der Gendarmerie beschlagnahmt. Vielleicht gelingt es den Behörden nun, Licht in das Dunkel dieser Mordaffäre zu bringen, die seinerzeit die Gemüter !der ganzen Umgebung in so grosse Aufregung versetzte.
Die Ausländer in Berlin. Unter den Fremden, die während der ersten nenn Monate dieses Jahres in Berlin als Durchreisende gemeldet waren, befanden sich 15t 993 Ausländer, was 12,9 Prozent der Gesamtzahl ansmacht. Unter den Ausländern stehen die -Amerikaner mit 25618 Personen gleich 17 Prozent an erster Stelle. An Zweiter und dritter stehen Oesterreich und Polen, die zusammen nur ungefähr die gleiche Zahl erreichten. Etwa je 16 OVO Besucher kamen aus Schweden, England und der Tschechoslowakei.
Saisonleistung eines deutschen FluMugs. Am 4. Juni d. I. wurde ein Dreischrauben-Junkers-Wasserftugzeug in den Dienst der finnischen Aerogesellschaft eingesetzt. Bis zur Beendigung der Sommersaison leistete die Maschine, die den Namen ihrer Heimat „Suomi" erhielt, folgendes: 71mal die 240 Kilometer lange Strecke Helsingfors—Stockholm bei jedem Wetter mit nur minimal abweichenden Zeiten, also insgesamt 29820 Kilometer, hierzu Sonderflüge von 2700 Kilometern. Bei diesen Flügen wurden befördert: 640 Passagiere, 6072 Kilogramm Gepäckstücke, 1430 Kilogramm Post und Fracht, endlich rund 90 Besatzung, Ausrüstung, Brennstoff, in Summa 130316 Kilo- graium Nutzlast. Es ist verständlich, wenn ein finnisches Blatt meinte, die ,-Suomi" verdiene wegen ihrer .Verdienste um den schwedisch-finnischen Verkehr den Nobelpreis der Lüfte.
Meuchelmord. Eine zweitägige Schwurgerichtsverhandlung in Straßburg, die sich mit dem Meuchelmord von Labaroche zu beschäftigen hatte, entrollte ein krasses Beispiel .menschlicher Verrohung, deren Motiv Hatz, Habgier und Leichtsinn waren. Eine in den Vogesen lebende Bäuerin hatte ihre -verheiratete Tochter, Marie Rose Bourgeois, und deren Mann Georges Bourgeois, zu gemeinsamer Arbeit ans Paris nach dem heimatlichen Hof kommen lassen. Die Tochter jedoch missbilligte das zwischen ihrer Mutter und dem GroUnecht bestehende Liebesverhältnis. Die junge Frau veranlatzte ihren Mann zur Ermordung der Mutter in der Scheune der heimatlichen Besitzung, da sie glaubte, nur dadurch eine Heirat ihrer Mutter mit den: Großknecht Verbindern zu können. Der Mann führte die grauenvolle Tat, nachdem er seinem Opfer in der Dunkelheit aufgelauert hatte, noch in derselben Nacht aus. Unter Zubilligung mildernder Umstände verurteilte das Gericht den Angeklagten Georges Bourgeois zu lebenslänglicher Zwangsarbeit und die Angeklagte Marie Rose Bourgeois zu 26 Jahren Zwangsarbeit. Die Geschworenen Unterzeichneten ein Gnadengesuch.
Fräulein Ehauffeuse. Das Wiener Straßenbild ist um eine originelle Figur bereichert worden. Wiens neueste Attraktion, Modell 1926, ist - die Cauffense. Schon hat die erste von ihnen die Lizenz nach bestandener Prüfung erhalten und sich mit ihrem Autotaxi an einer -der verkehrsreichsten Straßenkreuzungen ausgestellt. Und schon melden sich beherzte Nachfolgerinnen. zumeist albgebautc Bankbeamt-innen, in so großer Zahl, -daß die Taxichauffeure ganz energisch .dagegen Stellung zu nehmen beginnen; sie ahnen -offenbar, daß das -schwächere Geschlecht, so es einmal zu Pferdekräften gekommen -ist, eine arge Konkurrenz für sie bedeuten wird. Mancher ist nun schon einmal so, daß er sich lieber von Frauenhand lenken läßt, und ' so wird bald -die Cauffense am Volant allgemein gesucht sein.,
Wenn man die Sprache nicht kennt Einem ostjüdischen Rabbiner passierte jüngst in London ein eigenartiges Mißgeschick. Er kam mit einer jüdischen Dame zur Registerbehörde; er konnte sehr wenig und sic überhaupt nicht Englisch. Seine. Absicht war, für -seine Begleiterin eine Ausenthaltsbeschei-ni- - guug in England zu erwirBen. Der Beamte, nahm denn auch eine feierliche Handlung vor. stellte einige Fragen, die mit ja beantwortet wurden, und ließ ein Protokoll unterschreiben. Nachher stellte sich heraus, daß die beiden in aller Form ver-. heiratet worden waren. D-em Londoner Oberra-bbiner gelang es «nmerhin. eine Klausel zu entdecstn, nach der die -Ehe -für ungültig erklärt werden konnte. -
Ein Goldkumpen von über 3 Kilogramm ist zu St. Jves - in -der Nähe von Kalgoorlie in Australien gefunden worden. Nachdem er ein-ge-schmolzen war, ergab -das reine Gold noch immer ein -Gewicht von fast 2>j Kilogramm.
Das entlarvte Medium. In New York, so bericht en die amerikanischen Zeitungen, ist -soeben eines der bcwundertsten Medien von einem tüchtigen -Gelehrten entlarvt worden. Dieser -Gelehrte, ein Mr. Fitch, hatte -das Medium, ein junges, -bleich- süchtiges Mädchen , das gänzlich unter dem Einfluß seines Impresario stand, schon längst in Verdacht, mittels geschickt gelegter elektrischer Drähte groben Schwindel zu treiben. Eines Tages war wieder für die reichsten Gläubigen -eine SHance -angesetzt, zu -der auch Mr. Fitch erschien. Bei völlig verdunkeltem Zimmer ließ sich das Medium eine tönende große -Schalle rei
chen imd -bat die Anwesenden sich durch Betasten zu überzeugen, daß ste leer fei. 3Nachdem -dies getan war, stellte -sie die Schale mitten auf -den Tisch, auf einen metallenen Ring und verfiel in Trance. Kaum eine Minute -später fab -man aus der Schale Dämpfe aufft-eigen und tu diesen Dämpfen -deutliche Gesichtszüge — Auge, Mund, Nase —. Im diesem Augenblick erstrahlte hell das elektrische Licht und Mr. Fitch riß die T-onschale, -die mitten auf dem Tisch stand, einige Meter vom Medium entfernt, an sich. Es ergab sich, -daß es sich um einen ebenso einfachen -wie sinnreichen Betrug handelte. Das Tongefäß -hatte einen doppelten Boden gehabt, der Lurch einen Druck mit -dem Finger zu entfernen war. Es wrrvde sodann auf den Metallring in der Mitte des Tisches gestellt. Dieser Metallring war ein winziger elektrischer Ofen, Lurch einen Draht mit -dem Tischplatz des Mediums verbunden und von -diesem aus zum Glühen- zu bringen. Im zweiten Boden des To-ngefäßes -befand sich etwas Wasser und ein Keiner Lampion, auf dem Gesichtszüge gemalt und mit radioaktiver Masse bestrichen waren, -der aber außerdem mit einem winzigen elektrischen Kontakt versehen war. Berührte nun -das Medium den Draht, so begann -der Keine, in dem Mctallring verboig-ene Ofen zn arbeiten: das Wasser verdunstete mit starken Dämpfen und -der Keine Lampion begann zu glühen und man sah in starker Vergrößerung -die Gesichts- Züge durch die Dämpfe leuchten. Das Medium -wurde verhaftet. Der Impresario hatte die Minute der Verwirrung benutzt, um sich allen „Ovationen" zu entziehen.
Die neue« deutschen Postwertzeichen.
Die am 1. November nunmehr bestimmt zur Ausgabe gelangenden n-cnen Postwertzeichen, -die -bereits vor ihrem Erscheinen in -der O-c-ffentlichkeit ans innerpolitischen Gründen so viel von sich roden .machten, werden künstlerisch auf besonderer Höhe -stehen. Bei der Herstellung der Stiche und Druckformen- hat die Reichsdruckerei ein neues Verfahren angewandt, -das '-eine weit schärfere Wiedergabe auch der feinsten Linien zuläßt, als es bisher möglich war. Wie -bekannt, wurde gegen -die Ausgabe dieser Freimarken nicht nur von einem Teil doch etwas überängstlicher Auguren, -sondern auch von gewissen immer wieder sich bemerkbar machenden Partikularsten Protest erhoben und -hatte zn erneuten Verhandlungen geführt, die -durch die technische Notwendigkeit, nun die neuen Wertzeichen zur angegebenen Zeit erscheinen zu lassen, weil -bereits ein -sehr großer Vorrat von ihnen aus-gedruckt war, ihr schnelles -Ende fanden. -So werden wir also aller Aufregung zum Trotz die karminrote Ze-lnpfennigmarke mit dem Kopfe des Fridericu-s
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Rex -in nächster Zeit auf unsere Briefe zu kleben haben. Auch Goethe, -Schiller, Kant, Lessin-g und noch mehrere andere „politisch belastete" deutsche Größen werden unfern mÄhr -oder minder geistvollen, freudigen oder traurigen Schreiben in alle Welt das Geleit geben. Die bisherigen Postwertzeichen sollen -dem Vernehmen nach ausgeb raucht und nach einer angemessenen -Frist außer Kurs gesetzt werden. Dann wird -es als-o nur noch folgende Pfennig-Wertzeichen -geben: 3-Pf.-Marke. braun, Goethe — 5-P-f.-Warke, grün, Schiller — 16-Pf.-Marke, kar- min, Friedrich der Große — 15-Pf.-Mvrke, zimnober, Kant — 20-Pf.-Marke. stahlblau, Beethoven — 2S-Pf.-Marke, blau, Goethe — 30-Pf.-Marke, olivgrün, Lesfing — 10-Ps,-Marke, -violett, Äeibniz — 50-Pf.-Marke, -braun, Aach — und endlich 80 Ps.-Marke, -dunkel-braun, Dürer. Zu den- künstlerisch durch-
Homöopath-, Spapyr., Btochem. Naturheilpr.-xis
H, DiLÄisr, klorrdkim, Kknnfeiäst!-. 21
Behandlung von Frauen-, Nieren-, Blasenleiden, Gicht, Rheuma-, Magen-, Dcwm-, Hämorrhoidalleiden, Haptjucken, Flechten. Spezialbehandlung von Gallenstein- und Lungen leiden (Tuberkulöse im 3. Stadium lt. ärztl. Feststellung geheilt), Wurmleiden, Platt- und Senkfuß, Müdigkeit, sowie alle alten heilbaren Krankheiten.
Sprechzeit: Täglich von 10—1 Uhr und 3—6 Ubr. Freitag vormfitag in Wildbad. Samstag auswärts. 28jäbrige Erfahrung. — — — — Bitte a»sschneiden.
Die Wirtschaftskrise und die Derarrt- Wartung des Einzelnen.
Gedanken zum Weltspartag.
Unser Volk -befindet sich in einer drückenden Notlage. Die Geschäfte liegen -darnieder, und soviel man auch von -dem Sil- berstroifen am Horizont gesprochen hat, -die Krise will und will nicht weichen.
Wir hüben alle von den wirtschaftlichen und regierungsseitigen Maßnahmen -gehört, -die zur Behebung der Arbeitslosigkeit und zur Verbesserung -des Produktionsapparates -der Volkswirtschaft getroffen -worden sind. Erst kürzlich hüben die Regierungen des Reiches und -der Länder eine gewaltige Notstandsaktion in Gestalt von Bahnbauten, Anlegung von Land' und Wasserstraßen. Förderung -der Siedlungstätigkeit us-w. an- gskündigt. Zweifellos werden diese Arbeitsgelegenheiten einer großen Anzahl von Volksgenossen für die nächste Zeit wieder Brot geben, aber voll lhang-er Sorge fragt man sich, was -geschehen soll, wenn Liefe Arbeiten fertiggestellt sind. Wird die wirtschaftliche Konjunktur sich bis -dahin so gebessert hoben, daß die private Wirtschaft die fteigewordenen Arbeitskräfte wieder ausnsbmen kann? Wir hoffen es, aber wir können es nicht mit Bestimmtheit -sagen. Von der privaten Wirtschaft kann indes in ihrem eigenen Interesse verlangt werden, -daß sie sich auf -diesen Zeitpunkt rüste. Man sagt, sie arbeite vielfach zn teuer und könne -daher entweder gegen -die Konkurrenz des Auslandes nicht aufkommen, oder ihre Produkte nicht zu einem erschwinglichen Preis auf -den Markt bringen. Bekanntlich haben sich ober Industrie und Handel -in den letzten Monaten mit aller Energie an die Durchführung der sogenannten „Rationalisierung" gemacht, d. h. sie hoben versucht, alle überflüssigen und kostspieligen -Elemente aus ihrem Betriebs-gang auszuschülteu und diesen grrrndlegend in vernünftiger, rationeller und -durchdachter Weise zu verbessern. Sparsamkeit mrt Zcit, Geld und Kräften war hier der Leitgedanke, aber gewiß keine kleinliche und gedankenlose -Sparsamkeit. Im Gegenteil wird man sich stets überlegen, ob nicht zuweilen eine Neu
anschaffung, eine Keine oder größere Geldausgabe auf -die Dauer vorteilhafter ist als ihre ängstliche Vermeidung-
Wir anderen, vor allem der Mittelstand, Landwirte und Arbeiterschaft, haben -das -alle hoffnungsvoll gehört und -warten nun aus die Früchte -dieser Bemühungen. Denn -was sollen wir schließlich tun? Die maßgebenden -Entscheidungen -hängen doch schließlich von verhältnismäßig wenigen leitenden Köpfen ab; -die große Menge des Volkes muß abwarten, was geschieht, und kann selber nichts dazu oder dagegen- tun. Aber können wir wirklich -gar -nichts tun? Ist dem reinen Arbeitnehmer, der keine leitende Tätigkeit hat, ist dem Kleingewerbetreibenden, Handwerker und Landwirt gar keine Gelegenheit gegeben, sich an der Besserung -der wirtschaftlichen Lage aktiv zu beteiligen?
Nun, wir glauben -doch. Zwar, -direkt können wir in Len Gang der Ereignisse nicht eiugr-eifen, aber -indirekt können wir unendlich viel tun, indem wir das .üben, was die Industrie nach -den verschwenderischen Jahren der Inflationszeit jetzt -wieder als das richtige erkannt hat: Sparsamkeit! Sparsamkeit um unserer willen und -Sparsamkeit um -des ganzen Landes willen. Jeder Groschen, den -der Deutsche täglich zur -Sparkasse trägt, wird im Laufe eines Monats zum Taler. 30 Millionen erwerbstätige Deutsche können so in einem Monat 90 -Millionen Mark zurücklegen, -das 'heißt, der Wirtschaft — Fabriken, Bauern. Handwerkern — als Kapital für Neuanschaffungen. Betriebsverbesserungen, Materialeinkünftc zur Verfügung stellen. Gewiß, diese Rechnung ist ein wenig oberflächlich. Nicht jeder, der heute verdient, -firnn etwas zurücklegen, viele Millionen sind ohne Arbeit und -Einkommen. Ilm so dringlicher wird die Mahnung an -die übrigen, sich ihrer Verantwortung bewußt zu werden und in diesen schweren Zeiten doppelt sparsam zu sein.
Dem Zwecke, diese Erkenntnis zu Wecken und zu verbreiten, dient der internationale Weltspartag. Die Sparkassen -der ganzen Welt sind im Jahre 1924 zu einem Kongreß zuswmmen- geireten und halben sich entschlossen, den 31. Oktober jedes Jahres als einen Weltspartag zu bezeichnen. Mit allen Mitteln moderner Werbekunst, -mit Wort und Bild, mit Kino und
gearbeiteten Entwürfen sind zeitgenössische Bildnis m ... und Stiche verwandt worden. Es ist also Ä-is Gemälde neuen Postwertzeichen tatsächlich ihre Missim, 2 ^ die
-doch nicht übersehbare -.^lturpionieie sowM Ausland erfüllen tver-den. Wie bekannt wmde siM ^ ^e der QdnLiellen rw-ie. ichon vor
der offiziellen Ausgüb^wie allerdings stets bei'neuen nen, recht erhebliche Markenliewrungen an -das tätigt worden, die für Sammler bestimmt sind. ' lie-
Handel und Verkehr "
Wirtschaftliche Wochenrundschau.
Börse. Die Börse stand in dieser Woche fin Oeiek», nehmenden Reale,ativncn. Die BankkmiLschafi nabm trächtliche Verminderung ihrer Engagements vor JmN2 folgte auch die Kulisse in starker Zurückhaltung Di^An^" gen der letzten ZA nus -der Politik und aiÄ -den mLZU Transaktionen Em,vollkommen. Ae EntlaflrmgsveMü beruhten auch ans Besurchnrngen wegen der -Wustnun Wicklung -des Geldmarkts. Man rechnete mit eiuer ldm^^ Diskonterhöhung, die aber vorerst noch ausblivb ^A^E^ Verkäufe kamen hauptsächlich aus Kreisen -der -kleineren Rm» -firmen und aus -der Provrniz. Die Pessimistischen Ausiubriin^ des Reichsbankpräsidenten über die Verhältnisse am Ausü^ kreditnrarkt und seine Androhung von Ge-genmvßrraeln ten zur Vorsicht. Auch stand die Börse -schon imtft der Wirkung von Ultimo. Die zahlreichen Vcrkaufsordres aus allen Märkten einen -kursdrückenden Einfluß aus 4-2^ hin hielten sich die Abschwächungcn -vorerst noch' Grenzen. ^
Geldmarkt. Der Geldmarkt zeigte große -FMwL>ic Es -besteht überreichliches Angebot an Dagesgeld, dem emüa- lich nach-lassen-der Bedarf gegenWerst-eht. Vom Ausland 2 Deutschland gelangte Gelder aus Emmi-fsionen und neue Jiwe- stierungen fanden nur schwer Unterkunft. Auch -das Angebot am Privatdiskoutmarkt war nicht unerheblich. Daaeasn -eiw-, der Markt für Monatsgeld -dauernd erhebliche Nachfrage bei unverändert hohen Sätzen, namentlich im Z-usam-imn-han-a mit den einsetzeuden Vorbereitungen znm Ultimo. Die Bchm's- schätzungen für Reportgeld sind noch unsicher. Die Geldsiitze betrugen am Börsengeldmarkt für Tagesgeld 3—1 Prozent fiir langfristiges Geld nicht unter 6 Prozent. Im internationalen Devtsenverkehr war der -französische Franken und -der ita-licnisck Lira durchweg übg-eschwächt. Der belgische Franken wurde in dieser Woche erstnmls als Belga notiert. Sein Kurs war wem, verändert.
Pr oduktenmar -kt. Die Produktenmärkte waren aus weitere Steigerungen au den U-eberseemärkten fest. Ferner waren -die Märkte durch -die steigenden Frachtsätze -beeinflußt Das auf -den Markt kommende Material blieib nach wie vor gering und fand zu erhöhten Preisen gute Aufnahme. Airf den Hopfenmärkten war -die Zufuhr Kein. Fränkischer Lomdhopfen war stark gefragt und -im Preise befestigt. An der Stuttgarter Lan-despvoduktenbörse blieben Heu -und Stroh mit 7X bzw. 4 Mark Pro Doppelzentner unverändert. An der Berliner Produktenbörse notierten Weizen 277 (4-4), Roggen W (-2), Wintergerste 205 <4- 7), -Sommergerste 270 (rmv.), Hafer ISS (4-5) Mark je Pro Tonne und Mehl 39^ <4- )4) Mark Pro Doppelzentner.
Warenmar k t. Die Wirtschaftslage zeigt eine anlal- tende Besserung. Wie der Reichsarbei-tsminister im Sozialausschuß -des Reichstags mitteilte, ist auch für -den Winter mit einer .steigenden Besserung der Arbeitsmarktlage zu rechnen, -wenn nicht außergewöhnliche Witterungsverhältnisse unerwartete Hemmungen -bereiten. Die deutsche AußenhandrMlanz für September zeigte im reinen Warenverkehr einen AussuhrÄer- schuß von 13.Millionen Mark, insgesamt -dagegen eine Passivität von 91 Millionen. Diese hohe Passivität erklärt sich aus der um 55 Millionen erhöhten GoldeinsuHr aus dem Ausland gegenüber dem Vormonat. Im Ganzen ist das Bild der Handelsbilanz aber doch günstig, .da sow-oftl die Rohstofsemfuhr um die Fertig,Warenausfuhr gestiegen sind. Die PreiÄierWtnisie auf -den Warenmärkten hliebe'N die gleichen wie in -der Vorwoche. Fm Kali steht eine Erhöhung der Preise in Aussicht.
Viehmarkt. Die Schlachtviehmärkte hatten einen stärkeren Auftrieb. Bevorzugt sind vor allem -die Kä-lbcrmärkte. Bei ruhigem Geschäft blieben die Preise unverändert.
Holzmarkt. Auf -den- Holzmävkt-en ist nur neue Ware im Preis leicht -befestigt, lieber die vielen -alten Lagerbcftäude wurden wenig Abschlüsse getätigt. Der Bauholzmarkt leidet noch stark unter den schwierigen Absatz-m-öglichkeiton.
Im Central-Theater in Pforzheim gelangt das groN -deutsche -Filmwerk „Die Nibelungen" nochmals, allerdings M wenige Tage, zur Ausführung. Der erste Teil, der ab-MN Freitag bis einschließlich Montag auf dem- Spielplan Mt, hcmedlt die Geschichte Siegfrieds des Dracheutöters bis M seinem Tode. „Dem deutschcm Volke zu Een^, lautet die IM- mung. die Fritz -Lang, der geniale Regisseur, seinem Wme M aus -den .Weg gegciben hat, das auch -heute noch, nach zwei Jahren, zu den größten der Welt zählt.
Plakat wollen an -diesem Tage -die Sparkasien -den Menschen, -den Produzenten und Verbrauchern M wuüaEr- licher Verantwortung mahnen. Sie wollen den Spargeoa-M nicht zu eng -fasi-en. Ebenso wichtig wie -das Zu-ruckMM v Geld ist -das Vermeiden von Ausgaben, -das Schonen aller M -brauchsgegenstände, Arbeitsmittel, Kleidungsstücke -- A oa Gesundheit! Aber der Weltspartag soll anderev,eits mcht ein Dag der guten Vorsätze sein. Wichtiger als der GedaM . der Entschluß, nnd -so soll denn jeder, der ein
am Weltspartag -eine möglichst hohe Summe <M.
-len, wer aber noch keines -hat, der soll sich eines eimM"
-lim -etwaigen Zweifeln zu begegnen, wollen wir noch kiM
auf -die -Fragen eingehen: „Wie sollen
wir spE? M
7KoW sollM wir spamn?" '^Mi? sit leichtFesM E Menschen, die in -beengten materiellen Verhältnis, w leben NM mehr erübrigen, als sie -auf -den ersten Bkck EMve -handelt sich beim Sparen -meist nicht so -,-cHr wn ^
keit, -als -darum, seinen Verstand und stinen -den. lind wozu man sparen soll? Wem die vorer volkswirtschaftlichen Gründe nicht gemogen, derlw^ ,- Mtcr, an seine Kinder, an seine Zn-kumt Jeder wenn er an Altersversorgung und Not mckfi-denoen z glaubt, doch wenigstens einen M-ebliMsw-unsch, den läufig nicht erfüllen kann, den Erwetb aM WA^eM- Photographenapparates oder eines Miotorrades. A immer-sagM: Das kann -ich mir doch nicht lersten! Oder.^P^ werde ich dazu -vielleicht in -der Lage ->ew, vmlEA - . ^ daran zu denken. Immer soll man -daran deEm b ^ zA, und sich an ihre Durchführung machen, mch-t E 4. hat
tagslebens stumpfsinnig -dahingehen. Nur -der TE ^
etwas von seinem Leben! . „ __«a»«vartaa Loch
Aber -die dringendste Ma^una joll a'N W ^
die soziale Verantwortung fern. ,Wer.bsUte^wo ^
Brot sind, ein Einkommen hat. lolltestets ost
Verschwendung ein Verbrochen gegenüber den spare —
Deine -Sparpfennige geben ihnen Arbert. ^ und nicht nur am Weltspartag!