ein gemeinsames Mittagessen, bei dem zahlreiche Begrüßungsansprachen auch von den Vertretern der Behörden gehalten wurden.
Der Besuch des Reichspräsidenten.
Mepgentheim, 19. >Sept. Am Samstag abend fand im großen Saale des Hotels Kurhaus in Gegenwart des Reichspräsidenten, des Reichswehrministers Dr. Geßler und des Generalobersten von Seeckt eine Zusammenkunft von etwa 400 Offizieren statt. Das Kurhaus war glänzend beleuchtet und der Pavk Prächtig illuminiert. Drei Militärkapellen spielten vor dem Kurhaus und eine riesige Menschenmenge genoß Len herrlichen Abend. Am Sonntag morgen um 8 Uhr brachte die Kurkapclle dem Reichspräsidenten ein Ständchen dar, woraus die Gesangvereine Von Mergentheim einige Lieder sangen. Der Reichspräsident begab sich zu den Sängern, um sie zu begrüßen und ihnen für die Huldigung zu danken. Dabei wurden ihm stürmffibe Ovationen zuteil. Später begab sich der Reichspräsident durch den Kurgarten zum evangelischen Gottesdienst in der ehemaligen Deutsch-Ordenskirche, worauf er noch einige Ortsunterkünfte der Truppen in der Umgebung Mergentheims besichtigte. Um 11 Uhr fuhr der Reichspräsident mit seinem Gefolge nach Weikersheim, um im dortigen Schlöffe beim Fürsten von Hohcnlohe-Langeu'burg das Frühstück einzunehmen. Alle Ortschaften, die der Reichspräsident auf seiner Fahrt berührte, waren reich beflaggt, Krieger-, Militär- und andere Vereine bildeten Spalier und brachten dem Reichspräsidenten herzliche Huldigungen dar. Gegen 4 Uhr kehrte der Reichspräsident nach Mergentheim zurück, nahm den Tee ein und wohnte dann einer glänzend verlaufenen Flugveranstaltung des württembergffchen Lustfahrerverbandes auf dem früheren großen Exerzierplatz bei. Die Veranstaltung war zu Ehren des Reichspräsidenten „Hindenburg Flug" genannt. Geboten waren Kunstflüge, Sturzflüge, GruPPen-Stafettenflügc, eine Ballonschlacht, sowie ein glücklich verlaufener Fallschirmabsprung. Die Kunstflüge wurden insbesondere durch den bekannten Flieger Kurt Katzenstcin ausgeführt. Ms Vertreter der württ. Staatsregierung war Oberregierungsrat Dr. Beißwän- ger anwesend. Nach 5 Uhr erschien der Reichspräsident auf dem Flugplatz und schritt die Front der Flieger ab, worauf er mit sichtlicher Befriedigung die Kunstfliige beobachtete, die bei herrlichstem Wetter ohne jeden Zwischenfall verliefen. - Die ^Veranstaltung nahm ihr Ende, als der Reichspräsident den Flugplatz unter dem Jubel der Zuschauermenge wieder verließ. Kurz vor 6 Uhr traf der Reichspräsident vom Flugplatz kommend am Bahnhof ein, wo sich die Kriegervereine des Bezirks Mergentheim und der Nachbarbezirke im Halbkreis aufgestellt batten. Der Reichspräsident schritt unter den Klängen des Präsentiermarsches die von einem württ. Bataillon gestellte Ehrenkompagnie ab und begrüßte sodann unter den Hochrufen der begeisterten Menge die Ältveteranen, wobei er mehrere von ihnen mit Ansprachen auszeichncte, während die Menge das von der Musik begleitete Deutschlandlied sang. Hierauf begab sich der Reichspräsidenten von andauernden Hochrufen begleitet in die Bahnhofshalle, von der Treppe aus der Menge noch mehrmals Abschiedsgrüße zuwinkend. Am Bahnhof verabschiedete sich der Reichspräsident vom Rcichswehrminister, dem Generaloberst von Seeckt, den höheren Offizieren, den Spitzen der staatlichen und städtischen Behörden, sowie von Direktor Hengst von der Knrhausverwaltung. Um 6.10 Uhr verließ der Zug den Bahnhof. Der Reichspräsident wird morgen früh 7.39 Uhr wieder in Berlin eintreffen.
Maul- und Klauenseuche.
In dem Gehöft des Karl Adam» Farrenwärters in Loffenau, ist der Ausbruch der Seuche festgestellt worden, die vermutlich durch zwei vom Rottweiler Markt bezogene Farren eingeschleppt wurde.
Es werden folgende seuchenpolizeiliche Anordnungen getroffen:
Sperrbezirk: die ganze Ortschaft Loffenau.
8. BeobachtavgSgebiet: 1. im Oberamtsbezirk Neuenbürg:
die Gesamtgemeinde Herreaalb;
2. im bad. Bezn k Rastatt: Gernsbach. 6.18 Km.-Umkreis: 1. im Oberamtsbezirk Neuenbürg:
Bernbach, Dobel, Neusatz und Rotensol;
2. in den badischen Bezirken:
die in diese Zone fallenden Gemeinden.
Aus dem Beobachtungsgebiet darf Klauenvieh ohne oberamtliche Genehmigung nicht entfernt werden.
Im 18 Km.-Umkreis ist die Abhaltung von Klauenviehmärkten und marktähnlichen Veranstaltungen (Tierschauen, Ausstellungen und Prämierungen, wenn dabei Klauenvieh feilgeboten oder gehandelt wird) verboten, ebenso der Handel mit Klauenvieh, insbesondere auch das Aufsuchen von Bestellungen und das Aufkäufen durch Händler.
Den Viehbesitzern wird wiederholt zur Kenntnis gebracht, daß jeder Fall eines Verdachts oder Ausbruchs von Maul- und Klauenseuche unverzüglich der Ortspolizeibehörde anzuzeigen ist; die Verheimlichung oder Verzögerung der Anzeige unterliegt empfindlicher Bestrafung, im übrigen entfällt auch jede Viehseuchenentschädigung.
Die Ortspolizeibehörden und Landjäger werden beauftragt, die Einhaltung der bestehenden Vorschriften, insbesondere die Einfuhr von Wiederkäuern und Schweinen von außerhalb Württemberg zu überwachen, ferner bei Zuwiderhandlungen jeder Art sofort die erforderlichen Vorsichtsmaßnahmen zu verfügen bezw. zu veranlassen und gleichzeitig mit Anzeigen vorzugehen. Eine erfolgreiche Bekämpfung der außerordentlich gefährlichen und schädigenden Seuche wird nur möglich sein, wenn die behördlichen Anordnungen von allen beteiligten Kreisen durchgeführt werden.
Für ortsübliche Bekanntgabe des Vorstehenden wollen alsbald die Ortsvorsteher Sorge tragen. Die oberamtliche Bekanntmachung vom 16. ds. Mts. — Enzt. Nr. 217 — wird hiedurch nicht berührt.
Nenenbürg, den 20. Sept. 1926.
Oberamt.
Amtmann Dr. Hecke!.
Aeldrennach.
Der am 21. ds. Mts. fällige
Vishmarkt
ist aus seuchenpolizeilichen Gründen
VM- verboten. "WK
Den 20. Sept. 1926. Lchultheitzeuamt.
Haussuchungen bei Kommunisten in München.
München, 19. Sept. Angesichts des Verdachts hochverräterischer Tätigkeit wurde Donnerstag abend eine Sitzung der Bezirksleitung der Kommunistischen Partei einer polizeilichen Kontrolle unterzogen. Gleichzeitig wurden Lei einer Reihe von führenden Mitgliedern der Kommunistischen Partei Haussuchungen vorgenommen. Das Vorgefundene Material wurde vorläufig Polizeilich beschlagnahmt. Die Beschlagnahme wurde richterlich bestätigt. Unter den Kommunisten, bei denen Haussuchungen vorgenommen wurden, befand sich Reichstagsabgeordneter Bnchinann, der festgcnommen wurde, da er sich weigerte, an sich die Durchsuchung vornehmen zu lasten. Wie die kommunistische „Nene Zeitung" erfährt, ist gegen den Reichstagsabgeordneten Buchmann und Genoffen eine Voruntersuchung wegen Hochverrats eingeleitet worden. Der Kommunist Ganz wurde verhaftet.
Staat und Beamtenschaft.
Leipzig, 19. Sept. Reichsinnenminister Dr. Külz führte in einer auf der Burrdeshauptverfammlung der sächsischen Gemeindebeamten gehaltenen Rede u. a. aus, daß die grundlegenden Wandlungen in dem Verhältnis zwischen Beamtenschaft und Staat und zwischen Beamtenschaft und Wirtschaft, sich vollzogen haben und auf die innere Struktur des deutschen Beamtentums stark gewirkt hätten. Der Minister wies dann darauf hin, daß Deutschland vom Obrigkeitsstaat zum Volksstaat gekommen fei. wobei die Beamten Diener der Gesamtheit und nicht Diener einer Partei seien. Daher muffe der Beamte innerlich mit dem Staate verbunden sein. Auch dem Volke sei Las Berufsbeamtentum eine StaatsnotweiMgkeit. Die Beamten haben Anspruch auf ein Beamtenrcchtsgesetz und auf eine Beamtenvertretung, die sich von Parteipolitik fernhalten müsse und die alle 'berufsständrschen und Politischen Bestrebungen der Beamtenschaft enthalten müßten. Das berufspolitische und staatspolitische Wollen der Beamtenschaft müsse in einer einheitlichen, allumfassenden, geschloffenen Spitzenorganisation zusammengefaßt werden, die in der Lage ist, die Zu- lkunftsaufgaben der Bcamtenbewegung zu erfüllen. Der Minister betonte auch die Notwendigkeit der guten Besoldung der Beamtenschaft, die für die Wirtschaft von großer Bedeutung sei und die ein sicheres Verhältnis der Beamten zu den übrigen Volksgenoffen gewährleiste. Jedoch sei das Besoldungsproblem nicht nur Gegenstand gewerkschaftlicher Aktionen, sondern ein volkswirtschaftliches und staatliches Problem.
Ein neuer polnischer Rechtsbruch.
Berlin, 19. Sept. Ans Gleiwitz wird gemeldet: Ebenso wie das Stickstoffwerk Chorzow haben die Polen in Oberschlesien auch eine der Stadt Ratibor gehörige Waldparkanlage bei Hohenbiriken mit einem Bismarckturm enteignet. Durch das Haager Urteil in der Sache Chorzow ist auch die Rechtswidrigkeit dieser Enteignung festgestellt. Trotzdem und trotz aller Proteste von deutscher Seite sind die Polen und zwar ausgerechnet der Verband der Insurgenten dabei, diesen Bismarckturm in ein Gedenkmal für den polnischen König Boleslaw Chrobry umznwandeln. Gerade in den Tagen, in denen der Eintritt Deutschlands und Polens in den Völkerbundsrat stattfand, ist mit den Bauarbeiter: an dem Bismarckturm begonnen worden.
Der Städtetag zur Arbeitslosigkeit.
Stettin, 19. Sept. Unter Verzicht auf eine Anssprache wurde als Abschluß des deutschen Städtetages eine Entschließung angenornmen, der zufolge die Stärkung des inneren
Programms man oeruaneytigt worden seien undU ^ - dern, daß die Ministcrialkoiümifsion durch ^
d" „Maxis eine Ergänzung A?
beitsbcichamiirg muffe m erster Linie auf Wirt^O,^ abgestellt sein, von deren Wiederbelebung auch aL^M? ichaftszwcrge mrt tangiert würden, insbesondre sÄ ä sckxmswert, daß für Wohnungsbau und sonstigen HEa.. tel vom Reich zur Verfügung gestellt würden der Sredlungspolitik, die Einführung einer SftbeitswftA ficherung und der Mmorgeregelnng gehörte" «e-rM-
des Reiches. Die Verlängerung der Unters 52 Wochen hinaus sei dringend erforderlich
Stettin, 19. Sept. Heute vormittag 11 Uhr stürüe ->!- ^ Gartz neuerbaute Brücke über die Oder infolge eines Mittelpfeilers ein Die großen beiden MittchsiI^ Brücke, die am kommenden Sonntag eingeweiht werden versanken in den Muten. Drei Arbeiter wurden mit w Ä Nuten gerissen und ertranken. Ein vierter erlitt einen Reisbruch und schwere Rippenverletzuugen. Der StaatsairNM bai die Untersuchung der Schuldsrage eingeleitet. Es sollen An^ chen dafür vorlicgen, daß der Einsturz auf höhere Gewalt rückzuführeu ist. Möglicherweise hat sich durch StrudelbilL oder durch sog. „Wandernde Moore" unter dem Flußbett ein» Höhle gebildet, die Plötzlich eingebrochen ist und den Linidm der Brückenpfeiler verursacht hat. Das Unglück geschah W Minuten, nachdem ein großer Vergnügungsdampfer die Brück Passiert hatte.
Kampf Briand-Pomcar^.
In Paris rechnet man mit einem schweren Kampf Mischen Poineare und Briand um dessen Versöhnungspolitik Pom care sei entschlossen, andere Methoden als Briand zu befiw Worten. Briand wird daher einen schweren Kampf zu besteh« haben, aber es steht fest, daß die große Mehrheit der öfsent lichen Meinung sich hinter den Außenminister stellen wird. U Idee einer Verständigung zwischen Deutschland und Frankreis hat festen Fuß gefaßt, trotz aller Quertreibereien der extrem ddationalisten, die noch stets am Glauben festhalten, Frankreich Heil hänge ausschließlich von einer energischen Durchführung der Bestimmungen des Versailler Vertrages ab. Eine ally scharfe Opposition gegen Briand im Schoße des Kabineiß könnte unter Umständen leicht zum Ausscheiden seiner GeM führen.
Die Sturmkatastrophe in Florida.
Westpalmbeasch, 20. iSePt. Die Todesopfer, die die Stur» katastrophe gefordert hat, wird aus mehrere Hundert geschU lieber Fort Loudcrdale ist das Standrecht verhängt wardst Truppen, Aerzte und Pflegerinnen sind mit Lebensrnittelziv nach den von dem Orkan getroffenen Städten äbgegangcn. Ai Küste ist in einer Länge von 60 Meilen verwüstet worden.
Newhork, 20. Sept. In Miami und Miamibeach hat du Unwetterkatastrophe nach den bisherigen Feststellungen 8? Todesopfer gefordert.
Pampa, 20. Sept. In den Ortschaften Clewiston -mi Morrehawen, die nur noch Trümmerhaufen sind, hat der Orkan 140 Menschen getötet.
I «rundbnchamt virkeufeld.
Bauplatz Verkauf
Aus Antrag des Verwalters im Konkursverfahren über das Vermögen des Wilhelm Hildenbrand, Architekten in Neuenbürg, kommen die Grundstücke Markung Birkenfeld:
P.-Nr. 2360—2363 — 17 s 12 m Bauplatz in Langwiesenfeld,
P.-Nr. 2611 — 2 a 73 m Bauplatz an der Hauptstraße, P.-Pr. 5868 — 20 a 89 w Acker in Dohläcker
am Mittwoch de« 22. Sept. d. 3.. vachmittags '/-S Uhr.
auf dem Rathaus hier, Zimmer Nr. 2, erstmals zur öffentlichen Versteigerung.
Die Bauplätze sind recht schön gelegen. Liebhaber sind eingeladen. Nähere Auskunft erteilen der Konkursverwalter, Notar Reuß in Neuenbürg (Fernfpr. Nr. 68), und der Unterzeichnete (Fernfpr. Nr. 1).
Blrkenfeld, den 15. Sept. 1926.
BezirkSvotar Dopffel.
Bekanntmachung.
Die Deutsche Reichspost beabsichtigt, zur Erweiterung des Octs-Feiniprech Netzes Wildbad Fernsprechkanäle uns» Kabelgräben zu bauen.
Vorgesehen sind:
I. KabrkkauSl« ans Zemeutröhre«.
Vom Postamt teils im rechts- teils im linksseitigen Gehweg der König-Karlstraße und Bätznerstraße bis zum Kabelausführungspunkt X und vom Postamt teils im rechts- teils im linksseitigen Gehweg der Haupt- bezw. Wilhelmstraße bis zur Olga- bezw. Kernerstraße.
H. Herftell « gewöhnlicher Kabelgräben.
In der Rennbachstraße, Kernerstraße (Staatsstraße 110) bis zum Kabelaufführungspunkt IX und als Abzweigung zu den übrigen Kabelaufsührungspunkten.
Der Plan ist in Gemäßheit des § 7 des Telegraphenwegegesetzes vom 18 12. 99 bei dem Postamt Wildbad auf die Dauer von 4 Wochen zur Einsichtnahme aufgelegt.
Tübingen, den 16. Sept. 1926.
Tekegraphevbauamt.
Der verehr!. Einwohnerschaft von Blrkenfeld und Umgebung zur gefl. Kenntnis, daß ich meine seither von Herrn G. Knll betriebene
VerkllMtlle in Birkenst!-«
Hauptstraße SV,
WM" aufgehoben habe.
Murtt-Zabrik Emil Ratz»
Pforzheim, Marktplatz.
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Btkgebnng vsll Bmckiteii.
Zu dem Erweiterungsbau der Papierfabrik WilW
habe ich im Auftrag die
Gipser-Arbeiten
zu vergeben. Kostenanschlag und Bedingung, sowie Zeichnungen liegen auf meinem Büro bis einschl. DonuttW den 23. September, abends S Uhr, zur Einsicht auf, m selbst die Offerten bis Freitag de« 24. KePteMk, abends 8 Uhr, in Prozenten ausgedrückt, eingemchtm
müssen. , ^
Der beauftragte Architekt und Bauleiter.
E. Hutzeulaub,
Graf KberbardSbau — Telefon IlS^
Birkenfeld.
Dis gegen Frau Emilie Fix, geb. Konrad. gebrauchten beleidigenden Aeußerungen nehme ich mit dem Ausdruck des Bedauerns
zurück.
Berta Heidecker.
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Karl Weitzinaer.
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Die neue Liedersa«« lung für de« gemischt«
Chor ist eingetroffen.
Wiederbeginn der regelmäßigen SingstiB
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Conweiler.
Verloren
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