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nter,uchungshaft.
m Orten im Lamers 'Ichiedenen WirtA^ angeHlrche VermittL i Micher Tatsachen Z Pforzheim sich
^>cht zu stellen; ol,n>M
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^ Geständnis
mng, von etwa zwaL DL Urteil des ^ oes Betrugs freigeivra
neun Fällen der Zn
ms, wovon vier Monat, >H-n- Lr der UrZ ! Proß den Wirten U ' besitze Geld und köm« roß m Betracht komm 't vom Publikum fern chuymachermeister SicL st habe.-OskarSchL
rnü ,eme Mutter Mach dort, standen ebenfalls richt. ^ Die Beiden hat«, Hauies begonnen. Ä ehe er mit sein» Ar- zum Bau sei da, xz i» t und 30 <W CchreiU Nachdem er seine Ai- und Geld verlangt habe Mark habe er erhalten; w gut. Da auch andere erringen haben und bii selten konnten, einigte« linger und seine Mutte, e durch die Vernehmun, er zu keinem der Ban Paniert zur Verfügung gestellt wurde vom G Kreditanstalt MX) Mar ff Schöninger sich MH Oaus aufzunehmen. U Schöninger wegen K- lonaten und gegen sm Tage Gefängnis, ferm drei Wochen Gefängäj olleurs Gottfried Km id hin an, er sei im M ekommen, um bei dem Ortskrankenkasse Neuer nkenkontrolle auszuM chm gesagt: „Guck nal Tag im Wirtshaus sini eil des Gerichts: SO , Uebernahnie der Koch igesprochen. Wegen Be mit einer Woche Gefäug hrens bestraft. — Johan hre alt, ledig, Säger i> n Sittlichkeitsverbrccheu! bei geschlossenen Tüm ng gegen § 176 Ziffer l natcn und Tragung dei m Angeklagten wurde« r noch jung und und!
Meinem!
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Gerichtsstand für beide Teile: Neuenbürg.
Für tel. Auftr. wird keine Gewähr übernommen.
Ä2Z.
Mittwoch, den 22. September 1926.
84. Jahrgang.
Deutschland.
Berlin, 21. Seht. Der Sozialdemokratische Pressedienst hält feine Behauptungen über Hindenbnrgs Eintreten für die Ablehnung des polnischen Ratssitzes aufrecht.
Heimkehr aus Rußland.
Berlin, 21. Sept. Infolge der zwischen der deutschen und der russischen Regierung getroffenen Vereinbarungen Wer den aeomicitigen Austausch politischer Gefangener sind nunmehr die beiden Deutschen Dr. Kindermann und der Student Wolscht sowie mehrere deutsche Konsulatbeamten nach Deutschland zu- fückackebrt. Bei ihrer Ankunft äußerten sie sich einer Berliner Zeiwng zufolge sehr zurückhaltend Wer ihre Erlebnisse. Als das Gericht das Todesurteil gegen sie ausgesprochen hatte, waren beide fest überzeugt, daß sie erschossen würden. Kurz M Ablauf der 72stündigen Frist wurde ihnen dann mitgeteilt, die Vollstreckung des Urteils sei zunächst ausgeschoben worden. Ae beiden blieben in Ungewißheit Wer ihr Schicksal, bis sie am L. Januar in ein anderes Gefängnis Wergeführt wurden. Wie vorher befanden sie sich wieder in Einzelhaft. Dann erfuhren die beiden Deutschen, daß sie zu zehn Jahren Zuchthaus begnadigt seien. Das Essen war in der Regel nicht schlecht. Am 11. September kam ein Beamter der deutschen Botschaft nnd teilte ihnen ihre Freilassung mit.
Ausland.
Paris, 21. Sept. Im französischen Ministerrat verstärkt sich die Opposition gegen Briands Vcrsöhnungspolitik.
Madrid, 21. Sept. Spanien wird die Einladung zur Abrüstungskonferenz annehmen.
Athen, 21. Sept. In Athen ist die Lage gespannt. Man rechnet mit der Rückkehr des früheren Königs Georg.
Washington, 21. Sept. Nach einer endgültigen Aufstellung des amerikanischen Kriegsministeriums sind von den amerikanischen Teilnehmern am Weltkrieg insgesamt 77 771 gefallen oder auf dem Transport umgekommen. Die Zahl her amerikanischen Kriegsgräber beläuft sich auf 77608.
Der Straßburger Bischof als Autonomistenfeind.
Ne das Pariser „Journal" aus Straßburg meldet, hat der Straßburger Bischof Ruch gegen einen der Hauptführer des autonmistischen Heimatbundes, den Abbä Faßhauer, Maßnahmen ergriffen. Fahhauer, der bisher am „Elsässischen Kurier" als Redakteur wirkte, habe vom Bischof jegliche journalistische Tätigkeit untersagt bekommen.
Erneues Fallen des Frankens.
London, 21. Sept. Die Devisenkurse zeigten gestern erneut eine beträchtliche Anspannung. Das Pfund, das am Samstag mit 170.25 abgeschlossen hatte, eröffnete vormittags mit M25 und stieg auf 174. Der Dollar von 35.48 auf 35.84.
Protestkundgebungen .gegen Poincares Verwaltungsreform.
Paris, 21. Sept. Jni ganzen Lande werden zahlreiche Proteste gegen die vom Kabinett geplante Verwaltungs- und Ju- stizreform erhoben. Eine ganze Reihe von Interpellationen für m nächste Parlamentssession ist bereits angekündigt worden. Ae Ministerien werden mit Briefen überschüttet, in denen M Interessen dieses oder jenes Landesteiles energisch verteidigt g M. Protestversammlungen werden abgehalten mit dem Zwecke, für diese oder jene Stadt die bedrohte Unterpräfektnr oder das Zivilgericht zu erhalten. Gestern sprach auch eine pklcgotion der Vaterstadt Poincar^s, Bar-le-Duc, beim Ministerpräsidenten vor, um sich gegen die Aushebung des Zivil- stmchts von Bar-le-Duc zu verwahren. Poincars hörte die Deputation an, versicherte sie der größten Zuneigung gegenüber >?ner Vaterstadt, aber erklärte sich außer Stande, ein einiges Wort an seinen Dekreten, sei es vor oder nach der Ra- «Merung Lurch das Parlament, zu ändern.
Neuer Zwischenfall in Bastra.
Paris, 21. Sept. Der „Jntransigeant" meldet aus ÄÄstia, U.die dortige Bevölkerung gestern abend nochmals einen GMfh gemacht habe, eine antiitalienischc Kundgebung zu ver- -Mum, daß sie aber daran von der Polizei gehindert worden E erste Bewegung habe deshalb einen größeren llm- M/ngenommen, weil einem aus Bastia stammenden fran- Mihen höheren Richter in Livorno das Band der Ehren- Mn aus dem Knopfloch entfernt worden sei.
Der Nutzen der Arbeitspflicht.
7-^0 ist in Bulgarien die Arbeitspflicht eingeführt worden. Missen junge Leute unter 20 Jahren zwölf Monate Ltaat arbeiten, Mäichen in demselben Alter sechs in Erwachsenen zwischen 20 nnd 30 Fahren können
3sthre einberufen werden, um drei Wochen Pflichten abzuleisten. Dieses System hat gute Erfolge gehabt. Arbeitsjahr 1924/25 ergab sich ein Uebcrschuß von rund Mionen Leva. Die Kosten der Arbeitspflicht betrugen Zeit rund 146 Millionen Leva und die Einnahmen nallm ^ ^leisteten Arbeit rund 156 Millionen Leva. Die Ein- ergaben sich aus dem Geld, das von Behörden und dem öw geleistete Arbeit gezahlt wurde, ferner aus
von^1 von der Arbeitspflicht nnd aus dem Verkauf Die dw von den Arbeitspflichtigen hergestellt waren,
rnni, E^hrung der Arbeitspflicht hat seit deren Einführung Kosten r . Millionen Leva in Anspruch genommen. Diese sik vollkommen gedeckt worden Darüber hinaus be- a^enum für die Arbeitspflicht Waren, Material —- -wögenswerte im Betrage von rund 155 Millionen Leva.
Aus Stadt und Bezirk.
vtteininn!'?"*«,' 22- Sept. (Eingesandt.) Der von der Sänger- u-LN Mreundschast" Neuenbürg am vergangenen «onn- bei Liedernachmittag im schönen Großeltal lockte
Abe Wetter eine große Zuhörerschaft an. Eine
bsthör Lieber wurde von dem stattlichen Chor zu
gebracht, welche dankbare Aufnahme fanden, und wofür
die Sängerschar mit reichem Beifall belohnt wurde. Auch die Ncuenbürger Musikkapelle hatte sich eingefunden und gab flott gespielte Musikstücke zum Westen, und so flössen die schönen Stunden bei Musik und Gesang nur allzurasch dahin, welche Wohl sicher allen Teilnehmern in angenehmer Erinnerung bleiben werden.
Neuenburg, 21. Sept. (Vorsicht beim Mosten.) Vor einigen Tagen brachte ein Einwohner in Mittelstadt feinen Most von der Mosterei nach Hause. Um sicher zu gehen, gab ihm der Mostereibcsitzer einen Gärspunden mit. Da der Mostbesitzer keine Zeit zum Ablassen seines Mostes mehr fand und er übrigens auf Len Patentgärspunden vertraute, ließ er den Most ruhig über Nacht in der Scheune stehen. Am andern Morgen war aber sein Schrecken groß, als er das Faß leer fand, denk der junge Most hatte über Nacht den Faßboden hinausgedrückt. Bei einer Untersuchung des Patentgärspundcns wurde festgestellt, daß dieser wohl eine Anbohrung, aber keine Durchbohrung hatte, sodaß der Most fest verschlossen war und infolge der Gärung einen Ausweg suchte, der die geschilderten Folgen hatte. Es erhebt sich nun die Frage, wer Len Schaden zu tragen hat. Jedenfalls ist beim Mosten in dieser Beziehung Vorsicht anzuraten.
(Wetterberichts Der Vorübergang einer westlichen Depression wird ohne Regenfälle erfolgen. Bon England her nähert sich bereits wieder hoher Luftdruck, sodaß für Donnerstag und Freitag aufheiterndes, trockenes Wetter zu erwarten ist.
Calmbach, 22. Sept. Es wird auch an dieser Stelle noch einmal auf die Vorführung des großen Filmwerks „Wunder der Wildnis" durch die Schwäbische Bilderbühne aufmerksam gemacht. Die Vorführung, die niemand versäumen folltc, findet in Calmbach am Donnerstag um 8 Uhr im Ankersaal statt.
Württemberg-
Nagold, 2l. Sept. (Tragisches Ende.) Eine hiesige Witwe hat ihrem Leben durch Erhängen ein Ende bereitet, nachdem ihr Mann, ein abgebauter Eisenbahner, schon im Frühjahr sich selbst und den 5jährigen Sohn erschossen hat. Die Verstorbene, um die nun ein ganz verlassenes 12jähriges Mädchen trauert, ist durch Existenzsorgen in den Tod getrieben worden.
Stuttgart, 21. Sept. (Oberamt Spaichingen aufteilungsreif?) Vom Ministerium sind die Gemeinden des Bezirks Spaichingen auf- gesordert worden, bis zum 12. Oktober Stellung wegen Auflösung des Oberamts zu nehmen. Davon wird der Bestand des Oberamts, das immer noch von einem Verweser verwaltet wird, abhängen. Das Oberamt ist klein an Einwohnerzahl. Was früher an Aufgaben des Verkehrs versäumt wurde, das belastet heute den Bezirk ganz bedeutend. Aus diesem Grunde haben in verschiedenen Gemeinden Bewegungen um Zuteilung zu benachbarten Oberämtern eingesetzt. Die Amtskörperschaftsumlage Ist reichlich groß geworden.
Stuttgart, 21. Sept. (Warnung vor Betrügern.) In Baden- Baden und Dresden sind Betrüger aufgetreten, die wertvolle Schmucksachen erschwindelt haben. Sie veröffentlichten Zeitungsanzeigen, In denen sie sich zum Kauf von Brillantschmuck aus Privathand erboten und täuschten dadurch, daß sie die ihnen angebotenen Stücke gegen wertlose vertauschten. Vorsicht ist geboten. Bei verdächtigen Änge- boten empfiehlt es sich, sofort die Polizei zu benachrichtigen.
Stuttgart, 21. Sept. (Schwerer Raubüberfall.) Als der Wirt Becker des Cafes zum „Wllhelmsbau" mit seiner Geldkassette in der Hand nachts die Treppe zu seinen Prioaträumen Hinaufstieg, wurde er von seinem Hausburschcn Willi Markowsky, der die Haustllre jeden Abend zu schließen hatte, von hinten überfallen und der Kassette, in der sich 5000 Mark befanden, beraubt. Becker stürzte kopfüber die Treppe hinunter, ohne größeren Schaden zu nehmen. Markowsky entkam mit seinem Raub.
Stuttgart, 2l. Sept. („Unsere Zähne" ) Der Rcichsoerband Deutscher Dentisten, Großbezirk Württemberg, veranstaltet in der Zeit vom 25. September bis 3. Oktober anläßlich seiner süddeutschen Fachtagung im hiesigen Kunstgebäude eine Zahnhygiene-Ausstellung mit dem Namen „Unsere Zähne". Zweck und Ziel dieser Ausstellung ist, der Otfftntlichkett und insbesondere den Schulen in anschaulicher, gemeinverständlicher Weise die Wichtigkeit der Pflege und Erhaltung der Zähne vor Augen zu führen und so zur Bekämpfung des folgenschweren Zahnzcrsalls und zur Förderung der Volksgesundheit beizutragen.
Fellbach, 21. Sept. (Im Spaß erschossen.) Zwei Reichswehr- soldaten waren in einer Gärtnerei in der Stuttgarter Straße am Lindle aushilfsweise beschäftigt. Bei der Arbeit klagte einer von ihnen über Zahnweh, worauf ein mitbeschäftigter Gärtner sich den Spaß erlaubte „Schieß ihn heraus" und holte gleich eine Pistole, die unbewußt geladen war. Beim Zugreifen nach der Pistole kam der Soldat an den Abzugshahnen und der Schuß — ein Querschläger — ging ihm durch den Arm und Eettenrllcken und blieb im Rückgrat stecken. In der Nackt verstarb der Soldat an seinen Verletzungen.
Bönnigheim OA. Besigheim, 21. Sept. (Zurücksetzung des Brotpreises.) Hier war der Brolaufschlag nur von kurzer Dauer. Einzelne Bäcker, wohl im Bewußtsein dessen ungenügender Begründung haben ihn überhaupt nicyt mitgemacht, wodurch die andern gezwungen wurden, auch wieder zum alten Preis zu verkaufen.
Weilimdorf, 21. Sept. lGroßfeuer.) Gegen Mittag brach hier in einer Scheuer Feuer aus, das auch eine Doppel- und zwei Einzelscheuern ergriff und samt den Erntevorräten vernichtete. Das Vieh konnte gerettet werden. Drei benachbarte Wohnhäuser waren durch den Brand stark gefährdet: bei einem brannte der Giebel ab. Das beschädigte Wohnhaus wird von der Familie Ehret bewohnt, während die Eigentümer der Scheuern Staiger, Strauch, Godel und Hummel heißen. Als Brandursache wird Kurzschluß angenommen.
Roltwetl, 21. Sept. (Schiedsspruch.) Der Schlichtungsausschuß fällte in der Streitsache der Salinenarbelter der Saline Wilhelmshall einen Schiedsspruch, der von der Arbeiterschaft angenommen, von dem württ. Staat aber abgelehnt wurde.
Mühlhausen a. N., 21. Sept. (Ein 13jähriger Selbstmörder.) Der 13 Jahre alte Sohn des Gemeinderats Frey, ein gesunder, kräftiger Bursche, hat sich gestern abend in der elterlichen Wohnung erhängt.
Riedlingen, 21. Sept. (Was nicht alles passieren kann.) In
Heudorf ereignete sich im Hause des Vieh- und Schwetnehändlers Wiedmann nachts ein recht heiteres Vorkommnis, das wohl einzig in seiner Art dastehen dürfte. Herr und Frau gingen abends sorglos zur Ruhe und wiegten sich bald in süßem Schlummer. Nach Mitternacht aber wurden sie durch ein Geräusch aufgeschreckt. In der sicheren Annahme, es wären Einbrecher im Hause, sprang der Mann sogleich aus dem Bett und bewaffnete sich mit einem Stock, um dem ungebetenen Gast empfindlich auf den Leib rücken zu können. Aber auch seine Frau stellte sich kampfbereit auf. Schnell entschlossen griff sie nach dem vollen Nachtgeschirr, um mit dem köstlichen Naß den vermutlichen frechen Einbrecher Im entscheidenden Augenblick zu überschütten. So harrten die beiden Bewaffneten der Dinge, die da kommen sollten. Doch bald entdeckten sie, daß dieses Geräusch aus dem dtwas offen stehenden Kleiderkasten herrühre. Aber welche Ueberraschung! In dem Hochzeitshute des Mannes entdeckten sie sechs junge Katzen, die allem Anschein nach in derselben Nacht das Licht der Welt erblickten. Die alte Katze lm Verein mit ihren Jungen hatte dieses Geräusch verursacht.
Geislingen a. St.. 2l. Sept. (Ein Bussard von Staren angegriffen.) Ein interessantes Schauspiel war am Samstag vormittag in den Lüften beim T-gelberg zu beobachten. Ein Bussard zog dort hoch oben seine Kreise. Eine starke Schar Staren kam angeftogcn und griff, sei es aus Mutwillen oder zur Abwehr, den stärkeren, aber alleinfliegenden Luftgenossen an. Dieser suchte mit starkem Flügelschlag sich des Schwarmes zu erwehren, aber immer wieder kam er ins kreisende Rad der Starmotzen, bis er, genug des Kampfes, sich schleunigst in die Baumkronen verzog, während die Staren in lebhaften Rundflügen ihren Sieg bejubelten.
Ulm, 21. Sept. (Verduftet.) Das Tagesgespräch bildet gegenwärtig das plötzliche Verschwinden des Kaufmanns Karle, Inhaber des Weiß- und Wollwarengeschäfts in der Glöcklerstraße, unter Mitnahme eines beträchtlichen Barkapitals und unter Hinterlassung einer großen Schuldenmoffe. Man glaubt, annehmen zu können, daß er nach Rußland geflüchtet ist. Seiner Frau gab er. vor, eine Geschäftsreise nach Frankfurt zu unternehmen. Das Geschäft Ist gerichtlich beschlagnahmt. Der Bankrott droht weitere Kreise zu ziehen.
Ulm, 21. Eeptbr. (Schildbürgerstreich.) In der Uhlandstraße wurden Randsteine gesetzt und die stark befahrene Straße hergestellt. Seit sechs Tagen läuft die Walze. Die Straße ist nahezu fertig. Heute wird sie It. „Donauwacht" wieder aufgertssen. Ein Hydrant kommt zum Vorschein. Er war aus Versehen überschottert und eingewalzt worden. Nun muß er nachträglich um 10 Zentimeter gehoben werden. Meister, die Arbeit ist fertig: soll ich sie gleich flicken?
Biberach, 21. Sept. (Frecher Ueberfoll.) In der Nacht auf Sonntag machte ein jüngerer Bursche einen frechen Ueberfall aus einen älteren Herrn, indem er den ahnungslos nach Hause gehenden Spaziergänger durch einen Schlag mit einem Totschläger ziemlich schwer verletzte.
Hall, 21. Sept. (Ein Postauto bestohlen. — Tod der Soldatenmutter.) Das Postauto, das von hier nach Mainhardt fährt, wurde von zwei Handwerksburschen bestohlen und zwar auf der Fahrt nach Mainhardt. Die Hintere Türe des Autos war offen geblieben und die beiden Wanderer nahmen dann zwei P-ckete weg und verschwanden damit. Sie wurden aber durch Landjägerbeamte im Wald bei Bubenorbis seftqenommen. — Im Diakoniffenhaus starb im hohen Alter von 86 Jahren Frau Pauline Steinmann, eine geborene Hallerin, die sich während des Krieges in vorbildlicher Weise der Verwundeten angenommen hatte.
Hall, 21. Sept. (Schwurgericht.) Der erste Fall betraf den 42 Jahre alten verheirateten Landwirt Richard Gerock von Eindringen. OA. Oehrlngen, wegen Brandstiftung und Versicherungsbetrugs. In der Nacht aus 28. Februar d. I. brach gegen halb 2 Uhr morgens in der alten Scheuer des Angeklagten Feuer aus, das diese, sowie auch das Wohnhaus, in Asche legten. Das Feuer griff auch auf seine außerhalb der Stadtmauer befindliche sog. neue Scheuer über und legte diese ebenfalls, sowie auch noch sieben weitere Scheuern von angrenzenden Nachbarn in Asche, wodurch ein Gesamtgebäude, und Mobiliarschaden von 120000 Mark verursacht wurde. Auch drei weitere Wohngebäude hatten schon Feuer gefangen; sie konnten nur mit stark eingreifenden Löschmaßnahmen gerettet werden. Der Angeklagte, der noch nicht vorbestraft Ist und in hohem Ansehen stand, legte, von Gewissensbissen geplagt, schon am 2. März ein Geständnis ab, daß er das Feuer mit einer Kerze im Schwetnestall gelegt habe. Er wollte sich die Versicherungssumme beschaffen, um ein anderes Wohn- gebäude mit einem Saal erstellen zu können und um die Gastwirtschaft wieder eröffnen zu können, die früher von seinen Eltern betrieben wurde. Er will nicht daran gedacht haben, daß das Feuer auch auf seine andere Scheuer und die der Nachbarn übergreifen werde, obwohl er bei der engen Bauart der Gebäude dies hätte annehmen müssen. Der Angeklagte hielt in der Verbandlung sein Geständnis aufrecht und bereute die Tat sehr. Er wurde wegen eines Verbrechens der Brandstiftung in Tateinheit mit einem Verbrechen des Versicherungsbetrugs zu der Zuchthausstrafe von drei Jahren, abzüglich sechs Monaten 15 Tagen Untersuchungshaft, sowie zur Tragung der Kosten verurteilt. Das Gericht hielt ihm zugute, daß er den Brand der anderen Gebäude nicht vorsätzlich angenommen und nicht damit gerechnet hatte, daß das Feuer sich auf diese übertragen werde. Auf Aberkennung der bürgerlichen Ehrenrechte wurde mit Rücksicht aus sein strosfcetes Vorleben nicht erkannt. Uebcr das Der- mögen des Angeklagten ist seinem Antrag gemäß der Konkurs eröffnet worden, so daß sich die Versicherungen so ziemlich schadlos halten können.
Im Zeichen der Wasserversorgung Stuttgarts.
Stuttgart, 21. Sept. T«s „Stuttgarter Neue TagLlatt" schreibt: Aus Langenau erhielten wir eine Zuschrift, in welcher in den schärfsten Ausdrückm dagegen Stellung genommen wird, daß die Stadt Stuttgart auf der Markung Langenau durch einen Vertrauensmann Grundstücke habe anfkaufen lassen. Es handelt sich nach der Zuschrift um ein Gelände von mehr als 140 Morgen, von dem der Morgen einen Wert von etwa 100 Mark habe, während tatsächlich bis zum Acht- und Zehnfachen dieses Preises bezahlt worden sei Es heißt in dieser Zuschrift, daß die Landeswasscrversorgung Lurch den übermäßigen Entzug von Grundwasser den Bestand der Landwirtschaft auf das Schwerste gefährdet habe und daß die Stadtverwaltung Stuttgart, obwohl ihr dies recht Wohl bekannt sei, es offenbar für zweckmäßig halte, durch diese Geschäfte zum vollständigen Ruin größerer landwirtschaftlicher Gemeinden