lungsräumen. Nach dem Kostenooranschlag berechnet sich der Gesamt- dauaufwand aus 160000 Mark.
Neckarsulm, 16. Okt. (Streit unter Neckarsulmer Temeinde- räten.) Die Beleidigungsklage des Gemeinderatsmttglieds Fabrikdirektor Gehr gegen das Gemeinderatsmitglied Prokurist Wilhelm Emerich wurde am 1. Oktober ds. Fs. durch einen vor dem Amtsgericht abgeschlossenen Vergleich erledigt. Der Beklagte, Gemeinderat Emerich, gab hierbei eine Ehrenerklärung ab. Unterm 2. Oktober hat Fabrikdirektor Gehr ein Schreiben an das Stadtschultheißenamt gerichtet, in dem er den Antrag stellt, ihn von seinem Amt als Ge- meinderat mit sofortiger Wirkung zu entbinden. Stadtschultheiß Häußler führte in der letzten Gemeinderatssitzung hierzu aus, daß die durch die Aeußerung des Gemeinderats Emerich geschaffene Lage namentlich auch vom Standpunkt der Stadtverwaltung ttef bedauert werden müsse. Er habe es seinerzeit sehr begrüßt, daß es gelungen sei, einen Vertreter des größten und leistungssähtgsten Steuerzahlers zur tätigen Teilnahme in der Stadtverwaltung zu gewinnen. Es sei ein Unding, keinen Vertreter der Industrie auf dem Rathaus zu haben. Ec stelle deshalb den Antrag, dem Gesuch nicht zu entsprechen und Gehr zu bitten, sein Amt als Gemeinderat wieder auszuüben. Bei der Abstimmung wurde mit allen gegen fünf Stimmen der Antrag des Vorsitzenden angenommen.
Schwaigern, 16. Oktbr. (Keine Kürzung der Gemeindebeamten- j geheilter.! Aus erfolgte Beschwerde der Beteiligten hat das Oberamt' Brackenheim gemäß Art. 187 der Gemeindeordnung den Vollzug des Gemeinderatsbeschlusses vom 29. September untersagt, nach dem die Gehälter der Beamten und Unterbeamten der Gemeinde um 10 Prozent gekürzt werden sollten. Der Beschluß verstößt gegen die zwin-j genden Bestimmungen des Körpersckastsbesoldungsgesetzes und der Besoldungsordnung, weshalb das Oberamt seine Zurücknahme bis 1. November verlangt.
Metzingen, 17. Oktober. (Kaltblütig und verwegen.) Nachdem seit bald 50 Jahren die Spitze unseres Metzinger Kirchturms mit keinem menschlichen Wesen in Berührung gekommen ist, hat es der 24jährige Wilhelm Schatch von hier in der stürmischen Nacht auf Sonntag gegen 3 Uhr früh auf Grund einer Wette unternommen, am Blitzableiter den Turm zu erklettern. Nach seinen Aussagen wurde ihm der Aufstieg an verschiedenen Stellen sehr erschwert, da der Blitz- ableiter teilweise schlecht oder gar nicht befestigt und zuweilen unterbrochen war. Besondere Tollkühnheit soll auch die Uebersteigung der Kugel und die Besteigung des drehbaren Hahnen, auf den er sich setzte, erfordert haben. Auch soll die Spitze des Turmes, besonders bei dem herrschenden Sturm, derart geschwankt haben, daß der Ausschlag beinahe einen halben Meter erreichte. Als Wahrzeichen befestigte Schaich vor seinem Abstieg ein Taschentuch an der Kirchturm- spitze. Das Besteigen des Turmes nahm eineinhalb Stunden in Anspruch. Der kühne Turmsteigec leistete sich vor drei Jahren in Heilbronn ein ähnliches Stückchen, wo er auf der Figur des Kilianturmes, dem Hl. Kilian, einen Handstand machte. Für diese Leistung hatte er von einem Heilbronner Fabrikanten neben einem ansehnlichen Geldgeschenk einen Anzug erhalten.
Kusterdingen, OA. Tübingen, 16. Okt. (Gräßliches Unglück.) Am Ausgang des Ortes, Betzingen zu, hatte ein hiesiger Einwohner die Dreschmaschine. Wie üblich, war das anfallende Stroh vor dem Hause aufgespeichert. Bon der Nachbarschaft spielten einige Kinder in dem Strohhaufen, wovon derfetwa 5 Jahre alte Sohn des Zimmermeisters Henne und ein gleich altes Mädchen in dem Augenblick über die Straße springen wollten, als ein von Tübingen kommender Lastkraft-! wagen die Straße heruntersuhr. Der kleine Henne kam unter die Räder, wobei im der Leib völlig aufgeschlitzt wurde. Der Knabe! war sofort tot. Das Mädchen kam mit leichteren Kopfverletzungen! davon, wurde aber trotzdem sofort in die Klinik nach Tübingen ver-! bracht, wo es nach genauer Untersuchung und Anlegung eines Ver-. bandes entlasten werden konnte. ,
Rottweil, 16. Okt. (Bahnbau. — Wasserversorgung.) Im Ge- i melnderat teilte der Vorsitzende einen Erlaß des Württ. Arbeitsmini-! steriums mit. wonach das Reichsfinanzministerium aus eine finanzielle, Beteiligung des Landes und der Körperschaften an den Ausbaukosten: der Nebenbahn Rottweil—Schömberg verzichtet hat: eine Leistung! der Stadtgemeinde zu den Baukosten kommt daher vorerst nicht in; Frage. Eine Beitragsleistung könnte nur dann erforderlich werden,! wenn die im Voranschlag vorgesehene Summe zur Vollendung der j Bahn nicht ausreichen würde, ivas aber wenig wahrscheinlich ist. Die i Grunderwerbungskosten fallen aber »ach wie vor der Stadtgemeinde!
Jur Dermögensauseirrandersetzurrg mit den Hohenzollern.
Mick airf die Burg Rheinstein, die dem vormals regiereirden Preuß. Künigshause als unbeschränktes Eigentum verblieben iss
der betreffenden Nacht, von Hapfersbach kommend, mit dem Fahrrad nach Hause fahren wollte, stürzte er über die Hölzer, verletzte sich aber nur an einer Hand. Die Nachforschungen in oer Sache ergaben, daß die Tat zwei betrunkene Burschen verübten.
Reichenbach a. F., 17. Okt. (Bedrohliche Eisenbahnanschläge.) Nachdem erst vor wenigen Tagen abends in der Dunkelheit mit einem harten Gegenstand nach einer den hiesigen Bahnübergang passierenden Lokomotive geworfen und dabei der Führer ins Gesicht getroffen worden war, erfolgte am Freitag abend auf den hier kurz vor sieben Uhr nach Plochingen abgehenden Psrsonenzug an anderer Stelle ein erneuter Anschlag, wobei mit einem Stein die Fensterscheibe eines Wagens zertrümmert, die Beleuchtäng beschädigt, sonst aber von den Mitreisenden niemand getroffen wurde. Die polizeilichen Ermittlungen sind im Gange.
Herbertingen, OA. Saulgau, 17. Okt. (Nicht Mord, sondern Unfall.) Der am Eingang des Ortes tot unter seinem Gefährt aufgefundene Handelsmann Ellenbogen ist nicht ermordet worden, sondern durch Uebersahren von seinem Fuhrwerk ums Leben gekommen. Dies hat die Obduktion der Leiche ergeben. Es ist ferner nicht richtig, daß der Sohn eines Händlers in Ennetach wegen Mords an Ellenbogen ins Saulgauer Gefängnis gesetzt wurde. Er und noch einige Männer waren lediglich wegen Verdachts des Totschlags nach Saulgau verbracht worden, aber alsbald wieder auf freien Fuß gesetzt worden.
Rücksicht auf den einheimischen Weinhandel.
zur Last. Ferner beschloß der Gemeinderat, sich an der Wasserversor
gung der Baar (einschl. der angrenzenden Gemeinden! aus dem Bo densee nicht zu beteiligen, da die hiesige Wasserversorgung noch lange j Zeit zureichend ist. !
Rottweil, 16. Okt. (Berufung.) Der vom hiesigen Schwurgericht zu lebenslänglirpem Zuchthaus verurteilte Zigeuner Wolff-Spindier j hat gegen das Urteil Revision eingelegt. j
Waldsee, 16. Okt. (Teure Farcen.) Landwirt Herzog von Mönchshöse, OA. Laupheim, verkaufte am Zuchtviehmarkt In Waldsee einen 1>/,jährtgen Zuchtsarren um 4000 Mark, Schultheiß Deient- Osterhofen einen Zuchtsarren um 3300 Mark. Biele Kommissionen i von Gemeinden, waren zum Ankauf von Gemelndefarren erschienen/ Die Preise für junge Gemelndefarren mit Garantie für 2. Klasse-i Schein bewegten sich zwischen 800—1000 Mark. Die Rachfrage und der Absatz für 2. Klaffe-Gcmeindesarren war rege. !
Otterswang, OA. Waldsee, 16. Okt. (Bubenstreich.) In einer der letzten Nächte wurden zwischen Otterswang und tzopferbach Holz- j scheite auec über die Straße gelegt. Als ein hiesiger Bllrgersohn in
.Von der Vereinigung württ. Weinhändler wird geschrieben: Geschäftsleute und Private in Württemberg werden zurzeit mit Prospekten vom Rheinland, der Mosel und anderen Weingegenden überschwemmt, in denen sie zum Weinbezug von dorther ausgesordcrt werden. Zum Teil sind diese Prospekte in einer Weise abgesäßt, daß dadurch der Anschein besonders günstiger Angebote erweckt wird, ohne daß jedoch die Bestimmungen des Gesetzes über den unlauteren Wettbewerb offensichtlich verletzt werden. Mit der Bezeichnung „Wemgroßl-andlung" oder „Wcingutbesitzer" wird dabei nicht gespart, auch wenn man die kleinsten Mengen abgibt und der Weinberg nicht größer als ein Wäschetrockenplatz ist. Vielfach wird auch auf die Sentimentalität weiter Kreise durch Ueberschriftcn wie „Win- zernot" spekuliert und für oberflächlichere Leser der Anschein erweckt, als ob es sich uni Bezug direkt aus Winzerkreisen handle und man damit-tzem notleidenden Winzerstand unmittelbar Hilfe leiste. Tatsächlich wird man von einem Weinhändler der dortigen Gegend beliefert. Bezieht man aber wirklich einmal vom Besitzer oder Weingutbesitzer direkt, so wird man auch daran keine reine Freude erleben, denn der Bezug Dom Winzer direkt bietet im allgemeinen weder für billigere Preise noch für bessere Qualität der gelieferten Weine Gewähr. Im Gegenteil, die Weine sind vielfach nicht gepflegt, nicht ordnungsgemäß abgefüllt. Deshalb'empfiehlt es sich, seine Weine vom ansässigen Weinhondel zu beziehen, weil dieser durch seine langjährigen Beziehungen zu den .Weinbaugebieten am Rhein, an der Mosel usw. immer in der Lage ist. zum gleichen Preis zu liefern wie der dortige Weinbandei. Vielfach übersieht der Empfänger solcher Angebote auch, daß in diesen auswärtigen Angeboten weder die Transportkosten noch die Versicherungsspesen, noch die örtlichen Getränkesteuern enthaltn sind, und bedenkt reicht die Unannehmlichkeiten und Kosten, die er durch Zufuhr durch den Spediteur und Rücksendung von leeren Flaschen und Kisten hat, Unkosten, die nachher immer noch einen erheblichen Posten ausmachen, so daß im Endergebnis
der „direkte Bezug" ebenso teuer kommt wie der vom scheu Weinhandel. Wenn man dann noch berücksichtigt^ abgosehen von freier Zufuhr und unentgeltlicher Abholnna st Flaschen, ein etwa nicht zusagender Wein -beim ansässigen Äd ler ohne weiteres umgetauscht werden -kann, während dienst auswärtigen Bezügen praktisch kaum in Frage kommt sö er gibt sich ohne weiteres, daß der Bezug vom ansässigen We» hündler in jeder Hinpcht vorteilhafter ist.
Die Grundstückskäufe der Stadt Stuttgart rm Larrgemiuer M
Die Stadtverwaltung Stuttgart hat nochmals das Bedlm- nis, ihre unter äußerst fragwürdigen Umständen zustande^ kommenen Geschäfte tzu rechtfertigen! Nachdem ste keine Miner sachlichen Angaben widerlegen konnte, ging sie zu eine» kläglichen persönlichen Angriff über, dein jetzt wieder eine Ar> schiebung der Sache folgt. Es handelt sich gar nicht darim wieviele Grundstücke am 5. März gekauft waren, sondern in die von der Stadtverwaltmig Stuttgart frei erfundene BehW tuiig, dem Gemeinderat der Stadt Langenau sei ausdriW ein Vorkaufsrecht arigeboteu worden, das dieser äbgelchnt M. Ich stelle nochmals fest, daß hieran kein Wort wahr ist M das das Siadlschultheißenamt Stuttgart es bis heute auf eine amtliche Anfrage hin unterlassen hat, mitzuteilen, ivann und buch wen dieses von ihr behauptete Angebot erfolch sein soll!
Weiterhin spielt die Meinung der Stadt Stutchart, ihr Vertrauensmann Wilhelm Maier, Böftngerstraße 22 m Ulm, habe bei seinen raffinierten -Schwindeleien insofernc die Wahrheit gesagt, daß er nicht für die LandeswafferversorgW kaufe, gar keine Rolle. Er -hat geradeso bestritten, daß er für die Stadt Stuttgart kaufe, nachdem ihm das Ergebnis der An
frage des Herrn Abgeordneten Dr. Hölscher bei der Staats
regicrung vorgehalten worden ist. Wer ganz abgesehen davon, weiß der moralisch so schwer belastete angebliche Treuhänder der Stadt Stuttgart so genau wie die beiden Verantwortliche» Beamten dort, daß Herr Maier auch dann keinen Morgen Grundstücke erhalten hätte, wenn er für die Wasseweisorgung der Stadt Stuttgart gekauft hätte. Deshalb führte er seine raffinierten Schwindeleien aus, aus denen die Landeshauptstadt nunmehr Rechte beanspruchen will.
Daß die Stadtverwaltung Stuttgart auch anderwärts!» derselben verwerflichen Weise -vorgeht, zeigt u. a. die Zuschm dm Ttadtgemciude Wildbad au die -Tagespresse (siehe Stuttz N, Tagbl. vom 9. Oktober 1926). Ich Übermasse es der Oessent- lichkeit. darüber zu urteilen, ob im Interesse der öffentlich« Moral ein derartiges Gebahren einer Großstadt-Werwaltuni! angebracht erscheint oder ob dasselbe ini Hinblick aus die Zoi- gon nicht aus das Schärfste zu verurteilen ist. Vielleicht sieht sich auch der am 26. Oktober zusammentretende Landtag dich Dinge etwas näher an. Dr. Haller, Stadtschultheiß.
Pforzheim, 15. Oktbr. Das Schöffengericht verhandelte heute gegen den 36 Jahre alten Kaufmann Adolf Werthwein wegen Falscheids. Der Angeklagte hatte in den Zähren 192 t 25 mit dem früheren Krbrikanten Heinrich Mäher cm Reibe von Wechseln ausgetaüscht (Wechselreiterei), lll a. der Angeklagte dem Mayer auch einen Wechsel über L00 M unterschrieben haben, der infolge Nichteinlösung einen WechM Prozeß der Oberamtssparkalie Böblingen zur Folge We. vn der Angeklagte in diesem Prozeß geltend machte, er habe
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Was msi» einst war!
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Roman von Fr. Lehne.
(Nachdruck verboten
„Heute abend werde ich mit Papa die Liste durchgehen: er soll mir seine Wünsche nennen, und dann ist das in Ordnung! — übrigens haben wir gestern von Vetter Thilo die Nachricht bekommen, daß er bereits Ende nächster Woche hier eintreffen will. Er wird auch noch über unsere Hochzeit hinaus bleiben, worüber ich froh bin — Papas wegen! Dann wird er das Alleinsein nicht so empfinden: Thilo ist sehr unterhaltsam und voll guten Humors, obwohl er im Kriege den rechten Arm verloren hat —"
Krampfhaft hielt Erdmute das Gespräch über leichte gesellschaftliche Dinge im Fluß, um ja keine Ltebes- worte und Zärtlichkeiten aufkommen zu lasten. Mit Erleichterung begrüßte sie es, als eS anklopfte und Marie eintrat, die fragte, ob die Herrschaften den Tee im Garten oder auf der Terrasse nehmen wollten: Sochwürden -er Herr Pfarrer seien eben gekommen.
Erdmute wandte sich an den Verlobten. „Wie denkst du, Otto? Hochwürden sitzt gern im Garten, am
Fortnnnbrnnncn
„Selbstverständlich bin ich damit einverstanden!"
Während Erdmute Marie ihre Anweisungen gab, musterte Otto Felsen das Mädchen, das in dem schwarzen Kleide mit der weißen Zierschürze sehr appetitlich und nett aussah.
„Donnerwetter." dachte er, „ist das eine hübsche Krabbe!" Wie die dunklen, feurigen Kirschenaugen aus dem frischen Gesicht leuchteten und in welch pikantem Gegensatz sie zu dem ährenblonden Haar standen!
Marie fühlte seinen musternden Blick: ein Sekunde sah sie ihn an: ein leises, verstecktes Lächeln huschte um ihre Lippen.
„Donnerwetter!" dachte er wieder und wußte im selben Augenblick, daß er das Mädel schon öfter im
Dorfe gesehen und daß sie ihm da bereits durch ihre üppige, sinnliche Schönheit ausgefallen war. Sie hatte etwas an sich, das einen Mann wohl reizen konnte, und unauffällig beobachtete er sie, wie die Gelegenheit es-erlaubte.
Und Marie verstand es, sich ihm bemerkbar zu machen. Sobald sie das wohlbekannte Signal seines Autos hörte, richtete sie es ein, daß sie bei seiner Ankunft im Schloßhof oder in der Diele war und er sie sehen mußte.
Sie fühlte, daß sie die Aufmerksamkeit des Grafen erregt hatte: es schmeichelte ihr sehr, und jedes belanglose Wort, das er ihr im Vorbeigehen zuwarf, quittierte sie mit einem schelmisch koketten Blick.
Otto v. Felsen war ein Mann, der für jedes hübsche Mädchen immer noch Augen und Interesse hatte, auch wenn ihn der augenblickliche Gegenstand seiner Leidenschaft noch so stark beschäftigte. Eines tiefe» Gefühls für eine Frau war er gar nicht fähig, waren seine Wünsche gestillt, so war auch bald jedes Interesse geschwunden. An Erdmute reizte ihn die herbe, unnahbare Mädchenhaftigkeit und ihre Vornehmheit: die zu besiege», war ihm jetzt vor allem erstrebenswert, wenn ih» ihre große Zurückhaltung auch oft ärgerte und verletzte. Sie machte es ihm schwer, immer den Liebenswürdigen zu spielen. So spröde und stachlicht, wie sie jetzt so kurz vor der Hochzeit war, war sie während der ganzen Brautzeit nie gewesen!-
Graf Felsen hatte der Braut versprochen, am Sonntag mit ihr zur Kirche zu gehen. Doch da er nicht pünktlich war, wartete sie nicht länger, sondern ging mit dem Vater, als die Glocken zum Gottesdienste riefen.
Und wieder sah sie Karl Günther an seinem gewohnten Platz stehen — ein wenig hinter der Säule im Seitcngang: sie konnte ihn gut beobachten — und wieder war es, daß beider Augenpaare, wie von magnetischer Gewalt angezogen, sich suchten und festhielten.
Tief und schmerzlich seufzte sie: sie neigte das sicht auf die gefalteten Hände, die auf dem Gebetbuch lagen. ^ .
Nach dem Gottesdienst ging sie langsam allein nach Hause, da der Vater mit dem Ortsvorsteher einiges besprechen wollte. Im Schloßhof sah sie des Verlobten Kraftwagen stehen: er war also gekommen!
Der Diener meldete ihr, daß der Herr Graf m roten Salon auf die Herrschaften warte. Sie neigte das Haupt: doch es eilte ihr nicht allzu sehr, den ^erlabten zu begrüßen. ...
Sie begab sich darum zunächst in ihre Raume, sie sich im ersten Stockwerk befanden, um Hut, HandstMe und das Gebetbuch wegzulegen. ^ ^ ^
Für einen Augenblick trat sie auf den Balkon iyr^ ' Schlafzimmers. Traurig sah sie vor sich bin. Sonne Heller Schein tat ihr weh: sie "wM im: sehen von der Sommerherrlichkeit, die berertv oe Höhepunkt überschritten hatte, wovon die abgemanr
Kornfelder zeugten-es ging schon wmder abiva
— der Herbst kam bald und dann der Winter, uno sie hatte nicht einmal einen Frühling gehabt, schauerte leise zusammen. ^ ^
Da war ihr, als höre sie des Verlobten stttnme, sowie ein unterdrücktes Kichern aus Madchenmr Wer konnte das sein, mit dem Otto sprach c beugte sich über die Brüstung des Balkons, vor
aus sie die Terrasse überblicken konnte.
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Marie Dangelmann war stückstisch für sie herzurichten. .
Das Mädchen faßte die Rollschutzwanö und sie so, daß die allzu grellen Strahlen der Äugt i dem Tische ferngehalten wurden.
In der offenen Tür des roten Salons, wie das Eßzimmer auf die Terrasse hum ul stand Otto Felsen, die Arme in die Setten An Ä wohlgefälligem Blick das blonde Mädchen beob ch^ und irgend etwas, das Erörnute nicht folgt.!
zu ihr sagend. (Foir,.,
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