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plötzlich setzte ein starker Wind ein. In Westmoreland und Nordwalcs scheint es am schlimmsten gewesen zu sein. Die Uebcrschwemmungen in Westmorcland waren so groß, daß aus mehreren Strecken der Eisenbahnverkehr abgestellt Werden mußte. In London sind infolge Hitzschlages diele Todesfälle zu verzeichnen.

Das Blutbad in Wanhsien.

London, 20. Seht. Die Fakultät der nationalen Univer­sität in Peking hat dem hier weilenden Sekretär des Verbands der christlichen fungen Männer Chinas zur Uebermittlung an die Mitglieder des britischen Parlaments eine lange Depesche gesandt, die zeigt, wie die Wanhsiener Affäre in den Augen ge­bildeter Chinesen aussieht. Die Depesche lautet:Wir Pro­fessoren der nationalen Universität Protestieren gegen die bei­spiellose Greueltat des Wanhsiener Blutbades vom 31. August. Zwei britische Dampfer, der Wanlin und der Cockchafer, ver­ursachten das Sinken verschiedener chinesischer Schiffe und den Tod vieler chinesischer Matrosen und Passagiere. Der Gouver­neur von Szechuan hielt daher zwei britische Dampfer während der Verhandlungen mit den britischen 'Behörden fest. Bevor das Berfahren einer friedlichen Beilegung zu Ende geführt wer­den konnte, erschienen zwei bewaffnete britische Schiffe, der Kiawa und der Widgeon, voll beladen mit Kanonen und Ma- schienengewehren und warnten die Ausländer, sie sollten die Stadt verlassen. Am 5. September erössneten Hunderte bri­tischer Marineleute das Feuer auf beide Ufer des Flusses. Nach Reuters eigenem Bericht, der hier veröffentlicht wurde, kamen dabei 2000 Chinesen ums Leben. Sie handelten in dieser Weise mit roher Gewalt und verübten eine unmenschliche Handlung, die weit ernster war als das, was im letzten Jahre am 30. Mai in Schanghai passierte. Wir hoffen, daß Sie auf Ihrer Seite ein Gefühl fürfair Play" und Gerechtigkeit beweisen werden. Wir beschwören Sie im Namen des Weltfriedens, für den wir alle verantwortlich sind."

Ei« Augenzeuge über die Katastrophe in Florida.

Newyork, 20. Sept. Die ersten Augenzeugen des Orkans in Florida berichten, datz das Unglück unbeschreiblich sei. Vie­len Städten droht Hungersnot. Die Zahl der Toten wird jetzt auf über 120g geschätzt, die der Verwundeten auf viele 'Tausende. Aus Flugzcugaufnahmen wurde festgcstellt, daß der Sturm vom Atlantik her über die Bahama Inseln in das Land hercinbrach, auf einem 6V Meilen breiten Gürtel ostwärts durch Florida durchzog und auf seinem Weg alles über die Erde ragende, Wolkenkratzer, Kirchtürme, Häuser, Telegraphen­träger und Bäume umlegte, hinter sich nur Tod und Vernich­tung zurücklaffcnd. Nach den Fliegerberichten ist innerhalb des 60 -Mellen-Gürtcks nichts Aufrechtstehendcs mehr vorhanden. Die Straßen seien von Toten umsäumt. Namentlich kleine Städte an der Küste, wie lvloorehaven und Clewis Town, seien Lurch Flutwellen völlig vernichtet. Hunderte von Menschen find dort ertunken. Ein Flieger konnte nur einzelne Personen, die sich auf einen Hügel gerettet hatten, feftstellen. 50 000 Menschen sind allein in Miami und Hollywood obdachlos. Unter den zerstörten Gebäuden befindet sich auch der Palast Fords und das Haus Edisons. Ter Sturm dauerte neun Stunden und erreichte zeitweise 110 Meilen Geschwindigkeit. Miami wurde von zwei Flutwellen heim^ sucht. Die zweite Flutwelle ver­nichtete fast alles, was die erste verschont hatte. Ter Sturm nahm die Richtung aus MobileNew Orleans und die Missis­sippimündung, wo man ihn im Laufe dieser Nacht erwartet. Die Marinebehördcn haben die Sturmwarnungen an die Be­völkerung ergehen lassen. Tie ersten Lazarettzüge sind auf ftek- gcmachtem Gleis beim Unglücksgebiet einWtroffen. Das Ret­tungswerk, das das Rote Kreuz übernommen hat, ist in dollem Gang, doch geht es langsam vor sich, weil das Unglücksgebiet für die erreichbaren Hilfseinrichtungen viel zu umfangreich ist.

Maul- und Klauenseuche.

In Schwarzenberg, Oberamt Freudenstadt, ist die Seuche ausgebrochen. Hiewegen werden die Orte Enz HAsterle und Sprollenhaus. Gemeinde Wildbad, mii sofortiger Wirkung in den 1a Km.-Umkreitz einbezogen.

Die oberamtlichen Bekanntmachungen vom 16. und 20. ds. Mts. Enztäler Nr. 217 und 219 bleiben unberührt.

Neuenbürg, den 20. Sept. 1926.

Oberamt.

Amtmann Dr. Hecke l.

Achss Haus- und Grundbesitzer-Verein .M Neucndurg, e. V.

Am Mittwoch den 22. Sept, abends 8 Uhr, findet imSchiff* eine

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statt zwecks Besprechung w chtiger Tagesfrage«, wozu ich alle Mitglieder fieundstchil einlade.

Ich bitte im eigensten Interesse um rege Beteiligung.

D*r Borstand.

KerBüng m KNckiik«.

Zu dem Erweiterungsbau der Papierfabrik Wildbad habe ich im Auftrag die

Gipser-Arbeiten

zu vergeben. Kostenanschlag und Bedingung, sowie Zeich­nungen liegen auf meinem Büro bis einschl. Donnerstag den 23. September, abends 5 Uhr, zur Einsicht auf. wo­selbst die Offerten bis Freitag den 24. September, abends S Nhr, in Prozenten ausgedrückt, eingereicht sein müssen.

Der beauftragte Architekt und Bauleiter:

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Graf Ebe'hardsbau Telefon 118.

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L'Lx, Küfermeister.

Durch das Unglück wird der Staat Florida in eine zweifellos ernste Finanzkrise gebracht, die durch das Versage« der Ver­sicherungsgesellschaften leicht aus die ganzen Bereinigten Staa­ten übcrgreifen kann.

Fortdauer des Orka«s.

Nachdem der in Florida wütende Orkan den mexikanischen Golf überschritten hat, erreichte er am Montag morgen Pon- sacola im Nordwestcn Floridas. Seit Montag früh sind alle Verbindungen mit Pensacola äbgeschnitten. Auch der Radio­verkehr funktioniert nicht, so daß für das Schicksal Pensacolas, einer Hafenstadt mit etwa 15000 Einwohnern, das Schlimmste befürchtet werden muß. Das Hllfswevk für Florida kommt all­mählich in Schwung. Das Rote Kreuz hat einen systematischen Hilfsdienst für die betreffende Gegend eingerichtet. Die Zahl! der Toten beträgt jetzt über 1000. Der Schaden 125 Millionen Dollar. Aus Anlaß der Wirbelsturuikatastrophe auf 'der Halb­insel Florida hat Präsident Coolidge zu einer Nationälsaunn- lung für die heimgesuchten Opfer aufgefordcrt.

Jacksonville (Florida), 20. Sept. Nach den letzten Meldun­gen über die Fotzen des Orkans beträgt die Zahl der Toten in Miami 1250, in West-Palmbeach 800, zusammen 2250. Im gan­zen Küstengebiet sind 38 000 Personen von der Katastrophe be­troffen. Der Gesamtschaden soll sich auf eine Milliarde Dollar belaufen.

Deutsches Beileid.

Berlin, 20. Sept. Aus Anlaß der Unwetterkatastrophe an der Küste von Florida ist der deutsche Botschafter in Washing­ton beauftragt worden, im Namen des Reichspräsidenten und der Reichsregierung dem Präsidenten und der Regierung der Vereinigten Staaten das aufrichtigste Belleid auszusprechen.

Gerichtssaal.

Neuenbürg, 17. Sept. Vor dem erweiterten Schöffengericht hatte sich heute der 55 Jahre alte verwitwete Landwirt Friedr. Kramer von Pfinzweiler und fünf Genossen wegen Abtrei­bung der Leibesfrucht zu verantworten. Die Eheleute Dürr in Ittersbach waren im Laufe dieses Sommers wegen dem gleichen Verbrechen in Untersuchung gezogen und vom Schöf­fengericht Pforzheim mit einem Jahr und vier Mpnaten Zucht­haus bestraft worden. Durch diesen Vorgang kam der Gen­darmerie zur Kenntnis, daß in Ittersbach sich noch verschiedene Frauenspersonen mit Abtreibung befaßt haben und daß ein Landwirt Kramer in Pfinzweiler die Beseitigung der Schwan­gerschaft betreibe. Durch die Gendarmerie wurde sodann fest- gestellt, daß Kramer bei der Lydia Großmüller, ledig, 20 Jahre alt, und der Ehefrau Frieda Karcher, 30 Jahre alt, beide von Ittersbach, in seiner Wohnung in Pfinzweiler, je gegen Bezahlung, die Schwangerschaft beseitigt habe. Die Ver­handlung fand bei geschlossenen Türen statt. Das Gericht er­kannte gegen Friedrich Kramer wegen Abtreibung aus eine Zuchthausstrafe von einem Jahr vier Monaten, wovon drei Monate als in Untersuchungshaft verbüßt abgehen. Lydia Großmüller erhielt zwei Wochen Gefängnis, die Vollstreckung wird infotze ihres jugendlichen Alters aufgehoben und ihr eine Bewährungsfrist von drei Jahren gewährt. Frieda Karcher er­hielt an Stelle von acht Tagen Gefängnis eine Geldstrafe von 80 Mark. Der Ehemann der Karcher, Karl Karcher, erhielt an Stelle von sechs Tagen Gefängnis eine Geldstrafe von 60 Mark. Der 20 Jahre alte Heinrich Di etz, der Liebhaber der Großmüller, erhielt zehn Tage Gefängnis und der 21 Jahre alte Heinrich Gegenheimer von Ittersbach wird freigesprochen. Die Kosten des Verfahrens sind von den Verurteilten zu tra­gen. Jakob Proß von Neuweller, OA. Calw, 38 Jahre alt, verheiratet, hatte sich wegen Betrug im Rückfall vor dem Schöffengericht zu verantworten. Proß ist seit 12. Mai 1926

iclbe hat in Calw und den umliegenden Orkn^m^!!' Winters und Frühjahrs 1926 in verichiedenen ^

Zechbetrug verübt, und hat auch durch «naeblicke E ^Aste» von Hausverkauf unter Vorspiegelung Er iK^'^nng verschiedenen Personen in Calw und P orZümÄ ^ ^ verschaffen gewußt. .Proß versuchte, seine LdlE^ als möglich m ein mr ihn günstiges Licht zu Mwn ^ er vom Vorytzeniden des Gerichts mehrmal der Wahrheit die Ehre zu geben, war er zu L

nicht zu bewegen. Durch die Vernehmung von

Zeugen wurde er jedoch der Taten überwiesen richts: Proß wird wegen eines -Falles des Betruas Ä»^-?^ An, wegen elf Fällen von Betrug und imunFäll^nderN?? Ichlagnng erhalt er zwei Jahre Gefängnis, wovon vie? M» ^ als in der Untersuchung vcrlmßt abgehen Ä L ^ 'begrnn-dung wurde hervorgehoben, daß Proß den genuber, die,elben cm Glauben ließ, er besitze ^ld un^ ^ bezahlen und daß zu Ungunsten des Proß in daß man solche Leute eine gewisse Zeit vom halten müsse, zumal Proß bei dem Schuhmachermcht« Z m ziemlich verwerflicher Wege gehandelt habe OskaTsÄ- ni n ge r vonWildbad 39 Jahre alt, und seine Mtzte W Gantenbein, 63 Jahre alt, von dort, swnden cknS unter der Anklage -des Betrugs vor Gericht Die Beiden 2 im Sommer 1925 mit dem Bau eines Auses begonnen^? Hammer sagte Schöuinger habe ihm, ehe er B LA beit begonnen habe, ge,agt das Geld zum Bau sei da ^ bei der Wurtt. Kreditaiytalt deponiert und 30 000 "'

ranken stehen 'hm zur Verfügung. Mckdem er seW beit fertig gestellt, Rechnung vorgelegt undGeld verlangtbck habe er keines erhalten können. 800 Mark habe er erbabnr aber er habe 6223 Mark bei Schöuinger gut. Di auch 2« am Bau tätige Handwerksleutc Forderungen haben und bi tzute nur 70 Prozent ausbezahlt erhalten konnten, einigte, pch dieielben und erhoben gegen Schöuinger und feine Mutte gemeinsam Klage wegen Betrugs. Wie durch die Vernehmun! feftgeftcllt wurde, hat icdoch Schöuinger zu keinem der Bau Handwerker gesagt, das Geld liege deponiert zur Vermgwia als zu Maurermeister Hammer. Feftgestellt wurde vom G richt, daß Schöuinger von der Württ. Kreditanstalt MV Mar auf sein Haus erhalten habe und daß Schöuinger sich M gegeben habe, weitere Gelder auf fein Haus aufzunehmen Ti -Staatsanwaltschaft beantragte gegen Schöninger wegen K trugs eine Gefängnisstrafe von drei Monaten und gegen iw Mutter, die Frau Gantenbein, acht Tage Gefängnis ferm gegen den Th. Schöninger weitere drei Wochen Gesamt wegen Beleidigung des Kranienkontrolleurs Gottfried Kim in Calmbach. Kiefer gab auf seinen Eid hin an, er sei im » d. I. in -das Haus des Schöninger gekommen, um bei dem Vater, welcher als Mitglied der Altz. Ortskrankenkasse Nem bürg damals krank gewesen sei, die Krankenkontrolle auszuiikr Schöninger habe geschimpft und zu ihm gesagt:Guck nah den andern Kranken, die den ganzen Tag im Wirtshaus sich aber du bist der größte Lump". Urteil -des Gerichts: ZO niuger und seine Mutter werden unter Uebernahme der Kost« auf die -Staatskasse wegen Betrugs freigesprochen. Wegen leidigung des Kiefer wird Schöninger mit einer Woche Gesang nis und Tragung der Kosten des Verfahrens bestraft. Johan­nes K l umPP von Aichelberg, 28 Jahre alt, ledig, Säger- >« Rchmühlc. Gdc. Aichelberg, stand wegen Sittlichkeitsverbrccheni vor Gericht. Die Verhandlung fand bei geschlossenen Türm statt. Klumpp wurde wegen Verfehlung gegen § 176 Ziffer Z zu der Gefängnisstrafe von sieben Monaten und Tragung der Kosten des Verfahrens verurteilt. Dem Angeklagten wuckn mildernde Umstände zugebilligt, La er noch jung und unbe­straft ist.

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