Bestimmungen ist das Rauchen in den Seiteugängen der D- Zngswagen, die für Rancher bestimmt, allgemein gestattet; nicht gestattet ist es dagegen in den Gängen der für Nichtrau­cher bestimmten D-Zugswagen oder in den D-Zugswagen, die Raucher- und Nichtraucherabteilungen durcheinander enthalten. In den Seitengängen der D-Zugswagen mit Raucher- und Nichtraucher-Hälfte ist das Rauchen verboten. In der Raucher- abteiluug dagegen in der Raucherhälfte gestattet, wenn die beiden Abteilungen durch eine Zwischentür getrennt sind. Aus der Plattform der mit Raucher bczeichneten Wagen ist das Rauchen ebenso verboten- In den Wagen 2. und 3. Klasse, deren zwei Abteile nur durch halbhohe Wände getrennt sind, wird in den beiden Abteilen 2. Klasse ein Selstld angebracht, durch das darauf hingewiesen wird, daß mir unter Zustimmung aller Mitreisenden das Rauchen in diesem und den Nachbar­abteilen gestattet ist. Wer gegen das Rauchverbot sündigt, wird ohne weiteres um 2 Mark bestraft.

Nicht in die Türkei! Deutsche Landsleute scheinen sich, wie der Evang- Hauptverein für Deutsche Auswanderer in Witzen- hausen a. Werra durch seinen Vertrauensmann in Konstantino­pel erfährt, neuerdings der deutschfreundlichen Türkei als Ein­wanderungsgebiet zuznwenden, und zwar meist in völliger Un­kenntnis der dortigen Verhältnisse. Es mutz aber darauf An­gewiesen werden, daß in der Türkei Inflation und Arbeits­losigkeit das .Fortkommen sehr erschweren. Eine staatliche -Für­sorge für Arbeitslose gibt es in der Türkei nicht. Die verhält- nismätzig kleine Zahl von Deutschen ist nicht in der Lage, für Scharen armer Landsleute zu sorgen, zumal die türkischen Be­hörden immer dringender verlangen, datz in allen Betrieben und Büros nur Türken beschäftigt werden. Wer daher nicht bitterster Not anheimfallen will, ist vor unbedachter Auswan­derung in die Türkei aufs entschiedenste zu warnen.

Der Separatisten,ührer und Mörder KöPP wieder verhaf­tet. Der ehemalige Separatistenführer KöPP, der bei einem Ausbruchsversuch aus den, Gefängnis in Duisburg ein Mäd­chen ermordet hatte, ist bei einem neuen Ueberfall ans ein jun­ges Mädchen in Moers am Niederrhein festgenommen worden. Auf sein Konto kommen auch zahlreiche andere Straftaten.

Eine Familie durch blas vergiftet. Am Donnerstag fand in Leipzig Lößnitz ein vom Nachtdienst heimkehrender Schupo- wachtmcistcr seine Frau mit den vier Kindern im Alter von

1 bis 5 Jahren durch -Gas vergiftet auf. Wiederbelebungsver­suche hatten bei drei Kindern Erfolg. Die Mutter und das vierte -Kind waren den Einflüssen des Gases bereits erlegen. Die drei übrigen Kinder befinden sich auf dem Wege der Bes­serung.

In der Zelle verbrannt. In dem Bezirksgefängnis von Schumburg in Nordböhmen brach in einer Zelle, in der zwei Häftlinge eingespcrrt waren, Feuer aus. Da der Beschließer, der über das einzige Paar- Schlüssel verfügte, gerade in die Stadt gegangen war, vermochte niemand -die Zellentür zu öff­nen. Man sah die verzweifelten Bemühungen der beiden Ge­fangenen am Zellenfenster, ohne daß man ihnen helfen konnte. Als man den Beschließer mit einem Auto aus der Stadt geholt hatte und -die Zelle öffnete, fand man die beiden Häftlinge tot vor.

Der verzauberte Zauberer. Im mecklenburgischen Ostsee­bad Müritz Produzierte sich täglich ein sehr gewandten Zartber- künstler, dessen Kunst außerordentlichen Beifall beim Publikum fand. Er verzauberte alles Mögliche und schließlich auch 750 Mark, die einer in Müritz als Kurgast weilenden Dame gehör­ten. Das Geld verzauberte er Mar aus dem Hotelzimmer der verblüfften Dame. Solche beispiellosen Zauberkünste wur­den schließlich den Leuten unheimlich und es wurde Anzeige erstattet. Da brachte es der Meister seiner Kunst fertig, sich selbst und seine Schwester zu verzaubern; sie müssen in Luft aufgcgairgen sein, denn trotz eifrigster Nachforschungen sind und bleiben sic verschwunden. Im Fremdenbuch stand er als Wal­ter Otto eingetragen, -doch scheint er auch dem Hotelier etwas vorgczaubert zu haben.

Das Straßburger Münster wieder gerettet. Jiach fast zwanzigjährigen Ausbesscrungsarbeiten größten Stiles kann das Straßburger Münster wieder als gerettet betrachtet wer­den. Die Gefahr des Einsturzes infolge defekter Fundamentie­rung des großen Turmpfeilers, der Risse in der Grundmauer und des geborstenen Tragpfeilcrs -des Mittelschiffes wurde vor rund 20 Jahren noch rechtzeitig erkannt und sofort bekämpft. Die von deutscher Seite begonnenen, sehr schwierigen Renovie­rungsarbeiten wurden von den -Franzosen nach den deutschen Plänen fortgesetzt nnd jetzt beendet. Die Wiedereröffnung des Hauptportals des Münsters findet in höchst feierlicher Weise am 10- Oktober statt, wozu soeben der Straßburger Bischof das

ganze katholische Elsaß mit den Worten auftnü- wissen, daß wir in der Erhaltung des Münsters erblicken für die Erhaltung der -katholischen Recku» . sen Freiheiten.» - Der Dom'baumeister wird monie der Wiedereröffnung einen eigens hierzu kunstvollen Schlüssel -des Hauptportals dem BnLoi aul

Der falsche Herr v. Krupp. In Albuguefqü?(Ne?M^ wurde ein Mann verhaftet, der behauptete, Friedrick^ zu heißen, der 21jährige Sohn des derzeitigen Hauptes der bekannten deutschen Familie v. Krupp der unter diesem Namen eine ausgedehnte Reise dur^ einigten Staaten unternommen hatte. Er beftickw läN l- ^ Ford in Detroit, verkehrte in dessen Haus, bekam von Automobil geschenkt, nahm als Ehrengast an der VornE?" des neuen Ford-Kleinflugzeuges teil und fand in aleiL>?N auch bei anderen Großindustriellen Aufnahme.

Krupp" gab sogar in Denver (Detroit) den ein Interview und erklärte, Krupp baue keine Kanonen Mit dem von Ford erhaltenen Automobil bereistes Mann das Land und besuchte u. a. sogar auch EdssoV Denver und anderen Orten gab er Schecks über 100 Dollch die jedoch, da deckungslos, zurückkamen. Eine der soattckiiE' ten Firmen erstattete An,zeige, woraufHerr von Kruvv" k Neumexiko verhaftet wurde. In Begleitung des LoMmch- befand sich ein anderer junger Mann, der als PrstatseÄ ausgegeben wurde. ^

In Genf. Michel (die Szene betrachtend, wie sich die schiedenen Vertreter im Sitzungssaal des Völkerbunds iveam Meinungsverschiedenheiten verprügeln): Ich -warte bißchen; - dieEinigkeit" ist mir vorläufig noch m räuschvoll! ° ^

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