hat. Dem Turntag gehen verschiedene Tagungen des Haupt­ausschusses und der technischen Ausschüsse voraus und er wird noch durch zwei lehrreiche Vorträge bereichert. Schwerwiegende Entscheidungen hat er zu treffen und im Vordergrund derselben stehen die Verhandlungen der deutschen Turncrschaft mit dem deutschen Reichsausschuß für Leibesübungen. In dieser beson­ders wichtigen Frage dürste der deutsche Turntag völlige Klar­heit schassen. Auch der aufzustellende Haushaltsplan wird die Abgeordneten vor keine leichten Aufgaben stellen. Möge daher aus diesen Verhandlungen für unsere deutsche Turnsache nur etwas Ersprießliches hervorgehen. Eine Helgolandfahrt be­schließt am 29. August diese wichtige Tagung. 8 cti.

Neuenbürg, 24. Aug. (Die Herbstzeitlose.) Noch ist der Blumenflor des Sommers nicht verblüht, da trifft man an den feuchten Halden bereits da und dort die Herbstzeitlose. Die mahnt uns, daß der Herbst seinen Einzug ins Land hält. Und wenn längst alle Blumen des Sommers verwelkt find, dann stehen ihre lilafarbenen Blüten noch auf Wiese und Feld. Da die Blume, so schön sie auch ist, giftig ist und ihr Vorkommen kein gutes Zeichen für die Qualität einer Wiese ist, wird sie vom Landmann nicht gern gesehen.

Neuenbürg, 21 . Aug. (Mietzinswucher.) Nach Reichs- und Landesrecht ist vor kurzem eine Lockerung der Zwangswirt­schaft für Wohnungen und Geschäftsräume eingetrcten. Zu­gleich ist aber auch eine neue Strafbestimmung Z 49 3 des Mieterschutzgesetzes ergangen. Hiernach wird Wucher mit Räumen mit Geldstrafe oder mit Gefängnis bestraft. Dieses Wuchers macht sich schuldig, wer für mietweise oder auf Grund eines besonderen Rechtsverhältnisses überlassene Räume oder im Zusammenhang damit für sich oder einen anderen einen Mietzins oder eine sonstige Vergütung fordert, annimmt oder sich versprechen läßt, die unter Berücksichtigung der gesamten Verhältnisse als unangemessen anzusehen sind. Hierunter kann also ahch das Zahlen von Abstandsgeldern oder Ausgeld fallen. Ebenso wird bestraft, wer für die Vermittlung eines Rechts- yeschäftes der erwähnten Art eine Vergütung fordert, annimmt odvr sich -versprechen läßt, die unter Berücksichtigung der gesam­ten Verhältnisse als unangemessen anzusehen ist. Bestrafung tritt- Nicht bloß bei vorsätzlicher, sondern auch bei fahrlässiger Zuwiderhandlung ein.

Vorwort

zum Roma«:Was mein einst war!" von Fr. LehnL

An -enFrühlingstraum" mußten wir denken, als wir Fr. Lehnes neuesten Roman lasen:Was mein einst war". Freilich, seine Handlung bewegt sich auf einem andern, uns vielleicht näher liegenden Ge­biete. Kriegsausbruch und Revolution haben eine Umschichtung ganzer Gesellschaftsklassen bewirkt, da­durch unzählige Einzelwesen aus den ihnen an­scheinend vorgezeichneten Bahnen gerissen und sie ge­zwungen, irgend einen andern Beruf zu ergreifen. Biele von ihnen sind untergegangen, viele haben sich schmerzhafte Wunden gerissen, bis sie ihr Schicksal meistern konnten. Wer dies mit offenen Augen und herzlicher Teilnahme in seiner eigenen Umwelt be­obachtet hat, wird den höheren Sinn, das beispielhafte Typische dieses Romans leicht erfassen und ihm damit sie große soziale und menschliche Bedeutung beilegen, h'e er verdient.

(Wetterbericht.) Unter dem Einfluß des über Süd- Üentschlcrnd liegenden Hochdruckgebietes ist für Donnerstag und Freitag vorwiegend heiteres und trockenes Wetter zu erwarten.

Virkenfeld, 24. Aug. Der Brieftaubenverein E i l'bo t e Bi r kenfe l d hielt am Sonntag, den 22 . August, einen.- Wettstug pon Möckmühl (ungefähr 0 Kilometer) ab. Da es sehr ungünstiges Wetter war, konnten die jungen 26er Tau­ben vor mittags 4 Uhr nicht aufgelassen werden. Der Verein hatte vier'Preise zur Verteilung und haben Preise erhalten: l-. -Pr». Otto Becht, 2. Reinhold Roth, 3. Karl Grob, 4. Eugen Großmann. Am kommenden Sonntag nimtm bas DerbaNds- preisfliegen feinen Anfang von Bergtheim (zirka 186 Kilo­meter).- Wir wünschen unseren Mitgliedern, daß sie auch dort gute und schöne -Preise erringen mögen.

Dobel, 21. Aug. (Kirchenkonzert.) Die abgelaufene Woche brachte unsrer Gemeinde samt den zahlreich erschienenen Kur­gästen eine seltene Feierstunde in Form einer geistlichen Abend- musik in -der Kirche. Leider hatte von den angesagten Künst­lern, den Herren Manfred Schüz (Orgel) und C. L. Schultheiß (Violine), Fräulein Erna Stork (Alt), die letztere infolge Krank­heit nicht erscheinen können. Anstatt ihrer Gesänge (Bach, Heinr. Lang) legten die genannten Herren weitere Nummern in dankenswerter Weise ein, fodaß die Zuhörer voll auf ihre Rechnung kamen. Herr -Schultheiß holte aus unsrer Orgel alles heraus, was sie an Klängen Lirgte. Der Abend begann würdig mit Bach (Präludium C-Dur) und schloß wirkungs­voll mit S. de Lange (Allegro C-Dur), dazwischen G. Muffcrt (Toccata F-Dur) und unser heimischer Orgelmeister Heinrich Lang (zwei Ehoralvorspiele). Dazwischen ertönten die reinen, kraftvollen und süßen Klänge -der Violine mit herrlichen «Wer- ken von Händel (u. a. die Sonate E-Dur(, von Tenaglia u. a. Das andächte Lauschen der Zuhörerschaft ist der schönste Lohn für solche Meisterleistung-en. Den Veranstaltern wie den Künst­lern gebührt der lebhafte Dank aller derer, denen sie in unsrer schönen Dorfkirche eine Werhestunde bereitet haben, die in uns­rer Höhenstille gewiß bei vielen nachklingen wird. Mögen uns auch künftig noch öfters solche Stunden edelsten Kunstgenusses und echter Erhebung beschert werden! Sie Passen gut zu uns­rer Waldesstille und kräftigen Bergluft, wo man den Lärm der Städte, den Unterhaltungsbetrieb großer Kurorte -gern ver­gißt und dem Lied der -Schöpfung lauscht. ?.

Württemberg.

Wildbad, 24. Aug. Bei -den Sportwettkämpfen des hiesigen Fußhallvereins lief der 14jährige Sohn Karl der Kriegerwitwe Schumann in dem Augenblick, als einer -der Wettkämpfer beim Kugelstoßen feinen Wurf machte, in die Reichweite der zehn Pfund schweren Kugel. Diese traf den Jungen so unglücklich an -den Hinterkopf, daß -er schwer «verletzt vom Platze getragen ' werden mußte. Er würde ins Bezirkskrankenhaus eingeliefert.

Nagold. 24 Aug. (FluqzeugNagold".) Das FlugzeugNagold" stattete am Freitag seiner Patenstadt wiederum einen Besuch ab und warf, nachdem es mehreremale seine Kreise über unserem Städtlein gezogen hatte, einen großen, prächtigen Blumenstrauß mit einem Be- aleitschreiben ab, auf dem folgendes zu lesen mar:Seiner Patenstadt Nagold gewidmet vom Flugzeug v 752Nagold" (Streckenflugzeug DresdenChemnitz-PlauenFürthStuttgart Basel) Flugleituiig Stuttgart-Böblingen der Deutschen Lufthansa A.-G.

Horb a. N., 2 t. Aug. (Die Vermißte gefunden.) Die feit dem 24. Juli vermißte 41jährige Ehefrau des früheren Bahn- hofinjpektors Klctz vom Bahnhof Hochdorf, Emma Maria, geb. Stiefel, wurde gestern abend von Landleuten oberhalb des Mühlener Sägewerks in der Wcitinger Gemarkung in einem Walde auf Gras liegend, in verwahrlostem Zustand, mit zer­rissenen Kleidern und ohne Schuhe aufgefunden und nach Eutingen transportiert. -Frau Klos wird in einer Anstalt un­tergebracht werden.

Stuttgart, 24. Aug. (Eine kaum glaubliche Tat.) Der schon mehrfach vorbestrafte 37 Jahre alte Älaurer K. Zibold von Markgröningen, ein außerordentlich «gewalttätiger unid roher Mensch, stand vor dem großen «Schöffengericht Stuttgart unter der Anklage der versuchten Notzucht und der gefähr­lichen Körperverletzung. Am 3. Juli sprach er eine auf -dem Acker in der Nähe -von.Tamm bei Lüdwigsburg beschäftigte 80jährige Bauernwitwe an, warf sie kurz darauf zu Böden und knebelte sie, damit sie nicht schreien konnte. Er drohte ihr außerdem mit Totschlägen, wenn sie schreien werde, würgte sic und schleifte die alte, bedauernswerte Frau, -der er -auch noch die Arme auf den Rücken gebunden hatte, ein ganzes Stück über den harten Ackerboden. Er stellte alsdann auch einen Notzuchtsversuch an. Der Unmensch sprang dann davon und ließ die ohnmächtig gewordene Greisin liegen! Die Frau hat neben begreiflicherweise eingetretenen Aufregungen auch heftige körperliche Beschwerden erlitten, und es hätte sogar damit ge­rechnet werden können, daß der Tod der armen Frau hätte eintreten können. Das Gericht, unter dem Vorsitz pon Land­gerichtsdirektor Dr. Tafel, -verurteilte den Unhold unter Ein­rechnung einer schon gegen ihn ausgesprochenen weiteren Strafe zu zwei Jahren Zuchthaus und zum Verlust der bür­gerlichen Ehrenrechte auf die Dauer von drei Jahren. Der Verurteilte, dem die Strafe anscheinend sehr milde schien, nahm sie sofort an und verzichtete auf jede «Berufungsmöglichkeit.

Stuttgart, 24. Äug. (Ein ungeeigneter Erzieher.) Das Große Schöffengericht hat den 60 Jahre alten Oberlehrer Gott- lieb Ochsenwadä von Heimsheim, OA. Leonberg, wegen un­züchtiger Handlungen an Schülerinnen zu 16 Monaten Gefäng­nis verurteilt.

Lndwigsburg, 24. Aug. (20 Prozent Auswertung.) In der letzten Sitzung befaßte sich der Gemeinderat mit -der Aufwer­tung der städtischen Schulden. Aufzuwerten find in Goldmark umgerechnet 2 766 195 Mark Altbesitz. Der Gemeinderat be­schloß eine 20proz. Aufwertung.

Backnang. 24. Aug. (Eine uufregende Beerdigung) Beim E n- werfen der Erde in das Grab des langjährigen Vorstandes des Turn­vereins. M -lermeister Hermann Schmückte, wurde vom Totengräber und einigen weiteren Personen ein Geräusch vernommen, das für ein Klopsen des Verblichenen gehalten wurde. Die sofort verständigte Polizei ordnete on, daß der Sarg nochmals geöffnet werde. Der hin« zuqezogene Arzt stellte fest, daß der Tod schon lange elngetreten war u--d die Leiche unverändert im Sarg lag. Bei näherer Prüfung stellte

,,ch heraus, daß der Sargdeckel beim Elnwerfen der s-,». war. wodurch das sragllche Geräusch entstand In ^ begreiflicherweise große Aufregung. der Sl«dt he^,"

W Göppingen. 24 Aug. (Großes Schadenfeuer) m Oekonomiegebäude der Fiirsorgeanstalt Wtltulmsktt. m samt« Ernte mit etwa 5000 Garben und eine grokeM«nv S'- Oehmd vernichtet worden. Die Umfaffungs. und Gebäudes blieben stehen. Der Schaden ist bettL^Ä? Anstalt versickert. Man vermutet, daß ein Fürsorger dl-

das Feuer gelegt hat. ^ " 8 >>ng der Anstc«!«

Göppingen, 24. Aug. (Diebstahl einer Fahne) Di- ^ rot-goldene Fahne auf dem Dreikönigsturmwurh- W auf Montag entwendet. Die «Fahne wurde

^ «chtsturmes gehißt. Die bis^U^A

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len!

ab.

Polizeilichen N-achforfchugnen haben bis zur «Stimde - Aufklärung über den Diebstahl erbracht keine

aneinandergehängten Leiterwagen. Dabei wurde er einem rasenden Personenauto überholt. Es streifte ift» schleifte ihn vor die Pferde, wo er blutüberströmt lieaen «2 Der Bauer konnte seine -Pferde, sofort zum Laltm ^ tonst wäre das Unglück noch grotzer geworden. Der E' gluckte mußte sofort ins Bezirkskrankenhaus überaeWn 2°

demDieJnsassen^des Autos waren Deutschamerikaner, Sie

eine Lustreise von München nach «Stuttgart machten: sie«M.» den Verunglückten mit 20 Mark entschädigen ^

Unterensingen, OA. Nürtingen, 24. Aug. (Bpei Hauser abgebrannt ) Gestern nachmittag brach wahrschL rnsolge von Kurzichlutz in dem Oekonomiegebäude -von DM Fehr Feuer aus, -das sehr rasch um sich griff und die IckM nebst dem «Wohnhaus in Asche legte. Die Angehöri^ U Fannie «waren gerade auf -dem Felde. Das Feuer erfaßte noch das Wohnhaus mit Scheuer von Daniel Kemmner L gleichfalls niederbrannten. Sämtliche Vorräte sind mitoei- brannt. Gohr ist auch das ganze Mobiliar zugrunde geaaimn während Lei Kemmner einiges gerettet werden -konnte Ae Motorspritze von Nürtingen leistete gute Hilfe und verhinderte daß das «Feuer noch auf ein weiteres Haus Übergriff Tie Löscharbeitcn waren durch den Mangel an Wasser erschwert Kirchheim « T.. 24. Aug. ^Verhaftete Zigeuner.) Am Fee«,« abend konnte man auf der Iesingerstraße einen seltsamen Auszug etm Drei Zigeunerkarren fuhren in eiligem Tempo Kirchheim zu U hinter den Fahrzeugen fuhren drei Landjäger zu Rad. Es haM

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sich um die Zigeunerbande, die den Ochsenwanger Bürger bei HeM . berauben wollte.

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Tübingen, 24. Aug. (Einquartierung.) Vom Münsinger Lager kommend, hat hier gestern ein Teil der Schisfftammdivi- sion «Wilhelmshaven Quartier bezogen. Den strammen Blau­jacken wurde ein freundlicher «Empfang zuteil und das Konzert, das ihre Kapelle abends in der Platanenallee gab, lockte außer­ordentlich viele Zuschauer an. Die Truppen, aus jungen, kräf­tigen Leuten bestehend, machten einen vorzüglichen Eindruck, Die Leute haben eine zweijährige Dienstzeit auf dem Lande hinter sich und werden nun in nächster Zeit aufs «Schiff kom­men. Heute früh ist -die Division nach Böblingen abgenickt.

Tübingen!, 24. Äug. (Tödlicher Sturz vom Rad.) Der W Schiffsdammdivision Wilhelmshaven gehörige Oberleutnant z« See von Grothe, der sich hier im Quartier befand, erlitt bei« Nniversitätsgebäude einen schweren Sturz vom Motorrad ust trug so schwere Verletzungen -davon, daß er in -der chirurgisch« Klinik starb. Die Ursache des Unfalls ist nicht geklärt.

Oberndorf a. N., 24. Aug. (Tragisches Ende eines HaÄ- werksburfchen.) Am vergangenen «Freitag wurde hier der Mil­derer Alfred -Rösner, von «Saargemünd gebürtig, der im iie- sigen Krankenhaus starb, zu Grabe getragen. Der Wankm, der elternlos war, somit keine Heimat hatte und arbeitslos M, mußte wie viele andere Leidensgenossen von «Stätte zu Stätte ziehen. Und so brach er vor etwa acht Wochen außerhalb dem Dorfe Aistaig, OA. Sulz, auf ersterer Markung infotzc,.Er­schöpfung zusammen. Dieser «Wanderer lag so eine Nacht Der im Freien, ohne gefunden zu werden. Als er am folgenden Morgen aufgefunden wurde und von der Gemeinde hilfs­bereit ausgenommen -werden sollte, transportierte ihn ein Mann von Aistaig auf die Markung Oberndorf, wo er ihn m Gras legte und seinem «Schicksal überließ. Dieser Mann 0 « so stundenlang liegen, was er «kurz vor feinem Tode noch «M angab, bis er von einem Oberndorfer Arzt, der mit senM Auto des -Weges gefahren kam, ausgenommen und in das hie­sige Krankenhaus verbracht wurde. Der Wanderer -verließ m Krankenlager nicht mehr, sondern verstarb nach beinahe E wöchiger Krankheit. Daß eine solche «herzlose Tat m einür Kulturstaat heute noch Vorkommen kann, sollte man mcht «r möglich halten. ,.

Alpirsbach, 24. Aug. «(Zur StadtschultheißenwahQ den Ausfall -der «Stadtschultheißenwahl hatte die fozialdemom- tische Partei Einwendungen beim Ministerium erhoben, w Gememderat hat -darauf dieser Behörde eine Darstellung M den -Sachverhalt gegeben und um Bestätigung des GewaM

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Was mein einst: war!

1

Roman von Fr. Lehne.

(Nachdruck verboten)

Der Eintretende prallte einen Augenblick zurück vor der stickigen raucherfüllten Luft, die ihm beim Offnen der Tür aus der niedriger Gaststube des Dorf­wirtshauses entgegenschlug. Ern Dackel fuhr ihm kläffend an die Beine. Den R^um durchdrang ein lautes Stimmengewirr, beinahe betäubend auf den Mann einwrrkeno, der eine mehrstündige Wanderung durch das sonntagsstille Land hinter sich hatte und nun -as Bedürfnis nach einer kurzen Rast und Stärkung verspürte.

Nur zögernd trat er näher, indem er mit prüfendem Blicke nach einer Sitzgelegenheit spähte, doch die Gast­stube war gesteckt voll, und unschlüssig stand er einen Augenblick da.

Der Fremde erregte einigermaßen Neugierde bei den Gästen des Dorfwirtshauses, die die Köpfe zu­sammensteckten und ihn, als nicht zu ihnen gehörig, mit einem gewissen Mißtrauen musterten.

Schon wollte er wieder umkehren; doch da kam der Wirt auf ihn zu und führte ihn aufmerksam nach einem kleinen Tisch in der Nähe des Ausschanks, an dem einige Männer mittleren Alters in eifrigem Gespräch saßen.

Wenn ihr zujammenrückt, hat der Herr noch Platz," dann fragte -er wohlbeleibte Wirt den Fremden nach feinem Begehr, der zu seiner Verwun- derung aber nur um eine Tasse Kaffee bat.

Langsam: und ein wenig geringschätzig ging er, den- Aüftkag auSzuführen, und ebenso geringschätzig setzte er eine dicke Tassen ungefüllt mit einär schwarzen Brühe, auf diL rohe Holzplatte des Tischest

D-e ^ebhastxoUnterhaltMg -er drei Männer, die zu ihr-m Wer Brot und efß großes Stück. Speck ver­zehrten, ryar für einen Augenblick verstummt) der

Fremde schien sich als störendes Element zu erweisen, was er selbst wohl am unangenehmsten empfand, mehr als Sie eingehende, neugierig mißtrauische Musterung, die man seiner Person angedeihen ließ.

Seine hochgewachsene schlanke Gestalt mit der straf­fen Haltung paßte auch gar nicht so recht in den Kreis der derben Dorfleute, die den Sonntagnachmittag im Wirtshaus beim Kartenspiel und Politisieren ver­brachten.

Der Fremde zog aus seiner Tasche ein schmales Stück Brot, das er in kleinen Bissen zu seiner Tasse Kaffee verzehrte.

Drei Augenpaare beobachteten ihn da mit einem gewissen Mitleid.

Der eine der Männer, der ihm am nächsten saß, tippte an seinen Arm und schob ihm ein dickes Stück Brot mit Speck zu da"

Der Fremde wollte kurz und knapp ablehnen: hoch­mütig zuckte es in seinem Gesicht er war doch kein Bettler!

Aber er besann sich er wollte nicht beleidigen und nahm dann gern, wie es ihm geboten war. Herz­haft biß er in das gute -erbe Landbrot. Der Bauer beobachtete ihn befriedigt er sah den gesunden und großen Hunger des andern, schmeckt's, Herr

Danke, ja anders und besser als mein Brot"

Es war auch nicht viel!"

Mit meiner Tagesration habe ich mich einzu- rtchten! Was ich heute zu viel esse, fehlt mir morgen!"

Er

Der andere nickte und kraute sich den Kopf, seufzte: 's ist ein Kreuz jetzt"

Man muß sich an viel gewöhnen!"

Wo kommen Sie her?"

^Von Wendenburg!"

Da haben Sie ein hübsch Stück Weg hinter sich" Ich bin schon vor Tische weggegangen, und die frische FttühlingSluft macht Hunger"

Haben Sie denn nicht zu Mittag gegessen?" Leicht

lächelnd verneinte der andere's ist nicht zum ersten Male gewesen!" ,

Er hatte seine Sportmütze abgenommen, woourq eine furchtbare, blutrote, breite Narbe sichtbar wurde, die sich über seinen Ko, f und die weiße Stirn oW über dem Auge nach der linken Schläfe him"q uns aller beinahe erschreckte Aufmerksamkeit erregte.

Sie waren auch draußen?" fragte sein Nachvar mit einem bezeichnenden Blick auf die Narbe.

Ja. Vom ersten Tage bis zuletzt b>s z» schimpflichsten" Das letzte Wort, das er hatte sage» wollen, verschluckte er. Er preßte die Lippen fest am­einander, und ein düsteres Licht flammte in den graue» Augen auf. Er schwieg. Seine Hand bröckelte in muy sam unterdrückter Erregung an dem Brot. ,

Ja, ja, -" sagte sein Nachbar,eine schwere SU. Mein Einziger ist auch nicht wiedergekommen. ^>0 Verdun ist er geblieben." . , ..L,

Man wußte nicht, ob ihm das nahe gmg.so Mai gültig warf er die Worte hin als eine unabanoertt^ Tatsache, in die er sich wohl schon längst gefunden doch bei genauerem Beobachten merkte man äem har Manne doch an, daß ein geheimer Kummer E S lastete unruhig, trübe war der Blick der gra Augen, und um den schmallippigen Mund lag tief gegraben ein herber Schmerzenszug. .

Der Fremde schwieg. Was sollte er daran« ! » / Jedes Trostwort, und sei es noch so gut und eu gemeint, wäre unangebracht gewesen. Da muin jeder mit sich selbst fertig werden! ^ii

Verdun! Das kannte er auch, das Grauer

Verdun! _»Me

Aber den Schläfern vor Verdun war wohl, 0 ^ er voller Bitterkeit wohler als ihm. der so au » ^ Geleisen gerissen war und wurzellos und har ^ den Tag hineinlebte, leben mutzte -7 EKisten! wissend, wovon das verpfuschte folgU

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