Programm zeigte die Mitwirkung der Tänzerin Frl. Sophie Marx- Karlsruhe, des Opernsängers Karl Meyer- Mann­heim und des Pianisten Hans Schindler-Dresden. Gleich das Borspiel aus Cavalleria Rusticana von Mascagni klang sehr slott in Rhythmus und Dynamik und gab besonders dem vortrefflichen Cellisten Gelegenheit zu glänzender Betätigung. Die Ouvertüre zuOberon" dirigierte Kapellmeister Hunyaczck schwungvoll und mit allen -Feinheiten einer gewandten Stab­führung. Der Gesangssolist war redlich bemüht, ini bekannten Lied an den Abendstern und im Tom dem Reimer dem Stim­mungsgehalt und dem großen Fluß der melodischen Linie ge­recht zu werden. In der Bach'scheu Arie-und in Verdis ,Macht des Geschicks" kamen die Vorzüge der altitalienischen Geige bei herrlichem Spiel insbesondere auf der G-Saite zu hoher Gel­tung; dabei zeigte Hunyaczek seine Befähigung für den großen Stil der klassischen Musik. Das Orchester und der Flügel be­gleiteten mit Delikatesse, so daß der Beifall kein Ende nehmen wollte. Auch die Tanznummer fand dankbarste Aufnahme; die Tänzerin, deren Aeußeres sehr vorteilhaft die Darbietungen unterstützte, wurde hinter der Szene von der Musik sehr gut begleitet. Der Kapellmeister darf auf einen hohen künstlerischen Erfolg zurückschauen. Duftige Blumenspenden in außerordent­licher Fülle und reale Gaben zeugten von wahrhafter Dank­barkeit der Zuhörerschaft. Zum Schluß erhob sich auf einen Wink des Dirigenten dankend auch die Kapelle, die er so in sympathischer Weise an der Ehrung teilnehmen ließ.

Wildbad, 20. Sept. (Der Streit um die Schwarzwaldwasser- vcrsorgung.) Wegen der angeblichen Bedrohung der Wildbader Heilguellen durch die Wasserbairpläne der Stadt Stuttgart hat der Gemeinderat Wildbad an den Landtag das Gesuch gerichtet, in aller Bälde, da Gefahr im Verzüge liegt, eine Entscheidung dahin zu treffen, 1. daß die auf Grundstücken der Staatsforst- verwaltung begonnenen Bohrungen im Eyachtale sofort ein­gestellt und untersagt werden, 2. daß die Ausführung des Schwarzwaldwasserversorgungsprojekts der Stadt -Stuttgart wegen Gefährdung der Heilguellen Wildbads durch Verweige­rung der Abtretung der abzulcitenden OuelleN und des Grund und Bodens zu den Bauwerken, soweit sie im Staatseigtentum stehen, endgültig unmöglich gemacht wird.

WÜrnemverg

Hirsau, 19. Sept. (Verunglückt.) Am Donnerstag abend war der 83jähriqe Stadtpfarrer a. D. Weitbrecht von Liebenzell in Calw. Er wählte als Heimweg den Weg über den Wetzberg nach Hirsau, um von hier aus heimzufahren. Dabei ist er in der Nähe des dor­tigen Bahnwarthauses abgestürzt und die ganze Nacht liegen geblie­ben. Erst am Freitag um halb 12 Uhr wurde er von einem hiesigen Förster mit Kopfverletzungen aufgefunden und dann der Heimat zu­geführt.

Fellbach. 20. Sept. (Tödlich überfahren.) Am Sonntag abend wurde das 7jährige Söhnlein des Schreinermeisters Ernst Bäuerle beim Schieben eines Ackerwägeieins von einem Motorrad angesahren und starb in kurzer Zeit an den schweren inneren Verletzungen.

Baihingen a. F., 20. Sept. (Tödlich überfahren.) Am Sams, tag nahm Paul Mezger ein Kind auf dem Wagen mit aufs Feld- Während der Fahrt fiel das Kind vom Wagen und kam so unter die Räder zu liegen, daß es bald darauf verschied.

Hailfingen, OA. Rottenburg, 20. Sept. (Wespe im Mund.) Ein eigentümliches Mißgeschick traf den Knecht des Lorenz Teufel. Als er einen Apfel essen wollte, kam ihm eine darin versteckte Wespe in den Mund, die ihn so bösartig in den Gaumen stach, daß er infolge des darauf entstandenen Geschwulstes vor der Luftröhre zu ersticken drohte, sodaß er die Klinik in Tübingen aussuchen mußte, wo er von dem eiternden Geschwulst befreit wurde.

Rottenburg, 18. Sept. (Neubau eines Beamtenwohngebäudes.) Das Bezicksbauamt Tübingen erstellt im Auftrag der Stäatsfinanz- verwaltung aus der Höhe nördlich vom Kalkweilertor ein zweistocki- ges, zirka 40 Meter langes Wohngebäude für Aufsichtsbeamte des Landesgefängnisses, das sechs Vierziminerwohnungen umfaßt, wodurch die Wohnungsnot bedeutend gemildert wird. Zu begrüßen ist, daß die Bauarbettcn nicht durch Gefangene ausgeführt, sondern dem freien Handwerk übertragen werden.

Eßlingen, IS. Sept. -(Herbst-Versammlung des Württ. Wetn- bauvereins.) Tie Herbstversammlung des Württ. Wein-bauver- eins war aus dem ganzen Lande außerordentlich stark besucht. Ihr ging eine Sitzung des Ausschusses und der Vertrauens­männer voraus, in der der Vereinsvovsitzende, Landesökonomic- rat Schosfer-Weinsberg, erklärte, daß Berichte über einzelne Bezirke nicht gegeben werden können, weil in Württemberg in neun Zehntel der Rebenpflanzungen ein völliger Fehlherbst festzustellen sei. Rur bei einem ganz geringen Teil könne noch von einem nennenswerten Ertrag die Rede sein. Neckarsulm verzeichnet z. B. -bei einer Ertragsfläche von rund 500 Morgen einen Ausfall von 600 000 Hektoliter Wein im Werte von min­destens 600 000 Mark neben einem Aufwand von 450 000 bis 600 000 Mark. Es lag nun ein Antrag vor, die Regierung und den Landtag zu ersuchen, die vom Reiche gewährten Dar­lehen in Beihilfen umzuwandeln. Die Versammlung stimmte diesem Antrag nicht zu. Angenommen wurde ein Antrag, den vom Fehlherbst betroffenen bedürftigen Weingärtnern weitere

Beihilfen zur Bezahlung der Kosten der Beschaffungsmittel zur Bekämpfung der Rebschädlinge für 1926 und 1927 zu ge­währen. Ebenso wurde der Antrag angenommen, niederver­zinsliche Darlehen und Beiträge zur Ausführung von Not- standsarbeiten zu gewähren und, soweit es sich um Arbeiten bandelt, für die schon Staatsbeiträge gegeben wurden, diese zu erhöhen. Der Antrag, nachdem die staatliche Ertragssteuer aus dem Kataster der Weinberge erlassen werden soll, wurde ab­gelehnt. Dann wurde noch erwähnt, daß auf der Frankfurter Messe eine Ausstellung italienischer Weine stattgefunden habe. Der deutsche Weinbau habe dagegen Einsprache erhoben, die Messe habe aber nicht auf diese reagiert. Der Vollversamm­lung am Nachmittag wohnte u. a. der Vorstand der Zentral­stelle für die Landwirtschaft, Präsident von Sting, Lei, ferner Oberamtsrichter Richter von Eßlingen, drei Vertreter der Landwirtschaftskammer und ein Vertreter des Landwirt­schaft!. Hauptverbands. Der Vorsitzende -begrüßte die Gäste und erklärte, die überaus zahlreiche Beteiligung sei ein Beweis, wie groß das Interesse trotz aller Widrigkeiten sei. Präsident von Sting wies aus die schweren Sorgen hin, die auf dem Wein­gärtnerstande lasten. Dieser aber werde den Mut nicht ver­lieren. Die Regierung und die Zentralstelle tragen die Sorgen der Weingärtner mit. Beide werden alles tun, um den Wein­gärtnern zu helfen. Stach weiteren Begrüßungsansprachen hielt Stadtarchivar Dr. Haffner einen Vortrag über die Geschichte des Eßlinger Weinbaus- Der Vorsitzende der Weinbau-Ver­suchsanstalt Weinsberg, Dr. Kramer, sprach über die Schäd­lingsbekämpfung. Er sprach auch über den neuen Zollvertrag und die Einfuhr von Weintrauben. Die Zuckersteuer sei zwar zur Freude eines großen Teils der Weingärtner weggefallen. Aus ihr seien aber die Winzerbeiträge bestritten worden, die nun wegfallen. Der Wein-Han mit den ausländischen Sorten werde uns auf eine schiefe Ebene bringen. Wir können ihn nur durch Qualität Hochbalten. Die -Abstinentenbewegung dürfe der Verein nicht außer Acht lassen. Er schloß mit der Versicherung, daß der Württ. Weinbauverein stets für die Berücksichtigung berechtigter Forderungen der Weingärtner eintrcten werde.

Jaden.

Forst (Amt Bruchsal), 20. Sept. Ein gemeines Bubenstück ist in einer der letzten Nächte verübt worden, indem im Rebstück des Land­wirts Herm. Firnkes 26 vollbehangene Traubenstöcke am Boden ab­geschnitten wurden. Von dem Täter hat man noch keine Spur.

Billtngen, 19. Sept. Ein ausgezeichneter Fang ist der hiesigen Schutzmannschast gelungen mit der Verhaftung des gerichtsbekannten A. Klenzler aus Triberg bzw. Schönach. Der Verhaftete hatte hier zum zweitenmal in den letzten Tagen ein starkes, trotz der Schonzeit von Wilderern erlegtes Reh verkauft.

Konstanz. 20. Sept. Zwei Burschen im Alter von 15 und 17 Jahren aus dem Kanton St. Gallen unternahmen eines Tags einen Ausflug" auf deutsches Gebiet; dabei fielen sie im Mainauwalde mehrere Damen an, bedrohten sie mit dem Revolver und verlangten Geld. Die Burschen konnten dingfest gemacht werden. Es stellte sich heraus, daß sie durch den Besuch von schlechten Kinovorstellungen usw. beeinflußt worden waren. Sie hatten sich durch Diebstahl Re­volver und andere Werkzeuge verschafft, einer von ihnen hatte aus der Kaffe seines Brotherrn lausend Beträge von mehreren hundert Franken gestohlen. Sie. wollten nach Mexiko und machten schon Vorübungen in ihrer Heimat, damit sie das Räuberhandwerk gründ­lich vorbereiteten. Vorläufig hat sie das Konstanzer Jugendgericht zu fünf bezw. drei Monaten Gefängnis verurteilt.

Ueberlingen, 20. Sept. Bald als Oberleutnant, bald als Osfi- zlerstellvertreter und Mitglied des Deutschen Ossiziersbundes suchte ein Schwindler eine Reihe von Einwohnern heim, um für eine Par­tei Gelder zu sammeln. Das Geld wurde dann verjubelt. DerHerr Oberleutnant" wurde als der 30 Jahre alte Elektrotechniker Karl Schmld aus Aalen festgestellt, der auch in Friedrichshofen, Lindau und anderen Plätzen die gleichen Schwindeleien verübt haben soll.

Mannheim. 19. Septbr. Kommt da eine Schar Zigeuner durch Sandhofen gezogen, wobei natürlich gebettelt, gestohlen und gegaunert wird. Ein männlicher Teilnehmer begibt sich in ein Zigarrengeschäft, sagt der Frau alle Zukunft voraus und garantiert sogar, sie durch Hypnose völlig gesund zu machen. Die Frau willigt ein, läßt sich das Experiment gefallen. Beim Erwachen wird sie gewahr, daß der Gauner sich genügend Rauchwaren angceignet und auch die Laden­kasse einer kleinen Revision unterzogen hat.

, Fußhöllers Tvdcsspruvg.

Der tödliche Fallschirm-Absturz hat sich nach einem aus­führlichen Bericht folgendermaßen zugetragen: Als Abschluß der gestrigen Karlsruher Flugveranstaltung sollte noch ein Fallschirmabsprung vorgoführt werden, nachdem bereits N-det mit einem kleinen Teddybär die Wirkung des Fallschirms beim Absprung demonstriert hatte. Für den Fallschirmabsprung war der 20 Jahre alte Fallschirmpilot Otto Fußhöller aus Leipzig gewonnen worden. Gegen 6 Uhr stieß Udet mit dem Fall­schirmpiloten auf, der im vorderen Sitz, ausgerüstet mit seinem Fallschirm. Platz genommen hatte. Udet schraubte seinen Fla­mingo in etwa 400 Meter Höhe. In weitem Kreise flog er um den Platz und überguerte sodann in etwa 400 Meter Höhe den Flugplatz. Man sah nunmehr, wie der Fallschirmpilot vom

»sitze aus auf die linke untere Tragfläche des klettert war und dort zum Absprung bereit saß ge-

von Zuschauern blickten mit klopfendem Herzen am Mann da oben auf de,. Traaf,äuü M den

Mann da oben auf den nun

m auf der Tragfläche und warteten mit »Ul aen nun folgenden Absprung. Als sich das Nordostecke des Platzes befand, sah manwiesichLL" der der Tragfläche erhob und in -die Tiefe'chran? ^Da^ k'L" Ichirme sich stets nicht ,o;ort entfalten, sondern teilm-m b,s zu ,100 rrud M Mger benötMn/dachte n,^^ ^' dem rauben M-llen des -Mll,chirmpiloten an nichts Mes konrste aber sofort erkennen, daß Fußhöller mit aller durch Reißen an der Leine ver, uchte, den 'Fallschirm ri.la ? faltung zu -bringen. Die Tausende und ARrtausendeVb-n pflugpatz umiaumt hielten, ,-ahen auf einmal den bedia pelndcn Fallschirmpiloten in der Luft. Es nar B mehr, der Fallschirm hatte versagt und war nicht so daß Fußhöller den unvermeidlichen Tod vor Auaen^ok^' sauste fast senkrecht zur Erde. Bis zum letzten AugMbK vollem Bewußtsein, sah man vom Platze aus, w e^ chMnlm noch kurz vor dem Aufschlag versuchte, durch Hochz8°L Beine den Aufichlag zu mildern. Bei der raseichen keit, mit welcher der jugendliche Fußhöller bei der Nickten^, tung des Fallfchirmes zur Erde sauste, war natürlich Rettung vollkommen ausgeschlossen. Mit aller Wucht ich»» der Körper inmitten des Flugplatzes auf die Erde am M war tief crschütert von diesem tragischen Ausgang, der sM glanzend gelungerren Karlsruher -Flugveranstaltung. Sekunden und schon sausten Autos mit -Sanitätsmannschai^ über den Platz zur Unglücksstelle. Berittene Polizisten stmch» Matz ob und die Tausende von Zuschauer hofften imM noch, daß der Absturz nicht tödlich verlaufen sei. Fußhöller laa beim Eintreffen der Sanitätsmannschaften und der Aerzte mit vollkommen gebrochenen Knochen regungslos auf dem Llak und gab nur noch wenige Lebenszeichen. Er wurde sofort von den Sanitätsmannschaften auf eine Tragbahre gelegt und nach dem städtischen Krankenhaus gebracht. Auf dem Wege zum Krankenhaus ist sodann -der jugendliche -Fallschirinpilot seinen schweren Verletzungen erlegen. Fußhöller ist in Landau ge­boren, wo auch seine Eltern wohnhaft sind. Er studierte in Leipzig, wo er auch seine ersten -Fallschirmabsprünge ausführte >Seine Eltern wurden sofort von dem Tod ihres Sohnes tele­graphisch in Kenntnis gesetzt. Die Leiche Fußhöllers, die im städtischen Krankenhaus aufgobahrt ist, wurde vorläufig von der Staatsanwaltschaft -beschlagnahmt. Voraussichtlich wird Fußhöller nach seiner Heimatstadt Landau überführt werden.

'LErrN-NMEb-.

Scheidungsklage des Prinzen Eitel Friedrich Prinz Eitel Friedich, der zweite -Sohn des Exkaisers, hat, wie schon kurz gemeldet, beim Landgericht in Potsdam Scheidungsklage ein­gereicht. In der Potsdamer Gesellschaft war schon seit langem -bekannt, daß -die Ehe des prinzlichen Paares unglücklich ist. Die Eheleute -wohnten auch zeitweilig getrennt. Prinz Eitel Fried­rich hat ebenso wie seine Gattin, die eine geborene Prinzessin von Oldenburg ist, die Absicht, sich nach erfolgter Scheidung wieder zu verheiraten.

Ausgedehnte Getreideschiebungen in Frankreich. Aus dem französischen Hafen San Malo liegen Meldungen von ausge­dehnten Getreide- und Mehl-schiebungeu vor, die bei -dem in Frankreich herrschenden Getreidemangel nicht geringe Empö­rung in der Bevölkerung erregen. Das Getreide und Mehl soll nach England verladen worden sein, um sodann als auslän­disches Produkt zu englischen Pfundpreisen wieder nach Frank­reich zurück eingeführt zu werden.

Der Marterpfahl über dem Ameisenhaufen. Eine Tat un­erhörter Grausamkeit wird aus der ungarischen Ortschaft -Säst berichtet. Seit einiger Zeit machten Wilddiebe die Gegend unsicher. Ter Förster Szomb-ath, der mit besonderem Eifer die Besitzungen des Grafen Erdödy überwachte, hatte einige Wil­derer dingfest gemacht und sich dadurch den tödlichen Haß aller übrigen zugezogen. Als nun kürzlich zwei Wilddiebe den För­ster allein trafen, überfielen sie ihn und zogen ihn völlig aus. Dann banden sie ihn nackt an einen Baum, an dessen Fuß sich ein ungeheurer Ameisenhaufen befand. Danach überließen sic ihr Opfer feinem -Schicksal. Als es Stacht wurde, gelang es dem Unglücklichen endlich, den Knebel aus dem Mund zu drücken, der ihn bisher daran gehindert hatte, uni Hilfe zu rufen. Während auf seinem Körper Tausende von Ameisen hin und herlMN, schrie er verzweifelt mehrere Stunden lang, bis feine Stimme heiser wurde. Niemand hörte seine Hilferufe. Erst am Mittag des nächsten Tages wurde er -von einigen Holzfällern entdeckt die ihn losbanden. Volle 15 Stunden hatte diese fürchterliche Marter gewährt. Sein Körper war -von unzähligen Ameiiem bissen geschwollen. Die entsetzlichen Schmerzen hatten ihn Hais irrsinnig -gemacht. Er versuchte zu gehen, aber nach, Mi Schritten brach er ohnmächtig zusammen. Der unglückliche Förster wurde in hoffnungslosem Zustande in ein Krankenhaus eingeliefert. Don -den Wilderern fehlt jede Spur.

Auf hoher See. Schon immer haben sich auf den eleganten

Was mein einst war!

Roman von Fr. Lehne.

26 (Nachdruck verboten^

Zu Erdmutes erneuter großer Verwunderung nahm der Hund das ihm dargereichte Brot.

er weiß, Baronesse, daß wir Leidensgefährten sind!" bemerkte Karl Günther,Alpenrose darf aber ebenfalls nicht vergessen werden-"

Zärtlich klopfte und streichelte er das schöne Tier.

Man merkt, daß Sie gewöhnt sind, mit Pferden umzugehen" meinte Erdmute.

Im Laufe der Jahre hat man doch so allerlei gelernt"

wovon ich schon verschiedene Beweise bekommen habe damals Ihre Hilfe bei meinem Auto und heute wieder sind Sie mein hilsbereiter Geist! Wenn ich nur wüßte, wie es gut machen"

Dadurch, daß Baronesse nicht davon sprechen! Denn über Selbstverständlichkeiten spricht man nicht"

Sie sind sehr stolz"

Der Stolz ist das einzige, was einem noch ge­blieben" sagte er, und seine Stimme klang rauh.

Sie blickte ihn lange und sinnend an; dann fragte sie plötzlich »ich möchte wohl wissen, wer Sie eigent­lich sind, Karl Günther?"

Er schwieg einen Augenblick. Die Lippen fest auf­einander gepreßt, sah er vor sich hin; dann entgegnete er beinahe schroff ein Heimatloser, Baronesse! Mir ist alles genommen, was einst mein war! Nur meine zwei Fäuste habe ich noch, und die solle» mir nun ein neues Leben zimmern! Die Hauptsache ist mir, daß ich mich nicht selbst aufgegeben und schwächliche Zu­geständnisse gemacht habe! Dieses Bewußtsein hilft einem durchhalten!"

Seine Worte ergriffen sie. Nur mühsam, wider­willig beinahe hatte er sich diese Antwort abgerungen;

sie hatte etwas Abschließendes, Verbietendes, und es I wäre vielleicht neugierig und zudringlich sogar ge­wesen, ihn weiter aüszufragen. Darum sagte sie nichts weiter. Er stand in respektvoller Entfernung von ihr, so dicht bei ihrem Pferde, als ob er es mit seinem Leibe so viel wie möglich vor den Regenmassen schützen wollte! Sie konnte ihn gut sehen, da er die Zweige etwas niedergebogen hatte. Und wieder fiel ihr sein interessanter Kopf mit dem scharfgeschnittenen Profil, sowie die Vornehmheit seiner Erscheinung und Hal­tung auf, die sich trotz seiner mehr als einfachen Kleidung nicht verleugnete. Er trug nur ein feld­graues Beinkleid mit Wickelgamaschen und ein weißes Leinenhemd, das durch die Nässe fest an seinem Körper klebte. Sie hatte durch den halboffenen Verschluß auf seiner Brust noch Narben bemerkt. Was mochte er erlebt haben!

Ist noch keine Aussicht auf Aufhören?" fragte sie leise,wie wird mein Vater sich ängstigen! Und er hätte es doch gar nicht nötig, wüßte er, daß ich nicht schutzlos bin!"

Ich hatte soeben daran gedacht, Herrn Baron Bescheid zu sagen! Baronesse sind in Treus Schutz doch gut aufgehoben! UndAlpenrose" hat sich auch in ihr Geschick ergeben!" meinte er mit einem kleinen Lächeln auf das Pferd deutend, Las die Blätter von den Zweigen abzupfte,ich kann Baronesse also ruhig allein lasten und veranlassen, daß ein Wagen-"

Nein, Herr Günther, ich nehme nicht an, daß Sie meinetwegen durch den Gewitterguß laufen! Mein Vater wir- hoffentlich glauben, daß ich das drohende Wetter rechtzeitig bemerkte und Unterschlupf suchte. Sie haben sich meinetwegen schon genug bemüht!"

Es war doch eigentlich eine seltsame Lage sie, Erdmute von Eggersdorf, im Schutze eines Bauern­knechtes! Denn das war Karl Günther doch trotz seines herrenmäßigen Benehmens! Mochte er früher auch gewesen sein, was er wollte! Wenn ihre Freunde und Bekannten sie jetzt gesehen eigentlich unmöglich

war es! Die stolze Erdmute sagte sich das, um sich vor sich selbst zu bewahren, damit ihre Gedanken sscy nicht unnötig mit dem Fremden beschäftigten, dessen Persönlichkeit sie immer mehr anzog entgegen ihrem Willen!

Ganz lächerlich war das doch! -

Sie neigte sich zu ihrem Hunde, streichelte ihn, sprach auf ihn ein, und Karl Günther lauschte überrascht, welche weichen und zärtlichen Töne diese schöne, klare, kühle Stimme haben konnte!

Eine halbe Stunde war in fast völligem Schweigen vergangen. ..

Er sprach nie zuerst, sondern wartete stets ihre Anrede ab, und da sie nichts mehr gesagt hatte, war auch er stumm geblieben! . ..

Das Gewitter war im Abziehen. Vereinzelt nur noch zuckten die Blitze hernieder, und das Donner­grollen wurde schwächer. ^

Erdmute blickte ans ihre Armbanduhrst st' schon!" seufzte sie. ^

Karl Günther trat aus dem Gebüsch und h e" prüfend Umschau, über dem Lande hing em grai, Regenschleier; ein baldiges Aufhören des letzt st herniedergehenöen Regens war kaum zu erhoffen. Gewitter hatte eine empfindliche AbkühluW gebr ) - Erdmute war von dem unbequemen Sitzen !>

geworden; zudem fühlte sie ein unangenehmes, m stärkeres Frösteln. Sie erhob sich, um ebenfalls naa, dem Wetter zu sehen. Dabei streifte sie "nverst) Karl Günther. Er zuckte zusammen und trat eim ; Schritte vorwärts in die völlig durchweichte Verwundert sah sie ihn an. Sein Gesicht trug ganz veränderten harten Ausdruck; -re Rippen g fest aufeinander, und wie in Schmerz waren s Augenbrauen zusammengezogen. .. M-

Was war ihm? Spürte er jetzt wie sie die A kühlung unangenehm? Denn er triefte st ^ vor Nässe; in kleinen Bächen rann das Waiste ^ ihm herunter.

(Fortsetzung folgt--

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